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as 67. Vereinsjabr 1902-1903. | 5
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Mitwirkung des Vereinsvorstandes herausgegeben
Dr. med. I. Webe
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Abhandlunren und Bericht
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des
Vereins für Naturkunde
zu Kassel
über
das 67. Vereinsjahr 1902—1903.
Unter Mitwirkung des Vereinsvorstandes herausgegeben
Dr. med. L. Weber.
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Kassel 1903.
Verlag des Vereins. |
Druck von L. Döll.
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Für den Inhalt der Abhandlungen sind die "Herrn Autoren je |
selbst verantwortlich.
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Inhalt.
1. Zeiske, M., Die Eiben in Hessen 1
2. Be hinser, C., Laubmoose von Niederiessen (Cassen) und
Münden . KIRRO: 19
3. Laubinger, (, Debernouse in nodnehen Reg.ber as
und Münden . 88
4. Weber, L., eeichnis der bei Kassel, in einem Umkreis, von
Eeiihr 25 Kilometer aufgefundenen Coleopteren . 97
5. Ebert, H., Lepidopteren-Fauna von Niederhessen 213
6. Frhr. von Berlepsch, H., Acclimatisationsversuche A
Leiothrix lutea (Scop.) Mit 3 Abbilduogen 270
7. Eysell, A., Aödes cinereus (Hoffmgg.) und Aödes Heukonteos
msp.) Mit 12 Abbildungen 285
8. Hartmann, O,, Über die Wechtelberiehungen anche Born
und Funktion den Skelettknochen 307
Bericht über den Stand und Gang des Vereinslebens, die Mit-
glieder, den literarischen Verkehr etc. (mit dem Bildnis von
Drrcktor Dr. Ackermann i). „x... 2.0.0 N RX
Die Eiben in Hessen.
Von
M. Zeiske in Cassel.
I.
Taxus baccata L., die Vertreterin des Eibengeschlechtes
auf europäischem Boden, ist nach übereinstimmenden Be-
richten in Mitteleuropa im Abnehmen, nach manchen so-
gar im Aussterben begriffen. Es erscheint daher nicht
-müssig festzustellen, ob und in welchem Masse sich auch
in unseren Gegenden, also im westlichen Mitteldeutsch-
land, eine Abnahme jener Holzart bemerkbar gemacht hat.
Zu diesem Behufe habe ich, einer Anregung des
Vereins für Naturkunde zu Cassel folgend, und gestützt
auf die Beobachtungen, welche ich auf sehr zahlreichen
floristischen Streifereien durch den eibenreichen Kreis
Eschwege machte, während des ersten Drittels des Jahres
1905 nach der gedachten Richtung hin Ermittelungen
angestellt. Diese erstreckten sich auf die
preussische Provinz Hessen-Nassau, sowie
euizdiıe die darın eingeschlossene hessen-
darmstädtische Provinz Oberhessen und
lieferten das nachstehende, als fast vollständig anzusehende
Verzeichnis der lebenden und der erloschenen Eiben-
standorte. Die darin enthaltenen ziffermässigen Angaben
rühren fast durchweg von den Waldeigentümern, oder
von den Forstbeamten her, welche über die betreffenden
1
) Die Eiben in Hessen.
Waldteile gesetzt sind. Es sei diesen Herren an dieser
Stelle Dank dafür gesagt!
iu
Eibenstandorte.
l. v. Boyneburgk’sche Gutswaldung.
12 Bäume bis 27 cm Stammumfang und 6 junge
Sträucher im Forstorte „Boyneburg“ bei Wichmannshausen
Kreis Eschwege.
2. Waldung der Dorfgemeinde Grandenborn
Kreis Eschwese.
8 Bäume bis 30 cm Stammumfang im Forstorte
„Schickeberg“. Junger Nachwuchs fehlt.
3. Wenzel’sche Privatwaldung.
1 Baum von 50 cm Stammumfang und etwa5 m
Höhe bei Wellingerode Kreis Eschwege. Junger Nach-
wuchs spärlich.
4. Waldung der Dorfgemeinde Breitausss re
Rotenbursta dr.
16 Bäume und alte, jedoch strauchartige Eiben, die
Bäume bis 3 m Höhe im Forstorte „Iberg“ Distrikt 5 und
6. Junger Nachwuchs fehlt.
5. v. Milchling’sche Gutswaldung,
32 Bäume in den Forstorten „Dachsberg“ (30 Stück)
und „Fernberg“ (2 Stück) bei Holzhausen Kreis Eschwege.
Junger Nachwuchs fehlt.
6. v. Milchling’sche Gutswaldung.
142 Bäume bis 36 cm Stammumfang im Forstorte
„Iberg“ bei Archfeld Kreis Eschwege. Junger Nach-
wuchs fehlt. |
M. Zeiske in Cassel. 3
7. Landgräfl. von Hessen-Philippsthal-Barch-
feld’sche Gutswaldung.
35 Bäume bis 77 cm Stammumfang im Forstorte
„Iberg“ bei Archfeld Kreis Eschwege. Junger Nachwuchs
fehlt. — Die Standorte 6 und 7 gehören einer zusammen-
hängenden Waldung an, bilden daher einen einzigen
natürlichen Standort von zusammen 177 Eiben.
5 Landgräfl. von Hessen-Philippsthal-Barch-
fTeld’sche Gutswaldung.
2 Bäume in den Forstorten „Brausköpfe“, und „Hicht“
bei Herleshausen Kreis Eschwege. Junger Nachwuchs fehlt.
9. v. Scharfenberg’sche Gutswaldung.
80 Bäume bis 55 cm Stammumfang sowie etwa 30
junge Sträucher und kleinere Stämmchen im Revier Gross-
burschla Forstort „unter dem Heldrastein“. — Dieser Stand-
ort gehört nicht zur Prov. Hessen-Nassau, liegt aber un-
mittelbar auf der Grenze und bildet den Nordosterker des
sonst hessischen Ringgaugebirges.
10. Von und zu Gilsa’sche ulswalduige
21 Bäume bis 80 cm anne sowie 92 alte,
strauchförmig gebliebene Eiben auf der „Graburg“ bei
Netra Kreis Eschwege, an der Grenze von Standort 11.
Ausserdem etwa 300 junge Sträucher und kleinere
Stämmchen. |
11. Kgl. Oberförstereibezirk Reichensachsen.
260 Bäume von 40 bis 66 cm. Stammumfang und
bis 8,5 m Höhe, ferner 120 schwächere Bäume und alte,
jedoch strauchig gebliebene Eiben im Forstrevier Graburg
(Grawert) bei Netra Keis Eschwege, und zwar in den Forst-
orten „Kalkrain“, „Königenthal“, „Hyänenstand“ „Hainich“,
„schwarze Graburg“ und „Plateau der Graburg“. Junger
1*
a
4 Die Eiben in Hessen.
—
Nachwuchs reichlich, etwa 1200 Stück. Vorstehende Zahlen
und die des Standortes 10 sind Mindestangaben; denn eine
genaue Zählung ist wegen der Beschaffenheit des aus un-
geheueren und meist senkrechten Felsenmassen bestehen-
den Geländes unausführbar. — Beide bilden einen einzigen
natürlichen Standort von zusammen mindestens 2000 Eiben.
12. Waldung der Dorfgemeinde Netra Kreis
Eschwege.
6 alte, strauchartig gebliebene Eiben auf den nörd-
lichen Klippen des Forstortes „Dicke Eiche“. Junger
Nachwuchs fehlt. — Früher waren hier auch Bäume vor-
handen.
13. Waldung der Dorfgemeinde Netra Kreis
Eschwege.
Nach glaubwürdiger Angabe waren früher in den
Forstorten „Rabenkuppe“ und „Schieferstein“ Eiben vor-
handen.
14. Waldung der Dorfgemeinde Röhrda Kreis
Eschwege.
Früher sollen in den Forstorten „Haderhecke“, „Schiefer-
stein“, „Ebersthal“, „Fuhrgraben“, „Brückenberg“, „Köhlers-
kopf“, „Langethal“ und „Iberg“ Eiben gestanden haben.
Der Name „Iberg“ (Ibenberg) und der unmittelbare Zu-
sammenhang dieser Waldteile mit den Standorten 10, 11
und 12 lässt dies als durchaus glaubhaft erscheinen.
15. Kgl. Oberförstereibezirk Reichensachsen.
1 Baum von 65 cm Stammumfang und 6 m Höhe
sowie 5 Sträucher im Distrikt „Buchberg“ bei Röhrda
Kreis Eschwege.
16. Rexrodt’sche Privatwaldung.
15 Bäume und etwa 20 junge Sträucher im Forstorte
„Glockenberg“ bei Röhrda Kreis Eschwege. 9 von den
M. Zeiske in Cassel. 5
Bäumen haben 52 bis 92 cm Stammumfang und 4 bis
9 m Höhe. Ein zehnter Baum besitzt bei 10 m Höhe
einen Stammumfang von 213 cm, ist also die stärkste
wilde Eibe im ganzen (Tebiete.
17. Kgl. Oberförstereibezirk Reichensachsen.
135 Bäume bis 55 cm Stammumfang und 8 m Höhe
sowie etwa 50 junge Sträucher und kleinere Stämmchen
im Distrikt „Heuberg“ bei Hoheneiche Kreis Eschwege.
18. Kgl. Oberförstereibezirk Wanfried.
207 Bäume im Schutzbezirke Altenburschla Kreis
Eschwege im Forstorte „Karenberg“, und zwar: 102 Stück
im Distrikt 16, 38 Stück im Distrikt 17, 46 Stück im Distrikt
18, 11 Stück im Distrikt 19 und 10 Stück im Distrikt 20.
Junger Nachwuchs ist zwar vorhanden, aber spärlich, auf
etwa 100 Stück zu schätzen.
19. Kgl. Oberförstereibezirk Wanfried.
169 Bäume im Schutzbezirke Wanfried Kreis Esch-
wege Forstort „Plesse“, und zwar 19 Stück im Distrikt 29,
23 Stück im Distrikt 30, 8 Stück im Distrikt 33, 13 Stück im
Distrikt 37, 20 Stück im Distrikt 38, 18 Stück im Distrikt
39, 20 Stück im Distrikt 40, 16 Stück im Distrikt 41, 13
Stück im Distrikt 42 und 19 Stück im Distrikt 43. Junger
Nachwuchs vorhanden, aber spärlich, auf etwa 80 Stück
zu schätzen.
20. Waldung der Dorfgemeinde Grebendorf
Kreis Eschwege.
1 Strauch im Forstorte „Meinhardt“. Früher waren
in den Forstorten am Meinhardt auch Bäume vorhanden.
21. v. Eichel-Streiber’sche Gutswaldung.
2 alte Sträucher in den Forstorten bei Hitzelrode
Kreis Eschwege. Junger Nachwuchs fehlt.
Ö Die Eiben in Hessen.
22. v. Eschwege’sche Gutswaldung.
10 ältere, strauchartig gebliebene Eiben an den süd-
lichen und südwestlichen Abhängen der Hörnekuppe in
den Forstorten „Hörne“ und „hinterm Schmiedekopf“ bei
Motzenrode Kreis Eschwege. Junger Nachwuchs sehr
spärlich, 5 Stück.
23. Kogl. Oberförstereibezirk Biscehhausen.
13 Bäume von 45 bis 55 cm Stammumfang im Schutz-
bezirke Wellingerode Kreis Eschwege, und zwar im Distrikt
10 „Metzenberg“ 9 Stück, im Distrikt 14 „Schargrube“ 2
Stück und im Distrikt 17 „Mittelstes Buchthal“ 2 Stück.
Junger Nachwuchs fehlt.
24. Waldung des Gutes Urlettig Kreis Eschwege.
12 ältere, strauchartig gebliebene Eiben in der Nähe
des Gutes. Junger Nachwuchs fehlt.
25. Waldung der Dorfgemeinde Kammerbach
Kreis Witzenhausen.
1 Baum von 40 cm Stammumfang im Forstorte
„Helmsberg“. Junger Nachwuchs fehlt.
26. Waldung der Stadt Allendorf a. d. W.
Kreis Witzenhausen.
100 Bäume bis 30 cm Stammumfang im den Forst-
orten „Iberg“ Distrikt 15b und 1de und ‚‚Ibenthal“ Distrikt
16a, sowie 50 kleinere Stämmchen im Forstorte „Iberg“
Distrikt 1dc.
27. Waldung der Stadt Allendorf a. d. W.
Kreis Witzenhausen.
25 Bäume bis 30 cm Stammumfang im Forstorte:
„Leiterthal“ Distrikt 8b. Junger Nachwuchs fehlt.
M. Zeiske in Cassel. 7
28. Waldung der Stadt Allendorf a. d. W.
| Kreis Witzenhausen.
200 Bäume bis 30 cm Stammumfang im Forstorte
„Gosse“ Distrikte 3a und 3b, sowie 150 Sträucher daselbst
Distrikt 3a.
29. v. Kräger’sche Gutswaldung.
Nach Wigand-Meigens „Flora von Kurhessen“ kommt
die Eibe „am Eulenkopf“ (Schloss Rothestein bei Allen-
dorf Kreis Witzenhausen) vor. Jetzt sind dort keine vor-
handen.
30. Kgl. Oberförstereibezirk Allendorfa.d.W.
30 Bäume bis 48 cm Stammumfang im Schutzbezirke
Altenstein Kreis Witzenhausen in den Distrikten 1 bis 6
6 und 9 bis 11. Junger Nachwuchs fehlt.
SER SHE Oberiörstereibezirk Allendorf a d.W.
1 Baum von 65 cm Stammumfang im Schutzbezirke
Halbemark bei Bad Sooden Kreis Witzenhausen im Distrikt
„Grosser Hain“. Junger Nachwuchs fehlt.
32. Kgl. Oberförstereibezirk Allendorf .a.d.W.
4 Bäume bis 46 cm Stammumfang im Schutzbezirke
Kammerbach Distrikt „Klingerskopf“ beim Dorfe Ahren-
berg Kreis Witzenhausen. Junger Nachwuchs fehlt.
33. Kogl. Oberförstereibezirk Allendorf a. d.W.
1 Baum von 75 cm Stammumfang im Schutzbezirke
Oberrieden Distrikt „Heibel“ westlich vom Dorfe Ober-
rieden Kreis Witzenhausen. Junger Nachwuchs fehlt.
34. Kgl. Oberförstereibezirk Allendorfa. d.W.
36 Bäume im Schutzbezirke Wendershausen, und zwar:
im Distrikt „Eckenrodt“ östlich von der Domäne Rücke-
rode Kreis Witzenhausen 1 Baum von 33 cm Stammum-
8 Die Eiben in Hessen.
fang, im Distrikt Nr. 137 „Behälterskopf“ nordöstlich von
der Domäne Rückerode ein Horst von 16 Stück bis 52
cm und einzeln stehend 11 Stück bis 57 cm Stammum-
fang, im Distrikt Nr. 141 „Alfort“ östlich von Carmshausen
Kreis Witzenhausen 2 Stück bis 75 cm Stammumfang und
im Distrikt Nr. 143 „Schmachteberg“ nordöstlich von Carms-
hausen 6 Stück bis 30 cm Stammumfang. Junger Nach-
wuchs ist nur unter dem erwähnten Horste von 16 Bäumen
vorhanden, jedoch sehr spärlich, ungefähr 10 Stück.
35. v. Bischoffshausen’sche Gutswaldung.
200 Bäume bis 130 cm Stammumfang im Forstorte
„Badenstein“ bei Bischhausen Kreis Witzenhausen. Junger
Nachwuchs zahlreich, auf etwa 600 Stück zu schätzen.
36. Kogl. Oberförstereibezirk Witzenhausen.
3 Bäume von 39 cm Stammumfang und 38 m Höhe,
von 40 cm und 7 m, von 32 cm und 3 m im Forstorte
„Grosser Heegen“ Distrikt 171 bei Ermschwerdt Kreis
Witzenhausen. Junger Nachwuchs fehlt.
37. Gräflich Berlep’sche Gutswaldung.
Mindestens 1000 Bäume bis 50 cm, am häufigsten
mit 32 cm Stammumfang, hauptsächlich in den Forst-
revieren „Hübenberg“ bei Hübenthal, „Kobelsberg“ bei
Albshausen und „Ihalwald“ bei Freudenthal im Kreise
Witzenhausen. — Junger Nachwuchs vorhanden, jedoch
nicht reichlich, etwa auf 500 Stück zu schätzen.
38. Kogl. Oberförstereibezirk Lautenhausen
Kreis Hersfeld.
Einige Sträucher in den Distrikten 35 und 34
„Landecker Berg“.
Ill.
Das Verzeichnis weist 38 Standorte mit zusammen
6099 lebenden Eiben auf, wovon 2993 auf ältere Individuen
M. Zeiske in Cassel.
RB
und 3106 auf den jungen Nachwuchs entfallen. Bei letzterer
Ziffer muss berücksichtigt werden, dass offenbar in den
meisten Fällen nur dieZahlder ansehnlicheren Sträucher
und Stämmchen, und nicht auch die der ganz kleinen
Sträucher und Sämlinge in Berechnung gezogen worden
ist. Die Gesammtzahl der lebenden Exemplare
beträgt daher höchst wahrscheinlich mehr als
7000 Stück. Aber auch abgesehen hiervon erscheint
es fraglich, ob das in Angriff genommene Forstbotanische
Merkbuch, das ganz Preussen umfassen soll, für eine andere
Provinz höhere Ziffern aufweisen wird. — Den Staats-
waldungen gehören 14, dem Privatwalde 13 Standorte
an; im Eigentume von Gemeinden stehen 8 Standorte.
Erloschen sind 3.
IV.
Von den aufgezählten Standorten befindet sich kein
einziger auf nassauischem Boden, und keiner in der Provinz
Oberhessen; vielmehr liegen alle im Regierungs-
bezirk Cassel. Auch dort fehlen sie in 21 Kreisen
gänzlich und sind, abgesehen von je 1 Grenzstandorte in
den Kreisen Rotenburg a. d. F. und Hersfeld, auf die
Nachbarkreise Eschwege und Witzenhausen
beschränkt. Insbesondere fehlt die wilde Eibe im Taunus,
im Vogelsberge und in der preussischen Rhön (auch in
Rheinhessen und im Odenwalde kommt sie nicht vor).
Somit besitzt die Eibe innerhalb des ganzen
Gebietes nur ein einziges, auf den äussersten
Nordosten des Reg.-Bez. Cassel beschränktes
Wohngebiet.
Im südlichen Teile dieses Eibengebietes bilden die
Standorte 1 bis 17, indem sie sich dem äusseren Steilrande
des Ringgaugebirges entlang hinziehen, einen geschlossenen
Ring; in den übrigen Teilen dagegen liegen die Stand-
orte meist zerstreut, weil sie an die dort mehr vereinzelt
aufragenden Berge und Bergzüge gebunden sind.
10 Die Eiben in Hessen.
M.
Das ganze Eibengebiet fällt räumlich genau zu-
sammen mit den Kalkvorkommnissen Niederhessens, welche
sich ostwärts an die Triasgegenden Thüringens. und des
Eichsfeldes anlehnen, und alle Eibenstandorte ohne
Ausnahme haben Kalk als Grundgestein. Die
Eibe ist mithin bei uns kalkstet; jedoch finden sich Eiben
nur da, wo der Kalkboden zusammenhängend grosse
Flächen einnimmt und ganze Landstriche geognostisch
beherrscht.
VI
Die Eibe ist ein echter Waldbaum und kommt
ausserhalb des Waldes wild nirgends vor. Sie bildet auch
bei uns keine eigenen Bestände, sondern tritt stets nur
als Zwischenholz oder Unterholz, selten horst-
weise auf, meist jedoch in grösseren Heerden und ganzen
Schwärmen. So bildeten nach meiner Auffassung die
Eiben des Ringgaus (Verz. Nr. 1 bis 17) einst einen
einzigen, einen Riesenschwarm, der allerdings heut vielfach
gelichtet ist und auf einigen Strecken grosse Lücken zeigt.
Die Eibe ist bei uns fast ausschliesslich eine Be-
wohnerin des Laubwaldes und eine treue Be-
gleiterin der Rotbuche; namentlich fehlt sie selten
jenen Buchenmischwaldungen, die auf unseren Kalk-
gebirgen vorherrschen. In diesen lockeren und lichten,
stellenweise zur Buschwaldung herabsinkenden Holzungen
ist ihre Heimstätte, wo sie freudig gedeiht. Hier
erzeugt sie auch freiwilligen und stellenweise
reichlichen Nachwuchs, manchmal bis zu 12 Stück
unter einem einzigen Baume.
Dass sich die Eibe gerade in diesen Waldungen so
wohl fühlt, hat seinen Grund darin, dass hier Zweierlei
gewährleistet ist, was zu ihren Lebensbedürfnissen gehört:
in der Jugend Schutz durch umstehende Bäume
oder Sträucher, später eine nicht übermässige
Beschirmung. Diese beiden Erfordernisse treffen da
M. Zeiske ın Cassel.
u
zusammen, wo der Wald aus verschiedenen Holzarten
und verschiedenen Altersklassen in bunter Mischung zu-
sammengesetzt ist. — Derartige Bestände haben sich meist
nur da erhalten, wo der Beschaffenheit des Geländes halber
eine geregelte Waldbewirtschaftung erschwert oder un-
möglich ist, und wo auch schon vor dem Eingreifen des
Menschen dicht geschlossene Bestände nicht aufkommen
konnten. Und in der Tat stehen unsere Eiben mit Vor-
liebe auf Kuppen, Hörnern, Spitzen, steilen Hängen, jähen
Abstürzen, Felsenmauern und Klippen. Somit ist es
nicht der Kalkgehalt des Bodens, sondern die
Abneigung des Kalkgebirges gegen sanftlinige
Formen, wodurch letzteres zum alleinigen
Wohnbezirke der Eibe wurde. Auch ausserhalb
unseres Gebiets verdanken die bedeutendsten Eiben-
bestände (z. B. der Provinz Westpreussen) ihre Erhaltung
dem Umstande, dass sie schwer zugänglich sind oder
inmitten abgelegener und schwach bevölkerter Gegenden
einen geschützten Platz besitzen.
v1.
Wie sich aus unserem Verzeichnisse deutlich ergiebt,
kommt junger Nachwuchs der Eibe nur da reich-
lich vor, wo ältere Eiben in grösserer Anzahl
auftreten. Dies rührt wohl hauptsächlich daher, dass
vom grossem Haufen weit abgesonderte einzelne Individuen
einer streng diöcischen Pflanze, wie die Eibe ist, nicht zum
Ausgangspunkte neuer Ansiedelungen werden können. Das-
selbe gilt auch von ganzen Rudeln und Trupps, wenn sie
lediglich Exemplare einerlei Geschlechtes umfassen. Da
jedoch auch unter kleinen Eibentrupps, bei denen beide
Geschlechter vertreten sind, fast stets junger Nachwuchs
fehlt oder spärlich ist, so scheint eine Massener-
zeugung von Samen die erste Bedingung für
eine Verjüngung der Eibe in grösserem Mass-
stabe zu sein. Wir haben somit einzelne Stämme und
kleine Trupps in der Regel als Reste von ehemals grösseren
Heerden anzusehen.
12 Die Eiben in Hessen.
VI
Die Eibe soll nicht einmal Freistellung ohne Schaden
ertragen und sich deshalb nur im Urwalde oder im Plänter-
walde erhalten können. Bei uns scheint sie nicht so
empthindlich zu sein, denn an manchen Orten gedeiht sie
seit der Freistellung sogar besser, und nicht selten
bieten gerade solche Bäume, die von Jugend
auf oder doch seit langer Zeit völlig freistehen,
Bilder kräftiger Gesundheit dar.
Andererseits steht fest, dass der Eibe eine zu starke
Beschirmung durch den Hauptbestand auf die Dauer un-
zuträglich ist. Und dennoch finden sich hier und da ganze
Rudel, welche es trotz des dichten Schlusses des
schnellwüchsigeren Hauptbestandes zu einem
hohen und dabei rüstigen Alter gebracht haben.
Übrigens erholt sich die Eibe nach dem Wegfalle
der schädlichen Einflüsse meistens rasch, und selbst
alte Bäume vermögen alsdann jährlich gute
Höhentriebe zu erzeugen,
IX.
Im Grebiete lassen sich folgende Wuchsformen
der Eibe deutlich unterscheiden:
a. Stamm schlank, mit gestreckten Internodien, Krone
in der Seitenansicht pyramidal;
b. Stamm gedrungen, Äste dicht inserirt, Krone in
der Seitenansicht rundlich;
c. Stamm strauchförmig in mehrere gleichwertige Stämm-
chen aufgelöst.
Die Form a erhielt ihren Auftrieb im Schlusse dichter
Bestände; die Wuchsform b ist freistehend oder unter
niederwaldähnlichen Verhältnissen aufgewachsen. Der
Typus c lebt in Felsritzen, auf Felsvorsprüngen und an
Klippen; die Unterdrückung des Hauptstammes ist daher
der Platz- und Magenfrage zuzuschreiben, und nicht eine
Wirkung des Windes. So z. B. stehen auf dem Grat der
M. Zeiske in Cassel. 13
——
Schäfersburg bei Netra (s. Verz. Nr. 11), einer langen,
ganz schmalen, turmhohen Felsenmauer, wo es so zugig
ist wie auf einem Kirchendache, trotzdem einige Eiben,
die einen regelrechten, nur etwas verbogenen Stamm ent-
wickelt haben. Jene büschelstämmigen Felseneiben sind
streckenweise häufig und machen an ihren unzugänglichen
Standplätzen die Holzart unausrottbar. Die erwähnten
Formen zeigen, dass selbst so alte und starre Typen wie
die Eibe noch veränderlich werden, sobald der formgebende
Einfluss abweichender Standortsverhältnisse sich geltend
macht.
Wer die Eibe bei uns in den verschiedensten Lebens-
lagen und Formen kennen lernen will, der unternehme
vom Dorfe Netra im Ringgau aus den etwa 4 Stunden
beanspruchenden Gang um den oberen Rand des Muschel-
kalkplateaus der Graburg herum (Rabenkuppe, Dicke Eiche,
Nordrand der Graburgplatte, Schäfersburg, Königenthal,
Kalkrain) Auf diesem Wege wird er allerhand Eiben
sehen: Bäume mit rundlicher und solche mit pyramidaler
Krone, Felseneiben, einjährige Pflänzchen und hochbetagte
Individuen, handhohe Sträuchlein und 8'/; m hohe Bäume,
kerzengrad gewachsene und vom Winde verbogene Stämme,
arg verbissene Krüppel und tadellose Figuren, am Gestein
klebende Hungerleider und wohlgenährte Gestalten auf
tiefgründigem Boden, freudig grünende und absterbende
Exemplare.
X.
Die 1891 in Marburg erschienene „Flora von Hessen
und Nassau II. Teil“ von Albert Wigand, herausgegeben
von Dr. Fr. Meigen, zählt folgende 16 Eibenstandorte
auf: 1. Badenstein über Freudenthal, 2. Kobelsberg bei
Albshausen, 3. Berlepschh 4. Habichtswald bei Cassel
(früher), 5. Eulenkopf bei Allendorf, 6. Stein zwischen Wahl-
hausen und Asbach, 7. Hörnekuppe, 8. Nase, 9. Goburg,
10. ‚Meissner, 11. Plesse bei Wanfried, 12. Heldrastein,
14 Die Eiben in Hessen.
ng
13. Boyneburg, 14. Schickeberg bei Sontra, 15. Lollarer
Kuppe, 16. Hangelstein (letztere zwei bei Giessen).
Die Standorte 4, 10, 15 und 16 weisen auch nicht
eine Spur von Eiben auf und stehen schon seit lange im
Verdachte, auf irrigen Angaben der alten Florenbücher
zu beruhen. Auffällig ist ausserdem, dass alle Vier ein
anderes Grundgestein als Kalk besitzen und ausserhalb
des Eibengebietes liegen (Lollarer Kuppe und Hangel-
stein über 100 klm davon entfernt).
Der Standort 5 ist jetzt erloschen (Nr. 29 des Ver-
zeichnisses),. Die übrigen 11 Standorte bestehen noch,
und zwar sind identisch: 1 mit Nr. 35 unseres Verzeich-
nisses, 2 und 3 mit Nr. 37, 6 mit 30 P), 7’mit 22, B2anE
27, 9 mit 21, 11 mit 19, 12 mit 9, 13 mit/T mars
2. Sie liegen also ohne Ausnahme im gegen-
wärtigen Eibengebiete. Hieraus folgt, dass die Eibe
auch vor etwa 50 Jahren im Gebiete nicht anders verbreitet
gewesen ist, als heut; denn von subfossilen Eibenfunden
(Stubben und im Moor versunkenen Stämmen) verlautet
ebenfalls Nichts, und ein fossiler Eibenrest in der Braun-
kohle der Wetterau hat sich als falsch gedeutet erwiesen.
Die Eibe war eben immer eine Pflanze von be-
schränkter Verbreitung. Sie ist auch gar nicht
befähigt, sich über grosse Strecken hinweg zu verbreiten
und in weiter Ferne neue Ansiedelungen zu gründen,
obgleich ihre Samen durch beerenfressende Vögel oft
weithin verschleppt werden mögen. Einerseits verlangt
sie bei uns Kalk als Grundgestein; andererseits kann sie,
wie alle windblüthigen Pflanzen, nur in geschlossener
Linie vorrücken. Auch vermehrt, wie schon bemerkt,
ihre Zweihäusigkeit die Schwierigkeiten.
T.
Unser Verzeichnis führt einige Standorte als erloschen
auf (Nr. 13, 14 und 29). Diese Verlustliste erscheint klein,
selbst wenn man die zweifelhaften Standorte Habichts-
M. Zeiske in Cassel. 15
wald, Meissner, Lollarer Kuppe und Hangelstein hinzu-
rechnet. In Wirklichkeit ist der Verlust grösser; denn
nicht wenige der Standorte müssen als die ärmlichen
Reste von ehemals individuenreichen Eibenheerden ange-
sehen werden. Andererseits scheint an den bedeutenderen
Standorten die Individuenzahl der Eiben seit mindestens
30 bis 50 Jahren unverändert geblieben zu sein.
Man wird daher der Wahrheit nahe kommen,
wenn der Rückgang, den die Eibe bei uns seit
Urwalds Zeiten erlitten hat, nur auf einen
see nen Bruchteil des heutigen Bestandes
geschätzt wird.
xXU. |
Man kann den bisherigen Zurückgang der Eibe auf
die verschiedensten Ursachen zurückführen.
Die Samen der Eibe sollen leichter keimen oder
überhaupt erst dann, wenn sie durch die Verdauungswege
gewisser Vögel gegangen sind, und man bringt den
rekoang' der Eibe in Verbindung mit der
Abnahme jener Vögel. Hier kann die Frage schon
deshalb offen bleiben, weil sich im Grebiete eine Ver-
minderung des Nachwuchses an den meisten Stellen nicht
bemerkbar macht. |
Wie weiter oben bemerkt wurde, geht die natürliche
Verjüngung der Eibe nur dort in ergiebiger Weise von
statten, wo blühbare Exemplare in grösserer Anzahl
zusammenstehen. Aus diesem Grunde müssen
individuenarme Standorte schliesslich ein-
gehen; aber gerade die bedeutenden Standorte werden
dieses Schicksal nicht teilen.
Von grösserer Bedeutung ist das Ver-
beissen der jungen Pflanzen durch die Rehe,
und unglücklicherweise für die Eiben sind ihre Haupt-
wohnplätze zugleich ein Lieblingsaufenthalt des im ganzen
hessischen Berglande ziemlich zahlreichen Rehwildes.
An manchen Standorten mit spärlichem Nachwuchs wird
16 Die Eiben in Hessen.
letzterer durch das Verbeissen dauernd niedergehalten,
und auch da, wo junge Pflanzen zu Hunderten stehen,
wird nicht selten der meiste Nachwuchs an den Stellen
gefunden, die dem Rehwilde unzugänglich bleiben. Immer-
hin können die Angriffe der Rehe das Aufkommen jungen
Nachwuchses im Allgemeinen nur erschweren, aber nicht
verhindern. Die Gattung Taxus ist geologisch gesprochen
uralt, und schon monotypisch geworden, da sich ihre 7
„Arten“ als solche kaum aufrecht erhalten lassen. Dieser
greisenhafte Zug lässt unter einigen Voraussetzungen als
nicht ausgeschlossen gelten, dass die Art aus soge-
nannten inneren Gründen auszusterben be-
sinne. Dem Rassentode müssten natürlich auch unsere
Eiben erliegen. Bestimmtes lässt sich aber nicht behaupten.
XII.
Viel näher liegt es, die bisherige Abnahme der Eibe
lediglich auf die Eingriffe des Menschen zurückzuführen.
Die Verwendung der PflanzealsEmmenagogum
und Abortivum kommt wegen der Seltenheit dieses
(rebrauches bezw. Missbrauches nicht in Frage; auch ist
es hierzulande nur an wenigen Orten Sitte, aus Eibenlaub
Grabkränze und dergl. zu verfertigen. — Dagegen werden
bei uns häuptsächlich zwei Dinge für den Zurückgang der
Eibe verantwortlich gemacht: Erstens die rücksichts-
lose Abholzung, welcher sie namentlich in den ru-
stikalen Waldungen wegen ihres in früherer Zeit wertvollen
Holzes unterworfen war; zweitens, aber in erster Linie,
die Einführung des Hochwaldbetriebes an Stelle
der Mittelwaldwirtschaft.
Der Raubbau ist nicht mehr zu fürchten; denn in den
Staatswaldungen wird die Eibe tunlichst nicht nur ge-
schont, sondern sogar gepflegt, und vom feudalen und
städtischen Waldbesitze steht sicher zu erwarten, dass er
seine Eibenschätze künftig ebensowenig verwüsten wird,
als er dies seither getan hat; zumal es gegenwärtig an
einem finanziellen Antriebe dazu fehlt. Der bäuerliche
M. Zeiske in Cassel. 17
Gremeindebesitz mit seinen geringen Eibenresten fällt über-
haupt nicht ins Gewicht.
XIV.
Die eigentliche Gefahr für den Fortbestand der Eibe
liegt in der jetzt fast allgemein durchgeführten Umwand-
lung der bisherigen Mittelwaldwirtschaft in den Hoch-
waldbetrieb.
Die früher wohl überall üblich gewesene Mittel-
waldform der Buchenbestände und die vielfach in diesen
Beständen ausgeübte Schafhute ist dem Fortkommen
der Eibe sehr günstig gewesen. Wenn schon die Mittel-
waldbestände dem Lichte mehr Zutritt gestatten, als dies
der geschlossene Hochwald tut, so kam in diesen Fällen
noch hinzu, dass infolge der Schafhute der Oberbestand
litt und viele Blössen entstanden, durch die reichliches
Licht in die Bestände eindringen konnte.
Im jetzigen geschlossenen Hochwaldeaber
wird sich die Eibe auf die Dauer nicht behaup-
ten,weilsiezulangsam wächst und deshalb mit dem übrigen
Bestande nicht Schritt halten kann. Wenn sie auch eine
Periode von 100 bis 120 Jahren unter dem Drucke eines
dichten Laubdaches hier und da aushalten mag, so wird
sie doch in der darauf folgenden Periode zu Grunde gehen.
Ircbemper sindbeieintretenderVenjüneuns
eines Bestandes die Eibenbäume dem Auf-
kommen des jungen Schlages hinderlich, weil
sie ihre Seitenzweige stark ausbreiten und dadurch viel
Schatten verursachen. Es ist daher dem Forstwirte nicht
zu verargen, wenn er bei der Verjüngung eines Buchen-
revieres die vorhandenen Eiben entfernt, zumal er eine
nennenswerte Nutzung aus den Eibenstämmen
nicht zu erwarten hat.
Früher waren stärkere Eibenstämme von den Drechs-
lern in den kleineren Ortschaften gesucht und wurden
gut bezahlt. Diese Industrie ist auf dem Lande voll-
ständig verschwunden, und die Drechsler in den grösseren
2
18 Die Eiben in Hessen.
Städten scheinen auswärtigen Hölzern vor der Eibe den
Vorzug zu geben. Somit trifft unseren Baum ein Miss-
geschick nach dem anderen: Als er wegen seines Holzes
wertvoll war, wurde er deswegen stellenweise arg verfolgt,
und jetzt, wo er fast gar keinen Nutzen abwirft, fehlt der
wirtschaftliche Ansporn, seinen regelmässigen Abgang zu
ergänzen und die alten Lücken wieder auszufüllen.
XV,
Will man die Erhaltung der Eibe in den deutschen
Wäldern sichern, so muss manin erster Linie eine
bessere Verwertung des Eibenholzes in die
Wege leiten. Gelingt dies nicht, dann wird die Eibe
— abgesehen von den Fällen, wo man sie ausidealen Gründen
schont — in absehbarer Zeit aus allen gut bewirt-
schafteten Waldungen verschwinden. Dass das
Ende der Eibe als Waldbaum herannaht, daran mahnt
uns die Tatsache, dass schon jetzt starke Stämme nicht
mehr häufig, und ganz alte Eiben — einzelne Ausnahmen
abgerechnet — nur noch in Gärten und Anlagen anzu-
treffen sind.
In nicht allzu ferner Zeit werden wir daher der alter-
tümlichen Gestalt der Eibe, aus der uns ein Stück Vorwelt
anweht, nur noch in denjenigen Holzungen begegnen,
welche sich vermöge ihrer Bodenbeschaffenheit einem
geregelten Forstwirtschaftsbetriebe mitErfolg
widersetzt haben.
Als solche Zufluchtsorte der Zukunft sind jene
pflanzenreichen, abwechslungsvollen, lichterfüllten und
farbenfreudigen Baumbestände anzusehen, welche die weiss-
grauen Felsenwildnisse unserer Kalkgebirge mit Grün über-
kleiden und den Freund urwüchsiger Naturbilder mit
Entzücken erfüllen.
Laubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden.
Von Dr. phil. C. Laubinger in Kassel.
Maı 1903.
Nach einer langjährigen Tätigkeit als Apothekenbe-
sitzer in Giessen und Chemnitz legte ich meinen Wohnsitz
1894 nach Kassel. Auf meinen Spaziergängen in der
vegetations- und hügelreichen schönen Umgebung dieser
Stadt gelangte ich zu dem Entschluss, nicht müssig
zu bleiben, vielmehr das interessante Grebiet Niederhessens
und Mündens einer näheren floristischen Untersuchung zu
unterziehen. Auch die beiden naturwissenschaftlichen
Vereine in Kassel, deren Mitglied ich wurde, brachten
mir durch ihre Exkursionen in die nähere und weitere
Umgebung ein lebhaftes Interesse für mein Vorhaben
entgegen. Vor allem aber war es der Umstand, dass
seit- dem Erscheinen der beiden Bände der Flora von
Niederhessen und Münden, seitens des Dr. Louis Pfeiffer
in Kassel, in dessem ersten Bande von 1847 die Diecoty-
Jedonen, und in dessem zweiten Bande von 1855, die
Monocotyledonen, Farne, Laub- und Lebermoose, beschrieben
werden, etwa 50 Jahre vergangen waren, ohne dass in-
zwischen Jemand Veranlassung genommen hätte — wenn
nicht etwa durch Paul Kummers Werk „Führer in die
Mooskunde von 1891“ und durch dessen weiteres Werk
„Führer in die Lebermoose und Gefässkryptogamen von
1875“, in einer Beziehung etwas geschehen wäre — auf
die, während einer so langen Zeit entstandenen erheblichen
2*
20 Laubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden.
Verschiebungen von Feldern und Hügeln, von Bach- und
Flussläufen, Trockenlegung von Sümpfen, von Anlagen
verschiedener Eisenbahnen, Errichtung von Strassen- und
Stadttheilen in der Umgebung Kassels, durch die eine
Flora erhebliche Veränderungen erleidet, hinzuweisen.
Dr. Louis Pfeiffer selbst erwähnt in seinem zweiten Bande
auf Seite 4 der Einleitung, dass von 1847 bis 1855 in
unserer Flora durch die Anlage von vier Eisenbahnen
erhebliche Verschiebungen und auffallend neue Erschei-
nungen in floristischer Beziehung herbeigeführt seien.
Wenn nun Pfeiffer bereits nach so wenigen Jahren zu
solchen Ergebnissen gelangte, so scheint es mehr denn
wahrscheinlich, dass nach einem halben Jahrhundert noch
viel erheblichere Veränderungen in der hiesigen Gegend,
als Ein- und Zugänge, zu verzeichnen sein werden. Tat-
sächlich ist dies der Fall und nicht nur bei den Phanero-
gamen, sondern besonders bei den Laubmoosen.
Ich machte mich deshalb an die Arbeit und nachdem
ich bis zum Jahre 1898 mit der Feststellung der Phanero-
gamen und Gefässkryptogamen, und speciell mit der der
Cyperaceen und Gramineen, die ich einer eingehenden
Untersuchung unterzog, auch ihre Aufzählung in der Ab-
handlung XLI des Vereins für Naturkunde in Kassel,
Seite 55 u. f, sowie in der Abhandlung XLIV derselben
Vereinsschrift auf Seite 51 u. f, angab, zu Ende gelangt
war, entschloss ich mich, die Laub- und Lebermoose
Niederhessens und Mündens, deren Mittelpunkt die Resi-
denzstadt Kassel etwa bildet, für die Gegenwart, gegen-
über jener Zeit, in der Pfeiffer sie vor 50 und mehr Jahren
mit grosser Sorgfalt erforscht hatte, festzustellen. Wenn
es mir bis jetzt, nach Verlauf von etwa vier Jahren, noch
nicht gelungen ist, sämmtliche hier vorkommende Laub-
moose an Ort und Stelle gesehen und gefunden zu haben,
obschon die unten folgende Liste eine’ fast erschöpfende
Aufzählung — 365 Arten derselben — angiebt, so ver-
danke ich dies einigen emsigen und bewährten Herren
Bryologen, die die Güte hatten, mich mit ihren Erforsch-
Dr. phil. C. Laubinger in Kassel. 21
ungen über Standortsangaben der verschiedenen Gattungen
und Arten von Moosen in dem in Frage stehenden Ge-
biete, und namentlich in den Grenzgebieten, bekannt zu
machen. Ganz besonders danke ich an dieser Stelle dem
Herrn Forstmeister Grebe in Hofgeismar, der die Freund-
lichkeit hatte, mich mit seinen reichen Moosfunden der
Umgebung Hofgeismars, des Diemelgebiets, des Rein-
hardswaldes und der Karlshafener Umgebung bekannt zu
machen. Sodann giebt Herr F. Quelle in seiner Inaugural-
Dissertation vom Jahre 1902 über Göttingens Moosvege-
tation eine Anzahl Moose an, die dem Grenzgebiete
zwischen Niederhessen und Hannover, nördlich und süd-
lich von Münden — dem Werra-Weser-Gebiete — ange-
hören, die ich bei Aufstellung meiner Liste berücksichtigte.
Als dritten Bryologen erwähne ich den Herrn Kreistier-
arzt Dr. A. Grimme in Melsungen, durch dessen sehr
dankbare Angaben das südlich von Kassel gelegene Ge-
biet zum ersten male bryologisch erschlossen ist. Hier-
durch ist es einem höchst glücklichen Umstande zuzu-
schreiben, dass zu Anfang des 20. Jahrhunderts plötzlich
das ganze in Frage kommende Gebiet Niederhessens
bryologisch untersucht wurde. Besonders angenehm waren
mir öfter ausgeführte gemeinschaftliche Moosexkursionen
mit dem genannten Herrn in die Umgebung von Kassel,
Hofgeismar, Meissner u. a. O., die zu sehr günstigen Er-
gebnissen führten. Auch haben diese Herren öfter Ein-
sicht in mein Moosherbarium genommen und schwierig zu
beurteilende Exemplare einer sorgfältigen Prüfung unter-
zogen.
Das hier in Betracht kommende floristische Gebiet
Niederhessens und Mündens fasse ich in derselben Weise
auf, wie Pfeiffer, indem ich dazu nur den nördlichen Teil
des Reg.-Bez. Kassel mit Münden rechne. Die Begren-
zung dieses Gebiets bildet, östlich der Werra und Weser,
von Eschwege bis Lippoldsberg-Karlshafen, die schroffen
Kalk- und Sandsteingebirge des Eichsfeldes, des Bram-
waldes und des Sollinges, die, nebenbei bemerkt, einen
=
Laubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden.
völlig verschiedenen Boden und minder günstige klima-
tische Verhältnisse aufweisen. Fast in derselben auffälligen
Weise wird das Greebiet Niederhessens im Westen gegen
das Waldecker Land begrenzt, indem letzteres im allge-
meinen durch seine bergigen und sehr bewaldeten Gre-
biete, sowie durch das ausserordentlich reichhaltige mine-
ralogische Erdreich und durch seine gewissermassen ab-
geschlossene Lage, ein eigenes floristisches Grebiet
bildet. Im Norden endet Niederhessen mit Karlshafen,
während es im Süden bis zu einer gedachten west-
östlichen Linie zwischen Fritzlar - Melsungen - Eschwege
reicht. Hiernach erstreckt es sich von 51,1° südlicher bis.
51,40° nördlicher Breite und vom 9,1° westlicher bis 10,1°
östlicher Länge (Greenwich), mit etwa einem Flächenraum
von 3000 7]-Kilometern. Dieses Gebiet stellt sich jedem
Botaniker und Naturforscher als ein in vegetativer und
topographischer Beziehung einheitliches — eine eigene
Flora besitzendes — heraus.
Ein grösserer Teil Niederhessens besteht in seiner
Oberfläche aus Buntsandstein, Muscheikalk, tertiären Ab-
lagerungen — Tuffen etc. Basalt und Basalttuffe treten
in vielen Bergkuppen zu Tage, durch deren Durchbrüche
erhebliche Verschiebungen des Erdreichs entstanden sind,
wie z. B. im Habichtswalde, am Baunsberge, am Stahl-
und Staufenberge, am Dörnberge, der Firnskuppe, am
Langenberge, dem Odenberge, Scharfenstein, Heiligen-
berg u. v. a.
Eine nicht geringe Anzahl von Hügel- und Berg-
gruppen, von Kuppen und frei hervortretenden Felsen,
wechseln mit grösseren, welligen Hochebenen und Nieder-
ungen ab. So liegt der tiefste Teil Niederhessens am
Pegel des Hafens von Karlshafen bei 95,6 Meter Höhe,
während der höchste Punkt der 750 Meter hohe Meissner
ist. Besonders hervorragende Höhepunkte des Nieder-
hessischen Berglandes sind u. a. folgende:
Im Habichtswalde:
Brasselsberg 423 Mtr, Dörnberg 578 Mtr., Firnskuppe
Dr. phil. C. Laubinger in Kassel. 23
319 Mtr., Hirzstein 504 Mtr., Hohe Gras ohne Turm
594 Mtr. u. a.
Im Reinhardswalde:
Gahrenberg 464 Mtr., Staufenberg (Veckerhagen) 471 Mtr.,
Sababurg 346 Mtr.
Im Kaufunger Walde:
Heringsnase 641 Mtr., Bilstein 640 Mtr., Grosse Hirsch-
berg 641 Mtr.
Meissner: 750 Mtr.
In der Söhre und Stiftswalde:
Belgerkopf 498 Mtr., Ruine Reichenbach 518 Mtr., Pensers-
rück 561 Mtr., Heiligenberg 392 Mitr.
Im Eder-Gebiete:
Bilstein bei Besse 455 Mtr., Madenerstein 238 Mtr.,
Niedensteiner Kopf 474 Mtr., Scharfenstein 304 Mtr.,
Emserkopf u. a.
Im Werra-Gebiete:
Silberklippen 490 Mtr., Hörnekuppe 566 Mtr., Rosskopf
487 Mtr., Badenstein 438 u. v. a.
Eine grössere Zahl von Tälern und Schluchten durch-
setzen die meist bewaldeten Höhenzüge, die sehr frucht-
bare Wiesen und Ackerfelder darstellen. Auch ist das
Gelände reich an Quellen, Bächen und Flussläufen, und
ebenso mangelt es nicht an Tümpeln, Erlenbrüchen und
sumpfigen sphagnösen Wiesen. Besonders erwähnenswert
ist das prächtige warme Werratal, dann das mehr flache
und ausgedehnte Fuldatal, das Tal der Weser, der Eder,
Diemel und Schwalm. Als reizvolle Schluchten können
erwähnt werden das Ahnetal, Firnsbachtal, Hölltal,
Schluchten in der Söhre, sowie die auch Hessische Schweiz
genannte Sandsteinschlucht zwischen Ödelsheim und
Vernawahlshausen. Ausgedehnte Waldungen bilden den
wildreichen Reinhardswald, den Habichtswald, Kaufunger
Wald, den Stiftswald, die Söhre, den Meissner, sowie die
an beiden Ufern der Werra sich hinziehenden Gebirgs-
abhänge. Durch diese vielfältige Abwechslung von Berg
24 Laubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden.
— - ——— nn
und Tal, von Fluss- und Waldgebiet, von fruchtbaren
Wiesen und Getreidefeldern, ist die Oberfläche dieses
Landstriches, ausser der reichen Vegetationen, als eine
reizvolle und malerische zu betrachten.
Die klimatischen Verhältnisse Niederhessens sind mitt-
lere, weniger rauhe, aber angenehm erfrischende und mehr
eine gewisse Regelmässigkeit gegenüber andern Ländern
zeigende. Die Winter sind nie sehr hart und die Sommer
nicht sehr erdrückend warme. Zu frühjahrlichen Spazier-
gängen und Exkursionen in Wald-, Flur- und Berggelände
ladet meist schon das Ende Februar ein, während im
Herbst die Wälder und Wiesen bis zum Winteranfang
ihre farbenreiche Belaubung zeigen. Dass in so be-
günstigten Landstrichen die vegetativen Verhältnisse sehr
mannigfaltiger Art sind, ist einleuchtend. Nicht minder
begreiflich ist es, dass die Bewohner dieses Grebietes die
Schönheit ihres Landes sehr wohl kennen und als eifrige
Naturfreunde und Naturwissenschaftler bekannt sind.
Was nun im besonderen die Verbreitung der Laub-
und Lebermoose betrifft, so kann nach den angegebenen
Schilderungen wohl angenommen werden, dass eine grosse
Anzahl derselben hier vorkommt. Tatsächlich ist dies
auch der Fall, obschon sie nicht überall gleichmässig,
vielmehr auf gewisse geeignete Stellen angewiesen, dann
aber auch in grosser Artenmenge auftreten. So zeichnet
sich der Meissner durch seinen Reichtum an Moosen ganz
besonders aus. Aber auch auf diesem höchsten Berge
Niederhessens sind es wieder nur einzelne Punkte, an
denen sich reiche Fundstellen befinden. Bemerkenswerte
bryologische Punkte sind hier beispielsweise die Wiese
um den Frauholleteich, das Geröll um diese Wiese im
weiteren Umfange, die Partie um den Christiansitz mit
den Teufelslöchern, dann der Erlensumpf mit Weiberhemd,
das Schwarzwasser, die Kitzkammer und die Kalkfelsen
bei Bransrode. Moosreiche Punkte Niederhessens sind
ferner die Kalkgebirge des rechten und linken Werra-
ufers, als Hörne, Rachelskopf, Nase, Asbach, Badenstein,
ga z
u
Dr. phil. C. Laubinger in Kassel.
—
die Witzenhäuser Sandsteine, sowie die Waldabhänge des
Hegebergs und Bärsteins bei Sooden, ferner das Hölltal
bei Albungen. Reichhaltige, fruchtende Sphagneen und
sonstige Sumpfmoose sind die Gebiete des Hühnerfeldes
bei Lutterberg und Holzhausen. Seltene und schön aus-
gebildete Moose finden sich auch in der Jeke-Schlucht
bei Speele, Schlucht am Lohberge, Schocketalschlucht,
Sommerholz bei Neue Mühle, Mühlenberg bei Uschlag
und in der Winterlitt bei Heiligenrode; ferner im Ahnetal
am Dörnberg, Hohlstein, Firnskuppe, Stahl- und Staufen-
berg, Hirzstein bei Elgershausen, Firnsbachtal und im
Reinhardswald, sowie in der Gegend zwischen Ödelsheim
und Vernawahlshausen.
Einige dieser angegebenen Stellen zeichnen sich be-
sonders durch folgende Moose aus:
1. In der Umgebung Kassels auf sumpfigen Wiesen
hinter Kirchditmold, Wiese am Wurmberg und am
Dörnberg: Dieranum Donjeanie De Not., Mniobryum
roseum Weiss, Mnium Seligerü Jur, Hypn. interme-
dium Lindb., HAypn. Kneiffii Br. eur, Hypn. falcatum
Brid., Hypn. vernicosum Lindb., Camptothecium nilens
Schreb. etc.
2. In Wilhelmshöhe an trocknen und nassen Steinen,
Mauern, an Bächen, Bäumen und auf Waldboden:
Didymodon rubellus Hoffm., Barbula cylindrica Tayl.,
Tortula laevipila Brid., Ulota crispula Bruch., Grimmia
pulvinala Smith., Dryptodon Hartimanni Schimp., Grimmia
ovata W. u. M., Schistid. gracile Schleich., Racomitrium
Januginos. Ehrh. u. Aeierostich., Hedw., Orthotrich.
anomal. Hedw., Orthotr. nudum Dicks, Orlhotr. palens
Bruch., Dryum capillare L., Br. caespititium L., Br.
pallens Sm., Mnium serralum Schrad., Mnium undulat.
L. cfrt.,. Mnium rostratum Schrad., Eurhynch. piifer.
Schreb., Eurhynch. Swartzii Turn., Eurh. praelong. L.,
Eurh. velutionoides Bruch., Rhynchosteg. rusciform. Br.
u. Sch, Thamn. alopecur. Schimp., cfrt, Amblysteg. fluvi-
able Sw., Ambl. filicin. (L)’de Not., Ambl. irriguum
26
8.
ik
Laubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden.
(Wils), Aypn. Sommerfeltii (Myrin), Hypn. wneinat.
Hedw., Aypn. palustre Hedw.
Am Baunsberge: Dicranella curvata Hedw. u. v. a.
Am Stahl- und Staufenberge und Firnskuppe:
a) Im Walde: Dicranum montanum Hedw., Dieran.
majus Smith, Derichum pallidum Schreb., Hypn.
Lindbergii, Hylocomium rugos. L.
b) Auf Basalt: Ancalypta ciliata Hedw.
c) Quellige Wiesen: Philonotis fonlana L., und
calcarea Br. eur.
Im Ahnatal, im unteren Teile feuchte Muschelkalk-
schlucht, im oberen Teile Basaltgeröll:
a) Auf Basalt: Andreaea petrophila Ehrh.
b) Auf Muschelkalk: Ziichodont. pellucidum Schimp,,
Fissidens decipiens (De Not.), Seligeria pusiüla
Ehrh. Massenvegetation, Ditrichum flexieaule
Schwägr, Didymodon rigidulus Hedw., Ulota
Bruchii Hornsch., Orthotrich. rivulare Turn,
Ernncalypta contorla Wolf., Brachythec. plumos Sw.,
Eurhynch. velutinoides Bruch, Thamn. alopecur.
Schimp., Plagvothec. depress. Bruch.
c) Am Bachufer: Mnium serrat. Schrad., Mnium
siellare Reich.
d) An Bäumen: ZLeucodon sciuroid. L. cfrt.
Am Dörnberg, Helfenstein, Hohlstein und Katzen-
stein: Basalt und Basalttuff: Cynodont. polycarp. Ehrh.,
Dieranum monlan. Hedw., Grimmia montana Br. eur.,,
Racomitr. lanuginos Ehrh., — heterostich. Hedw. und
— microcarpum Schrad., Webera cruda L.. Bryum
pallens (Sw.), mit Amblysteg. Juratzkan. Bartramia
ühyphyla Haller u. erispa Sw., Anomodon apieulatus
Br. eur., Plagiothec. elegans Var. y nanum (Jur.) u. a.
Am Hirzstein auf Basalt und Basalttuff: Eincalypta
ciliala Hedw., Cynodont. polycarp. Ehrh., Pterogonium
gracile (Sw.), Neckera-Arten, Hylocom. rugos. L. u. a.
Burghasungen (Basaltfelsen): Ulota Ludwigü Brid.,
Dr. phil. C. Laubinger in Kassel. 27
Orthotrich. cupulat. Hoffm., Encalypla cihata Hedw.,
Neckera- u. Anomodon- Arten.
9. Im Reinhardswalde:
a) Torfige Stellen: Sphagn. teres (Schimp.), Sphagn.
Se
c)
d)
(@»)
Se27
f
N
recurv. (Palis) u. a., Dichodont. pellucid. Schimp.,
Dieranum flagelare Hedw., Dürichum tortule
Schrad., Zygodon viridissimus Dicks, Ulota crispa
(L. Gmel.), Orihotrich. stramin. Hornsch., Bryum
Duvali Voit, Mnium affine Bland. nebst Var.:
integrrfol. Lindb., Paludella squarrosa L., Phelo-
notis caespitos. Wils., Fontinalis gracııs Lindb.,
Platygyrium repens (Brid.), Brachythec. curtum
Lindb., Brachythec. rivulare Br. eur., Plagiothec.
elegans Var. ß# Schimp., Hypn. polycarpon Bland.,
Hypnum pralense Koch.
Auf faulen Erlenwurzeln im Schwarzenbach:
Dieranodontium longirosire (Stark), Plagiothee.
latebricola Wils.
In Bächen: Racomitr. aciculare L., Philonotis
caespitosa Wils., Brachythec. plumos. (Sw.) und
Var. # homomallum Br. eur., Brachythec. rivu-
lare Br. eur., Fontinal. anlipyreth L. u. gracilis
Lindb. pp.
Sababurg: Encalypta contorta, massenhaft fruch-
tend.
Beberbeck, auf quelligen Wiesen, ganz ebenso,
wie an den Nieste-Quellen, Eckstruth und Gies-
bachsgrund: Paludella squarrosa L., Bryum Du-
valıi (Voit), Bryum pseudotriqueirum Hedw.,
Mnium affine Var. d inlegrifol. Lindb., Camp-
lothee. nilens Schreb., Hypn. polycarpum Bland.,
Hypn. pratense Koch, Hypn. vernicosum Lindb.,
Hypn. stramin. Dicks u. a.
Bei Gottsbüren-Trendelburg: Waldmoose: Di-
cranella erıspa Schimp., Dieranum spurivum Hedw.,
Campylopus flexuosus L., Racomitr. fascieulare
(Schrad.), Leptobryum pyriforme L., Webera
Er
10.
ar
12.
13.
14.
l,aubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden.
annobtina Hedw., Neckera pumila Hedw. Hete-
roclad. heteropterum Bruch., Amblysieg. varıum
Hedw.
In der Umgebung von Karlshafen: An Buntsandstein
der Weserklippen: Oroweisia Bruntoni (Smith), Am-
phidium Mougeölli Br. eur., Rhynchostegiella tenella
Dicks, Eurhynchium crassinervium Tayl., Pierogon.
gractle Swartz.
In der Umgebung von Hümme, im Hümmer Bruch:
Hypn. polygamum Bland., und auf feuchten Wiesen:
Philonot. font. Var. y falcat. Brid, Aypn. polycarp.
Bland.
In der Nähe von Hofgeismar: Dieranum Bonjeani De
Not., Fissidens exilis Hedw., Pottia Starkeana (Hedw.),
Tortella vwnclinata Hedw., Barbula Hornschuchiana
Schulz., Orthotrich. diaphan. Gmel., Bryum atropur-
pureum Wahlenb., Mnium riparium Mitt. im Brunnen
Parke: Eurhynch. Schleicheri (Hedw. fil.), Rhynchosteg.
confertum Dicks, Pseudoleskea atrovirens Dicks.
Muschelkalkfelsen des Diemeltals bei Lamerden:
Fissidens pusillus Wils., Seligeria pusilla Ehrh., Didy-
moden rubellus Hoffm. u. rigidulus Hedw. Trichos-
tom. crispulum Bruch. Massenvegetation,
Trichostom. caespitos. Bruch., Trichostom. mutabtle Bruch.,
Barbula fallac Hedw. und Var. brevicaulis, Barbula
refleca Brid, selten, DBarbula sinuosa Wils,
Aloina rigida Hedw., Aloina ambigua Br. eur., Tortula
montana N. ab Es., Schistid. gracıle (Schleich), Grimmia
orbieularis Bruch., Orthotrich. saxatıle (Schimp.), Oylin-
drothec. concinn. De Not. Brachythec. glareosum Bruch,.,
Eurhynch. velutinoides Bruch., Ithynchostegiella tenella
Dicks, Amblysteg. confervordes Brid.,. Hypn. Sommer-
feltü Myr., Hypn. protensum PBrid., Hypn. vernieos.
Lindb., Hypn. commutat. etc.
Eberschützer Quelle und Kalktuff bildende Quelle
am Heuberg: Eucladium verticillat. L., Hypn. commu-
15.
16.
fe
18.
£9:
20.
21.
Dr. phil. C. Laubinger in Kassel. 29
tat. Hedw., Hypn. falcatum. Brid., Amblyodon deal-
batus Dicks.
Eberschützer Klippen: (Muschelkalk): Orthotrichum
intricatum Hartm., Seligeria pusila Ehrh., Trichostom.
mulabile Bruch. |
Sandsteinbrüche am Emser Kopf bei Sand: Burhynch.
crassinervium Tayl., Eurhynch. Tommasini Sendt.,
Brachythec. Geheebü (Milde), Anomod. aptceulat. Br. eur.
Kukukstein (Basalt) bei Niedenstein: Dryptodon Hart-
mannı Schimp., Mnium cuspidat. Hedw., Vier Anomoda,
Neckera crispa L., Pterigynandrum, Thuid. recognit. (L.
Hedw.) cfrt., Burhynch. velulinoides Bruch., Plagvothec.
depressum Bruch., Isothec. myurum Var. ß robust. Br.
eur., Brachythec. popul. Var. amoenum (Milde), Brachy-
thec. rutabul. Var. o@ robust. Br. eur.
Scharfenstein und Madener Stein (freiliegende Basalte):
Orthotrich. Sturmii Hornsch., Encalypta ciliata Hedw.
u.a.
In der Jekeschlucht, unterhalb Lutterberg nach der
Fulda bei Wahnhausen zu, Waldbach im Buntsand-
stein: Dichodontium pellucidum Schimp., Dieranodontium
iongerosire (Stark), Mnium undulal. cfrt. Massenvege-
tation, Mnium Seligeri (Stark), Brachythec. rivulare Br.
eur., Plagiothec. undulat. I. cfrt., Pilagiothec. elegans
Var. Schimp.
Auf dem Hühnerfelde (zwischen Lutterberg, Gross.
Staufenberg bei Münden, Gross. und Klein. Stein-
berg und Nienhagen bei Münden), moorige, sphagnöse
Sumpfwiesen: Sphagn. cymbifol. cfrt., Sphagn. imbricat.
Hornsch., Sphagn. aculıfol. Ehrh, Sphagn. compact.
Br. cfrt., Sphagn. coniort. Schulz, Sphagn. mollusc.
Bruch. cfrt., Sphagn. cuspedat. Ehrh. cfrt., Hypn. stra-
un. Dieks efrt.-u. v. a.
In der Nähe Mündens, an einem Waldbache linker
Seite, der von Münden nach Lutterberg führenden
Chaussee, etwa 1,5 Kilometer von Münden entfernt:
Pterygophyllum lucens L.
30
22.
24.
26.
27.
28.
Laubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden.
In und bei Bischhausen, Witzenhausen und am Baden-
stein (Buntsandstein): Didymodon luridus Hornsch,,
Barbula vinealis Brid., Barbula ceylindrica Tayl., Barb.
revoluta Schrad., Aloina ambigua Br. eur., Tortula
papillosa Wils., Tort. tortuosa L., Thuid. recognit. L.,
Eurhynch. pilifer. Schreb. (an Böschungen), Hylocom.
rugos. etc.
Bei Sooden a. d. Werra (Sandstein- und Basaltfor-
mation) am Hegeberge: Dichodontium pellueid. (Schimp.),
Ditrichum flexicaule Schwaegr., Dürichum capıllae Br.
u. Sch. cfrt., Neckera crispa L. cfrt. Massenvegetation,
Encalypla vulg. Hedw., Encalypta contorta Wolf.,
Weisia-Arten, Anomod. longifol. Schleich, Camptothee.
lutese, eirt. u. ww. a.
Muschelkalkgebirge bei Allendorf a. d. Werra: Hörne,
Rachelskopf, Nase etc. bei Asbach: Trichostom. muta-
bile Bruch., Orthotec. intricat. Hartm., Amblysteg. con-
fervoides Brid, Hypnum protensum PBrid., Fissidens
incurvus Stark u. a.
Hain bei Allendorf: Dieranella subulata Hedw., Dit-
richum homomallum Hedw., Mniobryum carneum L.,
Hypn. commulat. Hedw., Ambysteg. filicin. u. v. a.
Auf tonigen Äckern bei Allendorf: Ephemerella recur-
vifolia Dicks, Physcomitrella palens Hedw. Hypn.
flultans u. a.
Am Bilstein im Hölltale: Trichostomum nitidum Lindb.
spärlich, Funaria deniata (Crome) selten.
Pfefferwiesse am Hirschberge bei Grossalmerode:
Bryum pseudotriqueir. Hedw., Bryum bimum Schreb.,
Aypn. stellal. Schreb., Hypn. praiense Koch, Hypn.
Lindbergü, Hypn. cordifol. Hedw., Aypn. stramin. Dicks,
Camphothec. nitens Schreb. etc.
Am Meissner:
a) Auf Dolerit und Basaltgeröll: Andreaea_ pelro-
phila Ehrh., Oynodont. strumif. Ehrh. und poly-
carp. Ehrh., Dieranum congest. Brid.,. Dieranum
Dr. phil. €. Laubinger in Kassel. 31
longifokum Ehrh., Ditrichum homomall. Hedw.,
Trichostom. cylindrie. Bruch., Schistid. alpıcola
Var. ß rivulare Brid., Amphid. lapponic. Hedw.,
Bartram. Halleriana Hedw. und crispa Sw.,
Polytrich. alpin. L., Anomod. apteulatus Br. eur.,
Brachyihec. plumos. (Sw.), Brachythec. rivulare
Br. eur., Brachythec. Geheebii (Milde), Burhynch.
germanie. Grebe, Eurhynch. velulinoides Bruch.,
Ithynchoslegium rusciforme Var. 5 rigens De Not.,
Plagiothee. succulent. Wils., Hypn. crislacasirens.
Eseltt:
b) Quellige Frauholleteich-Wiesen: Bryum Duvalii
Veit., Mnium cinclidioides Blytt., Mnium sub-
globos Br. eur, Hypn. yigant. Schimp.
c) Auf Sandsteinen des Christiansitzes und in den
Teufelslöchern: Brachydontium trichodes (Web.
fil.), Mnium undulat. cfrt., Plagiothee. undulat.
Left:
d) An nassen Wegegräben: Mnium stellare Reich.,
Phelonotis. marchica Willd., Mniobryum albicans
Wahlb.
e) An Wasserläufen: Rhynchosieg. rusciforme Br.
u. Sch, Brachythec. plumos. (Sw.), Brachythee.
rivulare Br. eur., Orthotlrich. rivulare Turn.
f) Sphagnöse Wiesen und Erlenbrüche: Sphagn.
subsecund. Nees., Sph. acutifol. Ehrh. cfrt., Sph.
cymbifol. Ehrh., Polytrich. strictum Banks, Hypn.
exannulalum Gymb. Aypn. giganieum Schimp.,
Hypn. siramin. Dicks u. a.
&) Von waldigen Böschungen: Webera eruda L.,
Bryum Mildeanum Jur. u. v. a.
29. Im Kreise Melsungen-Spangenberg nach Herrn Dr.
A. Grimme in Melsungen. Ortsangaben von Norden
nach Süden:
a) Bei Ellenberg (SW.v. Guxhagen): Dieranella
rufescens Dicks., Eurhynehium Stockesii Turn.
32 Laubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden.
ge EEE
b) Bei Eiterhagen: Pleuridium alternifolium Dicks,.,
c)
d)
e)
f)
g)
h)
i)
k)
)
Ulota Bruchü Hornsch., Ulola erispa (L. Gmel),
Amblystegium subtile Hedw.
Bei Breitenau (Guxhagen): Barbula cylindriea
Tayl., Hypn. Lindbergi (Lindbg.)
Bei Günsterode (SW. v. Lichtenau): Aulacom-
nium palustre L. cfrt., Phelonotis fontana 1. cfrt.
Bei Empfershausen (Körle): Pleuridiun alter-
nifolium Dicks., Bryum turbinatum Hedw.
cirt., Physcomürium pyriforme L.
Bei Lobenhausen a. d. Fulda (S. v. Körle):
Dieranum longifoium Ehrh., Ditrickhum homo-
mallum Hedw., Neckera complanata L. cfrt.,
Platiygyrium repens Brid., Drachythecium
glareosum Bruch., Dr. populeum Hedw., Brachy-
thecium rivulare Br.eur.cfrt, Eurkynchium
strigosum Hoffm.,, Eurh. piliferum Schreb.,
Rchynchostegium rusciforme Neck., Amblystegium
trrıguum Wils., Hypnum palustre Huds.
Bei Wolfershausen a. d. Eder: Cinclidotus
fonlinalotrdes Hedw. auf Steinblöcken a. d.
Eder.
Bei Röhrenfurth a. d. Fulda (N. v. Melsungen):
Sphagnum Girgensohnü Russ.
Bei Kirchhof (NÖ. von Melsungen): Sphagnum
squarrosum Pers.
Bei Vockerode (NÖ. v. Spangenberg): Sphagn.
cymbifolum Ehrh.
Bei Melsungen und im Melsunger Stadtwalde:
Sphagn. plumulosum Röll. häufig, Pleuridium
nitidum Hedw., Pleurid. aliernifolium Dicks.,
Dieranella Schreber., Sw. Dicranella
rufescens Dicks., Dieranum undulatum Ehrh.
cfrt., Dieranum longifolium Ehrh., Fissidens bry-
oides L., Dürichum flexicaule Schleich., Didymodon
rigidulus Hedw., Barbula convolula Hedw., Bar-
bula fallac Hedw., Tortula subulata L., Grimmia
n)
0)
p)
9)
r)
Dr. phil. C. Laubinger in Kassel. 33
ovata Web. u. M., Ulota crispa (L. Gmel.), Or-
thotrichum anomalum Hedw., 0. diaphanum
(Gmel.), O. pumilum Sw., O0. Schimperi Hamm,,
O. affine Schrad., ©. Leyeli (Hook u. Tayl.),
Encalypta vulgaris Hedw., Philonotis fontana L.,
Pogonatum nanum Schreb., Polyirichum formosum
Hedw., Fontinalis antipyretica L., nur steril,
Antiütricha curtipendula Hedw., steril, I/sothecrum
myurum Pollich., Camplothecium lulescens Hedw.,
Brachythecium plumosum Sw., zieml. häufig auf
Steinen der Waldbäche, Hypnum protensum
Brid., A. uncinatum Hedw., Acrocadium cuspi-
datum L. cfrt, häufig, Hylocomium Schreberz
Wills. cfrt., Hylocom. squarrosum L. cfrt., Ayloe.
loreum Dill. cfrt., häufig.
Bei Obermelsungen: Physcomürium pyriforme L.
Im Mark-Walde bei Hilgershausen u. westl. v.
Melsungen: Sphagnum contortum Schltz.,
Dieranoweisia eirrata L, Dieranum
montan. Hedw., Ulota Bruchiı Hornsch., Bux-
baumia aphylla L., Diphyscium sesslde Schmid.,
Pyleisia polyantha Schreb, Platygyrium
repens Brid. an Birken und Buchen.
Am Heiligenberg: Grimmia ovata (W. u. M.),
Bartramia vühyphylla Haller, Neckera crıspa
L. cfrt, Anomodon viticulosus L. cfrt.,
Anomodon atienuatus Schreb., Thuridium recog-
nitum (L. Hedw.) cfrt.. Thamnium alopecur. L.,
Hylocomium brevirosire Ehrh.
Schöne Berg (zw. Melsungen u. Spangenberg):
Hypnum fluitans Dill., Hypn. cordifolium Hedw.
Bei Rhünda u. am Rhündaer Berge (SW. von
Gensungen): Hedwigia albicaus Web. Eurhynch.
striatum Schreb., Eurh. velutinoides Bruch,
Hypn. Sommerfeltii Myrin.
Bei Malsfeld: Ephemerum serratum Schreb.,
Pleuridium nitidum Hedw., Fissidens
3
34
Laubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden.
adianthoides 1.., Orthotrichum pumilum Sw., O.
affine Schrad.
ß bei Elfershausen (Malsfeld): Grimmia ovata (W.
u. M.), Hedwigia albicaus Web.,
y bei Dagobertshausen (Malsfeld);: Ephemerum
serratum Schreb., ee mi-
crostomum Klee
0 bei Beiseförth (Malsfeld): Bartramia pomiformıs L.
s) Bei Adelshausen (zw. Malsfeld u. Spangenberg):
Dieranum longifolium Ehrh.
t) Bei Elbersdorf mit Malsberg (westl. v. Spangen-
berg): Aloina rigida Hedw. Leptobryum
pyriforme (L.) Gmel, Hypnum purpuras-
cens Schimp. (Malsberg,).
u) Bei Spangenberg: Fissidens taxifolius L., Di-
irichum capillaceum Sw. Didymodon ru-
bellus Hoffm., Didym. rigidulus Hedw., Barbula
convoluta Hedw., Torlula subulata L., Ortholrichum
anomalum Hedw., Encalypta contorta Wolf.
cfrt, Anomodon viticulosus L. cfrt., Ho-
malothecium sericeum L., Hypn. incurvatum Schrad.
ß Bischofferode (östl. v. Spangenberg): Plagiothe-
cium undulatum L.
y Herlefeld (südöstl. von Spangenberg): Tortella
inchnata (Hedw.), Camptothecium niltens
Schreb., Amblysiegium filicinum L., Hypn. fal-
catum Brid.
v) Am Wilds-Berge (östl. von Malsfeld): Georgıa
vellucida Rabenh., Buxbaumia aphylla L., Brachy-
Ihecium plumosum Sw. auf Steinen der Wald-
bäche, sowie die Varietät: khomomallum Br. eur.,
Brachythecium populeum Hedw., Eurhynchium
strigosum Hoffm., Bhynchosiegium rusciforme
Neck., Plagiothecium silesiacum Huds,,
Plagiothecium elegans Schimperi (Stamm-
form), Plagioth. silvaticum Huds., Hypnum. unet-
Dr. phil. C. Laubinger in Kassel. 35
nalum Hedw., Hypn. incurvatum Schrad. Aylo-
comium brevirostre Ehrh.
w) Bei Heina und Altmorschen:
a@ Bei Haina: Mnium serratum Schrad., M. siellare
Reich.,, Alaucomnvum androgynum L., Bartramia
ühyphylla Haller., Brachythecium glareosum Bruch,,
Eurhynchium strigosum Var. praecox Hedw. cfrt.,
Eurh. striatum Schreb., Eurh. Swartzii Turn.,
Rhynchostegrella Jacquintii Garov., Hyp-
num Lindbergü (Lindbg.)
8 Altmorschen: Grimmia orbicularis Bruch., Ortho-
trichum anomalum Hedw. häufig auf Steinen,
O. leiocarpum Br. eur, O. speciosum N. ab Es.
x) Bei Grebenau: Potlia lanceolata Hedw.
NB. Die seltener und selten fruchtenden sind ge-
sperrt gedruckt.
In der folgenden Liste gebe ich sowohl alle von mir,
sowie die von den Herren Grebe, Quelle u. Grimme in Nieder-
hessen u. Münden beobachteten Moose an, als auch jene, die
Pfeiffer in seiner Botanik erwähnt und die sich in seinem
Herbarium, das im Königl. Naturalien-Museum zu Kassel
niedergelegt ist, für dies (sebiet vorfinden. Die von mir
nach bestem Wissen aufgestellte Liste, zeigt ein möglichst
genaues Bild der hier vorkommenden Moose, ohne auf
absolute Vollständigkeit Anspruch erheben zu wollen.
Zur Liste selbst bemerke ich, dass sie nach dem
System Dr. L. Rabenhorst’s Kryptogamen-Flora, II. Auf-
lage, IV. Band: „Die Laubmoose etc.“ von K. G. Limpricht
aufgestellt ist und dass das vor dem Namen der Moose
befindliche Sternchen (*) solche betrifft, die sich weder in
Pfeiffer's Herbarium befinden, noch in seiner Botanik er-
wähnt sind, so dass sie als neue für's Gebiet zu gelten
haben. Sicheren Nachweis hat Pfeiffer bis zum Jahre 1855
für 225 Arten erbracht, während hier 365 angegeben
werden. Sehr zu beklagen ist es, dass die reiche Moos-
flora Niederhessens mit Münden nicht erwähnt wird in
3%
36 Laubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden.
dem vorzüglichen Werke von Dr. L. Rabenhorst’s Kryp-
togamen-Flora, II. Auflage, IV. Bandes „Die Laubmoose
etc.“ von K. G. Limpricht, das von 1890 bis 1903 heraus-
gegeben wurde.
Schliesslich sei noch erwähnt, dass das nach Pfeiffer
hinter Kirchditmold auf sumpfigen Wiesen zwischen
Carex dioica aufgefundene Aypnum Iycopodioides Schwägr.
als solches zu streichen ist, da es sich nach Grebe als
Hypn. falcalum erwies; ebenso ist (’arex diorca zu streichen
und dafür Davaliana nach meinen Untersuchungen zu
setzen.
No. nach IR Ordnung: Sphagnaceae.
Rabenhorst-
Limpricht.
1. Sphagnum cymbifolium Ehrh.; auf Sumpfwiesen,
Mooren und Tümpeln; am Ziegenkopf
8.110.985, Kaufunger Wald, Meissner
20.110.98, Hühnerfeld bei Lutterberg
cfrt. 29.16.02; nach Grebe: Reinhards-
wald, nach Grimme bei Vockerode.
4.(*) k imbricatum Hornsch.; von moorigen
Stellen des Hühnerfeldes bei Lutter-
berg-Münden, Quelle-Laubinger 29./6.02.
6. 5 Girgensohnü Russ.; nach Grimme bei
Röhrenfurth.
7. ; acutifolium Ehrh.,; aus Gräben mit
stehendem Wasser, vom Meissner 2./6.
98; nach Pfeiffer bei Holzhausen cfrt.
a) acutifol. Var. purpureum Schimp.; aus.
Erlensumpf des Meissner 9;/8. 02.
11. y compactum Brid.; von moorigen Stellen
des Hühnerfeldes b. Lutterberg, Quelle-
Laubinger 29./6.02, cfrt.; nach Pfeiffer
zwischen Rasenallee und Nordshausen.
r3: £ subsecundum Nees ; von moorigen Stellen:
des Hühnerfeldes bei Lutterberg zwischen
Sphagn. contortum, Quelle - Laubinger
Dr. phil. C. Laubinger in Kassel. a1
29.16.02; nach Pfeiffer: Kaufunger Wald,
Federbruch bei Holzhausen u. Meissner;
nach Quelle: am Kiffing nördlich über
Ödelsheim.
14.(*) Sphagnum contortum Schultz ; von moorig-sumpfigen
Stellen des Hühnerfeldes bei Lutter-
berg; Quelle-Laubinger 29./6.02, nach
Grimme bei Hilgershausen, im Mark-
Walde.
14.(*) : rufescens Bryol. germ.; im Nachtrage
Limpricht’s, Seite 614, erwähnt; nach
Grebe im Hombresser Walde, Sababurg.
fa.) 3 larvcinum Spruc.; nach Grebe: Sababurg.
27. 5 squarrosum Pers.; in Tümpeln am
Ziegenkopf bei Kassel 16.19.98; nach
Pfeiffer im Reinhardswald, nach Quelle
im Köhlergrunde bei Vernawahlshausen,
nach Grimme bei Kirchhof.
a) E ieres Schimp.; nach Grebe bei Hom-
bressen und Beberbeck.
20. % molluscum Bruch.; von sumpfig-moori-
gen Stellen des Hühnerfeldes b. Lutter-
berg cfrt., Quelle-Laubinger 29./6. 03.
21. > cusptdatum Ehrh.; von sumpfig-moorigen
Stellen des Hühnerfeldes bei Lutterberg
cfrt., Quelle-Laubinger 29./6.02; nach
Pfeiffer am Birkenwäldchen bei Holz-
hausen.
22.6:) z recurvum Palis.; nach Grebe im Lempe-
grunde bei Hombressen.
921“) ie plumulosum Röll, bei Melsungen nach
Grimme häufig.
II. Ordnung: Andreaeaceae.
24. _Ändreaea petrophila Ehrh.; von Geröll der Kalbe
und um den Frauholleteich 15.16.01, so-
dann vonBasaltsteinen eines ver-
38 Laubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden.
lassenen Steinbruches im oberen
) . . .. Ahnetale b. Kassel, Quelle-Lau-
binger 9./6.02.
IV. Ordnung: Bryineae.
Trib. I.: Gleistocarpae.
I. Fam.: Euphemeraceae.
39. Ephemerum serratum Schreb.; nach Pfeiffer am
Wege nach Heckershausen und Forst 15./2. 43,
nach Grimme bei Malsfeld, Dagobertshausen.
40. Ephemerella recurvifolia Dicks; nach Pfeiffer auf
tonig-feuchten Äckern bei Allendorf.
I. Fam.: Physcomitrellaceen.
41. Physcomütrella palens (Hedw.); nach Pfeiffer bei
Allendorf, legit. Hampe.
Ill. Fam.: Phascaceae.
43. Acaulon mulicum Schreb.; nach Pfeiffer am Loh-
berge 1./4.43, nach Grebe bei Istha auf toni-
gem Boden.
46. Phascum cuspidatum Schreb.; auf tonigen Äckern
am Lindenberge 10./3.99, auf Wiesen am
Wurmberg 20./4.02, am Kratzenberge
4.13.02, nach P. Kummer bei Eichenberg
und Münden.
47. 2 piliferum Schreb.; nach Pfeiffer am Bunte
Bock und Kaffeemühle bei Kassel 15./2. 44.
48. > curvicollum Ehrh.; von kalkig-sandigen
Böschungen und Mauern des Eisenbahn-
dammes zwischen Hedemünden und Bisch-
hausen, Quelle-Laubinger 11./3.02; nach
Pfeiffer bei Wolfsanger 21./4.44; nach
Grebe auf sterilen Kalkhügeln und Brach-
äckern bei Hofgeismar und Lamerden.
50. Mildeella bryoides (Dicks); auf kalkig-tonigen Äckern
des Lindenbergs bei Kassel 21./3.02; nach
52.
Dr. phil. C. Laubinger in Kassel. 39
Grebe bei Hofgeismar auf Brachäckern und
sterilen Kalkhügeln.
Asiomum crispum (Hedw.); nach Pfeiffer am Wege
zur Neue Mühle und am Forst 1./3.43, nach
Grebe bei Hofgeismar, nach Quelle am Fuchs-
berge bei Hedemünden.
IV. Fam.: Bruchiaceae.
53.(*) Pleuridium nitidum (Hedw.); auffeuchten Tonboden
54.
9.
62.
bei Rothenditmold u. Obervellmar 1899,
nach Grimme bei Malsfeld, Stadtwald
bei Melsungen.
allernifolium Br. u. Sch.; von lehmigen
Gräben bei Mönchehof, von torfigen
Wiesen am Ziegenkopf 20./4.02, von
lehmig-tonigen Wegen zwischen Hohe
Gras und Essigberg am 20./4.01; nach
Pfeiffer am Dörnberger Wege zum
Ahnetale 22.13.43, am Wege nach
Heckershausen und in der Aue 1./3.43,
nach Grebe um Hofgeismar auf Weide-
flächen am Stadtwalde, nach Grimme
bei Empfershausen, Eiterhagen, Mel-
sungen.
subulatum L.; von einer Wiese am
Wurmberge April 1900, von kalkiger
Erde der Timmerschlucht bei Lamerden
etc., Grebe-Laubinger 9./8. 02.
Tribus II: Stegocarpae.
Subtrib. I: Acrocarpae.
VI Fam.: Weisiaceae.
Hymenostom. microsiom. (Hedw.),; an kalkigen
Weideflächen, vom Eisenbahndamm
bei Bischhausen, Quelle - Laubinger
11./3.02, von der Wurmbergwiese
20.14.02; nach Pfeiffer am Fusswege
l,aubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden.
40
nach Heckershausen, nach Quelle am
Badenstein bei Bischhausen und an
einem Grrasabhange bei Bahnhof
Vernawahlshausen in Niederhessen,
nach Grimme bei Dagobertshausen.
62.y(*) Hymenostom. microstom. Var. brachycarpum Bryol.
germ.: auf einer Wiese zwischen der
Endstation der elektr. Bahn und dem
Neuen Obstgarten bei Wilhelmshöhe
25./3. 02.
65.(*) Gymnostomum calcareum Bryol. germ.; nach Grebe
im Steinbruch bei Wolfhagen, steril, an Dolo-
mitfelsen des Denser Sees fruchtend.
(3. Weisia erispata Bryol. europ.; nach Pfeiffer am
Fuldaberge bei Sandershausen auf Sand-
boden.
74, „ veridula (L.); an Wurzeln und Gestein des
Lindenbergs, Sandershäuser Berg, an Steinen
des neuen Wasserfalls zu Wilhelmshöhe
20.17.00, Firnskuppe 16./2.98, an Steinen
des Hegebergs bei Sooden a. d. Werra
26.14.01; nach Grebe bei Hofgeismar, nach
Quelle zwischen Bahnhof Eichenberg und
dem Dorfe, und zwischen Münden und
Hedemünden.
76.) „ rulilans (Hedw.); nach Grebe einmal spär-
lich bei Hofgeismar.
78. Dieranoweisia cirrata (Hedw.); Sandsteinbrüche des
Sommerholzes bei Neue Mühle 24./5.02; nach
Pfeiffer am Dörnberg, nach Grebe: Hofgeismar,
an der Hegemühle am Holzwehr des Esche,
nach Grimme: Mark-Wald b. Hilgershausen.
'81.(*), Eueladium vertieillatum (L.) Bryol. eur; an den
Eberschützer Quellen und an Quellen am Heu-
berg, Stadtwald Hofgeismar, Grebe-Laubinger.
Dr. phil. €. Laubinger in Kassel, 41
VII. Fam.: Rhabdoweisiaceae.
89.(*) Oynodontium polycarpum Ehrh.; von Basalt des
Hohlsteins beim Dörnberg, Quelle-
Laubinger 8./6.02; nach Grebe am
Helfenstein des Dörnbergs, Hirzstein
und Burghasunger Klippen.
90. n strumiferum Ehrh.; an der Kitzkammer
und an Basaltsteinen um den Frau-
holleteich des Meissners, Grebe-Lau-
binger 29.18.02.
91.(*) Oroweisia Brunioni (Smith); nach Grebe: Bunt-
sandsteinklippen bei Karlshafen.
93. Dichodontium pellucidum (Schimp.); nasse Kalkfelsen
des Ahnetales 8./6.02; aus der Jekeschlucht
zwischen J.utterberg und‘ Speele, Quelle-Lau-
binger 29./6.02; nach Grebe: Reinhardswald,
Waldbäche, nach Pfeiffer: Zum Hain bei Allen-
dorf.
Peosbam 2Dieranaceae.
99. Dieranella Schreberi Swartz; an Böschungen der
Wurmbergwiesen 20.14.02; nach Pfeiffer
hinter Schönfeld auf feucht - lehmigem
Boden, nach Grimme bei Melsungen.
101. H crıspa Ehrh.; nach Grebe an Wald-
rändern bei Wolfsanger, Gottsbühren
- und Trendelburg.
102. : rufescens (Dicks.); nach Pfeiffer hinter
Schönfeld und Äcker beim Glockenteich
auf feucht-lehmiger Erde, nach Grimme
bei Melsungen, Ellenberg.
104. h; varia (Hedw.); nach Pfeiffer an den
Ufern der Mombach.
105. A subulata (Hedw.); nach Pfeiffer am Loh-
berg und am Fusse der Hörnekuppe
bei Allendorf. |
106.(*) 5 curvala (Hedw.); von Sandsteinen einer
Schlucht am Lohberge 14.110.00, an
108.
1238
114.
115.
116.)
117.(*)
118.
121.
122.(%)
Laubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden.
Dieranella
Dieranum
„
lehmigen Böschungen eines Waldweges
am Baunsberge 10./9. 02.
cerviculata (Hedw.); in Pfeiffer's Herba-
rium, ohne nähere Standortsangabe.
heteromalla (Dill); auf Triften, Hohlwegen,
lichte Wälder etc., verbreitert, Habichts-
wald etc.; nach Quelle im Köhlergrunde
und über Vernawahlshausen.
spurium (Hedw.); nach Pfeiffer am San-
dershäuser Berge 12./4.44, nach Grebe:
lichte Kiefernwälder bei Trendelburg.
Bergeri Blandow.; nach Pfeiffer unter
der Kalbe am Meissner.
undulaltum Ehrh.; nach Pfeiffer im Stadt-
wäldchen, nach Grebe: lichter Wald bei
Harleshausen, nach Quelle auf „der
Schärfe“ über Witzenhausen, am Blüm-
berg bei Münden und nördlich über
Ödelsheim, nach Grimme bei Melsungen
cfrt.
Bonjeani D. Not. s. palustre; auf den
Wurmbergwiesen bei Kassel 10./4.03;
nach Grebe: häufig bei Hofgeismar.
majus Smith; in Sümpfen zwischen Stahl-
und Staufenberg, Grebe-Laubinger Ok-
tober 1901 cfrt.; nach Grebe bei Wil-
helmstal.
scoparium L.; überall an Wäldern und
Triften verbreitet; nach Pfeiffer um
Schwalbental und auf Geröll um den
Frauholleteich; nach Quelle über Verna-
wahlshausen.
congestum Brid.; nach Pfeiffer zwischen
Kalbe und Frauholleteich 7./9.44; nach
(Grebe am Meissner.
fuscescens Turn.; an Felsen und Baum-
wurzeln des Meissners, Juli 1899.
Dr. phil. €. Laubinger in Kassel. 43
126.(*) Dieranum montanum (Hedw.); an Buchen beim
Stahl- und Staufenberge und Dörnberg,
Grebe-Laubinger 14./10.01, nach Kummer
auf dem Blümerberg bei Münden, nach
Grimme: Mark-Wald bei Hilgershausen.
ET. k flagellare (Hedw.); nach Pfeiffer in feuchten
Waldungen, an morschen Bäumen und
auf Erde, Stadtwäldchen, Habichtswald,
Meissner, nach Grebe an alten Baum-
stümpfen im Reinhardswalde.
130.(*) 3 fulvum Hook.; nach Kummer zwischen
Volkmarshausen und dem Schedener
Bergwerk.
132. A longifolium Ehrh.; montane Region an
Steinen, auf Basaltgeröll um den Hohl-
stein beim Dörnberge, Juni 1901, von
Basaltgeröll oberhalb des Frauholleteichs
29.18.02; nach Quelle „auf der Schärfe“
über Witzenhausen und im Köhlergrunde
bei Vernawahlshausen, nach Grimme:
Melsunger Stadtwald, Lobenhausen,
Adelshausen, zwischen Malsfeld und
Spangenberg.
139. Campylopus flecuosus L.; nach Pfeiffer in der Win-
terlitt bei Heiligenrode, nach Grebe auf torfig.
Waldboden, Lumbachsquelle bei Gottsbühren,
nach Kummer vom Schedener Bergwerk nach
Volkmarshausen.
145. Dicranodonlium longirostre (Starke), aus der Jeke-
schlucht zwischen Speele und Lutterberg von
nassen Sandsteinen, Quelle-Laubinger 29.6. 02;
nach Pfeiffer im „Schwarzen Loch“ bei Vecker-
hagen auf faulenden Baumstämmen in feuchten
dunklen Schluchten, selten, nach Grebe am
Erlenborn bei Immenhausen.
163.
164.
165. (*)
166.
Laubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden.
X. Fam.: Leucobryaceae.
Leucobryum glaucum (L.); im lichten Walde unter
der Kalbe am Meissner, Habichtswald, Söhre,
Reinhardswald, Kaufunger Wald, Sommerholz
bei Neue Mühle etc.; nach Quelle im Köhler-
grunde bei Vernawahlshausen.
XI. Bam.» EFissidentaeese
Fissidens bryoides (Fledw.); auf sandig - lehmigem
Boden, Schlucht im Schocketale bei Sim-
mershausen, an Böschungen in Wilhelms-
höhe, Juli 1900; nach Pfeiffer am Stahl-
berge, Ahnetal, Lohberg, Neue Mühle,
Schönfeld etc., nach Quelle bei Verna-
wahlshausen, nach Grimme bei Melsungen
und anderen Orten ziemlich häufig.
incurvus Starke; nach Pfeiffer an Felsen
bei Allendorf.
pusillus (Wils); nach Grebe an Steinen
im Diemeltale, jedoch selten, Grebe-Lau-
binger 30./3.08.
exilis (Hedw.); nach Pfeiffer am Wege
nach Heckershausen, nach Grebe häufig
auf Waldboden.
osmundioides (Swartz); nach Pfeiffer bei
Holzhausen 13./3. 43.
adianthioides (L.) Hedw.; Kalkfelsen im
Ahnetale 9./6.02, feuchte Steine im Hege-
berge bei Sooden a. d. Werra, Mai 1901;
nach Grimme bei Malsfeld.
decipiens (De Not.); von nassen Kalk-
felsen im Ahnetale, Quelle -Laubinger
9.16.02.
laxifolius (L.); auf tonigem Boden am
nördlichen Abhange des Kratzenbergs,
cfrt., Ahnetal, Wilhelmshöhe; nach Quelle
am Badenstein über Bischhausen, nach
Grimme bei Spangenberg.
Dr. phil. C. Laubinger in Kassel. 45
XM EamelSellgeriaeese;
170. Seligeria pusüla Ehrh.; an feucht. Muschelkalkfelsen
des Ahnetales, Quelle-Laubinger 8./6. 02;
nach Pfeiffer am Lindenberg, nach Grebe
an den Eberschützer Klippen und an den
Kalkwänden bei Lamerden, Grebe-Lau-
binger 30.13.03, nach Quelle am Fuchs-
berg bei Hedemünden.
273. E recurcala (Hedw.); nach Pfeiffer auf
schattig-feuchten Felsen, besonders Sand-
stein, bei Münden und Dransteld.
XII Fam.: Campylosteliaceae.
177.(*) Brachydonlium trichodes (Web. fil.); von Buntsand-
stein einer Böschung des Weges zum Christian-
sitz am Meissner, Grebe-Laubinger 29./8.02.
XIV. Fam.: Ditrichaceae.
179. Ceratodon purpureus (L.); verbreitet in den Wäl-
dern, Triften und Gestein bei Kassel;
nach Ouelle in und bei Vernawahls-
hausen.
182. ® cylindric. (Hübn.) das Pfeiffer in seiner
Botanik erwähnt, ist bis jetzt nicht hier
aufgefunden; in Pfeiffer’s Herbarium be-
finden sichExemplare der Flora Göttingen.
184. Ditrichum torte Schrad.; vom Meissner und Hain
bei Allendorf, cfrt., Juli 1899; nach
Pfeiffer sandig-lehmige Schluchten am
Habichtswalder Bergwerk und Balhorner
Steinbrüche, nach Quelle an einem Wald-
wege nördlich über Ödelsheim.
2A P) - , tortile Var. # pusülum Hedw.; nach
Grebe: Reinhardswald.
186. (*) a voginans (Sull) Hamp.; an feuchten Sand-
steinen beim Christiansitz des Meissner.
Grebe-Laubinger 29./8. 02.
TER
46 l,aubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden.
187. Ditrichum homomallum (Hedw.); zwisch. Gebüsch, an
188.
190.
194.
Waldwegen, Gräben, auf Heiden; nach
Pfeiffer zum Hain bei Allendorf a. d.
Werra 6./4.44, nach Grebe am Meissner
u. pp. Reinhardswald, nach Quelle im
oberen Köhlergrunde bei Vernawahls-
hausen, nach Grimme bei Lobenhausen
a. d. Fulda süd-westlich von Körle.
flexicaule Schwaegr.; an Felsen, dürren
Abhängen und Triften, auf Kalkboden,
bei Sooden a. d. Werra Mai 1900, Sau-
rasen bei Kirchditmold, Ahnetal; nach
Pfeiffer bei Allendorf fruchtbar, nach
Grebe im Kalkgebiete häufig, nach
Grimme auf Kalk häufig bei Melsungen.
pallidum Schreb.; auf lehmig-sandigen
Waldblössen am Staufenberge b. Mönche-
hof 28.15.02; nach Grebe auf Wald-
blössen im Reinhardswalde, selten.
capillaceum (Br. u.Sch.); vom Hegeberge
bei Sooden a. d. Werra, cfrt., Mai 1901;
nach Grimme: Spangenberger Schloss.
XV Fam Pottiaweae.
”
197. Pierigoneurum cavifoium (Ehrh.); lehmige Weg-
ränder bei Wolfsanger 10./3.1900, Kratzenberg;
nach Quelle am Fuchsberg bei Hedemünden,
nach. Grebe bei Hofgeismar häufig.
199.(*) Pottia minutula (Schleich); nach Grebe bei Hof-
200. 4
geismar auf Brachäckern etc., Grebe-Lau-
binger 30.13.03.
iruncata (L.); an Gräben der Wege um
den Brasselsberg 15./10.99; nach Pfeiffer
Weg nach Heckershausen, nach Grimme bei
Grebenau.
intermedia Turn.; an lehmigen Böschungen
des Brasselsberges 15./10.99; nach Kummer
zwischen Münden und Hedemünden.
Dr. phil. C. Laubinger in Kassel. 47
203. Pottia lanceolata Hedw.; in Hohlwegen am Heu-
berge bei Lamerden etc. 30.13.03; nach
Grimme bei Grebenau.
204. „ Starkeana (Hedw.); nach Pfeiffer auf tonigen
Äckern bei Niedervellmar und am Glocken-
teich; nach Grebe auf Brachäckern bei Hof-
geismar.
209. _ Didymodon rubellus (Hoffm.); auf Steinen des neuen
Wasserfalles in Wilhelmshöhe 14./4. 99
und Lindenbergs; nach Pfeiffer am
Viehberge bei Heiligenrode, nach
Quelle am Badenstein über Bischhausen
und Vernawahlshausen, ferner an den
Kalkwänden des Diemeltals bei La-
merden, Grebe-Laubinger 30./3.03;
nach Grimme bei Spangenberg.
. 212.(*) A luridus Hornsch.; an Mauern des Eisen-
| bahndammes zwischen Hedemünden und
Bischhausen, Quelle-Laubinger 11./3. 02.
214. n tophaceus (Brid.); in Pfeiffer's Herba-
rium befinden sich Exemplare von
Sandäckern bei Obervellmar.
215. h rigidulus Hedw.; am Sandershäuser
Berge 14./3.1900 und Steinbruch hinter
Wolfsanger 4./10.98, Timmerschlucht
b. Lamerden, Grebe-Laubinger 9./8. 02;
nach Pfeiffer im Ahnetale 27./4.44, nach
Grimme bei Melsungen, Spangenberg.
222. Trichostom. eylindricum Bruch.; in Pfeiffer’s Her-
barium befinden sich Exemplare aus
den Balhorner Sandsteinbrüchen vom
30.13.44; nach Grebe an den Seesteinen
des Meissners.
223. i, eaespüos. Bruch.; von Muschelkalk bei
Lamerden.
225.(*) os erispulum Bruch.; Massenvegetation auf
Kalkfelsen eines Wäldchens und spär-
_
v N ba
4
lich in der Timberschlucht bei Lamerden-
Hümme, Grebe-Laubinger 9./8. 02.
227.(*) Trichostom. mutabile Bruch.; von Kalkfelsen des
Rachelskopfes bei Allendorf a. d.Werra,
Grebe-Laubinger 30./8.02; nach Grebe
an Kalkhügeln im Diemeltale bei Hof-
geismar.
288.(*) 4 nitidum Lindb.; nach Grebe am Bilstein
bei Albungen spärlich.
237.(*) Tortella inclinata (Hedw.); nach Grebe: sonnige
Muschelkalkhügel bei Hofgeismar und
Zechstein bei Dens, nach Grimme: Herle-
feld bei Spangenberg.
238. a tortuosa L.; an schattigen Felswänden, auf
Kalk- und Basaltboden, Burghasungen
18.15.98; nach Pfeiffer: Hörnerkuppe bei
Allendorf a. d. Werra und Ahnetal 20./7.
44, nach Quelle am Badenstein über Bisch-
hausen.
241. Barbula unguiculata (Huds.); auf Urland und an
Wegrändern, an Zuschlagsruhe im Schocke-
tale, Kratzenberg 20./10.99, Möncheberg
Ä etc. gemein.
242. „. fellax (Hedw.); an Böschungen des Weges
von Wolfsanger nach Graue Katze 25./4. 99,
Kratzenberg, Schartenberg 16./5. 1900, aus
der Timmerschlucht bei Lamerden 9./8.02,
von Böschungen des Hegebergs b. Sooden
a. d. Werra, Mai 1901; nach Quelle am
Fuchsberg bei Hedemünden, nach Grimme
bei Melsungen.
242.8(*) „ fallax Var. $ brevicaulis.; auf Kalkschutt
in der Timmerschlucht bei Lamerden,
Grebe-l.aubinger 9./8. 02.
243.(*) „ refleca Brid.; nach Grebe an Kalksteinen
“des Triftweges bei Sielen spärlich.
48 Laubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden.
. Dr. phil. €. Laubinger in Kassel. 49
244.(*) Barbula vinealis Brid.; an Mauern neb. der Chaussee
zwischen Bischhausen und Witzenhausen,
- und auf Sandsteinen neben dem Kreishause
Bel inWitzenhausen, Quelle-Laubinger 26./4.02.
244.8 (*) vinealis Var. ß cylindrica Tayl.; von Mauern
der Chaussee zwischen Bischhausen und
Witzenhausen 11./3.02 und beim Kreis-
hause in Witzenhausen von Sandsteinen,
Quelle-Laubinger 11./3.02; nach Grebe
von Mauern und Gestein unterhalb des
Viaduktes in Wilhelmshöhe, März 1903,
nach Grimme bei Breitenau, Guxhagen.
245. er sinuosa Wils.; von Muschelkalkfelsen in
_ einem Wäldchen des Diemeltals, Richtung
Lamerden, Grebe-Laubinger 30./3. 03.
246. „. reroluta (Schrad.); auf Buntsandstein neben
dem Kreishause in Witzenhausen, Quelle-
Laubinger 11./3.02; nach Pfeiffer am
Baunsberge 15./4.44 und Klippen beim
Schafhof im Hölltale-Albanger 20./5. 44.
247.) 5, Hornschuchiana (Schulz); nach Grebe an
Be ' Wegrändern bei Hofgeismar.
251. a convoluta Hedw.; auf unfruchtbaren Plätzen,
an kaikhaltigen Böschungen etc, am
Kratzenberge, Lindenberge etc. verbreitet,
bei Sooden 6./5.01; nach Grebe häufig,
nach Quelle am Fuchsberge bei Hede-
münden, nach Grimme bei Melsungen cfrt.
Spangenberg.
253. »„ paludosa Schleich.; die Pfeiffer in seiner
Botanik anführt, hat sich weder von ihm,
noch von anderen hier nachweisen lassen,
auch finden sich in Pfeiffer's Herbarium
” - . keine Exemplare vor.
254. _Aloina brevirostris Hook u. Grev.; in Pfeiffer’s Her-
... barium befinden sich Exemplare von Krum-
bach 21./8.43.
4
50 Laubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden.
[DD
SD
DL |
Aloina rigida Hedw.; an lehmig-sandigen Abhängen
im Sommerholz bei Neue Mühle 12./5.02;
nach Pfeiffer bei Wolfsanger und Hohlweg
beim Scharfenstein 9.i3.44, nach Grebe
häufig im Diemeltale, nach Grimme bei
Elbersdorf und Spangenberg.
256. „ ambigua (Bryol. europ.); an tonig-lehmigen
Böschungen östl. von Hedemünden, Quelle-
Laubinger 11./3. 02; nach Pfeiffer an Hecken-
rainen bei Krumbach, hat aber keine Exem-
plare im Herbarium, nach Grebe häufig im
Diemeltale.
268. Tortula muralis (Brid.); allgemein auf Mauern und
Gestein verbreitet, 10./11. 98.
269. & aesliva (Brid.); nach Grebe an Sandsteinen
bei Wolfhagen. |
DD: „. subulala (L.); allgemein an Gräben, Hecken,
Mauern etc. verbreitet, Neue Mühle, Wil-
helmshöhe 4./1.98; nach Quelle zwischen
Eichenberg und Witzenhausen und am
Badenstein, nach Grimme bei Melsungen
häufig.
276.(*) n latifolia Bruch.; an Wurzeln alter Weiden
am Asch in Wilhelmshöhe 25./5. 02; Pfeiffer
hat Exemplare in seinem Herbarium ohne
Fundstelle; nach Grebe an Alleebäumen
bei Niedermeiser, nach Quelle a. d. Schwülme
bei Vernawahlshausen.
277.) „ papillosa (Wils.); von Pappeln bei Bisch-
hausen - Witzenhausen, Quelle - Laubinger
11.13.02.
278. „ laevipela (Brid.); an alten Weiden am Asch
in Wilhelmshöhe 28./5.02, von Linden am
Theaterberge in der Aue 28./5.02; nach
Grebe an Alleebäumen bei Hofgeismar und
und Trendelburg.
Dr. phil. €. Laubinger in Kassel. 51
282. : Tortula ruralis (L.) Web. u. M.; allgemein verbreitet
auf Mauern, Dächern, an Gestein etc. 24./9.
- 98; auch Exemplare mit zwei .Seten aus
einem Perichaetium 14./15.02; nach Quelle
auf Sandsteinen bei Witzenhausen und am
Br Badenstein bei Bischhausen.
282.2) „ ruralis Var. calcicola Zetterstedt; nach Grebe
auf Muschelkalkhügeln bei Hofgeismar.
XVI. Fam.: Grimmiaceae.
286.(*) Cinclidotus fontinaloides (P. Beauv.); von Steinblöcken
an der Eder bei Wolfershausen in Niederhessen,
legit et dedicavit, Dr. A. Grimme, Melsungen
27.4. 1900.
289. Schistidium apocarpum (Fedw.); überall gemein an
Steinen, Mauern, Felswänden etc., Ha-
ugfehiätgenen Firnskuppe, rare:
2 etc. 20.11.99.
290. 7 gracile (Schleich); Wilhelmshöhe, mon-
tane Region; von Kalkfelsen bei La-
merden-Hümme, Grebe-Laubinger 9./8.
02. Pfeiffer erwähnt dieses Moos nicht
in seiner Botanik, es befinden sich
aber Exemplare in seinem Herbarium
aus dem Habichtswalde, links über der
Löwenburg 11./4.44, und von der
Kalbe 1843. | |
291. RE alpicola Var. 8 rivulare (Brid.); nach
| Pfeiffer nicht in seiner Botanik erwähnt,
in seinem Herbarium befinden sich aber
Exemplare von den Ahnequellen 6,/5.
1844; nach Grebe an der Kitzkammer
des Meissners.
298. (Coscinodon eribosus (Hedw.); ist für dieses Gebiet
- zu streichen, da weder Pfeiffer, noch andere bis
jetzt dasselbe nachgewiesen haben. In Pfeiffers
Herbarium befinden sich Exemplare, die Philippi
am Ätna sammelte. In.den Nachbargebieten,
| 5
52
308. (*)
309.
311.(%)
319.)
320.
322.
330.(*)
Laubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden.
z. B. auf Schiefersteinen Ober-Marsbergs, reich-
lich vorhanden.
Grimmia leucophaea Grev.; auf einer Mauer des
neuen Obstgartensi.Wilhelmshöhe 14./12.98.
Y commulala Hübn.; an freiliegenden Basalt-
tuffblöcken des Dörnbergs 23.15.02; nach
Pfeiffer: Burghasungen, Niedensteiner
Kuppe, Scharfenstein, Madener Stein.
ovala W. u. M.; nach Grebe: Wilhelmshöhe,
nach Grimme: Melsunger Stadtwald, Hei-
ligenberg, Elfershausen bei Malsfeld.
„ . orbieularis Bruch.; von Muschelkalkfelsen
bei Lamerden-Hümme, Grebe-Laubinger
9./8.02 cfrt., nach Grimme b. Altmorschen.
„. pulvinata Smith.; auf Mauern, Dächern,
Steingeröll gemein, Neue Mühle, Kratzen-
berg, Meissner etc. 18./10.98, Wilhelms-
höhe; nach Quelle auf Sandboden bei
Witzenhausen und zwischen Ödelsheim und
Heisebeck etc.
F trichophylla Grev.; nach Pfeiffer auf Fels-
wänden und Geröll selten, auf den grossen
Felsblöcken an der Höhe der Kalbe des
Meissners 16./5.44, nach Grebe an Basalt-
steinen in Wilhelmshöhe, steril.
„ monlana Bryol. europ.; nach Grebe an den
Helfensteinen des Dörnbergs.
335.(*) Dryptodon Hartmanni Schimp.; in montaner Region
an Felsblöcken, von feuchten Basaltgeröll in
Wilhelmshöhe, des Schwarzwassers am Meissner,
'Grebe-Laubinger 27./8.02, am Schartenberg bei
Zierenberg 16./5.1900 und an den Kukuksteinen
bei. Niedenstein. .
hacameinium aciculare L.; im monkanen Gebiete
Ä an Felsen und Steinen in Bächen, von
Steinen im Bache des Weiberhemdes.
am Meissner 28./8.02 cfrt., ferner am
ü
ö
Dr. phil. ©. Laubinger in Kassel. '53
Frauholleteich und am Schwarzwasser
des Meissner, nach (rrebe: Kein-
\ hardswald, Lempe.
340.(*) Racomitrium fasciculare (Schrad.); nach Grebe: alter
a | Steinbruch bei Trendelburg. $
342. ei heterostichum (Hedw.); montane Re-
| ... gion, Habichtswald, Dörnberg, Som-
merholz .bei- Neue Mühle 24./10.98,
Sandershäuser Berg; nach Pfeiffer
an der Kalbe des Meissners und Kitz-
kammer, nach Quelle am Gramberg
bei Münden, nach Grimme b. Rhünda,
> .. Markwald bei Hilgershausen.
343.() „2 mierocarpum Schrad.; von Basalttuff
“des nördlichen Abhanges des Dörn-
Zr berges 23.14.02.
am. t canescens Brid.; in Sandsteinbrüchen
hinter Wolfsanger, Sandershäuser
Berg 15./6.98, Sommerholz, Neue
Mühle 12.15.02 cftr.; nach Grebe bei
IH Hofgeismar nebst Var. ericordes Web.
345. x lanuginosum (Ehrh., Hedw.); von Ge-
stein des Schwarzwassers und Gestein
um den Frauholleteich des Meissners
20.10.99 cfrt, am Hohlstein beim
| ° Dörnberge 10./6. 02.
346. E polyphyllum (Dicks.); nach Pfeiffer
von der Querenburg bei Münden,
dedicavit Wissmann.
348. Hedwigia albicaus (Web); im Habichtswalde ver-
breitet, Burghasungen, Brasselsberg, Firnskuppe
1901, am Meissner etc. verbreitet; nach Grimme
bei Rhünda (SW. v. Gensungen), Elfershausen
(W. v. Malsfeld).
| RNIEI Bam Orthotrichaceae.
351.(*) Amphidium lapponicum (Hedw.); nach Grebe an
den Seesteinen des Meissners.
54 Laubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden.
'352.(*) Amphidium Mougeotti Bryol. europ.; nach Grebe:
Sandsteinklippen bei Carlshafen u. Trendelburg.
353.(*) Zygodon viridissimus (Dicks.); nach Grebe im Rein-
hardswalde an alten Eichen und Buchen.
359. Tilota Ludwigii (Brid.); nach Pfeiffer in Wäldern
an Buchen, Fichten, Birken etc.; seine Exem-
plare im Herbarium stammen von der Kitz-
kammer des Meissners.
362.(*) „ Bruchü Hornsch,; an Buchen zwischen EIf-
Ä buchen u. Herkules am 3./6.02, von Buchen
eines Waldes unter Wengenhasungen am
17.111.98; nach Pfeiffer im Ahnetale und
Meissner, hat aber keine Exemplare im Her-
barium, nach Quelle unweit des Jungfern-
brunnens am Brunnenberge bei Münden,
nach Grimme: Markwald bei Hilgershausen
und Eiterhagen.
364. „ erispa (L. Gmel.); nach Pfeiffer in Wäldern
an Baumstämmen etc., im Ahnetale 22./3.43,
Wilhelmshöhe, Brasselsberg, Dörnberg etc.,
nach Grebe: Reinhardswald, nach Quelle
„auf der Schärfe“ über Witzenhausen, nach
Grimme: Stadtwald bei Melsungen und
Eiterhagen.
366. (*) „ erispula Bruch.; von Buchen im Habichts-
walde, Fuchslöcher in Wilhelmshöhe 24./10.98.
Pfeiffer hat im Herbarium Exemplare ohne
Standortsangabe, erwähnt sie auch nicht in
seiner Botanik.
368. Orthotrich. anomalum (Hedw.); von Steinen an der
Plutogrotte zu Wilhelmshöhe, Dörnberg
an Basalt, verbreitet, 23.14.02; nach
Pfeiffer an der Kitzkammer und Frau-
holleteich auf Geröll, nach Grebe bei
Hofgeismar und Wilhelmstal, nach Quelle
an Sandsteinen bei Witzenhausen und:
am Fuchsberg bei Hedemünden, nach
Dr. phil. C. Laubinger in Kassel. 55
Grimme bei Melsungen ziemlich häufig
| | (Steine).
369.(*) Orthotrich. saxatıle Schimp.; auf Muschelkalk in der
- ° °. Timmerschlucht bei Lamerden, Grebe-
Laubiger 9.18.02.
370.(*) „... nudum Dicks.; nach Grebe an Bach-
steinen in Wilhelmshöhe.
371. n cupulatum Hoffm.; an Felsen u. Mauern,
selten; nach Pfeiffer: Burghasungen 6./5.
44, nach Grebe bei Hofgeismar an Kalk-
steinen. |
376. »„... diaphanum (Gmel.); an Feld-, Wald- u.
Alleebäumen und auf Steinen, verbreitet;
nach Pfeiffer an Pappeln bei Waldau
18./3.44, bei Obervellmar 18./4.44, am
Weinberg 16.12.43 etc.; nach Grebe bei
Hofgeismar, Siele, feuchtes Holzwerk,
nach Quelle an Pappeln bei Verna-
wahlshausen, nach Grimme bei Mel-
| sungen (Pappeln).
377. e rivulare Turn.; Pfeiffer sagt in seiner
Botanik: an Steinen und Felsen an den
Ufern von Gebirgswässern, selten, Ahne-
tal. Exemplare sind nicht in seinem
Herbarium. Nach Grebe in Bächen des
| Reinhardswaldes.
384.(*) £ stramineum Hornsch.; nach Grebe am
Brasselsberge und Reinhardswald, nach
Quelle zwischen Münden und Volkmars-
hausen.
386.(*) 3 paiens Bruch.; an Wurzeln und auf Erd-
boden der Buchenallee in Wilhelmstal
15./9.99 und an Hollunderstämmen neben
dem Herkules 25./5.02.
389. h pumilum Swartz.; nach Pfeiffer an Wald-
und Feldbäumen im Habichtswalde,
Ahnetal und Dörnberg 8./4.43; nach
56 Laubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden.
390. (*) Orthotrich.
392. Y
23.) =)
394. n
395.
396. i
398.
401. R
m
Grebe bei Nieder-Meiser an alten Allee-
bäumen, nach Grimme: Melsungen,
Malsfeld (Obstbäume, Pappeln).
Schimperi Hamm.; nach Kummer an
Pappeln zwischen Münden und Witzen-
hausen, nach Grimme: Melsungen (Obst-
bäume).
tenellum Bruch.; an Feld-, Park- und
Obstbäumen, an Weiden des Waldauer
Fussweges 1./10:98, an Bäumen in Wil-
helmshöhe, Aue, Ahnetal etc. 2.16.00.
fastigiatum Bruch.; an Pappeln der
Chaussee zwischen Neue Mühle und
Freienhagen 6./4.99, an Weiden hinter
Heiligenrode, Juni 1902.
affine (Schrad.); an Wald-, Feld- und
"Alleebäumen; nach Pfeiffer am Meissner
' und Dörnberg 18./5.43, Schönfeld und
Kratzenberg 4./2.453, Waldau etc., nach
Grebe bei Nieder-Meiser a. d. Warne,
nach Quelle bei Vernawahlshausen, nach
Grimmeb. Melsungen, Malsfeld (Pappeln).
rupestre (Schleich.); an sonnigen Fels-
wänden, Mauern u. Geröll; nach Pfeiffer
auf Basalt im Ahnetale.
Sturmii Hornsch.; in Gebirgsgegenden
an sonnigen Felswänden; nach Pfeiffer:
Dörnberg, Scharfenstein 11.13.44, Made-
nerstein 22./4.43.
speciosum N. ab.S.; an Wald-, Feld- und
Alleebäumen, vom Schartenbergb.Zieren-
berg, Wilhelmshöhe, Aue 10./5.1900 allge-
mein verbr.;nach Grimmeb. Altmorschen.
leiocarpum Bryol. europ.; von den Christ-
buchen im Habichtswalde 14./6.02; nach
Grebe am Meissner und bei Hofgeismar,
nach Kummer an Pappeln und Weiden
Dr. phil. C. Laubinger in Kassel. 57
402.(*) Orthotrich.
403. a
bei Volkmarshausen, nach Grimme bei
Altmorschen.
Lyellü (H. e. T.); nach Quelle an Eichen
über „L.etztem Heller“ bei Münden und
am Kiffing über Ödelsheim, nach Grimme
bei Melsungen häufig (Waldbäume).
obtusifolium Schrad.; nach Pfeiffer nur
unfruchtbar an Alleebäumen des Fulda-
dammes und an Pappeln bei Neue
Mühle 6./4.43.
XVIIl. Fam.: Encalyptaceae.
407. nn
409. x
415.
vulgarıs Hedw.; auf Triften, Hügeln etc.
gemein, Eadenii in Wilhelmshöhe, Sau-
rasen am Lindenberge, Burghasungen
15.18.98, Sooden-Allendorf etc.; nach
Pfeiffer: Madener Stein 22./4.43, Dörn-
berg, Bilstein im Hölltale, nach Grebe
bei Hofgeismar auf sterilen Kalkhügeln,
nach Quelle am Badenstein über Bisch-
hausen, nach Grimme bei Melsungen.
ciiata Hedw.; in Felsritzen bergiger
Gegenden, meist spärlich; nach Pfeiffer:
Burghasungen 13./6.44, Madener Stein,
Hirzstein, am Meissner am Abhang: nach
Braunsrode, nach Grebe an der Firns-
kuppe, nach Quelle zwischen Münden
und Hedemünden.
conlorta (Wolf); an Böschungen der
Wege im Hegeberge bei Sooden a. d.
Werra, Mai 1901, cfrt.; nach Pfeiffer:
Ahnetal 22.13.43, Lindenberg, Schaum-
burg stets steril, nach Grebe an der
Sababurg in Menge fruchtend, nach
Quelle am Badenstein über Bischhausen,
nach Grimme auf Kalk häufig, cfrt,, am
Spangenberger Schloss.
430.
437.
440.
442,
444.
449,
Laubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden.
—
XIX. Fam.: Georgiäaceae.
Georgia pellucida Rabenh.; an morschen Baum-
stämmen, auf humoser Erde etc. verbreitet, Kau-
funger Wald, Reinhardswald, Ahnetal 9./6.02;
nach Grimme: Wildberg etc. (östl. v. Malsfeld).
XXI Fam.: Splachnaceae.
Splachnum ampullaceum L.; nach Pfeiffer nur ein-
mal hinter dem Gahrenberge im Reinhardswalde
gefunden. Inzwischen bis jetzt nicht wieder be-
obachtet. 1908.
XXIll. Fam.: Funariaceae.
Physcomitrium pyriforme L.; an feuchten lehmig-
tonigen Boden verbreitet, Wilhelmshöhe, Wurm-
bergwiesen, Mönchehof, Niederzwehren, Hof-
geismar etc.; nach Grimme: Körle und Ober-
melsungen.
Enthosdodon fascicularıs (Dicks.); an Grabenrändern,
feuchten lehmigen Äckern zerstreut, Mönchehof
1./6.02, Sooden a. d. Werra, Mai 1901; nach
Grebe: Hofgeismar, Ahnetal etc.
Funaria dentala Crome.; nach Pfeiffer an Mauern
und Felsen, sehr selten, am Bilstein im
Hölltale. Pfeiffer hat keine Exemplare in
seinem Herbarium, Grebe hat sie im Höll-
tale neuerdings aufgefunden.
hygromelrica (L.); ganz allgemein verbreitet
auf Brachäckern, Waldplätzen etc.
XXIV. Fam.: Bryaceae.
Leptobryum pyriforme (1..) Schimp.; nach Pfeiffer
auf alten Mauern, in Hohlwegen, besonders auf
Kalkboden, auf den Felsanlagen des Wild’schen
Gartens am Weinberge Kassels und am Bilstein
im Hölltale; Pfeiffer hat keine Exemplare in
seinem Herbarium; nach Grebe auf altem Holze
bei Gottsbühren einmal gefunden, nach Grimme:
Elbersdorf, Spangenberger Schloss.
459. ° Webera
a
462. Ä
Dr. phil. C. Laubinger in Kassel. 59
elongala Dicks.; auf trocknen sandig-leh-
migen Boden, in Hohlwegen etc, am
Meissner, Lohberg 18./9.98; nach Pfeiffer
in der Winterlitt bei Heiligenrode 14./9. 44,
nach Quelle spärlich am Gramberg bei
Münden.
cruda (L.) Bruch.; an Waldabhängen, Hohl-
wegen etc., am Wegesrande von Schwalben-
tal zum Frauholleteich 28.15.98, von Ba-
saltgeröll über der Wiese am Frauholle-
teich 29.18.02; nach Pfeiffer: Burghasungen,
Lohberg 8./5.43, Kitzkammer a. Meissner,
nach Grebe am Bilstein, Brasselsberg,
Meissner und Helfensteine.
nutans Schreb.; verbreitet auf Waldboden,
Habichtswald, Reinhardswald, Meissner,
Ahnetal etc.; nach Ouelle „auf der Schärfe“
über Witzenhausen und am Gramberg bei
Münden, über Vernawahlshausen.
471. 5
annotina Hedw.; auf Sandboden, Gräben,
überschwemmten Plätzen, Hain bei Allen-
dorf, Juni 1901; nach Pfeiffer am Meissner,
nach Grebe: Sandboden bei Trendelburg
in feuchten Schluchten, nach Quelle im
oberen Köhlergrunde bei Vernawahls-
hausen.
475. Mniobryum carneum L.; nach Pfeiffer auf lehmigen
476. (*) R
überschwemmten Boden, begrasten
Stellen, Schönfeld bei Kassel 13.14. 43,
zwischen Niederkaufungen u. Heiligen-
rode und bei Allendorf.
albtcaus Wahlenb. ; an einem Sturzbache
zwischen Schwalbental-Friedhof und
dem zugemauerten Stollen; nach Grebe
in einer Kalkschlucht bei Lamerden
und Meissner.
60 Laubmoose von Niederhessen- (Kassel) und Mtinden.
489.(*) Brı Diele inclinatum (Sw.); nach Grebe an quelligen
Stellen im Kellerwalde.
496, ; bimum (Schreb.); in Sümpfen, Torfmooren,
an Bächen; nach Pfeiffer: Sumpfwiese vor
dem Wurmberge etc. Pfeiffers Exemplare
sind nicht aus Niederhessen.
500.(*) „. intermedium (Ludw.); nach Grebe: Sand-
steinbruch bei Sand, östl. von Naumburg
| in Niederhessen.
510.(*) * pallescens Schleich.; von Steinen einer Brücke
beim Baunsberge 20.12.00 und von Bösch-
ungen eines Waldweges zu den Fuchs-
löchern-Wilhelmshöhe 10./6. 99.
514. „ eapillare (L.); in Hohlwegen, Wäldern,
| Gräben, Baumwurzeln verbreitet, von Ge-
mäuer am Herkules, Lindenberg, Lohberg
20.15.99, von den Seesteinen des Meissners
2./6.98; nach Kummer beim „Letzten Heller“
bei Münden, nach Quelle am Badenstein
über Bischhausen.
516.(*) „ obeonicum Hornsch.; nach Grebe: einmal
| bei Sababurg gefunden, verschwunden.
519. r caespititium L.; an trocknen, unfruchtbaren
Hügeln, an Mauern und Rainen gemein,
auf Steinen des Oktogons in Wilhelmshöhe,
Dörnberg, von Steinen unterhalb der Kalbe
a. Meissner 2./6.98; nach Kummer häufig
bei Münden, nach Grebe häufig bei Hof-
geismar, nach Quelle auf Mauern in Witzen-
hausen und bei Schloss Berlepsch.
525.) ,„ Müldeanum Jur.; von nassen Steinen zwischen
Weiberhemd und Kalbe am Meissner.
Grebe-Laubinger 28./8. 02.
527. „ .erythrocarpum Schwägr.; nach Pfeiffer auf
Ä spärlich begrasten Stellen und Feldern, ein-
mal von ihm beim Fackelteich bei Kassel
gefunden, seit jener Zeit bis 1903 nicht
Dr. phil. €. Laubinger in Kassel. 61
541.
545.
547.(*)
548. (*)
550.
552,
398,
wieder beobachtet. Pfeiffers Exemplare im
Herbarium stammen von sumpfigen Stellen
des Ätnas.
atropurpureum (Wahlenb)): nach Pfeiffer
auf einer Waldwiese in der Söhre hinter
Krumbach 29.15. 43, nach Grebe: Umgebung
von Hofgeismar, Forstgärten, Brachäcker.
argenteum L.; auf Mauern, Steinen, Geröll,
Urboden etc. gemein.
Duvaliü Voit.; an quelligen Böschungen der
Wiese um den Frauholleteich, Grebe-Lau- _
binger 29.18.02, nach Pfeiffer: Sumpfwiese
vor Holzhausen 17./4.43, nach Grebe bei
Beberbeck, Siebenborn, Giessbachquelle
und auf Sumpfwiesen.
pallens Swartz; an (semäuer neben dem
Herkules 12./2. 99, nach Grebe: Steinbruch
am Dörnberg.
turbinatum (Hedw.); nach Grimme cfrt. bei
Emphershausen (östl. v. Körle).
pseudotriquelrum Hedw.; aus dem Bache
am Weiberhemd des Meissners 28./2.01,
nach Grebe: Wiesen bei Beberbeck, nach
Pfeiffer: Sumpf hinter dem Oktogon; hier-
zu bemerke ich, dass die sumpfigen Stellen
hinter dem Oktogon durch Anlage von
Wegen, Gebäuden zur electr. Bahn etc.
teilweise verschwunden sind.
Rhodobryum roseum (Weis); nach Pfeiffer im Walde
bei Schwalbental am Meissner, Weihn. 1843,
im Tannenstadtwäldchen b. Kassel verschwunden.
XXV. Fam.: Mniaceae.
Mnium hornum Dill.,, in der Söhreschlucht hinter
Krumbach, Kaufunger Wald, Habichtswald,
Aue etc. allgemein an feuchten Stellen ver-
breitet; nach Quelle „auf der Schärfe“ über
Witzenhausen und bei Schloss Berlepsch.
62 Laubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden.
556.(*) Mnium riparium Mitb.; aus dem Park am Gresund-
brunnen bei Hofgeismar, legit et dedicav.
Grebe 10./3.03. -*
DI8. A serralum Schrad.; an nassem “Gestein des
Aquaducts in Wilhelmshöhe 17.12.99; nach
Pfeiffer: Ahnetal 30.15.43 und am Fusse
des Meissners, nach Grimme bei Haina.
561. „... undulatum ]..; in schattigen, feuchten Wäl-
dern und Schluchten, nassen Wiesen etc.
gemein, doch selten fruchtend, an der
Teufelsbrücke in Wilhelmshöhe cfrt. 12./4.
99, im Sommerholz bei Neue Mühle cfrt.,
Jekeschlucht zwischen Speele und Lutter-
berg massenhaft fruchtend; nach Quelle:
„auf der Schärfe“ über Witzenhausen etc.
562. _ N rosiratum Schrad.; in schattigen Wäldern,
Hohlwegen, an Waldbächen etc., an nassen
Steinen des „Neuen Wasserfalles“ in Wil-
helmshöhe und daselbst an nassen Steinen
der Teufelsbrücke :10./11.99, im Ahnetale.
564. e cuspidalum Hedw.; in schattigen, feuchten
Wäldern, Gärten etc. verbreitet, Habichts-
wald, Aue, Meissner etc. 6.18.98, Kukuk-
stein bei Niedenstein.
66. ä affine Bland.; nach Pfeiffer hier nur un-
fruchtbar, auf sumpfigen Wiesen und nassen
Waldplätzen; Kirchditmolder Sumpfwiese
15.15.43, Wurmbergwiese, Wiesengrund
zwischen Ehlen und Burghasungen 6./5. 44;
nach Quelle im Köhlergrund bei Verna-
wahlshausen, nach _Grebe häufig auf Wald-
boden.
566.0(*) „ affine Var. Ö integrifolium Lindb.; nach
| Ä Grebe bei Hofgeismar auf Waldboden und
Wiesen häufig.
Do) 5 Seligeri Jur.; auf sumpfiger Wiese am
Wurmberge 7./9.02, in der Jekeschlucht
Dr. phil. C. Laubinger in Kassel. 63
bei Speele von nassen sumpfigen Stellen,
QOuelle-Laubinger 29./6. 02.
569. Mnium stellare Reich.; von einer sumpfigen Stelle
eines von den Christbuchen zum Ahnetale
führenden Waldwegs 14./5.02, im Ahne-
tale, an feuchten Felsen oberhalb der Wiese
am Frauholleteich 29.18.02; nach Pfeiffer
zwischen Habichtswalder Bergwerk und
Elgershausen 6./6. 44, nach Grebe in Wald-
hohlwegen häufig, nach Quelle im Köhler-
grunde bei Vernawahlshausen, nach Grimme
bei Haina.
571. en cinclidioides Blytt.; auf den sumpfigen
Wiesen um den Frauholleteich 16./6.01.
572. x punciatum |L.; in schattigen Wäldern,
feuchten Schluchten etc. verbreitet, Ha-
bichtswald, Aue, Neue Mühle, Ahnetal,
| Kaufunger Wald etc.
5,19.(7) # subglobosum Bryol. europ.; an quelligen,
sumpfigen Stellen der Wiese am Frauholle-
teich, Juni 1902, cfrt., ferner im Erlensumpf
am Meissner, Grebe-Laubinger 28.18.02.
XXVI. Fam.: le aedasea
576.(*) Paludella squarrosa L.; nach Grebe im Reinhards-
walde, auf Wiesen bei Hombressen und Beber-
beck, legit u. dedicavit Grebe 15./4.99.
577.0) Amblyodon dealbatus (Dicks.); nach Grebe cfrt. an
Tuffstein bildender Quelle am Heuberg, Grebe-
Laubinger 30.13.03.
578. Meesea trichodes (L.); nach Pfeiffer: Sumpf hinter
dem Oktogon, verschwunden durch Trocken-
legung seit 1902. 1
80. » . longıseta Hedw.; durch Trockenlegung des
Sumpfes hinter dem Oktogon verschwunden;
auf dem Meissner mit Früchten.
64 Laubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden.
581. Meesea triquelra L.; nach Grebe im Sumpf hinter
dem Oktogon bis 1901, jetzt dort durch
Culturen verschwunden.
xXVIN. Fam.: Aulacomniaceae.
583. Aulacommium androgynum L.; an morschen Baum-
strünken und feuchten Steinen, am
Lindenberg, Wilhelmshöhe; nach
Pfeiffer: Winterlitt, Martinhagen,
Meissner, nach Grebe im Reinhards-
walde, nach Quelle am Badenstein
über Bischhausen, nach Grimme bei
Haina.
584. R palustre (L.); in Sümpfen und torfigen
Wiesen, Kirchditmolder Wiesen 24./5.
02, Hühnerfeld bei Lutterberg cfrt.,
Quelle-Laubinger 29.16.02, im Erlen-
grund des Meissners 16./6.1901; nach
Pfeiffer : Nieste und Holzhausen, nach
Grebe: Reinhardswald, nach Grimme
bei Melsungen häufig, cfrt. bei Gün-
sterode (SW. v. Lichtenau).
XXVIN. Eam.: Bartramiaceae
587. Bartramia itiphylla Haller; in feuchten Schluchten,
Felsspalten, Abhängen, in Basaltschluch-
ten oberhalb der Wiese am Frauholle-
teich 29./8.02, am lLohberg, am Ouel-
'berge bei Wolfsanger 10./5. 98, Habichts-
wald, Dörnberg, Burhasungen etc. ver-
breitet; nach Quelle am Gramberg bei
Münden, nach Grimme bei Haina, Hei-
| ligenberg.
588. Wi Halleriana Hedw.; von feuchten Basalt-
::und Buntsandsteinschluchten oberhalb
der. Wiese .am Frauholleteich, Grebe-
Laubinger 29.18.02.
Dr. phil. C. Laubinger in Kassel. 65
589. Bartramia pomiformis L.; auf sandigem und basal-
tischem Boden, an Felsen und Hohl-
wegen etc. verbreitet, Dörnberg, Ha-
bichtswald, Meissner 2./6.98, Sanders-
häuser Berg, Hohlstein, Burghasungen,
Niedensteiner Kuppe, Madener Stein etc.;
nach Grimme b. Beiseförth a. d. Fulda.
589. # 5 pomiformis Var. ß crispa (Sw.); an schat-
tigen feuchten Felswänden, Schluchten
über dem Frauholleteich am Meissner,
Massenvegetation bildend, Grebe-Lau-
binger 29./8. 02 cfrt.; nach Pfeiffer am
Lohberg, Ahnetal, Dörnberg, Burg-
hasungen etc.
59. Plagiopus Oederi (Gunn.); Pfeiffer hat dieses Moos
nicht in seiner Botanik beschrieben, es befinden
sich aber Exemplare in seinem Herbarium von
Burghasungen vom 4./5. 1843.
59. Philonotis marchica Willd.; auf feuchten Wiesen und
an Bachufern, aus dem Erlensumpf des
Meissners zwischen Sphagnum - Arten,
Grebe-Laubinger 28.18.02; nach Pfeiffer:
Sumpf hinter dem Oktogon, hier aber,
seit 1902, wegen Trockenlegung, ver-
schwunden.
598.(*) y calcarea (Bryol. europ.); nach Grebe bei
Heckershausen.
599. 5 fontana L.; an Quellen, Bächen, Sumpf-
wiesen, Torfmooren etc., am Ziegenkopf,
Dörnberg 28.15.98, Frauholleteich 29./8.02,
Erlensumpf etc. am Meissner; nach Quelle
am Blümerberg über Volkmarshausen
und im Köhlergrund bei Vernawahls-
hausen, nach Grimme häufig, bei Gün-
sterode cfrt.
899.7 = fontana Var. y falcata Brid.; auf feuchten
Wiesen bei Hümme.
A
{9}
.
66 l,aubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden.
600.(*) Philonotis caespitosa Wils.; nach Grebe in der Lempe
bei Hombressen, legit 1902, dedicav. 10./3.
1903.
XXX. Fam.’ Polytriecbacezz
608. Catharinea wundulata L.; in lichten Wäldern und
Gebüsch, Obstgärten, Parken, auf Lehm- und
Sandboden allgemein verbreitet, in der Aue mit
2 Seten aus einem Sporogan 26./9.02, Wilhelms-
höhe, Neue Mühle, Lohberg, Lindenberg etc.
615. Pogonatum nanum Schreb.; vielfach verbreitet an
tonig-lehmigen Böschungen in der Um-
gebung Kassels und Niederhessen, z. B.
Huden beim Herkules, Kratzenberg,
Lohberg, Neue Mühle, Firnskuppe, Kau-
funger Wald etc.; nach Grimme bei
Melsungen nicht selten.
614. a alorides Hedw.; auf Urland, trockenen,
sandigen Böschungen verbreitet, hinter
Wolfsanger, Sandershäuser Berg, Kau-
funger Wald, Söhre, Meissner 15./10. 99;
nach Quelle im Köhlergrunde und Wege
zum Bahnhof Vernawahlshausen.
616. 7 urnigerum (1..); an Gräben und Bösch-
ungen des Meissners 18./9.98, Sommer-
holz, Neue Mühle, Firnskuppe, Linden-
berg, Habichtswald etc. gemein.
617.(*) Polytrich. alpinum (L.); auf Geröll zwischen Kalbe
und Weiberhemd und oberhalb des Frau-
holleteichs am Meissner, Grebe-Laubinger
28./8. 02.
619. # formosum (Hedw.); an feuchten Bösch-
ungen des Baunsberges 26./2.00, Söhre,
Ahnetal 8./6.98; nach Quelle am Zwers-
berg bei Vernawahlshausen, nach Grimme
bei Melsungen häufig.
R gracile (Menz); auf sumpfigen Stellen des
Meissners, Juni 1898.
620.
j
Dr. phil. C. Laubinger in Kassel. 67
622. Polyirich. piliferum Schreb.; auf trocknen, sandigen
Heideboden, Brasselsberg, Möllers Ruhe,
Kratzenberg, Neue Mühle, Habichtswald
etc. gemein 19.15.98; nach Quelle über
Ödelsheim.
623. : juniperinum Willd.; auf Wealdplätzen,
Hügeln und Triften, Habichtswald, Hohl-
stein 6./6.98, Meissner 30./8.02 verbreitet;
nach Quelle ‚auf der Schärfe“ über
Witzenhausen und über dem Pfeiffen-
grund bei Vernawahlshausen.
624.(*) ” strietum Banks.; aus dem Erlensumpf des
Meissner, Grebe-Laubinger 28.18.02; nach
Grebe: Sababurg. :
624. h strietum Var. ß alpestre (Hoppe); nach
Pfeiffer von Holzhausen 30./8.43 Exem-
plare im Herbarium, erwähnt es aber in
seiner Botanik nicht.
625. = commune L.; auf Urland, Heideerde, in
Wäldern nebst Varietäten allgemein ver-
breitet, Neue Mühle, Winterlitt, Nieste-
berg, Wilhelmshöhe etc. 3./6.98; nach
Quelle im Köhler- und Pfeiffengrunde
bei Vernawahlshausen.,
XXXI Fam.: Buxbaumiaceae.
627. Buxbaumia aphylla Hall.; auf dürren Stellen einer
Schlucht bei Dörnhagen nach der Fulda
zu 17./8.99; nach Grimme mehrfach im
Markwald, Wildsberg (östl. v. Malsfeld).
628.(*) 5 indusvata Brid.; nach Kummer spärlich
am Wege von Volkmarshausen empor
zum Schedener Bergweg.
629. Diphyscium sessile Schmid; in Hohlwegen, Schluch-
ten, feuchten Wäldern verbreitet, an Böschungen
eines Waldweges im Firnsbachtale 16./9. 98,
Spikershausen, Ahnetal, Brasselsberg bei Zeche
Marie etc.,; nach Quelle „an der Schärfe“ über
n*
68 Laubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden.
Witzenhausen und am Gramberg bei Münden,
am Zwersberg bei Vernawahlshausen; nach
Grimme: Markwald und an anderen Orten
zerstreut.
Subtribus Il: Pleurocarpae.
XXXIL Fam.: Fontinalaceae.
630. Fontinalis anlipyretica L.; in Gebirgsbächen vielfach
verbreitet, aber selten fruchtend, in den
Ahnequellen, Abfluss der Fahrenbachs-
teiche, Meissner, Nieste etc., Juni 1898;
nach Grimme bei Melsungen häufig, aber
nur steril.
632.(*) e gracilis Lindb.; nach Grebe bei Uden-
hausen und Forsthaus, Kaiserteich im
Reinhardswald.
644. Leucodon sciuroides L.; an Pappeln, Weiden und
Gestein verbreitet, jedoch selten fruchtend, im
ÄAhnetale an einem Baume fruchtend; nach
Quelle auf Sandstein bei Witzenhausen und an
Pappeln und Gestein bei Vernawahlshausen.
645. Anditrichta curtipendula L.; in Bergwäldern an
Baumstämmen und Felsen, Hirzstein b. Elgers-
hausen am 8./4.01 cfrt, Dörnberg, Hohlstein,
Balhorner Steinbrüche, Meissner etc.; nach Quelle
am Badenstein, am Kiffing über Ödelsheim und
oben am Zwersberg bei Vernawahlshausen, nach
Grimme auf Besaltgeröll bei Melsungen Massen-
vegetation, nur steril.
XXXIV. Fam.: Neckeraceae.
653. Neckera pumila Hedw.; nach Grebe im Gottsbühre-
ner Walde an Buchen; ebenso Pfeiffer 9./8.
44, dann weiter nach Pfeiffer zwischen Nien-
hagen und Ziegenhagen und im Mündener
Walde, nach. Quelle am Zwersberge bei
Vernawahlshausen.
Dr. phil. ©. Laubinger in Kassel. 69
654. Neckera crispa (L.) Hedw.; an Felswänden und
Baumstämmen, am Hirzstein bei Elgers-
hausen cfrt. 5./9.99, Ahnetal, Brasselsberg,
Burghasungen, Seesteine und Kalbe am
Meissner, Hörnerkuppe bei Allendorf und
massenhaft fruchtend an Gestein des Hege-
bergs bei Sooden a.d. Werra; nach Quelle
am Badenstein über Bischhausen, nach
Grebe an den Kukuksteinen b. Nieden-
stein, nach Grimme am Heiligenberg cfrt.
655. „ complanata (L.) Hedw.; an Waldbäumen
und Wurzeln und an Gestein gemein, Ha-
bichtswald, Reinhardswald, Söhre, Kauf-
unger Wald, Meissner; nach Quelle am
Badenstein undim Köhlergrund u. Pfeiffen-
grund bei Vernawahlshausen; nach Grimme
bei Melsungen häufig, cfrt. bei Lobenhausen
a. d. Fulda.
657. Homalıa trichomanoides Schreb.; an feuchten Bäumen
der Wälder, Schluchten, Steinen gemein, Schocke-
tal, Wilhelmshöhe, Firnskuppe, Neue Mühle etc.
Juli 1899. |
EBOIRV Em: Prerysophyllaceae.
659.(*) Pierygophyllum lucens (L.); an einem Waldbache in
der Nähe des Silberborns bei Münden und zwar
zur linken Seite der Chaussee von Münden nach
Lutterberg, Quelle-Laubinger 28./6.02. Pfeiffer
hat Exemplare im Herbarium ohne Fundorts-
angabe, erwähnt es auch nicht in seiner Botanik.
XXXVI. Fam. Leskeaceae.
673. Leskea polycarpa Ehrh.; an modernden Baum-
stämmen u. Wurzelstöcken, alten Weidenstämmen
am Asch in Wilhelmshöhe 12./5.02 und ebenso
im Diemeltale 30./3.03; nach Pfeiffer bei Kirch-
ditmold und Schönfeld, nach Grebe an Weiden
des Diemelufers.
70 Laubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden.
— _—
673.8 Leskea polycarpa Var. $ paludosa (Hedw.); nach
Pfeiffer an Steinen und Baumwurzeln, an Bach-
ufern und sumpfigen Orten, selten, im Ahnetale,
hat aber keine Exemplare in seinem Herbarium.
675.(*) Anomodon apieulatus Bryol. europ.; von Steinen des
Schwarzwassers am Meissner, Grebe-
Laubinger 27./8.02; nach Grebe am
Hohlstein bei Dörnberg, Emserkopf und
Kukuksteine bei Niedenstein-Sand.
676. 2 viticulosus (L.); an Kalksteinen des Lin-
denbergs bei Kassel, im Ahnetale, von
Steinen des Hegeberges bei Sooden a.d.
Werra, und am Bilstein im Hölltale
reichlich fruchtend Mai 1901, und sonst
noch verbreitet; nach Quelle am Baden-
stein, nach Grebe bei Hofgeismar häufig
cfrt, nach Grimme cfrt. am Heiligen-
berg und Spangenberg.
677. = altenuatus Schreb.; an Baumstämmen,
Wurzeln und Felsen häufig, an Steinen
des „Neuen Wasserfalls“ in Wilhelms-
höhe, an Steinen des Lindenbergs häufig
Oktob. 1900, von Steinen des Schwarz-
wassers am Meissner, Grebe-Laubinger
27./8.02; nach Quelle am Badenstein,
nach Grimme: Heiligenberg auf Basalt-
felsen.
678. 2 longifolus Schleich.; vom Hohlstein am
Dörnberg 9./6.01, im Ahnetale, an alten
Eichen des Hegebergs bei Sooden a. d.
Werra Mai 1901, von Steinen im Schwarz-
wasser des Meissners, Grebe-Laubinger
27.18.02 etc.; nach Grebe häufig bei
Hofgeismar.
675—678 finden sich auch an den Kukuksteinen (Basalt)
bei Niedenstein nach Grebe.
Dr. phil. C. Laubinger in Kassel. Zi
680.(*) Plerogonium gracıle Swartz.; vom Hirzstein bei EI-
gershausen, Juli 1901; nach Grebe bei Karls-
hafen an den Hersteller Klippen. Pfeiffer hat
einige Exemplare in seinem Herbarium ohne
Standortsangabe, erwähnt es auch nicht in
seiner Botanik.
681. Plerigynandrum filiforme Tim.; in bergigen Gegen-
den an Bäumen und Steinen, am Lindenberg
18.14.01, Brasselsberg, Baunsberg, Hirzstein etc.
verbreitet.
690. Pseudoleskea atrovirens Dicks.; bei Hofgeismar.
691.(*) Heterocladium heteropterum PBruch.; nach Grebe:
Sandsteinklüfte an der Holzegge
oberhalb Gottsbühren - Wülmersen,
nach Kummer vereinzelt an feuchtem
Gremäuer vor „Letztem Heller“.
692. r squarrosulum Voit.; vom Lohberg
bei Kassel 5./3.02.
6%. Thuwidium tamariscin. Hedw.; in Wäldern, Schluch-
ten, feuchten Gräben, auf Triften etc. sehr
verbreitet, Aue, Habichtswald, Reinhards-
wald, Lohberg 24./2.99, Meissner, viel-
fach fruchtend; nach Quelle: Köhlergrund
bei Vernawahlshausen.
698. R delicatulum Dill.; in Wäldern, Hohlwegen
der Gebirge an Gestein u. Baumwurzeln,
am Lindenberg bei Kassel cfrt. 3./10. 99,
am Schwarzwasser des Meissners 28./8.02,
Ahnetal.
700.(*) n recognitum (1.. Hedw.); nach Grebe mehr-
fach bei Hofgeismar, nach Quelle im Grase
bei Witzenhausen, am PBadenstein, am
Fuchsberg bei Hedemünden, am Blümer-
berg bei Münden, nach Kummer bei
Volkmarshausen, an den Kukuksteinen
bei Niedenstein nach Grebe, nach Grimme
cfrt. Heiligenberg.
> Laubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden.
701. Thwidium abielinum L.; auf Sand- und Kalkboden,
in lichten Wäldern und Schluchten all-
gemein verbreit., am Lindenberg, Kratzen-
berg 18./8.99; nach Quelle an Sandstein-
gemäuer bei Witzenhausen, am Baden-
stein etc.
702.(*) # Blandowü(W. u. M.); nach Grebe ein-
mal bei Sababurg gefunden, seitdem (1900)
durch dieWiesen-Drainage verschwunden,
XXXVIH Fam.: Hypnaceae.
703.(*) Plaiygyrium repens (Brid.); nach Grebe im Rein-
hardswalde bei Beberbeck an Erlen und Eichen,
nach Grimme: Markwald bei Hilgershausen,
Lobenhausen (Birken und Buchen).
704. Pyleisia polyantha Schreb.; von alten Weiden auf
der Hude hinter Heiligenrode und im Ahnetale
Juni 1902; nach Pfeiffer: Schönfeld, Stadtwäld-
chen etc. häufig, nach Grimme: Markwald.
706.(*) Orthotecium intricatum Hartm. ; von schattigen Kalk-
felsen des Rachelskopfess und der Goburg,
Altenstein- Asbach bei Allendorf a. d. Werra,
(srebe-Laubinger 29./8.02; nach Grebe: Diemel-
klippen bei Eberschütz.
712.(*) Oylindrothecium coneinnum De Not.; von Muschel-
kalk der Timmerschlucht bei Lamerden, Grebe-
Laubinger 9./8.02; nach Grebe häufig an Kalk-
hügeln bei Hofgeismar, nach Quelle am Baden-
stein bei Bischhausen und Fuchsberg bei Hede-
münden.
113. Olimalium dendroides Dill, auf sumpfigen Wiesen,
in der Aue b. Kassel unter Eichen cfrt. 14./9. 98,
Ahnetal, Niederzwehrener Wiesen, Wurmberg-
wiesen, Meissner, Kaufunger Wald, Nieste etc.
häufig.
714. Isothecium myurum Pollich.; verbreitet auf Basalt-
gestein in den Wäldern Niederhessens,
|
714.8 Isothecium
716.
18.
719.
124,
Dr.
‚phil. C. Laubinger in Kassel. 13
Dörnberg, Ahnetal, Wilhelmshöhe 16./6.
98 etc.; nach Quelle „auf der Schärfe“
über Witzenhausen und im Köhlergrund
bei Vernawahlshausen, nach Grimme bei
Melsungen ziemlich häufig.
myurum Var. ß robust. Br. eur.; an den
Kukuksteinen bei Niedenstein nach Grebe.
myosuroides; an Felsen, Wurzeln und
Stämmen der Wälder, Dörnberg, Hohl-
stein, Brasselsberg, Bilsteinklippen 1893,
im Soodener Walde; nach Quelle ‚auf
der Schärfe“ bei Witzenhausen.
Homalothecium sericeum L.; an alten Bäumen und
Steinen
in den Wäldern bei Kassel gemein,
Juni 1899; nach Quelle auf Mauern bei Witzen-
hausen,
am Badenstein, am Kiffing über Ödels-
heim etc., nach Grimme auf Kalk bei Spangen-
berg häufig fruchtend.
Camptothee.
Brachythee.
lutescens Br. u. Sch.; in Wäldern, Hohl-
wegen, Triften und an Mauern gemein,
Neue Mühle, Firnskuppe, Ahnetal, Burg-
hasungen 17.11.98, an Steinen und
Bäumen im Hegeberge bei Sooden a.
d. Werra cfrt. Mai 1901, an Kalkhügeln
des Diemeltals häufig; nach Quelle am
Badenstein und Fuchsberg bei Hede-
münden, nach Grimme bei Melsungen
häufig.
nitens Schreb.; von sumpfigen Wiesen
am Dörnberg, Sumpfwiese hinter Kirch-
ditmold und am Wurmberge, Wiese bei
Simmershausen, Wiese bei Beberbeck,
Meissner, Allendorfetc. verbreitet; nach
Grimme: Herlefeld bei Spangenberg
(Kalksumpf.)
salebrosum Hoffm.; im Habichtswald an
Felsen und Baumwurzeln, im Ahnetale,
74 Laubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden.
Lindenberg 24./2.99, an Steinen und
Baumwurzeln des Schwarzwassers am
Meissner cfrt. 27.18.02.
732. Brachythee. plumosum (Sw.); in Wäldern an nassen
Steinen und Baumwurzeln, im Ahnetale
von nassen Baumstämmen, Quelle-
Laubinger 18./6.02; nach Pfeiffer auf
Steinen ind. Ahnequellen, nach Grimme
ziemlich käufig auf Steinen der Wald-
bäche, nach Grebe: Charaktermoos für
Buntsandstein, häufig, nach Quelle in
den Pfeiffengründen bei Vernawahls-
hausen.
132. ® plumos. Var. homomall. Br. eur.; nach
(arebe in Bächen des Reinhardswaldes,
nach Grimme: Wildsberg, östlich von
Malsfeld.
133. # populeum (Hedw.); von Baumstämmen
und Steinen, Habichtswald, Ahnetal,
Lohberg, Neue Mühle, Meissner etc.
allgemein verbreitet.
2
u
133. ss popul. Var. 7 amoenum (Mild); nach Grebe
von den Kukuksteinen bei Niedenstein.
738.(*) curtum (Lindb.) legit Grebe, November
1900, auf Waldboden in einem Fichten-
wald bei Beberbeck, dedicav. Grebe
10.13.03.
139. 1% velulinum Dill.; in Wäldern an Bäumen
und Wurzeln, auf Erde und Gestein
überall häufig, Neue Mühle 10./3.98,
Meissner 15./10. 99, Aue, Wilhelmshöhe,
Ahnetal etc., nach Quelle am Blümer-
berg bei Münden.
40. ; Rutabulum L.; an Baumwurzeln, in
Hecken, auf Erde und Gestein, überall
gemein, zZ. B. Aue, Kratzenberg, Lin-
denberg, Wilhelmshöhe etc.
j
j
}
I
Dr. phil. C. Laubinger in Kassel. 75
740. Brachyihec. rutabul. Var. o robust. Br. eur.; an den
Kukuksteinen b. Niedenstein nach Grebe.
142. > reflexum Stark.; an morschen Baum-
wurzeln und Steinen der montanen
Region über 500 Meter, nicht häufig,
an Baumwurzeln des Schwarzwassers
und an Steinen im Walde zwischen
Schwalbental und Kalbe am Meissner,
Grebe-Laubinger 28./8.02, Habichtswald
1.110.99 etc.
744.(*) n glareosum Bruch.; auf Urland, in Hecken
hier und da; nach Grebe auf kalkhal-
tigen Waldböschungen bei Lamerden
9.18.02, nach Quelle am Fuchsberg bei
Hedemünden, nach Grimme: Haina,
Lobenhausen.
746. H albicans Neck.; auf Urland, in Hecken,
Triften etc. selten, z. B. Steinbruch bei
Neue Mühle 14./10.01; nach Quelle auf
Sandstein beim Kreishause in Witzen-
hausen.
748. (*) 3 rivulare Bryol. eur.; von nassen Steinen
in der Jekeschlucht zwischen Lutterberg
und Speele, Quelle-Laubinger 29./6.02
cfrt., ferner von feuchten Kalksteinen
in der Timmerschlucht bei Lamerden
Grebe-Laubinger 9./8.02, an Steinen der
Teufelsbrücke in Wilhelmshöhe, Ok-
tober 1900, aus dem Erlensumpf des
Meissners 28.18.02; nach Grebe: Rein-
hardswald, nach Grimme cfrt. b. Loben-
hausen.
750.(*) Mi Gehebii Milde. ; von Steinen im Schwarz-
wasser des Meissners, Grebe-Laubinger
27.18.02; nach Kummer an Gestein der
Bäche des Blümerbergs, nach Grebe
am Emser Kopf bei Sand (400 Meter) u.
76 Laubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden.
Kukuksteine, nach Quelle: Köhlergrund
bei Vernawahlshausen.
754. Seleropod. tllecebrum (Vaill., Schwägr.); in Pfeiffers
Herbarium befinden sich Exemplare von
der Löwenburg zu Wilhelmshöhe, er-
wähnt es aber in seiner Botanik nicht.
756. R purum L.; in Wäldern, feuchten Gräben,
Gärten etc. gemein, in der Nähe des
Hirzsteins in einem Graben cfrt. Oktober
1900, Firnskuppe, Wilhelmshöhe etc.,
nach Quelle an der Strasse zw. Ödels-
heim und Heisebeck und bei Bahnhof
Vernawahlshausen, nach Grimme _cfrt.
bei Wolfershausen (S. v. Grifte a. d. Eder).
158.(*) Eurhynch. sirigosum (Hoffm.); nach Grebe am Bil-
stein des Hölltals bei Albungen, nach
Grimme: Lobenhausen, Wildsberg. Var.
praecox cfrt. bei Haina.
761. N striatum Schreb.; in schattigen Wäldern,
Schluchten etc, am Dörnberg, August
1901, an Felsen unter dem Herkules am
24.12.99 cfrt., Neue Mühle, Ahnetal, nach
Quelle „auf der Schärfe“ bei Witzen-
hausen, nach Grebe häufig in Wäldern
bei Hofgeismar, nach Grimme bei Mel-
sungen häufig, cfrt. b. Haina u. Rhünda. 1
764.(*) germanicum Grebe; nach Grebe von
Basaltfelsen auf dem Meissner.
765.(*) 2 velutinoides Bruch.; Kleiner Bilstein am
Brasselsberg, von Steinen im Schwarz-
wasser des Meissners, Grebe-Laubinger
27.18.02, an feuchten Kalksteinen im
Ahnetal, Quelle-Laubinger 9./6.02; nach
Grebe: Kukuksteine bei Niedenstein, am
Falkenstein, bei Hofgeismar auf Kalk-
steinen im Walde, nach Grimme bei
Rhünda (SW. v. Gensungen).
Dr. phil. C. Laubinger in Kassel. 77
766.(*) Eurhynch. erassinervium (Tayl.); nach Grebe: Bunt-
767.(*)
769.
Beil.
774.
776.(%)
„
sandstein bei Karlshafen, am Emser
Kopf b. Niedenstein (400 M.) auf Basalt.
Tommasinii (Sendt.); nach Grebe am
Emser Kopf bei Niedenstein (400 M.)
und von Steinen des Schwarzwassers des
Meissners, Grebe-Laubinger 27./8. 02.
pihkiferum (Schreb.); in lichten Wäldern,
an Böschungen, Hohlwegen etc. hier und
da, Wilhelmshöhe, auf Huden am Ziegen-
kopf, Ahnetal 20./4.02, Strassenböschung
bei Bischhausen 12.13.02; nach Quelle
bei Eichenberg und Witzenhausen, am
Blümerberg bei Münden und am Bahn-
hof bei Vernawahlshausen, nach Grimme
bei Lobenhausen.
Stokesii (Turnerf.); in lichten, feuchten
Wäldern, Gräben, Wilhelmshöhe; nach
Grebe häufig, Bachufer im Reinhards-
wald, nach Quelle am Blümerberg bei
Münden und im Köhlergrund b. Verna-
wahlshausen, nach Grimme b. Ellenberg
(SW. v. Guxhagen). Pfeiffer hat keine
Exemplare im Herbarium.
praelongum (L.); in Wäldern und Ge-
büsch, an feuchten Gräben und Steinen,
an feuchten Brückensteinen in Wilhelms-
höhe 30./4. 99, auf feuchter Erde zwischen
Stahl- und Staufenberg 14.10.01, an
faulenden Stämmen im Habichtswalde
25.15.02; nach Quelle am Blümerberg
bei Münden etc.
Swartzü (Turn.); von Triften am Ram-
melsberg b. Kassel 15./3.02, von Wiesen
am Habichtswalde, von Kalkgestein im
Walde b. Lamerden 9./8.02; nach Grebe
häufig bei Hofgeismar an Waldbächen,
78 Laubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden.
mn m ne nn
nach Quelle über Witzenhausen und am
Fuchsberg b. Hedemünden, nach Grimme
bei Haina.
777.) Eurhymeh. Schleicheri (Hedw. fil.); nach Kummer
am Gramberg bei Münden, nach Grebe
auf Waldboden am Schöneberg bei Hof-
geismar, nach Quelle in den Pfeiffen-
gründen bei Vernawahlshausen.
779.) Rhynchostegiella
Ka) .
1782.(*) Rhynchostegium
784.(%) ;
786. 5
187. 5
187.0 -
tenella (Dicks); nach Grebe an Sand-
steinklüften bei Karlshafen und
sporadisch an Kalkfelsen im Diemel-
tale bei Lamerden.
Jacquinit; nach Grimme bei Haina.
megapolitanum Bland.; von Grebe
einmal bei Gottsbühren gefunden.
confertum (Dicks); nach Grebe bei
Hofgeismar in Sandsteinbrüchen an
der Bahn. |
murale (Neck.); an Felswänden und
Mauern, an Felsen im Wild’schen
Garten bei Kassel, Ahnetal, Hof-
geismar.
rusciforme Br. u. Sch.; an nassen
Steinen und Holzwerk, an Ufern
und Quellen, in Bächen und Wasser-
fällen häufig, an Bächen hinter
Kirchditmold, Teufelsbrücke in Wil-
helmshöhe, Ahnetal, im Bache der
Kitzkammer am Meissner etc.; nach
Quelle im Köhlergrunde, nach
Grimme b. Kirchhof, Lobenhausen,
Wildsberg. 5
rusciforme Var. eg rigens De Not.;
von Steinen des Schwarzwassers
am Meissner, Grebe - Laubinger
27.18.02 (höchst seltene Pflanze).
789.
192.
739.
796.(%)
797.(*)
198.
Dr. phil. €. Laubinger in Kassel. 79
Thamnium alopecurum Schimp.; in schattigen Wäl-
dern, an nassen Steinen und Schluchten, an be-
spritztem Gestein der Wasserfälle in Wilhelms-
höhe cfrt. 10./10.98, Firnsbachtal, Schlucht am
Lohberg, Firnskuppe, Ahnetal, Baunsberg etc.;
nach Ouelle „auf der Schärfe“ bei Witzenhausen,
nach Grimme: Heiligenberg.
790.(*) Plagiothee. latebricola B. S. (Wils.); nach Grebe:
„
Erlenborn am Ahlberg (Federbruch) bei
Immenhausen.
undulatum (L.); in feuchten Wäldern,
Schluchten, Hohlwegen; Pfeiffer gibt an,
im Gebiete noch nicht fructifizirend ge-
funden, kommt aber jetzt mit Früchten
in einer feuchten, schattigen Sandstein-
schlucht in der Nähe des Rinderstalles
bei Münden 29.16.02 und ebenso in den
Teufelslöchern auf Sand am Meissner
vor 29./8.02. Ohne Früchte kommt dies
Moos sonst noch in Schluchten bei der
Neuen Mühle, in der Söhre und nach
Grebe im Reinhardswalde vor. Nach
Quelle am Blümerberg b. Münden, nach
Grimme: Bischofferode (östl. v. Spangen-
berg).
sylvaticum (L.); verbreitet an Steinen und
Wurzeln in den Wäldern Niederhessens,
Neue Mühle, Brasselsberg, Habichtswald
14.16.98 etc., Meissner; nach Grimme:
Wildsberg.
Roeseanum (Hampe); auf Steinen im
Walde des Katzensteins bei Dörnberg,
Quelle-Laubinger 14.15.02.
succulentum Wils.; nach Grebe auf Ba-
saltgeröll der Kalbe des Meissners 1902.
denticulatum (L.); allgemein verbreitet in
feuchten Wäldern, Gebüsch Nieder-
80 Laubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden.
hessens, Baunsberg 15./10.98, Habichts-
wald, Meissner etc.; nach Quelle am
(Gramberg und Blümerberg bei Münden
und Vernawahlshausen.
803.(*) Plagvothec. depressum (Bruch.); an feuchten, be-
schatteten Kalkfelsenim Ahnetale, Quelle-
Laubinger 10./6.02 und von Kalksteinen
im Walde bei Lamerden, Grebe-Lau-
binger 9.18.02; nach Grebe an Basalt-
klippen und Kalkschluchten des Emser
Kopfes, Hohlsteines, Dörnberges und
Kukuksteine.
803:B. il, elegans Var. ß Schimp.; von feuchten
Sandsteinen in der Jekeschlucht unter-
halb Lutterberg, Quelle-Laubinger 29./6.
02; nach Grebe auf Waldboden im Rein-
hardswalde häufig, nach Quelle am Gram-
und Blümerberge bei Münden und im
Köhlergrunde bei Vernawahlshausen,
nach Grimme: (Stammform) Wildsberg.
806. } stilesiacum Selig; von modernden, feuchten
Baumstämmen am Wurmberge u. Ahne-
tale 9./6.02, ebenso aus dem Schwarz-
wasser des Meissners 27./8.02; nach
Grebe im Reinhardswald, nach Quelle
auf Erde und faulem Holz südlich der
Brakenburg und am Gramberg bei
Münden, nach Grimme: Wildsberg bei
Melsungen.
808.(*) Amblysteg. confervoides (Brid.); von Kalksteinen im
Walde bei Lamerden 9./8.02, von be-
schatteten Kalkfelsen des Rachelkopfes
in der Nähe des Altensteins b. Asbach-
Allendorf a. d. Werra cfrt. Grebe-Lau-
binger 30./8.02; nach Grebe auf Kalk-
steinen im Buchenwalde bei Hofgeismar
und Lamerden. |
809.
810.
813.
814.
815. (*)
817.
820.
Dr. phil. C. Laubinger in Kassel. 81
Amblysteg. subtile Hedw.; an Baumwurzeln des Lin-
denbergs 20./2.99, an Basalt der Firns-
kuppe 16./6.99, im Ahnetale, Schlucht
bei Bergshausen, Ruine Falkenstein etc.
häufig; nach Grebe häufig im Rein-
hardswalde, nach Grimme: Eiterhagen.
filicinum (L.) De Not.; von nassen
Steinen oberhalb des Laks in Wilhelms-
höhe 2./5.99, Ahnetal, Dörnberg, von
feuchten Kalksteinen in der Timmer-
schlucht bei Lamerden 9./8.02; nach
Grebe auch die Varietäten: gracdlescens
u. elatum bei Hofgeismar, nach Quelle
im Köhlergrunde b. Vernawahlshausen,
nach Grimme: Herlefeld b. Spangenberg.
fluviatile (Sw.); von nassen Steinen ober-
halb des Laks in Wilhelmshöhe 24./4. 99,
auf Steinen im Bache der Kitzkammer
am Meissner 15./5.02; nach Grebe an
der Diemel.
irrignum (Wils.); in Wilhelmshöhe in
Bächen, von nassen Steinen und Holz-
werk der Hergertsmühle bei Seigers-
hausen im Knüll cfrt. 20.15.00; nach
Grebe selten im Gebiete, nach Quelle
auf Steinen im Bache des Köhlergrundes
b. Vernawahlshausen cfrt., nach Grimme:
Lobenhausen bei Körle.
varium (Hedw.); nach Grebe an alten
Eichen bei Gottsbühren.
serpens Br. u. Sch.; an Baumstämmen,
Wurzeln, Felsen und auf Erde verbreitet,
am Lindenberg, Kratzenberg 1./5. 99,
Aue, Schönfeld, Habichtswald etc.; nach
Quelle an Obstbäumen b. Witzenhausen.
Juratzkanum Schpr.; an feuchten Steinen
und Holzwerk, an einer Wiesenbrücke
6
82 Laubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden.
in Wilhelmshöhe 30./9.01, Dörnberg und
Helfensteine; nach Grebe b. Beberbeck
und im alten Steinbruch am Dörnberg.
822. Amblysteg. riparium L.; in Gräben, an Quellen und
Bachufern, in Tümpeln am Ziegenkopf
des Habichtswaldes 20./4.02 und auf
feuchten Wiesen hinter Kirchditmold
23./5.02.
827.(*) Hypnum Sommerfelti Myrin.; in Wilhelmshöhe;
nach Grebe in der Umgebung von La-
merden und Hofgeismar mehrfach auf
Kalk, nach Quelle am Badenstein über
Bischhausen, nach Grimme: Rhünda (SW.
von Gensungen.
829. R chrysophyllum Brid.; auf trockenen, un-
fruchtbaren Abhängen und Triften, an
trocknen Böschungen bei Neue Mühle
16.15.02, an tonig-kalkigen Böschungen
bei Bischhausen 12.13.02, am Stahlberg
und Timmerschlucht b. Lamerden 9./8.01;
nach Quelle am Fuchsberge bei Hede-
münden und am Badenstein, nach Grebe
bei Hofgeismar häufig.
830.(*) r protensum PBrid.; von Kalkfelsen des
Rachelkopfs bei Allendorf a. d. Werra,
Grebe-Laubinger 30.18.02; nach Grebe
auf Kalkboden des Diemel- und Werra-
tales, nach Grimme bei Melsungen auf
mergeligem Sandboden.
831. ih stellatum (Schreb.); nach Pfeiffer auf
sumpfigen u. torfigen Wiesen, so Sumpf-
wiese zwischen Rasenallee und Nords-
hausen, Wiese vor Holzhausen, Pfeffer-
wiese am Hirschberge, hat aber keine
Exemplare in seinem Herbarium, nach
Grebe auf Sumpfwiesen häufig.
H
4
Dr. phil. C. Laubinger in Kassel. 33
832.(*) Aypnum polygamum (Br. eur.); auf Mooren und
Torfsümpfen; nach Grebe b. Hofgeismar,
Hümme und Tamerden.
833. (*) n vernicosum Lindenbergii; torfige Wiesen
am Fusse des Dörnbergs 23.14.02; nach
Grebe im Diemeltale und Wiesen bei
Beberbeck, nach Quelle am Wege vom
Bahnhof Eichenberg zum Dorfe.
834.(*) En intermedium Lindb.; auf Sumpfwiesen des
Dörnbergs, bei Kirchditmold und am
Wurmberg.
837. 3 uncinatum Hedw.; montane Region, auf
torfigen Wiesen, ausgetrockneten Gräben
etc., im Habichtswalde verbreitet, Ahne-
tal, von Steinen im Schwarzwasser des
Meissners 27./8.02, von nassen Steinen
am Christiansitz des Meissners 28./8.02,
am Frauholleteiche; nach Quelle am Gram-
berg bei Münden, nach Grimme: Mel-
sungen, Wildsberg.
839.(*) “ Sendineri Schimp.; an feuchten Basalt-
steinen im Walde bei der Kalbe am
Meissner 29./8.02. ?
344, ss aduncum Hedw.; in Sümpfen u. Tümpeln
unter den Fuchslöchern in Wilhelmshöhe
Nov. 1901 und am Meissner; nach Grebe
im Reinhardswalde, nach Kummer unter-
halb des Jungfernbrunnens bei Münden.
845.(*) ‘ Kneiffii Br. eur.; auf Sumpfwiesen hinter
Kirchditmold, zwisch. Acrocadium cuspidat.
12.13.03.
847.(*) pe polycarpon Bland.; nach Grebe b. Hümme
und Beberbeck auf feuchten Wiesen.
848.(*) x exannulatum Gümb.; aus dem Erlensumpf
des Meissners, Grebe-Laubinger 28./8.02.
849. (*) „ . purpurascens.; nach Grimme b. Malsberg,
Spangenberg.
6*
84 Laubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden,
851. Hypnum fluitans Dill.; in Sümpfen stehender und
fliessender Wässer, aus Sümpfen b. Sooden
a. d. Werra Mai 1901, Bennhäuser Teiche
und Sumpf bei Holzhausen; nach Grebe
im Reinhardswalde, nach Grimme: Schöne-
berg zwisch. Melsungen u. Spangenberg.
855. H commutatum (Hedw.); an Wald- und
Wiesenbächen, Wassergräben u. Quellen,
Kirchditmolder Wiesen, Grunewalds-
brunnen bei Allendorf etc.; nach Grebe:
Quellen im Kalkgebiete des Diemeltals.
856. P falcatum Brid.; auf sumpfigen Wiesen
hinter Kirchditmold März 1903; nach
Pfeiffer am Schartenberg, nach Grebe:
Quellen im Kalkgebiet der Diemel und
Sumpfwiesen bei Weimar-Kassel, nach
Grimme: Herlefeld bei Spangenberg.
859. B. crısta casirensis L.; in schattigen Wäldern
auf Steinen, am Frauholleteich auf Steinen
cfrt., im Schwarzwasser des Meissners,
Neue Mühle; nach Grebe im Reinhards-
walde.
SH0. R molluscum Hedw.; in Wäldern, Gebüsch,
Hohlwegen auf kalkiger Unterlage, ge-
mein, Lindenberg 1899/01 cfrt., Ahnetal,
Lohberg, Meissner, Sooden a. d. Werra
überall cfrt.; nach Grebe bei Hofgeismar
häufig, an der Sababurg cfrt., nach Quelle
am Fuchsberg bei Hedemünden.
862. " incurvatum Schrad.; an feuchten, schattigen
Felswänden, aus der Timmerschlucht bei
Lamerden 9./8.02, ferner Habichtswald
und Ahnetal; nach Grebe auf Basalt- und
Kalksteinen bei Hofgeismar, nach Quelle
am Badenstein, nach Grimme: Wildsberg,
Spangenberg.
Dr. phil. C. Laubinger in Kassel. 85
866. Hypnum fastigiatum Brid.; nach Pfeiffer im Stadt-
wäldchen 10.13.43. Pfeiffer hat zwar
Exemplare im Herbarium, erwähnt es
aber in seiner Botanik nicht.
873. x cupressiforme L.; ganz allgemein an
Bäumen, Gestein und auf Erde verbreitet,
samt mehreren Varietäten.
878.(*) 3 Lindbergii (Lindb.); auf kalkigen Wald-
blössen, Stahl- und Staufenberg 14./10.02;
nach Grebe an Wegrändern hier und da
häufig, nach Grimme: Breitenau (b. Gux-
hagen), Haina.
879. # pratense Koch; in Sümpfen u. Torfwiesen,
selten; nach Pfeiffer: Pfefferwiese am
Hirschberge bei Grossalmerode, nach
Grebe: Giesbachquelle zwischen Hom-
| bressen und Beberbeck mit Paludella.
883. & palustre Heds.; an Steinen der Bäche in
Wilhelmshöhe, an Wiesen- und Brücken-
steinen hinter Kirchditmold; nach Pfeiffer
im Kaufunger Walde, nach Grebe bei
Hofgeismar, nach Grimme: Lobenhausen.
897. R. cordıfoium Hedw.; aus den Bennhäuser
Teichen bei Immenhausen, Mai 1901; von
nassen Sandsteinen in der Jekeschlucht
unter Lutterberg 29.16.02; nach Pfeiffer
in Tümpeln des Ahnetals und am Ha-
bichtswalder Bergwerk cfrt. etc, nach
Grimme am Schöneberg zwischen Mel-
| sungen und Spangenberg.
897.8 I; cordıfol. Var. angustifol.; nach Grebe:
Reinhardswald.
899.(*) ; giganteum (Schimp.); aus dem Erlensumpf
und dem Frauholleteich am Meissner
28.18.02.
0. Ei stramineum Dicks.; an sumpfig-moorigen
Stellen des Hühnerfeldes bei Lutterberg
m
Laubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden.
909.
907.
908.
910.
911.
912.
IS.
cfrt., Quelle-Laubinger 11./6.02, ferner
Erlensumpf am Meissner, Pfefferwiese;
nach Grebe im Reinhardswalde u. Wiesen
bei Beberbeck.
Aerocladium cuspidalum L.; verbreitet auf nassen,
sumpfigen Wiesen im Habichtswalde, Rein-
hardswalde etc., Diemeltal cfrt.; nach Grimme
bei Melsungen auch cfrt. häufig.
Hiylocom. splendens Dill.; allgemein verbreitet in den
Wäldern, Schluchten etc. in Niederhessen.
umbratum Ehrh.; nach Grebe am Meissner.
brevirostre Ehrh.; in schattigen Wäldern,
Schluchten, Hohlwegen, auf Erde und an
Bäumen, Wilhelmshöhe, Ahnetal, Lohberg,
Meissner etc.; nach Quelle „auf der
Schärfe“ bei Witzenhausen und am Gram-
berg bei Münden, auf Kalkfelsen des
Diemeltales, Grebe-Laubinger 30./3.03,
nach Grimme: Wildsberg, Heiligenberg.
Schreberi Willd.; auf sumpfigen Wiesen
am Ziegenkopf bei Kassel 14./10.98,
Ahnetal, Neue Mühle, häufig; nach Quelle
„auf der Schärfe“ bei Witzenhausen und
bei Ödelsheim, Heisebeck und Verna-
wahlshausen, nach Grimme b. Melsungen
auch cfrt. häufig.
loreum Schimp.; verbreitet inden Wäldern
Niederhessens, auch vielfach mit Früchten,
Baunsberg, Ahnetal etc.; nach Grimme
häufig cfrt., stellenweise auf Sandstein
Massenvegetation.
triquetrum Schimp.; verbreitet in den
Wäldern, Schluchten und Abhängen in
Niederhessen, mit Früchten im Soodener
Walde (Werra) Mai 1901; nach Quelle
im Köhlergrunde.
Dr. phil. C. Laubinger in Kassel. 87
914. Hylocom. squarrosum Schimp.; in lichten Wäldern
und Gebüsch, auf Wiesen und Grasplätzen,
gemein, in der Aue bei Kassel cfrt. 9.4. 00;
nach Quelle am Blümerberg bei Münden
cfrt, nach Grimme cfrt. bei Melsungen.
915. 5 rugosum L.; in Bergwäldern an trocknem
Grestein sonniger Abhänge, am Hirzstein,
25./5.99, am Lindenberg 18./4.01, Dörn-
berg, Stahlberg, Burghasungen, Madener
Steine etc.; nach Quelle am Badenstein.
88
Lebermoose im nördlichen Reg,-Bez. Kassel und Münden.
Von Dr. phil. C. Laubinger in Kassel.
Mai 1903.
Über die Verbreitung der Lebermoose im nördlichen
Reg.-Bez. Kassel und Münden kann im Allgemeinen das-
selbe gesagt werden, was über die Laubmoose im vorigen
Abschnitte von mir angegeben ist; doch hat eine
Zunahme der Arten seit 1855 keineswegs in dem Maasse
stattgefunden, wie bei den Laubmoosen. Dr. Louis Pfeiffer
beschreibt in seiner Flora von Niederhessen und Münden
im II. Band von 1855 86 Arten und dieser Zahl können
nur wenige neue hinzugefügt werden. Unstreitig hat
Pfeiffer s. Z. den Lebermoosen viel grössere Aufmerksam-
keit gewidmet, als den Laubmoosen; es geht dies aus der
sorgfältigen Pflege seines im Königl. Naturalien-Museum
in Kassel befindlichen Herbariums, wie aus der grossen,
von ihm nachgewiesenen und in seiner Botanik beschrie-
benen Anzahl hervor.
Ich bemerke hier, dass ich mich erst seit etwa zwei
Jahren mit der Feststellung der Lebermoose beschäftige
und dass es mir innerhalb dieser Zeit nicht möglich
war, so genaue Angaben über sie zu geben, wie über die
Laubmoose. Hoffentlich gelingt es mir, in der Zukunft
noch weitere Funde angeben zu können.
Dr. phil. €. Laubinger in Kassel. 89
In der folgenden Liste sind die von mir und Pfeiffer
nachgewiesenen Lebermoose angegeben.
Sarcoscyphus emarginatus Ehrh.; von schattigen, feuchten
Steinen oberhalb des Frauholleteichs 28./9. 02.
Funkii N. ab E.; nach Pfeiffer in Waldgräben
bei Balhorn 22./4. 44.
Alicularia scalaris Corda.; von. feuchten Sandsteinen in der
Jekeschlucht bei Lutterberge - Speele 29./6. 02;
nach Pfeiffer: vom Horst zum Hain bei Allen-
dorf, Sandershäuser Berg, Schwalbental 12./4. 44.
„
Gymnomätrium concinnatum Corda.; auf schattigem Basalt-
geröll oberhalb der Wiese am Frauholleteich
des Meissners 28./8. 02.
Plagiochila asplenioides L.; auf Wiesen, in Anlagen und
Gärten etc. gemein.
| 23 "interrupla Nees.; aus dem Ahnetale 9./6.02.
Scapania albicans L.; aus dem Schocketale 24./6.01, Neue
Mühle 12./5.02, Meissner; nach Pfeiffer in der
Winterlitt und Holzhausen.
" obtusifolia Hook; nach Pfeiffer: Steinbruch beim
- Frauholleteich und im Graben des Schwarzwassers
am Meissner 8./9.44.
x umbrosa N. ab Es.; in der Winterlitt, Meissner, in
Schluchten etc.
= curla N. ab Es.; nach Pfeiffer in den Steinbrüchen
bei Bauna, zum Hain bei Allendorf, Reinhards-
wald 6./4. 44.
= compacta N. ab Es.; von Steinen der sumpfigen
Stellen unter den Fuchslöchern in Wilhelmshöhe
12.11.01...
= undulata N. ab Es.; Schlucht bei Bergshausen,
Neue Mühle 20./6.02, Meissner 28.18.02; nach
Pfeiffer hinter Krumbach, nach Grebe: Rein-
hardswald.
00 Lebermoose im nördlichen Reg.-Bez. Kassel und Münden.
Scapania undulala Var. tortifolia; von sumpfigen Stellen
im oberen Ahnetal 7./9.01.
uliginosa Swartz; nach Pfeiffer in Gräben auf
dem Plateau des Habichtswaldes.
nemorosa N. ab Es.; Schluchten im Schocketale
21./8.01; nach Pfeiffer: Ahnetal, Schlucht bei
Freienhagen, Fuldaberg bei Sandershausen, Neue
Mühle 28./12.43 etc.
Jungermannia trichophylla L.; Schlucht am Lohberge 15.
10.01; nach Pfeiffer: Kaufunger Wald, Kalbe
am Meissner 7./9.44, Madener Stein, Burg-
hasungen etc.
selacea Weber; nach Pfeiffer in der Bach-
schlucht hinter Krumbach, ce. capsıd., und
in der Winterlitt 19./12.43.
barbala Schreb.; am Grunde alter Bäume,
am Baunsberge, Brasselsberg, Lindenberg
Juni 1901 etc. verbreitet.
incisa Schrad.; nach Pfeiffer: Kaufunger
Wald, Neue Mühle, Krumbach etc.
quinquedentata Web.; vom Katzenkopf beim
Dörnberg Juni 1902, Madener Stein.
pustlla Nees; nach Pfeiffer; Firnskuppe und
am Grlockenteich in Gräben. i
Floerkii W. u. M.; nach Pfeiffer auf Geröll
beim Frauholleteich des Meissners.
inflata Huds.; nach Pfeiffer im Erlensumpf
des Meissners zwischen Sphagnum.
minulta Dicks.; nach Pfeiffer auf Geröll um
den Frauholleteich 6./4. 44. |
curvifolia Dicks.; aus der Jekeschlucht bei
Lutterberg Juni 1902; nach Pfeiffer: Bal-
Dr. phil. C. Laubinger in Kassel. 91
Jungermannia
horner Steine und Bilstein im Stiftswalde
18./6. 43.
connivens Dicks.,;, nach Pfeiffer in nassen
Felsschluchten am Meissner 19./5. 44.
bicuspidala L.;, Baunsberg, Hirzstein, Neue
Mühle etc. verbreitet.
divaricala N. ab Es.; nach Pfeiffer: Schneise
gegen Freienhagen, Firnskuppe, Erlensumpf
am Meissner.
Mülleri N. ab Es.; nach Pfeiffer im Stadt-
wäldchen, Wild’schen Garten und b. Sooden.
scutata W.u.M.; nach Pfeiffer in der Winter-
litt 29.14. 44.
saxticola Schrad.; Massenvegetation an Ba-
saltgeröll um den Frauholleteich am Meissner
Juni 1901.
commulata Hüben.; von Böschungen des
Lindenbergs Juni 1901 und Basaltgeröll um
den Frauholleteich 29.18.02.
exsecia Schmid.; Schlucht bei Bergshausen
20.16.01; nach Pfeiffer in der Winterlitt, alte
Steinbrüche bei Balhorn, Burghasungen etc.
acuta Lindb.; aus der Timmerschlucht bei
Lamerden an der Diemel, Exc. Grebe-Lau-
binger 9.18.02; nach Pfeiffer: feuchte Trift
hinter Krumbach, Schönfeld, Hain b. Allen-
dorf.
ventricosa Dicks.; Schlucht bei Freienhagen,
Meissner, Kaufunger Wald.
excisa Dicks.; in der Nähe einer Quelle am
Hegeberge bei Lamerden im Diemeltale
0.13.03, efrt.
99 _ Lebermoose im nördlichen Reg.-Bez. Kassel und Münden.
—_
Jungermannia anomala Hook; nach Pfeiffer im Erlensumpf
des Meissners.
N Schraderi Mart.; nach Pfeiffer in der Winter-
litt, zum Hain bei Allendorf und im Erlen-
sumpf des Meissners.
r crenulata Smith; nach Pfeiffer: Hohlweg bei
der Löwenburg, Balhorner Steine, Neue
Mühle.
R hyalina Lysell.; nach Pfeiffer: alte Stein-
brüche bei Martinhagen, im Soodener Walde.
x sphaerocarpa Hook; nach Pfeiffer: Stein-
brüche bei Martinhagen.
r terssa N. ab Es.; Böschungen am Linden-
berges3,3201:
4; porphyroleuca Nees.; nach Pfeiffer an Felsen
neben dem Oktogon.
x socia Nees.; nach Pfeiffer an der Kalbe des
Meissners mit Deeranum longifol.
, alpestris Schleich.; nach Pfeiffer an Felsen
und Geröll der Kalbe.
» - bierenata Lindb.; nach Pfeiffer: Kaufunger
Wald, Weg zur Hörne, Schneise gegen
Freienhagen.
“ intermedia Lindb.; nach Pfeiffer in der Söhre,
Hohlweg bei Bergshausen etc.
= Starkıi Funk.; nach Pfeiffer im Erlensumpf
des Meissners, Schlucht am Lohberg, Neue
Mühle.
|
nana Rabenh.; von tonig-sandigen Bösch-
ungen bei Seigertshausen 20./5.01; nach
Pfeiffer: Kaufunger Wald, Habichtswald.
Dr. phil. C. Laubinger in Kassel. 93
„Jungermannia Genliana Hüben.; nach Pfeiffer: alte Stein-
brüche bei Martinhagen.
Sphagnoecelis communis N. ab Es.; nach Pfeiffer bei Holz-
hausen zwischen Sphagneen.
Liochlaea lanceolala N. ab Es.; an feuchten Felsen des
Meissners Juni 1901; nach Pfeiffer hinter Wolfs-
anger c. perianth. 7.13.44, Hohlweg der Löwen-
burg, Hörne bei Allendorf.
$ bidentata N. ab Es.; Schlucht im Schocketale
21.18.01, Ahnetal, Katzenkopf beim Dörnberg
Juni 1902, Fuchslöcher 26./4.02 etc.
5 minor N. ab Es.; schattige Sandsteine b. Neue
Mühle 12.15.02; nach Pfeiffer Burghasungen
und Schaumburg.
Lophocolea heterophylla Schrad.; Ahnetal, Brasselsberg 10.
8.01 etc.; nach Pfeiffer: Erlensumpf am Meissner.
Chiloscyphus polyanthus N. ab Es.; Schlucht bei Bergs-
hausen 20./6.01; nach Pfeiffer c. caps.: Win-
terlitt, Kaufunger Wald, Holzhausen, Nieste-
tal etc.
5 pallescens N. ab Es.; nach Pfeiffer: Ahnetal,
Pfefferwiesen, Söhre, Schlucht hinter Krum-
bach etc.
Geocalyx graveolens Schrad.; an schattigen Felsen des Stahl-
und Staufenbergs 14./10.01.
Calypogeia Trichomanis N. ab Es.; Ahnetal 24./6.01,
Steimketal.
Lepidoxia reptans N. ab Es.; Schlucht bei Bergshausen
20.16.01, Lohberg, August 1901.
Mastigiobryum trilobatum L.; von schattigen Steinen und
Schluchten oberhalb der Wiese um den
04 Lebermoose im nördlichen Reg.-Bez. Kassel und Münden.
Frauholleteich am Meissner 28./8.02, Jeke-
schlucht bei Lutterberg 29./6.02.
Trichocolea Tomentella N. ab Es.; feuchte Schluchten im
Soodener Walde Mai 1901, Jekeschlucht bei
Lutterberg 9./6.02, Lohbergschlucht, an Felsen
des Firnsbachtales April 1903.
Ptilidium ceikare N. ab Es.; von feuchtem Basaltgeröll
oberhalb der Wiese am Frauholleteich des
Meissners 28./8. 02.
puwlchrum Corda.; von Burghasungen 1903.
Radula complanala Dumort.; am Grunde alter Bäume und
Felsen in Wilhelmshöhe 12./4.01, von Baumrinde
bei Lamerden 9.18.02.
Madotheca laevigata Ehrh.; von nassen Steinen im Schwarz-
wasser des Meissners 28./8.02; nach Pfeiffer an
Klippen des Hirzsteins. |
porella; an feuchten Steinen im Schwarzwasser
des Meissners 27./8.02.
platyphylloidea N. ab Es.; an Bäumen und Felsen
des Lindenbergs 20.13.01 und von Steinen des
Schwarzwassers am Meissner 28./8.02.
platyphylla N. ab Es.; an Chausseebäumen bei
Obervellmar 12./4.01, Lindenberg, Schlucht des
Schwarzwassers am Meissner 28./8.02.
Frullania Tamarisi N. ab Es.; vom Scharfenstein bei
Zierenberg Septbr. 1901 etc.
dilatata N. ab Es.; an jungen Walnuss- und
Pappelbäumen in Wilhelmshöhe 14./5.01.
Lejeunia serpyliifolia Lib.; von feuchtem Basalt d. Schwarz-
wassers am Meissner 27.18.02; nach Pfeiffer am
Lohberg.
Pellia epiphylla L.; Reinhardswald 24./6.01, Steimketal
24.16.02; nach Pfeiffer: Schlucht hinter Bergshausen
cfrt.
Dr. phil. C. Laubinger in Kassel. | 95
Blasia pustlla Mich.; von nassen Steinen am Lohberg 21.
8.01, Sckocketalschlucht 15./10.01.
Aneura pinguis Hübn.; an quelligen Stellen der Wurm-
bergwiesen cfrt. 25.15.01, quellige Stellen am
Hegeberge bei I.amerden 30.13.03.
»„ pinnatifida Hübn.; von nassen Steinen im Schocke-
tale 21./8. 02.
A multifida Hübn.; an einem Bache des Heuberges
b. Lamerden 30.13.03; nach Pfeiffer: Neue Mühle.
Echinomütrium furcalum Hübn.; an schattigen Steinen des
kleinen Bilsteins am Brasselsberge, Hirz-
stein Juni 1902, Firnsbachtal 12./4.03, Ahne-
tal etc. 5./6.01.
* pubescens Raddi; nach Pfeiffer an Felsen
unter der Wand bei Allendorf.
Lunularia vulgaris Michel; an Blumentöpfen in den Ge-
wächshäusern zu Wilhelmshöhe Mai 1901.
Marchantia polymorpha L.; an nassen Steinen in Wilhelms-
höhe etc.
Fegatella conica Raddi; am Aquaduct und Teufelsbrücke
in Wilhelmshöhe Mai 1901.
Reboulia hemisphaerica Raddi; nach Pfeiffer am Bilstein
im Hölltale und Burghasungen.
Anthoceros punclatus L.: nach Pfeiffer am Viehberg bei
Heiligenrode.
5 laevis L.; nach Pfeiffer auf Äckern beim Glocken-
teich.
Reeciella fluitans A. Braun; aus einem Teiche bei Schloss
Ludwigseck 15./6.01, in der Aue, Küchengraben.
Riccia erystallina L.; nach Pfeiffer im Glockenteich.
„ eiliala Hoffm.; auf Äckern um den Glockenteich.
r\ Ir ne
u +
—
E,
906 Lebermoose im nördlichen Reg.-Bez. Kassel und Mür den a
Riecia minima L.; nach Pfeiffer auf sandigen Äckern zw.
Obervellmar und dem Glockenteich, zw. Sanders-
hausen und Heiligenrode.
„ glauca L.; Äcker um den Glockenteich.
„ bifurea Hoffm.; Viehberg bei Heiligenrode und im
Wild’schen Garten nach Pfeiffer.
Verzeichnis
der
bei Gassel in einem Umkreis von ungefähr 25 Kilometer
aufgefundenen Coleopieren.
Zusammengestellt
von
Dr. med. L. Weber.
Das Verzeichnis enthält ausser den im Riehl’schen
Verzeichnis (XIII. Bericht des Vereins für Naturkunde
zu Cassel, 1863) angeführten, die in dem Bericht des Vereins
für Naturkunde über die Vereinsjahre 1881—1883 nach-
getragenen Arten. Von letzteren ist ein Teil von Riehl
selbst später handschriftlich in seinem Verzeichnis ergänzt
und sind unter diesen mehrere Arten von mir seiner Zeit
Riehl als neu für die hiesige Fauna mitgeteilt worden.
Die übrigen in genanntem Nachtragsbericht neu aufge-
führten Arten wurden vom verstorbenen Herrn Geh. Ober-
justizrat Dr. Bartels hinzugefügt. Hierzu tritt eine Zahl
(ca. 30) von mir später aufgefundener Arten. Ferner
habe ich die von Herrn Frankenberg bei Fritzlar ge-
sammelten und in Westhoff (die Käfer Westfalens,
Bonn 1881) aufgeführten Arten mit aufgenommen, da
Fritzlars Umgebung die südwestliche Grenze des von mir
zu berücksichtigenden (Gebietes darstellt. Das vor-
liegende Verzeichnis schliesst sich in der Anordnung aus
praktischen Rücksichten an die Ausgabe von 1891 des
Catalogus Coleopterorum Europae von Dr. L. von Heyden,
E. Reitter und J. Weise an, da dieses unentbehrliche Werk
sich in den Händen aller Sammler befindet, wenn auch
das Zurückgreifen Reitters auf die Geoffroy’sche Nomen-
d
98 Coleopteren.
clatur bekanntlich nicht den Beifall vieler Coleopterologen
besitzt. Bezüglich der Synonymie möge man deshalb
genanntes Buch zu Rate ziehen. Die neuste Ganglbaur’sche
Nomenclatur konnte, da dessen vorzügliches Werk „die
Käfer Mitteleuropas“ nur zum Teil vorliegt, nicht ange-
nommen werden. Die Aufstellung eines natürlichen, von
phylogenetischen Gesichtspunkten ausgehendenColeopteren-
systems ist übrigens erst in den Anfängen begriffen *).
Die von mir gemachten Angaben sind die Resultate
meiner gelegentlichen Beobachtungen, welche ich im hiesigen
Gebiete während der Zeit von 1869 bis heute (mit Unter-
brechung durch meine Studien- und Assistentenzeit von
1873—1880) angestellt habe. Der Hauptanteil an der
Feststellung der hiesigen Käferfauna fällt dem 1876 ver-
storbenen unermüdlichen und sehr zuverlässigen Beobachter
Rechnungsrat Dr. phil. hon. causa F. Riehl zu, dem auch-
ich die erste Anregung zu wissenschaftlichem Sammeln
verdanke. Leider hat Riehl keine schriftlichen Angaben
über seine Fundorte und Zeiten hinterlassen. Das vor
Riehl von Landgrebe aufgestellte „Verzeichnis der in
einem Umfange von 3 Meilen bei Cassel vorkommenden
Coleoptera“ April 1837, (Manuscript im Besitze des Vereins
für Naturkunde) hat keinen besonderen Wert. Ebenso
machte mich Riehl seiner Zeit auf die geringe Zuverlässig-
keit der Angaben von Junker in seinem Verzeichnis
(Vergleichendes Verzeichnis der bis jetzt in Hanau, sowie
in Cassel vorkommenden Käfer, Hanau 1838) aufmerksam.
Ich habe dasselbe deshalb auch gar nicht zu Rate ge-
zogen. Nach Riehl hat sich ausser Geh. Rat Bartels und
mir Niemand mit der Casseler Fauna wissenschaftlich in
ausgedehnterem Masse beschäftigt und so möge man
später, wenn sich einige Änderungen notwendig machen
*) Vergl. die Arbeiten von Ganglbaur, Systematisch-koleopterolo-
gische Studien (Münchener koleopterologische Zeitschrift, Bd. I. p. 271 etc.
München 1903 und Kolbe, Vergleichend-morphologische Ve
an Coleopteren, Beiheft zum Archiv für Naturgeschichte, Jahrgang.
p. 89 ff., Berlin 1901, sowie Kolbe: zur Systematik AR
Allg. Zeitschrift f. Entomologie 1903, p. 137 ff.
5
4
a
D
Dr. med. L. Weber. 99
müssten, mit der neuen Aufstellung nicht zu strenge ins
Gericht gehen.
Übrigens ist die Casseler Fauna, wenn man die
geringe Anzahl der seit 1863 hinzugekommenen Arten in
Rechnung zieht und überhaupt von einer constanten Fauna
reden darf, als festgestellt zu betrachten. Weit grösser
ist die Zahl der Arten, welche in den letzten 30 Jahren
nicht mehr aufgefunden wurden. Es wird sich in Zukunft
weniger darum handeln neue Arten in seltener durch-
suchten Örtlichkeiten, worunter vielleicht der Kaufunger
Stiftswald, die Söhre und der Langenberg zu rechnen
wären, aufzufinden, als zu untersuchen, in wie weit die
festgestellten Arten unter den fortschreitenden Kulturver-
hältnissen Stand zu halten vermögen, bezw. welche neuen
Eindringlinge besonders die erweiterten Verkehrswege
uns von aussen einbringen. Eine Anzahl der besten
Fundstellen ist durch Abholzung (wie die sogen. Hasen-
remise bei Schönfeld) eingegangen oder durch Bebauung
und Kultivierung (Tannenwäldchen, Fackelteich) verändert.
In Folge der Kanalisierungsarbeiten an der Fulda sind
viele schöne Fundplätze zerstört, die Verkoppelung der
Felder hat viele Schlupfwinkel beseitigt, rationelle Forst-
kultur entfernt alte, morsche Bäume, lichtet das Unterholz,
Einflüsse, die auch ein Abnehmen unserer Vogelwelt, be-
sonders der Insektenfresser, mit sich bringen. Das tief-
gründige Pflügen der Landwirte ist vielleicht die Ursache,
dass in hiesiger Gegend seit über 15 Jahren kein sogen.
richtiges Maikäferjahr dagewesen ist. Dagegen dürfte
sich noch ein reiches Arbeitsfeld für die Erforschung der
Entwickelungsgeschichte und Ethologie vieler heimischer
Arten vorfinden.
Zum Schluss möchte ich noch darauf aufmerksam
machen, dass wir in unserer sesshaften Käferfauna süd-
lichere Formen vermissen *), obwohl die hier so häufigen
Südwestwinde mitunter solche Arten hierher verschlagen
*) Wir haben auffallend wenig Buprestiden und Cerambyciden (nicht
nur Arten, sondern auch Individuen), dagegen viel Staphyliniden u. s. w.
7*
100 Coleopteren.
haben (vergl. Aphodius obliteratus), dass dagegen eine
Anzahl bemerkenswerter, wesentlich dem hohen Norden
zugehöriger Formen, unter denen ich Hydroporus San-
marki var. rivalis Gylih., Ilybius angustior Gylih., Playstethus
nodifrons Sahlb., Hydnobius strigosus Schm., die seltene
Zilora ferruginea Payk, sowie Melasoma lapponicum L.,
nennen will, als zum Teil allerdings grosse Seltenheiten
aufgefunden wird. Ob dieselben als Relictenformen auf-
zufassen sind, lasse ich dahingestellt.
Da wo kein weiterer Fundort angegeben ist, sind
die Arten, soweit nicht Riehl (R.) als Grewährsmann in
Frage kommt, von mir meistens in unmittelbarer Nähe
der Stadt, bezw. Wilhelmshöhe gesammelt worden. In
den betreffenden Fällen besitze ich keine Tagebuchnotizen.
Die Zahlen hinter den Namen bedeuten die Monate.
Abkürzungen: R = Riehl
B = Bartels
Westh. = Westhoff. |
Im Übrigen die gebräuchlichen Kürzungen: s =
selten u. s. w.
Cassel, im Mai 1903.
Dr. Weber.
I. Adephaga.
Cicindelidae.
Cicindela L. auf Sandboden.
silvatica L. in Kiefernbeständen, anscheinend in letzter
Zeit Ss. s.
campestris L. (Boden: Sande mit Quarzit und Ton) 15,/4.
Druseltal, 30.5. Firnskuppe, 6./7. Firnskuppe; bei
Wilhelmshausen, h.*)
hybrida L. 10./6. bei \milmunsen in grosser Az
*) 12 Uhr Mittags 22./5. in ala im Sonnenschein.
Dr. med. L. Weber. 101
—
germanica L., südwestlich von Weimar, früher auch auf
dem Auefeld.
Carabidae.
Calosoma Web. 5
inquisitor L. 1./3. Wilhelmshöhe, 5, an Kastanienbaum,
Firnskuppe; war in den Jahren, wo die Nonne ander-
wärts auftrat, auch hier häufiger.
sycophanta L., vereinzelt im Habichtswald, 19.6. am
Kuhberg.
Barabus Later.
coriaceus L. n. s. 22.7. mehrere Weibchen, 8, an den
„Fuchslöchern“ an gefällten Stämmen, 23.19. am
Brasselsberg.
violaceus L. 6./6. Lindenberg, 15./7. Söhre, Baunsberg,
Brasselsberg, früher h., 20.7. Waldau.
v. purpuraöcens F. 8, Söhre, Plateau hinter dem Herkules.
catenulatus Scop.1./3.in faulem Eichenstamm mehrere Expl.
im sog. „Nessel“; 6, Guntershausen; am „hohen Baum“.
intricatus L. 7, Habichtswald (Möllers Ruhe, Fuchs-
löcher u. s. w.
irregularis F. in Buchenbeständen s.
auronitens F. 5./6. in Copula am Essigberg; 25./9. im
Reinhardswald.
auratus L. 5—7, in manchen Jahren s. Kalk und Tonboden.
granulatus L. n. s.
v. interstitialis Duft. 15./8. Wilhelmshöhe.
Diese Var. ist anscheinend jetzt vorwiegend.
glabratus Payk. 22./6. 1902 ein $ am Eingang zum
Herbesbachtal (scheint von Thüringen einzuwandern).
cancellatus Ill. 3—7, n. s.
arvensis Hbst. 7—9, Habichtswald, Meissner.
nemoralis Müll. überall in Gärten h., schon im Februar
Exemplare (auch mit Andeutung von Sekundärrippen)
nicht selten.
convexus F. 5—7, n. s. Lindenberg.
CychrusF.
rostratus L. 25./6. schneckenfressend am Eichwäldchen
102 Coleopteren.
Abends, Löwenburg, Lindenberg, 17.7. Uschlag, 30./9.
Reinhardswald.
attenuatus F. bei Neuholland, 29./9. Reinhardswald,
21.19. Kleinalmerode.
Leistus Fröhl.
spinibarbis F. 4, Eichwäldchen unter Steinen, 23./9. Wil-
helmshöhe.
ferrugineusL. 3./8. u. Platanenrinde hinter Schombardt’s
Hötel, 20./6. Schönfeld.
rufescens F. 4, ein Expl. im Fuldageniste.
Nebrva Pate.
livida L. am Fuldaufer bei der grauen Katze, in den
letzten Jahren nicht mehr gefunden.
brevicollis F. in Wäldern an feuchten Stellen 6./5.
Wolfsanger, 15./5. ganz frisches Ex. Wehlheiden, 28./9.
Wilhelmshöhe.
Notiophilus Dumer. an feuchten Orten h., WAS
aquaticus L. Frühjahr und Herbst.
palustris Duft. h.
biguttatus F.n. s.
Omophron Latr.
limbatus F. am Fuldaufer u. Steinen, an sandigen Stellen
früher häufig.
Blethisa Bon. an feuchten Stellen. Tümpeln.
multipunctata L., in der Nähe des Fuldaufers.
Elaphrus F, Flussufer und feuchte Plätze.
uliginosus F. 7./6. am Damm gekötschert. 2.!10. daselbst.
cupreus Duft. s.
riparius L. 15./5. Fuldaufer, Wehlheider Teiche h.
aureus Müll. s.
Ulrichi Redtb. s.
Lorocera Latr., an feuchten Stellen, sumpfigen Ufern.
pilicornis F. 1.5. Habichtswald, 15./5. im Garten der
Aktienbrauerei in Anzahl, Schönfeld h.
Dyschirius Bon,, auf feuchten Feldern und u. Steinen.
chalceusEr. R.(zweifelhaftes Vorkommen diesesSalzkäfers).
;
2
j
Dr. med. L. Weber. 103
nitidus Schaum. s.
politus De]. s.
angustatus Ahr. s.
aeneus Dej. 3, im Fuldageniste.
globosus Hbst. 8.14. Baunatal, 4.7. auf Wiesen beim
Eichwäldchen, 6./6. im Neste bei Lasius flavus, EIf-
buchen.
ehivina Latr.
fossor L. 5, Tannenwäldchen u. Steinen, 10./5. am
Druselgraben.
collaris Hbst, mit vorigem vermischt, Fuldaufer bei
W olfsanger.
Broscus Panz.
cephalotes Linn. Bettenhäuser Gemarkung im Felde.
Zachypus Lap.
pallipes Duft. 5, auf Strassen umherlaufend, h.
flavipes Linn. 29./4., 1./5. in den Strassen der Stadt, 6./5.
bei Wolfsanger, h. im Frühjahr.
Bembidion Latr., an feuchten Orten, Fluss- und Bach-
ufern, Teichen.
striatum F. s. am Fuldaufer bei Wolfsanger.
littorale Oliv. s. ebenda.
pygmaeum F., Fritzlar.
lampros Hbst. gemein überall.
punctulatum Drap. n. s., auch bei Fritzlar.
bipunctatum L., bei Wolfsanger.
dentellun Thunb.
varium Oliv., am Fuldaufer bei Wolfsanger, bei Fritzlar.
adustum Schaum, ebenda.
obliquum St., z. s.
prasinum Duft. R., am Ufer der Edder bei Fritzlar.
fasciolatum Duft. n. s. bei Wolfsanger, am Ufer der
Edder bei Fritzlar.
atrocoeruleum Steph. s. ebenda.
tibiale Duft, s., unterhalb der Fuchslöcher.
ripicola Duft. R.?
v. testaceum Duft. (zweifelhaft.)
104 ('oleopteren.
Andreae F., bei Kirchditmold am Ufer eines Wasser-
graben.
v. femoratum St.
ustulatum L., im Greniste der Fulda; 3, unter einem Stein
am Kirchweg in grosser Zahl.
lunatum Duft. s.
modestum F. z. s., bei Wolfsanger; am Ufer der Edder
bei Fritzlar.
decorum Pz. n. s., bei Wolfsanger.
nitidulum Marsh. z. s.
quadriguttatum F. z. s.
quadrimaculatum L. s. h.
gilvipes St. s, am Fuldaufer bei Wolfsanger.
Doris Gylih. an Teichrändern, s.
articulatum Gylih. h.
octomaculatum Goeze z. Ss.
assimile Gylih. z. s.
obtusum St. n. Ss.
Mannerheimi Sahlb. s. s., 25./6. unter einem Steine in
dem Wassergraben unterhalb der Fuchslöcher 1 Ex.
guttula F., R.
biguttatum F, R.
lunulatum Fourcr.
Ocys Steph.
harpaloides Serv. R.
quinquestriatus Grylih. s.
Tachys>Steph.
sexstriatus Duft., am Fuldaufer unter Steinen.
quadrisignatus Duft.
parvulus Dej.
bistriatus Duft.
var. gregarius Chaud. 1./7. am Bache beim Henkelschen
Schwimmbad u. Steinen.
Tachyta Kirb.
nana Gylih. unter Rinde.
Perileptus Schaum.
areolatus Creutz., am Ufer der Fulda u. Steinen; Fritzlar.
Dr. med. L. Weber. 105
Thalassophilus Wollast.
longicornis St. R.; Fritzlar (Westh.)
Trechoblemus Ganglb.
micros Herbst. R.; Fritzlar.
Lasiotrechus Ganglb.
discus F. R.
Trechus Clairv.
rubens F, s.
quadristriatus Schr. 10./8.Wilhelmshöhe; Tannenwäldchen
im Moos, Eichwald.
obtusus Er. 17./5. Rasenallee.
Epaphius Leach.
secalis Payk, an den Wehlheider Teichen.
Patrobus Dej.
atrorufus Ström. 26./8. unter Steinen am „hohen Baum“;
13./4. die Larve unter einem Steine unterhalb vom
Herkules; Fritzlar.
Platynus Bon.
ruficornis Goeze, 24./4. Fuldaufer bei Wolfsanger.
obscurus Hbst. im Frühjahr.
assimilis Payk. 1.13. 6./3. bei Schönfeld, h.
quadripunctatus Dej. R.
sexpunctatus L. 31./8. Herkules, 23.19. Brasselsberg, h.
viridicupreus (zoeze, n. S.
v. austriacus F.
marginatus L. h. 1./8. in ausgetrockneten Tümpeln,
Wehlheiden. |
Mülleri Hbst. 10./5. Tannenwäldchen, 5./9. Herkules.
viduus Panz. n. s. 1./8. mit P. marginatus in ausge-
trockneten Tümpeln u. Steinen.
v. moestus Duft., Fritzlar.
micans Nic. z. S.
fuliginosus Panz. R.
piceus L. R.
Thoreyi De). z. s.
var. puellus Dej.
106 Coleopteren.
dorsalis Pont. 10./5. Tannenwäldchen in grosser Anzahl,
6./9. Dörnberg, bei Kirchditmold.
Olisthopus Dej.
rotundatus Payk. z. s. Habichtswald; Fritzlar.
Synuchus Gyllh.
nivalis Panz. 7.7. im Kiefernbestand bei Freienhagen.
Calathus Bon.
fuscipes Goeze h.
erratus Sahlb. s.
fuscus F. s.
micropterus Duft. z., s., 5./1l. am Brasselsberg.
melanocephalus Linn. 1./3., 20./7., 23.9. Elfbuchen h.
Lämosthenes Bon.
terricola Herbst. R.
Sphodrus Clairv.
leucophthalmus Linn. Fritzlar.
Lagarus Chaud.
vernalis Panz. 15./4. Wolfsanger, h.
Poeeilus’Bon.
punctulatus Schall. s.
dimidiatus Ol. z. s.
lepidus Leske n. s.
cupreus L. s. h. 6.
v. affınis St.
coerulescens L. (wahrscheinlich mit cupreus bisher veı-
wechselt.
Pterostichus Bon.
inaequalis Marsh. 6./9. am Dörnberg u. Stein. s.
macer Marsh. n. s. Eu
oblongopunctatus F. 1./6. hoher Baum, h. 3
niger Schall. n. s. 18./8. am Brandkopf.
vulgaris L. 7, 19./8. Habichtswald, h. 20./4. bei Heiligen-
rode ein Ex., dessen Abdomen geplatzt und ganz von
einem Gordius ausgefüllt war.
nigrita F. 20.6. Habichtswald.
anthracinus Hl. 3.
gracilis Dej. s.
F
ji
5
nö
Dr. med. L. Weber. 107
minor Gylih. n. s.
interstinctus St. s.
strenuus Panz. 22./6. hohes Gras 17./7. bei Weimar, n.s
diligens Sturm. n. s. 5.9. Wilhelmshöhe.
aethiops Panz. n. s.
madidus F. n. s.
v. concinnus St.
metallicus F. 5—7 im Habichtswald u. Steinen h. 6./6.
Eiablage beobachtet; Fritzlar.
cristatus Duft. s. s, im Firnsbachtal.
Abax Bonelli.
ater Ville. 3—7, h, im Hoabichtswald u. s. w, nie in
der Ebene.
parallelus Duftsch. 3, 7, z. s.
ovalis Duftsch. n. s.; Fritzlar.
Molops Bon.
elata E.2,3,h.
picea Panz. 1./5., 28.5. im Habichtswald, 10, h., in den
Wäldern verbreitet.
Stomis Clairv., an feuchten Stellen im Moos, unter
Steinen.
pumicatus Panz.
Amara Bon., unter Steinen, im Genist, auf Wegen im
Sonnenschein laufend.
strenua Zimm. R.
tricuspidata De]. s.
plebeja Gylih. 23.16. im Garten der Aktienbrauerei.
similata Gylih. 19.18. bei Freienhagen gekötschert, 24./9.
in Menge in den Strassen der Stadt.
ovata F. 21./5. 28./5. bei Schönfeld.
montivaga St. R., s.
nitida St. 17./7. Rasenallee auf Gras.
communis Panz. 3, 7, h.
lunicollis Schiödt. 10./4. im Philosophenweg.
curta De]. s.
Henea Dej. 3, 7, h.
spreta Zimm. 5, Habichtswald, s.; Fritzlar.
108 Coleopteren.
eurynota Panz. s.
familiaris Duft. h.
lucida Duft. R.
tibialis Payk. s.
equestris Duftsch. s.
bifrons Gylih. R.
brunnea Grylih. s. s.
apricaria Payk. n. s.
fulva Deg. z. s.
consularis Duft. z. s.
aulica Panz. n. s. 25./6. Rasenallee.
Zabrus Clairv.
tenebrioides Goeze, 7, in der Sandershäuser Ge-
markung, massenhaftes Auftreten mir nicht bekannt
geworden, 27./9. auf dem Felde beim Eichwäldchen.
Ophonus Bedel.
obscurus F. z. s.
punctatulus Duft. R.
rupicola St. z. =.
rufibarbis F. R.
azureus F. h.
signaticornis Duft. R. s. s.
pubesceus Müll. 6, 7, 15./7. 1902 in grossen Schwärmen
gegen Abend in Wilhelmshöhe fliegend vor einem
Gewitter, s. h.
griseus Panz. z. h.
Harpulus Latr.
aeneus F. 4, 5, 9, vorzüglich Feld- und Wiesentier; h.
psittaceus Fourer. h.
smaragdinus Duftsch., s.
rubripes Duft. n. s. 6./6. Elf Buchen.
latus L. n. s. 15./4. an der Fulda.
luteicornis Duft. s.
atratus Latr. s. s., Wilhelmshöhe.
laevicollis Duft. 9./7. am hohen Baum unter Rinden-
stücken von Fichten auf der Erde teils frisch entwickelt,
teils bei der Eiablage gefunden, 26.18. hoher Baum,
j
3
&
I
5
Dr. med. L. Weber. 109
rufitarsis Duft., n. s.
autumnalıs Duft.
Fröhlichi St. n. s
anxius Duft. z. s.
servus Duft. R.
Anisodactylus Dej.
binotatus F. s. h.
v. spurcaticornis Dej. s.
nemorivagus Duft. s., im Habichtswald; Fritzlar.
signatus Panz. s.
Diachromus Erichs.
germanus L. 5, vereinzelt u. Steinen; Fritzlar.
Bradycellus Er., auf Waldwiesen.
harpalinus Dej. 30./8. Zeche Marie, h.; bei Fritzlar ein-
mal zu hunderten auf den Blütendolden von Heracleum
und Angelica gefunden. (Westh.)
collaris Payk. s.
similis Dej.
Stenolophus Latr.
teutonus Schrank, s.
Acupalpus Latr.
tlavicollis St. R.
suturalis Dej. R.
dorsalis F. n. s.
exiguus Dej. n. s., Wilhelmshöhe.
meridianus L. 15./3. Schönfeld, 4, in den Strassen der
Stadt, 2./5. am Bühl bei Weimar, h.
consputus Duft. R.
Badister De;j.
bipustulatus F. 21./5. in der Carlsaue; Schönfeld h.
v. lacertosus St.
sodalis Duft. 16./6. auf Schilf am Damm; am selben Tag
auf der Strasse vor dem Königstor.
peltatus Panz. R.
Breinus Latr.
granulatus Dej. 7. Früher (1868, 1871) hinter Kirch-
ditmold auf Kalkboden unter Steinen nicht selten
(Fundort zerstört); sollnoch bei Dörnberg vorkommen.
110
Goleopteren.
OodesBon.
helopioides F., an feuchten Stellen (anderwärts mehr
an trockenen, sandigen Stellen gefunden).
Chlaenius Bon., im Sonnenschein an trockenen Bächen
umherlaufend.
nigricornis F. R.
nitidulus Schr., am ehemaligen Druselgraben seiner Zeit. h.
v. tibialis Dej. Fritzlar.
vestitus Payk., bei Wolfsanger an der Fulda.
Callistus Bon.
lunatus F., bei Kirchditmold unter Steinen.
Banagaeus Eatr.
crux major L., auf Kalkboden unter Steinen, 10./6. am
Damm.
bipustulatus F. 7.6. am Damm gekötschert.
Lebia Latr. unter Baumrinden ; auch auf Pflanzen.
cyanocephala L. s. s. ; Fritzlar.
chlorocephala Hoffm. 7.16. am Damm gekötschert.
crux minor L. Habichtswald.
marginata Fourer. s.
Lionychus Schmidt-Goeb.
quadrillum Duft. R.; Fritzlar an der Edder.
Metabletus Schmidt-G.
truncatellus L. z. h.
foveatus Fourcr. R.
Blechrus Schaum.
glabratus Duftsch. s. h.
Dromius Schaum; Moos, Rinde, feuchtes Laub.
linearis Oliv. s. 4
marginellus F., unter Kiefernrinde s. |
angustus Brulle R.
agilis F. 26./8. im Fichtenwald am hohen Baum unter
Steinen n. s.
fenestratus F. z. s.
quadrimaculatus L. n. s.
quadrinotatus Panz. s.
quadrisignatus De]. z. s.
I
$
Dr. med. L. Weber. 111
—_ —
nigriventris Thoms.
sigma Rossi Ss.
Demetrias Bed., an feuchten Stellen (Wiese), Bach-
rändern.
monostigma Bed. s. s.
atricapillus L. s. h. am Damm, Eichwäldchen, Schönfeld.
Cymindis Latr.
humeralis Fourcr. 17./7. Steinbruch bei Freienhagen im
Kiefernbestand.
Odacantha Payk.
melanura L. auf feuchten Wiesen in der Nähe des Eich-
wäldchens z. s.
Brachynus Web.
crepitans L., unter Steinen auf Kalkboden in grosser
Anzahl; h.
Dytiscidae.
Fundstellen: die Teiche auf Wilhelmshöhe, die Teiche bei
Wehlheiden und in Schönfeld.
Brychius Ihoms. |
elevatus Panz., in den Teichen des „Auefeld“ z. s.
Haliplus Latr.
obliquus Fabr. n. s.
lineatus Aub. R.
variegatus Sturm. R.
fulvus F. s. in den Teichen auf Wilhelmshöhe.
Nlavicollis St. R.
laminatus Schall. R.
ruficollis de Geer. h. in den Wehlheider Teichen.
fulvicollis Er. R.
fluviatilis Aub. R.
lineatocollis Marsh. s. h.
CnemidotuslIl.
caesus Duft. n. s.
Pelobius Schönherr.
tardus Hbst. 6., in den Teichen des Auefeldes in manchen
Jahren häufig z. B. 1886.
112 (6 oleopterer en.
Hyphydrus Ill.
ovatus Linn.,, n. s. 25./3., 7.5. Wehlheider Teiche.
Hygrotus Steph.
inaequalis F. 9, h. Wehlheider Teiche.
versicolor Schall. in Gesellschaft des vorigen.
Coelambus Thoms.
impressopunctatus Schall. 27.7. Wehlheider Teiche,
fliegt Abends vor einem Grewitter.
Bidessus Sharp.
unistriatus Ill. n. s.
confluens F.
Deronectes Sharp.
latus Steph. s.
platynotus Germ. s.
elegans Sturm. s.
depressus Fabr. Fritzlar.
Hydroporus Clairville.
Sanmarki Sahlb., im „Asch“.
v. rivalis Gylih.
pictus F. h.
granularisL. h.
bilineatus St.
lineatus F. 7./5. Wehlheider Teiche.
dorsalis F. z. s.
halensis F. h.
erythrocephalus L. h.
rufifrons Duftsch. s. s.
angustatus St. s.
neglectus Schaum., im Asch gefunden, R.
palustris L. h.
striola Gylih. 1 Ex.
tristis Payk. 26./3., 1./6. WehlhEider Teiche.
umbrosus Gylih. s.
elongatulus St. 8.
marginatus St. R.
planus Fabr. s. h., 3, Wehlheider Teiche.
pubescens Gylih. s. s.
Dr. med. L. Weber. 113
nigrita F. z. h.
memnonius Nic. s.
Noterus Clairv. in kleinen Tümpeln.
clavicornis de Geer, Wehlheider Teiche.
sparsus Marsh. desgl. Ende März h.
Laccophilus Leach, in kleinen Tümpeln.
variegatus St.
obscurus Panz. Ende März in den Teichen des Aue-
felds s. h.
Agabus Leach.
didymus Oliv. s. in den Wilhelmshöher Bächen.
guttatus Payk. z. s. in Bächen.
bipustulatus L. s. h.
subtilis Er. in den Wilhelmshöher Teichen.
chalconotus Panz. z. s.
paludosusE. 5./7.in den Gräben des Kirchditmolder Teiches.
uliginosus L. R.
congener Payk.
affınis Payk.
nebulosus Forst. 4, Teiche des Auefeldes.
Sturmii Gylih.
undulatus Schrank.
femoralis Payk.
maculatusL.;in dem Abflusse des Kirchditmolder Teiches.
Ilybius Erichs.
fenestratus F. 6, Schönfelder Teich.
fuliginosus F. z. h. 13./4. in Wehlheider Teichen.
subaeneus Er. R.
ater de Geer, n. S.
obscurus Marsh. 5./6. in den Schönfelder Teichen.
guttiger Gylih. R.
angustior Gylih. R.
Colymbetes Clairv.
Grapei Gylih. R.
antus Lacord.
conspersus Gylih., im Fackelteiche, 13.4. in Wehlheider
Teichen.
8
114 Coleopteren.
notatus F. s.
bistriatus Er., in den Wehlheider Teichen n. s. 13./4.
exoletus Forst. n. s. 21./9. Wehlheider Teiche.
Cymatopterus Lacord.
fuscus L., in den Wehlheider Teichen häufig. 4.
Hydaticus Leach. h
seminiger de Geer s.
transversalis Pontopp. s. x
Graphoderes Eschsch,, alles seltene Arten.
austriacus St.
bilineatus de Geer.
cinereus L. 7./5. Wehlheider Teiche.
zonatus Hoppe.
Acilius Leach.
sulcatus L. Im Frühjahr bis Juni s. h.
canaliculatus Nic. R.
Dytiscus Linne.
latissimus L., im Fackelteich ehemals gefunden.
marginalis L., in allen Teichen n. s., frisst in der Gefangen-
schaft Fliegen, junge Frösche, Salamander, Wespen.u.s.w.
punctulatus F., 13./4.1 Pärchen in den Wehlheider Teichen.
circumceinctus Ahr. s.
circumflexus Fabr. d? in den Wehlheider Teichen gef. B.
C, bister Curt.
laterimarginalis de Geer, n. s. im Schönfelder Teiche.
Gyrinidae.
Gyrinus Geoffroy.
minutus F. s.
bicolor Payk. R.
natator Ahr. s. h. oft schon von Februar an.
marinus Gylih. n. s. E
v. dorsalis Gylih.
Orectochilus Lacord.
villosus F. 6, am Wiederhold’schen Badefloss einmal |
in Anzahl gefunden. Die Tiere sassen an den Balken,
die von der Morgensonne beschienen wurden. Abends
war kein Expl. zu finden. B.
Dr. med. L. Weber. 115
II. Polyphaga.
Hydrophilidae.
Hydrous Leach. Beide Arten nur selten gefunden.
aterrimus Eschh.
piceus L. in den Wehlheider Teichen; Fritzlar.
Hydrophilus Geoffr.
caraboides L. n. s.
v. substriatus Sturm. Zuerst von Riehl bei Kassel ent-
deckt (Sturm, Katalog 1843, p. 330).
Hydrobius Leach.
fuscipes L. h. 3, Wehlheider Teiche.
Helochares Muls.
lividus Forst. n. s. an Wasserpflanzen.
Philhydrus Solier.
testaceus F. in Pfützen.
melanocephalus Oliv. R.
affınis Thunb. R.
Paracymus Thoms.
aeneus Germ. R.
Anacaena Ihoms.
bipustulata Marsh. R.
limbatata F. h. in Gräben.
globulus Payk. s.
Laccobius Er.
nigriceps Thoms. h. 1.8. am Damm gekötschert; 5, Wehl-
heider Teiche.
Limnebius Leach.
truncatellus Thunb. n. s. Kirchditmolder Teich, 26./3.
Wehlheider Teiche.
Chaetartria Steph.
seminulum Payk. h. 15./5. am Schönfelder Teich in Anzahl.
Berosus Leach.
luridus L. n. s. 5, Wehlheider Teiche.
signaticollis Charp., R.
Cercyon Leach. in Dünger, faulenden Pflanzen.
ustulatus Preyssl. n. s.
8*+
we
116 Coleopteren.
hämorrhoidalis F. h.
melanocephalusL. R.
aquaticus Lap.
unipunctatus L. 4, häufig.
quisquilius L. h.
terminatus Marsh. 17./8. im Philosophenweg fliegend.
pygmaeus Il. s.
analis Payk, n. s.
granarius Er. s.
Megasternum Muls.
obscurum Marsh. selten gefunden.
Cryptopleurum Muls.
atomarium Ol. n. s. j
Sphaeridium Fabr. \
bipustulatum F. 16./5. bei Fürstenwald, 7.
scarabaeoides L. 7, Kuhmist, h.
Coelostoma Brulle. |
orbiculare F. 25./3.,15./5. Wehlheider Teiche, 7, Schönfeld.
Helophorus Fabr.
nubilus Fabr. Stammart nicht festgestellt im Bezirk.
var. costatus (Groeze. R.
aquaticus L. n. s. 30./5. Firnskuppe.
nanus Sturm. R. (Vorkommen zweifelhaft!)
granularis L., in Pfützen s. h.
aeneipennis Ihoms. R.
Hydrochus Leach.
carinatus Germ. n. s.
elongatus Schall. 23./5. in Tümpeln auf dem Auefeld.
angustatus Germ. R.
Ochthebius Leach.
exsculptus Germ. R.
var. sulcicollis St.
gibbosus Germ. R.
foveolatus Germ. R.
bicolon Germ. R.
riparius Il. R.
Dr. med. L. Weber. 117
Hydraena Kugelanın.
riparia Kugelann. 19./6. an den Gräben beim Eich-
wäldchen.
nigrita Germ. R.
dentipes Germ. R.
gracilis Germ. R.
pulchella Germ. 8./4. im Baunatal.
atricapilla Waterh. R.
Georyssidae.
Georyssus Latr.
crenulatus Rossi. s.
Parnidae.
Limnius Müll. in Bächen.
Dargelasi Latr. s. s.
troglodytes Gylih. s. s.
Elmis Latr. in fliessendem Wasser unter Steinen.
Germari Er. s.
Volkmari Panaz. s.
Mülleri Er. R.
Esolus Muls.
pygmaeus Müll. R.
angustatus Müll. R.
parallelopipedus Müll. R.
Lareynia Duv.
obscura Müll, Wilhelmshöhe einmal gefunden.
aenea Müll. s. |
Riolus Muls.
cupreus Müll. s.
subviolaceus Müll. R.
Stenelmis Dufour.
canaliculatus Gylih. s. s. unter Steinen in fliessendem
Wasser.
Potamophilus Germ.
acuminatus F. s. bei der neuen Mühle in der Fulda.
Dryops Oliv.
substriatus Müll. s. s., am Fuldaufer.
118 Coleopteren.
Parnus Fabr.
prolifericornis F. am Fuldaufer n. s. 23./5. in Wehlheider
Teichen.
auriculatus Panz. ebenda. 6./6. am Lac.
nitidulus Heer., einmal gefunden.
Heteroceridae.
Heterocerus Fabr., am Ufer der Fulda.
fossor Kiesw. R.
marginatus F. z. s.
hispidulus Kiesw. R.
fusculus Kiesw. s. s., ein Exemplar gefunden.
laevigatus Panz. s.
d
$
i
7a
Staphylinidae.
Orcalea Er.
badia Er. s.. in Moos.
Ilyobates Kr.
nigricollis Payk. unter feuchtem Laub.
Chilopora Kraatz an Bachufern.
longitarsis Er. am Aschgraben.
rubicunda Er. R.
Calodera Mannerh., seltene Arten an feuchten Stellen.
nigrita Mannh.
aethiops Grav.
umbrosa Er. (Amarochara Thoms. umbr.)
Phloeopora Er. unter Baumrinden.
reptans Grav. s.
corticalis Grav. s. |
Ischnoglossa Kr.-Dexiogyia Thoms.
corticina Er. s. s, Wilhelmshöhe.
Thiasophila Kr.
argulata Er. bei Formica rufa.
Oxypoda Mannerh. unter Laub und faulenden Pflanzen.
lividipennis Steph.
vittata Märk.
opaca Grav. h. schon im ersten Frühjahr; 9.7. Eich-
wäldchen.
umbrata Gylih.
Dr. med. L. Weber. 119
sericea Heer, 22./8. bei Wilhelmstal.
exigua Er. s. Ss.
longiuscula Grav.
alternans Grav. 22./8.in Pilzen am hohen Baum s. h.
hämorrhoa Sahlbk.
annularis Sahlb.
v. pallidula Sahlb.
brachyptera Steph. R. (fehlt mir.)
formiceticola Märk. Wilhelmshöhe an den Cascaden bei
Formica rufa.
Microglossa Kr., bei Lasius.
gentilis Märk.
pulla Gylih.
marginalis Grav.
Aleochara Grav. Cadaver, Pilze, Mist.
ruficornis Grav. R. (fehlt mir.)
erythroptera Grav. R. (fehlt mir.)
fuscipes F. = curtula Goeze, s. h.
fumata Grav. R. (fehlt mir.)
crassicornis Lac. n. Ss.
bipunctata Ol. h.
morion Grav. h.
laevigata Gyllh. h.
lanuginosa Grav.
moesta Grav. s.
bilineata Gylih. s.
nitida Grav. h. 23./8. Guxhagen in Schweinemist.
Homoeusa Kr.
acuminata Märk. bei Lasius fuliginosus gef.
Dinarda Mannerh.
dentata Grav. bei Formica sanguinea s, Wilhelmshöhe.
Atemeles Steph. bei Myrmica. 4. 5.
emarginatus Payk.
paradoxus Grav.
Zyras Steph.
Haworthi Steph. R.
collaris Payk. R.
120 Coleopteren.
Myrmedonia Er. bei Lasius Arten.
humeralis Grav. 7./5. bei Guntershausen unter Lasius
fuliginosus.
cognata Märk.
funesta Grav. h.
limbata Payk.
lugens Grav. |
laticollis Märk. ;
Drusilla Leach. j
canaliculata F.s. h. unter Steinen, öfters auch beiMyrmica.
Aleuonota Thoms.
rufotestacea Kr. R. (fehlt mir.)
Callicerus Grav.
obscurus Grav. unter feuchtem Laub.
Notothecta Thoms. bei Formica rufa, Frühjahr und
Herbst.
flavipes Grav.
Alaobia Thoms.
scapularis Sahlb. R.
Thamiaraea Thoms.
cinnamomea Grav. R.
Colpodota Rey
sordida Marsh. h.
melanaria Mannerh. s.
pygmaea Grav. h.
aterrima Grav. z. s. in Dünger.
parva Sahlb. h. in Dünger.
fungi Grav. Pilze, Laub, auch bei Ameisen 31.18.
orphana Er. z. s.
laticollis Steph. z. s. 31./8. Eichwäldchen.
Amischa Thoms.
analis Grav. h.
talpa Heer. bei Ameisen.
exilis Er. verbreitet.
Geostiba Thoms.
circellaris Grav. h.
Dr. med. L. Weber. A
—
Thectura Thoms. unter Baumrinde.
cuspidata Er.
Dinaraea Thoms. unter Rinden.
arcana Er. R. (fehlt mir.)
linearis Grav.
angustula Gylih.
aequata Er.
Liogluta Thoms.
brunnea F., n. s., 9./8. „Fuchslöcher“.
melanocephala Heer s.
hepatica Er. s. s.
granigera Kiesw. s. h.
pagana Er. s. s.
nitidula Kr. in Wäldern.
graminicola Grav.
vestita Grav. R.
Atheta Thoms.
castanoptera Mannerh. z. h.
aquatica Thoms.*) 18./8. Ahnatal, 31./8. Eichwäldchen.
euryptera Steph. s.
triangulum Kraatz**) 17./6. 1901 am ausfliessenden Saft
einer Buche (11 Buchen).
trinotata Kr. z. s.
crassicornis F. z. s. an ausfliessendem Saft, 31.18. Eich-
wäldchen.
nigritula Grav. s. h. in Pilzen.
pallidicornis Thoms. n. s. 26./7. Auerhahnshütte.
sodalis Er. 22./8. am hohen Baum.
clancula Er. s. s.
myrmecobia bei Ameisen.
subterranea Rey R.
gagatina Baudi z. S.
coriaria Kr. n. s.
oblita Er. s.
*) Reitter det.
**) desgl.,, die Art kommt sonst an der Ostseeküste u. s. w. unter
Tangen vor, nach Sharp auch im Binnenlande.
122 Coleopteren.
palleola Er. 26./7. in Pilzen, auf dem Wege vom
Heiligenberg n. Gensungen.
debilis Er. z. s.
gemina Er. s.
elongatula Grav. h.
luridipennis Mannerh. unter Laub.
cadaverina Bris. s.
atramentaria Gylih. n. s.
longicornis Grav. h. 4, 21./7. in Kuhmist (11 Buchen).
nigricornis Thoms. s.
divisa Märk. s. an Aas.
palustris Kiesw. h.
ravilla Er. R.
corvina Thoms R.
sordidula Er. n. s.
celata Er. h.
zosterae Thoms. 31./8. Eichwäldchen.
amicula Steph. s.
inquinula Er. in Kuhmist n. s.
subtilissima Kr. s.
Aloconota Thoms.
languida Er. s. s.
sulcifrons Steph. n. h.
currax Kr. s.
gregaria Er. n. s. 9./7. Ab. am Eichwäldchen.
Gnypeta Thoms.
carbonaria Mannh.
velata Er. R.
Thinonoma Thoms.
atra Grav. 2./8. am Druselgraben.
Ischnopoda Thoms.
umbratica Er. 6./7. am Schönfelder Teich Abends.
Tachyusa Er. an Ufern von Gewässern.
balteata Er.
constricta Er. 15./5. Schönfelder Teich am Ufer.
coarctata Er.
scitula Er.
Dr. med. L. Weber. 123
Falagria Steph.
thoracica Curt. u. Steinen h.
sulcata Payk.
sulcatula Grav. h.
nigra Grav.
obscura Grav. 5./3. Schönfeld.
Autalia Steph.
impressa Ol. 24.8. bei Speele in Pilzen.
rivularis Grav. in Dünger.
Bolitochara Mannerh.
lunulata Payk., in Pilzen h. 8.
obliqua Er. in faulen Pilzen.
Stenusa Kraatz.
rubra Er. s. s. in Pilzen; Wilhelmshöhe.
Silusa Er.
rubiginosa Er. s. am ausfliessenden Baumsaft.
Euryusa Er.
sinuata Er. R.
laticollis Heer. s. s. in Baummulm.
Leptusa Kraatz.
angusta Aub. s. s. in in Baummulm.
hämorrhoidalis Heer. s.
ruficollis Er. s.
Homalota Mannerh.
plana Gylih. R.
Placusa Er.
humilis Er. R. (fehlt mir).
infima Er.
Encephalus Westwood.
complicans Westw., in einem Pilze einmal vor Jahren
von mir gefunden.
Gyrophaena Mannerh,, in Pilzen.
affınis Sahlb. h.
nana Payk. 3./7. am Damm gekötschert, 5./9; 11.19.
Ahnatal in Pilzen.
gentilis Er. s.
fasciata Marsh. R.
1924 Coleopteren.
polita Grav. 26./7. Auerhahnshütte.
strictula Er. s.
laevicollis Kr. s.
Brachida Rey.
exigua Heer. s.
Myllaena Er. |
intermedia Er. z. s. i
minuta Grav. z. s.
Oligota Mannerh., in Moos, Pilzen u. s. w.
pusillima Grav. h.
inflata Mannerh. n. s.
granaria Er. s.
Hypocyptus Mannerh., an feuchten dunkeln Orten
u. Laub,
longicornis Payk. h., 27./9. von Eichengebüsch am
Eichwäldchen.
seminulum Er. s.
laeviusculus Mannerh. s.
Trichophya Mannerh.
pilicornis Gylih. 25./6. Wilhelmshöhe an der Endstation
der Strassenbahn auf feuchtem Boden.
Habrocerus Er.
capillaricornis Grav. z. Ss.
Leucoparyphus Kr.
silphoides L. 4, n. s.
Tachinus Grav., in Dünger und faulenden Pilzen.
flavipes F.
humeralis Grav. h.
pallipes Grav. | |
bipustulatus F. R. (fehlt mir). | {
rufipes de Geer., in Pferdemist.
laticollis Grav. 23./6. bei Kirchditmold 1 Expl.
marginellus F. s.
collaris Grav. S.
subterraneus L. 26./3. in der Hohenzollernstr. in Anzahl.
fimetarius Grav. 22.6. hohes Gras, n. s.
Dr. med. L. Weber. 125
Tachyporus Grav., von Wiesengräsern, unter Steinen,
Laub u. s. w.
obtusus L. s. h.
abdominalis F. 28./9. 1 Ex. am Damm.
solutus Er. n. s.
chrysomelinus L. h. 8, 28/9. am Damm.
hypnorum F. gemein.
‚atriceps Steph. s.
macropterus Steph.
nitidulus F. 4./3. Schönfeld.
pusillus Grav.
ruficollis Grav.
tersus Er., einmal von mir gefunden.
saginatus Grav. R. (fehlt mir).
erythropterus Panz. s. s.
Conurus Steph., in Mulen.
Krforeus I, im Frühj. u. Herbst, z. 's. 6./9. ‘an der
Strasse durch die Söhre.
pubescens Payk. 12.3. n. s.
immaculatus Steph. z. s.
pedicularius Grav. n. s.
bipustulatus Grav., bei Fritzlar.
bipunctatus Grav. s. s. bei Guntershausen; Fritzlar.
Bolitobius Steph. in Pilzen.
lunulatus L. 21./6. Wilhelmshöhe.
trinotatus Er. s.
exoletus Er. s.
pygmaeus F. s. h.
v. biguttatus Steph.
Megacronus Steph. |
striatus Ol. s. 27.9. am Wassergraben beim Eich-
wäldchen; auch bei Guntershausen (B.)
Bryocharis Lac. alles seltene Arten, Mulm.
cingulata Mannerh., bei Fritzlar.
analis Payk. bei Fritzlar.
inclinans Grav. R. (fehlt mir).
formosa Grav. R.
126 Coleopteren.
cernua Grav.
var. merdaria Ol. (fehlt mir.)
Mycetoporus Mannerh., in Moos und feuchtem Laub.
splendidus Grav.
rufescens Steph.
punctus Gylih.
brunneus Marsh. R.
v. longulus Mannerh.
splendens Marsh.
clavicornis Steph.
Euryporus Er.
picipes Payk. s.
Heterothops Steph.
praevia Er. 3./8. u. Stein auf feuchter Wiese hinter dem
ehem. Hötel Schombardt.
quadripunctula Grav. s.
Vellejus Mannerh.
dilatatus F., im Eichwald in einem Hornnissennest gef.
Quedius Leach.
brevis Er. bei Formica rufa u. Lasius fuliginosus s. s.
lateralis Grav. R.
fulgidus F. an feuchten Orten.
v. depauperatus Woll., einmal von mir gefunden.
cruentus Ol. R.
ventralis Arag. unter der Rinde eines Fichtenstumpfs
am 3. V. 1903 ein Ex. in der Nähe der Sokrateshütte
auf Wilhelmshöhe.
xanthopus Er. R.
scitus Grav., unter feuchtem Laube s. Wilhelmshöhe.
einctus Payk. 7./8. Löwenburg, s.
tristis Grav. R.
fuliginosus Grav. unter Laub, z. h.; 17./7. Wilhelmshöhe,
5./9. am Rande des Fontänenteichs. \
molochinus Grav. 20./6. bei Ameisen hinter Kirchditmold
n. s. 5./9. Wilhelmshöhe.
picipes Mannerh. R.
fumatus Steph. s. s.
Dr. med. L. Weber. 12T,
umbrinus Er. s.
humeralis Steph. s.
limbatus Heer. s.
maurorufus Grav. s.
lucidus Er. s.
scintillans Grav.
rufipes Grav.
attenuatus Gylih. z. s.
boops Grav. z. s.
Creophilus Mannerh.
maxillosus L. 10./7. h.
Leistotrophus Perty.
nebulosus F. h.
murinus L. h.
StaphylinusL.
pubescens de Geer, 4./7. in Kuhmist, 27./9. desgl. (Geruch
nach feinem Weinbouquet!)
stercorarius Ol. 23./8. Marktplatz Wehlheiden.
latebricola Grav. s.
fossor Scop. 14./6. am Fackelteich.
caesareus Cederh. 4./5. bei Wolfsanger u. a. O.
olens Müll. 26./8. hoher Baum, 23./9. Brasselsberg.
macrocephalus Grav. s.
ophthalmicus Scop. 7, Aue u. Orangerie h.
nitens Schrank. 4.13. u. 4. u. Steinen hinter der Aktien-
brauerei, 8./4. Elf Buchen, häufig.
picipennis Fabr. n. s.
fuscatus Grav. 31./3.
aeneocephalus de Geer h., 5./9. bei Ameisen u. Steinen,
25.17. an den Fuchslöchern.
edentulus Block. s.
Tasgius Steph.
ater Grav. Wolfsanger.
Hesperus Fanv.
rufipennis Grav. unter morscher Rinde bei Fritzlar.
Bisnius Thoms., an Ufern an Bächen.
villosulus Steph.
128 Coleopteren.
procerulus Grav. s.
prolixus Er. s. s.
Actobius Fauv., an feuchten Orten.
cinerascens, Grav. s., Fritzlar.
Philonthus Curt, in Mist u. sw.
splendens F. 13./8. in Kuhmist auf dem Plateau hinter
dem Herkules.
intermedius Lac. s.
laminatus Creutz. z. s.
nitidus Fabr. R. 2
politus L. s. h. 10./10 in Unzahl am Ständeplatz auf
dem Trottoir. h
carbonarius Gylih. |
rotundicollis Men. R.
umbratilis Grav. s.
sordidus Grav. s.
fuscus Grav.
ventralis Grav. n. s.
debilis Grav. n. s.
discoideus Grav. s., Wilhelmshöhe.
ebeninus Grav. s. h.
corvinus Er. s.
immundus Gylilh. s.
sanguinolentus Grav. 23.18. Dörnberg. ;
quisquiliarius Gylih. h., Fritzlarauf einem Acker unter Mist.
rufjmanus Er., Fritzlar.
fimetarius Grav. n. h. 20./6. Schönfeld. j
rubripennis Kiesw., R. (fehlt mir).
astutus Er. R. 3
splendidulus Grav.
nigritulus Grav. 31.18. Eichwäldchen.
vernalis Grav. s. h.
exiguus Nordm. R.
decorus Grav. s. im Frühjahr
fuscipennis Mannerh.
lucens Er. s.
varius Gylih. 16./5. in Kuhmist bei Fürstenwald.
Dr. med. L. Weber. 129
marginatus Müll., in Wäldern s.; Fritzlar.
cruentatus Gmel. s. s.
varians Payk., unter Steinen n. s.
albipes Grav. s.
fumarius Grav. z. s. an feuchten Orten.
nigrita Grav. s.
micans Grav. s.
fulvipes F. nicht selten.
tenuis F. s.
Othius Steph, unter feuchtem Laub.
laeviusculus Steph., 26.7. 1 Ex. Auerhahnshütte.
melanocephalus Grav. n. s., 6.13. Herkules.
Baptolinus Kr. unter Nadelholzrinde.
affınis Payk. s.
Leptacinus Es.
batychrus Gylih. 10./4. gegen Abend in Menge im Philo-
sophenweg mit Oxytelus zusammen schwärmend.
formicetorum Märk, in Ameisennestern., s.
Eulissus Mannerh.
fulgidus F. 30./4. bei Wolfsanger.
Nudobius Thoms.
lentus Grav. R.
Xantholinus Serv.
punctulatus Payk, s. h. 22./8. Stahlberg.
angustatus Steph. z. s.
glabratus Grav. R.
glaber Nordm. bei Ameisen. s.
tricolor F. n. s. unter Laub.
linearis Ol. h. 22./8. Rasenallee.
Cryptobium Mannerh, an feuchten Stellen im Walde.
fracticorne Payk.
Lathrobium Grav., an feuchten Orten, oft auf Wegen.
spadiceum Er. Fritzlar (?).
fovulum Steph. R. (fehlt mir).
brunnipes Fabr. n. s.
ripicola Czwal. R.
elongatum L. h.
130 Coleopteren.
fulvipenne Grav. 7./4. Wehlheiden unter Steinen, am
selben Tage auch in Wilhelmshöhe h.
filiforme Grav. n. s.
longulum Grav..n. s.
dilutum Er. R. (fehlt mir).
pallidum Nordm. R.
quadratum Payk n. s.
terminatum Payk, h.
multipunctum Grav. 4. 3./8. am ausfliessenden Saft eines
Tulpenbaums in der Rasenallee.
Medon Steph.
brunneus Er. z. s.
fusculus Mannerh.
apicalis Kr. 9.18. 1901 1 Ex. auf feuchter Wiese hinter
Schombardt’s Hötel gekötschert.
melanocephalus F. s. h. 6./4. 15./7. bei Tetramorium
caespitum u. Steinen auf dem Auefeld.
obsoletus Nordm. n. s.
obscurellus Er. s.
ochraceus Grav. s.
Scopaeus Er. an feuchten Orten.
gracilis Sperk. R.
laevigatus Gylih. R.
sulcicollis Steph. R.
Domene Fauv. u. Moos, Gebirgstier.
scabricollis Er. R.
Stilicus Latr.
angustatus Fourcr. R.
subtilis Er. R.
similis Er. R.
geniculatus Er. R. (fehlt mir).
orbiculatus Payk. h. 4./3. im Garten der Aktienbrauerei.
rufipes Germ. n. s. f
Sunius Steph., unter Steinen.
filiformis Latr. u. s.
angustatus Payk. h. hinter der Aktienbrauerei im Früh-
jahr 9./8. Kirchditmold.
immaculatus Steph. R.
Dr. med. L. Weber. 131
Paederus Fabr., unter feuchtem Laub, Steinen.
brevipennis Lac. R.
riparius Linn. h. 15./3. unter Steinen, Wehlheiden.
fuseipes Curt. z. s.
caligatus Er. R.
limnophilus Er. s.
ruficollis F. z. s.
Dianous Sam, unter feuchtem Moos u. Laub.
coerulescens Gylih.
Stenus Latr, an feuchten Orten, Fluss- u. Teichufern.
biguttatus L. 4./3. 12./3. Schönfeld, h.
bipunctatus Er. n. s.
guttula Müll. z. s.
aterrimus Er. R. (fehlt mir).
fossulatus Er. z. s.
pusillus Er. s.
nanus Steph. s.
circularis Grav. z. s. 7./9. Abends am Eichwäldchen
gekötschert.
humilis Er. s.
carbonarius Gylih. s.
bimaculatus Gylih. s.
clavicornis Scop. z. h.
scrutator Er. R.
providus Er. R.
sylvester Er. 1 Ex. gefunden (?)
Iuno E. s. h.
ater Mannh. R.
incrassatus Er. R.
atratulus Er. s. s. 4./3. hinter der Aktienbrauerei.
morio Grav. s.
buphthalmus Grav. R.
canaliculatus Gylih. R.
melanopus Marsh. s.
cautus Er. s. s.
vafellus Er. R.
fuscipes Er. n. s.
9*
132 Coleopteren.
opticus Grav. R.
nigritulus Gylih. z. s.
brunnipes Steph. z. s.
latifrons Er. R.
fulvicornis Steph. R.
tarsalis Ljungh. s. h. 20./6. Wehlheider Teiche, 7./6. am
Damm, 26./8. hoher Baum, 29./8. Eichwald.
similis Herbst. s. h. 26.8. Waldwiese am hohen Baum.
cicindeloides Schall. s. h. 24.14. 7./6. am Damm, 26. 16.
Schönfeld, 16./9. Neue Mühle.
fornicatus Steph. R.
pubescens Steph. R.
binotatus Ljungh. h.
pallitarsis Steph. n. s. 10./6. am Damm.
picipes Steph. R.
picipennis Er. R.
flavipes Steph. h. 26.18. Waldwiese am hohen Baum.
28./8. Eichwäldchen. |
pallipes Grav. R.
impressus Grem. n. s.
geniculatus Grav. z. s.
Frichsoni Rye. z. s.
Euaesthetus Grav., unter feuchtem Laub.
bipunctatus Ljungh. n. s.
ruficapillus Lac. R.
|
‚
i
H
|
Oxyporus Fabr. |
rufus L. 29./8. in Pilzen im Eichwäldchen in Anzahl
frisch entwickelt.
maxillosus F. selten.
Platysthetus Mannerh.
cornutus Grav. gemein.
nodifrons Sahlb. R.
arenarius Fourcr. 4, gemein.
1
i
|
Oxytelus Grav., in Mist zumeist in Anzahl.
rugosus F. s. h. überall in Dünger.
v. pulcher Grav. 6./7. am Schönfelder Teich.
Dr. med. L. Weber. 133
insecatus Grav. 2. s.
laqueatus Marsh. s.
piceus L. R.
sculptus Grav. s.
inustus Grav. s.
sculpturatus Grav. 24./6. 1902 Abends in colossalen
Mengen in einzelnen Strassen der Stadt schwärmend,
so dass die hellen Kleider der Frauen förmlich be-
deckt waren.
nitidulus Grav.
complanatus Er. s.
tetracarinatus Block 3./7. am Damm, gemein.
hamatus Fairm. R.
Haploderus Steph.
caelatus Grav. 4./7. Wiese am Eichwäldchen, n. s.
caesus Er. s.
Bledius Mannerh, an feuchten Orten, an sandigen
Flussufern.
tricornis Hbst. R.
opacus Block. s.
fracticornis Payk. R.
longulus Er. s. s.
crassicollis Lac. s. s.
cribricollis Heer. 26./4. auf der Mauer der Aktienbrauerei
1 Ex. gefunden.
subterraneus Er. s.
Trogophloeus Mannerh., an feuchten Orten, in Mist.
bilineatus Er. 25./3. in Salat.
fuliginosus Grav. R. (fehlt mir).
corticinus Grav. n. s.
elongatulus Er. R.
foveolatus Sahlb. R.
pusillus Grav. R.
gracilis Mannerh. R.
exiguus Er. R.
Thinobius Kiesw.
longipennis Heer. s. ss. am Fuldaufer.
134 Coleopteren.
Ochthephilus Rey.
omalinus Er. R.
Compsochilus Kr.
palpalis Er. s. s. (einmal von mir gefunden).
Acrognathus Er.
mandibularis Gylih. s. s. auf feuchten Wiesen. '
Coprophilus Latr. €
striatulus F. s.
Deleaster Er.
dichrous Grav. 17.4. gegen Abend 1—2 Fuss über dem
Boden in Anzahl im Philosophenweg an der kleinen
Fulda fliegend; 15./5. Schönfelder Teiche; Eich-
wäldchen; Fritzlar.
Anthophagus Grav.
bicornis Block. s. auf Schirmblüten.
abbreviatus F. 7, n. s.
caraboides L. 11./8. auf Salix aurita an der Tulpenallee.
praeustus Müll. s. |
Geodromicus Redt.
plagiatus F. R.
Lesteva Latr.
longelytra Goeze, unter Moos n. s.
Olophrum Er. an Teichufern.
piceum Gylih. s.
assimile Payk. R.
Lathrimaeum Er. in Moos, Pilzen, alle Arten hier selten.
unicolor Marsh.
atrocephalum Gylih. R.
melanocephalum Ill.
fusculum Er.
Acidota Steph. unter Laub.
crenata F.
cruentata Mannerh.
Arpedium Er.
quadrum Grav.
Philorinum Kr.
sordidum Steph.
Dr. med. L. Weber. 135
Xylodromus Heer.
concinnus Marsh, s.
depressus Grav. s.
testaceus Er. R.
Omalium Grav.
planum Payk R.
pusillum Grav. R.
rivulare Payk. 6, s. h. in faulenden Pflanzenstoffen.
oxyacanthae Grav. R.
exaratum Steph. R.
caesum Grav. h. 6.
iopterum Steph. 27.9. im Park der Aktienbrauerei.
melanocephalum F. s.; Fritzlar.
florale Payk. n. s., 17.110. Wahlershausen.
striatum Grav. s.
Acrulia Thoms.
inflata Gylih. R.
Anthobium Steph. auf Blüten, meist in Anzahl.
abdominale Grav. n. s., 9.17. auf Spiräien an der Hof-
gärtnerei Wilhelmshöhe.
signatum Märk. n. s, 10./5. auf Lärchen im Tannen-
wäldchen.
limbatum Er. n. s., in Schlüsselblumen.
atrum Heer. R.
florale Panz. h. in Schlüsselblumen.
minutum F. s. h, 19./6. 1 Ex. mit gefurchtem Halsschild.
torquatum Marsh. n. s.
sorbi Gylih.'s. h., 5./6. auf Crataegus, Rasenallee, 22./6.
hohes Gras auf Chrysanthemum, 1./7. auf Jasmin am
Weissenstein.
ophthalmicum Payk. s.
longipenne Er. n. s.
nova spec., 1 Weibchen in Schönfeld 23./6. 1902 ge-
funden, die Art ist noch unbeschrieben nach Reitter.
Protinus Latr.
brachypterus F., 24.18. Weg von Speele nach Bonafort
in Pilzen.
136 Coleopteren.
macropterus Grylih., 20./6. Schönfeld.
atomarius Er., 28./8. Weg von Speele nach Bonafort,
vermischt mit brachypterus in Pilzen.
Megarthrus Steph.
depressus Payk. R.
sinuatocollis Lac. R.
denticollis Beck. n. s., 9./8. Fuchslöcher. |
nitidulus Kr., Diese Art wurde von Riehl zuerst hier !
gefunden, cf. Erichson, Naturg. Bd. II,p. 1028. (fehlt mir.) j
Phloeobium Er. hi
clypeatum Müll., unter Baumrinde.
Phloeocharis Mannerh.
subtilissima Mannerh. s., unter Kiefernrinde.
Siagonium Kurby.
quadricorne Kby., unter feuchtem Laub s. s.
Micropeplidae.
Micropeplus Latr.
porcatus Payk, 28./6. Schönfeld, 30./8. Zeche Marie, n. s.
staphylinoides Marsh. R.
tesserula Curtis. R.
Pselaphidae.
Trimium Aube.
brevicorne Reichb. n. s.
Euplectes Leach.
Erichsoni Aube. R. (fehlt mir).
Fischeri Aub. R. '
nanus Reichb. s. 3
sanguineus Denny, n. s. s
signatus Reichb. s.
Karsteni Reichb. s.
ambiguus Reichb., n. s., auch bei Ameisen.
Trichonyx Chaud.
sulcicollis Reichb., 1 Ex. Abends 8 Uhr bei windstillen,
schwülen Wetter am 28./6. 1902 in der 'Wilhelms-
höher Allee angeflogen.
Dr. med. L. Weber. 137
Batrisus Laporte.
formicarius Aub., im Eichwäldchen; s. s.
venustus Reichb. R.
Bryaxis Leach.
xanthoptera Reichb. R.
fossulata Reichb., 18./3. Tannenwäldchen, 6./4. Schön-
feld, 1./6. an den Wehlheider Teichen, h.
var. rufescens Reitt., 3./7. am Damm gekötschert.
haematica Reichb., 27./6. am Tiergartenteiche in der Carls-
auen. S.
juncorum Leach. s., 31.8. Eichwäldchen.
impressa Panz. n. s.
Rybaxis Saulcy.
sanguinea L., u. feuchtem Laub, n. s.
Bythinus Leach.
bulbifer Reichb, 16./7. am Brasselsberg, 1.18. am Damm;
23.15. Eichwäldchen n. s.
clavicornis Panz. R.
Curtisi Denny, 4.7. ein d auf feuchter Wiese am Eich-
wäldchen Abends.
nodicornis Aub.
securiger Reichb., 3./7. am Damm, n. s.
Burelli Denny s., 9.7. am Rande des Eichwäldchens1 Ex.
validus Aub. R.
puncticollis Denny. R.
Pselaphus Herbst.
Heisei Herbst 6./4. Schönfeld, mehrfach zur Frühjahrs-
zeit unter Steinen mit Bryaxis fossulata u. Psylliodes
affınis zusammen am selben Ort, 5.5. am Drusel-
graben, 20./9. Wilhelmshöhe; n. s.
dresdensis Herbst, 1./6. an den Wehlheider Teichen s.
Tychus Leach.
niger Payk., in feuchtem Laube n. s., 28./9. am Damm
an nassem Gras, 31./8. i. Copula abends 6—7 Uhr
bei windstillen Wetter.
Tyrus Aub.
mucronatus Panz. R.
138 Coleopteren.
Clavigeridae.
Claviger Preyssl.
testaceus Preyssl., vor Jahren im Frühjahr bei Lasius
flavus bei Guntershausen; 28./8. 1902 in Menge unter
einem Sandstein bei L. flavus im Walde bei Speele.
Scydmaenidae.
;
Euthia Steph.
scydmaenoides Steph. R.
Cephennium Müll.
thoracicum Müll. R.
Neuraphes Thoms.
angulatus Müll. R.
rubicundus Schaum R. (fehlt mir).
elongatulus Müll. R.
Sparshalli Denny R. (fehlt mir).
Cyrtoscydmus Motsch.
Godarti Latr. s.
scutellaris Müll, 7./9. Abends am Eichwäldchen ge-
kötschert.
collaris Müll., 2./6. am Damm n. s.
Euconnus Thoms.
denticornis Müll. R.
hirticollis Ill. R.
Scydmaenus Latr.
tarsatus Müll., 26./3. Wahlershausen n. s.
rufus Müll. R.
Silphidae.
Leptinus Müll.
testaceus Müll, bei der Löwenburg in Nestern der
Spitzmaus Sorex fodiens s. S.
Choleva Latr.
angustata F. s.
cisteloides Fröl. 5, Habichtswald u. Steinen, 3./6. in
der Stadt.
agilis Ill. 5, Eichwäldchen.
Dr. med. L. Weber. 139
Nargus Thoms.
anisotomoides Spence. s.
Sciodrepa Thoms.
alpina Gylih. z. s.
Watsoni Spence. h. 3./7. am Damm.
Catops Payk., an kleinen Aasen.
picipes Fabr., an toten Vögeln z. s.
nigricans Spence. n. s.
fuscus Panz. n. s.
morio F. selten.
coracinus Kelln. s.
grandicollis Er. z. s.
affınis Steph. n. s.
neglectus Kr. s.
tristis Panz. h.
chrysomeloides Panz. h.
Nemadus Thoms.
colonoides Kr. R.
Ptomaphagus Hellw.
varicornis Rosh. s.
sericeus Panz. z. s. 29./4. Wehlheiden.
Colon Herbst.
angulare Er. R.
rufescens Kr. R. (cf. Erichs. Nat. ]ns. D. III, 2 p. 271)
(fehlt mir).
latum Kr. R. (fehlt mir).
dentipes Sahlb. R. (fehlt mir).
brunneum Latr. s.
appendiculatum Sahlb. s. s, 1. Ex. im Eichwäldchen
Ab. gekötschert.
serripes Sahlb. s. s. Wilhelmshöhe.
viennense Herbst. n. s. 4./7. Eichwäldchen Ab. u. Eichen.
Necrophorus FE.
germanicus L.
var. speciosus Schulze.
var. bipunctatus Kr.
Früher noch häufiger als jetzt an ausgelegtem
140 Coleopteren.
Vogelaas u. grösseren Kadavern, stellt den Geotrupen
nach und wird seinerseits von Carabus angegriffen,
dem er zum Opfer fällt nach heftiger Gegenwehr.
Var. bipunctatus bei Waldau gefunden.
humator Goeze, an Kadavern häufig.
interruptus Steph., n. s., Fritzlar.
investigator Zetterst. z. Ss.
sepultor Charp. z. s. |
vespilloides Hbst., 5, 18./8. Wilhelmshöhe h. i
vespillo L. s. häufig. j;
vestigator Hersch. z. s.
Asbolus Voet.
littoralis L. h., helle Exemplare n. s.
Pseudopelta Voet. an ÄAas.
sinuata F. s. h.
rugosa L. h.
thoracica L. s. h. 4.5.
Blitophaga Rittr.
opaca L., unter faulenden Pflanzenstoffen n. h.
Xylodrepa Ihoms.
4-punctata Schreb. n. s, auf Eichengebüsch Raupen
nachstellend, Rasenallee.
Silpha L.
lunata F. s.
obscura L. s. h.
Peltis Geoffr.
atrata L., schon im Februar häufig gefunden, 8.19.
v. brunnea Herbst.
Abblataria Reitt.
laevigata F. s.
Et m nn
Necrophilus Latr. |
subterraneus Dahl., mit Schneckenköder in Buchenbe-
ständen des Habichtswalds gefunden, s.
Agyrtes Fröl.
castaneus Fröl. z. s. an Miststätten.
Dr. med. L. Weber. 141
Anisotomidae.
Hydnobius Schm.
punctatissimus Steph. Von Riehl an blühender Espar-
sette im Tannenwäldchen in grösserer Zahl gesammelt,
im nächsten Jahre nur 1 Ex., später nicht wieder
gefunden.
punctatus Sturm. R.
var. tarsalis Riehl. Diese von Riehl entdeckte, später
nicht wieder aufgefundene var. wurde als Anisotoma
tarsale im III. Jahresbericht des Vereins für Natur-
kunde zu Kassel von demselben beschrieben.
strigosus Schmidt. Habichtswald, äusserst selten auf
Wiesen Abends.
Eolenis Er.
immunda Sturm. 4.17. am Eichwäldchen in Anzahl, 9./7.
Agaricophagus Schm.
cephalotes Schmidt. R. äusserst selten.
Biodes_Latr.
parvula Sahlb. s.
rugosa Steph. R. (fehlt mir).
cinnamomea Panz. 19.111. in Trüffeln aus der Wolfhager
Gegend; Fritzlar.
obesa Schmidt. s., 19./6. am Eichwäldchen.
dubia Kugelann. n. s., 9.18. Fuchslöcher Ab. ?7—8 Uhr
vom Grase.
badia Sturm. s.
ovalis Sturm. s.
brunnea Sturm. Von dieser von Riehl im August ge-
fundenen Art habe ich nur 1 Expl. am 24./9. 1902
im Eichwald in der Dämmerung an schwülem Abend
gekötschert.
calcarata Er. 3.7. 2 Ex. am Damm gekötschert, 31./8.
Eichwäldchen.
nigrita Schm. R., auf Waldwiesen; äusserst selten.
flavescens Schm. R.
Cyrtusa Er.
subtestacea Grylih. n. s.
142 Coleopteren.
minuta Ahl. s.
Anisotoma Ill.
humeralis Kugel. 9./7. am Eichwäldchen Abends.
castanea Herbst. R.
orbicularis Herbst. R.
Amphicyllis Er.
globus F. 19./6. am Eichwäldchen Ab. bei windstillem
Wetter. ‘
globiformis Sahlb. R.
Agathidium Ill., unter fauler Rinde.
nigripenne Kugel. s. s.
atrum Payk. z. s.
seminulum L. n. s., 6./9. in einem von Ameisen durch-
löcherten Buchenstumpf, Söhre.
laevigatum Er. s.
badium Er. s.
marginatum St. R.
pallidum Gyllh. R.
rotundatum Gylih. R.
mandibulare St. s.
plagiatum Gylih. s.
nigrinum St. R.
Clambidae.
Calyptomerus Redtenb.
dubius Marsh. R.
Clambus Fisch., unter faulen Pflanzenstoffen.
minutus Sturm. n. Ss.
punctulum Beck. R.
armadillo de Geer, 25.!6. Eichwäldchen n. s. |
pubescens Redtb. s. s. 1
Corylophidae.
Sericoderus Steph.
lateralis Gylih. unter faulem Laub, n. s.
Corylophus Steph.
cassidoides Marsh. R.
Dr. med. L. Weber. 143
Orthoperus Steph.
brunnipes Gylih. n. s., unter faulenden Vegetabilien.
Trichopterygidae.
Kleinste, in faulen Vegetabilien vorkommende Arten.
Ptenidium Er.
pusillum Gylih. h..
nitidum Heer., 31./8. Eichwäldchen im Graben an der
Landstrasse.
Ptiliolum Flach.
Kunzei Heer. R.
angustatum Er. R. (fehlt mir).
Oligella Flach.
foveolata Allib. R.
Pfilium Er.
minutissimum Ljungh. =. s.
exaratum Allib. R.
Aderces Thoms.
suturalis Heer. s. s.
Trichopteryx Kirb.
atomaria de (Geer, 6./3. Schönfeld, h.
intermedia Gillm. 22./8. am Stahlberg in Anzahl in Pilzen.
sericans Heer. s.
Scaphidiidae.
Scaphidium Oliv.
4-maculatum Oliv, in Baumschwämmen 2. s.
Scaphosoma Leach. in Baumschwämmen.
agaricinum L. R.
assimile Er.
Phalacridae.
Phalacrus Payk.
fimetarius F., s. h., verbreitet, 6.
substriatus Gylih. R.
Olibrus Er.
aeneus F. s. h., 7.18. vom feuchten Gras gekötschert.
millefolii Payk., 6—8 auf Achillea millefolium n. s.
144 Coleopteren.
bieelor BE. 'z. 5.
liquidus Er. h.
alfınis. Sturm. z. Ss.
pygmaeus Sturm. s.
corticalis Panz. s.
Stilbus Seidlitz.
testaceus Panz. s. h. 7.
atomariusL. h.
Erotylidae.
Engis Payk., in Baumschwämmen.
notata Gmel. R.
ruffrons F. R.
bipustulata Ihumb. z. s.
Combocerus Bed. in Pferdemist.
glaber Schall. R.
Triplax Payk., in Baumschwämmen.
aenea Schall. n. s.
russiea IL. z. s.
CHrtotziplax Cnoten.
bipustulata F. in Baumschwämmen, z. s.
Endomychidae.
Dapsa Latr.
denticollis Germ. R.
Lyceoperdina'ELatr.
bovistae F. s., in Bovistpilzen bei Guntershausen; bei
Fritzlar.
Endomychus Panz.
coccineus L., unter Buchenrinde, s.
Myyrmecoxenus Chevr. |
subterraneus Chevr., in den Haufen der Formica rufa, Ss.
vaporariorum Guer. R.
Symbiotes Redt.
rubiginosus Heer. R. (fehlt mir.)
gibberosus Luc. R.
Dr. med. L. Weber. 145
Mycetaea Steph.
hirta Marsh., in Kellern n. s.
Alexia Steph.
pilosa Panz., unter feuchten Vegetabilien, n. s.
pilifera Müll. R
Cryptophagidae.
Telmatophilus Heer.
sparganii Ahr.
caricis Oliv. n. s.
typhae Fall., in Blüten und Blattscheiden von Typha.
Antherophagus Latr.
nigricornis F., 27./6. von Eichen bei Dittershausen geklopft.
silaceus Hbst. R.
pallens Ol. R.
Emphylus Er.
glaber Gylih., bei Formica rufa s.
Paramecosoma Curt.
melanocephalum Hobst.
Cryptophagus Hbst.
lycoperdi Hbst., im Bovist z. s.
pilosus Gylih. n. s.
setulosus St. n. s. 4.17.; 28.18. auf der Wiese vor dem
Eichwäldchen.
affinis St.
acutangulus Gylih.
fumatus Marsh., an der Rasenallee im Wald, 1 Ex.
badius St.
ruficornis Steph. R.
distinguendus St. 22./8. bei Wilhelmstal.
fuscicornis St.
scutellatus Newm.
dentatus Hbst., 22.18. Waldecke an der Rasenallee
gegenüber dem Stahlberg.
saginatus St. h.
scanicusL. h. 19./6. ; 31./8. Eichwäldchen ; 22./8. Rasenallee.
subdepressus Gylih.
| 10
146 Coleopteren.
pubescens St.
villosus Heer.
abietis Payk.
Caenoscelis Thoms.
ferruginea Sahlb.
Atomaria Steph.
fimetarii Herbst. 30./3. bei Schönfeld u. Steinen, n. s.
umbrina Gylih.
nigriventris Steph. 31.18. Eichwäldchen.
linearis Steph. 3, sehr häufig.
impressa Er.
munda Er.
mesomelas Er.
gutta Steph.
gravidula Er.
nitidula Heer.
fuscata Schönh. 25./”. am Damm gekötschert, 31.8.
Eichwäldchen var. ebenda. |
atricapilla Steph.
fuscipes Gylih.
pusilla Schönh. 22./8. an der Rasenallee in faulen Stein-
pilz, 1 Expl., 31./8. Eichwäldchen.
contaminata Er. R.
nigripennis Payk.
turgida Er.
apicalis Er.
ruficornis Marsh.
testacea Steph. 22./8. Rasenallee in faulem Steinpilz in
Anzahl.
gibbula Er.
Ephistemus Steph.
nigriclavis Steph.
globulus Payk.
exiguus Er.
Lathridiidae.
Lathridius Herbst.
lardarius de Geer, 6, Guntershausen.
Dr. med. L. Weber. 147
angusticollis Gylih.
rugicollis Oliv.
nodifer Westw. 15./7. 1898 in der Wilhelmshöher Allee
(neu eingewanderte Art, wie dies auch anderwärts
festgestellt wurde.)
Enicmus Thoms.
hirtus Gylih.
minutus L. 2./3. h. in Häusern, 27./2 unter loser Pla-
tanenrinde.
rugosus Hbst. s.
transversus Oliv. 9./7. 1901 im Eichwäldchen 1 Expl.,
9./8. Kirchditmold, 31./8. Eichwäldchen.
Cartodere Thoms.
elongata Curt.
ruficollis Curt.
filiformis Gylih.
Corticaria Marsh.
pubescens Gylih.
crenulata Gylih. 25.17. am Damm gekötschert ;1./8. daselbst.
umbilicata Beck. 9.7. am Eichwäldchen.
denticulata Gylih. R.
serrata Payk.
elongata Gylih. 26./6. Wehlheiden.
ferruginea Gylih.
Melanophthalma Motsch.
transversalis Gylih.
distinguenda Comolli 1./6. Wehlheiden, auf dem Aue-
feld 1 Ex.
gibbosa Herbst, 22./8. auf einem Brachacker neben der
Rasenallee.
similata Gylih.
fuscula Hummel. 22./8. auf einem Brachacker neben der
Rasenallee.
Tritomidae.
Triphyllus Latr.
punctatus F., n. s. in Baumschwämmen, 22.8. an der
Rasenallee.
10*
148 Coleopteren.
Litargus Er.
connexus Fourcr. R.
Tritoma Geoffr.
quadripustulata L.
picea F., z. s. an alten Eichen (Eichwäldchen).
decempuntata F. R.
atomaria F. s., an Buchen.
populi F. R.
multipunctata Hellw. R. (fehlt mir).
fulvicollis F. s.
Typhaea Curt.
fumata L. z. h.,, in Mulm.
Nitidulidae.
Cercus Latr.
pedicularius L. h. auf Blüten.
Heterhelus Duv.
solani Heer. z. s.
rubiginosus Er. R.
Brachypterus Kugel.
gravidus Ill. auf Blüten.
cinereus Heer. R.
glaber Newm., auf Urtica., 19./6. Eichwäldchen.
urticae F., 6./7. Schönfeld, 30./8. bei der Zeche Marie
auf Nesseln.
Carpophilus Leach.
sexpustulatus F. 19./5. unter Baumrinde.
Omosiphora Reitt.
limbata F., unter Rinde z. s.
Epuraea Er., an ausfliessendem Baumsaft, unter Rinden,
einige Arten auf Blüten.
decemguttata F.
aestiva L.
melina Er.
deleta Er.
terminalis Mannerh.
neglecta Heer.
Dr. med, L. Weber. 149
rufomarginata Steph.
variegata Hobst.
obsoleta F..n. s.
longula Er. 30./8. auf Waldwiese bei der Zeche Marie.
pygmaea Gylih.
oblonga Herbst.
florea Er.
Nitidula F. an trockenem Aas.
bipunctata L.
rufipes L.
carnaria Schall.
Omosita Er., an Aas.
depressa L. 16./6. an Rehschädel bei der Löwenburg.
colon L.
discoidea F. 10.4. im Philosophenweg fliegend. 9.7.
Eichwäldchen.
Soronia Er. unter Rinden.
punctatissima Ill.
grisea L. 16./6. auf blühenden Sträuchen bei der Löwen-
burg.
Ampbhotis Er.
marginata F. bei Lasius fuliginosus.
Pria Steph.
dulcamarae Scop., auf Solanum dulcamara.
Meligethes Steph.
hebes Er,
rufipes Gylih.
lumbaris St.
coracinus St. 9.7. 97 in Anzahl auf Spiraeablüten bei
der Hofgärtnerei Wilhelmshöhe.
brassicae Scop. gemein.
viridescens F. s. h.
symphyti Heer.
corvinus Er. Die Art wurde zuerst von Riehl hier auf
Schlüsselblumen entdeckt, (cf. Erichson, Nat. Ins.
Deutschl. III. p. 178.)
subrugosus Gylih. R.
150 Coleopteren.
serripes Gylih., auf Salvia.
obscurus Er., auf Schlüsselblumen, z. s.
umbrosus St.
maurus St.
picipes St. R.
flavipes St.
ochropus St., auf Lamium.
brunnicornis St., auf Lamium.
viduatus St.
pedicularius Grylih, wie voriger auf Lippenblüten. R,
assimilis St., auf Salvia.
tristis St., auf Echium vulgare.
planiusculus Heer., ebenda.
lugubris St., auf Thymus serpyllum u. Mentha.
var. gagatinus Er., von Riehl zuerst bei Cassel entdeckt
(Erichs. N. Ins. D. III p. 201.)
exilis Er., auf Schmetterlingsblüten.
erythropus Grylih., desgl.
solidus St. R.
Thalycra Er.
fervida Oliv. R.
Pocadius Er.
ferrugineus F., in Lycoperdum, h.
Cychramus Kugel.
luteus F., n. s. auf Blüten, bes. Spiraea.
Cryptarcha Shukard, an ausfliessendem Baumsaft.
strigata F. s.
imperialis F., n. s.
Glischrochilus Murr.
quadripunctatus Ol. n. s. 22.8. am Stahlberg.
quadriguttatus F. z. s.
quadripustulatus L. n. s.
Pityophagus Shuk.
ferrugineus L. R.
Rhizophagus Herbst.
depressus F. n. s. 28./5. im Fluge gefangen.
cribratus Gylih. R.
Dr. med. L. Weber. 151
ferrugineus Payk. R.
parallelocollis Gylih. z. s.
nitidulus F. s.
dispar Payk. n. s.
bipustulatus F. z. s.
politus Hellw. 16./7. am ausfliessenden Saft einer Buche
Abends.
aeneus Richter R.
Trogositidae.
Nemosoma Latr. |
elongatum L.
Tenebroides Pill.
mauritanicus L. R.
Colydiidae.
Orthocerus Latr.
_ muticus L., an einer Dielenwand im een 5.
PycnomerusEr.
terebrans Ol, R.
Synchita Hellw.
juglandis F. R., Wilhelmshöhe B.
Cicones Curt.
variegatus Hellw., Wilhelmshöhe 1 Ex. an einem Buchen-
schwamm vor Jahren.
Ditoma Herbst.
crenata F., unter Baumrinde z. s.
Colydium E.
filiforme F., unter Eichenrinde, s.
AglenusEr.
brunneus Gylih. R.
Oxylaemus Er.
cylindricus Panz. R.
Teredus Shuk.
cylindricus Oliv. s., unter Buchenrinde.
Cerylon Latr.
histeroides F., in Baummulm z. h.
192 Coleopteren.
ferrugineum Steph. s.
impressum Er. R.
deplanatum Grylih. s.
Cucujidae.
Prostomis Latr.
mandibularis F., unter Baumrinde, s.
Pediacus Shuk.
depressus Herbst., von einer morschen Eiche am Quer-
damm geklopft, 1 Ex.
Phloeostichus Redtb.
denticollis Redtb. R.
Laemophloeus Steph.
monilis F. R.
muticus F. R.
testaceus F. s., im Tannenwäldchen.
duplicatus Waltl. s. ebenda.
ater Oliv. R.
Hyliota Latr.
planata L. R.
Silvanus Latr.
surinamensis L., in Colonialwarenläden.
unidentatus Oliv.
bidentatus F. unter Kiefernrinde s.
Monotoma Hbst. unter faulenden Pflanzenstoffen, auch
bei Ameisen. Ä
conicicollis Aub. R.
angusticollis Gylih. R.
spinicollis Aub. R.
quadricollis Aub. R.
picipes Hbst. z. s.
longicollis Gylih: 2.16. am Damm gekötschert.
Trixagidae.
Trixagus Kugel.
fumatus F., auf Taraxacum nicht selten, 5.
tomentosus de Geer.
Dr. med. L. Weber. 153
Dermestidae.
DermestesL.
Frischi Kugel, am Bahnhof an einer toten Katze ein-
mal gef. (eingeschleppte Art.)
murinus L.
laniarius Il.
undulatus Brahm.
bicolor F., im Taubenschlage eines Hauses der Altstadt.
lardarius L., überall gemein; 15./3. flog ein Weibchen
in das Zimmer an einen offenen Insektenkasten und
begann die Eiablage.
Attagenus Latr.
Schäfferi Hbst. 26./6. bei Bettenhausen ein d.
pellio L., überall gemein von Februar an.
Megatoma Samuel.
undata L., auf Weissdorn, Wahlershausen.
Globicornis Latr.
marginata Payk. R.
nigripes F. 20./6. 1 Ex. am Schönfelder Teich vom Gras
gekötschert.
Irogoderma Latr.
glabrum Herbst. R.
Ctesias Steph.
serra F. 15./6. ein d in Wehlheiden.
Anthrenus Geoffr.
pimpinellae F.
scrophulariae L. 6, am Damm.
verbasci L.
museorum L. 16./7. auf Rosen am Bahnhof.
fuscus Latr. 1./7. mit vorigem vermengt in einem Garten.
Trinodes Latr.
hirtus F.
Cistelidae.
Nosodendron Latr.
fasciculare Ol. an einer Rosskastanie einmal gef.
154 Coleopteren.
Syncalypta Steph.
setigera Ill. 31./3. unter Steinen.
spinosa Rossi, desgl.
Porcinolus Muls.
murinus F. s.
Seminolus Muls.
ornatus Panz. s. s.
pilula L., s. h, auf Wegen und unter Steinen schon
im ersten Frühjahr.
pustulatus Forst. s. 20./5. bei Schönfeld.
Cistela Geoffr.
sericea Forst., unter Steinen n. s.
Pedilophorus Steff.
nitens Panz., unter Steinen auf einem Kleeacker (Kalk-
boden), Tannenwäldchen, 2./7. im Philosophenweg
mittags fliegend.
Simplocaria Marsh.
semistriata F. R.
Limnichus Latr.
pygmaeus St. R.
sericeus Duftsch.
Histeridae.
Platysoma Leach.
frontale Payk., u. Baumrinde.
compressum Hobst., desgl.
Hister Linne.
quadrimaculatus L., im Kuhdünger.
unicolor L., an Aas.
merdarius Hoffm.
cadaverinus Hoffm. 26./9. Wilhelmshöhe an Aas.
terricola Grerm.
stercorarius Hoffm. n. s.
purpurascens Herbst, 3.17. Stahlberg.
neglectus Germ.
carbonarius Ill.
quadrinotatus Scrib. n. Ss.
Dr. med. L. Weber. 155
bisexstriatus F. 24./4. Wolfsanger.
duodecimstriatus Schrank. s.
'bimaculatus L.
corvinus Germ. R.
Dendrophilus Leach.
punctatus Hbst., bei Formica rufa u. Lasius fuliginosus.
pygmaeus L., bei Formica rufa. s. s.
Paromalus Er.
parallelopipedus Hbst.
flavicornis Hbst.
Hetaerius Er.
ferrugineus Oliv., bei Lasius flavus einmal gefunden.
Saprinus Er.
nitidulus Payk., h., auch in angeschwemmten Geniste.
aeneus F. h., an Aas.
conjungens Payk.
Gnathoncus Duval.
rotundatus Kugel, an kleinen Äsern.
Myrmetes Mars.
piceus Payk., bei Formica rufa. s. s.
BeretriusEr.
pieipes F., in Mulm einmal gefunden, s. s.
Plegaderus Er.
caesus Ill. in Baummulm, n. s.
dissectus Er., R.
Onthophilus Leach.
striatus Forster, in Mist, s.
Abraeus Leach.
globulus Creutz., R.
globosus Hoffm. s. s. in Eichenmulm.
Acritus Leconte.
minutus Herbst, R.
nigricornis Hoffm. R.
Platyceridae.
Platycerus Geoffr.
cervus L., 6./7., in Eichwaldungen h.; Fritzlar.
156 Coleopteren.
v. capreolus Fuessl. x
Beobachtungen bei der Copula (22./6. u. folgende
Tage) teilte ich in Allg. Zeitschrift für Entomologie,
1902 p. 3355 mit. Die Männchen kämpfen um die
Weibchen, bei der Mehrzahl der Weibchen diese
auch umgekehrt um das Männchen.
Dorcus Mac. Leay.
parallelopipedus L. h., in Eichwaldungen.
Systenocerus Weise,
caraboides L.., 6, h. auf Waldwegen, Habichtswald, Kau-
fungerwald, 14.16. am Fackelteich.
Sinodendron Hellw.
cylindricum L. 16./5. im Mulm einer alten Buchein Anzahl.
Scarabaeidae.
Sisyphus Latr.
Schaefferi L. in den 70er Jahren am Burgberg bei
Gudensberg n. s., später nicht mehr aufgefunden. Er
soll auch bei Spangenberg vorkommen.
Onthophagus Latr.
verticicornis Leach. z. s.
vacca L.n»s.
fracticornis Preyssl., h. in Kuhmist.
nuchicornis L. 4, unter Schafmist, h.
lemur FE. z. s.
ovatus L. 4, in Schafmist, h.
Aphodius Ill.
erraticus L., h. in Kuhmist, 6. Kirchditmold u. s. w.
subterraneus L., 11./4. in Schafmist, 9.15. in der Wil-
helmshöher Allee fliegend, 23./8. bei Guxhagen in
Schweinemist.
fossor L., 5. h. hinter Kirchditmold.
haemorrhoidalis L. z. s.
foetens F., 9, bei Kirchditmold in Kuhmist, mit dem
folgenden, aber viel seltener.
fimetarius L., gemein, 3—10.
granarius L. h. 6.
ater de Geer.
Dr. med. L. Weber. 157
sordidus F., 14./4. in Schafmist, 8, mit var. rufesceus
in Schweinemist bei Kirchditmold.
rufus Moll., s.
nitidulus F., h. 6./7.
immundus Creutz. s.
merdarius F. z. s.
inquinatusF. h. 14./4.in Schafmist, 6./7. bei der Firnskuppe.
melanostictus Schm. n. s.
sticticus Panz. n. h., hinter Kirchditmold.
conspurcatus L. s.
pictus St. s.
tessulatus Payk. s.
prodromus Brahm. s. h. 4.
punctatosulcatus St., gemein 4—)5.
pubescens St. R.
consputus Creutz. R.
contaminatus Hbst. s. (macht wie der folgende Wande-
rung in Schwärmen.*)
obliteratus Panz. Ein auf der Wanderschaft, bezw.
von Südwest her verschlagener Schwarm wurde Ende
der 60. Jahre an der Dielenwand am Auedamm ge-
funden, später wurde die Art nicht mehr angetroffen.
obscurus F. s.
tomentosus Müll. R. (scheint äusserst selten zu sein.)
scrofa F. R.
tristis Panz. R.
pusillus Hbst., n. s.
quadriguttatus Hbst. R.
varians Duft. h.
niger Panz. s.
maculatus St. s.
satellitius Hbst. R.
rufipes 4./7. in Kuhmist, h., Eichwäldchen.
depressus Kug. n. s.
v. atramentarius Er.
*) cf, Schröder, Ill. Zeitschr, f. Entomol. 1899 p. 329.
158 Coleopteren.
luridus Payk. 14./4. in Schafmist, Kirchditmold; 24.14,
bei Wolfsanger.
Heptaulacus Muls.
tetusdinarius F. R.
villosus Gylih. R.
Oxyomus Laporte.
silvestris Scop. 22.16. am Damm, 17./7. auf dem Feld
bei Weimar-Cassel.
Rhyssemus Muls.
germanus L. s.
Psammodes Lap.
sulcicollis Ill. s. s. auf Sandboden.
Diastictus Muls.
vulneratus Sturm. R.
Arox Kabr.n)
sabulosus L. z. s.
scaber L. z. s.
Odontaeus Klug.
armiger Scop. Auf Viehhuten bei Helsa Ab, fiiegend,
auch im Habichtswald 1 Ex. auf einer Wiese; 19./7.
Ab. in Wilhelmshöhe angeflogen, 16./8. am Leipziger
Tor desgleichen.
var. testaceus Fabr.
Geotrupes Latr.
TyphoeusL., 1 Ex. auf Wilhelmshöhe (Mulang) gefangen.
stercorarius L., früher z. h., in den letzten Jahren selten.
mutator Marsh. 14./4. in Schafmist.
sylvaticus Panz. gemein in Wäldern; eine Art, deren
Häufigkeit sehr zugenommen hat.
vernalis L. 17.7. neue Wolfhager Strasse u. sonst in
Wäldern.
Oryctes Ill.
nasicornis L. Von Zimmerplätzen vor dem Leipziger Tor
erhielt ich jedes Jahr Käfer und Larven in Anzahl.
*) Fr. perlatus Goeze kommt hier nicht vor. Das von Riehl ange-
gebene Exemplar stammte aus dem Taunus! wie später festgestellt wurd,
damit ist auch die Angabe von Bartels im „Führer durch Cassel, Fest-_
schrift 1878“ hinfällig.
Dr. med. L. Weber. 159
Rhizotrogus Latr.
aestivus Ol. vereinzelt; bei Fritzlar (Westh.)
solstitialis L. s. h.; Fritzlar.
ruficornis F. R.
assimilis Hbst. R.
Melolontha E.
hippocastani F. Diese, wie die folgende Art sind in
übergrosser Menge in den letzten 15 Jahren nicht
aufgetreten. 12./11. 1902 ganz frisches Ex. im Belz’schen
Garten, Wehlheiden.
vulgaris F.
Serica Mac Leay.
holosericea Scop. R.
brunnea L. 3./7. gegen Abend in der Aue 1 Ex. auf
dem Weg.
Homaloplia St.
ruricola F. R.
Anomala Sam.
aenea de Geer. R.
Phyllopertha Kirb.
horticola L., in manchen Jahren s. h.
Anisoplia Sew.
villosa Goeze. R. (kommt wohl nur gelegentlich durch
Südwestwinde verschlagen hier vor. Welche Rolle
Stürme bei der Verbreitung von fliegenden Insekten
spielen, sieht man daraus, dass ich z. B. ein Ex. der
südlichen Anomala Junii Duft. besitze, welches 1892
auf Sylt im Wasser liegend gefunden wurde.)
Hloplia lll.
philanthus Füssl. s.
Cetonia Fabr.
aurata L. h., überall.
Potosia Muls.
marmorataF. 27./9. Carlsaue; die Larven in Eichenmulm *).
*) In dem Blinddarm derselben wurde Oxyuris depressa Hammer-
schmidt, Männchen und Weibchen gefunden. (Ber. d. Vereins f. Naturk. zu
Cassel, 1892, p. 34.)
160 Coleopteren.
m 0000000000202
floricola Hbst. h. 18./7. erwachsene Larven in Ameisen- ;
haufen (Formica rufa) Wilhelmshöhe. 31./8. war der
Käfer entwickelt. Die frischen Käfer entleeren aus
dem After einen weisslichen nach Leder riechenden
Brei; Fritzlar.
Valgus Scrib.
hemipterus_L. n. s. 17./4.
Osmoderma Serv.
eremita Scop. einzeln fliegend 13./7. in der Wilhelms-
höher Allee, 1./9. in der Carlsaue, an einem Birnbaum,
sowie in der Pappelallee bei Kirchditmold *).
Gnorimus Serv.
variabilis L., z. s. im Fluge auf der Fuldabrücke gef.
nobilis L. n. s. auf Blüten.
Trichıus'F.
fasciatus L., auf Blüten in Hecken n. s.; Fritzlar.
Buprestidae.
Anthaxia Eschh,
salicis F. h. auf Wiesenblumen.
nitidula EL. R.
quadripunctata L., n. s. auf Taraxacum.
Chrysobothrys Eschh.
affınis L., B, am Stahlberg.
Nerılus Cure
biguttatus F. n. s., in Eichenbeständen.
viridis L. 4./7. von Eichengebüsch im Eichwäldchen.
coeruleus Ross. s.
elongatus Hbst. R.
angustulus Ill. n. s., in Eichenbeständen.
laticornis Il. R.
aurichalceus Redtb. R.
*), Aus den mir von Herrn Sekretär Nössler übergebenen Larven,
welche in Mulm einer alten Eiche gefunden waren, entwickelten sich am °
27.|5. die ersten Käfer. Die Larven machten von vornherein einen matten
Eindruck. Eine Puppe ging ein und zeigte sich ihr Fettkörper gänzlich
von unzähligen in schlängelnder Bewegung sich noch nach dem Tode der
Puppe befindenden Anguillula durchsetzt. Auch in einem entwickelten mit
verkrüppelten Flügeln ausgekommenen Käfer fand sich dieser Rundwurm
im Fettkörper in kolossalen Mengen. #
Dr. med. L. Weber. 161
integerrimus Rtzb. R.
hyperici Creutz. R.
Aphanisticus Latr.
emarginatus F. R.
pusillus Oliv. R.
TrachysE.
minuta L. n. s. auf Weiden (Salix caprea), Kragenhof.
troglodytes Gylih. R.
Eucnemidae.
Throscus Latr.
dermestoides L. 3.7. am Damm von der Wiese ge-
kötschert, n. s. 5./8. am Fusse eines Buchenstumpfs
(Löwenburg).
Melasis Oliv.
_ buprestoides L. R.
Eucnemis Ahr.
capucina Ahr. R., bei Dennhausen B.
Elateridae.
Sdeloceralatr.
quercea Hbst. R.
Archontas Goz.
murinus L. s. h., bes. auf Wegen.
Anchastus Leconte.
acuticornis Germ. R. (fehlt mir).
Elater L.
cinnabarinus Eschh., s., unter Eichenrinde.
v. satrapa Kiesw. Diese von Riehl hier neu entdeckte,
von Kiesenwetter als eigene Art beschriebene Varietät
wurde von Candeze zu cinnabarinus gestellt.
sanguineus L., früher z. h. an Weiden a. d. kl. Fulda.
praeustus F. s.
sanguinolentus Schraun. s.
ferrugatus Lac. n. s.
elongatulus F. s.; Fritzlar.
balteatus L. R.
11
162 Coleopteren.
—— —
crocatus Lac. Ss.
ruficeps Muls, einmal bei Fritzlar gefunden (Westh.)
aethiops Lac. s.
Ischnodes Germ. p
sanguinicollis Panz. s. S.
Megapenthes Kiesw.
tibialis Lac. s.
Betarmon Kiesw.
picipennis Bach.
Hypnoidus Steph.
pulchellus L. Schönfeld.
dermestoides Hbst. R.
meridionalis Lap. R.
Cardiophorus Eschh.
gramineus Scop. n. S.
ruficollis L. s.
rufipes Goeze, von Eichengebüsch, s.
cinereus Herbst. s.
equiseti Hbst. s.
Melanotus Eschsch. in Baummulm.
brunnipes Germ. n. s.
castanipes Payk. s., 16./5. die Larve in Baummulm am
Schreckenberg bei Zierenberg.
rufipes Hbst. s. h.
Limonius Esch.
pilosus Leske. n. s.
aeruginosus Oliv. z. S.
minutus L. z. s.
parvulus Panz. n. s.
lythrodes Germ., an der Fulda hinter Freienhagen, 20.!6.
Schönfeld.
aeneoniger de Geer. z.h.
Athous Esch.
niger L. h.
scrutator Hbst. seltener.
v. alpinus Redtb.
mutilatus Rosh. R.
Dr. med. L. Weber. 163
hämorrhoidalis F. h.
vittatus F.n. s.
longicollis Oliv. 17.7. Rasenallee, 23./7. Waldau.
subfuscus Müll. s. h.
LudiusEsch.
pectinicornis L. n. s. Habichtswald.
eupreus F. n. s. ebenda.
purpureus Poda. Schon im März in Moos.
castaneus L. z. Ss.
sjaelandicus Müll. 20.16. Schönfeld.
v. assimilis Gylih. Ä
quercus Gylih. R.
tesselatus L. h.
impressus F. z. s.
nigricornis Panz. z. s.
aeneus L. s. h.
v. germanus. L.
latus F. n. s.
eegelatus L.-5.,.n. Ss.
einctus Payk. R.
Steatoderus Esch.
ferrugineus L., im Juli an den Weiden der Angersbach,
jetzt bebautes Gebiet, früher mehrfach gefunden, in
der Riehl’schen Sammlung 1 Stück mit schwarzem
Halsschild.
Agriotes Esch.
aterrimus L. 5, Neue Mühle.
pilosus Panz. 17.4; — 6, Schönfeld.
ustulatus Schall. 9./7. auf Spiraeen an der Hofgärtnerei
Wilhelmshöhe. 15./7. Kaufunger Wald.
sputator L. h.
lineatus L. 15./3. Schönfeld, 4.17. Eichwäldchen.
obscurus L. 4./7. Eichwäldchen n. s.
sobrinus Kiesw. s.
pallidulus Ill. R.
gallicus Lac. R.
11*
164 Coleopteren.
Dolopius Esch.
marginatus L. 21./5, 20./6. Schönfeld, 21.17. Elfbuchen
gekötschert.
Sericus Esch.
brunneus L. z. s.
Synaptus Esch.
filiformis F. z. s.
AdrastusEsch.
limbatus F. h.
pallens F. h. 7.
Denticollis Pill.
rubens Pill., früher in der sog. Remise bei Schönfeld h.
linearis L. häufiger als der vorige.
Dascillidae.
Dascillus Latr.
cervinus L. n. s., auf Weiden; Fritzlar.
& cinereus F.
Helodes Latr.
minuta L. 20./6. Schönfeld.
marginata F. R.
Microcara Thoms.
testacea L. s.
Cyphon Payk.
variabilis Thumb. s. h.
padi L. h.
coarctatus Payk., 20./6. Schönfeld in Anzahl.
Paykulli Guer. (nitidulus Thoms) R.
Prionocyphon Redt.
serricornis Müll. R.
Hydrocyphon Redt.
deflexicollis M. s.
Scirtes Ill. 5
hemisphäricus L. 20.16. Schönfeld, Wehlheider Teiche”
auf Binsen s. h., Schönfeld.
orbicularis Panz. R.
#
4
Dr. med. L. Weber. 165
Cantharidae.
Homalisus Geoffr.
fontisbellaquei Fourcr. s. (vor Jahren ein Ex.)
Dictyopterus Muls.
rubens Gylih. z. s.
Pyropterus Muls.
affıinis Payk. s.
Platycis Thoms. \
Cosnardi Chevr. R. (s. s.)
Lygistopterus Muls.
sanguineus L. n. s.
Lampyris Geoffr.
noctiluca L. n. s.
Lamprorhiza Motsch.
splendidula L. 9./7. Schönfelder Park und Wilhelmshöhe
14.7. 02 sehr häufig auf Wilhelmshöhe, auch schon
im ersten Frühjahr gefunden.
Phosphaenus Laporte.
hemipterus Goeze. 1887 am ehem. Sauber’schen Grund-
stück im Sonnenschein mittags nach Regen 15 Stück
(Fundort jetzt bebaut), später noch 1891 1 Stück.
Podabrus Westw.
alpinus Payk., Engel’s Steinbruch.
Cantharis L.
violacea Payk. R.
fusca L. 6, Schönfeld u. a. O.
rustica Fall. 6, Schönfeld, u. a. O.
obscura L. 6, Schönfeld.
albomarginata Märk. Auf Lärchen in Engels Steinbruch B.
nigricans Müll. h.
pellucida F. 6, Schönfeld.
livida L. z. s.
v. rufipes Hbst., häufiger.
rufa L. 16./7. h. |
v. liturata Fall.
v. pallida Goeze.
fulvicollis F. h.
166 ' Coleopteren.
bicolor Hbst. z. s.
paludosa Fall. R.
lateralis L. h., 20./6. Schönfeld.
Metacantharis Fauv.
discoidea Ahr. s.
hämorrhoidalis F. s.
Rhagonycha Eschsch.
pilosa Payk. R.
translucida Kryn. R.
fuscicornis Oliv. 20.16. Schönfeld, 11./8, auf Wiesenblumen.
fulva Scop. 9./7. in Copula.
testacea L. h., 20./6. Schönfeld.
pallipes F. h.
atra L. 16./7. Schönfeld, n. s.
Malthinus Latr.
biguttulus Payk. 7, & am Fenster.
punctatus Fourcr. 16./7. h.
seriepunctatus Kiesw. R.
fasciatus Oliv. R. |
frontalis Marsh. 3./7.; 15.7. am Damm gekötschert.
Malthodes Kiesw.*)
marginatus Latr. R.
mysticus Kiesw. s.
brevicollis Payk. 28.16. Schönfeld h. ; Schartenberg.
misellus Kiesw. s.
maurus Lap. s.
hexacanthus Kiesw. R.
flavoguttatus Kiesw. R.
dispar Geom. n. s.
ruficollis Latr. 15./6. Schönfeld, gemein, 12./6. in cap
ebenda.
spathifer Kiesw.
Drilus Or.
concolor Ahr. 20.16. auf Kalkboden auf einem Wege
zwischen Gärten, wo viel Schnecken vorkommen, in E
Wehlheiden, 1 Ex.
*) Noch genauerer Revision bedürftig.
aven u
Dr. med. L. Weber. 167
Troglops Er.
albicans L. s.
Charopus Er.
plumbeomicans Goeze, 7; am Damm h.
Hypebaeus Kiesw.
flavipes Fabr. R.
Ebaeus Er.
pedicularius Schrank. n. s.
Axinotarsus Motsch.
ruficollis Ol. R.
pulicarius F. h. 20./6. am Schönfelder Teich.
marginalis Lap. h. 20./6. ebenda.
Anthocomus Er.
equestris F. h. 28./6. Schönfeld.
fasciatus L. h. 3, d 3./7. 2 am Damm, 20.16. Schönfeld.
Malachius Fabr.
aeneus L. h.
bipustulatus F. s. h.
viridis F. R.
Dasytes Payk.
niger L. R.
obscurus Gylih. s.
coeruleus de Geer n. s
plumbeus Müll. s. h. 20./6. in Copula.
fusculus Ill. s.
Psilothrix Redtenb.
cyaneus Ol. Fritzlar.
Haplocnemus Steph.
impressus Marsh. R.
v. serratus Redtb.
nigricornis F., s., auf Nadelholz.
Danacaea Lap.
pallipes Panz. s.
nigritarsis Küst. n. s. 9./8. am Lindenberg.
Phloeophilus Steph.
‘ Edwardsi Steph. R.
168 Coleopteren.
Cleridae.
Tillus Ol.
elongatus L. bei Guntershausen, 1 Ex. vor Jahren.
unifasciatus F. s.
Opilo Latr.
mollis L. s., in den letzten Jahren nicht mehr gefunden.
domesticus St., im Reinhardswald, s., 1./8. 91 auf Digi-
talis purpurea gef.
Clerus Geoffroy.
formicarius L. 14./4. an Weiden am Druselgraben in
Wehlheiden, n. s.
Trichodes Hbst.
alvearius F. z. s.
apiarius L. n. s., auf Wiesenblumen.
Dermestoides Schäft.
sanguinicollis F., bei Rengershausen an Eiche 1 Ex.
Corynetes Hbst.
coeruleus de Geer, n. s. an trockenem Aas.
ruficornis Sturm. R.
Necrobia Latr.
violacea L. R.
Laricobius Rosenh.
Erichsoni Rosh. 1 Stück von einer Lärche auf Wil-
helmshöhe.
Elateroides Schäff.
dermestoides L., 1 Stück auf einem Holzplatz.
LymexylonE.
navale L. 1879 am Fackelteich gefunden.
Bruchidae.
Niptus Boieldieu.
hololeucus Falderm., seit ca. 20 Jahren in der Stadt
eingebürgert.
crenatus F. var. salinus Schillg. 1 Ex. in einem Hause
gefangen. (Reitter determ.)
Bruchus Geoffr. |
rufipes F., im Tannenwäldchen von Gebüsch geklopft.
Dr. med. L. Weber. 169
fur. L., 2./3. an Häusern schon herumlaufend.
latro F. s.
brunneus Duftsch., 1 Stück.
subpilosus St. s. s.
sexpunctatus Panz. s.
bidens Oliv. s.
Byrrhidae.
Dryophilus Chevr.
pusillus Gylih. R.
Gastrallus Duv.
immarginatus Müll. s.
Byrrhus Geoffr.
denticollis Panz. R. (fehlt mir.)
emarginatus Duft. R.
striatus Oliv. s.
fulvicornis St. R.
nitidus Hbst. s.
rufipes F. s.
paniceus L. s. h., in einer Kakaofabrik s. Zeit s. schädlich,
frisst sich durch Staniolpackungen hindurch.
Xestobium Motsch.
rufovillosum de Geer, n. s.
plumbeum Ill. s. s.
Ernobius Thoms.
abietinus Gylih. h. auf Nadelholz.
abietis F. R.
mollis L. n. s.
angusticollis Ratzeb. R. (fehlt mir).
pini Muls. R.
nigrinus St. R.
longicornis St. R. (fehlt mir).
Hedobia St.
imperialis L., 1./6. an einem Baum in der Rasenallee; z. s.
regalis Duft. B. Rengershausen auf blühendem Gesträuch.
Ptilinus Geoffr.
pectinicornis L. 16./6. am Prinzengarten.
170 Coleopteren.
costatus Gylih. R.
Ochina Steph.
hederae Müll, s. auf Epheu.
Xyletinus Latr.
ater Panaz. s.
pectinatus F. R.
Dorcatoma Hbst.
dresdensis Hbst. R.
chrysomelina St. s.
flavicornis F. s. in Baummulm.
Coenocara Thoms.
bovistae Hoffm. R.
Anitys Thoms.
rubens Hoffm., in einem Eichenschwamm von Riehl
gesammelt =. s.
Sphindidae.
Sphindus Chevrol.
dubius Gylih. s. s., in einem Pilz gefunden.
Aspidiphorus Latr.
orbiculatus Gylih. 7.9. Abends im Eichwäldchen ge-
kötschert.
Lyctidae.
Lyctus Fabr.
unipunctatus Hbst., 3./7. am Stahlberg, 22./6. am Fenster
angeflogen.
Ciidae.
Cis Latr., in Baumschwämmen.
nitidus Hbst. R.
boleti F. 28.4. h. in Schwämmen an Buchenstümpfen.
(Fuchslöcher).
micans Hbst. s. s.
hispidus Gylih. s.
comptus Gylih. R.
bidentatus Ol. s.
Dr. med. L. Weber. 171
alni Gylih. R.
festivus Panz. R. s.
Rhopalodontus Mellie.
perforatus Gylih. R.
fronticornis Panz., n. Ss.
Ennearthron Mellie.
affine Mell. (nach Seidlitz synonym. mit Rh. fronticornis).
cornutum Gylih. R.
laricinum Mell. R.
Octotemnus Mell.
glabriculus Gylih. h., 29./4. 1900 unter den „Fuchslöchern“
mit den noch unbeschriebenen Larven in Baum-
schwämmen.
Tenebrionidae.
Blaps Fabr.
mortisaga L., in Kellern s. (in der Orleansstrasse ein-
mal gefunden). |
similis Latr. desgl.
Opatrum Fabr.
sabulosum L. 18./3. unter Se im Tannenwäldchen ;
hinter Kirchditmold früher s. h.
Bolitophagus Ill.
reticulatus L. unter Steinen bei Kirchditmold, auch Da
Guntershausen.
armatus Panz. bei Guntershausen. (B.)
Eledona Latr.
agaricola Hbst., in Baumschwämmen (Agaricus).
Diaperis Geoffr.
boleti L. s., in Baumschwämmen (Boletus).
Scaphidema Redt.
metallica F. R. |
Alphitophagus Steph.
bifasciatus Say. R., bei Guntershausen B.
Fentaphyllius Later.
testaceus Hellw. R.
172 Coleopteren.
Tribolium Mac Leay.
ferrugineum F., 1887 u. 1890 im Mehle des Proviant-
amts hier in Anzahl.
DPalerus Duv.
depressus F., unter Rinden.
Ratzeburgi Wissm., Febr. 1902 von Herrn Prof. Horn-
stein aus der Mündener Gegend in Anzahl erhalten.
Corticeus Pill.
castaneus F. R.
bicolor Oliv., bei Fritzlar an einem Wallnussbaum.
fasciatus F. R.
linearis F. R.
Echocerus Horn.
cornutus F., 1 Ex. in Grünkernmehl (importierte Art).
Tenebrio_L.
obscurus F. s.
molitor L., in Häusern überall h., die Larven auch in
faulem Kastanienbaum gefunden.
Helops Fabr.
caraboides Panz., in Baummulm s.
Alleculidae.
Allecula Fabr.
morio F., 20.!7. am Unterneustädter Kirchplatz in An-
zahl an einem Lindenbaum.
Eryx Steph.
ater Fabr., Ende Oktober die Larven in Kastanienmulm
aus der Querallee; die Käfer sind am 26./4. entwickelt,
in Weidenbäumen bei Fritzlar.
Gonodera Muls.
Luperus Hbst., 6. Wilhelmshöhe s.
ceramboides L. s.
murina L.n. s.
Mycetochara Berth.
axillaris Payk, R.
flavipes Fabr. R.
bipustulata Ill. n. s.
Dr. med. L. Weber. 173
linearis Il. Im Mai an Buchen; 7./6. in den Gängen
der Larven von Anisarthron barbipes an einer Linde
in der Wilhelmshöher Allee; 15./7. in der Querallee
an Kastanien.
Cteniopus Sol.
flavus Scop. B.; auch von mir auf Wilhelmshöhe gefunden.
Lagriidae.
Lagria F.
hirta L, 7, sehr h., in Gärten u. auf feuchten Wiesen.
Melandryidae.
Tetratoma Fbr.
fungorum F. R.; bei Fritzlar unter Rinde.
Eustrophus Latr.
dermestoides F., einmal in Anzahl in einem Baum-
schwamm bei Guntershausen im Wald; Fritzlar.
Orchesia Latr.
micans Panz. z. h. in Schwämmen; Fritzlar.
Abdera Steph.
affınis Payk, an Schwämmen z. s.
flexuosa Payk, R.
Hypulus Payk.
quercinus Quens. R.; bei Fritzlar (Westh.).
Zilora Muls.
ferruginea Payk. R.
Melandrya Fabr.
caraboides L.n. s.
rufibarbis Schall. R.
Mordellidae.
Scraptia Latr.
dubia Oliv. R.
fuscula Müll. R. (fehlt mir).
Tomozxzia Costa.
biguttata Gylih. s.
Mordella Linne.
fasciata F. n. s.
174 Coleopteren.
aculeata L., 4./7. Eichwäldchen; h.
Mordellistena Costa.
abdominalis F. z. s.; Fritzlar.
Neuwaldeggiana Pz. n. s.; Fritzlar.
humeralis L. Stammart von mir nicht gefunden.
v. lateralis Oliv., hinter der Firnskuppe; Fritzlar.
parvula Gylih.
pumila Gylih.,19./6.am Eichwäldchen (var. in aequalis Muls.)
Cyrtanaspis Emery.
phalerata Germ., Wolfsanger von blühendem Gesträuch
geklopft, s., auch von R. gefunden, auf Wiesen u.
von Blüten gekötschert.
Anaspis Geoffr.
maculata Fourcr. Fritzlar.
frontalis L., 20.16. Schönfeld; 27.6. Carlsaue h.
ruficollis F. z. s.
flava L., 20./6. Schönfeld; 27.16. Carlsaue, s. h.
var. thoracica Em.
rufilabris Gylih. s.
Rhipiphoridae.
Rhipiphorus F.
paradoxus L., 1888 in einem Wespennest in der Nähe
der grossen Fontaine 2 Paare gefunden; in derselben
Gegend 1 Stück von Herrn Dr. Scheel im Gras ge-
fangen; auch bei Fritzlar im Rasen gekötschert (Westh.)
Meloidae.
MeloeL.
proscarabaeus L. z. h., Schönfeld u. s. w.
violaceus Marsh., 11./4. Wilhelmshöhe, häufiger als voriger.
21./4. i. copula nachmittags.
autumnalis Ol. z. s.
scabriusculus Brandt. s.
brevicollis Panz. n. s., 14./4.; 17./4. 1891 die Triungulinus-
form*) der Larve auf Anemone und Taraxacum.
*) cf. Ill. Zeitschrift f. Entomologie 1898. p. 213 meine Beschreibung
dieser Larve.
Dr. med. L. Weber. 175
29.4. 1900 desgl. Wilhelmshöhe. Sowie eine Erd-
biene in das Glas zu den träge dasitzenden Larven
gesetzt wird, werden sie enorm lebhaft und klettern
behend in das Haarkleid derselben. 18./5. der Käfer
im Grase.
Lytta F.
vesicatoria L., von mir nie gefunden.
Pyrochroidae.
Pyrochroa Geoffr.
coccinea L. 25.14. die gefrässigen Larven unter Rinde
verschiedener Bäume; desgl. 1./8., dieselben fressen
Tenebrionidenlarven im Zuchtglas! 14./6. Käfer auf
Gebüsch am Fackelteich in Copula.
serraticornis Scop, R. |
pectinicornis L., R.
Anthicidae.
Euglenes Westh.
populneus Panz. R.
Notoxus Geoffr.
brachyceros Fald., Fritzlar.
monoceros L. 7./6.; 3.7. am Damm gekötschert, n. s.
trifasciatus Rossi, Fritzlar.
Anthicus Payk.
floralis F. = formicarius Goeze, 9./8. Eindeibere n. S-
antherinus L. z. s.
flavipes Panz. s.
sellatus Panz. R.
Oedemeridae.
Asclera Schm.
sanguinicollis F. z. s.
coerulea L. z. s.; Fritzlar.
Oedemera Ol
podagrariae L. h. auf Wiesen am Waldesrande.
flavescens L. R.; Fritzlar.
subulata Oliv. s.; Fritzlar.
176 Coleopteren.
tristis Schm. s.
flavipes Fabr. 3./7. 91 am Stahlberg 1 Exempl.
virescens L. z. s.
lurida Marsh. n. s.
Chrysanthia Schm. |
viridis Schm. ; 12./8.; 30.8. bei Zeche Marie; auch hinter
dem Herkules auf Galium verum in Anzahl.
Pythidae.
Lissodema Curt.
quadripustulatum Marsh. s., unter Rinde.
Salpingus Gylilh.
ater Payk. R.; Tannenwäldchen B.
castaneus Panz. R.; desgl.
Rhinosimus Latr.
viridipennis Latr. s., Tannenwäldchen.
ruficollis L., 26./6. bei Dörnberg; Tannenwäldchen (B).
planirostris F., 14./4. bei oe
aeneus Oliv.
Curculionidae.
Ötiorrhynchus Germ.
tenebricosus Hbst. z. s. in Fichtenbeständen.
niger F., h. in Nadelholzbeständen.
fuscipes Oliv. z. s.
laevigatus F. n. s.
morio F. n. s., 30./5. Firnskuppe.
raucus F. z. s.
uncinatus Germ. z. Ss.
scaber L.n. s.
porcatus Hbst. z. s, 1./6. an den Wehlheider Teichen
auf der Wiese.
singularis Hbst. z. h.
sulcatus F. s. 27.15.
ligustici L. h.
ovatus L. h. 8, Lindenberg, 21.17. Elfbuchen.
Phyllobius Schönh. auf Sträuchern, Blüten.
glaucus Scop. h., bes. auf Hainbuche und Haselgebüsch.
Dr. med. L. Weber. 177
urticae de Geer. n. s., 24./9. Eichwäldchen.
pirlı de-/n. s.
argentatus L. h.
maculicornis Germ. R.
betulae F. R.
oblongus L. h., am Schönfelder Teich 20./6.
pomonae Oliv. h.
viridiaeris L.aich, Kaufunger Wald, am Heiligenberg
26.7. u. am Damm 2./6.
sinuatus F. R.
Polydrusus Germ.
impar Gozis, n. Ss.
atomarius Oliv. s. h.
marginatus Oliv. z. s.
mollis Stroem. R.
sericeus Schall., 8. Lindenberg, 28./8. Rasenallee.
flavipes de Geer h., auf Erlen.
impressifrons Gylih. n. s.
cervinus L..n. s.
v. melanotus Steph., 31./8. Eichwäldchen.
tereticollis de Geer n. s.
pterygomaticus Boh. n. s.
corruscus Germ. n. S.
Scythropus Schönh.
mustela Herbst. bei Fritzlar (Westhoff).
Sciaphilus Steph.
asperatus Bonsd. n. s., 19./6. Eichwäldchen ; 20./6. Schön-
felder Teich; 2./16. am Damm.
Brachysomus Steph.
echinatus Bonsd. z. s., 2./6. am Damm, 20./6. am Schön-
felder Teich.
Barypithes Duv.
trichopterus Gaut. *) 22./6. u. 6.7. am Damm gekötschert.
araneiformis Schrank. s. s.
mollicomus Ahr.
*) Reitter det.
12
178 Coleopteren.
Omias Schönh.
forticornis Boh. R.; kommt bei Fritzlar vor (Westhoff).
Strophosomus Steph.
coryli F. s. h., auf Haselnussträuchern.
capitatus de Geer. h., 15./6. am Fackelteich.
faber Hbst., unter Steinen n. s. 15./3. Wehlheiden.
Eusomus Germ.
ovulum Germ. h., auf Grasplätzen.
Brachyderes Schönh.
incanus L.
Sitona Germ.
regensteinensis Herbst, bes. auf Spartium scoparium h.
cambricus Steph. s.
Waterhousi Waltl. R.
crinitus Hbst. s., 26./7. Heiligenberg.
tibialis Hbst.
hispidulus F. h., 2./6. am Damm, 31./8. Eichwäldchen.
v. tibiellus Gylih.
puncticollis Steph. h., im Herbst auf Wiesen.
flavescens Marsh. s., 31./8. Eichwäldchen.
humeralis Steph. R.
v. discoideus Gyllh.
lineatus L., gemein überall auf Wiesen.
suturalis Steph. R.
sulcifrons Thunb. h., auf Feldern, 22./8. Rasenallee, 9./8.
Lindenberg, 24./9. Eichwäldchen.
Trachyphloeus Germ.
spinimanus Germ. R.
digitalis Gylih. R.
scabriculus L. 6, z. s.
aristatus Gylih. z. s., 2./6. am Da
inermis Boh. R. (in den benachbarten Gebieten Westfalen,
Thüringen unbekannt, vielleicht überhaupt zweifel-
haftes Vorkommen in unserer Gegend.
Liophloeus Germ.
tesselatus Müll. 6, Schönfeld, z. h.
v. aquisgranensis Först.
Dr. med. L. Weber. 179
Im Winterschutzquartier in der Flechte Evernia
furfuracea, mit der Umgebung in der Farbe ganz
übereinstimmend, aufgefunden.
Barynotus Germ.
obscurus F. h.
moerens F. s.
Chlorophanus Germ.
viridis L. 6, am Damm, h.,
Tanymecus Schönh.
palliatus F., 6, am Damm, n. s.
Cleonus Schönh.
glaucus F. Vorkommen fraglich; R.
v. turbatus Fahrs.
fasciatus Müll. R. Fritzlar.
cinereus Schrank. R.
piger Scop. n. s., bes. auf Disteln; 6./5. bei Wolfsanger;
15./5. Aschrotts Park.
trisulcatus Hbst. R.
tigrinus Panz. R.
Lixus Fabr.
paraplecticus L., am Fackelteich früher n. s. 21./7.
cylindricus Hbst., ebenda gefunden.
Larinus Germ.
planus F. R.
jaceae F. R.
Rhinocyllus Germ.
conicus Froel. auf Disteln s.
v. odontalgicus Oliv. R.
Bzopiphorus Schönh,
_ earinatus Müll. R.
tomentosus Marsh. R.
Gronops Schönh.
lunatus F., 1 Ex. gef.
Alophus Schönh.
triguttatus F., früher häufig.
Lepyrus Germ.
palustris Scop, bei Kirchditmold.
180 Coleopteren.
capueinus Schall. R.
Hylobius Schönh.
abietisL., häufig,schon im ersten Frühjahr, sonst im Herbst.
iparus 01:
germanusL.n.s., Wilhelmshöhe ; 21./8. bei Wahlershausen.
coronatus Goeze, R.
Plinthus Germ.
tigratus v. porcatus Panz. R. B.
caliginosus F. s., im Tannenwäldchen.
Liosoma Steph.
deflexum Panz. R.
cribrum Gylih., Eichwäldchen, 28./5. am Fackelteich.
Trachodes Germ.
hispidus L. R.
Hypera Germ.
arundinis Payk., R.
adspersa F. R.
rumicis L., im Herbst s.
contaminata Hobst., 20.16. in Schönfeld; 27.6. am Tier-
gartenteiche in der Carlsaue.
arator Prrs
elongata Payk. s. h., auf Wiesen; 1./6. an den Wehl-
heider Teichen; 3./7. am Damm.
pedestris Payk. h., 15./6. Fackelteich; 19./6. Eichwäldchen.
murina F. s.
variabilis Hbst. n. s., 20./6.; 6./7. Schönfeld.
plantaginis de Geer h., 20./6. Schönfeld in der Umge-
bung des Teiches.
trilineata Marsh. R.
v. plagiata Redtb.
nigrirostris F. h., 26./7. Heiligenberg; 8. Lindenberg,
von Kleeäckern auf Kalkboden; bei Dörnberg.
Limebius »>chonh.
borealis Payk. R.
Pissodes Germ.
piceae Ill. R.
po b. R
Dr. med. L. Weber. 181
notatus F. n. s.
Grypidius Steph.
equiseti F. z. s., 29./8. am Wassergraben am Eichwäldchen.
brunneirostris F. R.
Erirrhinus Schh.
festucae Hbst. R.
Nereis Payk. R.
scirrhosus Gylih. R.
Notaris Steph.
scirpi F.R.
acridulus L. s., 23.5. an den Wehlheider Teichen, 14./6.
am Fackelteich.
v. montanus Tourn. 20./6. am Schönfelder Teich 1 Expl.
Dorytomus Steph.
longimanus Forst. h.
tremulae Payk. R.
kortrix LI. R;
validirostris Gylih. R.
hirtipennis Bed. R.
flavipes Panz. R.
filirostris Gylih.
v. Riehli Bach. Von Riehl entdeckt; von mir nie gef.
Dejeani Faust. s.
taeniatus F. s.
affınis Payk. R.
melanophthalmus Bed. R., bei Fritzlar (Westh.).
majalis Payk. R.
salicinus Gylih., fehlt mir.
rufulus Bed. R.
Smicronyx Schönh.
jungermanniae Reich. s.
Anoplus Schh.
plantaris Naezen. s., auf Gebüsch.
Brachonyx Schh.
pineti Payk. n. s., Wilhelmshöhe auf Kiefern.
Tanysphyrus Germ.
lemnae Payk. n. s., auf Wasserpflanzen, Carlsaue.
182 Coleopteren.
Bagous Schh.
petro Hbst., R.
cylindrus Payk., 1./6. an den Wehlheider Teichen.
nodulosus Gylih. R.
‚diglyptus Boh. R. ,
lutulosus Gylih. R. |
tempestivus Hbst. s., am ehem. Fackelteich.
lutosus Gylih. R.
glabrirostris Hbst. R.
Hydronomus Schönh.
alismatis Marsh. h., auf Wasserpflanzen.
Pseudostyphlus Tourn.
pilumnus Gylih. R.
Örthochaetes Germ.
setiger Beck, s. s., ein Stück gef. im Tannenwäldchen.
Cossonus Clairv.
linearis F., 7./6. am Damm in Anzahl gekötschert zur
Zeit, als noch die Pappelallee nicht abgeholzt war.
Rhyncolus Steph.
culinaris Germ. R.
truncorum Germ., 20./4. 1901 in der Kölnischen- u. Quer-
allee an Kastanienbäumen in sehr grosser Menge.
lignarius Marsh. R.
cylindricus Boh. R.
Acalles Schönh.
camelus F. s, aus Gesiebe im Tannenwäldchen.
roboris Curt., desgl.
echinatus Germ., desgl.
hypocrita Boh., desgl.
Coeliodes Schönh. En.
dryados Gmel. s.; Fritzlar (Westh.). |
ruber Marsh. R.; Fritzlar (Westh.).
erythroleucus Gmel. s.
rubicundus Hobst. s.
cardui Hbst. s.
fuliginosus Marsh. s.
epilobii Payk. s.
Dr. med. L. Weber. 183
quadrimaculatus L., 15./6.—20./6. Schönfeld, s. h.
lami F. s.
v. punctulum Herbst.
Scleropterus Schönh.
globulus Herbst. R.
Rhinoncus Steph.
@astor F. z. s.
bruchoides Hbst. z. s.
inconspectus Hbst. s.
pericarpius L. s. h., 6, am Damm.
‘perpendicularis Reich. (fehlt mir).
albicinctus Gylih. R.
Phytobius Schönh.
comari Hbst. s.
4-tuberculatus F. s.
4-nodosus Gyllh. s. s.
4-cornis Gylih. R.
leucogaster Marsh. R.
velatus Beck. R.
Amalus Schönh.
haemorrhous Hbst. R.
Ceuthorrhynchidius Duv.*)
horridus Panaz. s. s.
troglodytes F., gemein, auf Wiesen.
terminatus Hbst. s.
nigrinus Marsh. n. h.
melanarius Steph. R. (fehlt mir).
quercicola Payk. s.
floralis Payk., auf Kreuzblüten sehr h. 5.
pyrrhorhynchus Marsh. s.
+ posthumus Germ. n. s.
Ceuthorrhynchus Germ.
viduatus Gylih. s.
symphyti Bedel. R.
albosignatus Gylih.
geographicus Goeze, auf Echium, h.
*) Eine neue aus der Casseler Gegend stammende Art wird von Herrn
Oberst Schultze-München demnächst beschrieben werden.
184 Coleopteren.
asperifoliarum Gyllih., 20./6. Schönfeld, n. s.
crucifer Oliv., auf Echium, z. s.
ktura- PR.
variegatus Oliv.
chrysanthemi Germ., 9.18.01 an den Fuchslöchern.
v. figuratus Gylih.
rugulosus Hbst., 2./6. am Damm gekötschert; 1./8. bei
der neuen Mühle.
arquatus Hobst., s.
melanostictus Marsh. R.
quadridens Panz. 2./6. am Damm, n. s.
resedae Marsh. (fehlt mir).
marginatus Payk., s. s.
denticulatus Schrank. R.
pollinarius Forst. R.
picitarsis Gylih. R.
pleurostigma Marsh. 20./6. Schönfeld, n s.
rapae Gylih. R.
napi Gylih. R.
rimulosus Grerm.
sulcicollis Payk., stellenweise n. s.
hirtulus Germ. R.
chalybaeus Germ. R.
erysimi F.s. h.; 6, Schönfeld in der Umgebung des Teiches.
contractus Marsh. 6, Eichwäldchen, n. s.
suturalis F., R.
arator (zylih. s. s.
syrites Germ. s. s.
assimilis Payk., s. h. 6.
atomus Boh. n. s.; 6, Eichwäldchen.
cochleariae Gylih. R.
nanus Gylilh. s. s.
ericae Gylih. s.
Poophagus Schönh.
sisymbrii F., h. auf Wasserpflanzen.
Tapinotus Schönh.
sellatus F. R.; Fritzlar auf Lysimachia (Westh.)
Dr. med. L. Weber. 135
Örobitis Mannerh.
cyaneus L. s. s.
Corrysomerus Schönh.
capucinus Beck., einmal mehrere Stücke gekötschert.
Baris Germ.
morio Boh. R.
artemisiae Hbst. R.
laticollis Marsh. R.
cuprirostris F. R.
coerulescens Scop. R.
chlorizans Germ. R.
Limnobaris Bed.
T-album L. z. s. 4.7. an feuchtem Wiesengras, Eich-
wäldchen.
ealandra Clairv.
granaria L., häufig auf Getreideböden.
oryzae I. R.
Balaninus Germ.
venosus Grav. z. Ss.
nucum L. s.
turbatus Gylih. R.
villosus F. s. auf Eichen.
Balanobius Jekel.
erux FE. n. s. 6. Schönfeld.
salicivorus Payk., n. s.
pyrrhoceras Marsh., 20./6. Schönfeld n.s.,22./6. am Damm.
Anthonomus Germ.
varians Payk., 1.8. bei der neuen Mühle z. s.
rubi Hbst., h.. 29./8. Eichwäldchen.
pedicularius L. R.
pomorum L., auf Äpfel- und Birnblüten h.
humeralis Panz. (fehlt mir.)
rectirostris L. h.: auf Prunus.
Acalyptus Schh.
carpini Hbst. R.
alpinus Villa R.; bei Fritzlar. (Westh.)
186 Coleopteren.
Elleschus Steph.
scanicus Payk., h. bes. auf Weiden.
bipunctatusL. n.s.
Lignyodes Schh.
enucleator Panz.
Tychius Germ.
quinquepunctatus L. n. s., 19./6. in copula, Eichwäldchen.
polylineatus Germ. s. s.
Schneideri Herbst. R.
venustus F., n. s.
junceus Reich. 19./6. am Eichwäldchen.
tomentosus Hobst., 1./8. bei der neuen Mühle, n. s.
picirostris F. n.s. 9.18. Lindenberg (var. elythris ferrugin.)
Sibinia Germ.
primita Hbst. z. s.
v. phalerata Stev.
pellucens Scop. R.
Rhynchaenus Clairv.
quercus L. R.
pilosus F., n. s. auf Eichen.
jeta ER.
fagi L., s. h., auf Buchen, 9./8. Lindenberg.
testaceus Müll. R.
lonicerae Hbst., s,, auf Lonicera.
rusei Hbst. R.
avellanae Donov.
populi F., s. h. auf Weiden, 20./6. in copula; das ® springt
mit dem Männchen auf dem Rücken in weitem
Bogen davon.
pratensis Germ. R.
decoratus Germ., auf Weiden s.
rufitarsis Germ,, s. s.
salicis L. n. s. auf Weiden.
stigma Germ. R.
foliorum Müll, auf Weiden.
Rhamphus Clairv.
pulicarius Hbst., s.
Dr. med. L. Weber. 187
Gymnetron Schönh.
beccabungae L. 1./6. an den Wehlheider Teichen.
v. veronicae Germ.
labile Hbst.,, R.
rostellum Hbst. s.
fuliginosum Rosh. 22.16. am Damm gekötschert 1 Ex.*)
noctis Hbst., auf Linaria einmal in Menge gefunden.
Miarus Steph.
campanulae L., s. auf Campanula.
Cionus Clairv.
scrophulariae L. 7. am Donnerbrunnen h. auf Scrophu-
laria aquatica.
tuberculosus Scop. n. s. auf Verbascum.
thapsi F. s. auf Verbascum thapsus.
hortulanus Fourcr. 3./7. am Damm gekötschert.
olens F. R.
alauda Hbst. R.
pulchellus Hbst. R.
solani F. s. auf Solanum dulcamara.
fraxini de Geer. R.
Nanophyes Schh.
marmoratus Goeze, h. auf Lythrum salicaria.
Magdalis Germ.
linearis Gylih. auf Kiefern s.
nitida Gylih. R.
violacea L. R.
frontalis Gylih. R.
duplicata Germ. R.
barbicornis Latr. R.
ruficornis L. h. auf Prunusarten.
nitidipennis Boh. R.
carbonaria L. s., auf Gebüsch einmal gef.
aterrima L. R.
cerasi L., z. s.
Navicornis Gylih. R.
*) Reitter determin.! als Heimat sonst Spanien, Ungarn, Kaukasus
angegeben,
188 Coleopteren.
Apion Herbst.
Pomonae F., auf Buschwerk z. h.
opeticum Bach. R.; Fritzlar (Westh.)
craccae L., n. s. 20./6. Schönfeld.
cerdo Gerst. s. 9.8. Tulpenallee; Fritzlar (Westh.)
subulatum Kirb. s.; Fritzlar (Westh.).
ochropus Germ. s.
carduorum Kirb. n. s.
penetrans Germ. s.
onopordi Kirb. s. h.
confluens Kirb. s. ; Fritzlar (Westh.)
vicinum Kirb. R.
atomarium Kirb. n. s. 30./8. auf Thymus serpyllum,
bei Zeche Marie.
Hookeri Kirb. R.; Fritzlar (Westh.)
difficile Hbst. s.
fuscirostre F. R.
genistae Kirb. R.
pallipes Kirb. R.
flavofemoratum Hobst. s.
urticarium Hbst. R.; Fritzlar (Westh.)
aeneum F.n. s.
radiolus Marsh. n. s.
elegantulum Germ. s.
facetum Gylih. 5./9. Wilhelmshöhe.
striatum Marsh. R.
immune Kirb. R.
pubescens Kirb. 15./6. Fackelteich, 2.16. Damm, 9./8.
"Lindenberg.
simile Kirb. R.
seniculus Kirb. n. s., 26.17. Heiligenberg.
rufirostre F., auf Malven s.
viciae Payk. R.
varipes Germ., auf Kleeäckern z. s.
apricans Hbst. 9./8. Tulpenallee.
assimile Kirb. h.
trifolii L. h.
#
Dr. med. L. Weber. 189
dichroum Bedel. 5./9. hinter dem Herkules 24./9. Eich-
wäldchen.
nigritarse Kirb. 22./8. Rasenallee.
ebeninum Kirb. 30./8. bei Zeche Marie n. s. 31./8.
tenue Kirb. n. s., 25./4&. Wilhelmshöhe unter Ameisen.
virens Hbst., 26./7. Heiligenberg, 24.19. Eichwäldchen.
unicolor Kirb. 2./6. am Damm.
' Gylienhali Kirb. R.
ervi Kirb. R.
ononis Kirb. n. s., auf Ononis spinosa.
filirostre Kirb. R.
minimum Hobst., s.
Bisi F.s. h.
v. cyanipenne Gylih.
aethiops Hbst., s., 24./9. Eichwäldchen.
laevigatum Payk: R.
kotı Kirb. R.
ceolumbinum Germ. s. Ss.
Spencei Kirb. R.
vorax Hbst. s.
pavidum Germ. R.
reflexum Gylih. (livescerum Gylih.) R.
miniatum Germ. R.
frumentarium L. 15./4. bei Guntershausen, n. s.
rubens Steph. (fehlt mir.)
malvae F.R.
brevirostre Hbst. R.
sedi Germ. R.
violaceum Kirb. s. h., 20.16. Schönfeld.
aterrimum L. s.
curtirostre Germ. n. Ss.
simum Germ. R.
Rhynchites Schneid.
betulae L. 26./6. auf Hecken bei Guntershausen.
tristis F. R.; Fritzlar (Westh.)
Mannerheimi Hummel. R.
pubescens FE. s.
sericeus Hbst. R.
190 Coleopteren.
nanus Payk. n. s.
germanicus Hbst. R.
interpunctatus Steph.
pauxillus Germ. s.
aeneovirens Marsh. R.
v. fragariae Gylih. R.
purpureus L., z. s.; Kaufunger Wald.
cupreus L. z. s., bei Fritzlar auf Prunus spinosa (Westh.)
coeruleus Deg., auf Weissdorn n. s.
auratus Scop. s.; Fritzlar (Westh.)
Bacchus L., an Obstbäumen schädlich, n. s.
Raiunmomacer Geoffr
betulae L. h.
populi L. n. s.
Cyphus Thunb.
nitens Scop. h., auf blühendem Weissdorn.
Attelabus L.
coryli L. h., auf Haselsträuchern, auch von Eichengebüsch
geklopft. |
2
»
A
2
Nemonychyidae.
Nemonyx Redtenb.
lepturoides F. R.
Cimberis Goz.
attelaboides F. s.,, auf Kiefern.
Anthribidae.
Platyrhinus Clairv.
resinosus Scop. 9./7. Eltbuchen, n. s.
Tropideres Schönh.
niveirostris F. R.; Fritzlar (Westh.)
sepicola F. R.; Fritzlar (Westh.)
inornatus Bach. (fehlt mir.)
Platystomus Schneid.
albinus L. s.
Anthribus Geoffr.*)
fasciatus Forst. R.
*) A. multinotatus Chevr. (Riehl’s Verz.) ist nicht zu deuten,
Dr. med. L. Weber. 191
variegatus Fourcr. n. s.
Choragus Kirby.
Sheppardi Kirb., äusserst selten.
Mylabridae.
Mylabris Geoffr.
pisorum L. h., in Erbsen.
luteicornis Ill. s.
rufilmana Boh. h., an Bohnen.
atomaria L., 27.|7. am Heiligenberg.
loti Payk. R.
seminaria L. h.
olivacea Germ. n. Ss.
cisti F. s.
debilis Gylih. (fehlt mir).
varia Oliv. R.
villosa F..n. s.
v. pubescens Germ.
Spermophagus Steph.
-cardui Boh. n. s.
Scolytidae.
Hylastes Er.
ater Payk., in Kieferbeständen n. s.
cunicularius Er., in Fichtenbeständen.
linearis Er. R.
attenuatus Er. s.,, an Kiefern.
angustatus Hbst., desgl.
opacus Er. R.
palliatus Gylih. z. h.,, an Nadelhölzern.
Trifolii Müll. R.
Hylurgus Latr.
ligniperda F. s.
piniperda L. n. s. in Kiefern.
Dendroctonus Er.
micans Kug., Freienhagen, Lutternberge b. Münden.
Kissophagus Chap.
pilosus Ratzeb., Münden.
192 Coleopteren.
Polygraphus Er.
polygraphusL. s. h., an Fichten, vermischt mit Pityogenes
chalcographus.
Hylesinus F.
crenatus F. s.
fraxini Panz. s. h., unter Eschenrinde, öfters fliegend
gefangen. |
vittatus F.
Scolytus Geoffr.
scolytus F., einmal in Anzahl gefunden.
pygmaeus F., 1 Ex. gef.
pruni F., 13./6. mit Larven in Prunus domesticus.
rugulosus Ratzeb. s., in Prunus.
CrypturgusEr.
pusillus Gylih., unter Fichtenrinde n. s.
cinereus Herbst R.
Cryphalus Er.
abietis Ratzeb. h., in Pinus abies.
tiliae Panz., in Mehrzahl an Linde gefunden.
fagi L., in Buchen (R.).
asperatus Gylih., in Fichten (R.).
Pityophthorus Eichh.
micrographus L. s., an Fichtenstämmchen.
Pityogenes Bedel.
chalcographus L. z. h., an Fichte und Lärche.
bidentatus Hbst. R.
Xylocleptes Kerrar:.
bispinus Duftsch., an Clematis vitalba (R.).
Ips de Geer.
sexdentatus Boern., unter Kieferrinde.
typographus L., an Pinus silvestris.
acuminatus Gylih. s,, an Kiefern.
laricis F. an Kiefern n. s.
Taphrorhychus Eichh.
bicolor Hbst. s., unter Buchenrinde.
Dryocoetes Eichh.
autographus Ratzeb., an Fichten n. s.
Dr. med. L. Weber. 193
villosus F. 2 Ex. in Eichenrinde gefunden.
Xyleborus Eichh.
Saxeseni Ratzeb., 1 2 in Nadelholz.
dryographus Ratzeb. (R.), in Eiche.
monographus F., 1 2 in Eiche.
dispar F.,an Apfelbaum mehrere Weibchen u. 1 Männchen.
Beyloterus Er.
domesticus L., in Laubholz, R.
lineatus Oliv., auf Holzplätzen mehrfach an Nadelholz.
Platypus Hbst.
cylindrus F. s. aus Eichenholz.
Cerambycidae.
Spondylis Fabr.
buprestoides L. n. s.,, an faulem Nadelholz.
Prionus Geoffr. in Eichen, Birken, Buchen, doch auch
in Nadelholz.
coriarius L. n. s. 14./7. im Park der Aktienbrauerei,
| 27.17. Reinhardswald,19./8. Carlsaue, 15./8.bei Benderode.
Rhagium Fabr.
sycophanta Schr. h., unter Rinde von Baumstücken.
mordax de Geer h., Laub und Nadelholz; 24./8. aus der
Puppe gezogen.
bifasciatum F., weniger häufig, Fichten.
inquisitor L., Kiefern und Fichten, n. s.
Rhamnusium Latr.
bicolor Schr, an Weiden, mitunter in sehr grossen
Mengen auftretend, dann wieder Jahre lang selten.
(Fuldaufer.) 6./7. in der Pappelallee bei Kirchditmold.
Oxymirus Muls.
cursor L. s.
Toxotus Serville.
meridianus L. s.
quercus Goeze B., am Stahlberg auf Gebüsch, d h. ? selten.
Acmaeops Lec.
collaris L. h. 5, auf Wiesenblumen; Fritzlar (Westh.)
13
194 Coleopteren.
Pidonia Muls.
lurida F. R.
Leptura L.
rufipes Schall. bei Fritzlar (Westh.)
sexguttata F. R.; Fritzlar (Westh.)
livida F. h.
rubra L. h., Kaufunger Wald, 15./8. bei Benderode.
virens L. Einmal bei Fritzlar gefunden (Westh.), wahr-
scheinlich Irrgast.
scutellata F. Schönfeld; Wolfsanger an einer Hainbuche;
am Stahlberg auf Gebüsch (B.), erst seit ca. 20 Jahren
eingebürgert.
sanguinolenta L. R.
cerambyciformis Schrank. s. h.
quadrifasciata L. n. s, am Fuldaufer, 15./8. Benderode.
maculata Pod. z. h.
aethiops Pod. R.
revestita L., s.
melanura L. s. h.
bifasciata Müll. z. s.; Fritzlar (Westh.)
nigra L. 6./7. Firnskuppe auf Chrysanthemum.
Allosterna Muls.
tabacicolor de Geer. h.
Grammoptera Serv. auf blühendem Weissdorn.
ustulata Schall. n. s.
ruficornis FE. n. s.
NecydalisL.
major L., früher an den alten Weiden an der Angers-
bach bei Rothenditmold ; Fritzlar (Westh.)
Caenoptera Thoms.
minor L. z. s., auf Spiraea am Fuldaufer.
umbellatarum Schreb., am Fuldaufer an derneuen Mühle, s. i
Obrium Curt.
brunneum F. z. s.,, auf Waldwiesen.
+
i
Gracilia Serv.
minuta F., mitunter z. h.
Dr. med. L. Weber. 195
Axinopalpus Redt.
gracilis Kryn. Einmal bei Allendorf a./W. gefunden.
(Prof. Dr. Metzger.) Jedenfalls Irrgast.
Cerambyxl.
cerdo L., im Eichwald n. s. (25./5.), im Walde bei der
Grauen Katze und Spickershausen.
Scopolii Füssl., auf Gesträuch, Schneeball, Spiraea n. s.
Larven in den dürren Ästen von Kirschbäumen gefunden.
Criocephalus Muls.
rusticus L., 2./8. angeflogen 1 Stück in Wehlheiden.
Asemum Eschsch. |
striatum L., an alten Kieferstämmen n. s. auf Holzplätzen.
Tetropium Kirb.
castaneum L. z. s.
fuscum Fabr. 14./6. 1903 4 Ex. frisch ausgekommen
unter der Rinde eines Fichtenstumpfs bei der Socrates-
hütte (Wilhelmshöhe), ebenda Larven und eine Puppe
in einer Rindenwiege. Zur selben Zeit daselbst 2 Ex.
von T. castaneum.
Anisarthron Redtb.
barbipes Schrank, 25./4. die Larven in Gängen unter
der Rinde von Linden und Rosskastanien in Wehl-
heiden; Käfer aus ihnen erzogen, 5./7. in der Wil-
helmshöher Allee fliegend.
Phymatodes Muls.
testaceus L., h. auf Blüten und Zimmerplätzen.
alnı L., R. im Tannenwäldchen B.
rufipes F. R. desgl. B.
Callidium Fabr.
aeneum de Geer R.
violaceum L., häufig auf Zimmerplätzen.
Hylotrupes Serv.
bajulus L. n. s. in Nadelholz.
Rhopalopus Muls.
clavipes F. bei Guntershausen B.
femoratus L. desgl. B.; Fritzlar (Westh.)
196 Coleopteren.
Aromia Serv.
moschata L., an alten Weiden, an der kleinen Fulda,
Mombach u. s. w., n. s., 8.
Plagionotus Muls.
detritus L., n. s. auf Zimmerplätzen.
arcuatus L., 26./4. 5. ebenda.
v. Colbeaui Mars. angebl. nach Bartels; in dessen
Sammlung sah ich kein Stück.
v. apicalis Hampe.
Xylotrechus Chevr.
rusticus L. R.
arvicola Oliv. Rengershausen auf Gebüsch; s. s. B.
Clytus Laich.
tropicus Panz. bei Gruntershausen. B.
arietis L. auf blühenden Sträuchern n. s.
Anaglyptus Muls.
mysticus L. n. s.
Pamıia FE.
textor L. n. s. an Weiden.
Acanthocinus Steph.
aedilis L., auf Zimmerplätzen und Holzlagern n. s.
Liopus Serv.
nebulosus L. s.
Pogonochaerus Gemminger.
hispidus L. R.
fasciculatus de Geer R.
ovatus Goeze R.
Haplocnemia Steph.
nebulosa F. R.
Saperda Fabr.
carcharias L., an Pappeln n. s.; der Käfer läuft mittelst
der Haftscheiben seiner Fussglieder an senkrechten
und überhängenden Glasscheiben, 26./7”. am Damm,
26./8. Wilhelmshöhe; Kirchditmold.
populnea IL. z. h.
scalaris L., B., im Habichtswald und Tannenwäldchen gef.
Dr. med. L. Weber. 197
Tetrops Steph.
praeusta L., auf Gebüsch, hier z. s.
Stenostola Muls.
ferrea Schrank. s.
Phytoecia Muls.
ephippium F. s.
cylindrica L. s.
nigricornis F. s.
coerulescens Scop. n. h ; Fritzlar (Westh.)
Oberea Muls.
oculata L., auf Gebüsch bei Wolfsanger früher n. s.
linearis L., auf Haselnussgebüsch am Stahlberg, B.
erythrocephala Schrank, auf Wolfsmilch früher im Tannen-
wäldchen gefunden.
Chrysomelidae.
Orsodacna Latr.
cerasi L. überall h. im Habichtswald.
var. melanura F., 24./6. Wilhelmshöhe.
Haemonia Latr.
appendiculata Panz., 26.15. 1895 im Fackelteich an
Potamogetonstengeln.
Donacia FE.
dentata Hoppe, s. auf Sagittaria an der Fulda.
versicolorea Brahm, n. s. 15.15. am Druselgraben.
aquatica L., h. an Wasserpflanzen.
limbata Pz., auf Wasserlinsen n. s.
bicolora Zschach. n. s., 15.15. am Druselgraben.
thalassina Germ., 20./6. am Schönfelder und den Wehl-
heider Teichen.
impressa Payk., n. s, Weg an der Drusel.
clavipes F. s., auf Arundo phragmites.
semicuprea Panz., 27./6. Karlsaue-Teiche, h.
simplex F. 3./7. am Donnerbrunnen.
cinerea Hobst. z. s.
tomentosa Ahr., 1895 einige Stücke am Fackelteich.
Plateumaris Thoms.
sericea L. s. h., 20./6. Wehlheiden, 9.7. Eichwäldchen
am Wassergraben.
198 Coleopteren.
discolor Panz. 3./7. auf Schilf am Donnerbrunnen.
abdominalis Oliv. R.
Zeugophora Kunze.
scutellaris Suffr. s.
subspinosa F. s.
flavicollis Marsh., auf Haselsträuchern z. s.
Lema Lacord. j
lichenis Voöt, s. h. 6—8.
cyanella Linn., h. bei Fritzlar (Westh.)
Erichsoni Suffr. s.
melanopus L. s. h. 7./8.
Crioceris Geoffr.
lilii Scop. in Gärten h.
merdigera L. auf Maiblumen.
12-punctata L., auf Spargel.
asparagi L., desgl.
Labidostomis Lac.
tridentata L. R.
longimana L. s. auf Wilhelmshöhe.
Clytra Laich.
quadripunctata L. n. s. auf Weiden.
Gynandrophthalma Lac.
salicina Scop. s.
aurita L., s. im Tannenwäldchen. B.
affınis Hellw., desgl. B.; Fritzlar (Westh.)
Chilotoma Lacord.
musciformis Goeze, im Tannenwäldchen, B.
Coptocephala Lacord.
unifasciata Scop. R.
Cryptocephalus Geoffr.
coryli L., 5./6. auf Haselsträuchern, z. s.
sexpunctatus L. 5—8, auf Weissdorn s.; Fritzlar (Westh.)
signatus Laich, 8. auf Weiden. 5
bipunctatus L. 6, h.
biguttatus Scop., 6, an den Fahrenbachteichen. 1 Ex.
sericeus L. 5—7, n. s., Löwenburg, Krasen bei den
Fahrenbachteichen.
Dr. med. L. Weber. 199
aureolus Suffr., anscheinend seltener.
hypochoeridis L., z. s., auf Hieracium.
nitidulus F., s., auf Weiden.
nitidus L., s., auf Weissdorn.
parvulus Müll. B., Wilhelmshöhe, s.
marginatus F. R.
flavipes F. 6—8, n. s., auf Pappel, Esche, Birke.
chrysopus (Grmel, s. auf Eichengebüsch.
frontalis Marsh.
ocellatus Drap. R.
labiatus L. R.
exiguus Schneid. R.
Moraei L. h. 19./6. am Eichwäldchen.
vittatus F., h., 6./6. auf Waldwiese bei Wellerode.
bilineatus L., auf Waldwiese.
pygmaeus F., auf Waldwiese bei Zeche Marie..
fulvus Goeze z. h.
pusillus F. s.
Pachybrachys Suffr.
hieroglyphicus Laich. h. auf Weiden an der Fulda.
Lamprosoma Kirb.
concolor Sturm. R.
Pachnephorus Redtb.
tesselatus Duftsch. z. s.
Adoxus Kirby.
obscurus L. n. s., 1./7. am Wilhelmshöher Schloss; bei
Kragenhof.
Colaphus Redtb.
sophiae Schall. s.
Gastroidea Hope.
polygoni L. h., auf Kornfeldern.
Timarcha Latr.
violaceonigra de Geer, h. 23.19. Brasselsberg, auch auf
Kalkboden hinter Kirchditmold.
metallica Laich. R.
ChrysomelaLl.
purpurascens Germ. R.
200 C ‚oleopteren.
haemoptera L. z. h. 31.18. Eichwäldchen.
goettingensis L. 31./8. Eichwäldchen; Karlsaue n. s.
staphylaea L. n. s.
sanguinolenta L., früher häufig bei Kirchditmold.
marginalis Duftsch. s.
marginata L. z. s.
fuliginosa Oliv. R.
v. galii Wse.
oricalcia Müll. s.
geminata Payk., 9./7. Eichwäldchen, 30./8. Zeche Marie,
hyperici Forst., z. s.
cerealis L., bei Kirchditmold früher häufig; 22./6. bei
Walburg auf dem Eisberg, s. h. unter Steinen.
coerulans Scrib. h., auf Mentha.
fastuosa Scop. h.
menthastri Suffr., an dem Wassergraben unterhalb der
Fuchslöcher n. s.
varians Schall. s. h., auf Hypericum, 17./7. Neue Mühle.
30./8. Zeche Marie. |
polita L., 18./8. am Brandkopf auf Mentha und an
Buchenblättern.
Phytodecta Kirby.
viminalis L., h., auf Weiden von 6 an.
var. calcarata F. n.h.
rufipes de Geer, z. s. auf Weiden und Pappeln.
flavicornis Suffr., Engel’s Steinbruch, B.
Linnaeana Schrank. n. h.
olivacea Forst. n. Ss.
var. nigricans Weise, bei den Fahrenbachteichen.
5-punctata F., Engel’s Steinbruch, B.
pallida L. R.
Phyllodecta Kirb.
vulgatissima L. h.
tibialis Suffr. n. s.
var. cornelii Weise, 5./9. bei der Strafanstalt = Weiden.
vitellinae L. s. h., 18./7. die Larven an Salix fragilis,
23.17. Verpuppung. |
Dr. med. L. Weber. >01
Hydrothassa Thoms.
aucta F.,n. s., 14./6. Fackelteich, 6./7. am Schönfelder Teich.
marginella L., n. s. an Wassergräben.
hannoverana F.4./7.am Graben vor dem Eichwäldchen n. s.
Prasocuris Latr.
phellandrii L. z. s., auf Phellandrium.
junci Brahm. n. s. auf Veronica Beccabunga.
Sclerophaedon Weise.
carniolicus Germ., s., am Eichwäldchen gef.
Phaedon Latr.
pyritosus Rossi, s.
cochleariae F., h., 28./8. am Damm gekötschert.
armoraciae L. s.
Plagiodera Redtb.
versicolora Laich,., s. h., 7./7. Larven und Käfer an Weiden.
Die Larven fressen in der von Letzner geschilderten
Weise, doch findet man sie auch am Rande der Blätter
nagend. Verpuppung am 10./7.; am 14./7. fertige Käfer.
Melasoma Steph.
aenea L. auf Erle n. h.
cuprea F., 7; auf Salix.
nina L., B., Engel’s Steinbruch auf Salix aurita L.
collaris L., Er Kardle (Westh.)
populi L., gemein; am Damm; bei Schönfeld u. s. w.
tremulae F. z. s. 22./6.
saliceti Wse., s.
Agelastica Redtb.
alni L., 16./9. zwischen Neue Mühle und Freienhagen an
der Fulda auf Alnus in Menge.
Phyllobrotica Redtb.
quadrimaculata L., 5.9. am Rande des Fontänenteichs
in Copula.
Luperus Geoffr.
pinicola Duftsch. R.
niger Goeze s. h., auf Gebüsch.
flavipes L., d am Fackelteich auf Gesträuch.
202 Coleopteren.
Lochmaea Wse.
capreae L. h., 24./4. bei Wolfsanger, 30./8. bei Zeche Marie.
crataegi Forst., 26./6. bei Guntershausen auf Ulmus.
Galerucella Crotch.
viburni Payk.*), Carlsaue auf Schneeball.
nymphaeae L., Aueteiche.
v. aquatica Fourcr.
lineola F. n. s.
calmariensis L. n. h.
tenella L. n. h.
Galeruca Geoffr.
tanaceti L., s. h., 22.9. am Brasselsberg in Copula;
24.19. Eichwald.
pomonae Scop., h., 26./8. auf der Hute hinter dem
Herkules in Copula.
Sermyla Chap.
halensisL.,h.8., Freienhagen ; bei Kragenhof; Eichwäldchen.
Podagrica Foudr.
fuscipes L., auf Malven, s.
fuscicornis L., desgl. s.
Derocrepis Weise.
rufipes L., n. s. auf Wicken.
Crepidodera Chevr.
transversa Marsh., h., 30./8. auf Waldwiese bei Zeche Marie,
ferruginea Scop. h. 3./7.; 18.18. in Copula.
Ochrosis Foudr.
ventralis Ill, R.
Ppitrix Koudr. u
atropae Foudr., 3./7. am Stahlberg, 22.18. 01 an einer
ausgeholzten Stelle im Walde bei Wilhelmstal in
enormen Mengen auf der massenhaft vorhandenen
Belladonna, die Blätter derselben siebförmig durch-
löchernd. Ebenda die var., sowie Larven.
v. nigritula Ws.
v. 4-maculata Ws.
>
£
?
.
*) cf, Dr. Kessler, Beobachtungen über Galeruca Viburni Payk., an-
gestellt im Jahre 1888. 34 und 35 Ber. des Ver. f. Nat. zu Cassel, p. 54.
Dr. med. L. Weber. 203
Chalcoides Foudr.
nitidula L. n. s.; Fritzlar (Westh.)
helxines L., s. h., auf Weiden.
Hiıppuriphila Foudr.
Modeeri L. s. h. 22./8. bei Wilhelmstal auf Brachacker.
ManturaSteph.
obtusata Gylih. s.
chrysanthemi Koch, z. s.
rustica L. z. s.
Chaetocnema Steph.
semicoerulea Koch, auf Weiden, s.; Fritzlar (Westh.)
concinna Marsh. h.
aridula Gylih., z. h., 6./4. bei Schönfeld unter Steinen,
15./6. am Fackelteich.
hortensis Fourcr. z. h. 1./5.; Fritzlar (Westh.)
Psylliodes Latr.
cucullata Ill. R.
chrysocephala L.n.s.
napi Fabr. n. s.
affınis Payk., z. h. 6./4. bei Schönfeld u. Steinen.
dulcamarae Koch, z. s.
hyoscyami L. R.; Fritzlar (Westh.)
v. chalcomera lllig.
picina Marsh, R. (fehlt mir).
Haltica Geoffr.
quercetorum Foudr. R.
oleracea L. h., mit den Larven in Gärtnereien auf
Fuchsien schädlich.
Hermaeophaga Foudr.
mercurialis F.,, auf Bingelkraut am Schreckenberge h.
Batophila Foudr.
rubi Payk, auf Rubus-Arten; Fritzlar (Westh.)
Phyllotreta Foudr.
armoraciae Koch, auf Meerrettig, aber n. h.
exclamationis Thunb,, z.s.
ochripes Curt. R.
tetrastigma Com. R.
v. dilatata Thoms.
204 Coleopteren.
flexuosa Ill. s.
sinuata Steph. n.s.
undulata Kutsch; 1891; bisher wohl mit nemorum ver-
wechselt. |
vittula Redtb. s.
nemorum L,., h.
atra Fabr., 20./8. bei Wilhelmstal,
cruciferae Goeze, auf Brassica z. s.
nodicornis Marsh. s. auf Reseda.
nigripes F. s. h.
Aphthona Chevr.
cyparissiae Koch, R.
lutescens Gylih. R.
pseudacori Marsh. R.
cyanella Redtb. R.
coerulea Fourcr., auf Schwertlilie, Schönfeld, Karlsaue.
euphorbiae Schrank. R.
Longitarsus Latr.
anchusae Payk., z. s.
obliteratus Rosh. R.
parvulus Payk. R.
holsaticus L., n. s.
apicalis Beck., s.
luridus Scop. s. h. 30./8. bei Zeche Marie.
nasturtii F. s.
atricillus L. s.
melanocephalus de Geer, s. h., 9.18. bei Kirchditmold.
exoletus L. R.
verbasci Panz, auf Verbascum, n. Ss.
pratensis Panz., h., 22./8. auf Brachacker bei Wilhelmstal,
31.18. auf den Wiesen beim Eichwäldchen
tabidus F. n. s.
ochroleucus Marsh. s.
Dibolia Latr.
occultans Koch, s.
Apteropoda Chevr.
globosa Ill. R.
|
Dr. med. L. Weber. 209
orbiculata Marsh.,s.h.,19./6. Eichwäldchen, 20./6. Schönfeld.
Mniophila Steph.
muscorum Koch, R.
Sphaeroderma Steph.
cardui Gylih. s. h., 6./7. Schönfeld.
Hispa L.
atra L. z. s, 19./6. am Eichwäldchen auf einer Wiese
an windstillem Abend.
Cassida Linn.
viridis L., bh. 5./9. am Rande des Fontänenteichs.
murraea L., 5./9. am Rande des Fontänenteichs, h.
sanguinosa Suflfr. s.
bez. 7.7. am Damm; n. S.
ferruginea Goeze, z. Ss.
chloris Suffr. s.
stigmatica Suffr. s.
denticollis Suffr. s. R.
sanguinolenta Müll, 3.7. am Damm, n. s.
lineola Creutz, R. (?).
nebulosa L. h.
subferruginea Schrank. R.
flaveola Thunb. R.
nobilis L., 1./6. Wehlheiden, n. s.
margaritacea Schall., auf Gebüsch, s.
hemisphaerica Hbst. z. s.
Coccinellidae.
@Subcoccinella Hub.
24-punctata L. s. h., 19./8. Freienhagen; 29./8. in allen
Var. von saponariae bis haemorrhoidalis, Eichwäldchen ;
30./8, Zeche Marie.
Cynegetis Redtb.
impunctata L., h., 30.18. bei Zeche Marie auf Wiese;
9./8.; bei Fritzlar h. (Westh.)
Hippodamia Muls.
13-punctata L. s.
7-maculata de Geer, z. s.
206 Coleopteren.
Adonia Muls.
variegata Groeze. s. h.
Anisosticta Duponchel.
19-punctata L,, s.
AdaliaMuls - j
obliterata L., z. s.
v. 4-maculata Scop.
v. 6-pustulata Linn. s. h. 30.8. 9.
bipunctata L.
Coccinella L.
7-punctata L.,s. h., 29.8. Eichwäldchen, 30./8. Zeche Marie.
5-punctata L., s. h., 30.18. bei Zeche Marie.
11-punctata L. s.
hieroglyphica L. s.
10-punctata L. h.
conglobata L. s.
v. impustulata Ill.
14-pustulata L., 19/8. Freienhagen, 30./8. bei Zeche Marie.
Micraspis Redtb.
16-punctata L. s.
Mysia Muls. i
oblongoguttata L., n. s.
Anatis Muls.
ocellata L. z. s.; Fritzlar (Westh.)
var. hebraea L. 1895 im Park der Aktienbrauerei 1 Ex.
Halyzia Muls.
12-guttata Poda R.
10-guttata L. s.
14-guttata L. h.; Fritzlar (Westh.)
22-guttata L. s.
var. tigrina L.
15-guttata L., s. auf Pinus.
22-punctata L. s. h., 19.18. Freienhagen, 30./8. Zeche Marie.
14-punctata L. s. h
Chilocorus Leach.
renipustulatus Scrib. R.
bipustulatus L., n. s., auf Kiefern.
Dr. med. L. Weber. 207
Exochomus Redtb.
4-pustulatus L. h.
flavipes Thunb. s.
Platynaspis Redtb.
luteorubra Groeze, z. s.
Hyperaspis Redtb.
reppensis Hbst. R.
campestris Hbst. R.
var. concolor Suffr.
Coccidula Kugel.
scutellata Hbst. z. s.
rufa Herbst., s. h.
Rhizobius Steph.
Htura R. s.h,, 24./4; 16./7.
Scymnus Kugel.
ferrugatus Moll. R.
minimus Rossi, h.
suturalis Thunb. R.
ater Thunb. R.; bei Fritzlar (Westh.)
abietis Payk. R.
rubromaculatus GoezeR.
frontalis F., n. s.
interruptus Goeze, R.
pulchellus Herbst. R.
bipunctatus Kugel. R.
Nachtrag.
Staphylinus erythropterus L. 31./5. 1903 1 Ex. bei Helsa.
Zu Oedemeridae:
Oncomera Steph. femorata Fabr.
Von dieser äusserst seltenen südeuropäischen Art erhielt ich durch
Herrn Fritz Henkel ein d, welches am 31./5. 1903 !/a6 Uhr auf einer
Wiese bei Sooden/Allendorf anflog. Es ist dies der nördlichste Punkt in
Deutschland, an dem diese Art festgestellt wurde. Ich vermute, dass das Tier
durch Südwinde verschlagen wurde.
ce oleopteren.
Index Generum.
Seite | Seite
Abax. 107 | Anchastus . 161 | Batophila
Abdera . 1753 | Anısarthron 195 | Batrisus.
Ablattaria . 140 | Anisoplia 159 | Bembidion .
Abraeus. 155 | Anısodactylus 109 | Berosus
Acalles . 182 | Anisostieta 205 | Betarmon .
Acalyptus . 185 | Anisotoma . 142 | Bidessus
Acanthocinus . 196 | Anitys 170 | Bisnius .
Acidota . 134 | Anomala 159 | Blaps
Acilius 11% | Anoplus . 181 | Blechrus
Acmaeops . 193 | Anthaxia } 160 | Bledius .
Acritus . 155 Antherophagus 145 | Blethisa .
Acrognathus . 13t Anthicus 000 | Blitophaga .
Acrulia . 135 Anthobium . 135 | Bolitobius .
Actobius 128 | Anthocomus . 167 Bolitochara
Acupalpus . 109 | Anthonomus . 185 | Bolitophagus .
Adalıa 206 | Anthophagus . 134 | Brachida
Adelocera . 161 | Anthrenus . 153 Brachonyx. .
Aderces . 143 | Anthribus . . 190 | Brachyderes .
Adonia . 205 | Aphanisticus . 161 | Brachinus .
Adoxus . 199 | Aphodius 156 | Brachypterus .
Adrastus 164 | Aphthona 204 | Brachysomus .
Agabus . 5 113 | Apion . . 183 | Bradycellus
Agaricophagus 141 | Apteropoda 204 | Broscus .
Agathidium 142 | Archontas . 161 Bruchus.
Agelastica . 201 | Aromia . 195 | Bryaxis .
Aglenus . 151 Arpedium . 134 | Brychius
Agrilus . 160 Asbolus . 140 Bryocharis.
Agriotes. 163 | Asclera . 175 | Byrrhus.
Agyrtes . 140 | Asemum ! 195 Bythinus
Alaobia . 120 | Aspidiphorus . 170 | Caenoptera
Aleochara . 119 | Atemeles : 119 | Caenoscelis
Aleuonota . 120 | Atheta 121 | Calandra
Alexia . 145 | Athous 162 | Calathus
Allecula . 172 | Atomaria 140 | Callicerus .
Allosterna . 194 | Attagenus . 153 | Callidium
Aloconota . 122 | Attelabus 190 | Callistus
Alophus. 179 | Autalia . 123 | Calodera
Ra na 171 | Axinopalpus 195 | Calosoma
Amalus . 183 Axinotarsus 167 Calyptomerus.
Amara 107 | Badister. 109 | Cantharis .
Amischa 120 | Bagous . 182 | Carabus..
Amphicyllis 142 | Balaninus . 185 | Cardiophorus .
Amphotis 149 | Balanobius. 185 | Carpophilus
Anacaena . 115 | Baptolinus . 129 | Cartodere .
Anaglyptus. 196 | Baris i 185 | Cassida .
Anaspis . 174 Barynotus . 179 | Catops
Anatis 206 | Barypithes 177 \Cephennium .
Dr. med. L. Weber.
Seite
Cerambyx . 195
Cercus 148
Cercyon. 115
Cerylon . 151
Cetonia . lo)
Ceutorrhynchideus 183
Ceutorrhynchus . 183
Chaetartria 115
Chaetocnema . 203
Chalcoides . 202
Charopus 167
Chilocorus . 206
Chilopora . 118
Chilotoma . 198
Chlaenius 110
Chlorophanus. 479
Choleva 138
Choragus 191
Chrysanthia 176
Chrysobothrys 160
Chrysomela 199
Cicindela 100
Cicones . 151
Cimberis 190
Cionus 187
Cis 170
Cistela 154
Clambus 142
Claviger . 138
Cleonus . 179
Clerus 168
Clivina . 103
Clythra . 198
Clytus 196
Cnemidotus 111
Coceidula . 207
Coceinella . 206
Coelambus . 112
Coeliodes 182
Coelostoma 116
Coenocara . 170
Colapbus 199
Colenis . 141
eslon. . . 139
Colpodota . 120
Colydium 151
Colymbetes 113
Combocerus 144
Compsochilus . 134
Conurus. 125
Coprophilus 134
Coptocephala . 198
Corticarıa . 147
Corticeus 172
Corylophus
Corynetes .
Corryssomerus
Cossonus
Creophilus .
Crepidodera
Criocephalus .
Crioceris
Cryphalus .
Cryptarcha.
Cryptobium
Cryptocephalus .
Cryptophagus.
Cryptopleurum
Crypturgus.
Cteniopus .
Ctesias .
Gybister.
Cychramus
CGychrus.
Cymatopterus.
Cymindis
Cynegetis
Cyphon .
Cyphus .
Cyrtanaspis
Cyrtoscydmus
Cyrtotriplax
Cyrtusa .
Danacaea
Dapsa
Dascillus
Dasvtes .
Deleaster
Demetrias .
Dendroctonus.
Dendrophilus .
Denticollis .
Dermestes .
Dermestoides .
Derocrepis .
Deronectes.
Diachromus
Dianous .
Diaperis
Diastictus .
Dibolia .
Dietyopterus .
Dinaraea
Dinarda .
Ditoma .
Dolopius
Domene .
Donacıia .
Seite
142
168
185
182
127
202
195
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165
121
119
151
164
130
197
Dorcatoma .
Dorcus
Dorytomus .
Drilus
Dromius
Drusilla .
Dryocoetes.
Dryophilus .
Dryops .
Dyschirius .
Dytiscus
Ebaeus .
Echocerus .
Elaphrus
Elater
Elateroides
Eledona .
Elleschus
Elmistaese
Emphylus .
Encephalus
Endomychus
Engis.
Enicmus
Ennearthron
Epaphius
Ephistemus
Epitrix .
Epuraea.
Erirrhinus .
Ernobius
Eryx .
Esolus
Euaesthetus
Eucnemis
Euconnus
Euglenes
Eulissus
Euplectus
Euryporus .
Euryusa
Eusomus
Eustrophus
Euthia
Exochomus
Falagria
Galeruca
Galerucella.
Gastrallus .
Gastroidea .
Geodromicus .
Georyssus .
Geostiba
Geotrupes .
14
210 Coleopteren.
Seite
Glischrochilus 150 | Hydrothassa .
Globicornis 153 | Hydrous.
Gnathoncus 155 | Hygrotus
Gnorimus 160 | Hylastes.
Gnvpeta. 122 | Hylesinus .
Gonodera 172 | Hyliota .
Gracilia. 194 | Hylobius
Grammoptera.. 194 | Hylotrupes .
Graphoderes . 114 | Hylurgus
Gronops. 179 | Hypebaeus .
Grypidius 181 Hypera .
Gymnetron . 187 | Hyperaspis.
Gynandrophthalma 198 | Hyphydrus.
Gyrinus . 114 | Hypnoideus
Gyrophaena 123 | Hypocyptus
Habrocerus 124 | Hypulus.
Haemonia . 197 | Ilybius
Haliplus. 111 | Ilyobates
Haltica . 203. ps man
Halyzia . 203 |Ischnodes .
Haplocnemia . 196 | Ischnoglossa .
Haplocnemus . 167 | Ischnopoda
Haploderus 133 | Kissophagus .
Harpalus 108 | Labidostomis .
Hedobia . 169 | Laccobius .
Helochares 115 | Laccophilus
Helodes . 164 | Laemophloeus
Helophorus 116 Laemosthenes
Helops 172 |Lagarus .
Heptaulacus 158 | Lagria
Hermaeophaga 203 , Lamia Ä
Hesperus 127 | Lamprorhiza .
Hetaerius 155 | Lamprosoma .
Heterhelus . 148 | Lampyris
Heterocerus 113 | Lareynia
Heterothops 126 | Laricobius .
Hippodamia 205 | Larinus . :
Hippuriphila 202 | Lasiotrechus .
Hispa. 205 | Lathridius .
Hister 154 | Lathrimaeum .
Homalisus . 165 | Lathrobium
Homaloplia 159 | Lebia. :
Homalota 123 | Leistotrophus.
Homoeusa . 119 | Leistus .
Hoplia 159 | Lema.
Hydaticus . 114 | Leptacinus.
Hydnobius . 141 | Leptinus
Hydraena . 117 Leptura .
Hydrobius . 115 | Leptusa .
Hydrochus. . 116 | Lepyrus .
Hydrocyphon . 164 | Lesteva . er
Hydronomus . 182 | Leucoparyphus .
Hydrophilus 115 | Licinus .
Hydroporus 112 | Lignyodes .
Limnebius .
Limnichus .
Limnius .
Limnobaris
Limobius
Limonius
Liodes
Liogluta .
Lionychus .
Liophloeus .
Liopus
Liosoma.
Liparus .
Lissodema .
Litargus.
Lixus.
Lochmaea .
Longitassus
Lorocera
Ludius
Luperus.
Lycoperdina -
Lyetus >
Lygistopterus.
Lymexylon.
Lytia.
Magdalis
Malachius .
Malthinus .
Malthodes .
Mantura.
Medon
Megacronus
Megapenthes .
Megarthrus
Megasternum .
Megatoma .
Melandrya .
.
Melanophthalma
Melanotus .
Melasis .
Melasoma .
Meligethes .
Meloe. . .
Melolontha .
Metabletus .
Metacantharis
Miarus
Micraspis
Microcara .
Microglossa
Micropeplus
Mniophila .
Molops .
Monotoma .
Mordella
Mordellistena .
Mvcetaea
Mycetochara .
Mycetoporus .
Mylabris
Myllaena
Myrmecoxenus
Myrmedonia .
Myrmetes .
Mvsia 3
Nanophyes.
Nargus .
Nebria
Necrobia
Necrophilus
Necrophorus .
Necydalis .
Nemadus
Nemonyx
Nemosoma .
Neuraphes .
Niptus .
Nitidula .
Nosodendron .
Notaris .
Noterus .
Notiophilus
Notothecta
Notoxus.
Nudobius
Oberea .
Obrium .
Ocalea
Ochina .
Ochrosis .
Ochthebius. .
Ochthephilus .
Octotemnus
Bas...
Odacantha .
Odontaeus .
Oedemera .
Olibrus .
Oligella .
Qligota . .
Olisthopus .
Olophrum .
Omalium
Omias
Omophron .
Omosiphora
Omosita .
Seite |
152
173
Dr. med. L. Weber.
ÖOncomera . .
Onthophagus .
Onthophilus
Oodes
Opatrum
Opilo .
Ophonus
Orchesia &
Örechtochilus.
Orobitis .
Orsodacna .
Orthochaetes .
Orthocerus.
Orthoperus.
Oryctes .
Osmoderma
Othius ß
Ötiorhynchus .
Oxylaemus.
Oxymirus .
Oxyomus
Oxypoda
Oxyporus
Oxvtelus
Pachnephorus
Pachybrachys
Paederus
Palorus .
Panagaeus .
Paracymus.
Paramecosoma
Parnus .
Paromalus .
Patrobus
Pediacus 5
Pedilophorus .
Pelobius .
Peltis. i
Pentaphyllus .
Perileptus '
Phaedon
Phalacrus .
Philonthus .
Philorinum
Philhydrus..
Phloeobium
Phloeocharis .
| Phloeopbilus .
Phloeopora.
Phloeostichus.
Phosphaenus .
Phyllobius .
Phyllobrotica .
Phyllodecta
Seite
207
156
155
110
171
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171
104
201
143
128
134
115
Phyllopertha .
Phyllotreta.
Phymatodes
Phytobius .
Phytodecta.
Phytoecia .
Pidonia .
Pissodes
Pityogenes .
Pityophagus
Pityophthorus
Placusa .
Plasiodera .
Plagionotus
Plateumaris
Platycerus .
Platyeis .
Platynaspis
Platynus
Platypus
Platyrrhinus
Platysthetus
Platystomus
Platysoma .
Plegaderus
Plinthus..
Pocadius
Podabrus
Podagrica .
Poecilus.
Pogonochaerus
Polydrusus.
Polygraphus
Poophagus .
Porcinolus .
Potamophilus .
Potosia .
Prasocuris .
Pria... Me
Prionocyphon.
Prionus .
Prostomis .
Protinus.
Psammodes
Pselaphus .
Pseudopelta
Peudostyphlus
Psilothrix .
Psylliodes .
Ptenidium .
Pterostichus .
Ptilinus .
Ptilium .
Ptiliolum
14*
212
Ptomaphagus .
Pycnomerus
Pyrochroa .
Pyropterus
Quedius .
Rantus .
Rhagium
Rhagonycha .
Rhamnusium .
Rhamphus .
Rhinocyllus
Rhinomacer
Rhinoncus .
Rhinosimus
Rhipiphorus
Rhizobius .
Rhizophagus .
Rhizotrogus
Rhopalodontus
Rhopalopus
Rhynchaenus .
Rhynchites
Rhyncolus .
Rhyssemus
Riolus
Rybaxis..
Salpingus .
Saperda.
Saprinus
Scaphidema
Scaphidium
Scaphosoma
Sciaphilus .
Sciodrepa .
Scirtes
Sclerophaedon
Scleropterus .
Scolytus.
Scopaeus
Scraptia. i
Scydmaenus .
Scymnus
Scythropus
Seminolus .
Serica
Sericoderus
Sericus .
Sermyla.
Siagonium .
Sibinia .
Silpha
Silusa
Silvanus
Coleopteren.
Seite
Simplocaria 154 | Thamiaraea
Sinodendron . 156 | Thectura
‚Sisyphus 156 | Thiasophila
Sitona 178 | Thinobius .
SmicronyX . 181 | Thinonoma.
Soronia . 149 | Throscus
Spermophagus 191 | Tillus.
Sphaeridium . 116 | Timarcha
Sphaeroderma 204 | Tomoxia 173 5
Sphindus 170 Toxotus . 193 &
Sphodrus 106 | Trachodes . 180°
Spondylis 193 Trachyphloeus
Staphylinus 127 Trachys. :
Steatoderus 163 | Trechoblemus
Stenelmis 117 | Trechus .
Stenolophus 109 | Tribolium .
Stenostola . 196 | Trichius.
Stenus 131 | Trichodes .
Stenusa . 123 | Trichonyx .
Stilbus 144 Trichophya .
Stilicus . 130 | Trichopteryx .
Stomis : 107 | Trimium
Strophosomus 178 Trinodes
Subcoccinella 205 | Triphyllus .
Sunius 130 | Triplax .
Symbiotes . 144 | Tritoma .
Synaptus 164 | Trixagus
Syncalypta. 154 | Troglops
Synchita 151 | Trogoderma
Synuchus 106 | Trogophloeus .
Systenocerus . 156 | Tropideres .
Tachinus 124 | Tropiphorus
Tachyporus 125: Trex®
Tachyspus . 103 , Tychius .
Tachys . 104 | Tychus .
Tachyta. 104 Typhaea.
Tachyusa . 122 | Tyrus.
Tanymecus 179 | Valgus
Tanysphyrus . 181 | Vellejus .
Taphrorychus. 192 Xantholinus
Tapinotus . 184 | Xestobium .
Tasgius . ; 127 Xyleborus .
Telmatophilus 145 | Xyletinus
Tenebrio 172 | Xylocleptes
Tenebroides 151 | Xylodrepa .
Teredus . 151 Xylodromus
| Teretrius 155 | Xyloterus
Tetratoma . 173 | Xylotrechus
Tetropium . 195 | Zabrus .
Tetrops . . 196 | Zeugophora
Thalassopbilus 105 | Zilora
Thalycra 150 | Zyras.
Lepidopteren-Fauna von Niederhessen
nach dem Katalog
Staudinger-Rebel
bearbeitet von
Dr. Ebert.
Vorwort.
Die vor zwei Jahren neu erschienene 3. Auflage des
Katalogs der Lepidopteren des paläarktischen
Faunengebiets von Staudinger-Rebel, welche für
alle Lokalfaunen massgebend ist hinsichtlich der Namen
und der Anordnung, hat eine Fülle von Veränderungen
gebracht, so dass alle Sammlungen völlig umgestellt
werden müssen. Die vielen morphologischen und phylo-
genetischen Forschungen der letzten Jahrzehnte haben eine
Umwälzung des Systems zur Folge gehabt, insbesondere
das Verschwinden der grossen Abteilungen, die Aus-
dehnung der kleineren Gruppen und das Wachsen der
Genera. Sodann sind sehr viele Gattungs- und Artnamen
verändert und in ihrer Reihenfolge sehr wesentlich um-
gestellt. Diese Systemänderungen des neuen Staudinger-
Katalogs brachten auch für unser Gebiet die Notwendig-
keit, ein neues Verzeichnis der Lepidopteren zusammen-
zustellen.
Die vorliegende „Fauna von Niederhessen“ um-
fasst hauptsächlich das Gebiet der näheren Umgebung
214 Lepidopteren-Fauna von Niederhessen.
——
von Cassel, erstreckt sich über die Täler der Edder, Fulda
und Werra sowie ihrer Nebenflüsse. Die hierbei in Be-
tracht kommenden Grebirge unseres hessischen Berg- und
Hügellandes sind der Habichtswald, Kaufungerwald, Stifts-
wald, Söhre, Langenberg,Odenberg, Reinhardswald, Meissner
und die bei Sooden-Allendorf liegenden Werraberge. Es
ist somit das Gebiet ein etwas weiteres als es Borgmann
in seiner im Jahre 1878 erschienenen Fauna begrenzt,
während Knatz in seiner Fauna vom Jahre 1890 die obige
Begrenzung bereits zu Grunde legt.
Das erste Verzeichnis der hiesigen Lepidopteren-
Fauna von Schwab*) ist, wie Speyer in der Festschrift
zur 51. Versammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte
ausführt, nicht frei von Irrtümern. Sehr gut ist das 1878
erschienene Werk von Borgmann,”*) welches nicht
allein sehr sichere Beobachtungen enthält, sondern auch
eine solche Fülle von biologischem Material, dass es noch
heute für jeden Sammler in der hiesigen Gegend ein un-
entbehrlicher Führer ist. Die Ergebnisse der Forschung
der weiteren 12 Jahre hat L. Knatz ***) in zwei Abhand-
lungen niedergelegt und damit die Feststellung der hiesigen
Lokalfauna zum weiteren Abschluss gebracht.
Die Zahl der Arten betrug im Jahre 1878 bei Borg-
mann 651 Makrolepidopteren und 302 Micros, 1890 be-
richtet Knatz über 734 Arten Grossschmetterlinge und
483 Kleinfalter. Die schon damals ausgesprochene An-
sicht, dass die wirkliche Lokalfauna vermutlich 750 Arten
betragen würde, ist jetzt erreicht indem es mir durch Hin-
*) Dr. Schwab, Geographische Naturkunde von Kurhessen, Cassel
1851, Theod. Fischer,
**) Borgmann, Anleitung zum Schmetterlingsfang und zur Schmetter-
lingszucht nebst Verzeichnis der Lepidopteren Cassels 1878, E. Hühn,
*%**) Jahresbericht des Vereins für Naturkunde XXIX u. XXX Cassel
1883, sowie XXXVI u. XXXVII Cassel 1891.
Dr. Ebert. 215
zuziehung von 22 während der letzten Jahre beobachteten
Arten gelang die Zahl auf 756 zu bringen. Bei dieser
Zusammenstellung wurde ich von verschiedenen hiesigen
Sammlern — insbesondere den Herrn Böttner und Pötzschke
— unterstützt, welchen ich an dieser Stelle meinen besten
Dank ausspreche.
Von den neuen Arten ist zunächst die auf vielen
Waldwiesen jetzt vorkommende Argynnis Dia zu erwähnen,
sodann die Eulen Helotropha Leucostigma u. Hydroecia
Petasitis am Köder gefangen, Heliothis Armigera und
Peltigera bei Sooden, Cerura Bicuspis, Arctinia Caesarea
(Luctifera), Arctia Aulica, Lemonia Dumi, Calamia Lutosa
vereinzelt gefunden. Interessant ist das Vorkommen der
schönen Callimorpha Quadripunctaria an der Werra bei
Albungen und von ÖOdezia Tibiale im Schlierbachswald
bei Eschwege. Die prächtige Cidaria Blomeri wurde so-
wohl im Habichtswald als Stiftswald beobachtet. Die
Sesien Culiciformis, Tipuliformis, Empiformis und Muscae-
formis wurden wiederholt gefunden.
Ausserdem wurden noch etwa 20 Aberrationen und
Varietäten beobachtet und ebenfalls in das Verzeichnis
aufgenommen.
Die Erforschung der Microlepidopteren ist haupt-
sächlich das Verdienst des Herrn Mühlhausen, dessen
Sammlung, welche sich jetzt in meinem Besitze befindet,
für die vorliegende Zusammenstellung als Grundlage dient.
Die Bestimmungen der darin vorkommenden 581 Arten
sind von namhaften Autoritäten, besonders Herrn Med.
Rat Dr. Hofmann-Regensburg, sowie Herrn Dr. Rebel-
Wien nachgeprüft und ‘demnach sicher. Beim Vergleich
mit benachbarten Lokalfaunen lässt sich wohl annehmen,
dass die Anzahl der hiesigen Microarten gewiss 900 be-
trägt und sich somit für die Entomologen unseres Be-
zirks noch ein reiches Forschungsgebiet darbietet. Von
916 Lepidopteren-Fauna von Niederhessen. | z
er
>
=.
Fundortbemerkungen habe ich in dem neuen Verzeichnis
abgesehen, da ich mit Ausnahme der neuen Arten
meistens nur hätte Wiederholungen aus den Faunen von
Borgmann und Knatz vornehmen müssen und sich hier-
durch der Umfang der ganzen Arbeit sehr vermehrt hätte,
Cassel, Mai 1903.
er Eee P »
Dr. Ebert.
Systema.
lg
A. Macrolepidoptera.
. Papilionidae Nr. 1—2.
. Pieridae Nr. 3—12.
. Nymphalidae Nr. 13—54.
A. Nymphalinae Nr. 13—36.
B. Satyrinae Nr. 37—54.
. Erycinidae Nr. 55.
. Lycaenidae Nr. 56—82.
. Hesperiidae Nr. 83—9.
. Sphingidae Nr. 96—112.
. Notodontidae Nr. 113—142.
. Lymandriidae Nr. 143—152.
. Lasiocampidae Nr. 153— 165.
. Endromididae Nr. 166.
. Lemoniidae Nr. 167.
. Saturniidae Nr. 168—169.
. Drepanidae Nr. 170—175.
. Noctuidae Nr. 173—428.
A.AcronyctinaeNr.176—191.
B. Trifinae Nr. 192—396.
C. Gonopterinae Nr. 397.
D. Quadrifinae Nr. 398417.
E. Hypeninae Nr. 418—428.
xXVl.
XVH.
XVIN.
XIX.
xX.
XXL
XXI.
XX1Ul.
xXXIV.
XXV.
xXXVl.
XXVI.
XXVUl.
Cymatophoridae Nr. 4293—
4317.
Brephidae Nr. 438—439.
Geometridae Nr. 440—689.
A.Geometrinae Nr.440-450.
B. Acidaliinae Nr.451— 480.
C. LarentiinaeNr.481—609.
D. Orthostixinae Nr. 610.
E. Boarmiinae Nr.611—689.
Nolidae Nr. 690—692.
Cymbidae Nr. 693—696.
Syntomidae Nr. 697.
Arctiidae Nr. 698—722.
A. Arctiinae Nr. 698—711.
B. Lithosiinae Nr.712— 722.
Zygaeninae Nr. 725— 730.
A.ZygaenidaeNr.723— 730.
Cochlididae Nr. 731.
Psychidae Nr. 732—737.
Sesiidae Nr. 738— 750.
Cossidae Nr. 751—752.
Hepialidae Nr. 753— 756.
218
I.
v1.
v1.
B. Microlepidoptera.
Pyralidae Nr. 1—98.
. Galleriinae Nr. 1—3.
. Crambinae Nr. 4—21.
. Schoenobiinae Nr. 22.
. Anerastiinae Nr. 23.
. Phycitinae Nr. 24—45.
. Endotrichinae Nr. 46.
. Pyralinae Nr. 47—50.
Hydrocampinae Nr. 51—59.
. Scopariinae Nr. 60—67.
. Pyraustinae Nr. 68—98.
N.„_. mtoao3yJ mon»
. Pterophoridae Nr. 99—120.
. Orneodidae Nr. 121—122.
. Tortricidae Nr. 123—320.
A. Tortricinae Nr. 123—176.
B. Conchylinae Nr. 177—194.
C. Olethreutinae Nr. 195—320.
. Glyphipterygidae Nr. 321.
A. Choreutinae Nr. 321—322.
B.GlyphipteryginaeNr.323-325.
Hyponomeutidae Nr. 326—348.
A.Hvponomeutinae Nr.326-337.
B. Argyresthiinae Nr.337—348.
Plutellidae Nr. 349.
A. Plutellinae Nr. 349—359.
Lepidopteren-Fauna von Niederhessen.
VIn.
IX.
Ur
Xu.
XI.
XIV.
Gelechiidae Nr. 360—453.
A. Gelechiinae 360—410.
B. Blastobasinae Nr. 412.
C. Oecophorinae Nr. 413 — 453.
Elachistidae Nr. 454—458.
A. Sceythridinae Nr. 454—496.
B. Momphinae Nr. 459—466.
C. Heliozelinae Nr. 467—469.
D. ColeophorinaeNr.470— 488.
E. Elachistinae Nr. 489 —496.
. Graciliariidae Nr. 497—527.
‚A. Graciliariinae Nr. 497—507.
B.LithocolletinaeNr.508—527.
Lyonetiidae Nr. 528—531.
A. Lyonetiinae Nr. 528.
B. Phyllocnistinae Nr.529-531.
Nepticulidae Nr. 532.
Talaeporiidae Nr. 532—536.
Tineidae Nr. 537—573.
. A. Acrolepiinae Nr. 537—538.
NV
XVl.
B. Lypusinae Nr. 539.
C. Teichobiinae Nr. 540.
D. Tineinae Nr. 541—566.
E. Adelinae Nr. 567—573.
Eriocraniidae Nr. 574—577.
Micropterygidae Nr.578—581.
Ye ie
Dr. Ebert.
A. Macrolepidoptera.
I. Papilionidae.
er apılio (L.) Lätr.
1. Podalirius L.
2. Machaon L.
II. Pieridae.
2. Aporia Hb.
3. Crataegi L.
3. Pieris Schrk.
. Brassicae L.
5. Rapae L.
6. Napi L.
a) var. Napaeae Esip.
b) ab. Intermedia Krul.
7. Daplidice L.
4. Euchlo& Hb. (An-
thocharis B.)
8. Cardamines L.
5. Leptidia Billb. (Leuco-
phasia Stph.).
9. Sinapis L.
6. Colias Leach.
10. Hyale L.
11. Edusa F.
1. Gonepteryx Leach.
(Rhodocera B.)
12. Rhamni L.
IL Nymphalidae.
A. Nymphalinae.
8. Apatura FE.
13. Iris L. |
a) ab. Jole Schiff.
>
14.
15.
16.
Ilia Schiff.
a) ab. Clytie Schiff.
9 Eimenıtis
Populi L.
a) ab. Tremulae' Esp.
Sibylla L.
10. Pyrameis Hobst-
LT.
18.
23.
24.
Atalanta L.
Cardui L.
LT. Vanessa E
sullorL..
. Urticae L.
. Polychloros L.
. Antiopa L.
12. Polygonia Hb.
C. album L.
13. Araschnia Hb.
Levana L.
14. Melitaea FE.
.„ Aurinia Rott.
Cinxia 1.
.„ Athalia Rott.
a) ab. Corythalia Hb.
. Dictynna Esp.
5 Aeeyonıs.k.
. Selene Schiff.
. Euphrosyne L.
1a. Te.
. Lathonia L.
. Aglaja L.
. Niobe L.
a) ab. Eris Meig.
21%
220 HB
35. Adippe L.
36. Paphia 1.
a) ab. Valesina Esp.
B. Satyrinae.
16. Melanargia Meig.
37. Galathea L.
a) ab. Leucomelas Esp.
17. Erebia Dalm.
38. Medusa F.
a) var. Hippomedusa O,
39. Aethiops Esp.
40. Ligea L.
18. Satyrus (Latr.)Westw.
41.. Circe FE.
42, Briseis L.
43. Semele L.
II Parasee)lip.
44. v. Egerides.
45. Megera L.
46. Maera L.
47. Achine Sc.
20. Aphantopus Wallgr.
48. Hyperantus L.
a) ab. Arete Müll.
21. Epinephele Hb.
49. Jurtina L. (Janira L.)
50. Tithonus L.
22. Coenonympha Hb.
51. Hero L.
52. Arcania L.
53. Pamphilus L.
54. Tiphon Rott.
Lepidopteren-Fauna von Niederhessen.
| 72.
IV. Erycinidae.
23. Nemeobius Stph.
55. Lucina L.
V. Lycaenidae.
24. TheclaE.
56. Spini Schiff.
57. W.-album Knoch.
58. Ilicis Esp.
59. Pruni L.
25. Callophrys Billb.
60. Rubi L.
26. Zephyrus Dalm.
61. Quercus L.
62. Betulae L.
27. Chrysophanus Hb.
(Polyommatus aut.)
63. Virgaureae L.
64. Hippotho& L.
a) ab. confluens Grerh.
65. Phlaeas L. |
66. Dorilis Hufn.
28. LycaenaF.
67. Argiades Pall.
a) gen. vern. Polysper-
chon Brest.)
68. ArgusL. (Aegon Schiff.)
(Argyrotoxus Bgstr.)
69. Argyrognomon Bregstr.
(Argus Esp.) |
a) var. Aegidion Meisn.
70. Astrarche Brgstr. ;
71. Icarus Rott.
a) ab. Icarinus Scriba.
Hylas Esp.
rn
Dr. Ebert.
Ben
73. Bellargus Rott.
a) ab. Ceronus Esp.
74. Coridon Poda.
a) var. Corydonius H. S.
75. Damon Schiff.
76. Minimus Fuessl.
77. Semiargus Rott.
78. Cyllarus Rott.
79. Euphemus Hb.
80. Arion L.
81. Arcas Rott.
29. Cyaniris Dalm.
82. Argiolus L.
VI. Hesperiidae.
30. Pamphila Wats.
(Carterocephalus Ld.)
83. Palaemon Pall.
3l. Adopaea Wats.
(Hesperia Stgr.)
84. Lineola O.
85. Thaumas Hufn.
86. Acteon Rott.
32. Augiades Wats.
(Hesperia Stgr.)
87. Comma L. E
a) ab. Catena Stgr.
88. Sylvanus Esp.
33. Carcharodus Wats.
89. Alceae Esp.
34. Hesperia (F.) Wats.
(Pyrgus Hb.) Syrichthus B.)
90. Carthami Hb.
91. Sao Hp. -
92. Serratulae Rbr.
93. Alveus Hb.
94, Malvae L.
a) & ab. Taras Bergstr.
35, Einan.a,0:s BD.
95. Tages L.
VII. Sphingidae.
86. Acherontia ©.
96. Atropos L.
37. Smerinthus Latr.
97. Populi L.
98. Ocellata L.
88. Dilina Dalm.
99. Tiliae L.
a) ab. Brunnescens Stgr.
39./SphinxO,
100. Ligustri L.
40. Protoparce Burm.
101. Convolvuli L.
41. Hyloicus Hb.
102. Pinastri L.
42, Deilephila ©.
103. Galii Rott.
104. Euphorbiae L.
a) ab. Rubescens Gar-
bowski.
105. Livornica Esp.
43. Chaerocampa Dup.
106. Celerio L.
107. Elpenor L.
44. Metopsilus Dunc.
108. Porcellus L.
222
45. Pterogon B.
109. Proserpina Pall.
46. Macroglossa Sc.
110. Stellatarum L.
47. Hemaris Dalm.
111. Fuciformis L.
Bombyliformis O.
112. Scabiosae Z.
Fuciformis O.
VIII. Notodontidae.
48. Cerura Schrnk.
(Harpyia O.)
113. Bicuspis Bkh.
114. Furcula A.
115. Bifida Hb.
49, Dicranura B.
116. Erminea Esp.
117. Vinula L.
50. Stauropus Germ.
118. Fagi L.
51. Hoplitis Hb.
(Hybocampa Ld.)
119. Milhauseri F.
52. Gluphisia B.
120. Crenata Esp.
53. Drymonia Hb.
121. Querna (S. V) FE.
122. Trimacula Esp.
a) ab. Dodonaea Hb.
123. Chaonia Hb.
54. Pheosia Hb.
124. Tremula Cl.
125. Dictaeoides Esp.
Lepidopteren-Fauna von Niederhessen,
55. Notodonta O. by
126.
127.
128.
129.
131.
57.
132.
130.
56.
Ziczac L.
Dromedarius L.
Phoebe Siebert (Tri-
tophus F.
Tritophus Esp. (Torva
Hb.)
Irepida Esp.
Leucodonta Stgr.
Bicoloria Schiff.
OÖchrostigmaHb.
(Drynobia Dup.)
Melagona Bkh.
58. Odontosia Hb.
133.
Carmelita Esp.
59. Lophopteryx Stph.
134.
135.
60.
136.
Camelina L.
Cuculla Esp.
Pterostoma Germ.
Palpina L.
61. Ptilophora Steph.
157.
138.
139.
140.
141.
142.
143:
Plumigera Esp.
62. Phalera Hb.
Bucephala L.
63. Pygaera 0.
Anastomosis L.
Curtula L.
Anachoreta F.
Pigra Hufn.
IX. Lymantriidae.
(Liparidae.)
64. Orgyia OÖ.
Gonostigma F.
Dr. Ebert.
144. Antiqua L.
65. Dasychira Stph.
145. Fascelina L.
146. Pudibunda L.
a) ab. Concolor Stgr.
66. Euproctis Hb.
147. Chrysorrhoea L.
67. Porthesia Steph.
148. Similis Fuessl.
68. Arctornis Germ.
(Laria Schrk.)
149. L nigrum Mueller.
69. Stilpnotia Westw. u.
Humphr. (Leucoma Stph.)
150. Salicis L.
70. Lymantria Hb.
(Psilura Stph.)
151. Dispar L.
152. Monacha L.
a) ab. Nigra Frr.
b) ab. Eremita O.
X. Lasiocampidae.
71. Malacosoma Auriv.
153. Neustria L.
72. Poecilocampa Stph.
154. Populi L.
13. Eriogaster Germ.
455. Catax L.
156. Lanestris L.
74. Lasiocampa Schrk.
157. Quereus L.
a) var. Spartii Hb.
158. Trifolii Esp.
223
75. Macrothylacia Rbr.
159. Rubi L.
76. Cosmotriche Hb.
160. Potatoria L.
77. Epicnaptera Rbr.
161. Tremulifolia Hb.
78. Gastropacha ©.
162. Quercifolia L.
a) ab. Alnifolia O.
163. Populifolia Esp.
79. Odonestis Germ.
164. Pruni L.
80. Dendrolinus Germ.
165. Pini L.
XI. Entromididae.
81. Endromis OO.
166. Versicolora L.
XII. Lemoniidae.
82. Lemonia Hb. (Crate-
ronyx Dup.)
167. Dumi L.
XII. Saturniidae.
85. Satuenıa Schrk:
168. Pavonia L.
84. Aglia O.
169. Tau L.
a) ab. Ferenigra Th.-
Mieg.
Lugens Stndf.
224 Lepidopteren-Fauna von Niederhessen.
XIV. Drepanidae. : 92. Arsiloncherig
85. Drepana Schrk. 191. Albovenosa Goeze.
170. Falcataria L. B. Trifinae.
171. Curvatula Bkh. 93. Agrotis®;
172. Lacertinaria L. 192. Strigula Thnb.
173. Binaria Hufn. 193. Signum F.
174. Cultraria F. 194. Janthina Esp.
Ra E 195. Fimbria L.
S3orEnlıxs beach, 196. SAdgdr
175. Glaucata Sc. 197. Pronuba L.
a) ab. Innuba.
XV. Noctuidae. 198 Comes
> re hen 5% PB
Ho LERÜILGNILEE 199. Castanea .Esp.
87. Panthea Hb. 200. Triangulum Hufn.
176. Coenobita Esp. 201. Baja F.
88. Diphtera Hb. 202. Cnigrum L.
; : 203. Stigmatica Hb.
12021 Osbeck < |
Be ln 204. Xanthographa F.
205. Umbrosa Hb. 4
89. Demas Stph. 206. Rubi View.
1082 CorylirB. 207. Brunnea F.
208. Plecta L.
N
90. Acronycta O 209. Simulans Hufn.
179. Leporina L. 210. Lucipeta F.
180. Aceris L. 211. Latens Hb.
181. Megacephala F. 912. Pte
182. Alni L. 213. Exclamationis L.
183. Strigosa F. | 214. Nigricans L.
184. Tridens Schiff. 915, Tritici L.
185. Psi L. a) var. Aquilina Hb.-
186. Cuspis Hb. 216. Obelisca Hb.
187. Auricoma F. 217. Corticea Hb.
188. Euphorbiae r. 218. Ypsilon Rott.
a)var.EuphrasiaeBrahm. | 919 Segetum Schiff.
189. Rumicis I. 290. Saucia Hb.
91. Craniophora Snell. | 221. Praecox L.
190. Ligustri F. | 222. Prasina F.
Dr. Ebert.
223. occulta L.
94. Pachnobia Gn.
224. Rubricosa F.
225. Leucographa Hb.
95. Charaeas Stph.
226. Graminis L.
96. Epineuronia Rbl.
227. Popularis F.
228. Cespitis F.
97. Mamestra Hb.
229. Leucophaea View.
230. Advena F.
231. Tincta Brahm.
232. Nebulosa Hufn.
233. Brassicae L.
234. Persicariae L.
a) ab Unicolor Stgr.
Oleracea L.
Greenistae Bkh.
Dissimilis Knoch.
Thalassina Rott.
Contigua Vill.
Pisi L.,
Trifolii Rott.
Glauca Hb.
Dentina Esp.
Reticulata Vill.
245. Chrysozona Bkh.
246. Serena F.
98. Dianthoecia B.
247. Filigrama Esp.
a)v.XanthocynanaeHb.
248. Albimacula Bkh.
249. Nana Rott.
250. Compta F.
251. Capsincola Hb.
233.
236.
237.
238.
239.
240.
241.
242.
243.
244.
| 252. Cucubali Fuessl.
253. Carpophaga Bkh,
99. Bombycia Stph.
(Cleoceris B.)
254. Viminalis F.
100. Miana Steph.
255. Ophiogramma Esp.
256. Strigilis Cl.
a) ab. Latruncula Hb.
b) ab Aethiops Hw.
257. Bicoloria Vill.
101. Bryophila Tr.
258. Ravula Hb.
259. Algae F.
260. Perla F.
102. Diloba B.
261. Caeruleocephala L.
103. Apamea O-Tr.
262. Testacea Hb.
104. Celaena Steph.
263. Matura Hufn.
105. Hadena Schrk.
264.
269.
266.
267.
268.
269.
270.
Porphyrea Esp.
Adusta Esp.
Ochroleuca Esp.
Furva Hb.
Sordida Bkh.
(semmea Fr.
Monoglypha Hufn.
a)ab.InfuscataBuchanan
Lateritia Hufn.
Lithoxylea F.
Rurea F.
Hepatica Hb.
Scolopacina Esp.
15
271.
272.
273.
274.
275.
226
Lepidopteren-Fauna von Niederhessen.
276. Basilinea F.
277. Gemina Hb.
278. Unanimis Tr.
279. Secalis (L.) Bjerk.)Didy-
ma Esp.
a) ab. Leucostigma Esp.
106. Polia O. Th.
280. Flavicincta F.
281. Chi L.
10% Brachiony.cha Hb.
Asteroscopus B.
282. Sphinx Hufn.
108. Miselia O.
283. Oxyacanthae L.
109. Dichonia Hb.
284. Aprilina L.
285. Convergens F.
110. Dryobata Ld.
286. Protea Bkh.
111. Dipterygia Stph.
287. Scabriuscula L.
112. Hyppa Dup.
288. Rectilinea Esp.
113. Chloantha Gn.
289. Polyodon Cl.
114. Trachea Hb.
290. Atriplicis L.
115. Euplexia Stph.
291. Lucipara E77
116. Phlogophor.a Er.
Habryntis Led.
292. Scita Hb. |
306.
117. Brotolomia ze
293. Meticulosa L.
118 Mania Tr:
294. Maura L.
119. Naenia Stph.
295. Typica L.
120. Helotropha Ld.
296. Leucostigma Hb.
121. Hydroecia Gn.
297. Nictitans Bkh. &
a)ab.ErythrostigmaHw.
298. Micacea Esp.
299. Petasitis Dbld.
122. Gortyna Hb.
300. Ochracea Hb.
123. Nonagria U.
301. Typhae Thnbg.
Arundinis F. -
124. Tapinostola Ld.
302. Fulva Hb. | |
125. Lucer ae:
303. Virens L.
126. Calamia Hb.
304. Lutosa Hob.
127. Leuchmeaz
305. Impura Hb.
Pallens L.
Obsoleta Hb.
308. Straminea Tr.
309. CommalEH =
310. L, album
3ll. Conigera F.
307.
312. Albipuncta F.
313. Lythargyria Esp.
314. Turca L.
128. Grammesia Stph.
315. Trigrammica Hufn.
Deeearadrina’Oo.:
316.
317.
518.
319.
320.
321.
130. Petilampa Auriv.
322. Arcuosa Hw.
131. Rusina Stph.
323. Umbratica Goeze.
Tenebrosa Hb.
E32 Anphıpyra ©.
324. Tragopoginis L.
325. Perflua F.
326. Pyramidea L.
133. Taeniocampa Gn.
2241. Gothica L.
328. Miniosa F.
329. Pulverulenta Esp.
330. Populeti Fr.
331. Stabilis View.
332. Incerta Hufn.
333. Gracilis F.
334. Munda Esp.
134. Panolis Hb.
Quadripunctata F.
Respersa Hb.
Morpheus Hufn.
Alsines Brahm.
Taraxaci Hb.
Ambigua F.
335. Griseovariegata Goeze.
Piniperda Panz.
Dr. Ebert. 227
135. Dicycla Gn.
336. Oo L.
136. Calymnia Hb.
337. Pyralina View.
338. Affıinis L.
359. Trapezina L.
137. Cosmia O.
340. Paleacea Esp.
138. Dyschorista Ld.
341. Fissipuncta Hw.
139. Plastenis B.
342. Retusa L.
343. Subtusa F.
140. Cirrhoedia Gn.
344. Ambusta F.
141. Orthosia OÖ.
345. Lota Cl:
346. Macilenta Hb.
347. Circellaris Hufn.
348. Helvola L.
549. Pistacina L.
350. Litura L.
Berxonchiı ©
851. Citrago L.
352. Aurago F.
a) ab. Fucata Esp.
393. LuteaStröm.(FlavagoF.)
354. Fulvago L.
a) ab. Flavescens Esp.
805. Gilvago Esp. |
356. Ocellaris Bkh.
a) ab. Lineago Gn.
15*
228 Lepidopteren-Fauna von Niederhessen.
143. Hoporina Blanch. | 376. Asteris Schiff.
357. Croceago F. 377. Umbratica L.
378. Lactucae Esp.
ke 144. Orrhodia Hb. 379. Chamomillae Schiff.
398. Vauspunciatum sp. 380. Artemisiae Hufn.
So) V aceinun: 381. Absinthii L.
a) ab. Spadicea Hb. 389
b) Mixta Stgr.
360. Ligula Esp. 152. Anarta Hb.
a) ab. Polita Hb. | 383. Myrtilli L.
an, RUbIEIIE HE: 153. Heliacı Di
145. Scopelosoma Curt. | 384. Tenebrata Sc.
362. Satellitia L. 154. Heliothis O.
. Argentea Hufn.
146. Xylina Tr. 385. Dipsacea L.
363. Semibrunnea Hw. 386. Scutosa Sc.
364. Socia Rott. 387. Peltigera Schiff.
365. Furcifera Hufn. 388. Armigera Hb.
366. Ornitopus Rott. 155. Pyrrhia Hb.
147. Calocampa Stph. | 389. Umbra Hufn.
367. Vetusta Hb. 156. Aranena Eh
5368. Exoleta L.
369. Solidaginis Hb. 390. Luctuosa Esp.
157. Erastria O.
391. Uncula Cl.
392. Deceptoria Sc.
393. Fasciana L.
158. Rivula Gn.
594. Sericealis Sc.
148. Xylomyges Gn.
370. Conspicillaris L.
a) ab. Melaleuca View.
149. Xylocampa Gn.
371. Areola Esp.
150. Calophasia Steph.
372. Lunula Hufn. 159. Prothymnia Hb.
151. Cucu IR Sa a ee
373. Verbasci L. 160. Emmelia Hb.
374. Scrophulariae Capieux. (Agrophila B.)
375. Lychnitis Rbr. 396. Trabealis Sc.
Dr. Ebert. 229
C. Gonopterinae.
161. Scoliopterix Germ.
397. Libatrix L.
D. Quadrifinae.
162. Abrostola O.
398. Triplasia L.
399. Tripartita Hufn.
163. Plusia ©.
400. Moneta F.
401. Chrysitis L.
402. Festucae L.
403. Pulchrina Hw.
404. Jota L.
405. Gamma L.
164. Euclidia ©.
406. Mi Cl.
407. Glyphica L.
165. Pseudophia Gn.
408. Lunaris Schiff.
166. Catephia O.
409. Alchyimsta Schiff.
167. Catocala Schr.
410. Fraxini L.
411. Elocata Esp.
412. Nupta L.
413. Sponsa L.
414. Promissa Esp.
415. Fulminea Scop.
(Paranympha L.)
168. Toxocampa Gn.
416. Pastinum Tr.
417. Viciae Hb.
E. Hypeninae.
169. Laspeyria Germ.
(Aventia Dup.)
418. Flexula Schiff.
170. Parascotia Hb.
Boletobia B.
419. Fuliginaria L.
171. Zanclognatha Ld.
420. Tarsiplumalis Hb.
421. Tarsipennalis Tr.
422. Grisealis Hb.
423. Emortualis Schiff.
172. Pechipogon Hb.
424. Barbalis Cl.
173. Bomolocha Hb.
425. Fontis Thnb.
174. Hypena Schr.
426. Proboscidalis L.
427. Obesalis Tr.
428. Rostralis L.
VI. Cymatophoridae.
175. Habrosyne Hb.
429. Derasa L.
176. Thyatira Hb.
430. Batis L.
177. Cymatophora Tr.
431. Or F.
432. Octogesima Hb.
433. Fluctuosa Hb.
434. Duplaris L.
178. Polyploca Hbh.
(Asphalia Ld.)
435. Diluta FE.
230
436. Flavicornis L.
437. Ridens FE.
XVII. Brephidae.
179. Brephos O.
438. Parthenias L.
439. Nothum Hb.
XVII. Geometridae.
A. Geometrinae.
180. Pseudoterpna Hob.
440. Pruinata Hufn.
181. Geometra L.
441. Papilionaria L.
442. Vernaria Hb.
182. Euchloris Hb.
(Phorodesma B.)
443. Pustulata Hufn.
444. Smaragdaria F.
183. Nemoria Hb.
445, Niridata I.
446. Porrinata Z.
184. Thalera Hb.
447. Fimbrialis Sc.
448. Putata L.
449, Lactearia L.
185. Hemithea Dup.
450. Strigata Müll.
B. Acidaliinae.
186. Acidalia Tr.
451. Similata Thnbg.
Perochraria F.
452. Ochrata Sc.
Lepidopteren-Fauna von Niederhessen.
453.
454.
455.
456.
457.
458.
459.
460.
461.
462.
469.
464.
469.
466.
| 467.
468.
469.
470.
471.
472.
473.
474.
475.
476.
4.
478.
188.
479.
189. Timandra Dup.
| 480. Amata L.
Rufaria Hb.
Muricata Hufn.
Dimidiata Hufn.
Virgularia Hb.
Straminata Tr.
Bisetata Hufn.
Dilutaria Hb.
Humiliata Hufn.
Inornata Hw.
Aversata L.
a) ab. Spoliata Stgr.
Emarginata L.
Immorata L. |
Rubiginata Hufn.
Marginepunctata Göze.
Incanata L.
Fumata Stph.
Remutaria Hb.
Immutata L.
Strigilaria Hb.
Ornata Sc.
[Violata Thnbg.]
a) var. Decorata Bkh.
!
!
187. Ephyra Dup.
(Zonosama Ld.)
Pendularia Cl.
Annulata Schulze.
Porata’P:
Punctaria L.
Linearia Hb.
Rhodostrophia Hb.
(Pellonia Dup.)
Vibicaria Cl.
Dr. Ebert. 231
-C. Larentiinae.
190. Lythria Hb.
481. Purpuraria L.
191. Ortholitha Hb.
482. Plumbaria F.
483. Limitata Sc.
484. Moeniata Sc.
485. Bipunctaria Schiff.
192. Minoa Tr.
486. Murinata Sc.
1953. OdeziaB.
487. Atrata L.
488. Tibiale Esp.
194. Lithostege Hb.
489. Farinata Hufn.
195. Anaitis Dup.
490. Praeformata Hb.
491. Plagiata Hb.
196. Chesias Tr.
492. Spartiata Fuessl.
E97 Fobophora Eurt.
493. Polycommata Hb.
494. Sertata Hb.
495. Carpinata Bkh.
496. Halterata Hufn.
497. Sexalisata Hob.
498. Viretata Hb.
198. Cheimatobia Stph.
499. Boreata Hb.
500. Brumata L.
23% Thriphosa Stph.
501. Dubitata L. |
200. Eucosmia Stph.
502. Certata Hb.
503. Undulata L.
201. Scotosia Stph.
504. Vetulata Schiff.
505. Rhamnata Schiff.
202. Lygris Hb.
506. Reticulata Thnbg.
507. Prunata L.
508. Testata L.
509. Populata L.
510. Associata Bkh.
203, barentiıa Tr
(Cidaria Tr.)
511. Dotata L.
512. Fulvata Forst.
513. Ocellata L.
514. Bicolorata Hufn.
515. Variata Schiff.
a) var. Obeliscata L.
516. Juniperata L.
517. Siterata Hufn.
518. Truncata Hufn.
519. Immanata Hw.
. Firmata Hob.
521. Olivata Bkh.
522. Viridaria F.
523. Fluctuata L.
524. Didymata L.
525. Vespertaria Bkh.
526. Montanata Schiff.
527. Suffumata Hb.
a) ab. Piceata Stph.
528. Quadrifasciaria Cl.
=
529.
530.
531.
532.
533.
534.
535.
536.
537.
538.
539.
540.
541.
542,
543.
544.
545.
546.
547.
548.
549.
550.
551.
552.
553.
554.
555.
556.
557.
558.
559.
560.
Ferrugata Cl.
a) ab. Spadicearia Bkh.
Pomoeriaria Ev.
Designata Rott.
Dilutata Bkh.
a) ab. Obscurata Stgr-
Cuculata Hufn.
Galiata Hb.
Sociata Bkh.
Picata Hb.
Albicillata L.
Procellata F.
Lugubrata Stgr.
Hastata L.
Tristata L.
Molluginata Hb.
Alchemillata L.
Hydrata Tr.
Minorata Tr.
Adaequata Bkh.
Albulata Schiff.
a) ab. Subfasciaria Boh.
Testaceata Don.
Blomeri Curt.
Obliterata Hufn.
Luteata Schiff.
Flavofasciata Thnbg.
Decolorata Hb.
Bilineata L.
Sordidata F.
Autumnalis Ström.
Trifasciata Bkh.
Capitata H. S.
Silaceata Hb.
Corylata Thnbg.
Badiata Hb.
Berberata Schiff.
Lepidopteren-Fauna von Niederhessen.
| 561. Nigrofasciaria Goeze.
562. Rubidata F.
563. Comitata L.
204. Asthena Hb.
564. Candidata Schiff.
205. Tephroclystia Hb.
Eupithecia Curt.
565. Oblongata Thnbg.
566. Linariata F.
567. Pulchellata Stph.
568. Laquaearia H. S.
569. Irriguata Hb.
570. Pusillata F.
571. Indigata Hb.
572. Abietaria Goeze.
573. Togata Hb.
574. Insigniata Hb.
575. Venosata F.
576. Pimpinellata Hb.
577. Expallidata Grn.
578. Assimilata Gn.
579. Absinthiata Cl.
580. Goossensiata Mab.
Minutata Gn.
581. Actaeata Waldersdorff.
582. Albipunctata Hw.
583. Vulgata Hw.
584. Selinata H.S.
585. Lariciata Frr.
586. Castigata Hb.
587. Subnotata Hb.
588. Helveticaria B.
a) ab. Arceutata Frr.
589. Cauchyata Dup.
590. Satyrata Hb.
Dr. Ebert. 233
591. Succenturiata L.
a) ab, Subfulvata Hw.
b) ab. Oxydata Tr.
592. Scabiosata Bkh.
593. Semigraphata Brd.
Nepetata Mab.
. Plumbeolata Hw.
59. Immundata Z.
. Isogrammaria H. S.
597. Tenuiata Hb.
. Nanata Hb.
599. Innotata Hufn.
a) var. Fraxinata Crewe.
. Abbreviata Stph.
601. Exiguata Hb.
602. Lanceata Hb.
603. Sobrinata Hb.
206. Chloroclystis Hb.
Eupithecia Curt.
604. Coronata Hb.
605. Rectangulata L.
606. Debiliata Hb.
a0 Collix Gn.
607. Sparsata Tr.
208. Phibalapteryx Stph.
608. Vitalbata Hb.
609. Tersata Hb.
D. Orthostixinae.
209. Epirranthis Hph.
Ploseria B.
610. Pulverata Thnbg.
E. Boarmiinae.
210. Abraxas Leäch.
611. Grossulariata L.
| 612. Sylvata Sc.
613. Marginata L.
a) ab. Pollutaria Hb.
614. Adustata Schiff.
211. Bapta Stph.
615. Pictaria Curt.
616. Bimaculata F.
617. Temerata Hb.
212. Deilinia Hmps.
Cabera Tr.
618. Pusaria L.
a) ab. Rotundaria Hw.
619. Exanthemata Sc.
213. Numeria Dup.
620. Pulveraria L.
621. Capreolaria F.
214. Ellopia Tr.
622. Prosapiaria L.
a) var. Prasinaria Hb.
215. Metrocampa Ltr.
623. Margaritata L.
216. Ennomos Tr.
(Eugonia Hb.)
624. Autumnaria Wernb.
625. Quercinaria Hufn.
a) ab. Infuscata Stgr.
b) ab. Carpinaria Hb.
626. Alniaria L.
627. Fuscantaria Hw.
628. Erosaria Hb.
a) ab. Tiliaria Hb.
b) ab. Unicoloria Esp.
234 Lepidopteren-Fauna von Niederhessen.
217. Selina Hb. 227. Hypoplectis Hb.
629. Bilunaria Esp. 644. Adspersaria Hb.
a) gen. aest. Juliaria Hw.
630. Lunaria Schiff. 228. Venilia Dup.
631. Tetralunaria Hufn. 645. Macularia L.
215. Hygrochroa Hb. 229. Semiothisa Hb.
(Pericallia Stph.) (Macaria Curt.) j
632. Syringaria L. 646. Notata L. i
219. Gonodontis Hn, 647. Alternaria Hb. i
648. Signaria Hb.
649. Liturata Cl. i
250. Hybernia Latr.
are 650. Rupicapraria Hb.
So SEennariaz]ı 651. Bajaria Schiff
221. Crocallis Tr. 652. Leucophaearia Schiff.
ln selarnı Bkh a)ab. Marmorinaria Esp.
636, Ei; a! “ 653. Aurantiaria Esp.
Fr 654. Marginaria Bkh.
222. Angerona Dup. 655. Defoliaria Cl.
Ber Penner a) ab. Obscurata Stgr.
a) ab. Sordiata Fuessl. | 231. Anisopteryx Stph.
b) ab. Corylaria Ihnbg. | g55\ Aceraria Schi
225. Ourapteryx Leach. | 657. Aescularia Schiff.
(Odontoptera Stph.)
633. Bidentata Cl.
220. Himera Dup.
638. Sambucaria L. 239. Phigalia Dup.
224. Eurymene Dup. 658. Pedaria F.
39. lab ia L. Er |
639 Be Lara 233. Biston Leach. 1
225. Opisthograptis Hb. | 659. Hispidaria F.
(Rumia Dup.) 660. Hirtaria Cl.
640. Luteolata L. 661. Strataria Hufn.
226. Epione Dup. 234. Amphidasis Tr.
641. Apiciaria Schiff. 662. Betularia L.
642. Paralellaria Schiff. a) ab. Doubledayaria
643. Advenaria Hb. | Mill.
Dr. Ebert.
235. Boarmia Tr.
Cinctaria Schiff.
Gremmaria Brahm.
a) v. Perfumaria
Knagsgs.
665. Secundaria Esp.
666. Repandata L.
a) ab. Conversaria Hb.
b) ab. Maculata Stgr.
Roboraria Schiff.
a) ab. Infuscata Stgr.
Consortaria F.
a) ab. Consobrinaria
Bkh.
669. Angularia Thnbg.
670. Lichenaria Hufn.
671. Jubata Thnog.
raria Hb.)
672. Crepuscularia Hb.
673. Abietaria Hw.
674. Consonaria Hb.
675. Luridata Bkh.
676. Punctularia Hb.
236.
677. Hippocastanaria Hb.
237. Gn ophos Tr.
678. Obscuraria Hb.
2538. KFidonia-Tr.
679. Carbonaria CI.
680. Limbaria FE.
239. Ematurga Ld.
681. Atomaria L.
663.
664.
667.
668.
(Glab-
Pachycnemia Stph.
240. Bupalus Leach.
682. Piniarius L.
235
241. Thamnonoma Ld.
(Halia Dup.)
683. Wauaria L.
684. Brunneata Thnbg.
242. Diastictis Hb.
685. Artesiaria F.
243. Phasıane HS.
686. Petraria Hb.
687. Clathrata L.
244. Aspilates Tr.
688. Gilvaria E.
245. PerconiaHb.
689.. Strigillaria Hb.
XIX. Nolidae.
246. Nola Leach.
690. Cucullatella L.
691. Strigula Schift.
692. Confusalıs Hs.
XX. Cymbidae.
247. Sarrothripus Curt.
695. Revayana Sc.
Undulana Hb.
248 BKarıas.hib
694. Clorana L.
249. Hylophila Hb.
695. Prasinana L.
696. Bicolorana Fuessl.
XXl1. Syntomidae.
250. Dysauxes Hb.
(Naclia B.)
697. Ancilla L.
236
XXlII. Arctiidae.
A. Arctiinae.
251. Spilosoma Stph.
698. Mendica Ci.
699. Lubricipeda L.
700. Menthastri Esp.
01. Urticae Esp.
252. Phragmatobia Stph.
702. Fuliginosa L.
253. Parasemia Hb.
(Nemeophila Stph.)
703. Plataginis L.
a) ab. Hospita Schiff.
254. Diacrisıa Hb.
704. Sanio L.
Russula L.
255. Arctinıa Eichwald.
705. Caesarea Goeze.
Luctifera Esp.
256. Arctia Schrk.
706. Caja L.
707. Aulica L.
257. Callimorpha Latr.
708. Dominula L.
709. Quadripunctaria Poda.
Hera L.
258. Hypocrita Hb.
(Euchelia B.)
710. Jacobaeae L.
259. Deiopeia Stph.
711. Pulchella L.
Lepidopteren-Fauna von Niederhessen.
B. Lithosiinae.
260. Nudaria Hw.
712. Mundana L.
261. Miltochrista Hb.
(Caligenia Dup.)
713. Minata Forst.
262. Endrosa Hb.
(Setina aut.)
714. Irrorella Cl.
263. Cybosia Hb.
715. Mesomella L.
264. Comaıida Wek.
716. Senex Hb.
265. Gnophria Stph.
717. Rubricollis L.
266. Oeonistis Hb.
718. Quadra L.
267. Lithosia F.
719. Deplana Esp.
720. Lurideola Zinck.
721. Complana L.
722. Sororcula Hufn.
XXIII. Zygaenidae.
Zygaeninae.
268. ZygaenaF.
723. Purpuralis Brünnich.
Pilosellae Esp.
724. Meliloti Esp.
725. Trifolii Esp.
a) ab. Confluens Stgr.
b) ab. Orobi Hb.
726. Lonicerae Scheven.
Dr. Ebert.
237
727. Filipendulae L.
728. Carniolica Sc.
a) ab. Hedysari Hb,
269. Ino Leach.
729. Pruni Schiff.
730. Statices L.
XXIV. Cochlididae.
270. Cochlidion Hhb.
731. Limacodes Hufn.
XXV. Psychidae.
271. Pachytelia Westw.
7132. Unicolor Hufn.
272. Oreopsyche Spr.
733. Muscella F.
273. Rebelia Heyl.
734. Nudella O.
274. Epichnopteryx
Hein.
735. Pulla Esp.
275. Fumea Stph.
736. Casta Pall.
Intermediella Brd.
137. Betulina Z.
AXVI. Sesiidae.
276. Trochilium Sc.
738. Apiformis Cl.
Se Seiapteron Stgr.
739. Tabaniformis Rott.
278. Sesia F.
740. Scoliaeformis Bkh.
741. Spheciformis Gerning.
742. Cephiformis O.
743. Tipuliformis Cl.
744. Vespiformis L.
Asiliformis Rott.
145. Myopaeformis Bkh.
746. Caliciformis L.
747. Formicaeformis Esp.
748. Empiformis Esp.
749. Muscaeformis View.
279. Bembecia Hb.
750. Hylaeiformis Lasp.
XXVII. Cossidae.
280. CossusF.
751. Cossus L.
Ligniperda F.
281. Zeuzera Latr.
752. Pyrina L.
XXVII. Hepialidae.
282. Hepialus F.
753. Humuli L.
754. Sylvina L.
755. Lupulina L.
756. Hecta L.
238
Lepidopteren-Fauna von Niederhessen.
B. Microlepidoptera.
I. Pyralidae.
A. Galleriinae.
1. Achroia Hb.
. Grisella F.
2. Aphomia Hb.
. Sociella L.
3. Galleria F.
. Mellonella L.
B. Crambinae.
4. Crambus.
. Inquinatellus Schiff.
. Geniculeus Hw.
. Tristellus F.
. Selasellus Hb.
. Luteellus Schiff.
. Perlellus Sc.
. Margaritellus Hb.
. Pinellus L.
. Myellus Hb.
. Falsellus Schiff.
. Chrysonuchellus Sc.
. Hortuellus Hb.
. Culmellus L.. _
. Dumetellus Hb.
. Pratellus L.
. Pascuellus L.
. Hamellus Thnbg.
5, Chilo=2k
. Cicatricellus Hb.
C. Schoenobiinae.
6. Schoenobius Dup.
22. Forficellus Thnb.
D. Anerastiinae.
7. Anerastia Hb.
23. Lotella Hb.
E. Phyeitinae.
8. Homoeosoma (Curt.
24. Nebulella Hb.
25. Binaevella Hb.
9. Ephestia @n.
26. Kuehniella Z.
27. Elutella Hb.
10. Pempelia Hb.
28. Ornatella Schiff.
11. Zophodia Hb.
29, Convolutella Hb.
12. Hypochalcia Hb.
30. Lignella Hb.
(Mellanella Tr.)
31. Ahenella Hb.
13. Selagia Z.
32. Spadicella Hb.
- (Ianthinella Hb.)
14. Salebrıza a
33. Palumbella F.
34. Obductella Z.
35. Fusca Hw.
36. Semirubella Sc.
Dr. Ebert. 239
152Dioryetria 2.
37. Abietella F.
16. Phycita Rag.
38. Spissicella F.
17. Acrobasis Z,
39. Obtusella Hb.
40. Tumidana Schiff.
(Rubrotibiella FR.)
41. Zelleri Rag.
(Tumidella Zk.)
42. Consociella Hb.
18 Rhodophaea Gn.
43. Marmorea Hw.
(Epelydella Z.)
44, Advenella Zk.
19. Myelois Hb.
45. Cribrella Hb. °
(Cribrum Schrk..)
F. Endotrichinae.
205 EndotrichaiZz,
46. Flammealis Schiff.
6. Pyralinae.
21. Aglossa Latr.
47. Pinguinalis L.
2 PyralisL
48. Farinalis L.
23. Herculia WIk.
49. Glaucinalis L.
24. Cledeobia Stph.
50. Angustalis Schiff.
H. Hydrocampinae.
25. Nymphula Schrk.
51. Stagnata Don.
52. Nymphaeata L.
53. Stratiotata L.
26. Cataclysta Hb.
54. Lemnata L.
27. Stenia Gn.
55. Punctalis Schiff.
28. Perinephila Hb.
56. Lancealis Schiff.
29. Psammotis EID:
57. Pulveralis Ein,
58. Hyalinalis Hb.
30. Eurrhypara Hb.
59. Urticata L.
I. Scopariinae.
31. Scoparia Hw.
60. Ambigualis Tr.
61. Ingratella Z.
62. Dubitalis Hb.
63. Manifestella H. S.
64. Murana Curt.
65. Truncicolella Stt.
66. Crataegella Hb.
67. Frequentella Stt.
K. Pyraustinae.
32. Agro tera Schrk. |
68. Nemoralis Sc.
33. Sylepta Hb.
69. Ruralis Sc.
34. Evergestis Hb.
70. Extimalis Sc.:
71. Straminalis Hb. _
240 Lepidopteren-Fauna von Niederhessen.
35. Nomophila Hb. | II, Pterophoridae.
72. Noctuella Schiff. 42. Oxyptilus Z.
36. Phlyctaenodes Hb. | gg, Pilosellae Z.
73. Palealis Schiff. 100. Hieracii Z.
74. Verticalis L. 101. Parvidactylus Hw.
37. Diasemia Gn. 43. Platyptilia Hb.
75. Litterata Sc.
102. Rhododactyla F.
38. Cynaeda Hb. 103. Ochrodactyla Hb.
76. Dentalis Schiff. 104. Bertrami Rössl.
39. Titanio Hb. (Ochrodactylus Tegstr.)
77. Pollinalis Schiff. 105. Gonodactyla Schiff.
{ 106. Zetterstedti Z.
40. Pionea Gn. 107. Nemoralis Z.
8. Pandalis Hb. 108. Tesseradactyla IL.
79. Crocealis Hb. \
80. Elutalis Schiff. 44. Alucita Wisghm.
81. Prunalis Schiff. 109. Pentadactyla L.
82. Stachydalis Grerm. 110. Tetradactyla L.
83. Verbascalis Schiff.
84. Forficalis L.
85. Olivalis Schiff.
41. Pyrausta Schrk.
86 Terrealis Tr.
45. Pselnophorus Wallgr.
111. Brachydactylus Tr.
46. Marasmarcha Meyr.
112. Phaeodactyla Hb.
87. Fuscalis Schift. 47. Pterophorus Geoffr.
88. Sambucalis Schiff. 113. Monodactylus L.
89. F lavalis Schiff. 114. Scarodactylus Hb.
90. Nubilalis Hb 115. Carphodactylus Hb.
91. Cespitalis Schiff, 116. Osteoductylus Z.
92. Falcatalis Gm. 117. Microdactylus Hb.
93. Purpuralis L.
94. Aurata Sc. 48. Stenoptilia Hb.
95. Nigrata Sc. 118. Bipunctidactyla Hw.
96. Cingulata L. | | (Serotinus Z.)
97. Albofascialis Tr. 119. Graphodactyla Tr.
98. Funebris Ström, 120. Pterodactyla L.
III. Orneodidae.
49. Orneodes Aatr.
121. Dodecadactyla Hb.
122. Hexadactyla L.
IV. Tortricidae.
A. Tortricinae.
50. Acalla Meyr.
Emargana F.
(Caudana F.)
Hastiana L.
Mixtana Hb.
Logiana Schiff.
Variegana Schiff.
Boscana F.
Literana L.
Niveana F.
Sponsana F.
Schalleriana F.
Aspersana Hb.
Ferrugana Tr.
Lithargyrana H. S.
Holmiana L.
Contaminana Hb.
129.
124.
125.
126.
127.
128.
129.
130.
131.
132.
133.
154,
135.
136.
137.
51. Amphisa Curt.
138. Gerningana Schiff.
52. Dichelia Gn.
139. Grotiana F.
140. Gnomana Cl.
53. Capua Stph.
141. Favillaceana Hb.
54. Cavoecia Hb.
142. Piceana L.
143. Podana Sc.
144. Crataegana Hb.
145. Xylosteana L.
Dr. Ebert.
241
146.
147.
148.
149.
150.
151.
152.
55. Pandemis Hb.
153. Corylana F.
154. Ribeana Hb.
a) var. Cerasana Hb.
Cinnamomeana Tr.
Heparana Schiff.
56. Eulia Hb.
Cinctana Schiff.
Ministrana L.
Rosana L.
Sorbiana Hb.
Semialbana Gn.
Costana F.
Musculana Hb.
Unifasciana Dup.
Lecheana L.
155.
156.
157.
158.
57. Tortrix Meyr.
159. Forskaleana L.
160. Bergmanniana L.
161. Convayana F.
162. Loeflingiana L.
163. Viridana L.
164. Forsterana F.
165. Viburniana F.
166. Rusticana Tr.
167. Diversana Hpb.
58. Cnephasia Curt.
168. Osseana Sc.
169. Argentana Cl.
170. Penziana Thnbg.
171. Wahlbomiana L.
59. Doloploca Hb.
172. Punctulana Schiff.
60. Cheimatophila Stph.
173. Tortricella Hb. ;
16
1
61. Exapate Hb.
174. Congelatella Cl.
62. Anisotaenia Stph.
175. Hybridana Hb.
176. Ulmana Hb.
B. Conchylinae.
63. Conchylis Ld.
177. Dubitana Hb.
178. Posterana Z.
(Ambiguana Tr.)
Curvistrigana Wilk.
Mussehliana Tr.
Manniana F.
Sanguisorbana H. S.
Alella Schulze.
Hartmanniana Cl.
Badiana Hb.
Kindermanniana Tr.
187. Smeathmanniana F.
188. Ciliella Hb.
64. Euxanthis Meyr.
189. Hamana L.
190. Zoegana L.
191. Straminea Hw.
192. Angustana Hb.
Cruentana H. S.
1709.
180.
181.
182.
183.
184.
185.
186.
65.
193.
194.
Rugosana Hb.
Schreibersiana Froel.
€. Olethreutinae.
66. Evetria Hb.
Pinivorana Z.
Turionana Hb.
Buoliana Schiff.
Resinella L.
19.
196.
197.
198.
Phtheochroa Stph.
Lepidopteren-Fauna von Niederhessen,
67. Olethreutes Hb.
199.
200.
201.
202.
203.
204.
203.
206.
207.
208.
209.
210.
211.
212.
213.
214.
215.
216.
217.
218.
219.
220.
221.
222.
223.
224.
225.
226.
297.
298.
229.
| 280.
Salicella L.
Semifasciuna Hw.
Capreana Hb.
Corticana Hb.
Betulaetana Hw.
Sauciana Hb.
Variegana Hb.
Pruniana Hb.
Ochroleucana Hb.
Dimidiana Sodof.
Oblongana Hw.
Sellana Hb.
Profundana F.
Penthinana Gn.
(Postremana Z.)
Arcuella Cl.
Rufana Se:
Striana Schiff.
Branderiana L.
Siderana Tr.
Metallicana Hb.
Palustrana Z.
Schulziana F.
Micana Hb.
(Olivana Tr.)
Rivulana Sc.
Umbrosana Frr.
Urticana Hb.
Lacunana Dup.
Lucivagana Z.
Rurestrana Dup.
(Rupestrana Hein.)
Cespitana Hb.
Bifasciana Hw.
Bipunctana F.
Hercyniana Tr.
231. Achatana F.
232. Ericetana Westw.
(Trifoliana H. S.)
233. Antiquana Hb.
68. Lobesia Gn.
234. Permixtana Hb.
69. Steganoptycha Stph.
235. Simplana F.
236. Ramella L.
237. Oppressana Tr.
238. Corticana Hb.
239. Ratzeburgiana Rtzb.
240. Nanana Tr.
241. Fractifasciana Hw.
Cuphana Dup.
242. Subsequana Hw.
Pygmaeana Wilk.
243. Granitana H. S.
244. Cruciana L.
Augustana Hb.
. 70. Gypsonoma Meyr.
245. Aceriana Dup.
246. Incarnana Hw.
247. Neglectana Dup.
71. Bactra Stph.
248. Lanceolana Hb.
72. SemasiaHH. S.
249. Hypericana Hb.
250. Citrana Hb.
251. Aspidiscana Hb.
73. Notocelia Meyr.
252. Uddmanniana L.
253. Suffusana Z.
74. Epiblema Hb.
254. Scopoliana Hw.
Dr. Ebert.
255.
256.
257.
258.
259.
260.
261.
262.
263.
264.
269.
266.
267.
268.
269.
270.
271.
28.
281.
282.
283.
| 284
272.
2713.
274.
275.
75.
276.
27.
278.
279.
243
Hohenwarthiana Gn.
Cana Hw. (Carduana
Gn.) Hohenwartiana Tr.
Caevimaculana Hb.
Hepaticana Tr.
Nigricana H. S.
Tedella Cl.
Subocellana Don.
Nisella Cl.
Penkleriana F.
Ophthalmicana Hb.
Solandriana L.
Semifuscana Stph.
Sordidana Hb.
Bilunana Hw.
Tetraquetrana Hw.
Immundana FE.
Similana Hb.
Tripunctana F.
Cynosbana Hw.
Luctuosana Dup.
Cirsiana Z.
Brunnichiana Froel.
Turbidana Tr.
Foenella L.
Grapholitha Hein.
Albersana Hb.
Woberiana Schiff.
Frunebrana Tr.
Nigricana Stph.
Tenebrosana Z.
Nebritana Tr.
Zebeana Ritzb.
Succedana Froel.
Servillana Dup.
Microgammana Gn.
16*
. Strobilella L.
. Corollana Hb.
. Scopariana H. S.
. Pactolana Z.
. Compositella F.
. Duplicana Zett.
. Perlepidana Hw.
. Inquinatana Hb.
. Dorsana F.
76. Pamene Hb.
. Argyrana Hb.
. Splendidulana Gn.
Plumbatana Z.
. Juliana Curt.
. Spiniana Dup.
. Regiana Z.
. Flexana Z.
. Rhediella Cl.
77. Tmetocera ld.
301. Ocellana F.
a) var. Lariciana Hein.
78 Carpocapsa Tr.
302. Pomonella L.
303. Grossana Hw.
304. Splendana Hb.
79.02 niesz/lasoHb.
Lundana F.
Myrtillana Tr.
Siculana Hb.
Unguicella L.
Uncana Hb.
Diminutana Hw.
Mitterbacheriana Schiff.
Laetana F.
303.
306.
307.
308.
309.
310.
>11.
312,
Lepidopteren-Fauna von Niederhessen.
80. Rhopobota Ld.
313. Naevana Hb.
81. Dichrorampha Gn.
314. Sequana Hb.
315. Petiverella L.
316. Alpinana Tr.
317. Plumbagana Tr.
318. Acuminatana Z.
82. Lipoptycha3 Ta
319. Saturnana Gn.
320. Plumbana Sc.
V. Glyphipterygidae,
A. Choreutinae.
83. Choreutis Hb.
321. Myllerana F.
84. Simaethis Leach.
322.
Fabriciana L.
Oxyacaethella L.
B. Glyphipteryginae.
85. Glyphipteryx Hb.
323. Thrasonella Sc.
324. Forsterella FE.
325. Frischeriella Z.
VI. Hyponomeutidae.
A. Hyponomeutinae.
86. Scythropia Hb.
326. Crataegella L.
87. Hyponomeuta Latr.
327. Plumbellus Schiff.
328. Padellus L.
329. Rorellus Hb.
330. Malinellus Z.
Dr. Ebert.
331. Cognatellus Hb.
332. Evonymellus L.
88. Swammerdamia Hb.
333. Combinella Hb.
334. Caesiella Hb.
Spiniella Hb.
335. Heroldella Tr.
336. Lutarea Hw.
337. Pyrella Vill.
B. Argyresthiinae.
89. Argyresthia Hb.
338. Albistria Hw.
339. Ephippella F.
340. Nitidella F.
341. Semitestacella Curt.
342. Cornella F.
343. Goedartella L.
344. Certella Z.
345. Laevigatella H. S.
90. Cedestis Z.
346. Gysselinella Dup.
347. Farinatella Dup.
91. Öcnerostoma Z.
348. Piniariella Z.
VII. Plutellidae.
A. Plutellinae.
92. Plutella Schrk.
349. Porrectella L.
350. Maculipennis Curt.
Cruciferarum Z.
953. Cerostoma Latr.
351. Vitella L.
352. Sequella Cl.
353. Radiatella Don.
245
354. Parenthesella L.
355. Lucella F.
356. Asperella L.
397. Falcella Hb.
358. Xylostella L.
94. Theristis Hb.
359. Mucronella Sc.
VIII. Gelechiidae.
A. Gelechiinae.
95. Metzneria Z.
360. Neuropterella Z.
96. Chelaria Hw.
361. Hübnerella Don.
97. Bryotropha Hein.
362. Ferrella Hb.
363. Decrepidella H. S.
364. Basaltinella Z.
98 Gelechia Z.
365. Pinguinella Tr.
366. Muscosella Tr.
367. Distinctella Z.
368. Scotinella H. S.
369. Sororcutella Hb.
370. Flavicomella Z.
371. Velocella Dup.
372. Ericetella Hb.
373. Lentiginosella Z.
374. Mulinella Z.
375. Galbanella Z.
516. Solutella Z.
377. Virgella Thnbg.
Longicornis Curt.
Zebrella Tr.
578. Electella Z.
246
319.
380.
381.
382.
383.
384.
38.
386.
387.
388.
389.
Scalella Sc.
Artemisiella Tr.
Atriplicella F.
Murinella H. S.
Maculea Hw.
Scriptella Hb.
Alburnella Dup.
Humeralis Z.
Proximella Hb.
Notatella Hb.
Triparella Z.
390. Luculella Hb.
391. Dodecella L.
99. Acompsia Hb.
392. Cinerella Cl.
100. Tachyptilia Hein.
393. Populella Cl.
101. Acanthophila Hein.
394. Alacella Dup.
102.
395. Anthyllidella Hb.
396. Vorticella Sc.
Ligulella Z.
397. Taeniolella Z.
103. Epithectis Meyr.
398. Mouffetella Schiff.
104. Aristotelia Hb.
399. Brizella Tr.
400. Ericinella Dup.
105.
401. Leucatella Cl.
106. Stenolechia Meyr.
402. Gemmella L.
Nivea Hw.
Lepidopteren-Fauna von Niederhessen.
| 107. Chrysopora Clem.
Anacampsis Hein.
Recurvaria H.S.
403. Stipella Hb.
404. Hermannella F.
108. Brachmia Meyr.
405. Grerronella Z.
109. Paltodora Meyr.
406. Striatella Hb.
110. Mesophleps H.S.
407. Silacellus Hb.
111. Hypsolophus Z.
408. Fasciellus Hb.
112. Nothris’Hb
409. Verbascella Hb.
113. Sophrexia HR:
410. Semicostella Hb.
114. Ama 2
411. Spartiella Schrk.
B. Blastobasinae.
115. EndrosisiHnek:
412. Lacteella Schiff.
C. Oecophorinae.
116. Pleurota Hb.
413. Bicostella Cl.
117. Dasystoma Curt.
414. Saliiella Hb.
118. Chimabache Z
415. Phryganella Hb.
416. Fagella F.
119. Semioscopis Hb.
417. Anella Hb.
418. Avellanella Hb.
Dr. Ebert.
120. Epigraphia Stph. |
419. Steinkellneriana Schiff.
121. Psecadia Hb.
420. Pusiella Roemer.
421. Bipunctella F.
122. Depressaria Hw.
422. Flavella Hb.
423. Assimilella Tr.
424. Nanatella Stt.
425. Atomella Hb.
426. Scopariella Hein.
427. Arenella Schiff.
428. Propinquella Fr.
429, Laterella Schiff.
450. Zephyrella Hp.
431. Yeatiana F.
432. Ocellana F.
433. Purpurea Hw.
434. Liturella Hb.
435. Applana F.
436. Ciliella Stt.
437. Pimpinellae Z.
438. Badiella Hb.
439. Albipunctella Hb.
E73. Enicostoma Stph.
440. Lobella Schiff.
124. Anchinia Hb.
441, Cristalis Sc.
125. Carcina Hb.
442. Quercana F.
126. Harpella Schrk.
445. Forficella Sc.
127. Alabonia Wsghm,
444, Geoffrella L.
247
128. Oecophora Latr.
445, Oliviella F.
129. BorkhauseniaHb.
446. Tinctella Hb.
447. Flavifrontella Hb.
448, Luridicomella H. S.
449. Stipella L.
450. Augustella Hb.
451. Minutella L.
452. Tripuncta Hw.
453. Schaeferella L.
IX. Elachistidae.
A. Scythridinae.
130. Schreckensteinia
Hb.
454. Festaliella Hb.
131. Epermenia Hb.
455. Chaerophyllella Goeze.
132. Scythris Hb.
456. Fallacella Schläg.
457. Laminella H. S.
458. Scopolella Hb.
B. Momphinae.
133. Batrachedra Stt.
459. Praeangusta Hw.
460. Pinicolella Dup.
134. Mompha Hb.
461. Raschkiella Z.
462. Fulvecens Hw.
135. Anybia Stt.
463. Epilobiella Roemer.
136. Chrysoclista- Stt.
464. Linneella Ol.
248 Lepidopteren-Fauna von Niederhessen.
137. Heliodines Stt.
465. Roesella L.
138. Pancalia Stph.
466. Leuwenhoekella L.
C. Heliozelinae.
139. Antispila Hb.
467. Pfeifferella Hb.
140. HeliozelaH.S.
468. Sericiella Hw.
469. Stanneella FE.
D. Coleophorinae.
141. Asychna Stt.
470. Modestella Dup.
142. Coleophora Hb.
471. Laricella Hb.
472. Lutipennella Dup.
473. Limosipennella Dup.
474. Ochripennella Z.
475. Solitariella Z.
476. Lithargyrinella Z.
477. Gryphipennella Bouche
478. Viminetella Z.
479. Fuscedinella Z.
480. Nigricella Stph.
481. Alcyonipennella Koll.
482. Lixella Z.
483. Serenella Z.
484. Coronillae Z.
485. Murinipennella Dup.
486. Caespititiella Z.
487. Directella Z.
488. Laripennella Zett.
E. Elachistinae.
143. Elzchista Tr.
489. Apicipunctella Stt.
490. Albifrontella Hb.
491. Holdenella Stt.
492. Nigrella Hw.
Pullella H. S.
493. Disertella H. S.
494. Pollinariella Z.
495. Anserinella Z.
496. Argentella Cl.
X. Gracilariidae.
A. Gracilariinae.
144. Gracilaria Z.
497. Alchimiella Sc.
498. Stigmatella F.
499. Elongella L.
500. Rufipennella Hb.
501. Syringella F.
502. Auroguttella Stph.
145. Or
503. Guttea Hw.
504. Petiolella Frey.
505. Anglicella Stt.
506. Finitimella Z.
507. Torquillella Z.
B. Lithocolletinae.
146. Lithocolletses
508. Roboris Z.
509. Amyotella Dup.
510. Hortella F.
511. Cramerella F.
512. Tenella Z.
513. Alniella Z.
514. Lautella Z.
515. Ulmifoliella Hb.
516. Spinolella Dup.
517. Sorbi Frey.
Dr. Ebert. 249
518. Spinicolella Z.
519. Blancardella F.
520. Faginella Z.
521. Coryli Nicelli.
522. Ouercifoliella Z.
523. Schreberella F.
524. Emberizaepennella F.
147. Tischeria Z.
525. Complanella Hb.
526. Marginea Hw.
527. Angusticolella Dup.
XI. Lyonetiidae
A. Lyonetiinae.
148. Lyonetia Hb.
528. Clerkella L.
B. Phyllocnistinae.
149. Cemiostoma Z.
529. Spartifoliella Hb.
20. Bucceulatrix Z,
530. Crataegi Z.
531. Nigricomella Z.
XII. Nepticulidae.
Est. Nepticula Z.
532. Turicella H. S.
XIII. Talaeporiidae.
152. Talaeporia Hb.
533. Tubulosa Retz.
Pseudobombycella Hb.
153. Solenobia Z.
534. Triquetrella F.
535. Pineti Z.
536. Lichenella L.
XIV. Tineidae.
A. Acrolepiinae.,
154. Roeslerstammia Z.
537. Erxlebella F.
538. Pronubella Schiff.
B. Lypusinae.
155. Lypusa Z.
539. Maurella F.
C. Teichobiianae.
156. TeichobiaH.S.
540. Verhuellella St.
D. Tineinae.
157. Narycia Stph.
541. Monilifera Geoffr.
Melanella Hw.
158. Diplodoma Z.
542. Marginepunctella Stph.
1199 BEuploeamus Kater
543. Anthracinalis Sc.
160. Scardia Tr.
544. Boleti F.
161. Monopis Hb.
545. Rusticella Hb.
162. Trichophaga Rag.
546. Tapetzella L.
163. Tinea Z.
547. Arcella F.
548. Parasitella Hb.
549. Gliriella Heyd.
550. Granella L.
551. Cloacella Hw.
552. Fuscipunctella Hw.
553. Pellionella L.
250 Lepidopteren-Fauna von Niederhessen.
554. Lapella Hb.
555. Semifulvella Hw.
164. Tineola H. S.
556. Biselliella Hummel.
165. Iniurvaria Hw.
557. Pubicornis Hw.
Flavifrontella Hein.
558. Capitella Cl.
559. Koerneriella Z.
560. Muscalella F.
561. Pectinea Hw.
166. Nemophora Hb.
562. Swammerdammella L.
563. Panzerella Hb.
564. Schwarziella Z.
565. Pilulella Hb.
566. Metaxella Hb.
E. Adelinae.
167. Nemotois Hb.
567. Metallicus Poda.
568. Fasciellus F.
168. Adela Latr.
569. Viridella Sc.
570. Croesella Sc.
571. Degeerella L.
572. Violella Tr.
573. Rufimitrella Sc.
XV. Eriocraniidae.
169. Erigezanı zz
574. Sparmannella Bosc
575. [Subpurella Hw.]
a) var. Fastuosella Z.
576. Crysolepidella Z.
577. Semipurpurella Stph.
XVI. Micropterygidae.
170. Micropteryx Hb.
578. Thurnbergella F.
979. Ammanella Hb.
Anderschella H. S.
580. Aruncella Sc.
581. Calthella L.
Dr. Ebert.
251
Alphabetisches Verzeichnis.
Die Zahlen hinter den Namen geben die laufende Nummer an.
A. Macrolepidoptera.
Abbreviata Stph. 600.
Abietaria Goeze 572.
Abietaria Hw. 672.
Abraxas Leach. 210.
Abrostola O. 162.
Absinthiata Cl. 579.
Absinthii L. 381.
Aceris L. 180.
Aceraria Schiff. 656.
Acherontia O. 36.
Achine Sec. 47.
Acidalia Tr. 186.
Acontia Ld. 156.
Acronycta O0. 90,
Actaeata Waldersdorf. 581.
Acteon Rott. 86.
Adaequata Bkh. 546.
Adippe L. 35.
Adopaea Wats. 31.
Adspersaria Hb. 644.
Adusta Esp. 265.
Adustata Schiff. 614.
Advena F. 230.
Advenaria Hb. 643.
Adventia Dup. 169.
Aegeria L. 44.
Aegon Schiff. 68.
Aescularia Schiff. 697.
Aethiops Esp. (Erebia) 39.
Aethiops Hw. ab. (Miana) 256b.
Affinis L. 338.
Aglaja L. 33.
Aglia 0. 84.
Agrophila B. 160.
Agrotis 0. 9.
Albicillata L. 537.
Albimacula Bkh. 248.
Albipuncta F. 312.
Albipunctata Hw. 582.
Albovenosa Goeze 191.
_ Albulata Schiff. 547.
Alceae Esp. 89.
Alchemillata L. 543.
| Alchymista Schiff. 409.
Algae F. 259.
Alnı L. 182.
Alniaria L. 626.
Alnifolia O. ab. 126a.
Alopecurus Esp ab. 273a.
Alpium Osbeck. 177.
Alsines Brahm 319.
Alternaria Hb. 647.
Alveus Hb. 9.
Amata L. 480.
Ambigua F. 321.
Ambusta F. 344.
Amphidasis Fr. 234.
Amphipyra 0. 132.
Anachoreta F. 141.
Anaitis Dup. 195.
Anarta Hb. 152.
Anastomosis L. 139.
Ancilla L. 697.
Angerona Dup. 222.
Angularia Thnbg. 669.
Anisopteryx Stph. 231.
Annulata Schulze 475.
Anthocharis B. 4.
Antiopa L. 22.
Antiqua L. 144.
Apamea 0. Tr. 103.
Apatura F. 8
Aphantopus Wallgr. 20.
Apiciaria Schiff. 641.
Apiformis Cl. 738.
Aporia Hb. 2.
Aprilina L. 284.
Aquilina Hb. var. 215a.
Araschnia Hb. 15.
Arcania L. 52.
252
Macrolepidoptera.
Arcas Rott. 81.
Arceutata Frr. ab. 588a.
Arctia Schrk. 256.
Arctinia Eichwald 255.
Arctornis Germ. 68.
Arcuosa Hw. 322.
Areola Esp. 371.
Arete Mull. ab. 48 a.
Argentea Hufn. 382.
Argiades Pall. 67.
Argiolus L. 82.
Argus L. 68.
Argus Esp. 69.
Argynnis F. 15.
Argyrognomon Brsstr. 69.
Argyrotoxus Brgstr. 68.
Arion L. 80.
Armigera Hb. 388.
Arsilonche Ld. 92.
Artemisiae L. 380.
Artesiaria F. 685.
Arundinis F. 301.
Asiliformis Rott. 744.
Asphalia Ld. 178.
Aspilates Tr. 244.
Assimilata Gn. 578.
Associata Bkh. 510.
Asteris Schiff. 376.
Asthena Hb. 204.
Asteroscopus B. 107.
Astrarche Brgstr. 70.
Atatanta L. 17.
Athalia Rott. 27.
Atomaria L. 681.
Atrata L. 487.
Atriplicis L. 290.
Atropos L. 9%.
Augiades Wats. 32.
Augur F. 1%.
Aulica L. 707.
Aurago F. 352.
Aurantiaria Esp. 653.
Auricoma F. 187.
Aurinia Rott. 25.
Autumnalis Ström. 555.
Autumnaria Wernb. 624.
Aversata L. 462.
Badiata Hb. 559.
Baja F. 201.
Bajaria Schiff. 651.
Bapta Stph. 211.
Barbalis Cl. 424.
Basilinea F. 276.
Batis L. 430.
Bellargus Rott. 73.
Bembecia Hb. 279.
Berberata Schiff. 560.
Betulae L. 62.
Betularia L. 662.
Betulina Z. 737.
Bicolorana Fuessl. 696.
Bicolorata Hufn. 514.
Bicoloria Schiff. 131.
Bicoloria Vill. 257.
Bicuspis Bkh. 113.
Bidentata Cl. 633.
Bifida Hb. 115.
Bilineata L. 553.
Bilunaria Esp. 629.
Bimaculata F. 616.
Binaria Hufn. 173.
Bipunctaria Schiff. 485.
Bisetata Hufn. 458.
Biston Leach. 233.
Blomeri Curt. 549.
Boarmia Tr. 235.
Boletobia B. 170.
Bombycia Stph. 99.
Bombyliformis O. 111.
Bomolocha Hb. 173.
Boreata Hb. 49.
Brachionycha Hb. 107.
Brassicae L. (Pieris) 4.
Brassicae L. (Mamestra) 233.
Brephos 0. 179.
Briseis L. 42.
Brotolomia Ld. 117.
Brumata L. 500.
Brunnea F. 207.
Brunneata Thnbg. 684.
Brunnesens Stgr ab. 99 a.
Bryophila Tr. 101.
Bucephala L. 138.
Bupalus Leach. 240.
Cabera Tr. 212.
Caeruleocephala L. 261.
CGaesarea Goeze 705.
Caja L. 706
Calamia Hb. 126.
C-album L. 23.
Caligenia Dup. 261.
Callimorpha Latr. 257.
Callophrys Billb. 25.
Calocampa Stph. 147.
Calophasia Stph. 150.
Calymnia Hb. 136.
Camelina L. 134.
Candidata Schiff. 564.
Capitata H. S. 556.
Capreolaria F. 621.
Capsincola Hb. 251.
Caradrina O. 129.
Carbonaria Cl. 679.
Cardamines L. 8.
Carcharodus Wats. 33.
Cardui L. 18.
Carmelita Esp. 133.
Carniolica Sc. 728.
Carpinaria Hb. ab. 625 b.
Carpinata Bkh. 49.
Carpophaga Bkh. 253.
Carterocephalus Ld. 30.
Carthami Hb. 9.
Casta Pall. 756.
Castanea Esp. 19.
Castigata Hb. 586.
Catax L. 155.
Catena Stgr. 87a.
Catephia 0. 166.
Catocala Schr. 167.
Cauchyata Dup. 589.
Celaena Stph. 104.
Celerio L. 106.
Cephiformis O. 742.
Ceronus Esp. ab. 73a.
Certata Hb. 502.
Cerura Schrnk. 48.
Cespitis F. 228.
Chaerocampa Dup. 33.
Chamomillae Schiff. 379.
Chaonia Hb. 123.
Charaeas Stph. 95.
Cheimatobia Stph. 198.
Chesias Tr. 196.
ehr b: 281.
Chloantha 6n. 113.
Chlorana L. 694.
Chloroclystis Hb. 206.
Chrysitis L. 401.
Chrysophanus Hb. 27.
Chrysorrhoea L. 147.
Chrysozona Bkh. 245.
Cidaria Tr. 203.
Cilix Leach. 86.
Cinctaria Schiff. 663.
Cinxia L. 26.
Circe F. 41.
Circellaris Hufn. 347.
Cirrheodia Gn. 140.
Citrago L. 351.
Clathrata L. 687.
Cleocris B. 99.
Chlorana L. 691.
Clythie Schiff. ab. 14a.
C. nigrum L. 202.
Dr. Ebert. 253
Cochlidion Hb. 270.
Coenobita Esp. 176.
Coenonympha Hb. 22.
Colias Leach. 6.
Colix Gn. 207.
Cornes Hb. 198.
Comacla Wek. 264.
Comitata L. 563.
Comma L. 87.
CommaL. (Leucania) 309.
ComplanaL. 721.
Compta F. 250.
Concolor Star. ab. 146.
Confluens Gerh. ab. 64a.
Confluens Stgr. ab. 725a.
Confusalis H. S. 692.
Conigera F. 311.
Consobrinaria Bkh. ab. 668 a.
Consonaria Hb. 674.
Consortaria F. 668.
Conspicillaris L. 370.
Contigua Vill. 239.
Convergens F. 285.
Conversaria Hb. ab. 666a.
Convolvuli L. 101.
Coridon Poda. 74.
Coronata Hb. 604.
Corticea Hb. 217.
Corylarıa Thnbg. ab. 637 b.
Corylata Thnbg. 558.
Coryli L. 178.
Corythalia Hb. ab. 27a.
Cosmia 0. 137.
Cosmotriche Hb. 76.
Cossus F. 280.
Cossus L. 751.
Craniophora Snell. 91.
Crataegi L. 3.
Crateronyx Dup. 3.
Crenata Esp. 120.
Crepuscularia Hb. 672.
Crocallis Tr. 221.
Croceago F. 357.
Cucubali Fuessl. 252.
Cuculata Hufn. 533.
Cuculla Esp. 135.
Cucullatella L. 690.
Cucullia Schrk. 151.
Culiciformis L. 746.
Cultraria F. 174.
Curtula L. 140.
Curvatula Bkh. 171.
Cuspis Hb. 186.
Cyaniris Dalm. 29.
Cybosia Hb. 263.
Cyllarus Rott. 78.
Cymatophora Tr. 177,
Damon Schiff. 75.
DaplidiceL. 7.
Dasychira Stph. 65.
Debiliata Hb. 606.
Deceptoria Sc. 39.
Decolorata Hb. 552.
Decorata Bkh. var. 473.
Defoliaria Cl. 655.
Deilephila 0. 42.
Deilinia Hmps. 212.
Deiopeia Stph. 259.
Demas Stph. 89.
Dendrolimus Germ. 80.
Dentina Esp. 249.
Deplana Esp. 719.
Derasa L. #29.
Designata Rott. 531.
DiaL. 31.
Diacrisia Hb. 254.
Dianthoecia B. 98.
Diastictis Hb. 242.
Dichonia Hb. 109.
Dicranura B. 49.
Dictaeoides Esp. 125.
Dictynna Esp. 28.
Dicycla Gn. 135.
Didyma Esp. (Hadena) 278.
Didymata L. 524.
Dilina Dalm. 38.
Diloba B. 102.
Diluta F. 435.
Dilutaria Hb. 459.
Dilutata Bkh. 532.
Dimidiata Huf. 455.
Diphtera Hb. 88.
Dipsacea L. 385.
Dipterygia Stph. 111.
Dispar L. 150.
Dissimilis Knoch. 237.
Dodonaea Hb. ab. 122a.
Dolabraria L. 639.
Dominula L. 708.
Dorilis Hufn. 66.
Dotata L. 511.
Doubledayaria Mill. ab. 662a.
Drepana Schrk. 85.
Dromedarius L. 127.
Drymonia Hb. 53.
Drynobia Dup. 57.
Dryobata Ld. 110.
Dubitata L. 501.
Dumi L. 167.
Duplaris L. 434.
254 Macrolepidoptera.
Dysauxes Hb. 250.
Dyschorista Ld. 138.
Earias Hb. 248,
Edusa F. 11.
Egerides Stdgr. 44.
Elinguaria L. 636.
Ellopia Tr. 214.
Elocata Esp. 411.
Elpenor L. 107.
Emarginata L. 463.
Ematurga Ld. 239.
Emmelia Hb. 160.
Emortualis Schiff. 423.
Empiformis Esp. 748.
Endromis 0. 31.
Endrosa Hb. 262.
Ennomos Tr. 216.
Ephyra Dup. 187.
Epichnopteryx Hein. 274,
Epicnaptera Rbr. 77.
Epinephele Hb. 21.
Epineuronia Rbl. 96.
Epione Dup. 226.
Epirranthis Hb. 209.
Erastria 0. 157.
Erebia Dalm. 17.
Eremita O. ab. 152 b.
Eriogaster Germ. 73.
Erminea Esp. 116.
Eris Meig. 34a.
Erosaria Hb. 628.
Erythrostigma Hw. ab. 297 a.
Euchelia B. 258.
Euchlo€ Hb. 4.
Euchloris Hb. 182.
Euclidia 0. 164.
Eucosmia Stph. 200.
Eugonia Hb.
Euphemus Hb. 79.
Euphorbiae L. 104.
Euphorbiae F. 188.
Euphrasiae Brahm. 188a.
Euphrosyne L. 30.
Eupithecia Curt 205.
Eupithecia Curt 206.
Euplexia Stph. 115.
Euproctis Hb. 66.
Eurymene Dup. 224.
Exanthemata Sc. 619.
Exclamationis L. 213.
Exiguata Hb. 601.
Exoleta L. 368.
Expallidata Gn. 577.
FagiL. 118.
Falcataria L. 170.
Farinata Hufn. 489.
Fascelina L. 145.
Fascıana L. 393.
Ferenigra Th.-Mieg. ab. 169 a.
Ferrugata Cl. 529.
Festucae L. 402.
Fidonia Tr. 238.
Filigrama Esp. 247.
Filipendulae L. 727.
Fimbria L. 195.
Fimbrialis Sc. 447.
Firmata Hb. 520.
Fissipuncta Hw. 341.
Flavago F. 353.
Flavescens Esp. ab. 354.
Flavicincta F. 280.
Flavicornis L. 436.
Flavofasciata Thnbg. 552.
Flexula Schiff. 418.
Fluctuata L. 523.
Fluctuosa Hb. 433.
Fontis Thnb. 425.
Formicaeformis Esp. 747.
Fraxinata Crewe var. 599a.
FraxiniL. 410.
Fucata Esp. ab. 352.
Fuciformis L. 111.
Fuciformis O. 112.
Fuliginaria L. 419.
Fuliginosa L. 702.
Fulminea Scop. 415.
Fulva Hb. 302.
Fulvago L. 354.
Fulvata Forst. 512.
Fumata Stph. 468.
Fumea Stph. 275.
Furcifera Hufn. 365.
Furcula Cl. 114.
Fuscantaria Hw. 627.
Galathea L. 16.
Galiata Hb. 534.
Galii Rott. 103.
Gamma L. 405.
Gastropacha ©. 78.
Gemina Hb. 277.
Gemmaria Brahm. 644.
Gemmea Tr. 269.
Genistae Bkh. 236.
Geometra L. 181.
Gilvago Esp. 355.
Gilvarıa F. 688.
Glabraria Hb. 671.
Glauca Hb. 242.
Glaucata Sc. 175.
Gluphisia B. 52.
Dr. Ebert.
Glyphica L. 407.
Gnophos Tr. 237.
Gnophria Stph. 265.
Gonepteryx Leach. 7.
Gonodentis Hb. 219.
Gonophora Brd. 175.
Gonostigma F. 143.
Goosensiata Mub. 580.
Gortyna Hb. 122.
Gothica L. 327.
Gracilis F. 333.
Graminis L. 226.
Grammesia Stph. 128.
Grisealis Hb. 422.
Griseovariegata Goeze 335.
Grossulariata L 611.
Habrosyne Hb. 175.
Habrynthis Led. 116.
Hadena Schrk. 105.
Halia Dup. 241.
Halterata Hufn. 496.
Harpyia 0. 48.
Hastata L. 540.
Hecta L. 756.
Hedysari Hb. ab. 728.
Heliaca H. S. 153.
Heliothis O. 154.
Helotropha Ld. 120.
Helveticaria B. 588.
Helvola L. 348.
Hemaris Dalm. 47.
Hemithea Dup. 185.
Hepatica Hb. 274.
Hepialus F. 282.
Hera L. 709.
Hero _L. 51.
Hesperia Stgr. 31.
Hesperia Wats 34.
Himera Dup. 220.
Hippocastanaria Hb. 677.
Hippomedusa 0. var. 38.
Hippotho&ö L_ 64.
Hirtaria Cl. 660.
Hispidaria F. 659.
Hoplitis Hb. 51.
Hoporina Blanch. 143.
Hospita Schiff. ab. 703 a.
Humiliata Hufn. 460.
Humuli L. 753.
HyaleL. 10.
Hybernia Latr. 230.
Hybocampa Ld. 51.
Hydrata Tr. 544.
Hydroeica Gn. 121.
Hygrochroa Hb. 218.
256
Hylaeiformis Lasp. 750.
Hvlas Esp. 72.
Hyloicus Hb. 41.
Hylophila Hb. 249.
Hypena Schr. 174.
Hyperantus L. 48.
Hypocrita Hb. 258.
Hypoplectis Hb. 227.
Hyppa Dup. 112.
Jacobaeae L. 710.
Janira L. 49.
Janthina Esp. 194.
Icarinus Scriba 71a.
Icarus Rott. 71.
Nlia Schiff. 14.
Dicis Esp. 58.
Immanata Hw. 519.
Immorata L. 464.
Immundata Z. 59.
Immutata L. 470.
Impura Hb. 305.
Incanata L. 467.
Incerta Hufn. 332.
Indigata Hb. 571.
Macrolepidoptera.
[270 a.
Infuscata Buchanan ab. (Hadena)
Infuscata Stgr. ab. (Ennomos) 625a.
Infuscata Stgrab. (Boarmia) 667 a.
Innotata Hufn. 599.
Innuba Tr. 196a.
Ino Leach. 269.
Inornata Hw. 461.
Insigniata Hb. 574.
Intermedia Krul. 66.
Intermediella Brd. 736.
loL. 19.
Iole Schiff. ab. 13a.
Iota L. 404.
Irıs L3 13.
Irriguata Hb. 569.
Irrorella Cl. 714.
Isogrammaria H.S. 596.
Jubata Thnbg. 671.
Juliarıa Hw. 629a.
Juniperata L. 516.
Jurtina L. 49.
Lacertinarıa L. 172.
Lactearia L. 449.
Lactucae Esp. 378.
L. album L. 310.
Lanieata Hb. 602.
Lanestris L. 156.
Larentia Tr. 203.
Laria Schrk. 68.
Lariciata Frr. 585.
Lasiocampa Schrk. 74.
Laspeyria @erm. 169.
Laquaearia H. S. 568.
Latens Hb. 211.
Lateritia Hufn. 271.
Lathonia L. 32.
Latruncula Hb. ab. 256.a.
Lemonia Hb. 8.
Leporina L 179.
Leptidia Billb. 5.
Leucania Hb. 127.
Leucodonta Stgr. 56.
Leucoma Stph. 69.
Leucomelas Esp. ab. 37a.
Leucographa Hb. 225.
Leucophaea View. 229.
Leucophaearia Schiff. 652.
Leucophasia Stph. 5.
Leucostigma Esp. ab.
279.a.
(Hadena)
Leucostigma Hb. (Helotropha) 296.
Levana L. 24.
Libatrix L. 397.
Lichenaria Hufn. 670.
LigeaL. 40.
Ligniperda F. 751.
Ligula Esp. 360.
LigustriL. (Sphinx) 100.
Ligustri F. (Craniophora) 190.
Limacodes Hufn. 731.
' Limbaria F. 680.
Limenitis F. 9.
Limitata Sc. 483.
Linariata F. 566.
Lineago Gn. ab. 356 a.
Linearia Hb. 478.
Lineola O. 84.
Lithostege Hb. 194.
Lithosia F. 267.
Lithoxylea F. 272.
Litura L. 350.
Liturata Cl. 649.
Livornica Esp. 105.
L. nigrum Mueller 149.
Lobophora Curt. 19.
Lonicerae Scheven. 126.
Lophopteryx Stph. 59.
Lota Cl. 345.
Lubricipeda L. 699.
Luceria Hein. 125.
Lucina L. 53.
Lueipara L. 291.
Lucipeta F. 210.
Luctifera Esp. 705.
Luctuosa Esp. 3%.
Lugens Stnfs. ab. 169.
Lugubrata Stgr. 539.
Lunaria Schiff. 630.
Lunaris Schiff. 408.
Lunula Hufn. 372.
Lupulina L. 755.
Luridata Bkh. 675.
Lurideola Zinck. 720.
Lutea Ström. 353.
Luteata Schiff. 551.
Luteolata L. 640.
Lutosa Hb. 304.
Lycaena F. 28,
Lychnitis Rbr. 375.
Lygris Hb. 202.
Lymantria Hb. 70.
Lythargyria Esp. 313.
Lythria Hb. 190.
Macaria Curt. 229.
MachaonL. 2.
Macilenta Hb. 346.
Macroglossa Sc. 46.
Macrothylacia Rbr. 75.
Macularia L. 645.
Maculata Stgr. ab. 666b.
Maera L. 46.
Malacosoma Auriv. 71.
Malvae L. 94.
Mamestra Hb. 97.
Mania Tr. 118.
Margaritata L. 623.
Marginaria Bkh. 654.
Marginata L. 613.
Marginepunctata Göze 466.
Marmorinaria Esp. ab. 652a.
Matura Hufn. (Celaena) 263.
Maura L. 294.
Medusa F. 38.
Megacephala F. 181.
Meyera L. 45.
Melaleuca View. ab. 370a.
Melagona Bkh. 132.
Melanargia Meiy. 16.
Meliloti Esp. 724.
Melitaea F. 14.
Mendica Cl. 698.
Menthastri Esp. 700.
MesomellaL. 715.
Meticulosa L. 293.
Metopsilus Dunc. 44.
Metrocampa Latr. 215.
Mi Cl. 406.
Miana Stph. 100.
Micacea Esp. 298.
Milhauseri F. 119.
Miltochrista Hb. 216.
Dr. Ebert.
Miniata Forst. 713.
Minimus Fuessl. 76.
Miniosa F. 328.
Minoa Tr. 192.
Minorata Tr. 545.
Minutata Gn. 580.
Miselia ©. 108.
Mixta Stgr. ab. 359 b.
Moeniata Sc. 484.
Molluginata Hb. 542.
Monacha L. 152.
Moneta F. 400.
Monoglypha Hufn. 270.
Montanata Schiff. 526.
Morpheus Hufn. 318.
Munda Esp. 334.
Mundana_L. 712.
Muricata Hufn. 454.
Murinata Sc. 486.
Muscaeformis View. 749.
Muscella F. 733.
Mvopaeformis Bkh. 745.
Myrtilli L. 383.
Nailia B. 250.
Naenia Stph. 119.
Nana Rott. 249.
Nanata Hb. 598.
Napaeae Esp. ab. 6a.
Napi L. 6.
Nebulosa Hufn 232.
Nemeobius Stph. 23.
Nemeophila Stph. 253.
Nemoria Hb. 183.
Nepetata Mab. 593.
Neustria L. 153.
Nictitans Bkh. 297.
Nigra Frr. ab. 152.a.
Nigricans L. 214.
Nigrofasciaria Goeze 561.
Niobe L. 34.
Nola Leach. 246.
Nonagria 0. 123.
Notata L. 646.
Nothum Hb. 439.
Notodonta O0. 55.
Nudaria Hw. 260.
Nudella O. 734.
Numeria Dup. 213.
NuptaL. 412.
Obelisca Hb. 216.
Obeliscata Hb. var. 51l5a.
Obesalis Tr. 4297.
Obliterata Hufn. 550.
ÖOblongata Thnbg. 565.
Obscuraria Hb. 678.
17
257
258
Obscurata Stgr. ab. 532 a.
Obscurata Stgr. ab. 655.
Obsoleta Hb. 307.
Occulta L. 223.
Ocellaris Bkh. 356.
Ocellata L. (Smerinthus) 98.
Ocellata L. (Larentia) 513.
Ochracea Hb. 300.
Ochrata Sc. 422.
Ochroleuca Esp. 266.
Ochrostigma Hb. 57.
Octogesima Hb. 432.
Odezia B. 193.
Odontoptera Stph. 219.
Odonestis Germ. 79.
Odontosia Hb. 58.
Oeonistis Hb. 266.
ODleracea L. 235.
Olivata Bkh. 521.
Oo L. 336.
Ophiogramma Esp. 255.
Opisthograptis Hb. 225.
Or F. 431. ’
Oreopsyche Spr. 272.
Orgyia 0. 64.
Orion Esp. 177.
Ornata Sc. 472.
ÖOrnitopus Rott. 366.
Orobi Hb. ab. 725b.
Orrhodia Hb. 144.
Ortholitha Hb. 191.
Orthosia O0. 141.
Ourapteryx Leach. 223.
Oxyacanthae L. 283.
Oxydata Tr. ab. 591b.
Pachnobia Gn. 94.
Pachycnemia Stph. 236.
Pachytelia Westw. 271.
Palaemon Pall. 83.
Paleacea Esp. 3.
Pallens L. 306.
Palpina L. 136.
Pamphila Wats. 30.
Pamphilus L. 53.
Panolis Hb. 134.
Panthea Hb. 3.
Paphia L. 36.
Papilio Latr. 1.
Papilionaria L. 441.
Paralellaria Schiff. 642.
Paranympha L. 415.
Pararge Hb. 19.
Parascotia Hb. 170.
Parasemia Hb. 253.
Parthenias L. 438.
Macrolepidoptera.
Pastinum Tr. 416.
Pavonia L. 168.
Pechipogon Hb. 172.
Pedaria F. 658.
Pellonia Dup. 188.
Peltigera Schiff. 387.
Pendularia Cl. 474.
Pennaria L. 634.
Perconia Hb. 245.
Perflua F. 325.
Perfumaria Knaggs var. 664a.
Pericallia Stph. 218.
Perla F. 260.
Perocharia F. 451.
Persicariae L. 234.
Petasitis Dbld. 299.
Petilampa Auriv. 130.
Petraria Hb. 686.
Phalera Hb. 92.
Phasiane H. S. 243.
Pheosia Hb. 54.
Phibalapteryx Stph. 208.
Phigalia Dup. 232.
Phlaeas L. 6.
Phlogophora Tr. 116.
Phoebe Siebert 128.
Phorodesma B. 182.
Phragmatobia Stph. 252.
Picata Hb. 536.
Piceata Stph. ab. 527 a.
Pictaria Curt 615.
Pieris Schrk. 3.
Pigra Hufn. 142.
Pilosellae Esp. 723.
Pimpinellata Hb. 576.
Pinastri L. 102.
Pini L. 165.
Piniarius L. 682.
Piniperda Panz. 335.
Pisi L. 240.
Pistacina F. 349.
Plagiata L. 491.
Plantaginis L. 703.
Plastenis B. 139.
Plecta L. 208.
Ploseria B. 209.
Plumbaria F. 482.
Plumbeolata Hw. 594.
Plumigera Esp. 137.
Plusia O0. 163.
Podalırius L. 1.
Poecilocampa Stph. 72.
Polia O0. Tr. 106.
Polita Hb. ab. 360.a.
Polutaria Hb. ab. 613.
Polychloros L. 21.
Polycommata Hb. 493.
Polygonia Hb. 12.
Polyodon Cl. 289.
Polyommatus aut. 27.
Polyploca Hb. 178.
Polysperchon Bersstr. 67a.
Pomoeriaria Ev. 530.
Popularis F. 227.
Populata L. 509.
Populeti Tr. 330.
Populi L. (Limenitis) 15.
Populi L. (Smerinthus) 97.
Populi L. (Poecilocampa) 154.
Populifolia Esp. 163.
PorataF. 476.
Porcellus L. 108.
Porphyrea Esp. 264.
Porrinata Z. 446.
Porthesia Stph. 67.
Potatoria L. 160.
Praecox L. 221.
Praeformata Hb. 490.
Prasina F. 222.
Prasinana L. 69.
Prasinaria Hb. var. 622a.
Proboscidalis L. 426.
Procellata F. 538.
Promissa Esp. 414.
Pronuba L. 197.
Prosapiaria L. 622.
Proserpina Pall. 109.
Protea Bkh. 286.
Prothymnia Hb. 159.
Protoparce Burm. 40.
Pruinata Hufn. 440.
Prunaria L. 637.
Prunata L. 507.
PruniLL. (Theila) 59.
Pruni L. (Odonestis) 164.
Pruni Schiff. (Ino) 729.
Pseudophia Gn. 165.
Pseudoterpna Hb. 180.
PsiL. 18.
Psilura Stph. 70.
Pterogon B. 35.
Pterostoma Germ. 60.
Ptilophora Stph. 61.
Pudibunda L. 146.
PulchellaL. 711.
Pulchellata Stph. 567.
Pulchrina Hw. 403.
Pulla Esp. 735.
Pulveraria L. 620.
Pulverata Thnbg. 610.
Dr. Ebert.
259
Pulverulenta Esp. 329.
Punctaria L. #77.
Punctularia Hb. 676.
Purpuralis Brünnich 723.
Purpuraria L. 481.
Pusaria L. 618.
Pusillata F. 570.
Pustulata Hufn. 443.
Putata L. 448.
BRumis1212:
Pygaera 0. 63.
Pyralina View. 337.
Pyrameis Hb. 10.
Pyramidea L. 326.
Pyrina L. 752.
Pyrrhia Hb. 155.
QuadraL. 718.
Quadrifasciaria Cl. 528.
Quadripunctaria Poda 709.
Quadripunctata F. 316.
Quercifolia L. 162.
Quercinaria Hufn. 625.
Quercus L. (Zephyrus) 61.
Quercus L. (Lasiocampa) 157.
Querna F. 121.
RapaeL. 5.
Ravula Hb. 258.
Rebelia Heyl. 273.
Rectangulata L. 605.
Rectilinea Esp. 288.
Remutaria Hb. 469.
Repandata L. 666.
Respersa Hb. 317.
Reticulata Vill. 244.
Reticulata Thnbg. 506.
Retusa L. 342.
Revayana Sc. 69.
Rhamnata Schiff. 505.
Rhamni L. 12.
Rhodocera B. 7.
Rhodostrophia Hb. 188.
Ridens F. 437.
Rivula Gn. 158.
Roboraria Schiff. 667.
Roduntaria Hw. ab. 618a.
Rostralis L. 428.
| Rubescens Garbowski 104a.
RubiL. (Callophrys) 60.
Rubi L. (Macrothylacia) 159.
Rubi View. (Agrotis) 206.
| Rubidata F. 562.
Rubiginata Hufn. 465.
Rubiginea F. 361.
Rubricollis L. 717.
Rubricosa F. 224.
HM:
260 Macrolepidoptera.
Rufaria Hb. 453.
Rumia Dup. 225.
Rumicis L. 189.
Rupicapraria Hb. 650.
Rurea F. 273.
Rusina Stph. 131.
Russula L. 704.
Salicis L. 150.
Sambucaria L. 638.
Sanio L. 704.
Sao Hb. 91.
Sarothripus Curt. 247.
Satellitia L. 362.
Saturnia Schrk. 83.
Satyrata Hb. 590.
Satyrus Westw. 18.
Saucia Hb. 220.
Scabiosae Z. 112.
Scabiosata Bkh. 592.
Scabriuscula L. 287.
Sciapteron Stgr. 277.
Scita Hb. 292.
Scoliaeformis Bkh. 740.
Scoliopteryx Germ. 161.
Scolopacina Esp. 275.
Scopelosoma Curt. 145.
Scotosia Stph. 201.
Scrophulariae Capieux 374.
Scutosa Schiff. 386.
Secalis Bjerk. (Hadena) 279.
Secundaria Esp. 669.
Segetum Schiff. 219.
Selene Schiff. 29.
Selenia Hb. 217.
Selinata H. S. 584.
Semele L. 43.
Semiargus Rott. 77.
Semibrunnea Hw. 363.
Semigraphata Brd. 593.
Semiothisa Hb. 229.
Senex Hb. 716.
Serena F. 246.
Sericealis Sc. 394.
Serratulae Rbr. 9.
Sertata Hb. 494.
Sesia F. 278.
Setina aut. 262.
Sexalisata Hb. 497.
SibyllaL. 16.
Signaria Hb. 648.
Signum F. 19.
Silaceata Hb. 557.
Similata Thnbg. 451.
Similis Fuessl. 148.
Sımulans Hufn. 209.
SinapisL. 9.
Siterata Hufn. 517.
Smaragdaria F. 444.
Smerinthus Latr. 37.
Sobrinata Hb. 603.
Socia Rott. 364.
Sociata Bkh. 535.
Solidaginis Hb. 369.
Sordiata Fuessl. ab. 637a.
Sordida Bkh. 268.
Sordidata F. 554.
Sororcula Hufn. 722.
Spadicea Hb. ab. 359a.
Spadicearia Bkh. ab. 529a.
Sparsata Tr. 607.
Spartiata Fuessl. 492.
Spartii Hb. var. 157a.
Spheciformis Gerning. 741.
Sphinx O0. 39.
Sphinx Hufn. (Asteroscopus) 282.
Spilosoma Stph. 251.
Spini Schiff. 56.
Spoliata Stgr. ab. 462a.
SponsaL. 413.
Stabilis View. 331.
Statices L. 730.
Stauropus @erm. 50.
Stellatarum L. 110.
Stiematica Hb. 203.
Stilpnotia Westw. 69.
Straminata Tr. 457.
Straminea Tr. 308.
Strataria Hufn. 661.
Strigata Müll. 450.
Strigilaria Hb. (Acidalia) #71.
Strigilis Cl. 256.
Strigillaria Hb. (Perconia) 689.
Strigosa F. 183.
Strigula Thnb. (Agrotis) 192.
Strigula Schiff. (Nola) 691.
Subfasciaria Boh. ab. 547 a.
Subfulvata Hw. ab. 591 a.
Subnotata Hb. 587.
Subtusa F. 343.
Succenturiata L. 591.
Suffumata Hb. 527.
Sylvanus Esp. 88.
Sylvata Sc. 612.
Sylvina L. 754.
Syrichthus B. 34.
Syringaria L. 632.
Tabaniformis Rott. 739.
Taeniocampa &n. 133.
Tages L. 9.
Tapinostola Ld. 124.
Taras (Bergstr.) 94a.
'Taraxaci Hb. 320.
Tarsipennalis Tr. 421.
Tarsiplumalis Hb. 420.
Tau L. 169.
Temerata Hb. 617.
Tenebrata Sc. 384.
Tenebrosa Hb. 323.
Tenuiata Hb. 597.
Tephrociystia Hb. 205.
Tersata Hb. 609.
Testacea Hb. 262.
Testaceata Don. 548.
Testata L. 508.
Tetralunaria Hufn. 631.
Thalassına Rott. 238.
Thalera Hb. 184.
Thamnonoma Ld. 241.
Thanaos B. 55.
Thaumas Hufn. 85.
Thecla F. 24.
Thyatira Hb. 176.
Tibiale Esp. 488.
Tiliae L. 99.
Tiliarıa Hb. ab. 628.
Timandra Dup. 189.
Tincta Brahm 231.
Tiphon Rott. 54.
Tipuliformis Cl. 743.
Tithonus L. 50.
Togata Hb. 573.
Torva Hb. 129.
Toxocampa Gn. 168.
Trabealis Sc. 396.
Trachea Hh. 114.
Tragopoginis L. 324.
Trapezina L. 339.
Tremula Cl. 124.
Tremulae Esp. ab. 15a.
Tremulifolia Hb. 161.
Trepida Esp. 130.
Triangulum Hufn. 200.
Tridens Schiff. 184.
Trifasciata Bkh. 555.
Tritolii Esp. (Lasiocampa) 158. |
Trifolii Esp. (Zygaena) 725.
Trifolii Rott. (Mamestra) 241.
Trigrammica Hufn. 315.
Trimacula Esp. 122.
Tripartita Hufn. 399.
Triphosa Stph. 199.
Triplasia L. 398.
Tristata L. 541.
Feitieil. 215.
Tritophus Esp. 129.
Dr. Ebert. 261
TritophusF. 128.
Trochilium Sc. 276.
Truncata Hufn. 518.
Turca L. 314.
Tusciaria Bkh. 635.
Typhae Thnbg. 301.
Typica L. 295.
Umbra Hufn. 389.
Umbratica Goeze (Rusina) 323.
Umbratica L. (Cucullia) 377.
Umbrosa Hb. 205.
Unanimis Tr. 278.
Uncula Cl. 391.
Undulana Hb. 693.
Undulata L. 503.
Unicolor Hufn. (Pachytelia) 732.
Unicolor Stgr. ab. (Mamestra) 234 a.
Unicoloria Esp. ab. 628 b.
Urticae L. (Vanessa) 20.
Urticae Esp. (Spilosoma) 701.
Vacecinii L. 359.
Valesina Esp. ab. 36a.
Vanessa F. 11.
Variata Schiff. 515.
Vaupunctatum Esp. 358.
Venilia Dup. 228.
Venosata F. 575.
Verbasci L. 373.
Vernaria Hb. 442.
Versicolora L. 166.
Vespertaria Bkh. 525.
Vespiformis L. 744.
Vetulata Schiff. 504.
Vetusta Hb. 367.
Vibicaria Cl. 479.
Viciae Hb. 417.
Viminalis F. 254.
VinulaL. 117.
Violata Thnbg. 473.
Virens L. 303.
Viretata Hb. 498.
Virgaureae L. 63.
Virgularia Hb. 456.
Viridaria Cl. (Prothymnia) 39.
Viridaria F. (Larentia) 522.
Viridata L. 445.
Vitalbata Hb. 608.
Vulgata Hw. 583.
W. album Knoch 57.
Wauaria L. 683.
Xanthia 0. 142.
Xanthocyanea Hb. 247a.
Xanthographa F. 204.
Xylixa Tr. 146.
Xylocampa Gn. 149.
262
Microlepidoptera.
Xylomyges Gn. 148.
Ypsilon Rott. 218.
Zanclognatha Ld. 171.
Zephyrus Dalm. 26.
Zeuzera Latr. 281.
Ziezac L. 126.
Zonosoma Ld. 187.
Zygaena F. 268.
B. Microlepidoptera.
Abietella F. 37.
Acalla Meyr. 50.
Acanthophila Hein. 101.
Aceriana Dup. 245.
Achatana F. 231.
Achroia Hb. 1.
Acompsia Hb. 99.
Acrobasis Z. 17.
Acuminatana Z. 318.
Adela Latr. 168.
Advenella Zk. 44.
Aglossa Latr. 21.
Agrotera Schrk. 32.
Ahenella Hb. 31.
Alabonia Wlisghm.
Alacella Dup. 394.
Albersana Hb. 276.
Albifrontella Hb. 490.
Albipunctella Hb. 539.
Albistria Hw. 338.
Albofascialis Tr. 97.
Alburnella Dup. 385.
Alchimiella Sc. 497.
Aleyonipennella Koll. 481.
Aleella Schulze 183.
Alniella Z. 513.
Alpinana Tr. 316.
Alucita Wisshm. 44.
Ambigualis Tr. 60.
Ambiguana Tr. 178.
Ammanella Hb. 579.
Amphisa Curt. 51.
Amyotella Dup. 509.
Anacampsis Hein. 102.
Anarsia Z. 114.
Anchinia Hb. 124,
Ancylis Hb. 79.
Anderschella H. S. 579.
Anella Hb. 417.
Anerastia Hb. 7.
Anglicella Stt. 509.
Angustana Hb. 192.
Angustalis Schiff. 50.
Angusticolella Dup. 527.
Anisotaenia Stph. 62.
Anserinella Z. 49.
Anthracinalis Sc. 543.
Anthyllidella Hb. 395.
Antiquana Hb. 233.
Antispila Hb. 139.
Anybia Stt. 155.
Aphomia Hb. 2.
Apicipunctella Hb. 489.
Applana F. 435.
Arcella F. 547.
Arcuella Cl. 212.
Arenella Schiff. 427.
Argentuna Cl. 169.
Argentella Cl. 496.
Argyrana Hb. 294.
Argyresthia Hh. 89.
Aristotelia Hb. 104.
Artemisiella Tr. 380.
Aruncella Sc. 580.
Aspersana Hb. 133.
Asperella L. 355.
Aspidiscana Hb. 251.
Assimilella Tr. 423.
Asychna 8tt. 141.
Atomella Hb. 425.
Atriplicella F. 381.
Augustana Hb. 244.
Augustella Hb. 450.
Aurata Sc. 9.
Aurogutella Stph. 502.
Avellanella Hb. 418.
Bactra Stph. 71.
Badiana Hb. 185.
Badiella Hb. 438.
Basaltinella Z. 364.
Batrachedra Stt. 133.
Bergneanniana L. 160.
Bertram Rössl. 104.
Betulaetana Hw. 203.
Bicostella Cl. #13.
Bifasciana Hw. 228.
Bilunana Hw. 267.
Binnevella Hb. 25.
Bipunctana F. 229.
Bipunctella F. 421.
Bipunctidactyla Hw. 118.
Biselliella Hummel 556.
Blancardella F. 519.
Boleti F. 519.
Borkhausenia Hb. 129.
Boscana F. 128.
Brachmia Meyr. 108.
Brachydactylus Tr. 111.
Branderiana L. 215.
Brizella Tr. 399.
Brunnichiana Froel. 273.
Bryotropha Hein. 9.
Bucculatrix Z. 150.
Buoliana Schiff. 197.
Cacoecia Hb. 54.
Caecimaculana Hb. 256.
Caesiella Hb. 334.
Caespititiella Z. 486.
Calthella L. 581.
Cana Hw. 255.
Capitella Cl. 558.
Capua Stph. 53.
Capreana Hb. 201.
Carcina Hb. 125.
Carduana Gn. 25.
Carphodactylus Hb. 115.
Carpocapsa Tr. 78.
Cataclysta Hb. 26.
Caudana F. 123.
Cedestis Z. 90.
Cemistoma Z. 149.
Cerasana Hb. var. 154 a.
Cerostoma Latr. 93.
Certella Z. 344.
Gespitalis Schiff. 91.
Cespitana Hb. 227.
Chaerophyllella Goeze 455.
Cheimatophila Stph. 60.
Chelaria Hw. 96.
Chilo Zk. 5.
Chimabache Z. 118.
Choreutis Hb. 83.
Chrysociista Stt. 136.
Chrysolepidella 576.
Chrysonuchellus Sc. 14.
Chrysopora Clem. 107.
Cicatricellus Hb. 21.
Ciliella Hb. (Conchylis) 188.
Ciliella Stt. (Depressaria) 436.
Cinctana Schiff. 157.
Cinerella Cl. 392.
Cingulata L. 96.
Cinnamomeana Tr. 155.
Cirsiana Z. 272.
Citrana Hb. 250.
Cledeobia Stph. 24.
Clerkella L. 528.
Cloacella Hw. 551.
Cnephasia Curt. 58.
Dr. Ebert. 263
Gognatellus Hb. 331.
Coleophora Hb. 142.
CGombinella Hb. 333.
CGomplanella Hb. 525.
Compositella F. 289.
Conchylis Ld. 63.
Congelatella Cl. 174.
Consociella Hb. 42.
CGontaminana Hb. 137.
Convalutella Hb. 29.
ConvaganaF. 161.
Cornella F. 342.
Corollana Hb. 286.
Coronillae Z. 484.
Corticana Hb. (Olethrentes) 202.
Corticana Hb. (Steganop.) 208.
Gorylana F. 153.
Coryli Nicelli 521.
Costana F. 149.
Crambus F. 4.
Cramerella F. 511.
Crataegana Hb. 144.
Crataegella (Scoparia) {66.
Crataegella L. (Scythropia) 326.
Grataegi Z. 530.
Cribrella Hb. 45.
Cribrum Schrk. 45.
Cristalis Se. 441.
Crocealis Hb. 79.
Croesella Sc. 570.
Cruciana L. 244.
Cruciferarum Z. 350.
Cruentana H. S. 192.
Culmellus L. 16.
Guphana Dup. 241.
Curvistrigana Wilk. 179.
Cynaeda Hb. 38.
Cynosbana Hw. 271.
Dasystoma Curt 117.
Decrepitella H. S. 363.
Degeerella L. 571.
Dentalis Schiff. H. 3.
Depressaria Hw. 122.
Diasemia Gn. 37.
Dichelia Gn. 52.
Dichrorampha Gn. 31.
Dimidiana Sodof. 208.
Diminutana Hw. 310.
Dioryctria Z. iS.
Diplodoma Z. 158.
Directella Z. 487.
Disertella H. S. 493.
Distinctella Z. 367.
Diversana Hb. 167.
264
Dodecadactyla Hb. 121.
Dodecella L. 391.
Doloploca Hb. 59.
Dorsana F. 293.
Dubitalis Hb. 62.
Dubitana Hb. 177.
Dumetellus Hb. 17.
Duplicana Zett. 290.
Elachista Tr. 143.
Electella Z. 378.
Elongella L. 499.
Elutalis Schiff. 80°
Elutella Hb. 27.
Emargana F. 123.
Emberizaepennella F. 524.
Endotricha Z. 20.
Endrosis Hb. 115.
Enicostama Stph. 123.
Epelydella Z. 48.
Epermenia Hb. 131.
Ephestia @n. 9.
Ephipella F. 339.
Epiblema Hb. 74.
Epigraphia Stph. 120.
Epilobiella Roemer 463.
Epithectis Meyr. 103.
Ericetana Westw. 232.
Ericetella Hb. 372.
Ericinella Dup. 400.
Eriocrania Z. 169.
Erxlebella F. 537.
Eulia Hb. 56.
Euplocamus Latr. 159.
Eurrhypara Hb. 350.
Euxanthis Meyr. 64.
Evergestis Hb. 34.
Evetria Hb. 66.
Evonymellus L. 332.
Exapate Hb. 61.
Extimalis Sc. 70.
Fabriciana L. 322.
Fagella F. 416.
Faginella Z. 520.
Falcatalis Gn. 9.
Falcella Hb. 357.
Fallavella Schläg. 456.
Falsellus Schiff. 13.
Farinalis L. 48.
Farinatella Dup. 347.
Fasciellus F. (Nemotois) 568.
Fasciellus Hb. (Hypsolophus)
Fastuosella Z. var. 575a.
Favillaceana Hb. 141.
Ferrugana Tr. 134.
Festaliella Hb. 454.
Microlepidoptera.
408.
Finitimella Z. 506.
Fischeriella Z. 325.
Flammealis Schiff. 46.
Flavalis Schiff. 89.
Flavella Hb. 422.
Flavicomella Z. 370.
Flavifrontella Hein. (Incurv.) 537.
Flavifrontella Hb. (Brockhaus.) 447.
Flexana Z. 299.
Foenella L. 275.
Forficealis L. 84.
Forficella Sc. 443.
Forficellus Thnb. 22.
Forskaleana L. 159.
Forsterana F. 164.
Forsterella F. 324.
Fractifasciana Hw. 241.
Frequentella Stt. 67.
Fulvens Hw. 462.
Funebrana Tr. 278.
Funebris Ström. 98.
Fusca Hw. 35.
Fuscalis Schiff. 87.
Fusciedinella Z. 479.
Fuscipunctella Hw. 552.
Galbanella Z. 375.
Galleria F. 3.
Gelechia Z. 98.
Gemella L. 402.
Geniculeus Hw. 5.
Geoffrella L. 444.
Gerningana Schiff. 138.
Gerronella Z. 405.
Glaucinalis L. 49.
Gliriella Heyd. 549.
Glyphipteryx Hb. 85.
Gnomana Ül. 140.
Goedartella L. 343.
Gonodactyla Schiff. 105.
Gracilaria Z. 143.
Granella L. 550.
Granitana H. S. 243.
Graphodactyla Tr. 119.
«rapholitha Hein. 75.
Grossana Hw. 303.
Grotiana F. 139.
Gryphipennella Bouch& 477.
Guttea Hw. 503.
Grisella F. 1.
Gypsonoma Meyr. 70.
Gysselinella Dup. 346.
Hamana L. 189.
Hamellus Thnbg. 20.
Harpella Schrk. 126.
Hartmanniana Cl. 184.
Hastiana L. 124.
Heliodines Stt. 137.
Heliozela H. S. 140.
Heparana Schiff. 156.
Hepaticana Tr. 257.
Herculia WIk. 23.
Hercyniana Tr. 230.
Hermannella F. 404.
Heroldella Tr. 335.
Hexadactyla L. 122.
Hieracii Z. 100.
Hohenwarthiana Gn. 254.
Hohenwartiana Tr. 255.
Holdenella Stt. 491.
Holmiana L. 136.
Homoeosoma Curt. 8.
Hortella F. 510:
Hortuellus Hb. 15.
Huebnerella Don. 361.
Humeralis Z. 386.
Hyalinalis Hb. 58.
Hybridana Hb. 175.
Hypericana Hb. 249.
Hypochalcia Hb. 12.
Hyponomeuta Latr. 8.
Hypsolophus Z. 111.
Immundana F. 269.
Incarnana Hw. 246.
Incarvaria Hw. 165.
Ingratella Z. 61.
Inquinatana Hb. 292.
Inquinatellus Schiff. 4.
Janthinella Hb. 32.
Juliana Curt 296.
Kindermanniana Tr. 186.
Koerneriella Z. 559.
Kuehniella Z. 26.
Lacteella Schiff. 412.
Lacunana Dup. 224.
LaetanaF. 312.
Laevigatella H. S. 345.
Laminella H. S. 457.
Lancealis Schiff. 56.
Lanceolana Hb. 248.
Lapella Hb. 554.
Laricella Hb. 471.
Lariciana Hein. var. 301a.
Laripennella Zett. 488.
Laterella Schiff. 429.
Lautella Z. 514.
Lecheana L. 152.
Lemnata L. 54.
Lentiginosella Z. 373.
Leucatella Cl. 401.
Leuwenhoekella L. 466.
Dr. Ebert. 265
Lichenella L. 536.
Lignella Hb. 30.
Ligulella Z. 396.
Limosipennella Dup. 473.
Linneella Cl. 464.
Lipoptycha Ld. 8,
Literana L. 129.
Lithargyrana H. S. 135.
Lithargyrinella Z. 476.
Lithocolletis Z. 146.
Litterata Sc. 75.
Liturella Hb. 434.
Lixella Z. 482.
Lobella Schiff. 440.
Lobesia Gn. 68.
Loefflingiana L. 162.
Logiana Schiff. 126.
Longicornis Curt. 377.
Lotella Hb. 23.
Lucella F. 355.
Lucivagana Z. 225.
Luctuosana Dup. 272.
Luculella Hb. 390.
Lundana F. 305.
Luridicomella H. S. 448.
Lutarea Hw. 336.
Luteellus Schiff. 8.
Lutipennella Dup. 472.
Lyonetia Hb. 148.
Lypusa Z. 155.
Maculea Hw. 383.
Maculipennis Curt. 350.
Malinellus Z. 330.
Manifestella H.S. 63.
Manniana F. 181.
Marasmarcha Meyr. 46.
Margaritellus Hb. 10.
Marginea Hw. 526.
Marginepunctella Stph. 542.
Marmorea Hw. 43.
Maurella F. 539.
Melanella Tr. (Hypochalica) 50.
Melanella Hw. (Narycia) 541.
MellonellaL. 3.
Mesophleps H. S. 110.
Metallicana Hb. 217.
Metallicus Poda 567.
Metaxella Hb. 566.
Metzneria Z. 9.
Micana Hb. 220.
Microdactylus Hb. 117.
Microgrammana Gn. 284.
Micropteryx Hb. 170.
Ministrana L. 158.
' Minutella L. 451.
266
>
Mitterbacheriana Schiff, 311.
Mixtana Hb. 125.
Modestella Dup. 470.
Mompha Hb. 134.
Monilifera Geoffr. 541.
Monodactylus L. 113.
Monobis Hb. 161.
Mouffetella Schiff. 398.
Mucronella Sc. 359.
Mulinella Z. 374.
Murana Curt. 64.
Murinella H. S. 382.
Murinipennella Dup. 485.
Muscalella F. 560.
Muscosella Z. 366.
Musculana Hb. 150.
Mussehliana Tr. 180.
Mvellus Hb. 12.
Myelois Hb. 19.
Myllerana F. 321.
Myrtillana Tr. 306.
Naevana Hb. 313.
Nanana Tr. 240.
Nanatella Stt. 424.
Naryzia Stph. 157.
Nebritana Tr. 280.
Nebulella Hb. 24.
Neglectana Dup. 247.
Nemophora Hb. 166.
Nemoralis Sc. (Agrotera) 68.
Nemoralis Z. (Platyptilia) 107.
Nemotis Hb. 167.
Nepticula Z. 151.
Neuropterella Z. 360.
Nigrata Sc. 9.
Nigrella Hw. 492.
Nigricana H. S. (Epiblema) 258.
Nigricana Stph. (Grapholitha) 279.
Nigricella Stph. 480.
Nigricomella Z. 531.
Nisella Cl. 261.
Nitidella F. 340.
Nivea Hw. 402.
Niveana F. 130.
Nomophila Hb. 35.
Noctuella Schiff. 72.
Notatella Hb. 388.
Nothris Hb. 112.
Notocelia Meyr. 73.
Nubilalis Hb. 90.
Nymphaeata L. 52.
Nymphula Schrk. 25.
OÖbductella Z. 3%.
Oblongana Hw. 209.
Obtusella Hb. 39.
Microlepidoptera.
Ocellana F. (Tmetocera) 301.
Ocellana F. (Depressarin) 432.
Ochripennella Z. 474.
Ochrodactyla Hb. 103.
Ochroleucana Hb. 207.
Ocnerostoma Z. 9.
Octomaculalis Tr. 98.
Octomaculata L. 98.
Oecophora Latr. 123.
Olethreutes Hh. 57.
Olivalis Schiff. 85.
Olivana Tr. 220.
Oliviella F. 445.
Ophthalmicana Hb. 262.
Oppressana Tr. 237.
Ornatella Schiff. 28.
Orneodes Latr. 49.
Ornix Z. 145.
Osseana Sc. 168.
Osteodactylus Z. 116.
Oxyacanthella L. 322.
Oxyptilus Z. 22.
Pactolana Z. 288.
Padellus L. 328.
Palealis Schiff. 73.
Paltodora Meyr. 109.
Palumbella F. 33.
Palustrana Z. 218.
Pamene Hb. 76.
Pancalia Stph. 138.
Pandalis Hb. 78.
Pandemis Hb. 55.
Panzerella Hb. 563.
Parasitella Hb. 548.
Paranthesella L. 35+#.
Parvidactylus Hw. 101.
Pascuellus L. 19.
Pectinea Hw. 561.
Pellionella L. 552.
Pempelia Hb. 10.
Penkleriana F. 262.
PentadactylaL. 109.
Penthinana Gn. 211.
Penziana Thnbg. 170.
Perinephila Hb. 28.
Perlellus Se. 9.
| Perlepidana Hw. 21.
Permixtana Hw. 23#.
| Petiolella Frey. Ort.
PetiverellaL. 315.
Pfeifferella Hb. 467.
Phaeodactyla Hb. 112.
Phlyctaenodos Hb. 36.
Phryganella Hb. 415.
Phtheochroa Stph. 69.
Phycita Rg. 16.
Piceana L.
Pilosellae Z. 99.
Pilulella Hb. 565.
Pimpinellae Z. 437.
Pinellus L. 11.
Pineti Z. 535.
Pinguinalis L. 47.
Pinguinella Tr. 365.
Piniariella Z. 348.
Pinicolella Dup. 460.
Pinivorana Z. 19.
Pionea Gn. 40.
Platyptilia Hb. 43.
Pleurota Hb. 116.
Plumbogana Tr. 317.
Plumbana Sc. 320.
Plumbatana Z. 295.
Plumbellus Schiff. 327.
Plutella Schrk. 92.
Podana Sc. 143.
Pollinalis Schiff. 77.
Pallinariella Z. 494.
Pomonella L. 302.
Populella Cl. 393.
Porectella L. 349.
Posterana Z. 178.
Postremana Z. 211.
Praeangusta Hw. 459.
Pratellus L. 18.
Profundana F. 210.
Pronubella Schiff. 538.
Propinquella Tr. 428.
Proximella Hb. 387.
Prunalis Schiff. 81.
Pruniana Hb. 206.
Psammotis Hb. 29.
Psecadia Hb. 121.
Pselnophorus Wallgr. 45.
Pseudobombycella Hb. 533.
Pterodactyla L. 120. -
Pterophorus Geoffr. 47.
Pubicornis Hw. 557.
Pullella H. S. 492.
Pulveralis Hb. 57.
Punctatis Schiff. 55.
Punctulana Schiff. 172.
Purpuralis L_ 93.
Purpurea Hw. 433.
Pusiella Roemer 420.
Pyginaeana Wilk. 242.
Pyralis L. 22.
Pyrausta Schrk. 41.
Pyrella Vill. 337.
Quercana F, 442.
Dr. Ebert. 267
Quercifoliella Z. 522.
Radiatella Don. 353.
Ramella L. 236.
Raschkiella Z. 461.
Ratzeburgiana Rtzb. 239.
Recurvaria H. 8. 105.
Regiana Z. 298.
Resinella L. 198.
Rhediella Cl. 300.
Rhododactyla F. 102.
Rhodophaea 6n. 18.
Rhopobota Ld. 80.
Ribeana Hb. 154.
Rivulana Sc. 221.
Roboris Z 508
Roesella L. 465.
Roeslerstammmia Z. 154.
Rorellus Hb. 328.
Rosana L. 146.
Rubrotibiella F., R. 40.
Rufana Sc. 213.
Rufimitrella Se 573.
Rufipennella Hb. 500.
Rugosana Hh. 193.
Ruralis Sc. 69.
Rurestrana Dup. 226.
Rusticana Tr. 166.
Rusticella Hb. 545.
Salebria Z. 14.
Salicella Hb. (Olethreutes) 199.
Salicella Hb. (Dasystoma) 414.
Sambucalis Schiff 88.
Sanguisorbana H. S. 182.
Saturnana Gn. 319.
Sauciana Hb. 204.
Scalella Sc. 379.
Scardia Tr. 160.
Scarodactylus Hb. 114.
Schaeferella L. 453.
Schalleriana F. 132.
Schoenobius Dup. 6.
Schreberella F. 523
Schreckensteinia Hb. 130.
Schreibersiana Froel. 194.
Schulziana F. 219.
Schwarziella Z. 564.
Scoparia Hw. 31.
Scopariana H. S. 287.
Scopariella Hein 426
Scopolella Hb. 458.
Scopoliana Hw. 254.
Seotinella H. S. 368.
Scriptella Hb. 384
Scythris Hb. 132.
Scythropia Hb. 86.
268 Microlepidoptera.
Selagia Z. 13.
Selasellus Hb. 7.
Sellana Hb. 209.
Semasia H. 8. 72.
Semialbana Gn. 148.
Semicostella Hb. 410.
Semifasciana Hw. 200.
Semifulvella Hw. 555.
Semifuscana Stph. 265.
Semioscopis Hb. 119.
Semipurpurella Stph. 577.
Semirubella Sc. 36.
Semitestacella Curt. 341.
Sequana Hb. 314.
Sequella Cl. 352.
Serenella Z. 483.
Sericiella Hw. 468.
Serotinus Z. 118.
Servillana Dup. 283.
Siculana Hb. 307.
Siderana Tr. 216.
Silacellus Hb. 407.
Simaethis Leach. 84.
Similana Hb. 270.
Simplana F. 235.
Smeathmanniana F. 187.
SociellaL. 2.
Solandriana L. 264.
Solenobia Z. 153.
Solitariella Z. 475.
Solutella Z. 376.
Sophronia Hb. 113.
Sorbi Frey 517.
Sorbiana Hb. 147.
Sordidana Hb. 266.
Sororculella Hb. 369.
Spadicella Hb. 32.
Sparmannella Bosc. 574.
Spartiella Schrk. 411.
Spartifoliella Hb. 529.
Steganoptycha Stph. 69.
Spiniana Dup. 297.
Spinicolella Z. 518.
Spiniella Hb. 354.
Spinolella Dup. 516.
Spissicella F. 38.
Splendana Hb. 304.
Splendidulana Gn. 29%.
SponsanaF. 131.
Stachydalis Germ. 82.
Stagnata Don. 51.
Stanneella F. 469.
Steinkellneriana Schiff. 419.
Stenia Gn. 27.
Stenolechia Meyr. 106.
Stenoptilia Hb. 48.
Stigmatella F, 498.
Stipella Hb. (Chrysopora) 403.
Stipella L. (Brockhausenia) 449.
Straminalis Hb. 71.
Straminea Hw. 191.
Stratiotata L. 53.
Striana Schiff. 214.
Striatella Hb. 406.
StrobilellaL. 285.
Subocellana Don. 260.
Subsequana Hw. 242.
Succedana Froel. 282,
Suffusana Z. 253.
Swammerdamia Hb. 88.
Swammerdamella L. 561.
Sylepta Hb. 33.
Syringella F. 501.
Tachyptilia Hein. 100,
Taeniolella Z. 397.
Talaeporia Hb. 152.
Tapetzella L. 546.
Tedella Cl. 259.
Teichobia H. S. 156.
Tenebrosana Z. 279.
Tenella Z 512.
Terrealis Tr. 86.
Terrella Hb. 362.
Tesseradactyla L. 108.
Tetradactyla L. 110.
Tetraquetrana Hw. 268.
Theristis Hb. 94.
Thrasonella Sc. 323.
Thunbergella F. 578.
Tinctella Hb. 446.
Tinea Z. 163.
Tineola H. S. 164.
Tischeria Z. 147.
Titanio Hb. 39.
Tmetocera Ld. 77.
Torguillella Z. 507.
Tortricella Hb 173.
Tortrix Meyr. 57.
Trichophaga Rag. 162.
Trifoliana H. S. 232.
Triparella Z. 389.
Tripuncta Hw. 452.
Tripunctana F. 271.
Triquetrella F. 534.
Tristellus F. 6.
Truneicolella Stt. 65.
Tubulosa Retz. 533.
Tumidana Schiff. 4.
Tumidella Zk. 41.
Turbidana Tr. 274.
Turicella H. S. 532.
Turionana Hb. 196.
Udmanniana L. 252.
Ulmana Hb. 176.
Ulmifoliella Hb. 515.
Umbrosana Frr. 222.
Uncana Hb. 309.
Unguicella L. 308.
Unifasciana Dup. 151.
Urticana Hb. 223.
Urticata L. 59.
Variegana Schiff. 127.
Variegana Hb. 205.
Velocella Dup. 371.
Verbascalis Schiff. 83.
Verbascella Hb. 409.
Verhuellella Stt. 540.
Verticalis L. 74.
Viburniana F. 165.
Dr. Ebert. 269
Viminetella Z. 478.
Violella Tr. 572.
Virgella Thnbg. 377.
Viridana L. 163.
Viridella Sc. 569.
Vitella L. 351.
Verticella Sc. 396.
Wahlbomiana L. 171.
Woeberiana Schiff. 277.
Xylosteana L. 145.
Xylostella L. 358.
Yeatiana F. 431.
Zebeana Rtzb. 281.
Zebrella Tr. 377.
Zelleri Rag. 41.
Zephyrella Hb. 430.
Zetterstedtii Z. 106.
Zophodia Hk. 11.
Zvegana L. 1%.
Acelimatisationsversuche mit Zeiothrix lutea (Jcop.)”)
Von Hans Freiherr von Berlepsch.
Seit etwa einem Jahrzehnt finden sich in der ornitho-
logischen Literatur vielfach Aufsätze und Notizen über
Leiothrix lutea (Scop.), den Sonnenvogel, chinesische Nach-
tigall, auch Golddrosselmeise genannt, worin dieser Vogel
nicht nur als Stubengenosse, sondern besonders auch für
Acclimatisationszwecke warm empfohlen wird. Und in
der Tat, ganz abgesehen von schon in freier Natur be-
obachteter Brut eines zufällig entflohenen Paares (Wend-
hausen bei Braunschweig 1895), sprechen alle Eigenschaften
des Sonnenvogels entschieden dafür, dass er sich in unseren
Breitengraden acclimatisieren, d. h. das ganze Jahr hin-
durch in Freiheit erhalten könne.
Die äussere Erscheinung des Sonnenvogels darf ich
als bekannt voraussetzen und gehe deshalb gleich zu seiner
Biologie über. Sehen wir uns dieselbe, soweit sie für vor-
liegenden Zweck in Betracht kommt, zuerst aus seiner
Heimat an.
Die Literatur darüber ist: David et Oustalet, Les
oiseaux de la Chine, S. 214; Jerdon, Birds of India, Vol. II,
S. 241; Oats, The fauna of British India, Vol. I S. 221
und Allam. OÖ. Hume (edited by Eugen William Oats),
Nests and Eggs of Indian Birds, S. 147.
Danach ist die Heimat von Leiolhrix lulea der ganze
Himalaya — besonders der südöstliche Teil — und die
*) Der Aufsatz ist ausserdem bereits veröffentlicht in der Ornithol,
Monatsschrift, XX VII. Jahrg. 1902.
Hans Freiherr von Berlepsch. Zayaı
Gebirge Süd-Chinas in einer Höhe von 5000 bis 8000 Fuss
(nach dem letzten Autor 3000 bis 6000 Fuss), also immer-
hin in einer Höhe, wo die Temperatur auch unter dem
27. und 29. Breitengrade eine verhältnismässig niedrige ist
und im Winter Eis und Schnee vorkommt.
Die Sonnenvögel leben in dichtem Unterholz licht
bestandener Wälder oder auch im Bambus, und zwar am
liebsten in der Nähe des Wassers. Ihr Naturell ist sehr
lebhaft, aber misstrauisch, und sie entziehen sich gewöhn-
lich der Beobachtung. Ä
Das aus trockenen Blättern, Moos, Fasern, Haaren
etc. gebaute Nest steht in dichten Büschen, zwei bis acht
Fuss über der Erde. Es zeigt die gewöhnliche, oben
offene Form, ist in Astquirlen oder auch nach Pirolart in
eine Gabel gehängt und enthält drei bis vier bläulichrot
punktierte Eier.
Das Weibchen und junge Vögel sollen sich vom
Männchen durch weniger lebhafte Farben und einen
weniger roten Schnabel unterscheiden. Der Gesang des
Männchens wird als wohlklingend, nach Oustalet dem der
Sylvia orphea ähnlich, bezeichnet. Die Nahrung besteht
in Früchten, Beeren, Samen und Insekten.
Ob die Sonnenvögel Stand- oder Zugvögel sind, ist
nirgends gesagt, und wir können aus dem Umstand, dass
dieselben anscheinend in Südindien, wohin sie als Zug-
vögel doch ziehen müssten, noch nicht beobachtet worden
sind, nur einen unsicheren Schluss auf ersteres machen.
Entsprechend diesen Schilderungen über das Leben
des Sonnenvogels in seiner Heimat sind auch die hierzu-
lande über denselben gewonnenen Erfahrungen.
Auch bei uns ist der Sonnenvogel ein harter Geselle,
der sich sowohl mit nur einfachem Körner-, wie auch nur
Insektenfresser-Futter kürzere Zeit erhalten lässt. Beide
Futter — jedes in einfachster Form — zusammen gereicht
mit stets reichlichem Badewasser genügen aber, ihn auf
lange Zeit frisch und gesund zu erhalten. Dabei ist er
1
unempfindlich gegen schlechte Witterung und schon viel-
fach bei strengster Kälte in freier Gartenvoliere über-
wintert worden.
Das Betragen der Sonnenvögel ähnelt halb dem der
Meisen, halb dem der Sylvien. Charakteristisch meisen-
haft ist das Absuchen einzelner Zweige nach Insekten,
wobei sie den einmal in Angriff genommenen Zweig nicht
eher verlassen, bis sie die Spitze desselben erreicht haben.
Hierbei sitzen sie wohl mitunter auch etwas seitlich an
demselben, aber niemals sah ich sie, wie die Meisen, sich
von unten anhängen. Die vollendete Turnkunst scheint
ihnen, bei aller sonstigen Geschicklichkeit, also abzugehen.
Mit Ausnahme der heissen Mittagsstunden sind die
Vögel den ganzen Tag über in Bewegung und verraten
ihren meist auch bei uns im dichten Gebüsch verborgenen
Aufenthalt schon von weitem, das Weibchen durch seinen
charakteristischen Lockton, das Männchen während der
Paarungszeit durch seinen freudigen Gesang. Dieser Ge-
sang oder — richtiger gesagt — Schlag erinnert mich am
meisten an den Schlag des Plattmönchs, nur ist er etwas
schriller und härter. Auch finden wir beim Sonnenvogel,
ebenso wie bei dem Plattmönch, einfache Schläger, Doppel-
und Doppelüberschläger. Letztere sind gar nicht selten
und müssen unbedingt als geradezu herrliche Sänger be-
zeichnet werden. Ich stelle sie — wenigstens im Freien —
auf eine Stufe mit dem besten Plattmönch.
Gedenken wir noch einer bei zufällig entflohenen
Exemplaren gemachten Beobachtung, dass diese sich nie-
mals weit von dem leeren Käfig entfernen, und zum
Fressen, meist auch nachts, in denselben zurückzukehren
pflegen, also sich leicht lokalisieren lassen, so scheint
Leiothrix lutea allerdings alle Eigenschaften in sich zu
vereinigen, welche wir zu Acclimatisationszwecken über-
haupt nur erwünschen können.
Störend für Züchtungsversuche ist der Umstand, dass
Männchen und Weibchen sich völlig gleich, dieselben also
äusserlich durch nichts zu unterscheiden sind.
272 Acclimatisationsversuche mit Leiothrix lutea (Scop.)
Hans Freiherr von Berlepsch. 273
Die von vorstehenden Autoren angeführten Unter-
schiede, sowie auch die Annahme hiesiger Händler, dass
bei Weibchen die Färbung um das Auge herum, besonders
der Zügel, weniger lebhaft gefärbt als beim Männchen sei,
sind nach meinen eingehenden Beobachtungen nur Alters-
unterschiede. Ein Abbleichen der lebhaften Farben des
Männchens durch die Gefangenschaft ist hier nicht anzu-
nehmen, da ich sehr lebhaft gefärbte und den im Himalaya
gesammelten Bälgen völlig gleiche Exemplare gehabt
habe, die teils Männchen, teils Weibchen waren. Das
einzige sichere Unterscheidungsmerkmal kann bei lebenden
Sonnenvögeln nur der Gesang des Männchens sein.
Glücklicherweise sind diese aber, wenigstens wenn
man im Besitz mehrerer Exemplare ist, sehr leicht zu ver-
hören. Man braucht nur ein Stück nach dem anderen
aus der vereinten Gesellschaft herauszufangen und allein
in ein Bauer in das offenstehende Nebenzimmer zu stellen.
Meist schon nach wenigen Minuten fangen die Weibchen
der vereinten Gesellschaft an zu locken, worauf das ab-
gesonderte Exemplar entweder das Gleiche tut oder einen
schmetternden Schlag ertönen lässt.
Dass hierbei jeder Irrtum ausgeschlossen wäre, wage
ich als Kenner alter launiger Wildfänge natürlich nicht
zu behaupten, jedenfalls ist dies aber das einzige Unter-
scheidungsmittel, und ich habe dadurch wiederholt teuer
erstandene Männchen als Weibchen, öfters aber noch mit
nur 1 Mark bezahlte Weibchen als vorzüglich singende
Männchen erkennen können. Die betreffenden Händler
hatten eben, und zwar grösstenteils zu ihrem Nachteil, nur
nach den trügerischen äusseren Merkmalen geurteilt.
* *
*
Während zweier bezw. dreier Jahre, 1899, 1900 (und
auch 1901 kann ich noch hinzurechnen), habe ich nun,
und zwar unter den günstigsten Verhältnissen, Accli-
matisationsversuche mit Leiothrix lutea angestellt und gebe
nachstehend chronologisch den Verlauf derselben.
18
974 Acclimatisationsversuche mit Leiothrix lutea (Scop.)
Im Januar 1899 besorgte ich mir zwanzig Sonnen-
vögel, und zwar, um die Wahrscheinlichkeit zu haben,
dass zwischen den Geschlechtern keine Verwandtschaft
bestehe, zehn Männchen aus einer Hamburger, zehn
Weibchen aus einer Berliner Handlung und hielt sie bis
April in ungeheiztem Raume geschlechterweise getrennt.
Wie schon geschildert, stimmten diese mir von den
Händlern bezeichneten Geschlechter aber nicht, und ich
fand nach vorstehender Methode mehr Männchen als
Weibchen heraus. Ich tauschte dann, bis ich anscheinend
neun schöne Männchen und elf kräftige Weibchen besass.
Jeder einzelne Vogel wurde einige Tage nach seinem
Eintreffen genau untersucht und ihm jede irgendwie ver-
letzte Feder herausgezogen, sodass bis Frühjahr alle Vögel
in tadellosem Zustande waren.
Der Ort, wo ich die Acclimatisationsversuche unter-
nahm, die Vögel also freiliess, ist der denkbar günstigste,
die etwa fünf Morgen grosse, zum Königlichen Auepark
bei Kassel gehörige Insel Siebenberg, welche mir von der
Regierung eigens zu diesem Zwecke zur Verfügung ge-
stellt wurde.
Diese im achtzehnten Jahrhundert künstlich aufge-
geführte Insel zeigt die verschiedensten Formationen, hat
in der Mitte bis vierzig Meter Erhebung und ist ungefähr
zu gleichen Teilen mit dichtem Laub- und Nadelholz be-
standen. Beide Holzarten bilden sowohl dichtes Strauch-
werk und Unterholz, wie sie andererseits aus diesen auch
stolze Hochbäume emporgetrieben haben. Dabei ist die
ganze Vegetation von solcher Uppigkeit, wie ich sie in
unserem Breitengrade noch nicht zum zweitenmal gefunden
habe. Rings um die Insel herum läuft ein circa dreissig
Meter breites Gewässer, auf dessen anderem Ufer sich die
übrige Karlsaue anschliesst, ein weiterer, 600 Morgen
grosser, herrlicher Park.
Die Kommunikation zwischen Insel und Park besteht
nur in einer kleinen Fähre, in welcher die wenigen Be-
sucher jenes Dorado unter Aufsicht eines alten Gärtners
Hans Freiherr von Berlepsch. 275
für ein besonderes Handgeld hinübergefahren werden, und
zwar auch nur von morgens 9 bis Abends 6 Uhr.
Figur 1. Voliere (zwischen a, und a,, die untere Hälfte des Schiebers
eingesetzt).
So ist die Insel gegen jedes Raubzeug, wenigstens
vierfüssiges, gänzlich geschützt und auch von irgend
welcher Störung durch Menschen kann in keiner Weise
die Rede sein.
18*
276 Acclimatisationsversuche mit Leiothrix lutea (Scop.)
Zwischen abends 6 und morgens 9 Uhr, im Vogel-
leben gerade die wichtigsten Stunden, war die
Insel, wenn ich nicht gerade beobachtete oder jemand von
dem Grartenpersonal dort zu tun hatte, überhaupt gänzlich
frei ven Menschen.
Figur 2. Trommel geschlossen.
Ungefähr in-
mitten und auf
halber Höhe der
Insel befindet sich
noch aus chur-
fürstlicher Zeit ein
alter Gartenpavil-
lon, hinter dessen
einem grossen
Fenster ich die
Voliere einrich-
BEIGE
Die Voliere
(Figur 1) ist im
ganzen 1,95 m
lang, 1 m tief, 1,40
n hoch und be-
steht aus dem
grossen Raume A
und dem hinteren,
sehr schmalen
Raume B. Der
Raum A lässt sich
durch einen von
oben einzuführen-
den Schieber
nochmals teilen in
a, und a,. De
Fensterflügel sind
entfernt und dafür ein Drahtgeflecht eingesetzt, in dessen
oberem Teile sich nach aussen eine sogenannte Trommel
(Figur 2 und 3) befindet, wie diese vielfach bei Tauben-
Hans Freiherr von Berlepsch. FAN
schlägen in Anwendung kommen. Ich gebe einer solchen
Trommel vor einer nur flachen Drahttüre den Vorzug,
weil die Vögel von der Trommel aus nicht nur nach vorn,
sondern nach allen Seiten ungehindert Umschau halten
können und sich so in der nächsten Umgebung besser zu
orientieren vermögen, als durch ein nur gewöhnliches
Drahtfenster. |
Schon Anfangs April brachte ich die ganze Gesell-
schaft in ihre neue Behnusung, die neun Weibchen und
Figur 3. Trommel geöffnet.
die neun Männchen jetzt vereint in den Raum A, zwei
Weibchen, lediglich als Lockvögel bestimmt, abgesondert
im Raum B.
Das Futter bestand nach wie vor in Körnerfutter —
Mischung von Mohn, weisser Hirse, Flachssamen — und
Insektenfutter — geriebene Semmel, eingequellte oder
auch nur trockene Ameiseneier, gemahlener Hanf reichlich
mit geriebener Mohrrübe vermengt — und jetzt reichlicher
Beigabe von Mehlwürmern. Von letzteren setzte ich täg-
lich etwa 200 Stück zu beliebigem Verbrauch in einer
Glasschale vor. Daneben war stets reichliches Badewasser.
So verblieben die Vögel bis Anfangs Mai, bis es
draussen zu grünen begann und neben dem Nadelholz
auch die Kastanien schon einigen Schutz boten. Am 6.
278 Acclimatisationsversuche mit Leiothrix lutea (Scop.)
Mai trennte ich durch den Schieber von der grossen Ge-
sellschaft einen Vogel ab, sodass dieser im vorderen
Raum a, und die siebzehn anderen im hinteren Raume a,
waren. Nach Öffnen der Trommel flog ersterer ins Freie
kehrte aber baldigst zu seinen laut lockenden Genossen
und zu dem im Raum a, befindlichen Futter zurück.
Auch schlief er allabendlich daselbst. Nach drei Tagen
gesellte ich diesem noch drei weitere Vögel bei. Auch
diese blieben mit den noch eingesperrten im engsten Ver-
kehr und schliefen auch jede Nacht im Raum a,.
Nach weiteren acht Tagen, nachdem ich gesehen,
dass sich diese vier Vögel an das Ein- und Ausfliegen
völlig gewöhnt hatten, liess ich noch weitere sieben, und
tags darauf auch den Rest fliegen, sodass am 18. Mai,
abgesehen von den zwei im Raum B befindlichen Lock-
vögeln, sich alle für die Acclimatisation bestimmten Vögel
in Freiheit befanden. (Die zwei Lockvögel liess ich dann
als Entschädigung für ihre geleisteten Dienste Ende Juni
auch noch fliegen.)
Interessant war es zu beobachten, dass jeder Sonnen-
vogel, sobald er sich in Freiheit fühlte, sofort laut und
feurig zu schlagen bezw. zu locken begann und dann von
den anderen, sei es, dass sie noch gekäfigt oder auch schon
freigelassen waren, in gleicher Weise beantwortet wurde.
So hallte die ganze Insel von den chinesischen Nachtigallen
wieder, und es währte bis zu einer Stunde, ehe sich die
Aufregung allmählich wieder gelegt hatte. Ja dieses Be-
nehmen war ein so eigenartiges Naturschauspiel, dass ich
späterhin Interessenten direkt dazu einlud.
Durch das allmähliche Freilassen und damit Ge-
wöhnen an eine bestimmte geschützte Örtlichkeit glaube
ich zu erreichen, dass die Vögel leichter den Gefahren der
neuen, noch unbekannten Umgebung entgehen, einzelne
Stücke sich nicht verfliegen und sich der Paarungsakt und
darnach Abtrennen der einzelnen Paare ruhiger und natur-
gemässer vollzieht.
Hans Freiherr von Berlepsch. 2379
So blieben denn die Sonnenvögel anscheinend auch
noch lange auf der Insel vereint, wenigstens habe ich noch
am 28. Mai zwölf Stück auf einmal in der Voliere am
Futternapf gesehen. Einzelne Vögel kamen den ganzen
Sommer über zur Voliere zurück, sowohl um zu fressen
und zu baden, als anfänglich auch besonders die dort aus-
gelegten Kokusfasern (geschnittene Kokusstricke) als Nist-
material zu holen. Später wurden auch öfters noch nicht
ausgefärbte Junge mitgebracht, wie ich dies zum letzten
Mal am 17. Juli (ein alter und drei junge Vögel) be-
obachtete.
Die Jungen haben das von Oustalet, wie auch von
Russ nach Beobachtung in der Vogelstube geschilderte
Aussehen: eine den Alten ähnliche, aber düstere und ver-
waschene Färbung. Der Schnabel ist hell fleischfarbig,
desgleichen die Füsse. Die weitere Angabe von Russ,
dass junge Sonnenvögel im Verhältnis zu ihren Eltern
merklich kleiner als andere junge Vögel seien, habe ich
aber nicht bestätigt gefunden. Die hier erbrüteten diffe-
rierten in Grösse, abgesehen von dem kürzeren Schwanz,
nur sehr wenig von den Alten. Möglicherweise mag der
Unterschied der von Russ und mir beobachteten jungen
Sonnenvögel darin liegen, dass diese in freier Natur bei
natürlicher Nahrung, jene in der Gefangenschaft bei nur
künstlichem Futter gross geworden sind.
Allmählich verteilten sich die ausgesetzten Vögel, so-
dass endgültig wohl nur zwei bis drei Paare auf der Insel
selbst verblieben, die übrigen sich paarweise über den
ganzen Auepark verbreiteten, wie dies an dem markanten
Gesang leicht zu konstatieren war.
Mit Sicherheit habe ich im Laufe des Sommers drei
Bruten feststellen können, bin jedoch überzeugt, dass un-
bemerkt auch noch andere hochgekommen sind. Aber
auch von diesen drei Bruten habe ich das eigentliche
Brutgeschäft, Nestbau, Gelege, Nestjunge nicht zu beob-
achten vermocht, da es mir trotz eifrigen Suchens — aller-
380 Acclimatisationsversuche mit Leiothrix lutea (Scop.)
dings immerhin nur insoweit, dass ich keine Störung ver-
ursachte — nicht gelang, die Nester selbst aufzufinden.
Ein Paar hatte sich gleich jenseits des Weihers in
einer grossen dichten Hecke weissen Hartriegels (Cornus
alba) angesiedelt. Hier hörte ich, wie aber auch vielfach
anderen Orts, erst immer den feurigen Gesang und beob-
achtete, wie anscheinend von beiden Gatten Baustoff aus
der Voliere geholt und zu jener Hecke getragen wurde.
Später sah ich beide Eltern Futter — Raupen und sonstige
Insekten — tragen und konnte Anfangs Juli vier noch
nicht ganz flugbare Junge konstatieren.
Ein zweites Paar siedelte sich circa 1 km von der
Insel entfernt in einem dem Auepark angrenzenden Garten
an. Ich hörte oft den Lockton und Gesang und beob-
achtete Mitte Juli auch flügge Junge daselbst. Zu weiterer
Beobachtung fehlte mir hier die Zeit.
Über eine dritte glückliche Brut wurde ich nach vier-
. wöchentlichem Urlaub Mitte August unterrichtet, indem
mir der alte Gärtner unweit der Insel ein Nest zeigte, in
dem er und die Gärtnergehülfen Ende Juli eine Brut
Sonnenvögel hätte flügge werden sehen. Sie hätten die
Brut erst bemerkt, als die Jungen schon ziemlich gross
gewesen und nach sechs Tagen ausgeflogen seien. Während
dieser sechs Tage hätten sie aber die Vögel aus nächster
Nähe beobachtet, sodass jeder Irrtum ausgeschlossen sei.
So skeptisch ich sonst bei allen fremden Beobachtungen
zu sein pflege, so bin ich aber hier von der Richtigkeit
der Mitteilung überzeugt, da erstens das an meinen Ver-
suchen sehr interessierte Gartenpersonal die Sonnenvögel
genau kannte und zweitens das noch vorhandene Nest
zum grössten Teil aus Kokusfasern gebaut war, letzteres
doch gewiss ein untrügliches Zeichen, dass dieser Nestbau
nur von den an die Voliere gewöhnten Sonnenvögeln her-
rühren konnte. Im übrigen entsprach dasselbe den von
vorstehenden Forschern gemachten Angaben. Das Nest
erinnerte sehr an ein Sylviennest, war äusserlich recht
ordentlich gebaut und die Nestmulde mit feinem Gras und
Hans Freiherr von Berlepsch. 281
Federn ausgepolstert. Es stand nicht weit jenseits des
die Insel umgebenden Weihers fünf Fuss über der Erde
in dem Quirl eines Schneeballstrauchs. Unter anderen
Verhältnissen würde ich es für ein Nest der Gartengras-
mücke angesprochen haben.
Bis Anfangs September wurden Sonnenvögel, auch
noch nicht ausgefärbte Junge, in dem Auepark gesehen,
darnach aber waren sie verschwunden, und erst Anfangs
November habe ich hier und da durch Interessenten wieder
über sie erfahren. Selbst habe ich trotz eifrigen Nach-
forschens nichts wieder von ihnen bemerkt.
Von den verschiedenen an mich ergangenen Nach-
richten halte ich eine für besonders verbürgt und richtig.
Ein erfahrener Vogelliebhaber, der auch gerade Sonnen-
vögel vielfach gehalten, dieselben also genau kannte, teilte
mir mit, dass er am 12. November in einem Weidenge-
strüpp unweit Kassels einen Flug von circa 20 Stück der-
selben gesehen habe. Er habe sie lange beobachtet, sie
hätten sich ohne besondere Scheu vor ihm hertreiben
lassen bis zum Ende des Gestrüpps, von wo sie dann
weiter in Kopfweiden geflogen seien. Sie hätten im Be-
nehmen viel Ähnlichkeit mit einem winterlichen Zuge
Meissen gehabt.
Das ist das letzte, was von den im Jahre 1899 aus-
gesetzten Sonnenvögeln beobachtet wurde.
Der Winter 1899 auf 1900 war ja nicht sehr streng,
doch waren immerhin einige harte Wochen, in denen
unsere Vögel, wenn sie hier und gesund geblieben wären,
irgendwo, besonders an einer der vielen Futterstellen
hätten bemerkt werden müssen. Ich nehme deshalb an,
dass die Sonnenvögel nicht hier, jedenfalls nicht hier in
der Gegend geblieben sind. Ob sie aber südlich oder
sonst wie gewandert, lässt sich auch nicht sagen, besonders
aber auch nicht, ob sie im Frühjahre zurückgekommen
sind, da, wie wir nachstehend sehen werden, zu jener Zeit
schon wieder Neuausgesetzte die Gegend beleben.
Soviel über das erste Versuchsjahr.
382 Acclimatisationsversuche mit Leiothrix lutea (Scop.)
Da ich aber der Ansicht bin, dass alle dergleichen
Versuche — vorausgesetzt, dass die ersten Resultate nicht
glänzend ausfallen — möglichst zu wiederholen sind,
ehe man ein Urteil fällen darf, so habe ich auch im fol-
genden Jahre 1900 den Acclimatisationsversuch, und zwar
genau in derselben Weise, noch einmal wiederholt. An-
statt 10 Paare hatte ich in diesem Jahre aber nur 8 Paare,
also mit den 2 Lockweibchen im ganzen 18 Stück gegen
22 des Vorjahres.
Einkauf, Feststellung der Geschlechter, Einsetzen in
die Voliere und Freilassen vollzog sich alles genau so wie
im Vorjahre, nur dass letzteres anstatt vom 6. bis 18. Mai
schon 6 Tage früher, vom 1. bis 12. Mai stattfand.
Auch die Brutresultate sind anscheinend dieselben
gewesen. Leider wurde ich 1900 aber gerade während
der Brutperiode vielfach durch dienstliche Obliegenheiten
am intensiven Beobachten gehindert, sodass ich auch in
diesem Jahre ein frisches, besetztes Nest nicht fand und
die glücklichen Bruten wieder nur an den ausgeflogenen,
meist noch von den Eltern gefütterten Jungen konstatieren
konnte. Geschlossene Familien fand ich so allerdings nur
zweimal, sonst sah ich in dem Auepark nur einzelne junge
Vögel, von denen sich, da dies 8 und 14 Tage später war,
als ich die Familien beobachtete, nicht mit Bestimmtheit
sagen lässt, ob es von jenen immer verschiedene Exem-
plare waren. Die Wahrscheinlichkeit spricht allerdings
dafür, indem die Örtlichkeiten, wo ich diese und jene be-
obachtete, ziemlich weit von einander entfernt waren.
Granz besonders interessant war die Beobachtung
einer Familie von 6 Köpfen (2 Alten und 4 Jungen) eines
abends Ende Juni in einer ca. 9 m hohen, dünnbeästeten
Thuyaart (Chamaecyparis nutkaensis). Die ganze Familie
durchflatterte in hastiger Bewegung, stets dicht beisammen,
etwa eine Stunde lang ununterbrochen denselben Baum
von unten bis oben und von oben bis unten, ohne auch
nur einen Moment zu rasten. Dabei liessen die Jungen
beständig eine feine pipsende Stimme hören, ähnlich, nur
Hans Freiherr von Berlepsch. 283
bedeutend feiner, wie junge Meisen, und wurden von den
Alten reichlich mit den zwischen den Zweigen gefangenen
Fliegen gefüttert. Erst die Dunkelheit machte diesem
Treiben ein Ende, als sich die lebhafte Gesellschaft in den
untersten dichten Zweigen einer danebenstehenden Thuya
gigantea zur Nachtruhe begab.
Grössere Flüge sind 1900 nicht beobachtet, die Vögel
auch im Herbst nicht mehr gesehen worden. Am 25.
August bemerkte ich 5 Stück in einer den Auepark be-
grenzenden Kastanienallee. Das ist 1900 das letzte Mal
gewesen, dass Sonnenvögel von mir oder von anderen
überhaupt beobachtet worden sind. Auch im nächsten,
also im vorigen Frühjahr, ist nirgends von ihnen wieder
etwas verspürt worden.
So vermögen wir nicht zu sagen, was aus den
Sonnenvögeln geworden ist. Als Standvögel hier in der
Nähe ihrer Brut- und Geburtsstelle sind sie jedenfalls auch
dieses Jahr nicht geblieben, da sie sonst bei dem vor-
jährigen, sehr strengen Winter irgendwo hätten beobachtet
werden müssen. Ob sie aber hier umgekommen, oder
entgegen dem aus ihrer heimatlichen Biologie zu ziehenden
Schlusse doch die Wanderung nach dem Süden angetreten
haben und dabei verunglückt sind, ist schwer zu sagen.
Dass sie Italien oder eine der anderen südlichen Halb-
inseln glücklich überstanden haben könnten, scheint mir
allerdings ganz ausgeschlossen. Denn wie ich mich erst
wieder im letzten Herbst überzeugen konnte, hat die
Vogelvernichtung dort dank der fortgeschrit-
Eesen Technik eine Höhe und ein Raffinement
erreicht, dass solch auffällige Vögel ihr sicher zum
Opfer gefallen wären.
Mag dem nun sein wie es wolle, jedenfalls kann ich
leider nur konstatieren, dass meine Acclimatisationsver-
suche mit Lesothrix lutea, trotz aller anscheinend günstigen
Auspicien, aller Mühe, günstiger Verhältnisse und anfäng-
lich ja auch bester Erfolge endgiltig doch ein völlig
negatives Resultat gehabt haben. Fragen wir nach
284 Acclimatisationsversuche mit Leiothrix lutea (Scop.)
Gründen hierfür, so ist, wie bei den meisten verunglückten
Acclimatisationsversuchen, ein solcher ohne weiteres nicht
anzugeben. Wir sehen jedenfalls, dass allein durch Schlüsse,
und wenn sie auch noch so berechtigt erscheinen, die
Eigenschaft eines Tieres, sich bei uns einzubürgern, nicht
erwiesen werden und dass auch hier neben eingehendem
Studium nur der Versuch die richtige Antwort
geben kann.
Auch hier gilt das Sprichwort: „Probieren geht über
Studieren“.
Meine Versuche haben aber doch auch manch
günstige Resultate gezeitigt. Die leichte und erfolg-
reiche Brut der Sonnenvögel im Freien, die Möglichkeit
dieselben an eine bestimmte Örtlichkeit zu gewöhnen, sind
jetzt hinlänglich bewiesen. Möchte man sich deshalb durch
das ungünstige Endresultat nicht abschrecken lassen, die
Acclimatisation dieses schönen Vogels auf Grund seiner
Biologie in der Heimat und mit Verwertung der von mir
gemachten Erfahrungen auch anderweitig erneut zu ver-
suchen.
Aödes einereus (Hoffmgg.) und Addes leucopygos n. sp.
von
Dr. Adolf Eysell, Cassel.
Unter einer grösseren Anzahl von Waldculiciden-
larven und Puppen (namentlich Culex nemorosus und Culex
annulipes), welche ich am 11. Mai v. J. im Habichtswalde
aus einem Tümpel herausfischte, befanden sich eine Anzahl
auffallend kleiner Exemplare.
Am 21. Mai entschlüpfte einer solchen Puppe ein
Culicidenmännchen, welches mit ganz winzigen Kiefer-
tastern ausgerüstet war: es konnte sich hier nur um einen
Vertreter der Gattung Aödes handeln.
| Die Mücke ist selten beobachtet und die bis dahin
von ihr veröffentlichten Beschreibungen sind dürftig und
ungenau.
Meigen hat sie nie gesehen und gibt von ihr nur
eine Beschreibung, die ihm Wiedemann übersandt hatte.
Pfarrer Hofmeister, der ausgezeichnete Kenner
der Hessischen Dipterenfauna, welcher um die Mitte des
vorigen Jahrhunderts in der Umgegend von Cassel sammelte,
nennt sie in seinem Dipterenverzeichnis in der „Geogra-
phischen Naturkunde von Kurhessen von Dr. W. Schwab,
Cassel 1851“ überhaupt nicht.
Schiner (Fauna Austriaca. Die Fliegen, Wien 1864)
hat sie nur einmal gefangen und bezeichnet sie als „sehr
selten ; vielleicht auch nur übersehen“.
Neuhaus (Diptera Marchica, Berlin 1886) besitzt
in seiner grossen Sammlung nur 2 Exemplare.
286 Aödes cinereus (Hoffmgg.) und Aödes leucopygos n. sp.
Ficalbi, der beste Culicidenkenner Italiens, weiss
von ihrem Vorkommen in seinem Vaterlande nichts. *)
Howard führt Aödes cinereus in seinem „Notes
on the Mosquitoes of the United States, Washington 1900“
nicht auf, dagegen Aödes saphirinus und fuscus.
Giles gibt in seinen „Gnats or Mosquitoes, London
1902“ eine kurze Beschreibung der Mücke nach Theobald.
Da die Aufzeichnungen der Dipterologen des vorigen
Jahrhunderts aus den oben angeführten Gründen nur lücken-
hafte sein konnten und, wie es mich bedünken will, wohl
alle nach getrockneten Sammlungsstücken gemacht wurden,
halte ich es für geboten, eine möglichst eingehende morpho-
logische Beschreibung des lebenden Tieres zu geben
und einige biologische Beobachtungen anzuschliessen.
Unterstützt wurde ich bei meinen Untersuchungen
durch ein überreiches Material; es gelang mir bis zum 9.
Juni 1902 aus Larven und Puppen gegen 60 Aödesmücken
zu ziehen und vom 24. Juni bis Ende August v. J. 50 weib-
liche und ein männliches Tier zu fangen.
Sie stammen sämtlich aus dem erwähnten "Tümpel
im Habichtswalde. Derselbe, ein muschelförmiges Becken,
ist 4,5 m lang und 1,3 m breit, bei einer grössten Tiefe
von etwa 0,5 m. Auf seinem Grunde modern Schwarz-
pappeln-, Buchen- und Erlenblätter, deren Erzeuger ihn
umstehen und überschatten. In seiner Nähe wachsen ver-
schiedene Weidenarten und zahlreiche Himbeersträucher;
üppiges Riedgras und Binsendickicht umgibt seine Ufer.
Ein paar Schritte entfernt befindet sich unter einer uralten
Buche ein verlassener Fuchsbau, welcher von den Mücken
als ein passender Platz zum Überwintern benutzt werden
dürfte.
Ein grosser Teil der Tiere wurde durch längere Zeit
lebend beobachtet, die meisten wenige Stunden nach dem
Ausschlüpfen durch Ätherdämpfe betäubt und dann in
*) Ebenso Grassi: Er schreibt in seinen „Studi di uno zoologo
sulla malaria, Roma 1900.“ S. 37: „Ne Filcalbi, ne io abbiamo trovato
ia Italia il genere Addes.“
287
Dr. Adolf Eysell.
cinereusd.
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988 Aödes cinereus (Hoffmgg.) und Aödes leucopygos n. sp.
75°/o Alkohol aufgehoben, um eine Verletzung des Schuppen-
kleides und anderer zarten Teile möglichst zu vermeiden.
Aödes gleicht in seiner äusseren Erscheinung und
seinem Betragen den Vertretern der Gattung Culex ganz
ausserordentlich.*) Die Grösse des Tieres beträgt etwa
6 mm, das d ist wesentlich kleiner und zierlicher gebaut
als das ®.
Der Kopf ist kugelig, Hinterhaupt stark entwickelt,
Sulcus sagittalis deutlich, aber wesentlich weniger aus-
gesprochen, als bei Anopheles; Rüssel nadelförmig, nach vorn
und abwärts gerichtet, etwa so lang als die Fühler; Taster
in beiden Geschlechtern sehr kurz, 3 oder 4gliederig;
Fühler 15 gliederig und mit langen Haaren besetzt beim d,
14 gliedrig und borstentragend beim 2.
Augen schwarz, innen ausgeschnitten, Ocellen fehlen.
Rückenschild stark gewölbt, ohne Quernaht, vorn
steil abgebrochen; Schildchen gross, dreilappig.
Flügel lang und schmal, im Ruhestande dem Leibe,
den sie nur beim 2 überragen, flach aufliegend; das Geäder
gleicht dem von Anopheles und Culex fast vollkommen.
Schwinger unbedeckt.
Beine verhältnismässig länger als die von Culex,
aber kürzer als die von Anopheles.
Hinterleib beim 3 abgeplattet, beim 2 spindelförmig,
achtringelig; äussere Genitalien gross.
Der Körper unserer Mücke ist mit einem dichten
Schuppenkleide bedeckt und trägt ausserdem Haare,
Borsten und Dorne. Die Schuppen, verschieden ge-
färbt, sind fast immer endwärts (distal) gerichtet.
Die Gesamtfarbe der „Schnakenmücke“ ist in beiden
(zeschlechtern eine ganz verschiedene Der Graf von
Hoffmannsegg würde seinen Aödes niemals cinereus
genannt haben, wenn er das weibliche Tier gekannt hätte;
die Farbe des d ist in der Tat ein dunkles Aschgrau,
die des 2 dagegen ein leuchtendes Rostrot, welches
*) Die Ähnlichkeit des 9 mit Culex pipiens 9 ist eine so grosse, dass
sie jedenfalls häufig zu Verwechselungen Veranlassung gegeben hat,
Dr. Adolf Eysell. 289
schon auf mehrere Meter Entfernung die Mücke im Fluge
sicher erkennen lässt.
Die Grundfarbe der Kopfkapsel ist ein dunkles
Graubraun. Scheitel, Hinterhaupt und Backen mit dach-
ziegelartig übereinander liegenden, spatelförmigen, nach
vorn gerichteten Schuppen von rahmgelber Farbe bedeckt.
Zwischen ihnen erheben sich doppelt so lange, schmale,
fast senkrecht abstehende, gabelförmige Schuppen von
schwärzlicher Farbe. Stirnborsten hellbraun, gesichtswärts
an Länge zunehmend und mit schmalen, lanzettförmigen,
gekrümmten Schuppen untermischt.
| Clipeus kräftig entwickelt und stark vorspringend,
mit feinen Härchen dicht bedeckt, jederseits eine tiefe
Vertikalspalte tragend.
Die Mundteile sind denen von Culex und Anophelss
ganz analog, aber verhältnismässig viel kräftiger gebaut.
Rüssel graubraun, im Spitzendrittel schwärzlich gefärbt,
dicht mit dachziegelartig geordneten Schuppen bedeckt,
zwischen denen weniger zahlreiche Borstenhaare stehen,
alle endwärts gerichtet.
Die untere Fläche der Rüssel-
wurzel und die Kinngegend tragen
kräftige dunkelgefärbte Borsten.
Kiefertaster schwarz; inbeiden
Geschlechtern 3 oder 4 gliederig (sogar
bei demselben Individuum; ich besitze
ein tadellos erhaltenes d, welches links
eine 4 gliederige, rechts eine 3 gliederige
Palpe trägt). Das Basalglied ist kurz und
kegelförmig, das zweitelänger und leicht
medianwärts gebogen; das dritte walzen-
förmige Glied ist wieder etwas länger, Fig. 3
alsdas voraufgehende und trägtaufseiner xierertaster von Add. einer.
Bez ein kleines knopf- ‘oder griffel- ynı von oma mon der Seite
förmiges, deutlich abgesetztes Glied.*) un):
*) Theobald, F. V., Monog. of Culicidae, London 1901, IT, p. 224
erkennt dem Adödestaster nur zwei Glieder zu. Dass ein so bedeutender
19
290 Aödes cinereus (Hoffmgg.) und Aödes leucopygos n. sp.
Die Taster sind mit feinsten, sehr dicht stehenden
Härchen bedeckt und tragen ausserdem zahlreiche, spitzen-
wärts gerichtete Schuppen und Borsten von schwarzer Farbe.
Die Fühler, im ganzen graubraun, sind in beiden
Geschlechtern sehr verschieden gebaut.
Die Fühler des d sind relativ viel grösser und kräf-
tiger, als die von Anopheles und Culex. Das Basalglied
— eine polsterförmige, in der Mitte tiefgenabelte Scheibe
— ist mächtig entwickelt. Seine Farbe ist ein mattes
Schwarz. Die folgenden zwölf Glieder sind farblos, glas-
artig durchscheinend und von flaschenförmiger Gestalt. An
der bauchigsten Stelle jeden Gliedes entspringen von zwei
halbmondförmigen, dunkelbraunen Wülsten, welche an der
oberen und unteren Fühlerfläche spitzwinkelig zusammen-
treffen, zahlreiche, lange, radiär angeordnete Borstenhaare
von graubrauner Farbe.
Die Convexität der Wülste ist gegen die Wurzel des
Fühlers, die Borstenhaare sind spitzenwärts gerichtet und
nehmen auf jedem folgenden Gliede an Länge ab.
Die beiden walzenförmigen Endglieder der Antenne
sind gleichgross, jedes etwa 5 mal so lang, als die vorauf-
gehenden flaschenförmigen Glieder; sie weichen im Bau
vollständig von diesen ab und ähneln denen der weiblichen
Antenne in auffallendster Weise. Das Endglied zeigt eine
deutliche Querfurchung,*) die dem vorletzten fehlt und
auch bei den Gliedern der weiblichen Geissel nicht ange-
troffen wird.
Beim Aödesweibchen ist das polsterförmige Basal-
glied der Antenne nur etwa halb so gross, als beim d und viel
heller gefärbt. Die Grundfarbe ist ein Lehmbraun, das gegen
die vordere-innere Hälfte zu allmählich in dunkelbraun über-
Forscher in diesem Irrtum verfallen konnte, wird allein dadurch erklärlich,
dass es ihm an geeignetem Material mangelte.e Solche Fragen lassen sich
nur durch Beobachtung des lebenden Tieres und das Studium des Muskel-
faserverlaufes etc. an Schnittreihen unter dem Mikroskop entscheiden.
*, Das Endglied der Antenne von Anopheles Z ist nicht quer ge-
furcht.
Dr. Adolf Eysell. 291
geht; an den stärker pigmentierten Teilen ist die Grund-
scheibe mit kleinen, spatelförmigen, schwarzen, nach der
. Fühleraxe gerichteten Schüppchen dicht besetzt, die übrigen
Teile sind äusserst fein und dicht behaart.
Das aus der nabelförmigen Vertiefung der Grund-
scheibe emporsteigende zweite Fühlerglied ist deutlich
spindelförmig, während alle folgenden Glieder walzen-
förmig erscheinen. Seine beiden Enden sind ungefärbt
und glasartig durchscheinend: der eigentliche Schaft ist
hellrostfarben und wird gegen das wasserhelle obere Ende
durch einen schwarzen Ring abgegrenzt. Zehn bis vier-
zehn halblange, schwarze Borsten sind über den ganzen
Schaft des zweiten Gliedes verteilt.
Das proximale Ende der zwölf folgenden Glieder,
die alle etwa die gleiche Länge wie das zweite*) haben,
ist farblos und glasartig durchscheinend; es trägt sechs
lange, wirtelförmig angeordnete Borsten von schwarzer
Farbe. Der dunkelbraune Schaft zeigt auf warzenartigen
Erhöhungen zahlreiche, weisse Härchen und an seinem
distalen Ende sechs kurze, schwärzliche Borsten.
Die tiefschwarzen Augen der Mücke, welche im
Sonnenlicht einen leichten grünlichen Schimmer zeigen,
sind allerseits durch spärliche, lange, abwärts gebogene
Wimpern geschützt.
Die Grundfarbe des Thorax — beim d schwarz,
beim 2 rostrot — wird durch Schuppen und Borsten ört-
lich beeinflusst.
Der Rückenschild trägt drei dunklere, etwas erhabene
Striemen.**) Die mittlere, durch eine sagittale Furche
geteilte liegt auf seiner vorderen Hälfte, die beiden seit-
*) Bei Anopheles ist das zweite Fühlerglied des O wesentlich länger
als die folgenden,
**) Bei Culex sind diese Striemen fast ebenso ausgeprägt wie bei
Aödes, Bei Anopheles ebenfalls vorhanden, aber weniger scharf begrenzt.
Um Grundfarbe und Oberflächenverhältnisse des Kopfes und Thorax der
Culiciden richtig beurteilen zu können ist es nötig das Haar- und Schuppen-
kleid mit einem feinen Pinsel vollständig zu entfernen.
192
292 Aedes cinereus (Hoffmgg.) und Aödes leucopygos n. sp.
lichen auf der hinteren Hälfte des Ihorax. Sie zeigen
äusserlich die Ansatzpunkte der Längsmuskeln und der
sternodorsalen Muskelgruppe des Brustkorbes an und sind
bei allen Schlankmücken (so namentlich bei den Corethriden,
Chironomiden und Tipuliden)deutlicherkennbar. Der Rücken-
schild ist mit dichten, lanzettlichen, zur Fläche gebogenen
Schüppchen von hellbrauner Farbe besetzt, die seiner
Oberfläche ein wolliges Aussehen geben und sämtlich
rückwärts gerichtet sind. Zwischen den Schuppen erheben
sich kräftige Borsten (Makrochäten), die sich zwangslos in
fünf Gruppen einteilen lassen.
Die Borsten der ersten Gruppe entspringen in einer
bogenförmigen Linie angeordnet am vorderen Rande des
Rückenschildes. Als Radius dieses Bogens läuft eine
Doppelreihe vom Makrochäten in der Medianlinie bis zur
Mitte des Rückenschildes; hier gabelt sich dieselbe und
setzt sich so in Verbindung mit zwei sichelförmigen, etwas
weiter auswärts gelegenen Gruppen. Von der hinteren
Hälfte des Aussenrandes entspringen dann schliesslich noch
jederseits zahlreiche, sehr kräftige Borsten (Vergl. Fig 1
und 2).
Das Schildchen trägt auf dem Rande seines Mittel-
lappens acht Makrochäten in einer Reihe; auf jedem
Seitenlappen befinden sich in drei Reihen deren 9—12.
Die Pleuren, grösstenteils nackt, tragen an einzelnen
Stellen helle Schuppenflecke und wenige Borsten. Der
erste, von gleichen Schuppen, wie wir sie auf dem Rücken-
schilde antreffen, gebildete Fleck liegt auf dem Patagium.
Die folgenden vier Flecke, welche von kürzeren, dach-
ziegelartig übereinander liegenden, spatelförmigen, nach
unten gerichteten Schuppen gebildet werden, liegen
auf dem Prosternum, dem Mesosternum, dem Episternum
des Mesosthorax und auf dem Metasternum, Die ersten
vier Schuppeninseln sind bräunlichweiss, die fünfte
reinweiss.
Die Flügelhaut ist farblos, glasartig durchscheinend,
auf der oberen und unteren Fläche mit feinen, spitzen-
Dr. Adolf Eysell. 293
wärtsgerichteten Härchen dicht bedeckt. Die Längsadern
sind mit spatelförmigen und lanzettlichen,*) dunkelbraunen
Schuppen besetzt, welche viel zahlreicher sind als bei Culex.
Die Queradern sind nackt.
Fig. 4. Aödesflügel.
a. Alula, S. Squama, R. Randader, A. vena auxiliaris,
1 —6. Längsadern, I.—V, Queradern, w. Wurzelquerader.
Wie bei Culex und Anopheles hört bei Aedes die
Costa an der Flügelspitze nicht auf, sondern läuft um den
ganzen Aussen- und Hinterrand des Flügels herum bis
zur Wurzel. Man spricht also eigentlich mit Unrecht von
einer Costa oder Vorderrandader, es existiert nur eine
Randader; in diese ist wie in einen Rahmen die Flügel-
haut eingespannt. Der hintere Flügelrand trägt die be-
kannten Fransen, welche durch die langen lanzettförmigen
Schuppen der. mittleren Reihe gebildet werden. Die
Randschuppen der Squama sind spatelförmig, die der Alula
sehr lang, beinahe haarförmig und leicht zur Fläche gebogen.
An Queradern weist
der Aödesflügel neben der
Wurzelquerader zunächst
eine solche von der Vena
auxiliariszurersten Längs- T
ader gehende auf. Sie
findet sich konstant
auch bei den Gattungen
Culex und Annopheles, RE
: : S Fig. 5.
scheint aber bisher über- Verbindung der 1. Längsader mit der 2. durch
sehen zu sein. Dann folgt GIBFLIEROmERASST-
die Querader, welche die erste und zweite Längsader ver-
RS *
IIIII-N
Anopheles. Aödes. Culex.
*) Es zeigen diese Schuppen ein für die Gattung charakteristisches
Verhalten. Die breiten spatelförmigen legen sich in zwei oder drei
294 Aödes cinereus (Hoffmgg.) und Aödes leucopygos n. Sp.
bindet. Sie zeigt ein für Aödes charakteristisches Ver-
halten (vergl. Fig. 5); während nach ihrem Abgange bei
Anopheles die zweite Längsader noch ein beträchtliches Stück
weiter läuft, hört sie bei Aödes kurz hinter dieser Stelle
auf. Bei Culex existiert die II. Querader scheinbar
gar nicht, doch zeigt der Schuppenmangel des vorwärts
gebogenen proximalen Endes der 2. Längsader, dass dieser
Teil (wie das distale Ende der 6. Längsader bei allen drei
Gattungen) auch bei Culex ursprünglich eine Querader war.
Die nun folgende vordere und mittlere Querader
zeigen das gleiche Verhalten wie bei Culex: an der Stelle
wo sie zusammentreffen endet die 3. Längsader, während
sie bei Anopheles noch weiter läuft. Die hintere Quer-
ader zeigt dasselbe Verhalten wie bei Anopheles und Culex.*)
Die Schwinger des 2 sind hellgelbbraun, die des &
ebenso mit dunkelbraunem Knopfe. Sehr kleine, dichtge-
drängte, spatelförmige Schuppen bedecken die Schwinger-
knöpfe allseitig.
Die Beine, auf der Dorsalseite etwas dunkeler ge-
färbt, sind in den proximalen Teilen hellgraubraun; in der
Mitte nimmt die Pigmentierung zu, um schliesslich an den
Tarsen in schwarzbraun überzugehen. Die Beine tragen
ein dichtes Schuppenkleid und zahlreiche Dorne; alle diese
Oberhautgebilde sind fusswärts gerichtet.
Die Klauen des & haben an den beiden vorderen
Beinpaaren an der stärkeren äusseren Kralle einen Zahn.
Die Klauen des dritten Beinpaares sind wesentlich kleiner;
die beiden Krallen sind gleich gross und mit je einem
Zahne versehen.
Reihen dachziegelartig auf die Flügelader, während sich die wesentlich
längeren und schmaleren Ilanzettlichen in spitzenwärts offenen Win-
kein von etwa 35° an die Ader ansetzen. Meist entspringen die spatel-
förmigen Schuppen von der oberen Fläche der Ader und die lanzettlichen
von der unteren, so dass jede Schuppengattung streng gesondert entweder
auf der oberen, oder der unteren Flügelfläche liegt (s. Fig. 5).
*) In unserer Figur 4 ist die Wurzelquerader mit W. die anderen
Queradern sind mit lateinischen Ziffern I bis V bezeichnet,
Dr. Adolf Eysell. 295
Die Krallen des weiblichen Fusses sind gleich gross
an allen Beinpaaren;; sie haben etwa die Grösse der Krallen
des männlichen Hinterfusses und sind sämtlich wie diese
mit je einem Zahne versehen.
Die Grundfarbe des Hinterleibes ist beim & die
schwarze, beim @ sind die Terga dunkelbraun, die Sterna und
die seitliche Verbindungshaut hellbraun gefärbt. Alle Terga
und Sterna sind mit endwärts gerichteten, spatelförmigen
Schuppen, die dachziegelartig übereinander liegen, lückenlos
besetzt und tragen ausserdem zahlreiche, lange Borstenhaare.
Beim Weibchen wird die Grundfarbe durch das
Schuppenkleid kaum geändert: die helle Bauch- und Seiten-
fläche grenzt sich scharf gegen die dunkelbraune Rücken-
fläche ab; beim & lassen hellbraune Schuppen, die auf der
Bauchfläche viel zahlreicher sind, diese grau, die Rücken-
fläche dunkelgrau erscheinen.
Der Bau der äusse-
ren Geschlechtsteile
des 2 ist der denkbar ein-
fachste; beim & ist das
Gegenteil der Fall.
Die Genitaltaster (Gon-
apophysen) des 9 sind
kräftig entwickelte, relativ
lange, eiförmige Zapfen.
Sie tragen spärliche, kurze
Borsten ; in ihrem Spitzen-
teilesindsie vonschwarzer,
an der Basis von hell-
brauner Farbe. Unter
und zwischen ihnen steht
eine verhältnismässig sehr
grosse Scheidenklappe.
Fig. 6. Äussere Geschlechtsteile von
Aedes cinereus ® von unten 70/1.
Die äusseren Ge- Die Zahlen bezeichnen die vier Paare von
schlechtsteile des & habe gieich Aie Lage derselben wu einander an, Das
ich in Fig.6 abgebildet. Die erste Paar ist das unterste.
Gonapophysen tragen in vier verschiedenen Ebenen vier
Paare von Halte- und Reizvorrichtungen.
9296 Aödes cinereus (Hoffmgg.) und Aödes leucopygos n. Sp.
Die inneren Teile von Aödes sind denen der anderen
Culiciden ganz analog gebaut und gelagert. So zeigt der
Tractus intestinalis und seine Anhänge genau das gleiche
Verhalten, wie bei Anopheles und Culex. Die Giftdrüsen
scheinen mir kleiner zu sein, als bei gleichgrossen Culex-
arten, während die malpighischen Gefässe das umgekehrte
Verhalten zeigen.
Im Gegensatze zu Anopheles besitzen die Aödes-
weibchen drei Spermatheken.
Sehr kräftig entwickelt ist die Muskulatur unserer
Mücke und vor allem die des Abdomens. Infolgedessen
führt das Weibchen beim Geburtsakte z. B. Bewegungen
aus, wie ich sie bei anderen Culiciden niemals gesehen habe.
Am 9. August v. J. war ich in der Lage, ein Aeödes-
weibchen beim Laichen zu beobachten. Die Mücke sass
frei auf der Wasserfläche und schien zum Ablegen der Eier
eines grossen Kraftaufwandes zu bedürfen. Mit dem Hinter-
leibe führte sie schlagende und wurmartige Bewegungen
aus, während die Gonapophysen hin und her tasteten.
Die Eier wurden mit
dem stumpferen Ende vor-
aus geboren und einzeln
oder in kleinen Gruppen zu
5—7 Stück, ohne jedoch
durch Klebstoffmiteinander
verkittet zu werden, auf die
Wasserfläche oder an den
Rand schwimmender Ge-
Oul pipiens. Aödeseinereus. Anoph. maculip. genstände gelegt. Andere
Fig. 7. Weibchen klebten ihre Eier
e be. migen*) Gruppen auf die
kannte Ausbauchuug des Exochorions an feuchten, Algenüberzogenen
angedeutet. Das Anophelesei zeigt die be-
beiden Seiten.
Grlaswände ihrer Aquarien.
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*) Die Eier werden derart nebeneinander gelegt, dass sie sich mit
ihren Seitenflächen berühren. Da nun die stumpferen Enden sämtlich nach
auswärts, die spitzen alle nach der Mücke hin gerichtet sind, muss die Gruppe
r\g:
Dr. Adolf Eysell. 297
Jedes Gelege besteht aus 50—70 relativ sehr
grossen Eiern, die den Anopheleseiern an Grösse beinahe
gleichkommen und ihnen in der Form viel ähnlicher sind
als den Culexeiern.
Das Chorion ist sehr dick, undurchscheinend und
tiefschwarz gefärbt. Es wird überzogen von einem wasser-
hellen, stark lichtbrechenden Exochorion, bestehend aus
einer dünnen Basalmembran, der zahlreiche, dichtgedrängte
Perlen aufsitzen. Diese schliessen beim Eintauchen in das
Wasser Luft zwischen sich ein und bewirken so das
Schwimmen des Eies.
Meine im v. J. ausgesprochene Vermutung, dass die
Aedeseier überwintern, hat sich bestätigt.*) Am 17. März
d. J. fand ich in einem Aquarium, welches mit dem im
Herbst v. J. gelegten Aödeseiern im Keller überwintert
worden war und dann im Anfange des März 19035 an eines
meiner Zimmerfenster gestellt wurde, fünf Aödeslarven
mittlerer Grösse.
Am 25. März wurde das Gefäss, was etwa zu einem
Zehntel mit Wasser gefüllt war, zu zwei Dritteln seiner
Höhe aufgefüllt. Zwei Tage später waren aus den an den
Glaswänden bis dahin luftumspülten und nun unterge-
tauchten Eiern eine grosse Zahl (30—40 Stück) junge
Aödeslarven ausgeschlüpft. Noch wunderbarer aber erscheint
mir der Umstand, dass auch aus den Eiern, welche sich
viele Monate unter dem Wasserspiegel befunden hatten,
Larven hervorgingen.
eine bogenförmige Gestalt annehmen. So wird auch der Wunderbau des
Culexkähnchens verständlicher.
*) Ich schrieb 1902 im VI. B. des Archivs für Schiffs- und Tropen-
Hygiene S. 342:
„Keines von den zahlreichen Aädeseiern (19 Gelege), die seit dem
5. Juli d. J. in meinen Aquarien abgesetzt wurden, ist bis heute ausgegangen,
so dass ich fast annehmen möchte, die Mücke überwintere in diesem Zu-
stande; die dickschaligen Eier scheinen wohl geeignet, sich in dem feuchten
Muim des seit dem 10. Juni ausgetrockneten oben beschriebenen Tümpels
lange Zeit zu halten.“
298 Aeödes cinereus (Hoffmgg.) und A&ödes leucopygos n. Sp.
Auch später schlüpften noch Larven aus; so sah ich
am 21. April zwei ganz junge noch pigmentlose Larven
im Aquarium.
Am 15. April fand ich die erste Puppe, aus der
am 22. 4. 03 ein wohl entwickeltes Weibchen von beinahe
normaler Grösse ausschlüpfte, welchem in den folgenden
Wochen über ein Dutzend männliche und weibliche Aödes-
mücken nachfolgten. Viele Larven kamen, da es unmög-
lich ist, ihnen im Aquarium die nötige Nahrung zu
bieten, sehr spät oder gar nicht zur Entwickelung; doch
will es mir scheinen, dass von allen unseren Culiciden
Acödes am leichtesten aus Eiern zu ziehen ist.
%
Durch die mitgeteilten Tatsachen ist unwiderlegbar
bewiesen, dass die Eier von Aödes überwintern, aber noch
nicht, dass die Mücke nur in diesem Zustande die un-
günstige Jahreszeit überdauert. Es ist immerhin möglich,
dass einige befruchtete Mütter, wie dies bei Culex pipiens
und annulatus oder Anopheles maculipennis der Fall ist, an
frostfreien und geschützten Orten überwintern, um dann
im Frühjahre ihre Eier auf geeignete Wasserbecken ab-
zulegen.
Anfangs März d. J. hatte sich, ohne dass vorher
Regen gefallen wäre, der Tümpel im Habichtswald mit
Wasser gefüllt; es konnte dies nur quellartig der auf-
tauenden Erde entstiegen sein. r
Um die Mitte des Monats (14. 4. 03) fand ich dann
in besagtem Tümpel Culicidenlarven in grosser Menge, die
ausschliesslich den Gattungen Culex oder Aödes angehörten.
Einen Teil derselben nahm ich mit nach Hause und ge-
wann von diesen am 17. April die erste Aödesimago: ein
Männchen.
Ende März trocknete der Tümpel aus; es fanden sich
aber in den feuchten Schlammschichten des Bodens noch
Culicidenlarven.
Im Mai füllte sich Dank der reichen Niederschläge
das Becken von neuem, und sofort erschienen auch die
Dr. Adolf Eysell. 299
Culicidenlarven wieder massenhaft in demselben.*) An-
fangs Juni trocknete, wie dies auch im vorigen Jahre der
Fall war, der Tümpel gänzlich aus.
Die Larven sehen denen von Culex pipiens zum Ver-
wechseln ähnlich; sie haben denselben langen, kKonischen
Atmungsfortsatz und die gleiche Haltung; die „Analdrüsen“
sind etwas länger und schlanker und viel durchscheinender.
Die Farbe der Larve ist ein helles Gelbbraun und lässt
sie leicht gegen den dunkelen Grund des Tümpels er-
kennen, während die stärker pigmentierten Larven von
Culex nemorosus und annulipes sich den Blicken voll-
kommen zu entziehen wissen.
Aus einer grossen Zahl von Larven und Puppen, die
im Mai in meine Aquarien übergeführt wurden, habe ich
dann noch mehrere hundert Aödesmücken gezogen und
unter denselben eine neue Art gefunden.
Sie unterscheidet sich von dem viel häufigeren Aödes
cinereus zunächst durch beträchtlichere Körpergrösse beider
Geschlechter. |
Der letzte Leibesring der Männchen ist leuchtend
silberweiss und hebt sich so von dem siebendem Segmente
einerseits und den dunkel gefärbten Gonapophysen anderer-
seits scharf ab. Bei den Weibchen ist diese Abgrenzung
nicht so deutlich, da die weissen Schuppen, welche die
Färbung bedingen, bei ihnen weniger dicht stehen. Ich
möchte für die neue Art den Namen Aödes leucopygos
vorschlagen. g
Die Aödespuppen gleichen denen anderer Culiciden;
anfangs sehr hell gefärbt, werden sie später braunschwarz.
Sie sind ebenso wie die Larven äusserst zählebig. Ohne
jeden Verlust, selbst bei Temperaturen von 30° C. (am 3.
Juni 1902) habe ich sie in kleinen Gefässen stundenlang
*) Culicidentümpel stellen meist vollständige „Reinkulturen‘ dar. Unter
Unmengen ausgeschlüpfter Imagines habe ich nur einmal eine andere Mücke;
einen Chironomus gefunden, Ich sah dagegen sehr häufig eierlegende Chiro-
nomusweibchen auf den Tümpeln, es müssen also die Culicidenlarven ande-
rer Mücken Brut verzehren,
300 Aödes cinereus (Hoffmgg.) und Aödes leucopygos n. Sp.
mit mir geführt. Die Larven leben bis zu 10 Minuten in
75°/o Alkohol, die Puppen über eine halbe Stunde in 5°
Formalinlösung. Eine Äthermenge, welche die Imagines
tief getäubt, lässt die Larven und Puppen, die doch zu-
gleich die Dämpfe im Aquarium mit einatmen müssen,
ganz kalt.
Die Haltung der Puppe im Ruhestande gibt Fig. 8
getreu wieder. Die Atmungshörner, der Scutellarteil des
Cephalothorax und der zweite Bauchring berühren die
Wasserfläche, die vorderen Zweidrittel und oft auch das
Ende des Abdomens liegen dem Cephalotorax fest an.
Die sternale Fläche des Cephalotorax ist in einem nach
vorn offenen, spitzen Winkel gegen die Wasser-
fläche geneigt.
4—7 Tage nach der Verpuppung schlüpft das fertige
Insekt aus. Aödes verfährt beim Verlassen der Puppen-
hülle genau wie Culex und Anopheles.
Die Puppe beginnt sich in ihrem abdominalen Teile
zu strecken, während das Kopfbruststück zunächst seine
Lage beibehält; die Streckung geschieht nicht plötzlich und
ruckweise, sondern stetig. Nach 10—15 Minuten ist der
Vorgang beendigt. Schon vorher hat die Luftausscheidung
zwischen Epidermis und Puppenbalg begonnen: Die Puppe
sieht nun silberweiss aus. Schliesslich werden durch einen
kräftigen Ruck die vorderen Teile des Cephalothorax ge-
hoben und nun berührt die Puppe mit den dorsalen Teilen
des Pro- und Mesothorax vorn, den Stigmen der Atmungs-
hörner in der Mitte und dem Leibesende den Wasser-
spiegel (vergl. Fig. 9); die vorher stark convexe Rücken-
fläche des Tieres ist concav geworden.
Jetzt reisst der Puppenbalg an der den Wasserspiegel
berührenden Stelle des Cephalothorax genau in der Median-
linie ein, und sofort tritt in den klaffenden Spalt, in die
Atmosphäre eintauchend, die schuppenbesetzte trockene
Rückenhaut der Imago; ruckweise wird der Riss erweitert,
und nach etwa zehnmaligen Zurückweichen der Puppen-
haut (auf beiden Seiten synchron) steht der Thorax mit
Dr. Adolf Eysell. 301
seiner ganzen Breite im Spalte ein. Jetzt erscheint auch
das Schildchen, der gezerrte Hals und das Hinterhaupt des
stark abwärts gebeugten Kopfes. Nun hört das ruckweise
Vorgeschobenwerden des Mückenleibes auf und das Tier
entsteigt wie der Schauspieler einer Versenkung mit einer
geradezu geisterhaften Stetigkeit seinem Grefängnisse.
Ist der Kopf ge-
boren, so werden zu-
nächst die Antennen
frei, die in besonde-
ren Chitinscheiden an
der Seite des Cephalo-
thorax liegen; dann
werden Palpen und
Rüssel entwickelt, die Fig. 8.
zusammen in einer Mumienpuppe einer Culicide. Normal-
schnabelförmigen Haltung im Ruhestande. 10/1.
Scheide stecken, wel-
che der allgemeinen
Puppenhülle lose auf-
liegt (vergl. Fig. 8:
Lage der Fühler-
scheide, über dem
Augenpunkte begin-
nend, und Fig. 9).
DasAbdomen ist
inzwischen natürlich
ebenfalls weiter vorgerückt und die letzten Segmente
desPuppenbalgessind strotzend mit Luft gefüllt.
Das Kerf hebt nun den Kopf und streckt Fühler,
Taster und Rüssel nach vorwärts; dann zieht es das Vorder-
beinpaar aus den Scheiden hervor, indem es zunächst die
Kniegelenke und dann auch die Fussgelenke in Ebenen
krümmt, die parallel der Medianebene liegen. Sind die
Vorderbeine frei geworden, so werden sie möglichst weit
nach vorn und auswärts gestreckt und mit den Fuss-
gliedern zart auf die Wasserfläche gesetzt. Jetzt ist der
Ausschlüpfende Culicide. 6/1.
302 Aedes cinereus (Hoffmgg.) und Aödes leucopygos n. Sp.
Mückenkörper, der bis dahin nur auf dem luftgefüllten
Puppenbalge balancierte, an drei Punkten unterstützt und
sein Gleichgewicht so ein sehr stabiles geworden. Es
folgen nun die Mittelbeine und schliesslich die Hinterbeine
nach.
Sämtliche Beine werden unabhängig von der Be-
wegung des Gesamtkörpers entwickelt; sie werden paar-
weise, alternierend*) und in sehr kleinen Absätzen aus
ihren Scheiden hervorgezogen.
Zuletzt werden die Flügelspitzen und das Leibesende frei.
Der ganze Vorgang spielt sich in wenigen Minuten ab.
Das fertige Insekt entsteigt fast farblos, durchscheinend
und stark gebläht der schwimmenden Puppenhülle, um
nach einigen Stunden seine bleibende Farbe und Form
anzunehmen.
Höchst interessante Resultate ergiebt das Studium
der treibenden Kräfte beim Vorgange des Ausschlüpfens.
Zunächst wird, wie schon oben bemerkt der vorher
dem Mückenkörper fest anliegende Puppenbalg durch eine
aus den Stigmen der Imago ausgeschiedene Luftschicht
abgehoben und ad maximum gedehnt; die vorher dunkele
Puppe wird silberglänzend. Der zunehmende Druck in
der Puppenhülle macht dieselbe an ihrer schwächsten Stelle
über dem Thorax bersten und zerreist zugleich die Ver-
bindung der Atmungshörner mit dem Trachnensystem der
Mücke.
Jetzt steht die dem Mückenleib umspülende Luftschicht
mit der äusseren Atmosphäre in direkter Verbindung und
sofort beginnt das Tier grosse Mengen Luft zu
verschlucken.
Hierdurch wird das Volumen der Mücke bedeutend
vergrössert, die Puppenhülle kann sie nicht mehr fassen
*) Es geschieht dies jedenfalls, weil so das Gleichgewicht am
wenigsten gestört wird. Würde z. B. zuerst das linke Bein vollständig
hhervorgezogen, während das rechte vorläufig in seiner Lage verharrte, so
müsste der Mückenleib stark nach rechts ausweichen und der Schwerpunkt
damit erheblich verlegt werden; ein Überkippen nach rechts könnte in
diesem Falle leicht eintreten.
Dr. Adolf Eysell. 303
und drängt den an Länge beträchtlich zunehmenden Körper
ein gutes Stück durch den über dem Thorax entstandenen
Spalt schon zu einer Zeit hinaus, wo das hintere Leibesende
noch genau an derselben Stelle verharrt, an der es sich
während der Zeit der Puppenruhe befunden hatte. Das
Abdomen verliert durch das Luftschlucken seine Schlaff-
heit, es wird gesteift wie ein aufgeblasenes Darmstück und
nimmt proximalwärts continuirlich an Umfang
zu. Die so zustande kommende Kegelform des Leibes
lässt ihn in dem endwärts enger werdenden Puppenbalge
vorwärts gleiten, und diese Bewegung braucht unter nor-
malen Verhältnissen kaum von der Bauchmuskulatur unter-
stützt zu werden.
Das spezifische Gewicht des Tieres wird durch die
Aufnahme grosser Mengen von Luft beträchtlich verringert,
ein Umstand der ebenso wichtig für die ausschlüpfende, als
für die eben ausgeschlüpfte Imago ist.)
Folgende Experimente führten mich zu der gegebenen
Darstellung des Ausschlüpfens der Culicidenimago (ich führe
Abschnitte aus meinem Tagebuche wörtlich an):
| 1) „Sonntag den 5. 5.03 95 Morgens gelang es, einen längst ge-
planten Versuch auszuführen. Ein Weibchen von Culex annulipes **)
überraschte ich beim Ausschlüpfen. Der Thorax war bereits frei und
das Abdomen hatte die 3 letzten Segmente der Puppenhaut schon ver-
lassen. Ich schnitt an der Grenze der beiden letzten Ringe das Ende
der Puppenhaut ein, ohne die Imago zu verletzen. Nicht gleichmässig
wie sonst, sondern unter wurmförmigen Bewegungen erfolgte nun das
Ausschlüpfen. Die Puppenhülle collabirte und füllte sich
mitWasser. Nach einerViertelstunde fieldieMücke
nach vorn über. Alsich nach ?/ Stunden den Versuch abbrechen
musste, war die Mücke noch nicht völlig ausgeschlüpft; mit anderen
*), Wahrscheinlich spielen sich den geschilderten analoge Vorgänge
bei allen ausschlüpfenden wasserlebigen Puppen der Zweiflügler ab; jeden-
falls sind sie zu beobachten bei den Corethriden, Chironomiden und ver-
wandten Familien.
*%*) Selbstverständlich empfiehlt es sich, zu solchen Versuchen nur
Puppen unserer grössten Arten zu verwenden. Ist an diesen das gesetz-
mässige des Vorganges festgestellt, so wird man es auch leicht an den
kleinerer Formen bestätigen können.
504 Aödes cinereus (Hoffmgg.) und Aödes leucopygos n. sp.
Worten: sie brauchte zu diesem Vorgange eben so viel Stunden, wie
unter normalen Verhältnissen Minuten nötig sind.
Bei meiner Rückkunft am Abend war das Tier vom Puppen-
balge befreit, sass aber, da es beim Ausschlüpfen zahlreiche Schuppen
verloren hatte, mit benetztem Abdomen auf der Wasserfläche,
ohne sich von ihr erheben zu können. Der rechte Flügel war
nicht vollständig entfaltet, die Beine erschienen
kürzer, als bei einem normalen Culex annulipes der gleichen
Grösse, und waren in den einzelnen Abteilungen (namentlich im
Fussteile) verkrümmt.“
In den nächsten Tagen wurde der Versuch mehr als
zwanzig mal mit stets gleichem Ergebnisse wiederholt,
Immer liess sich die grosse Verzögerung des Vorganges,
die Gleichgewichtsstörung und die Gliederverkrüppelung
feststellen; keines der Tiere konnte den Wasserspiegel
verlassen.
2) „In einem Falle (der Thorax war erst zur Hälfte geboren und
das Abdomen noch vollständig an der Stelle, die es im Puppenstadium
einnimmt) wurde die Schwanzflosse so abgeschnitten, dass gerade die
Gonapophysenspitzen in dem entfernten Endstück zurückblieben, ohne
dass die Leibeshöhle eröffnet wurde. Es war der
Mücke nicht möglich, vollständig auszuschlüpfen. Das Leibesende
blieb in der wassergefüllten Puppenhülle, ebenso die Füsse des dritten
Beinpaares. Bein- und Flügeldeformitäten waren noch grösser, als
bei den Tieren, die wie unter Versuch 1 angegeben behandelt wurden.
3) Sobald der Längsspalt der Puppenhülle über dem Thorax
entstanden war, wurde Hülle und Abdomen im letzten oder vorletzten
Ringe durchschnitten und so die Leibeshöhle der Mücke eröffnet.
Soforttraten halbstecknadelkopfgrosse Luftblasen
aus der künstlichen Öffnung der Puppenhülle her-
vor, anfangs rasch auf einander folgend, später in grösseren
Zwischenräumen. Im ganzen können bis zu 20 Blasen ausgestossen
werden; nach etwa zehn Minuten hört das Hervorquellen der Luft
auf und in einiger Zeit stirbt das Tier ab, ohne auch nur eine Spur
weitergerückt zu sein.
4) Die silberglänzende, vollkommen gestreckte Puppe wird, ehe
der Längsspalt auf dem Thorax entstandenist, ın
derselben Weise behandelt, wie die Puppen im Versuch 3: unter
starkem Drängen fallen die Eingeweide vor,*) es gelingt
*) Auch bei den Tieren des Versuchs 3 trat dies in den meisten
Fällen ein; ja ich beobachtete sogar nicht selten typischen Prolapsus ani
bei Mücken, die ganz ungestört ausschlüpfen konnten.
"II DIA
"Pur M 199y0E17UES uU® Xen) UOA zyS
Dr. Adolf Eysell.
305
der Mücke nicht, die Hülle bersten zu machen und
Luftblasen treten aus der künstlichen Öffnung
nicht heraus.
Dass die verschluckte Luft beim Ausschlüpfen
der Imago von grösster Bedeutung ist, wird durch die unter
3) und 4) dargestellten Versuche einwandfrei bewiesen.
Ein schlagender Beweis hierfür scheint mir auch die
Tatsache zu sein, dass untergetanchten reifen Puppen
niemals eine Mücke entschlüpft, sondern das Tier in der
Puppenhauthilflos erstickt. Man muss zu
diesem Versuche natürlich Puppen wäh-
len, die durch die Färbung, ihre Strek-
kung und ihren Silberglanz anzeigen,
dass dasInsektin den nächsten
Minuten ausschlüpfen will.
Solche Puppen leben untergetaucht noch
über eine halbe Stunde; wenige Minuten
würden genügen, die Imago zu befreien,
aber es folgt unter diesen Umständen
niemals ein Ausschlüpfen.
In ihren Lebensgewohnheiten
unterscheidet sich unsere Mücke von
den übrigen Culiciden kaum.
jede andere Stechmücke.
füllten Mägen gefangen.
Die Männchen, reine Vegeta-
rier, fliehen den Menschen. Eben-
so thun dies die jungfräulichen
und hochschwangeren Weibchen.
Jüngst befruchtete Individuen da-
gegen sınd der Eierentwicklung
wegen auf Blutnahrung angewie-
sen und überfallen den Menschen
gerade so leidenschaftlich, wie
selbst bin mehrfach von ihnen
gestochen worden und habe zahl-
reiche Aödesmücken mit blutge-
wi
Fig. 10.
Sitz von Aödes an senk-
rechter Wand.
Ich
Sitz von Anopheles an senkrechter Wand.
Fig. 12.
306 Aödes cinereus (Hoffmgg.) und Aödes leucopygos n. sp.
An senkrechter Wand sitzende Tiere (s. Fig. 10)
nehmen eine Zwischenstellung zwischen der bekannten
Körperhaltung von Culex (s. Fig. 11) und Anopheles (s.
Fig. 12) ein: die Achse des Abdomens steht lotrecht.
Die Hinterbeine hebt die Mücke noch stärker über den
Rücken empor als Culex und steht gar nicht selten nur
auf den beiden Vorderbeinen und einem Beine des mitt-
leren Paares.
|
|
U
Über die Wechselbeziehungen zwischen Form und Funktion
der Skeletiknochen.
Vortrag im Verein für Naturkunde zu Cassel gehalten von Dr. med.
Otto Hartmann in Cassel am 11. VII. 1902.
Schon Jahrhunderte lang hat der Mensch Bauwerke
und Maschinenanlagen ersonnen und hergestellt, ohne eine
Ahnung davon zu haben, dass sein eigenes Skelett nach
ähnlichen mathematischen und mechanischen Gesetzen zu-
sammengestellt ist. Erst der modernen Anatomie im Ver-
eine mit der Chirurgie blieb es vorbehalten, ähnliche me-
chanische und architektonische Verhältnisse, wie sie uns
in der Baukunst auf Schritt und Tritt begegnen, an dem
menschlichen Knochenskelette aufzudecken.
Wer kennt nicht den gewölbten Bau unseres Fusses
namentlich den arischen Stämmen eigentümlich, der den
Menschen seinen elastischen Gang und dem Fusse selbst
sein schlankes, zierliches Aussehen verleiht? Ähnlich den
keilförmigen Bausteinen eines Rundbogens sind auch die
nach der Sohle hin sich verjüngenden Fusswurzelknochen
. zusammengesetzt und mit derben Bandmassen derartig an
einander fixiert, dass den Scheitel dieses Bogens der Unter-
schenkelknochen mit dem Gewichte des Körpers ohne
irgend welche Gefahr belasten kann.
Noch kompliziertere Gesetze der Mechanik und schon
der höheren Mathematik sehen wir in dem Bau des Ober-
schenkelknochens, namentlich im Gebiete des Schenkel-
halses, so einfach und unschuldig er auf den ersten Blick
zu scheinen vermag, verwirklicht.
20*
308 Über die Wechselbeziehungen zwischen Form ete.
Da das Skelett der unteren Gliedmassen dem Körper
sowohl als Stütze als auch als Organ der Fortbewegung
dient, so musste eine massivere Gestaltung und festere
Verbindung mit dem Beckengürtel den Funktionen der
unteren Gliedmassen angepasst sein. Um weiter zur Ent-
faltung grösserer Kraftleistungen von seiten der mächtig
entwickelten Becken- und Oberschenkelmuskeln bei Be-
wegungen der Wirbelsäule sowie der unteren Gliedmassen
das Hebelprinzip besser zum Ausdruck zu bringen, musste
die Verbindungsstelle der unteren Gliedmassen mit dem
Beckenringe, das Hüftgelenk, die seitlichen, höher ge-
legenen Partien des Beckens einnehmen, wodurch die Ent-
fernung des Angriffspunktes vom Drehpunkte um ein
gutes Stück vermehrt wurde. Die gleiche Lage erschien
auch wünschenswert, um zeitweise, in der Ruhe, durch
Verlagerung der Schwere des Körpers auf die Sitzbein-
knorren die unteren Gliedmassen ganz zu entlasten.
Der äussere Bau des Oberschenkelknochens war da-
durch nicht mehr gleichgültig, er durfte nicht mehr so ein-
fach konstruiert sein wie der Oberarmknochen, sondern es
musste hier mathematischen Gesetzmässigkeiten Rechnung
getragen werden. Der Oberschenkelknochen erhielt des-
halb kurz bevor er mit dem Beckenringe in Verbindung
trat, eine nach der Mittellinie des Körpers geneigte, wink-
lige Abbiegung, eine Region, die man anatomisch als
Schenkelhals bezeichnet. |
Bei aufrechter Stellung des Menschen muss der Ober-
schenkelknochen das ganze Gewicht des Öberkörpers
tragen, und um dieser Aufgabe ganz gewachsen zu sein,
hat die Natur ihr Möglichstes getan, sie hat den Knochen
infolge einer ganz besonderen Struktur und Architektonik
mit einer Festigkeit und Elastizität versehen wie keinen
anderen Skelettknochen.
Da jedoch die Widerstandsfähigkeit eines Knochens
gesetzmässig bedeutend herabgesetzt wird, wenn der
Knochen eine Abknickung seiner Achse erfährt, so muss
der Schenkelhals als die schwächste Stelle des Ober-
Dr. med. Otto Hartmann. 309
schenkelknochens angesehen werden. Der Oberschenkel-
knochen würde demnach in dem Momente, wo eine
grössere Anforderung an seine Widerstandsfähigkeit ge-
stellt wird, hier sicher Gefahr laufen, zerschellt zu werden,
wenn nicht, wie gesagt, die Natur durch einen besonderen
Bau dafür Sorge getragen hätte, dass derselbe trotzdem
ohne Schaden zu leiden, die Last des Oberkörpers in allen
_ Verhältnissen tragen kann.
Als im Jahre 1867 der Anatom von Meyer in der
Züricher naturforschenden Gesellschaft die feinere Knochen-
struktur des Oberschenkelknochens demonstrierte, sprach
der Mathematiker Culmann die denkwürdigen Worte aus:
„er müsse gestehen, dass er niemals eine freudigere Über-
raschung aus seinen wissenschaftlichen Arbeiten gewonnen
habe, als in dem Momente, in welchen er die wunderbare
Übereinstimmung zwischen der Natur und den Ergeb-
nissen seiner graphostatischen Untersuchungen vor sich
gesehen habe“.
Culmann verglich den oberen Teil des Oberschenkels
mit einem Krahn, dessen Form dieselbe ist, wie die des
oberen Oberschenkels, nur dass man sich den grossen
Rollbügel, der für die statischen Momente ganz belanglos
ist, an den sich nur die von hinten, dem Becken, kommen-
den Muskeln ansetzen, fortdenken muss.
Bei der Belastung eines einfachen hs
krahnartigen Balken, den man sich aus neben einander
liegenden Längsfasern zusammengesetzt vorstellt, werden
diejenigen Fasern, die sich auf der konvexen Seite befin-
den, ausgedehnt, und diejenigen, die der konkaven Seite
näher liegen, zusammengedrückt, während eine gewisse
mittlere Schicht, die neutrale Axenschicht zu beiden Seiten
der neutralen Axe des Krahnes weder eine Ausdehnung
noch Zusammenpressung erleidet. Die Ausdehnungen und
Zusammenpressungen der verschiedenen Fasern zu beiden
Seiten der neutralen Axenschicht, bei denen die Teilchen
mit anderen Worten einer Zug- resp. Druckkraft ausge-
setzt sind, sind den Abständen von dieser Schicht direkt
310 Über die Wechselbeziehungen zwischen Form ete.
proportional, so dass also die von dieser Schicht am meisten
entfernt liegenden Fasern einerseits die grösste Ausdeh-
nung und andererseits die grösste Zusammenpressung er-
fahren.
Im Ständer des belasteten Krahnes, und zwar in
unserem Falle zwischen A und B mit 30 ke., wie dies
den natürlichen Verhältnissen am Oberschenkel des Fr-
wachsenen am meisten entspricht, liegen die Verhältnisse
ebenso wie beim gewöhnlich belasteten krahnartigen Balken.
Hier stellen die Belastungskurven auch durch ihre Sum-
mierung die Maxima der Druck- und Zugkräfte dar
(136,3 ke.); sie stehen hier parallel zu einander und zu der
neutralen Axe des Krahnes. Nur im Halse des Krahnes,
wo die graphostatischen Kurven den Minima der Span-
nungen (0,0) immer mehr gleich kommen, ändern sie der-
artıe ıhren Lauf, dass die auf der konvexen Seite befind-
lichen Linien bogenförmige, die auf der konkaven Seite
liegenden büschel- oder fächerförmige auseinander gefaltet
sind. Sie schneiden hier die neutrale Axe des Krahnes
in einem Winkel von 45° und stehen in diesem Schnitt-
punkte senkrecht auf einander, aber auch auf dem Umrisse
der Krahnfigur, der letzten und wichtigsten Spannungs-
linie, in der sämtliche Linien ıhr Ende finden.
Um die Gesetze des mathematisch gedachten Krahnes
in dem Schenkelhalse verwirklicht zu sehen, durfte die
Natur die Knochensubstanz nicht überall mit derselben
Mächtiekeit und Stärke versehen. Auf einem Frontal-
schnitte durch den oberen Teil des Oberschenkelknochens
erkennen Sie, meine Herrn, dass auf der konvexen Seite,
wo die Knochenteilchen nur der Ausdehnung, der Zug-
kraft ausgesetzt sind, die immer das Bestreben hat, den
Kopf und den Rollbügel auseinander zu zerren, die kom-
pakte Rindensubstanz des Schaftes schon ziemlich früh
schwächer wird, um in der Höhe des Rollhügels auf eine
minimale Preite reduziert zu werden. Bei genauer Be-
trachtung beruht jedoch diese Verschmälerung der Rinden-
substanz nur darauf, dass von ihr Knochenbälkchen aus-
“s
a a u 2 20 20°
Dr. med. Otto Hartmann. 311
gehen, die sich in grossem Bogen wie die Zuglinien in der
Krahnfigur durch den Schenkelhals zu dem inneren, un-
teren Abschnitte des Schenkelhalses erstrecken. Man muss
demnach die kompakte Rindensubstanz des Schaftes als
eine sehr enge Aneinanderlagerung solcher Knochenbälk-
chen ansehen, die im Schenkelhalsteile zum grössten Teile
in ein divergierendes bogenförmiges Lamellensystem über-
gehen, wodurch die Rindensubstanz des Schaftes immer
mehr einer Auflösung entgegengeht.
Die innere, konkave Seite des Schenkelhalses da-
segen hat den Druck des auf dem Gelenkkopf lastenden
Gewichtes des Oberkörpers zu tragen, sie ist die Druck-
seite und deshalb erreicht auch hier am inneren, unteren
Teile die kompakte Substanz ihre grösste Mächtigkeit. An
dieser Stelle wird der Knochen am wesentlichsten bean-
'sprucht und verlangt deshalb in der kompakten Rinden-
substanz ein entsprechend festes Widerlager.
Zu dieser Stelle, wo also die grösste Belastung in
der Rindensubstanz stattfindet, läuft auch das zweite
Knochenlamellensystem im Schenkelhalse zusammen, in-
dem die Knochenbälkchen derartig von der gegenüber
liegenden Seite, vom Gelenkkopf, vom Rollhügel und vom
dazwischen gelegenen Schenkelhalsteile der kompakten
Substanz zueilen, dass sie mit dem ersten Systeme eben-
falls in der Axe des Schenkelhalsteiles genau einen gotischen
Winkel von 90° wie in der Krahnzeichnung einschliessen.
Wir haben demnach ın dem Schenkelhalsteile zwei voll-
ständig von einander getrennte, verschiedene Lamellen-
systeme, die den statischen Momenten, d. h. der Belastung
des Knochens durch die Körperschwere angepasst sind.
Der Schenkelhals verläuft aber bei ganz sorgfältiger
Betrachtung nicht einfach in einen schlanken, frontal nach
der Mittellinie des Körpers gerichteten Bogen zur Hüft-
gelenkspfanne, sondern erfährt ungefähr in seiner Mitte
noch eine geringfügige Knickung nach hinten, die durch
die an den grossen Rollhügel sich ansetzende Muskulatur her-
vorgerufen wird, so dass der Schenkelhals nicht nur auf
319 Über die Wechselbeziehungen zwischen Form ete
seine Druck- und Zugfestigkeit von oben nach unten, die
durch die Körperschwere ausgelöst wird, sondern auch
gegen die Zugkraft von hinten nach vorn beansprucht |
wird. Der äusseren Form entsprechend haben auch die
inneren Knochenbälkchen, wenn auch im geringen Masse,
aber auf feinsten Schnitten doch zu bemerken, dieselbe
Änderung in ihrem Verlaufe nach hinten erfahren müssen,
was ein ausgezeichneter Beweis ist, dass nicht nur jede
Art der Belastung, die ein Skelettknochen durch die Körper-
schwere erleidet, sondern auch jeder stärkere Muskelzug
bei der anatomischen Architektur in Ausschlag gebracht
ist. Ja man muss als sicher annehmen, dass ausser den
statischen Verhältnissen nicht nur eine grössere Muskel-
gruppe, sondern jeder eine Muskel, ja vielmehr jede ein-
zelne Muskelfaser, wie das selbständige Bälkchensystem
im grossen Rollbügel auf der Röntgenphotographie deutlich
illustriert, bei der Struktur des Knochens zur Geltung ge-
kommen ist, wodurch noch innigere Beziehungen zwischen
dem Skelett und den dasselbe in Tätigkeit setzenden
Muskeln dokumentiert werden. Eines bedingt das andere,
jedes setzt zu seiner Existenz das Bestehen des anderen
voraus und bedarf derselben zum Vollzug seiner Verrich-
tungen.
Wie in dem Ständer des Krahnes die mathematischen
Linien einen grossen linienfreien Raum einschliessen, so
finden wir im Schaftknochen auch einen balkenfreien
Raum, den wir als Markhöhle bezeichnen, während im
Halsteile die sich kreuzenden Bälkchen weitmaschige Lücken
wie in der Krahnfigur umgeben. Diese gewebelosen Räume
befinden sich tatsächlich da, wo sich keine spannenden
Kräfte geltend machen, wo also ein Gleichgewichtszu-
stand vorhanden ist. Hier würde demnach wirklich vor-
handene Knochensubstanz nur überflüssigen und unnützen
Ballast ausmachen. Wie weiter der Umriss der Krahn-
zeichnung den Abschluss und die letzte und, wie er-
wähnt, die wichtigste Kurve des gesamten mathematischen
Systemes bildet, da sie als die am meisten von der Axe
Dr. med. Otto Hartmann. 313
des Krahnes entfernt liegende Linie den grössten Spannungen
ausgesetzt ist, so muss auch das äusserste Knochenbälk-
chen in der Rindensubstanz, das mit wenig anderen den
Schenkelhals in toto umgiebt, als das schwerwiegendste
des ganzen Bälkchensystems angesehen werden. Aus
dieser Annahme resultiert aber nichts anderes, als die
Form, wie sie der Schenkelhals gerade be-
sitzt, ist für die Beanspruchung des Knochens
die einzig mögliche und richtige: Der Knochen
hat eine Gestalt, die nur durch seine Funk-
tionsleistung bedingtist.
In dem Bau des Oberschenkelknochens, der die Ge-
stalt eines Krahnes besitzt ist demnach in vollkommenster
Weise die zweckmässigste Form mit einem Minimum von
Materialaufwand erreicht, und wir müssen gestehen, dass
der geschickteste Architekt bei der Herstellung grosser
Bauwerke, wie z. B. beim Überbrücken von tiefen Tälern
und weiten Meeresarmen und bei der Aufstellung anderer
Monumentalbauten, ich brauche nur an den Eifelturm zu
erinnern, nicht ökonomischer und zugleich har-
monischer mit der Verwendung des zum Auf-
bau notwendigen Materials verfahren konnte,
als die Natur en miniature die beste Lösung
dieserschwierigen Aufgabe gefunden hat.
Aus dieser soeben ausgesprochenen Annahme, dass
die Form des Oberschenkelknochens nur den jedesmaligen
Funktionen entspricht, muss man das Fazit ziehen, dass
die Struktur und Architektonik des Knochens der Be-
lastung des Körpers nicht mehr gewachsen sein kann, so-
bald die statischen Verhältnisse im Knochen durch eine
plötzliche oder allmähliche Formveränderung andere ge-
worden sind. Dann werden die Komponenten der Schwere
des Körpers, die maximale Zug- und Druckkraft nicht
mehr im Sinne der beschriebenen Knochenbälkchen wirken
können, sondern sie werden mit diesem Bälkchensysteme
grössere oder kleinere Winkel einschliessen, wodurch die
314 Über die Wechselbeziehungen zwischen Form ete.
Elastizität und Widerstandskraft des Knochens ganz er-
heblich herabgesetzt wird.
Infolge einer derartigen Formveränderung ist noch
eine andere Erscheinung von der grössten Bedeutung, dass
nämlich die Kraftkomponenten zum grössten Teile ausser-
halb der Belastungsbälkchen in eine neutrale Zone, in die
Markhöhle des Schaftknochens und in die zwischen den
Bälkchen gelegenen Gewebslücken des Schenkelhalses hin-
einfallen, wo die Natur infolge des Gleichgewichtszustandes
von vorn herein am nötigen Material gespart hat. Es
könnte demnach äusserst leicht der Fall sein, dass der
Knochen, da Wirkung und (regenwirkung nicht mehr
gleich und entgegengesetzt sind, schon bei der gewöhn-
lichen Beanspruchung versagen und zerschmettert würde.
Der Knochen kann nur unter der Bedingung der maxi-
malen Druck- und Zugkraft gehörigen Widerstand ent-
gegen setzen, wenn seine innere anatomische Struktur mit
den Richtungen dieser Kräfte identisch ist. |
Dieser neuen, wohl begründeten Anschauung von den
Wechselbeziehungen zwischen Form und Funktion der
Knochen musste sich auch die Lehre von den Frakturen
und anderen Erkrankungen des Knochenskeletts anpassen.
Während man früher bei der Zusammenheilung von
Knochen den Schwerpunkt der Heilung in den Ver-
kittungsprozess der Knochenenden (Callusbildung) legte,
weiss man heute, dass derselbe gegenüber den Umwand-
lungsprozessen der inneren Knockenstruktur, der jedes-
maligen Funktion entsprechend von ganz untergeordneter
Bedeutung ist.
Ich zeige Ihnen, meine Herrn, die Zeichnung eines
geheilten Schienbeinbruches, bei dem eine starke Ver-
schiebung der Knochenfragmente stattgefunden hat. Sie
sehen, dass die frühere Markhöhle, ın der sich vor dem
Unfalle keine spannenden Kräfte geltend machten, jetzt
mit einem wohl geordneten Bälkchensystem ausgekleidet
ist. Auch weit von der Bruchstelle sehen Sie eine Um-
wandlung der früheren Struktur, die sich den jetzigen, ver-
Dr. med. Otto Hartmann. 315
änderten statischen Verhältnissen angepasst hat. Und da,
wo der grösste Druck stattfindet, ist die kompakte Rinden-
substanz mächtig entwickelt, ähnlich dem inneren, unteren
Teile des Schenkelhalses. Weiter zeige ich Ihnen hier
einen infolge englischer Krankheit (Rachitis) verbogenen
Unterschenkelknochen. Das symetrische Bälkchensystem
des daneben stehenden Knochens hat einem verzerrten,
ungleichförmigen Systeme Platz gemacht. Fine mächtig
entwickelte Rindensubstanz sehen Sie auch hier an der
konkaven Seite des Knochens, wo die grösste Belastung
stattfinden muss. „Die Natur“, sagt J. Wolf, „kehrt als
keineswegs so viel als möglich zu den ursprünglichen For-
men zurück, sondern nur so viel als möglich zu der ur-
sprünglichen Funktion, und sie erzeugt demgemäss neue,
von den ursprünglichen ganz abweichende Formen. welche
der Funktion unter den veränderten statischen Verhält-
nissen angepasst sind. |
Jüngst war mir an dieser Stätte Gelegenheit geboten,
den Oberschenkelknochen des viel besprochenen und für
die Anthropologie so wichtigen und berüchtigten Neander-
talmenschen in Augenschein zu nehmen. Neben anderen
Veränderungen präsentiert sich hier eine ganz andere
äussere Form des Schenkelhalses, der viel massiver und
plumper ist und unter einen kleineren Winkel, annährend
einem rechten, von dem Schafte abbiegt. Selbstverständ-
lich muss dieser äusseren Form entsprechend auch die
innere Struktur eine andere sein, die Knochenbälkchen,
die allenthalben, wie wir gesehen haben, den Richtungen
der stärksten Beanspruchung entsprechen, werden in dem
Schenkelhalse des Neandertalmenschen ein etwas anderes
graphostatisches System bilden.
Da nun die Natur die Organe, wie wir gesehen haben,
mit der zweckmässigsten und für die Funktion jedesmal
passendsten Form versieht, so müssen aus einem anderen
Bau des Schenkelhalses auch andere Leistungen gefolgert
werden ; es müssen eben die statischen Momente im
Schenkelhalse des Neandertalmenschen andere gewesen
316 Über die Wechselbeziehungen zwischen Form ete.
sein. Es wird demnach bei jener Primatenform des Men-
schen, bei der der Schenkelhals fast unter einem r. Win-
kel vom Schafte abbiegt, weniger ein aufrechter Gang zur
Geltung gekommen sein, die damaligen Menschen müssen
sich wie die Affen meistens hockend und kletternd fort-
bewegt haben.
Die schlanke, gestreckte Form des Schen-
kelhalses ist erst als das Postalat der auf-
rechten Stellung des Menschen anzusehen.
Denn da mit der aufrechten Haltung des Menschen die
oberen Gliedmassen nur noch als Greiforgane dienten und
die Fortbewegung allein den unteren Gliedmassen zufiel,
musste der Oberschenkelknochen infolge grösserer Belas-
tung seine jetzige schlanke Form annehmen.
Je mehr also das Gebiet von den Transformations-
gesetzen der Knochen, aber auch der Weichteile, deren
Verhältnisse in dieser Hinsicht noch recht wenig aufge-
klärt sind, und von den wechselseitigen Beziehungen unter
einander, ausgebeutet wird, ein desto herrlicher Ausblick
bietet sich den Forschern dar, die Lücke, die in der Dar-
win’schen Descendenzlehre noch zu recht besteht, auszu-
füllen. Aus der Struktur und Architektonik der aufge-
fundenen Knochen wird man dann auf die Knochen um-
kleidenden und sie in Tätigkeit setzenden Weichteile
schliessen können, um ein möglichst klares Bild zu ge-
winnen.
Cassel, im August 1902.
Ze De
Il.
Bericht über den Stand und Gang des Vereinslebens
Immo7 Nereunsjahte,
epril) 1902 Bis April 1903,
An erster Stelle sei auch diesmal den hohen Behörden,
dem Bezirksausschuss und der Stadt Cassel, welche wie
bisher eine Beihilfe bewilligten der verbindlichste Dank
des Vereins ausgesprochen.
Die statutengemässe Hauptversammlung des en
fand am 19. 4. 02 unter dem Vorsitz des bisherigen Vor-
sitzenden, Dr. med. L. Weber im Zentralhotel statt. Der
Jahresbericht wurde erstattet, die Rechnungsablage in
Vertretung des erkrankten Kassenführers vom Vorsitzen-
den gegeben und hierauf die Vorstandswahl für das kom-
mende Jahr abgehalten. Es wurden gewählt zum Vor-
sitzenden: Dr. med. L. Weber, zum Geschäftsführer:
Prof. Hebel; Kassenführer: W. Scheel; 1. Bibliothekar:
Oberlehrer Kunze; 2. Bibliothekar: Dr. med. Ebert;
zu weiteren Vorstandsmitgliedern: Freiherr von Ber-
lepsch (Stellvertreter des Vorsitzenden) und Oberlehrer
BE Hennel.
. Zum Rechnungsprüfer wurde Herr Kochendörffer
gewählt, welcher am 12. 5. 03 Bericht erstattete, worauf
dem Kassenführer Entlastung erteilt wurde.
Die 10 regelmässigen Sitzungen wurden wie bisher
im Durchschnitt gut besucht. 8 mal fanden Vorträge, 2
mal kleinere Mitteilungen statt. Öfters hatten wir das
II Jahresbericht.
Vergnügen Gräste, besonders Mitglieder des Vereins für
naturwissenschaftliche Unterhaltung begrüssen zu können.
Die Ausflüge mit dem Verein für naturwissenschaft-
liche Unterhaltung fanden alle acht Tage statt, darunter eine
Besichtigung der Gasanstalt am 15. 4. 03 und ein Aus-
flug mit Damen am 16. 6. nach Marsberg zum Besuch
des Kupferbergwerks. Gremeinsame, besonders angesagte
Wintersitzungen fanden mit dem genannten Verein nicht
statt, dagegen beteiligten sich Mitglieder unseres Vereins
an den regelmässigen Wochensitzungen des Vereins für
naturwissenschaftliche Unterhaltung, in denen stets eine
Menge interessanter Vorlagen und Vorträge vorkam.
Da die Nachricht bekannt wurde, dass der Vorstand
der Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte
Willens sei, die 75. Versammlung in Cassel, woselbst vor
25 Jahren bereits die Versammlung getagt hatte, abzuhalten,
fand bereits am 16. 6. 02 eine Vorbesprechung auf Ver-
anlassung des Vorsitzenden mit den Vertretern des Vereins
für naturwissenschaftliche Unterhaltung und des Casseler
Ärztevereins statt. Eine weitere Besprechung in dieser
Angelegenheit fand, nachdem die Stadt Cassel eine Ein-
ladung in zusagendem Sinne hatte ergehen lassen, in Ge-
meinschaft mit dem Verein für naturwissenschaftliche Unter-
haltung am 6. 8. 02 im. Hotel Schirmer state =eRlere
Professor Hornstein wurde als Geschäftsführer der
Versammlung von Seiten der naturwissenschaftlichen Haupt-
Gruppe aufgestellt.
Im August wurde in Cassel die Jahresversammlung der
Deutschen Geologischen Gesellschaft abgehalten, an welcher
eine grössere Anzahl von unsern Vereinsmitgliedern, be-
sonders auch bei den unter Leitung von Herrn Geh. Rat
Beyschlag unternommenen Exkursionen sich beteiligte.
Am 6. 9. 02 ging ein Brief von unserm hochverehrten
Stifter und Ehrenmitglied Herrn Prof. Philippi-Santjago
ein, der zu unserer Freude Kunde gab, dass derselbe sich
trotz seines hohen Alters noch in Gesundheit und voller
Geistesfrische befinde.
Jahresbericht. HT
Die Kommission zur Herausgabe eines forstbotanischen
Merkbuches hat ihre Vorarbeiten zum grössten Teil be-
endet und das Material zur Sichtung und Bearbeitung
eingeliefert. Die letzte Sitzung fand am 20. 9. 02 statt,
wobei die betreffenden Schlussberichte entgegengenommen
wurden.
Am 22. 11. 02 fand das 32. Stiftungsfest des Vereins
für naturwissenschaftliche Unterhaltung statt, an welchem
sich eine Anzahl Mitglieder des Vereins für Naturkunde
beteiligte.
Am 12. 1. 03 wurde der Beschluss gefasst, dass der
Verein für Naturkunde sein Interesse an der im Sept. 1903
abzuhaltenen 75. Versammlung deutscher Naturforscher
und Ärzte dadurch betätigen wolle, dass die wissenschaft-
lichen Abhandlungen des 67. Jahresberichts der Natur-
wissenschaftlichen Hauptgruppe dieser Versammlung als
Festschrift in würdiger Ausstattung gewidmet werden
sollten. Ä
Am 29. 1. 03 feierte Herr Prof. Gerland in Strass-
burg, welcher seit 1881 dem Verein als korrespondierendes
Mitglied angehört seinen 70. Geburtstag. Der Verein
sandte dem Jubilar ein Glückwunschtelegramm.
An der 25. Hauptversammlung des Casseler Fischerei-
vereins 9. 2. 03 konnten diesmal wegen verspätet einge-
troffener Einladung leider keine Mitglieder teilnehmen.
II.
Mitgliederbestand.
Im Beginne des Vereinjahres zählte der Verein 5 Ehren-
mitglieder, 78 wirkliche, 49 korrespondierende Mitglieder.
Im Laufe des Jahres traten aus die Herren: ÖOber-
regierungsrat Fliedner, Drogenhandlungsbesitzer C. H.
Landgrebe, Sanitätsrat Dr. Sebold, Rentier Wachs.
a4
5 “
[,
1
‘
Neuaufgenommen wurden die Herren: Dr. phil. B,
Schäfer (11. 8. 02), Dr. med. Katzenstein (11. 8. 02),
Oberlehrer Hintz (11. 8. 02), Spezialarzt für Orthopädie
Dr. med. Möhring (10. 11. 02), Dr. phil. Walter Schultz
(9. 3. 03), Oberlehrer Schröder (9. 3. 03), Privatmann
Kutter), 3.03)
Zu korrespondierenden Mitgliedern wurden ernannt
die Herren: Prof. Dr. Thomas in Ohrdruf und Prof.
Dr. Anton Börsch in Potsdam.
Aus der Zahl der korrespondierenden Mitglieder
schied aus und wurde zum Ehrenmitgliede ernannt
am Schlusse des Vereinsjahres Herr Geh. Rat Prof.
Dr. Metzger in Münden, welcher um die Hebung der
Fischzucht auch in unserer Heimat sich hervorragende
Verdienste erworben hat und dem Casseler Fischereiverein
seit mehr als 25 Jahren angehört.
Leider hatten wir in diesem Jahre wieder durch Tod
den Verlust von 4 Mitgliedern zu beklagen.
Es starben am
26. 6. 02 Herr Oberbergrat Julius Descoudres
(Mitglied seit 1863).
14. 9. 02 Herr Geh. Baurat a. D. Blankenhorn
(Mitglied seit 1887).
29. 11. 02 Herr Konsul Ichon (Mitglied seit 1890).
23. 4. 03 Herr Oberrealschuldirektor a. D. Dr. Carl
Ackermann (Mitglied des Vereins seit 1876, Ehrenmit-
glied 1891, Ehrenvorsitzender seit 1899).
Der Verein zählt somit beim Schlusse des Vereinsjahres:
6 Ehrenmitglieder, 78 wirkliche und 50 korrespondierende
Mitglieder.
IV Jahresbericht.
Nekrologe.
1. Über den Lebensgang von Herrn Oberbergrat
Descoudres sind leider keine näheren Einzelheiten zu
erlangen gewesen.
Jahresbericht. V
2. Carl Blankenhorn war geboren am 5. 8.21 zu
Heilsberg in Ostpreussen. Er besuchte seit 1833 das
Gymnasium zu Rastenburg und bestand daselbst 1840 die
Reifeprüfung. 1842 bestand er die Feldmesserprüfung in
Berlin und ging 1844 nach Berlin zum Studium des Bau-
fachs. Nach 3jährigem Studium machte er das Bauführer-
examen, 1851 das Examen als Baumeister für den Land-
und Wasserbauinspektor. Nach mehrjähriger Tätigkeit als
Baumeister wurde derselbe als Kgl. Kreisbaumeister in
Strehlen bei Breslau angestellt. Nach weiterer Tätigkeit
als Kreisbauinspektor in Siegen, wurde derselbe 1870 auf
Antrag nach Cassel versetzt, woselbst er 17 Jahre im
Amte als Kreisbauinspektor war.
In die Zeit seiner amtlichen Tätigkeit fallen u. A.
seine obere Bauleitung der Gebäude der Gewerbeschule
und Gewerbehalle (jetzige gewerbliche Zeichen- und Kunst-
gewerbeschule), ferner des Um- und Einrichtungsbaues
des sog. Kunsthauses am Steinweg für Aufnahme der
Naturaliensammlungen, des Einrichtungsbaues im Erdge-
schoss des Gemäldegaleriegebäudes für Aufnahme von
mittelalterlichen Kunstsammlungen mit Ausnahme der
Malerei, der verschiedenen Restaurationsbauten im Schlosse
zu Wilhelmsthal, sowie des Neubaues der Kunststrasse
zwischen Harleshausen und Dörnberg, der Umbauten
mehrer Strassen, Brücken u. s. w.
Bl. war Mitglied zahlreicher Vereine, auch Vorsitzen-
der des Casseler Architektenvereins (1880—1886), Vor-
sitzender des Casseler Gewerbevereins (1879—81), Vor-
sitzender des Kuratoriums der gewerblichen Zeichen- und
Kunstgewerbeschule, Ehrenmitglied des Handels- und Ge-
werbevereins (seit 1881).
Im Jahre 1879 wurde er zum Kgl. Baurat ernannt,
1883 wurde er durch Verleihung des roten Adlerordens
IV. Ki. 1887 bei der Pensionierung durch Verleihung des
Kronenordens III Kl. ausgezeichnet.
Mitglied des Vereins für Naturkunde war Bl. seit
1837 und wenn er als solches nicht selbst produktiv war,
ST Jahresbericht.
so beteiligte er doch sein Interesse durch regen Besuch
unserer Sitzungen bis in sein hohes Alter.
3. Wilhelm Siegfried Carl Ichon, wurde am 20.
Nov. 1835 in Bremen geboren. Auf Wunsch seines Vaters,
welcher Franzose war, kam er mit 14 Jahren in das College
St. Barbe in Paris, von dort auf die Ecole Polytechnique
und endlich in die Ecole des Mines. Von der französischen
Regierung wurde er 1864 zur Weltausstellung nach London
geschickt, um die französische Abteilung derselben aufzu-
stellen. Auf seines Vaters Wunsch kam er dann nach
Bremen zurück, um dort 10 Jahre eine grosse Reismühle
im Betriebe zu leiten. Später war er mit der Leitung der
Petroleumbohrungen in Ölheim (Hannover) betraut, gab
aber diese Tätigkeit wegen Unsolidität des Unternehmens
bald auf und übernahm dann noch einige Jahre die
Leitung der Wenzeslausgrube in Schlesien für seinen er-
krankten Bruder, um den in Wilhelmshöhe seiner Gesund-
heit wegen zu leben. Ein schweres Nervenleiden machte
dem Leben des allzeit tatkräftigen, selbstlosen Mannes
ein Ende.
4. Dr. Karl Ackermann 7r.*)
Ende April dieses Jahres hatte der Verein für Natur-
kunde das Ableben seines Ehrenvorsitzenden des Ober-
realschul-Direktors a. D. Dr. Ackermann zu beklagen.
Karl Christian Ackermann war am 2. März 1841 zu
Fulda geboren, besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt
in den Jahren 1851 bis 60 und widmete sich nach be-
standener Reifeprüfung zunächst dem Studium der Medizin,
wandte sich aber dann dem der Mathematik und Natur-
wissenschaften zu. Er studierte in Marburg und München
und bestand im Frühjahre 1864 die theoretische Prüfung
für Bewerber um ein ordentliches Lehramt an Gelehrten-
schulen in der Mathematik und den Naturwissenschaften
als Hauptfächern und in den alten klassischen Sprachen als
*) Dieser Nachruf gelangt auch in der Zeitschrift für mathematischen
und naturwissenschaftlichen Unterricht zum Abdruck.
Jahresbericht. vII
Nebenfach. Im folgenden Jahre promovierte der Ver-
blichene auf Grund einer Abhandlung „Uber Inhalt und
Oberfläche von Rotationskörpern“ Während der Ab-
leistung des Praktikantenjahres am Gymnasium zu Fulda
benutzte der stets für die Schönheiten der Natur Begeisterte
ein ihm von der Stipendiatenanstalt der Universität Mar-
burg verliehenes Reisestipendium um seine naturwissen-
schaftlichen Kenntnisse auf einer Reise in Süddeutschland
und den Berner Alpen zu erweitern.
Vom Herbste 1865 ab wirkte der Verstorbene an der
Realschule zu Hersfeld und bestand im Sommer 1866 an
dem Gymnasium seiner Vaterstadt vor der „Kurfürstlichen
Schulkommission für Gymnasialangelegenheiten“, die da-
mals in Fulda ihre letzten Prüfungen abhielt, die praktische
Prüfung, durch die er sich die fac. doc. in der Mathematik
und den Naturwissenschaften für alle Klassen und im
Lateinischen und Griechischen für die unteren Klassen
erwarb.
Bis zum Herbste 1875 verblieb A. in Hersfeld und
erteilte an der Realschule, der späteren höheren Bürger-
schule,mathematischen, naturwissenschaftlichen, lateinischen,
deutschen und aushülfsweise auch Zeichenunterricht, ja
einige Sommer hindurch leitete er auch den Schwimm-
unterricht.
Im Frühjahre 1875 beginnt seine segensreiche Tätig-
keit an der höheren Bürgerschule zu Cassel, der späteren
Realschule und jetzigen Oberrealschule.
Im Februar 1883 wurde A. von den städtischen Be-
hörden zum Direktor der Anstalt, an der er seit August
1875 als Oberlehrer wirkte, gewählt, nachdem er sich auf
die Vorstellungen seiner bisherigen Amtsgenossen hin be-
reit erklärt hatte, eine auf ihn fallende Wahl anzunehmen.
Es war ihm vergönnt, die Feier des 50 jährigen Bestehens
der Anstalt, der er mit ganzem Herzen zugetan war, zu
leiten. Allein die gewaltige Arbeitslast, welche die Ver-
waltung der Riesenanstalt, die vorübergehend sogar 22
Klassen umfasste, mit sich brachte, griff die nicht allzu
VII Jahresbericht.
widerstandsfähige Gesundheit des Dahingeschiedenen mehr
und mehr an, so dass sich der verdiente Mann schliesslich,
wenn auch blutenden Herzens, genötigt sah, Ostern 1895
aus seinem Amte, mit dem er unzertrennlich verwachsen
schien, zu scheiden.
Ein schwerer Schlag hatte ihn durch den jähen Tod
seines einzigen hoffnungsvollen Sohnes getroffen, der im
20. Lebensjahre in München starb, wo er Medizin studierte.
Da dem kränkelnden Manne viele materielle Genüsse
des Lebens versagt waren, fand er Zeit seine Kräfte
gänzlich dem Amte und der Wissenschaft zu widmen.
Mit staunenswerter Emsigkeit, rastlosem Fleisse und pein-
lichster Sorgfalt war der Verblichene auf literarischem
Gebiete tätig. Er, der von 1876—1888 die Bibliothek der
Realschule verwaltete, war vom Jahre 1878 bis zum Jahre
1891 Geschäftsführer unseres Vereins für Naturkunde zu
Cassel, und weitere 8 Jahre gehörte er dem Vorstande
dieses Vereins als zweiter Vorsitzender, Rechnungsführer
oder Bibliothekar an. Der Verein für Naturkunde ehrte
seine aussergewöhnlichen Verdienste dadurch, dass er A.
am 8. Juni 1891 zum Ehrenmitgliede und am 19. April
1899 zu seinem Ehrenvorsitzenden erwählte. Sein reges
Interesse für alle Gebiete der Naturwissenschaften be-
tätigte der Verblichene durch gediegene Mitteilungen, Vor-
träge und Vorlagen in den Vereinssitzungen — es waren
etwa 130 an der Zahl — sowie durch schriftstellerische
Tätigkeit nicht nur in den Geschäftsberichten und Ab-
handlungen des Vereins, sondern auch in anderen natur-
wissenschaftlichen Blättern und in Tageszeitungen.
Ausser der bereits erwähnten Inauguraldissertation
„Über Inhalt und Oberfläche von Rotationskörpern“ Mar-
burg 1864 gab der Verstorbene heraus: „Die Käfer Mittel-
deutschlands“, Zum Gebrauche beim Unterricht und zum
Selbstbestimmen, Hersfeld 1870 und 71, und schrieb ferner:
das für den Regierungsbezirk Cassel so bedeutungsvolle
Repertorium der landeskundlichen Literatur Bibliotheca
hassiaca, Cassel 1884 —99, nebst 9 Nachträgen; Bestimmung
Jahresbericht. 18%
der erdmagnetischen Inklination von Cassel 1884; Biblio-
theca paedagogica hassiaca, Cassel1886, sowie: Tierbastarde,
Zusammenstellung der bisherigen Beobachtungen über
Bestardierung im Tierreiche nebst Literaturnachweisen.
I. Teil. Wirbellose Tiere 1897. II. Teil. Wirbeltiere 1898.
Während seiner Amtswaltung als Direktor verfasste
er die Jahresberichte der ihm anvertrauten Anstalt und
gab im Jahre 1893 gelegentlich der Feier ihres 50 jährigen
Bestehens eine „Statistische Rückschau auf 100 Semester
der Realschule in der Hedwigstrasse zu Cassel“ heraus.
Als Geschäftsführer des Vereins für Naturkunde zu
Cassel lieferte er alljährlich die Berichte über den lite-
rarischen Verkehr des Vereins, dessen ausserordentliche
Ausdehnung die Frucht seines unermüdlichen Eifers war,
und verfasste die Jahresberichte 34 bis 37, 40 und 42 bis 44.
Seine Bibliotheca hassiaca nebst ihren 9 Nachträgen,
sowie die beiden Teile seiner „Tierbastarde“ erschienen
in den Jahresberichten unseres Vereins.
Naturwissenschaftliche Aufsätze, Berichte und Kri-
tiken des unermüdlichen Schriftstellers finden sich in fol-
genden Blättern: Sonntagsbeilage der Nordd. Allgem.
Zeitung, Tägliche Rundschau, Rhein. Westf. Zeitung,
Hessische Morgenzeitung, Stettiner Entomologische Nach-
richten, Deutsche landwirtschaftliche Presse, Deutsche bo-
tanische Monatsschrift (Leimbach), Botanisches Zentralblatt,
Wiener illustrierte Gartenzeitung, Naturwissenschaftler,
Zeitschrift für Schulgeographie. Als eifriger Münzsammler
und tüchtiger Münzkenner lieferte er im Jahre 1890 —98 zahl-
reiche Mitteilungen in das Monatsblatt der numismatischen
Gesellschaft in Wien. Kleinere Mitteilungen aus seiner
Feder finden sich in der „Fundgrube“ (Bamberg, Buchner),
der „Gefiederten Welt“ (Berlin, Gerschel), der „Realschule“
(Wien, Hölder, Jahrg. 1876).
Seit 1886 war der Verblichene ein treuer und stän-
diger Mitarbeiter des „Hessenland, Zeitschrift für hessische
Geschichte und Literatur“.
px Jahresbericht.
Ausführlicher ist an dieser Stelle auch seine uner-
müdliche, eifrige Mitarbeit an der Zeitschrift für mathema-
tischen und naturwissenschaftlichen Unterricht seit ihrer
Begründung im Jahre 1870 hervorzuheben. 32 Jahre hin-
durch gab A. in der Bibliographie eine emsige Zusammen-
stellung aller Veröffentlichungen auf mathematischen und
naturwissenschaftlichem Gebiete. Im zweiten Bande lieferte
er eine Übersicht über mathematische und naturwissen-
schaftliche Lehrmittel und berichtete über neue Ent-
deckungen, Beobachtungen und Erfindungen auf dem Ge-
biete der Naturwissenschaften. Vom dritten Bande ab
lieferte A. eine Zusammenstellung der Programme mit
mathematischen oder naturwissenschaftlichen Abhandlungen
und nach Einführung von kurzen Besprechungen dieser
Arbeiten im Jahre 1875 besprach er diese Abhandlungen aus
den Programmen der Provinz Hessen-Nassau bis zum Jahre
1896. Im dritten und fünften Bande machte er Mitteilungen
über die neuesten Beobachtungeu und Entdeckungen in der
Zoologie und Botanik, gab im achten und neunten Bande
eine Nekrologie der bedeutenderen Mathematiker und
Naturwissenschaftler, berichtete im achtzehnten Bande über
die Feier der 50 jährigen Amtstätigkeit unseres verstor-
benen langjährigen Bibliothekars und Ehrenmitgliedes des
Aphidenforschers Prof. Dr. Keßler und weihte im neun-
zehnten Bande seinem Amtsvorgänger Direktor Prof. Dr.
Buderus und seinem Amtsgenossen Dr. Ide einen warm
empfundenen Nachruf. Unmöglich ist es alle Beiträge
anzuführen, die der Verstorbene in dieser Zeitschrift ge-
liefert hat. Das Angeführte wird aber hinreichen, um
Zeugnis abzulegen von dem Eifer, der Ausdauer und der
Liebe, mit der A. auch für diese Zeitschrift arbeitete und
wirkte, der neben unserem Vereine für Naturkunde, abge-
sehen von seiner amtlichen Tätigkeit, seine Arbeitskraft
und sein Herz gehörte. Ohne Übertreibung kann man
sagen, dass A. für den Verein für Naturkunde unersetzlich
sein wird. Auch ausserhalb Cassels wurde seine uner-
müdliche Arbeitskraft und der Wert seiner literarischen
Literarischer Verkehr. DAT.
Tätigkeit durch naturwissenschaftliche Vereine gewürdigt
und geehrt. Bereits am 1. Mai 1870 hatte ihn der Verein
für Naturkunde in seiner Vaterstadt Fulda zum korrespon-
dierenden Mitgliede ernannt und am 5. Januar 1884 die
Wetterauische (Tesellschaft für die gesamten Naturwissen-
schaften zu Hanau.
Nach seiner Pensionierung wurde A. durch das Ver-
trauen seiner Mitbürger in den Magistrat der Residenz
gewählt, wirkte mit regstem Eifer und grosser Sachkennt-
nis besonders in der Stadtschuldeputation und verwaltete
das Bosemuseum, dessen Katalog er verfasste, sowie die
Glässnersche Stiftung, deren Münzsammlung er in muster-
giltiger Weise ordnete. Seine Kenntnisse auf dem (Grebiete
der Münzkunde wurden dadurch anerkannt und geehrt,
dass ihn die numismatische Gesellschaft zu Wien zu ihrem
Ehrenmitgliede ernannte.
Schon vor zwei Jahren stellten sich bei diesem Manne
von seltener geistiger Regsamkeit Spuren eines Leidens
ein, dass jede Hoffnung auf Genesung ausschlos. Am
23. April erlöste ihn der Tod von seinen Leiden.
Cassel, Juli 1903. L. Fennel.
III.
Der literarische Verkehr des Vereins etc.
Während des abgelaufenen Geschäftsjahres traten
mit uns in Tauschverkehr:
1. Berlin, Herr Redakteur Hocke (Zeitschrift für Oologie).
2. Buenos Aires, Ministerio de Agricultura.
3. Zürich, Physikalische Gesellschaft.
Auf Vereinskosten wurde der Katalog der paläark-
tischen Dipteren Band I (Orthorrhapha nematocera) von
Dr. L. Kertesz, Budapest 1903 angeschafft.
Folgende Literarien wurden der Bibliothek als Ge-
schenk überwiesen:
SCH. Literarischer Verkehr.
10.
11.
12.
. Vom Verf. Herrn Sanitätsrat Dr. Eysell: 1) Schema des Zeugungs-
kreises von Plasmodium praecox u. s. w. 2) Über das Vorkommen
der Culiciden-Gattung Aedes Hffmgg. in Deutschland. 3) Wie weist
man Hämosporidien im Culiciden-Leibe nach? 4) Aedes cinereus
Hffmgg. 4 Sonderabdrücke aus dem Archiv für Schiffs- und
Tropenhygiene, Leipzig: 1) aus Band V, 1901. 2-4) aus Band VI
1902. Ausserdem spendete Herr Dr. Eysell: Tsuzuki, Malaria und
ihre Vermittler in Japan. Sonderabdruck aus der gleichen Zeit-
schrift Band VI, 1902.
. Vom Verf. Herrn Dr. Feitel, Kiel: Beitr. zur Kenntnis denitrifi-
zierenden Meeresbakterien, Sonderabdr. aus Wissensch. Meeres-
untersuchungen u. s. w. in Kiel und auf Helgoland. Abt. Kiel.
Neue Folge Bd. 7. Kiel 1903.
. Vom Verf. Herrn Dr. Grimme, Melsungen: Die wichtigsten Me-
thoden der Bakterienfärbung in ihrer Wirkung auf die Membran,
den Protoplasten und die Einflüsse in der Bakterienzelle. Inau-
gural-Diss. Marburg 1902.
. Vom Verf. Herrn Dr. Hartmann: Über die Behandlung der akuten
primären synovialen Eiterungen der grossen Gelenke. Habilita-
tionsschrift. Jena 1900.
. Vom Verf. Herrn Janet, Paris: 1) Notes sur les Fourmies et les
Guepes. Extraits des Comptes rendues des Seances de l’Academie
des Sciences Nr. 2—10. 12. 14. 2) Recherches sur l’anatomie de
la Constitution morphologique de la t&te de l’insecte. 3) L’esthe-
tique dans les sciences de la nature Paris 1900.
. Von der Verlagsbuchhandlung &. Klemm, Berlin: Dr. Clemm, W. N.
Die Gallensteinkrankheit, ihre Häufigkeit, Entstehung, Verhütung
und Heilung durch innere Behandlung. Berlin 1903.
. Von Herrn Dr. Laubinger: Kummer, Führer in die Lebermoose
und Gefässkryptogamen. Berlin 1875.
. Vom Verf. Herrn Dr. Oxenius, Marburg: eine Anzahl Berichte und
Abhandlungen betr. Kaliindustrie, Klappersteine und Tongallen,
Steinsalzlagerbildungen, Kupferkrystalloide auf Holz in Salzwasser.
. Von der Verlagsbuchhandlung Schafstein & Co., Köln a/Rh.: Die
Kultur, Halbmonatsschrift, 1. Jahrgang. 1. Juliheft. Köln 1902.
Vom Verf. Herrn Schelenz: Johann Bökelius und sein Hamburger
Pestbuch von 1597. Vortrag, gehalten auf der Naturforscherver-
sammlung in Hamburg. Extrait de „James“ 7me Annöde. 7—9 Livrais.
Von den Verf. Herren Dr. Siedentopf und Zsigmondi, Jena: Über
Sichtbarmachung und Grössenbestimmung ultramikroscopischer
Teilchen, mit besonderer Anwendung auf Rubingläser. Sep.-Abdr.
aus den Annalen der Physik. 4. Folge. Band 10. Leipzig 1903.
Vom Verf. Herrn Dr. Stiattesi, Mugello: Spoglio delle osservazioni
sismiche (1 agosto 1901 — 31 Luglio 1902). Mugello 1902.
13.
14.
15.
16.
17:
Literarischer Verkehr. XIII
Von der Verlagsbuchhandlung B. &. Teubner, Leipzig: Natur und
Schule. Zeitschrift für den gesamten urkundlichen Unterricht aller
Schulen. Band 1, Heft 1 und 2. Leipzig 1902.
Vom Verf. Herrn Prof. Dr. Thomas, Ohrdruf: 8 Abhandlungen.
1) Anpassung der Winterblätter von Galcobdolon luteum an die
Wärmestrahlung des Erdbodens. 2) Die Dipterocecidien von Vaccin.
uligin. u. s. w. 3) Über den auf dem Grunde des Schneekopfmoors
im Thüringerwalde gemachten Haselnussfund. 4) Die Eiben am
Veronikaberg bei Martinrode. 5) Über ein thüringisches Vor-
kommen von Sclerotinia tuberosa Fuck. als Gartenfeind der Ane-
monen. 6) Die Aroser und andere Euglenablutseen. 7) Graulicht-
versuche zur Einführung in die M. Schulze’sche Theorie von der
Funktion der Netzhautstäbchen. 8) Eine neue Beobachtung über
scharfe Begrenzung des jungen Buchengrüns.
Vom Verf. Herrn 6. Ullmer, Hamburg: 4 Abhandlungen. 1) Deutsche
Wasserinsekten und ihre Entwicklung. 2) Formalin als Konser-
vierungsmittel in der Zoologie. 3) Beiträge zur Metamorphose
der deutschen Trichopteren (Limnophilus griseus L). 4) Anleitung
zum Fang, zur Aufzucht und Konservierung der Köcherfliegen,
ihrer Larven und Puppen.
Vom Verf. Herrn Vautier-Dufour, Lausanne: La Tel&-photographie.
Sep.-Abdr. aus Nr. 143 der Bulletins de la Societ& Vau doise des
Sciences naturelles Lausanne 1903.
Vom Verf. Herrn Dr. med. Weber: 1) Zur Biologie von Rhizo-
phagus grandis (Gyll). 2) Beobachtungen bei der Copula der
Hirschkäfer. Sonderabdr. aus der „Allg. Zeitschr. f. Entom“. Neu-
damm 1902.
Ferner schenkte er: A. Börsch und L. Krüger, Lotabweichungen.
Heft II. Geodätische Linien südl. der europ. Längengradmessungen
in 52° Breite. Veröff. des Kgl. Preuss. Geodät. Instituts. Neue
Folge. Nr. 10. Berlin 1902.
Den gütigen Spendern sei hiermit namens des Vereins
der verbindlichste Dank ausgesprochen.
An Mitteilungen von allgemeinerem Interesse und
Einladungen seitens auswärtiger Vereine gingen uns zu:
#:
2.
3.
4.
Der Verein der Naturfreunde zu Mödling ladet ein zum fünf-
undzwanzigjährigen Stiftungsfeste (7. 5. 02).
Der Thüringische botanische Verein zur Frühjahrshauptver-
sammlung in Hildburghausen 25. und 26. 5. 02).
Die Naturwissenschaftl. Gesellschaft St. Gallen zeigt den Tod
ihres Präsidenten, des Herrn Professor Dr. B. Wartmann an (3. 6. 02).
Die Societa degli alpinisti Tridentini ladet ein zur 30. Sommer-
versammlung in Pieve di Tesino (3. 8. 02).
XIV Übersicht über die Einnahmen und Ausgaben.
10.
. Die Societe entomologique de Belgique übersendet die Nachricht
vom Tode ihres Präsidenten, des Herrn Pierre Jules Tosquinet
(28. 10. 02).
. Die Universität Dorpat ladet ein zur Säkularfeier (12./25. 12. 02).
. Die Societe des mathematiciens tscheques de Prague zeigt den
Tod ihres Ehrenmitgliedes des Herrn Prof. Dr. Fr. Jos. Studnitke
n (21. 2..03).
. Die Senkenbergische Naturf. Gesellschaft in Frankfurt a. M.
übersendet ein Zirkular, betr. den Reinachpreis für Geologie.
. Der Rhönklub ladet ein zur 27. Jahresversammlung nach Würz-
burg (25—27. 7. 03).
Der Siebenbürgische Karpathenverein ladet ein zur 24. Haupt-
versammlung in Hermannstadt (23. 8. 03).
IV.
Übersieht über die Einnahmen und Ausgaben in 1909]08.
Einnahmen.
Vonjahrioer Bestand e rn Dh 15 Mark 11 Pfg.
Mitgliederjahresbeiträge . . . ... ool
Unterstützung der Provinzialverwal-
tung -(1901—1902), 21.0 22» + 73,000
Zinsen der Fiedlerschen Stiftung. . 14 „ 40 ,„
Vom Kreditverein erhoben . . . . 461 Treo
Summa 1802 Mark 11 Pfg.
Ausgaben.
Kosten des Jahresberichtts . . . . 505 Mark 86 Pig.
Anderweite Druckkosten, Annoncen
etc. reelle Mer“ se: WO) SE
Auslagenrückerstattung m. nes: 97. vöy
Gehälter für Diener . . RRGEN I 500g
Forstbotanisches Merkbuch . . . . 94 sa
An Kreditverein zur Verzinsung . 8311 „ 60 „
Sonstiges, uitHenne Aid ta a RR DER
Summa 1773 Mark 32 Pig.
Es verbleibt somit ein Barbestand von 28 Mark und 78 Pfg.
Übersicht der Vorträge. KA
N
Übersicht
der
in den Monatssitzungen vom April 1902 bis dahin 1903
gehaltenen Vorträge und kleineren Mitteilungen
auf Grund der Sitzungsprotokolle.
1. Herr Dr. Moritz Alsberg berichtete am 8. 9. 02
über die „ältesten Spuren des Menschen in Austra-
lien’.
Dieselben befinden sich auf einem Sandsteinblocke, welcher in
einem Steinbruche unweit Warrnambool (Kolonie Viktoria) in 1898 auf-
gefunden wurde und im Museum jener Stadt aufbewahrt wird. Der
Güte des Mr. James Mc. Dowell, Conservator des besagten Mu-
seums, verdankt der Vortragende die von ihm der Versammlung vor-
gelegten Photographien. Der aus einer Tiefe von 54 Fuss zu Tage ge-
förderte Sandsteinblock lässt die Abdrücke vom Gesässe zweier Per-
sonen, die hier im Bünensande unmittelbar neben einander gesessen
haben, deutlich erkennen, dagegen nur die Fussabdrücke einer einzigen
Person, da die Füsse der zweiten Person in einen angrenzenden
Steinblock eingeprägt waren, dessen Vorhandensein zwar konstatiert,
der aber leider durch die Fahrlässigkeit der Steinbrucharbeiter zerstört
worden ist. Auch Fussspuren von Vögeln — wahrscheinlich vom Emu
(australischer Strauss) herrührend — sind auf dem Sandsteinblocke
wahrzunehmen. Fussspuren vom australischen Windhunde (Dingo)
sollen ebenfalls dort gefunden sein. Es liegt auf der Hand, dass die
menschlichen Fussspuren und Gesässabdrücke, sowie die Fussspuren
der genannten Tiere nur zu einer Zeit entstanden sein können, wo
der Dünensand noch weich war. Später hat dann wahrscheinlich an
dieser Stelle, die nur 1!/ bis 1!/a englische Meilen von der jetzigen
Strandlinie entfernt liegt, eine Küstensenkung stattgefunden, die durch
Imprägnierung des Dünensandes mit dem kohlensauren Kalke des
Meerwassers zur Erhärtung desselben, also zur Bildung von Sandstein
geführt hat. Diese letztere Annahme erhält eine starke Stütze einer-
seits durch den ungewöhnlich hohen Kalkgehalt des Warrnambool-
sandsteines, andererseits durch den Umstand, dass über dem besagten
Sandsteine ziemlich mächtige Schichten von Kalkstein lagern. Während
über die soeben erwähnten Verhältnisse unter den australischen Geo-
XVI Übersicht der Vorträge.
logen vollständige Übereinstimmung herrscht, gehen die Ansichten
derselben bezüglich des Alters des Warrnamboolsandsteines, bezw. der
in demselben eingeprägten Gesäss- und Fussspuren einigermassen
auseinander. Einige bezeichnen denselben als „nach-tertiär“ (post-
tertiary), andere, wie der im Dienste der australischen Regierung
stehende geologische Landesvermesser Panton, bezeichnen den Warr-
namboolsandstein als „spät-tertiär“ (recent-tertiary). Die Annahme
ist daher wohl gestattet, dass diese Sandsteinmassen entweder zu
einer Zeit gebildet wurden, die den pliokaenen Ablagerungen Europas
entspricht, oder während eines auf das Pliokaen unmittelbar folgenden
Zeitabschnittes, dass dieser Sandstein demnach in letzterem Falle dem
ältesten Abschnitte der Diluvialperiode zuzurechnen wäre. Der zum
Bauen in der Kolonie Viktoria — insbesondere in der Stadt Melbourne
— ausgedehnte Verwendung findende Warrnamboolsandstein ist im
Allgemeinen sehr kompakt und hart; dagegen soll speziell der mit
den Fuss und Gesässabdrücken versehene Sandsteinblock nicht ganz
so hart sein wie die übrigen Sandsteinmassen der besagten Lokalität.
Als Leitmuscheln des betreffenden Sandsteines werden Pekten, Tere-
bratula u. a. angegeben. Fossile Knochen von Halmaturus (oder
Makropus?) sind in der Nähe des Steinbruches aufgefunden worden.
— Unterstützt wird die Annahme von der relativ frühen Existenz des
Menschen in Australien durch den Umstand, dass in unmittelbarer
Nähe der bezeichneten Örtlichkeit Steinäxte aufgefunden wurden, die
alle Zeichen eines hohen Alters aufweisen und von denjenigen, die
bei der Entdeckung Australiens im Besitze der Eingeborenen ange-
troffen wurden, sich sehr wesentlich unterscheiden, sowie durch die
Auffindung von Skelettresten einer Hundegattung, die heutzutage in
Australien nicht mehr existiert, und bezüglich deren Archibald,
der Entdecker jener menschlichen Fuss- und Gesässspuren im Warr-
namboolsandsteine annimmt, dass sie mit dem während des Pliokaen
oder in der frühesten Diluvialzeit in Australien eingewanderten Ur-
menschen dorthin gelangt ist. Archibald ist also zu ganz analogen
Schlüssen gekommen wie der deutsche Gelehrte Dr. Otto Schöten-
sack (Heidelberg).*) Auch die Lage eines zu Peak-Hill, am Ende
eines von Goldgräbern hergestellten Stollens, auf gefundenen Stein-
werkzeuges soll nach Archibald zu Gunsten der Annahme sprechen,
dass der Urmensch bereits während der Spättertiärzeit den australischen
Continent bewohnt hat.
*) Vergl. die Abhandlung: „Die Bedeutung Australiens für die Heran-
bildung des Menschen aus einer niederen Form.“ Zeitschrift für Ethnologie,
Jahrgang 1900, S. 127 ff. — Über die Umstände, welche die Auffindung
der obenerwähnten menschlichen Fuss- und Gesässspuren begleitet haben,
vergleiche den Bericht: Evidence collected to establish the Discovery of the
most ancient men in Australia. Science of Man- and Australasian Anthro-
pological Journal. Sydney, 21. April 1898 sowie: Further evidence to
establish Discoveries in Warrnambool-Quaries. Ebenda, 21. Mai 1808,
Übersicht der Vorträge. | XV]
2. Derselbe hielt am 8. 12. 02 einen Vortrag über
„den gegenwärtigen Stand der Lehre Darwins“.
3. Herr Freiherr v. Berlepsch berichtete am 10.
11. 1902, er habe am 24. 6. beim Flüelenhospiz in der
Schweiz beobachtet, dass die einzig dort vorkommenden
Vögel, die Schneefinken, welche brüteten, immer nach einer
scheinbar aus schwarzer Erde bestehenden Stelle hin-
flogen. Diese entpuppte sich als ein Haufen von Insekten,
die tatsächlich aus dem Eise hervorkrochen. Die Herren
Dr. Weber und Dr. Eysell glauben, dass es Wasser-
motten gewesen sind, die auch bei uns aus dem Schnee
hervorkommen.
4. Herr Dr. Eysell gab am 9. 3. 1903 eine Charak-
teristik der Arachniden, besprach ihre Vermehrung und
ihre Giftapparate und erläuterte den Unterschied in der
Wirkung des Spinnen- und Skorpionengiftes.
5. Herr Dr. Hartmann hielt am 11. 8. 1902 einen
Vortrag über „die Wechselbeziehungen zwischen
Form und Funktion der Skelettknochen“.
6. Herr Dr. Henkel hielt am 8. 9. 1902 einen Vor-
trag über „die neu organisierten naturhistorischen
Institute in London“.
1. Derselbe zeigte am 13. 10.1902 eine S roskneie
Kartoffelpflanze von 2 m Länge vor, die keine Blüte,
wohl aber Knollen hervorgebracht hat. Herr Dr. Lau-
binger bemerkte, er habe dies schon oft bei Kartoffeln
auf beschattetem, humusreichen Boden, niemals aber auf
offenem Felde gefunden.
8. Derselbe berichtete am 13. 10. 1902 über „die
Versammlung englischer Naturforscher in Belfast“.
9. Derselbe hielt am 12. 1. 1903 einen Vortrag
über „die Entwicklung des Wortes und Begriffes
Natur“.
10. Herr Dr. Hornstein zeigte am 8. 9. 1902 drei
Hainbuchen und eine Zitterpappel aus der Oberförsterei
Todenhausen vor, die von umschlingenden und mit ihren
| u
XVII Übersicht der Vorträge.
verwachsenen bezw. eingewachsenen Lonicera perichymenum
in ihrem Wachstum wesentlich beeinträchtigt sind.
11. Derselbe legte am 9. 3. 1903 einen pracht-
vollen Hexenbesen einer Kiefer vor, dessen Pilz noch
nicht bekannt ist.
12. Herr Dr. Laubinger zeigte am 12. 5. 1902 fol-
gende Pflanzen vor:
Ulex europaeus, von Herrn Rittergutsbesitzer Fischer
in Freienhagen bei Cassel angepflanzt.
Orchis ustulata aus Lausanne, die bei Mariendorf im
Kreis Hofgeismar und bei Caldern im Kreis Marburg
vorkommt.
Tulipa silvestris, die sich in Wilhelmshöhe, in Gras-
gärten am Weserthor und der Kölnischen Strasse, sowie
in Bischhausen findet, und @entiana verna aus der Schweiz,
ein Greschenk des Herrn Oberst v. Holleben, die in Hom-
berg und Giessen vorkommt.
13. Derselbe hielt an demselben Tage einen Vortrag
über die Moose von Oberstdorf, aus ‘dem Werrage-
biet und der Casseler Gegend und legte dieselben vor.
14. Derselbe führte am 11. 8. 1902 einen eigen-
tümlich-posthornartig gekrümmten Hexenbesen (die Krüm-
mung ist nach der Ansicht des Herrn Fischer-Freienhagen
durch einen Wickler verursacht) einer Fichte vor und gab
folgende Erklärung desselben:
„Hexenbesen (Wetter- oder Donnerbüsche, Donner-
besen) sind abnorme Bildungen an Bäumen, welche in
einer Astwucherung bestehen, indem an irgend einem
Punkte eines Astes eine ungewöhnliche Menge Knospen
angelegt werden, die sich alle zu wirklichen Zweigen aus-
bilden und so einen dichten Zweig in der locker ver-
zweigten Krone darstellen, oder indem, wie beim Hexen-
besen der Tanne, von einem Ast ein Zweig kräftig und
gerade aufwärts wächst, mit allseitig gewendeten kurzen
Nadeln besetzt ist und dicht stehende horizontale Zweige
treibt, gleichsam wie ein aufgepflanztes kleines Tannen-
bäumchen. Hexenbesen kommen an vielen Laubhölzern,
Übersicht der Vorträge. XIX
sowie an Nadelbäumen, besonders an Weisstannen, Fichten
und Kiefern vor. Es liegen ihnen aber nicht überall
gleiche Ursachen zu Grunde. Bis jetzt ist die Erscheinung
mit Sicherheit nur in einem einzigen Falle auf ihre Ur-
sache zurückgeführt worden, nämlich beim Hexenbesen
der Tanne, welcher nach de Bary durch einen Schmarotzer-
pilz aus der Ordnung der Rostpilze, Aecidium elatinum,
hervorgebracht wird, der ausser dieser Missbildung auch
den Krebs der Tanne verursacht, daher die Hexenbesen
hier oft an den Krebsstellen hervorbrechen. Sein Myce-
lium lebt in den Zweigen und Nadeln des Hexenbesens
und bildet an der Oberfläche der letzteren oft seine Fruk-
tifikation. Ausserdem können noch mancherlei andere Ur-
sachen die Bildung von Hexenbesen veranlassen z. B.
wenn Endknospen von Tieren abgebissen werden oder
unterhalb einer Veredlungsstelle.. (Laubinger.)
Derselbe zeigte eine ähnliche Bildung bei Senecio
Jacobaea vor.
15. Derselbe legte eine Physalis Alkehengi aus einem
Wäldchen a./d. Diemel bei Lamerden vor und beschrieb
dieselbe.
16. Derselbe hielt am 9. 2. 1903 an der Hand einer
selbstangefertigten Karte einen Vortrag über das „Riesen-
gebirge“ und zeigte zahlreiche pflanzliche Spezialitäten
desselben vor.
17. Derselbe legte am 9. 3. 1903 eine dreiteilige
Walnuss vor.
18. Herr Schelenz hielt am 10. 11. 1902 einen Vor-
trag über „Elektrolyse, Osmose, Dissoziation und
Jonentheorie““.
19. Herr Dr. Weber machte am 12. 5. 1902 im An-
schluss an einige Bemerkungen über das diesjährige Er-
scheinen der Turmschwalbe auf das neue bei Tauchnitz
in Leipzig erschienene Werk von Kobelt, die Verbreitung
der Tierwelt aufmerksam.
20. Derselbe forderte am 11. 8. 1902 auf, bei den
jetzigen abnormen Witterungsverhältnissen das Nerven-
xXxX Übersicht der Vorträge.
leben der Tiere, bezw. massenhaftes Auftreten und
Schwärmen derselben, besonders bei den Insekten zu be-
obachten und bat ihm Mitteilungen zu machen.
21. Derselbe verlas am 8. 9. 1902 von ihm ge-
machte Beobachtungen über die Kopula der Hirschkäfer.*)
22. Derselbe zeigte am 13. 10. 1902 die von Herrn
Heidenreich-Cöthen in einem Hamsterbau (Elbgegend)
gefundenen Käfer Aiheta paradoxa Rey, Aleoachara eunieu-
lorum Kr., Quedius ochripennis Men., Philonthus corruscus
Grav, Ph. spermophili Gglb. und Ph. Scribae Fauv. Die
Art Ph. spermophili war bis dahin nur aus Zieselbauten
bekannt, Aleochara cuniculorum wurde früher ebenfalls in
Zieselbauten gefunden und kommt auch in Kaninchen-
gängen vor. Die Begriffe Commensalismus, Symphylie,
Symbiose und Parasitismus werden dabei kurz erörtert.
23. Derselbe legte am 12. 1. 1903 monströse Zähne
vor, den Eckzahn eines Nilpferdes, im Kreise bis zur
Wurzel zurückgewachsen, und den eines Ebers aus hiesiger
Gegend, ebenfalls kreisföormig gekrümmt und noch über
die Ursprungsstelle hinaus verlängert.
*) Veröffentlicht in der Allg. Zeitschr. f. Entom. 1902. p. 335—337.
Berichtigend sei zu S. 336 a. a. ©. Zeile 19—21 v. o. bemerkt, dass
dort zu lesen ist, statt: „Die äusseren Klappen u. s. w.“: Beim Hirsch-
käfer sind die Seitenteile des Penis im Basalteil, welcher ventralwärts liegt,
ohne Naht verwachsen, in den Endteilen, welche lateral gelegen sind, ge-
trennt. Diese Endteile, kurz klappenförmig, lassen zwischen sich das Penis-
ende erkennen, über welches hinaus sich das im Ruhezustande eingerollte
Flagellum erstreckt.
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. lies: „dessen erstem“, statt: dessem ersten.
„»„ „dessen zweitem“, statt: dessem zweiten.
» „den“, statt: dem.
» „Platysthetus“, statt: Playstethus.
» „purpurascens“, statt: purpuraöcens.
„»„ „Harpalus“, statt: Harpulus.
» „schwülem‘,, statt: schwülen.
» „Auedamm‘“, statt: Querdamm.
» „Serv“, statt: Sew.
„Napaeae Esp.“, statt: Napaeae Esjp.
„v. Egerides Stgr.“, statt: v. Egerides.
„Furcula Cl.“, statt: Furcula A.
„Quercus L.“, statt: Quereus L.
„Innuba Tr.“, statt: Innuba.
„Occulta L.“, statt: occulta L.
„v. Xanthocyanea Hb.“, statt: v. Xanthocyna-
nae Hb.
„Alchymista Schiff.“, statt: Alchyimsta Schiff.
„Zonosoma Ld.“, statt: Zonosama Ld.
„Chlorana L.“, statt: Clorana L.
„Plantaginis L.“, statt: Plataginis L.
„Culiciformis L.“, statt: Caliciformis L.
„Cacoecia Hb.‘, statt: Cavoecia Hb.
„Semifasciana Hw.“, statt: Semifasciuna Hw.
„Caecimaculana Hb.“, statt: Caevimaculana Hb.
„Oxyacanthella L.“, statt: Oxyacaethella L.
„‚ororculella Hb.“, statt: Sororcutella Hb.
„‚alicella Hb.“, statt: Saliiella Hb.
„Fulvescens Hw.‘“, statt: Fulvecens Hw.
„subpurpurella Hw.“, statt: Subpurella Hw.
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das 68. und 69. Vereingjahr 1908-1006
_ Unter Mitwirkung des Vereinsvorstandes herausgegeben
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Cassel 1905.
Verlag des Vereins.
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Druck von Wu Weidemeyer.
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das 68, und 68, Vereinsjahr 1909-190
Unter Mitwirkung des Vereinsvorstandes herausgegeben
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Dr. phil. L. Fennel.
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Verlag des Vereins.
Druck von Weber & Weidemeyer.
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Für den Inhalt der Abhandlungen sind die Herren V
selbst verantwortlich. Ar 2
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Inhalt.
I. Abhandlungen.
Seite
1. Thomas, Fr., Der Kuckucksruf bei Athanasius Kircher
und die Höhe der Stimmung um 1650 . . . 2... 5—9
2. Walter, H., Warum ergießen sich die Innquellen
nicht mehr in das schwarze Meer, sondern in das
Becher Meer 2a. N. ge ee 10—15
3. Eysell, A. Sind die „Culiciden‘“ eine Familie?. .. 16-24
4. Weber, L.,, Sammelbericht über den Coleopterenfang
ladt in. der Umgegend von-Cassel .. .. a. lan... 25—32
5. Alsberg, Gg., Über den heutigen Stand der Tuber-
Kuleenlorschune .... ll. ei. nr Male it 33—49
6 Laubinger, C., Beiträge zur Moosflora von Nieder-
Kersenzund Münden, .L; Nachtrag. \ . .. „2... 2... 50—80
7. Laubinger, C., Register über das im Naturalien-
museum zu Üassel befindliche Moosherbarium von
Be Treten .. N la en: 81—102
8. Laubinger, C., Pflanzen auf den sumpfigen und
moorigen Quellwiesen der Lempe . : . ..... 2... 103—104
‘9. Goldschmidt, M., Notizen zur Lebermoos-Flora des
Buonsebirees . ........:%. SEN Eh 105—112
10. Schelenz, H., Pflanzensammlungen und Kräuter-
LE a ee EEE PIE nA 113—137
II. Bericht.
Mitteilungen über den Verein und das Vereinsleben . . . 138—187
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Der
Kuckucksruf bei Athanasius Kircher und die Höhe
der Stimmung um 1650.
Non Dr. Fr Thomas: in. Ohrdruf.
Eingegangen am 5. April 1904.
I.
Die zahlreichsten und wohl auch sorgfältigsten Beob-
achtungen zur musikalischen Festlegung des Kuckucks-
rufes stellte Prof. J. J. Oppel in Frankfurt a.M. an
und veröffentlichte sie in dem Jahresberichte des Physi-
kalischen Vereins zu Frankfurt a. M. 1869/70 (im Druck
erschienen 1871) S. 91—93, von wo sie ungekürzt (und
bis auf zwei sinnstörende Druckfehler fast wortgetreu) in
Poggendorfs Annalen der Physik und Chemie Bd. CXLIV,
1872, S. 307—309 übergegangen sind, In der Einleitung
zu seiner Zusammenstellung erwähnt ÖOppel die Nieder-
schrift des Kuckucksrufes, welche der gelehrte Jesuiten-
pater Athanasius Kircher in Noten gegeben hat,
und reproduziert sie in dieser Gestalt:
‚Die Abbildung ist in Poggendorfs Annalen 1. c. wieder-
holt, und ihre groben Fehler sind meines Wissens bis
heute weder gerügt noch verbessert worden. Das wird
wohl darin seinen Grund haben, daß Oppel anderen die
Vergleichung erschwerte, indem er nicht angab, in welchem
von Kirchers Werken sich das Original befindet. Ich
möchte sogar glauben, daß er es selbst niemals gesehen
und nur eine liederliche handschriftliche Kopie benutzt
TU WAR, u re, au x
6 | Dr. Fr. Thomas.
hat, die er freilich vor einer Veröffentlichung auf g
uigkeit hätte prüfen sollen. Das Original steht m
ersten Teile von Kirchers 1650 erschienener Musurgia
universalis auf der dritten Tafel („Iconismus III fol. 30*
Fig. E). In abgekürzter Form, aber dem Original getreu
nachgebildet, finden sich die Noten auch auf 8. 53 des
deutschen Auszugs aus Kirchers Musurgia, der, von
Andreas Hirsch herausgegeben, 1662 in Schwäbisch-Hall
erschien. Ich gebe hier das Kirchersche Original möglichst
getreu wieder:
Kircher setzt den Diskantschlüssel in einer jetzt
nicht mehr gebräuchlichen Form und das Vorzeichen b
auf die vierte Notenlinie, schreibt also die Tonart F-dur
vor. Seine Noten bedeuten die kleine Terz &a,. Dazu
stimmen auch die Worte „tertiae minoris intervallo“ im
‚Text auf S. 31 seiner Musurbia ”). Oppel reproduzierte
die Noten ohne jeden Schlüssel, wahrscheinlich weil er:
— beziehungsweise der Verfertiger jener hypothetischen
Abschrift — den Schlüssel bei Kircher nicht zu deuten
vermochte. Er nahm augenscheinlich an, sie seien ım
Violinschlüssel geschrieben, weil dann das e, als erster
Ton im Kuckucksrufe seinen ‚eigenen Beobachtungen
(nach der jetzigen Stimmung am besten entsprach.
‘Ganz widersinnig ist in Oppels Wiedergabe das Vor-
zeichen b zwischen der dritten und vierten Notenlinie.
Von Einrenkungsversuchen kenne ich nur einen miß-
glückten. G. Schubring hat (in seinem Referat in
Zeitschrift f. d. Naturwissenschaften, Halle a. S., Bd. 39,
*) Auf das Vorkommen der großen Terz im Kuckucksrufe
und das weit seltenere von noch anderen Intervallen einzugehen, rs
liegt außerhalb des Rahmens dieser Mitteilung.
.
EEE TEN r.
Der Kuckucksruf bei Athanasius Kircher etc. 7
S. 376) offenbar gemeint, daß ein Versehen des Holz-
schneiders vorliege und ohne weiteres das b sowohl wie
die zweite Note auf die vierte Notenlinie bezogen. So
liest er dann aus Oppels Wiedergabe heraus, daß Kircher
den Kuckucksruf auf e, des, schreibe.
Verglichen mit sder Verkennung der Tonart sind
Oppels übrige Entstellungen nahezu belanglos. Er setzt
jedesmal zur tieferen Note einen Punkt, der eine Wert-
verlängerung um die Hälfte bedeutet. Dazu verleitete
ihn das Nichtverstehen der feinen Vertikalstriche, welche
Kircher der vierten Linie aufsetzt. Ich halte dieselben
für Absatz- oder Atemholzeichen ohne bestimmten Zeit-
wert; als Pausenstriche müßten sie breiter sein. Daß sie
nicht die von Oppel ihnen beigelegte Bedeutung haben,
geht aus dem Vergleich mit den Wertpunkten hervor,
die Kircher auf derselben Tafel bei der Darstellung des
Wachtelrufes gebraucht; diese sind von ganz anderer
Form, nämlich kleine, runde (scheibenförmige) Punkte,
nicht aber Vertikallinien. Endlich grenzt Oppel die
Takte ab. Kircher gebraucht an anderen Stellen in
seiner Musurgie Taktstriche, nicht aber bei der Nieder-
schrift des Kuckucksrufes.
Der vielgelehrte Jesuit stammte bekanntlich aus dem
damals fuldaischen Geisa. Die Zeitschrift des Kasseler
Vereins für Naturkunde schien mir deshalb der gegebene
_ Ort zu obiger Richtigstellung zu sein.
M.
Die Kirchersche Niederschrift ist solcher Richtig-
stellung wert. Denn sie erlaubt, auf einem bisher meines
Wissens nicht begangenen Weg, nämlich dem der Be-
nutzung von Naturlauten, ein Urteil über die Höhe der
Stimmung um 1650 zu gewinnen. Kircher gibt auf
der angeführten Tafel den Ruf von Hahn und Huhn in
Noten, ohne einen Schlüssel dazu zu setzen. Diese Un-
gleichheit deutet an, daß er beim Kuckuck außer Rhyth-
mus und Intervall auch die absolute Tonhöhe durch
8 Dr. Fr. Thomas.
seine Noten festlegen wollte. Daß man den ersten Ton
des Kuckucksrufes in der überwiegenden Zahl der
Fälle auf e, oder f, (nach jetzigem Kammertone) hört,
ist bekannt (cf. Naumann, *OÖppel, Voigt u.a.), und
es spricht nichts gegen die Annahme, daß der Vogel vor
einem Vierteljahrtausend in derselben Tonhöhe gerufen
hat wie heute. Dann ist das c, jener Zeit ungefähr
gleich dem e, oder f, unserer Tage, d.h. die Stimmung
stand um eine Terz oder Quart höher als jetzt: Kirchers
a, hatte hiernach etwa 544 oder gar 580 Schwingungen.
Unter den übrigen Aufzeichnungen von Tierstimmen,
welche Kircher auf der erwähnten Tafel seiner Musurgie
gibt, findet sich nur noch beim Wachtelruf ein den Noten
vorangesetzter Schlüssel, weshalb nur dieser zum Vergleich
herangezogen werden kann. Aus der ornithologischen
Literatur kenne ich keine einzige Angabe über die Ton-
höhe des Wachtelgesangs; ich war daher auf eigene
Beobachtungen angewiesen, die sich auf die Umgebung
von Ohrdruf in Thüringen beschränkten. Ich hörte ihn
am häufigsten auf b, und h,, seltener auf a, nach heutiger
Stimmung. Kircher schreibt den Wachtelruf im Alt-
schlüssel zwischen die 4. und 5. Linie, das ist auf ß.
Wegen Konkurrenz der Obertöne verfällt man in der
Beurteilung der absoluten Tonhöhe bei N aturlauten be-
kanntlich leicht in eine falsche Oktave. Nehme ich nun
an, daß Kircher, durch den ersten Oberton beeinflußt,
den Wachtelruf um eine Oktave zu hoch geschätzt habe,
so würde sein f, sich in f, verwandeln und dieses f,
ungefähr unserem b, entsprechen, also die Stimmung um
eine (Juarte höher als jetzt gewesen sein. Sein a, hätte
dann 580 Schwingungen gehabt. — Dieses Resultat ist
mit weit mehr Unsicherheit behaftet, als das aus den
Noten des Kuckucksrufes gewonnene. Aber die Möglich-
keit der Vereinbarung 'beider ist, wie man sieht, nicht
ausgeschlossen. h
Die gewöhnlichen literarischen Hülfsmittel, z B.
Riemanns Musiklexikon, behandeln genauer höchstens die 4
Der Kuckucksruf bei Athanasius Kircher etc. 9
hie rn
Ehe
.
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Geschichte des Kammertones in den letzten 100 bis
150 Jahren, und in diesem Zeitraum hat die Abweichung
von dem heute angenommenen a, — 435 das Intervall
von einem halben Ton nicht überschritten. Über die
früheren Jahrhunderte belehrt uns eine Arbeit von Alex.
J. Ellis: On the history of musical pitch (Journal of the
Society of Arts 1880 und 1881), auf welche mich auf-
merksam zu machen Herr Dr. Rud. Schwartz, Vor-
stand der Musikbibliothek Peters in Leipzig, die sehr
dankenswerte Güte hatte. Die Abhandlung im Original
einzusehen, gelang mir nicht; sie ist aber eingehend von
Guido Adler referiert worden in der Vierteljahrsschrift
tür Musikwissenschaft Jahrgang IV, 1888, S. 122—146.
Als Extreme in der Höhe des a, findet Ellis die
Schwingungszahlen 374 (Hospice Comtesse, Lille, 1700,
Orgel) und 567 (allgemeingebräuchliche Kirchenstimmung
in Norddeutschland um 1619). Auch die beiden Angaben
(l. e.) von 567 Schwingungen als vermutliche Höhe
des a, der Kirchenmusik von Orlando Gibbons 1583 bis
1625 sowie 563 für die Kammerstimmung in Frankreich
1636 nach Mersenne beziehen sich auf Zeiten, welche
der Kircherschen Publikation nahe genug liegen, um dar-
zutun, daß die von mir für Kirchers Notenschrift von
1650 gefundenen Zahlen 544 bis 580 den auf andere
Weise erlangten Ergebnissen nicht widerstreiten ”).
*) In dem im Jahre 1540 von Lorenz Lemlin veröffent-
lichten sechsstimmigen Kanon „Der Gutzgauch auf dem Baume saß“
(abgedruckt in K. F. Becker, die Hausmusik in Deutschland im
16., 17. und 18. Jahrhundert) wird das „Kuckuck“ ebenfalls durch
die. Töne c» aı, also wie bei Kircher, wiedergegeben. In diesem
Kanon geht die Altstimme bis zum e der kleinen Oktave herab.
Ich weiß nicht, ob die Erklärung, diese Altstimme sei von Tenoristen
gesungen worden, stichhaltig ist, und muß es den Fachmännern
der Musikgeschichte überlassen, zu urteilen, ob nicht meine Annahme
genügt, daß Lemlins wie Kirchers c»2 dem heutigen e» bis f» ent-
spricht. In der Lemlinschen Komposition würde bei dieser An-
nahme keine von allen Stimmen über ihre gewöhnlichen Grenzen
hinaus beansprucht.
10 Dr. H. Walter.
a A ER
Warum ergiessen sich die Innquellen nicht mehr in das
schwarze Meer, sondern in das adriatische Meer?
Vortrag, gehalten am 22. September 1904
im Verein für naturwissenschaftliche Unterhaltung in Cassel.
Von Professor Dr. H. Walter in Halle a. S.
Im Sommer 1889 beauftragte mich die Firma Philipp:
Holzmann & Komp. in Frankfurt a. M. für die Weiter-
führung der Eisenbahn von Davos nach Samaden, St. Moriz,
Silvaplana über Maloja Casaccia Vicosoprano nach Promon-
tagno bis zur Landesgrenze bei Costasegna die geologischen.
Vorstudien dieser Linienführung vorzunehmen und zu-
gleich die jeweilige Höhenlage der Bahnaxe festzustellen.
Nach dreimonatlicher Arbeit waren meine Studien
beendet. Herr Professor Dr. Albert Heim machte mich
s. Z. auf die Eigenart des Öberengadiner Tales auf-
merksam; angeregt durch diese Mitteilungen richtete ich
mein Hauptaugenmerk auf die Reste des Innquellen-
stammes, welche Beobachtungen in Nachstehendem kurz.
mitgeteilt werden. u
Wandern wir durch das Oberengadin hinauf, so
gelangen wir zu den Seen von St. Moriz, Campfer, Silva-
plana und Sils. — Die Sonne spiegelt sich in den herrlich
blauen Flächen! Woher mögen wohl diese prächtigen
Seen kommen? Wir wollen nach den Quellen des jungen
Inn und sehen im Hintergrunde des Tales gegen Westen
zerrissene, durchfurchte Berge, dort scheint sich das Tal R
zu verengen, es schließt ab, dort müssen die erstem
Quellen des Inn sein! A
Warum ergießen sich die Innquellen etc. 11
’ Doch nein, wir täuschen uns, denn plötzlich, wenig
_ oberhalb des Silsersees, liegt ein tiefer, mächtiger Ab-
grund zu unseren Füßen — er schneidet nach oben un-
vermittelt in das Inntal ab. Das Engadin ist ein Tal
_ ohne Oberlauf, ohne Anfang. Schon an der Maloja
ist es so breit, als wenn wir noch stundenweit bis zur
' Wasserscheide gegen das nächste Tal aufwärts zu wandern
‚hätten!
L Oberhalb des Silsersees finden wir den Inn nicht
- mehr, das breite Tal wird an der Maloja (oder Maloggia)
von keinem Fluß durchströmt!
| Um dem Wasser die Ehre und den Namen zu retten,
_ hat das Volk nun den kräftigsten Seitenbach, der vom
_ Lago di Lunghino von Norden herunterfällt, Inn
_ getauft. Damit ist das Gemüt beruhigt: Dort sind
_ die Innquellen.
Aber in der Tat finden wir nur Nebenbäche, keinen
Inn und erkennen, daß eine „Innquelle‘“ überhaupt nicht
_ existiert! Es sei denn, daß wir den Silsersee als Innquelle
_ betrachten.
Der Inn im unteren Lauf ist nur die Summe
seiner Nebenbäche.
E Dem Engadin fehlt die eigentliche Wasserscheide,
_ ebenso die Stammader des Wassers vollständig.
i Denken wir uns nun den Talkessel südwestlich der
- Maloja mit dichtem Nebel gefüllt, der gerade bis an die
* Malojahöhe hinaufreicht. Schreiten wir in Gedanken über
_ den Nebel, der uns die Tiefen verhüllt, hinaus, so öffnen
sich gegen uns eine Reihe Täler, die alle gegen die.
' Maloja hinzielen und ins Engadin ihre Wasser ergießen
_ wollen. Vor allen das Val Marozzo mit seinen Seiten-
schluchten, das Tal des Albigna-Gletschers und das
Val Muretto. Der Nebel schwindet, wir blicken tiefer
_ hinab, um zu sehen, daß die Bäche in den tieferen uns
vorher verhüllt gewesenen Regionen wie unwillig,
_ schäumend ihre Richtung ändern. Sie werden dem.
Engadin abtrünnig, kehren sich in scharfen Bogen um.
12 Dr. H. Walter.
und wenden sich einem anderen Tale A als sie in ihren.
oberen Teilen beabsichtigten.
Dies andere Tal ist das Val Bre g: ag lia oder
Bergell, sein Fluß die Meira.
Der Bach des Val Marozzo, der zuerst von Wes ten
nach Osten fließt, wendet sich um, nur eine halbe Stunde
bevor er die Maloja erreichen re und fließt dann genau
in entgegengesetzter Richtung.
Die Albigna dreht sich von der Südnord-
richtung ganz plötzlich um 300° gegen Südwesten um.
Der Ausfluß des Fornogletschers, die Orlegna könnte
künstlich noch leicht über den Boden der Maloja in den
Silsersee geleitet werden!
Im Oberlauf, da diese Bäche noch alle gegen das
Engadin zielen, sind die Talböden, auf denen sie fließen,
‚die direkte Fortsetzung des Talbodens von Silsersee
und Maloja, sie sind Reste eines alten großen
Talsystems, das einst den jetzigen Talkessel
von Oasaccia überbrückte, als derselbe noch nicht
gehölt war.
Ihren ursprünglichen Zusammenhang deuten sie durch
das übereinstimmende Niveau an.
Der flache Boden der Alp Marozzo dentro liegt
bei 2028 Meter, die ebene Talstufe vor dem Ende des
Albigna-Gletschers bei ca. 2030 Meter.
Der Boden von Muretto mit Alp und See Cavloccio
liegen der Maloja näher und deshalb auch tiefer bei 1908
und 1987 Meter. Alle drei Talböden haben das nötige
Gefälle nach der Maloja hin.
Die anderen jetzigen Nebentäler des Val Bregaglia
machen keine Wendungen, sie haben auch keine Talböden,
welche mit dem Oben in alter Verbindung können 1
gedacht werden! 7
Wir haben also Reste des Innquellstamms ge-
funden: Der Bach des Val Marozzo, der jetzt obere
Meira heißt, ist ein Zweig des eigentlichen Inn,
(die Alk Dina ein zweiter usw. Bi}
Warum ergießen sich die Innquellen etc. 13
Zwei Flußsysteme und die von den Flüssen gehölten
_ Talsysteme haben sich hier den Boden streitig ge-
macht. Der Bregagliafluß ist Sieger geworden, er
‚hat sich rückwärts, d. h. gegen Nordosten immer weiter
mit seinen Schluchten ein Tal gehölt, das endlich die alte
Oberengadiner Wasserscheide ganz schleifte und östlich
‚zurückdrängte bis gegen Maloja!
Er ist schließlich dem Inn selbst schief in die Seite
gefallen, hat ihn durch eine immer tiefer werdende Schlucht
- durchschnitten und so den oberen Innlauf mit dessen
- Nebenflüssen in sich selbst aufgenommen. Zwei
- Talsysteme haben sich hier in ihrem oberen Lauf durch-
“schnitten, die Meira des Bergell’s hat dem Engadin
_ seinen Sharon Teil hassen und ins Bergell
abgelenkt!
| Daß in dem Streite der beiden Stromgebiete die
_Meira den Inn so gründlich besiegt hat, kann uns nicht
wundern, sobald wir bedenken, daß die Meira dem steileren
g alt der Alpen angehört ad schon auf ihrem kurzen
Laufe bis Chiavenna so viel Gefälle hat, wie der Inn
"erst auf einem wohl 10 mal so langen Lauf. —
Dem größeren Gefälle entspricht die größere
Erosionskraft!
| Der Sieg der Meira über den Inn brachte der ersteren
‚neue Wasserkräfte zur lebhafteren Talbildung, verminderte
aber dieselbe für das Engadin.
Die nun verminderte Wassermenge des Oberengadins
‚hatte nicht mehr Stoßkraft genug, die Geschiebe der
'Seitenbäche fortzuschaffen, wie dies früher der Fall war,
geschweige denn den Talhoden noch weiter auszuspülen.
Die Talbildung ist also in Stillstand ge-
kommen. Die Seitenbäche ließen seither stets ihr Ge-
schiebe da liegen, wo sie in's Haupttal mündeten, flache
Schnittkegel häuften sich an und wuchsen immer weiter
ins Haupttal hinaus, bis sie endlich den armen schwachen
„Inn“, der die Geschiebe nicht weiter zu spülen ver-
mochte, in seinem eigenen Talboden zurückstauten — bis
2 Vin
iu
Ar
B;
14 Dr. H. Walter,
sie ihn zwangen, Seen zu bilden. Das Ober-
‘'engadin gibt uns das Bild eines Tales, das in seiner be
Auskolkung für eine wohl noch sehr lan 88; Periode
in Stillstand gekommen ist. a
An Stelle des aufwühlenden, ausfeilenden, uno
'Stromes sind die stillen kiedlicneh Seen getreten, in
‚denen die Bäche ihre Geschiebe ablagern und sich klären.
Die Geologen wissen, daß im ÖOberengadin nicht
Tod sondern nur Ruhetag ist. — Denn allmählich werden
-die Seen mit Geschiebe gefüllt, der Inn wird dann später
wieder geschiebereicher und sägt die Stromschnelle bei
St. Moriz wieder tiefer aus.
Diese wird sich aufs Neue einschneiden, die Tal-
bildung lebt wieder auf, das Tal wird zur Schlucht, die
‘tieferen Stromschnellen verschieben sich talaufwärts. —
Schäumend und Geschiebe über einander polternd wird
-dann der Inn durchs Oberengadin eilen. Noch manche
hundert Meter Tiefe sind für ihn zu durchsägen geblieben,
‘er muß rastlos Tag und Nacht arbeiten, um diesen
Untergrund wegzuspülen !
So wechselt Arbeitstag und Ruhetag auch in
den großen Vorgängen der Natur — der Arbeitstage |
sind meistens viel mehr als der Ruhetage!
Abbildung 1 stellt eine schematische Lage-Skizze des
'Talsystems des alten Inn dar, welches durch gestrichelte
‚Linien angedeutet ist.
Die abgelenkten Gewässer sind schwarz ausgezogen,
‚die Auffüllung der Seiten-Bäche ist durch Punkte und
-die ungefähre heutige Form der Oberengadiner Seen durch |
'feine, parallele Schraffen angedeutet. ;
Abbildung 2 zeigt das schematische Längenprofil
durch das Oberengadin bis Val Marozzo mit dem seitlich
'eingeschnittenen Val Bregaglia oder Bergell. Das Längen-
profil reicht bis zum „Innfall* unterhalb des St. Morizer
„Sees. | 2
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‘Warum ergießen sich die Innquellen etc. 15
Fassen wir nun kurz die Beobachtungen zusammen,
so folgt: Das Talsystem von Bregaglia hat, sich rück-
wärts einschneidend (verlängernd) das frühere Oberengadin
durchschnitten, dessen obere Wasserläufe in die Meira ab-
‚gelenkt und dadurch den Inn so geschwächt, daß er un-
fähig, die Geschiebe seiner Zuflüsse weiter zu spülen,
von denselben zu den Engadiner Seen aufgestaut
‘wurde. '
An Stelle der Talausspülung ist Auffüllung mit
_ Wasser und Geschiebe getreten, die Ausbildung des Haupt-
tales ist für eine Periode in Stillstand gekommen.
„Der Arbeit der Meira verdanken wir den
Frieden im Oberengadin, das in seinem Seen-
schmucke vor uns liegt, als wäre es durch-
drungen von dem Bewußtsein der endlich er-
langten, zeitweisen Vollendung.“
16 Dr. Ad. Eysell.
Sind die „Culiciden“ eine Familie?
Von Dr. Adolf Eysell.
Die „Culiciden“ hat man wegen der ziemlich über-
einstimmenden Anordnung des Flügelgeäders der einzelnen
untereinander recht verschiedenen Gruppen zu einer
Familie vereinigt. |
Von dieser aufgezwungenen und unnatürlichen Ver-
bindung müssen wir zunächst Coreihra und Mochlony.x
loslösen, um sie als Corethrinen und Mochlony-
chinen zu einer neuen Familie der Corethriden
zusammenzufassen.
Die Gründe für dieses Vorgehen sind die folgenden.
Der Laich der Coretihriden besteht aus einer
schwimmenden runden, leicht konkaven Gallertscheibe,
in welcher die wagerechtliegenden Hier — ziemlich
weit entfernt voneinander — um das zuerst gelegte Ei
als Mittelpunkt in spiraligen Windungen angeordnet sind.
Die laichende „Büschelmücke“ sitzt auf der
Scheibe, sie vollständig mit ihrem Körper bedeckend,
denn nur so vermag sie in dem kunstvoll aufgebauten
Gallertschild die einzelnen Eichen richtig zu verteilen.
Die echten Stechmücken dagegen sitzen stets
vor ihrem Gelege und stoßen die in Kähnchenform oder
einzeln und unverbunden abgesetzten Eier mit dem letzten
Beinpaare von ihrem Körperende ab. x
een, ei Bi u een We
Sind die „Culiciden‘“ eine Familie? 17
Während nun die jungen Larven der Stech-
mücken mit dem Kopfende voran aus den cyclorhaphisch
abgedeckelten Eiern schlüpfen, treten die Larven der
Büschelmücken mit dem Schwanzende aus einem
Längsriß (orthorhaphisch), der in der Mitte der ab-
geplatteten Eifläche entsteht, heraus; der Kopf wird
bei ihnen also zuletzt geboren.
Hechtgleich stehen die Corethriden-
larven wagerecht und unbeweglich in den
mittleren Wasserschichten; sie sind Hautatmer und
heften sich zum Zwecke der Atmung niemals der Wasser-
fläche an. Dementsprechend ist ihr Tracheensystem grund-
verschieden von dem der Stechmückenlarven gestaltet.
Corethriden: Stechmücken:
Corethra: 2 Paar Schwimm- Die Larven zeigen ein reich-
blasen; luftgefüllte Tracheen | entwickeltes, durchaus luft-
fehlen. gefülltes Tracheennetz. Die
Mochlonys#:2PaarSchwimm- hinteren Schwimmblasen
blasen durch luftgefüllte | fehlen. Die beiden Haupt-
Längstracheenstämme ver- tracheenstämme münden auf
bunden; der zwar vorhandene der Rückenfläche des 8.
Sipho wird niemals als At- Hinterleibsegments direkt
mungsrohr verwendet. oder durch einen Sipho aus.
Damit sind die Corethridenlarven gezwungen, ein
ausschließliches Wasserleben zu führen, die Stech-
mückenlarven dagegen sind wasserlebige und luftlebige
Tiere zugleich.
Die ganze Kopfbildung der Corethriden-
larven ist von der der Stechmückenlarven ver-
schieden wie Tag und Nacht. Die größten Unterschiede
weisen die Mundteile auf. Bei den Corethridenlarven
sind die an der weit vorspringenden Stirn befestigten
Fühler zu mächtigen Greiforganen umgebildet, bei den
Stechmückenlarven dagegen ausschließlich Träger von
Sinnesorganen. Das Strudelorgan der Stechmücken-
2
a
18 Dr. Ad. Eysell.
larven, der in fast fortwährender Bewegung begriffene
stattliche Schnurrbart, fehlt den Chorethridenlarven voll-
ständig. Der Hals, bei den Chorethridenlarven kaum
angedeutet, ist bei ach Stechmückenlarven wohl entwickelt
und äußerst beweglich.
Der Vorderdarm (Pharynx) der Corethridenlarve
kann umgewendet („links gemacht“) werden und ist dann
rüsselartig vorstülpbar”*); er endet mit einer halbkugeligen
Anschwellung, die ein reusenartig angeordnetes System
von Chitinborsten trägt; mit dem Mitteldarm wird er
durch einen äußerst dünnen (fadenförmigen) Oesophagus
verbunden: alles Gebilde und Verhältnisse, wie wir sie
bei den Stechmückenlarven nicht antreffen.
Die Corethridenlarven sind gefährliche Räuber. Sie
fallen mit Vorliebe kleinere Stechmückenlarven an und
verschlingen sie; sogar die eigenen Artgenossen
bleiben nicht verschont. Die Stechmückenlarven da-
gegen nähren sich von mikroskopischen pflanzlichen und
tierischen Organismen und benagen höchstens einmal
Mücken- oder Larvenkadaver.
Die Coreihrinenpuppe steht senkrecht mit
gestreckter Körperachse (stabförmig) in den
mittleren Wasserschichten. Die Mochlonychinen-
puppe gleicht der Stechmückenpuppe zwar etwas mehr
in ihrer Haltung, unterscheidet sich aber durch die Form
und Stellung der Schwanzruderplatten von ihr auf den
ersten Blick; diese letzteren sind dorsalwärts gerichtet
und stehen rechtwinkelis zur Körperachse.. Der Gas-
wechsel erfolgt bei beiden hauptsächlich durch die äußerst
dünne, glasartig durchsichtige Haut; nebenbei besteht
noch Tracheenkiemenatmung, vermittelt durch die beiden
Schwanzruderplatten, deren jede von drei mächtigen und
stark verästelten Tracheenstämmen durchzogen wird. So
ist die Atmung der Corethridenpuppe eine grundver-
schiedene von der der Stechmückenpuppe, welche sich
*) In dieser Stellung an Prolapsus ani erinnernd.
Br f |
Sind die „Ouliciden“ eine Familie? 19
bekanntlich mit den Stigmen ihrer beiden Atmungshörner
an den Wasserspiegel anheftet und so ihr Tracheensystem
- mit der Atmosphäre in direkte Verbindung bringt.
Während sie in dieser Stellung verharrt, stellt ihre
Körperachse eine stark gebogene Linie dar: ihr See-
pferdchenartiger Körper steht zu dem der stabförmig
gestreckten Coreihrapuppe in denkbar größtem Gegen-
satze.
Wie aus der Pistole geschossen schlüpft in 1 bis
2 Sekunden die Corethridenimago aus der Puppenhülle,
während sich bei diesem Akte die Stechmücken minuten-
lang abmühen.
Die Corethriden entschlüpfen gleich den Chirono-
miden mit vollkommen ausgebildeten Eiern der
Puppenhülle, die Stechmücken nicht. Infolgedessen können
auch die Coreihriden der Nahrungsaufnahme ganz
entraten, während die Stechmücken der Blutnahrung
bedürfen.
Die Mundteile — kurze schnauzenartige Vor-
stülpung des Untergesichtes von mindestens doppelt so
langen, einwärts gekrümmten Tastern überragt —
hätten die Corethriden allein schon von einer Aufnahme
in die „Stechmückenfamilie* bewahren sollen, sie gleichen
denen der Chironomiden vollständig, während sie den
Mundteilen der echten Stechmücken möglichst unähnlich
sind entsprechend ihrer absolut verschiedenen Funktion
und Bestimmung.
; In ihrem inneren Bau weisen die Corethriden
zahlreiche fundamentale Unterschiede gegen die Stech-
mücken auf. So sind z. B. beiihnen wie bei den Chirono-
miden (und den meisten Dipteren überhaupt) nur vier
Nierenschläuche (Malpighische Gefäße) vorhanden,
während die Stechmücken ausnahmslos deren fünf be-
sitzen; so haben die querliegenden Spermatheken
der Corethriden die Birnform mit analwärts ge-
bogenem Ühitinstiele, wie wir sie bei den Chironomiden
ZN
A
20 Dr. Ad. Eysell.
| Löür
antreffen, während die Spermatheken der Stechmücken
beinahe kugelförmig sind und eine der Körperachse
parallel laufende grade Längsachse besitzen.
Der Begattungsakt der Corethriden erfolgt in
derselben Stellung, wie bei den Tipuliden und Chirono-
miden: die Körperachse beider Geschlechter bildet eine
srade Linie, während der Coitus bei den Stechmücken in
derselben Weise wie bei den Musciden — S auf © reitend ')
— vollzogen wird.
Die Corethriden sind fröhliche Sonnenkinder, die-
echten Stechmücken dagegen sind Kinder der Nacht.
Aus allen diesen Tatsachen folgt, daß die Corethriden:
den Chironomiden um vieles näher stehen als den Stech-
mücken. ÖOorethra ist ein Tanypus mit Öulex-
flügeln.
So zeigt sich auch hier einmal wieder recht augen-
fällig, daß keine starren Schranken zwischen den einzelnen
Familien bestehen. Wie Remus über die Mauern Roms,
hüpft die Natur lachend über die geheiligten Grenzen
menschlicher Systeme hinweg — das Schicksal des Römers
aber teilt sie nicht.
Nachdem wir den schon allzulange unnütz mit-
geschleppten Ballast der Corethriden glücklich los ge-
worden?), legen wir uns die Frage vor: „Bilden denn nun
die übrigbleibenden echten Stechmücken eine so homogene:
Masse, daß wir sie in eine Familie zusammenfassen
können ?* — und müssen sie entschieden verneinen! Die
Unterschiede zwischen den Anophelinen und allen übrigen
Unterfamilien sind derartig große und bedeutende, daß.
wir an ihre Stelle zwei neue Familien setzen müssen, die
Anopheliden und die Culiciden im engeren
Sinne.
N") Von Grassi bei Culex, von Schaudinn bei Amopheles- 4
beobachtet. |
?\) Die Zoologen verzeihen, es schreibt der Arzt!
Sind die „Ouliciden“ eine Familie?
21
Es unterscheiden sich die Culiciden von den
Anopheliden durch folgende Merkmale:
Culiciden.
Anopheliden.
Eier
in kahnförmigen schwimmen-
den Haufen oder einzeln ab-
‚gesetzt und dann unter-
sinkend und im Schlamme
ungünstige Zeiten über-
‚dauernd !) oder im Mutter
leibe überwinternd.
stets einzeln gelegt und mit
Schwimm vorrichtung ver-
sehen.
DenWinteroder ungünstige
Zeiten im Mutterleibe über-
dauernd.
Larven
‚durch einen Sipho atmend.?)
Körper von der Wasserfläche
herabhängend. Die auf den
‚ersten sieben Leibesringen der
Anophelidenlarven stehen-
den Fächerhaare (Sternhaare)
fehlen. Brachycephale Dick-
köpfe. i !
durch zwei Stismen atmend,
die in einer napfförmigen
Vertiefung unter dem
Niveau derKörperoberfläche
liegen. Körperin horizontaler
Lage sich an den Wasser-
spiegel anlehnend. Hals ge-
wöhnlich um 180° gedreht,
so daß die untere Kopffläche
nach oben schaut. Dolicho-
cephale Kleinköpfe.
Puppen der 99
(an den durch die Hülle durchscheinenden kurzborstigen
Fühlern als solche leicht zu erkennen).
Taster als gerade Stäbchen | Taster
zweifach geknickt
unter der Puppenhülle sicht- durch die Hülle zu sehen.
bar.
) Siehe Eysell, Aödes cinereus etc.
Abhandlungen und
Bericht XLVIII des Vereins für Naturkunde zu Oassel, 1903. p. 297.
?) Bei Megarhinus durch Theobald beobachtet, vergl.
Journal of Tropical Medicine, Vol. IV, Nr. 14, Juli 15, 1901. p. 234.
Da Dr. Ad. Eysell.
Imagines.
Längsachse des Körpers
\ “ “ ER
in der Sagittalebene gebogen, | fast eine grade Linie bildend. ©
Konvexität dorsalwärts
schauend.
Schildchen (seutellum)
dreilappig. einfach (Theobald).
Taster der 99
kürzer | ebensolang
als der Rüssel.
Beine
etwa Körperlänge besitzend, [wesentlich länger als der
alle drei Paare ungefähr Mückenkörper, vom ersten
gleich lang. bis zum dritten Paare n =
Länge beträchtlich zu-
nehmend. |
(Die Richtung der Körperachse und die verschiedene
Beinlänge bedingt den so charakteristischen Sitz der
Anopheliden und Ouliciden.) F
Erstes Fußglied (Metatarsus) des hinteren
Beinpaares beider Geschlechter
kürzer länger
als die zugehörige Tibia.
Vorletztes Glied des Fußes des vorderen Bein-
paares der JO
um ein mehrfaches kürzer, |ebensolang oder eine Spur
als das Eindglied. länger, als das Endglied.
Diese Unterschiede bei den 29 nicht so anfällig “ ;
aber vorhanden. Br
Sind die „Ouliciden‘“ eine Familie? 293
Endglied des männlichen Vorderfußes trägt
ein Klauenpaar. eine einzige Klaue.
Polsterförmiges Grundglied des Fühlers
beschuppt. | meist nackt.
Alularand
beschuppt. \nackt.
Die Ausführungsgänge in den Speicheldrüsen-
lappen
eylindrisch. ampullenförmig.
| Spermatheken
drei, ihre Chitinkapseln eine. Chitinkapsel sieb-
ganzwandig. förmig durchlöchert.
Kittdrüsen
zwei. | eine.
In seinem prächtigen Buche Prophylaxie du
Paludisme kommt Laveran auf den bekannten, durch
die Säftemischung bedingten biologischen Unterschied
zwischen den Culiciden und Anopheliden mit den Worten
zurück:
„Les recherches sur la röle des moustiques dans la
propagation du paludisme ont fourni un argument imprevu
& l’appui de cette classification, tous les moustiques sus-
ceptibles de servir au developpement de l’hematozoaire
du paludisme sont des Anopheles, aucun Oulex ne
parait pouvoir s’infecter en sucant le sang des malades
atteints de paludisme, ce qui prouve que les differences
morphologiques ne sont pas les seules qui existent entre
ces Oulicides.*
Um einen raschen und bequemen Überblick über die
Stellung der drei besprochenen Familien im zoologischen
Systeme und ihrer Glieder untereinander zu ermöglichen,
füge ich hier folgende Stammtafel an:
Dr. Ad. Eysell.
24
Die Stellung der Corethriden, Culiciden und Anopheliden im zoologischen System.
(5. Kreis:) Arthropoda
men
(1. Klasse:) Insecta -- etc.
— i\“ —
etc. — (4. Ordnung:) Diptera — etc. — etc.
a Sn m m
(1. Unterordnung;:) Brachycera — (2. Unterordnung:) Nematocera — (3. Unterordnung) Pupipara —- (4. Unterordnung:) Aphkaniptera
N . —
(Familien:) — etc. — Chironomidae — Corethridae — Culicidae — Anophelidae — etc.
nn I —— ———N u Jo m
(Unterfamilien:) — ete. — Tanypodinae Corethrinae - Mochlonychinae Aödinae!) - Culicinae - Megarhininae Anophelinae
EEE ee Saunen ee GE en De en SD u De en
(Gattungen:) — etc. — Tanypus Corethra etc. Mochlonyx etc. Aödes etc. Culex, Stegomyia ete. Megarhinus ete. Anopheles etc.
——e[n namen nenn: m on U nn
') Laveran schreibt 1. c. „Aödöinae“; das ist zweifellos richtiger, man müßte dann aber konsequenterweise auch
Anopheleinae sagen. Ich bringe der mundgerechteren Form diese kleinen sprachlichen Bedenken leichten Herzens zum Opfer.
Dr. L. Weber. 25
Sammelbericht über den Goleopterenfang in 1904
in der Umgegend von Cassel, ”
Von Dr. L. Weber.
Die: abnorme Witterung des Jahres 1904, welche
von Anfang Juli an uns in Folge eines Hochdruckgebiets,
das ursprünglich über Großbritannien bis Mitteleuropa
lag, dann die Nordsee überdeckte, schließlich zur Ostsee
wanderte und endlich den Osten unseres Erdteils ein-
nahm, eine tropische, andauernde, nur durch einige Ge-
witterregen unterbrochene Hitze brachte, in Folge deren
Nachmittagstemperaturen von 35° C. beobachtet wurden,
hatte zur Folge, daß die Fangergebnisse sich in diesem
Jahre wesentlich anders gestalteten, wie in früheren
Zeiten. Feuchtigkeitliebende Tiere, mit Ausnahme der
der im ersten Frühjahre vorhandenen Wasserkäfer, waren
selbst in den gewöhnlichsten Arten äußerst spärlich, da
der Boden der gewöhnlichen Fundstellen, Pfützen, Gräben,
flache Teiche, völlig ausgetrocknet war. Pilzkäfer fanden
sich so gut wie nicht im Herbste vor. Nicht ein einziger
Pselaphide ıst mir zu Gesicht gekommen, keine Ziodes-
art wurde gekötschert. An einem Platze, der mir sonst
stets eine reiche Ausbeute von feuchtigkeitliebenden
Rüßlern, Staphyliniden usw. lieferte, fand sich nur
massenhaft Scörtes hämisphaericus vor. Dagegen waren
*) Zugleich Nachtrag zu meinem „Verzeichnis der bei Cassel
in einem Umkreis von ungefähr 25 Kilometern aufgefundenen
Coleopteren. Gassel 1903“.
I ERTRENG gr E
26 Dr. L. Weber. is;
Blütenkäfer und besonders Cerambyciden, wenn auch
nicht in großer Artauswahl, doch an Individuenzahl stärker,
wie je vertreten, ebenso habe ich nie so viel Necrophoren
erhalten, als heuer. Auch anderwärts wurde über schlechte
Fangergebnisse in Folge großer Trockenheit geklagt, so
in Ungarn, wo besonders der Carabenfang äußerst dürftig
ausfiel. Ich lasse nun eine Aufzählung der Arten mit
Weglassung der allergewöhnlichsten folgen, welche mir
im Laufe des Jahres aus der nächsten Umgebung Cassels
zu Gesicht kamen, denen ich einige seltnere im Regierungs-
bezirk vorkommende von Herrn Wünn (jetzt in Fulda)
gesammelte beifüge.
Cicindela campestris L. Mitte Juni in Wilhelmhöhe
an den bekannten Stellen auffallend häufig.
Calosoma inquisitor L. Ende Mai häufiger, als sonst.
Procrustes coriaceus L. 15./3. am Brasselsberg unter
Moos. |
Ocys quinquestriatus Gyllh. 27.7. in einem Garten
der Stadt, ein Exemplar.
Amara aulica Panz. 14./6. am Fackelteich.
Harpalus rubripes Duft. 1./7. am „Hohen Baum“.
Cymindis humeralis Fourcr. April am „Hohen Baum“,
Graphoderes cinereus L. 15./3. Wehlhäider Teiche.
Dytiscus marginalis L. 21./3. ein Weibchen mit glatten
Flügeldecken (OÖvarien mit reifen Eiern !).
Cercyon unipunclatus L. Sehr häufig Abends an das
Licht angeflogen.
1; terminatus Marsh. 14./7. ans Licht angeflogen.
Helophorus granularis L. 25.13. in copula an Pfützen
des Auefelds.
'Lareynia obscura Müll. 14.4. bei Malsfeld in these
dem Wasser. (Wünn.)
Autalia impressa Ol. 16.18. Wilhelmshöhe in Pilzen.
Leukoparyphus silphoides L. 2./8. Abends ans Licht
angeflogen. Se
bolitobius lunulatus L. 16./8. in Pilzen.
Sammelbericht über den Coleopterenfang in 1904 etc. 27
.
e
Bryocharis cingulata Mannerh. Bei Malsfeld
(Wünn).
Quedius maurorufus Grav. 23.110. aus Laub unter
„den Fuchslöchern“ gesiebt.
\ umbrinus Er. Desgl.
Othius fulvipennis F.
Stilicus orbiculatus Payk. 6./7. Rasenallee.
Stenus latifrons Er. 26./6. Eichwäldchen auf Wiese
Abends gekötschert, ein Exemplar.
Anthophagus abbreviatus F. 26./6. am „Hohen Gras“
häufig.
Necrophorus germanicus L. 17./8. an totem Kaninchen
in der sog. Sandkulle (Wehlheiden).
= humator Goeze. April, August, Oktober,
häufig.
: interruptus Steph. Juli im Zimmer an-
geflogen.
R vespilloides Herbst. Mai, darunter ein nur
11 mm messendes Exemplar.
a vespillo L. März, August; sehr häufig.
& vestigator Hersch. 20./4. am Brasselsberg.
Von letzterer Art wurde ein Exemplar der sehr
seltenen var. Rautenbergi Reitt. bei Waldau erbeutet.
Eine große Anzahl Necrophoren wurde am 17./8. erbeutet
und zwar N. germanicus, humalor und vespillo. Von
diesen wurden zwei germanicus, einige kumalor und
circa 30 vespillo in einem Terrarium untergebracht, wo
sie Fuchsfleisch usw. als Nahrung erhielten. Während
des warmen Wetters waren die Tiere besonders in der
Mittagszeit äußerst lebhaft, machten Flugversuche, gegen
Abend verkrochen sie sich in die Erde. Am 27./9. beob-
achtete ich, wie zwei germanicus und ein vespillo, letzterer
also den eigenen Artgenossen, ein vespillo-Weibchen über-
fielen und von der Rückseite her den Hinterleib des Tieres
anfraßen, trotzdem kein Nahrungsmangel vorhanden war.
Am 18./10. notierte ich: Bei Eintritt der kühleren
Witterung haben sich die Necrophoren im Terrarium
Dr. L. Weber.
in ‚die Erde verkrochen und verharren dort in einem
Schlafzustand. Vorhanden sind noch zwei germanicus
und einige vespillo. Von den übrigen finden sich nur
Flügeldecken und andere Ohitinstücke. Beunruhigt man
die eingegrabenen Tiere, indem die Erde an einzelnen
Stellen aufgescharrt wird, so lassen sie das bekannte
Schrillgeräusch hören, wodurch sie ihren Aufenthaltsort
verraten. Im Übrigen erscheinen sie nur in der Mittags-
sonne bis gegen 5 Uhr abends, um Nahrung zu suchen.
Am 21.10. an klarem, sonnigen Tage erscheinen
vier vespillo und ein germanicus an der Oberfläche und
zeigen sich sehr lebhaft. Um 5 Uhr nachmittags fliegen
zwei Necrophorus interruptus von außen durch den
Geruch angelockt an das auf einem Balkon stehende
Terrarium und bemühen sich einzudringen. Bei hellem
Mondschein finde ich abends #10 einen germanicus an
dem morgens hingelegten Fleisch fressend.
| Am 13./11. mittags im Sonnenschein sind alle noch
lebenden Necrophoren an der Oberfläche in lebhafter
Bewegung begriffen, Flugversuche unternehmend. Nach
Sonnenuntergang nachmittags haben sich die Tiere wieder
in ihre Erdlöcher verkrochen. Ich nahm eine mit sehr
feinen Rillengriffe versehene Pincette und indem ich mit
der scharfen Hinterkante einer losen Flügeldecke über die
Rillen wegstrich, erzeugte ich ein leises schrillendes Ge-
räusch ähnlich dem von den Necrophoren natürlich er-
zeugten *). Alsbald wurde das Geräusch von einem in
der Erde befindlichen Exemplar beantwortet. Den Versuch
*) Ich bemerke, daß die Schrillleisten der Necropkoren sich auf
dem ersten verhornten — fünften Hinterleibssegment befinden, ein-
mal fand ich auch auf dem folgenden sechsten Segment bei
humator noch eine rudimentäre, einseitige Schrillleistee Die Zahl
der Rillen beträgt über 100, welche von dem Ende nach der Mitte
der Leiste zu dichter stehen. Durch Reibung an einer auf der
Unterseite der Flügeldecken vor dem Hinterrande befindlichen, mit
diesem parallel verlaufenden, scharfkantigen Leiste entsteht das.
bekannte Schrillgeräusch. R
nu
Up 5} 26
_Sammelbericht über den Coleopterenfang in 1904 etc. 99
_ habe ich verschiedenen Personen demonstriert. Es ist,
wenn man die Schallleitungsfähigkeit des Bodens berück-
sichtigt, anzunehmen, daß die Tiere sich gegenseitig von
ihrer Anwesenheit Kenntnis geben können. Ob die
Schrillvorriehtung demnach sekundär der Anlockung der
Geschlechter dient oder was wahrscheinlicher ist als ein
reflektorischer Vorgang zum Zwecke der Abwehr als
Schreckmittel in Tätigkeit tritt, dürfte noch zu entscheiden
sein. Daß eine weitergehende Verständigung der Tiere
untereinander zu gegenseitiger Hilfeleistung etwa, wie
dies in den früheren Erzählungen (Clairville) von der
Tätigkeit beim Einscharren der Cadaver behauptet wurde,
zu den landläufigen Fabeln gehört, hat übrigens Fabre
in seinen Souvenirs entomologiques überzeugend nach-
gewiesen.
Am 9./1. 1905 sind die germanicus und einige
vespillo noch vollständig munter. Die massenhaft auf
ihnen vorhandenen Gamasusmilben genieren sie augen-
scheinlich gar nicht. Ich zählte an einem Exemplar
ca. 300 Milben.
Die im Laufe des Sommers entwickelten Käfer scheinen
demnach zu überwintern und erst im Frühjahr nach erfolgter
Copula abzusterben, was auch durch folgende Beobachtung
wahrscheinlich gemacht wird. Ich setzte am 14./4. 05
bei schönem, sonnigen Wetter um 4 Uhr nachmittags ein
Terrarium offen auf einen nach Süden gelegenen Balkon.
Nach einer Stunde war bereits an den in dem Terrarium
ausgelegten Cadavern von 2 Vesperugo noctula ein Pärchen
von Necrophorus germanicus angeflogen, welches nach
vorheriger Orientierung der Bodenbeschaffenheit alsbald
an die Einscharrung der UOadaver ging. Nach zwei Tagen
waren dieselben erst völlig eingegraben. Die Witterung
war in der nächsten Zeit andauernd sehr kalt und
regnerisch. Von den Käfern sah man nichts mehr. Am
10./5. erschienen dieselben wieder um 4 Uhr nachmittags
an der Oberfläche und es erfolgte die einzige beobachtete
Copula. Nach etwa 14 Tagen grub ich die Cadaver der
30 Dr. L. Weber.
Fledermäuse aus, um nach Larven zu suchen, die nach
den Angaben Fabre’s um diese Zeit erwartet werden
mussten. Doch fanden sich nur in Menge die Larven
der Fleischfliege Cynonyia mortuorum L. vor. Die beiden
Exemplare von germanicus lagen tot in der Erde. Meine
Ausführungen in der Insektenbörse 1905, Nr. 8 sind, was
den Vorgang des Absterbens bezw. Uberwinterns betrifft,
zu berichtigen, indem nach dem Vorhergehenden die von
mir nicht präzis wiedergegebenen Beobachtungen von
Fabre, der, wie ich übersah, ebenfalls ein Überwintern
und dann Absterben im Frühjahr nach der Copula an-
gibt, bestätigt werden. An der Nichtentwickelung von
Larven mag die nasse, ungünstige Witterung schuld
gewesen sein, wie ich auch schon lange beobachtet habe,
daß nach kaltem, nassen Frühjahr relativ wenig und im
Durchschnitt kleinere Stücke bei den Aaskäfern auftreten.
Asbolus littoralis L. Häufig. |
Pseudopelta sinuataF. Die Larven im März an totem Reh.
Scaphosoma agaricinum L. 13.16. im Baumschwamm.
Lycoperdina bovistae F. Im Mai entwickeln sich die
Käfer aus Larven, welche ich im Spätherbst er-
halten hatte.
Antherophagus pallens Ol. 1.7. ein Exemplar, Wil-
helmshöhe.
Laihridius nodifer Westw. 27.10. auch in Malsfeld
in einem Viktualienlager konstatiert.
Omosita discoidea F. 15./4. in der Wilhelmhöher Allee
fliegend.
Soronia grisea L. 14./4. am ausfließenden Saft einer
Kastanie.
Cerylon ferrugineum Steph. 24./4. unter Buchenrinde
am Langenberg. 2
Platycerus cervus L. In diesem Jahre selten, aber
früher als sonst erschienen; zuerst 18./6. ein 9. ‘
Oxyomus silvestris Scop. 14./7T. bei Licht angeflogen.
Odontaeus armiger Scop. 29.!7. Abend an Licht an-
geflogen. ”
|
j
.
Sammelbericht über den Coleopterenfang in 1904 ete. 31
Trichius fasciatus var. interruptus Muls. 16.6.
Wilhelmshöhe.
Agrilus angustulus Il. 26./6. Wilhelmshöhe.
Ludius cupreus v. aeruginosus F. Juni; Wilhelmshöhe.
Dascillus cervinus L. 1./7. Wilhelmshöhe.
Homalisus fontisbellaguei Fourc. Bei Elfershausen ein
Exemplar gekötschert (Wünn).
Phosphaenus hemipterus Goeze. Von dieser 1887 zu-
erst und später 1891 noch in einem Stücke ge-
fundenen Art, erhielt ich am 15./6. einige Stücke
aus einem Garten der Stadt.
Methacantharis haemorrhoidalis F. 1.17. Wilhelmshöhe.
Rhagonycha fuscicornis Ol. 29.16. am neuen Obstgarten.
Malthodes pellucidus Kiesw. 19 am Wege hinter
dem Försterhaus am Brasselsberg.
Opilo mollis L. Bei Malsfeld.
Aspidiphorus orbiculatus Gyllh. 15./7. am Eichwäldchen.
Lasioderma testaceum Duftsch. wurde mit dem
Koffer eines Reisenden aus Indien, in dessen Kofter-
futter das Tier arge Zerstörungen angerichtet hatte,
eingeschleppt. Ich erhielt Käfer und Larven mit
ausgeschlüpften parasitischen Cbhalcididen. Herr
Prof. Schmiedeknecht hatte die Güte, dieselben als
zu Caenacis squamifera E. G. Thomson
gehörig zu bestimmen. |
Meloe, 14./5. wurde nur ein Triungulinus auf Wilhelms-
höhe gefunden.
Oedemera coerulea L. Anfang Juni Wilhelmshöhe.
. podagrariae L. Anfang Juni häufig, 10./7. in
Copula.
- Zurida Marsh. 17.7. h.
Chrysanthia viridis Schm. 17./7. am Langenberg u. s.
Salpingus foveolatus Ljungh. Bei Malsfeld (Wünn.)
Brachysomus echinatus Bonsd. 6./7. auf der Wiese
an der Rasenallee.
Alophus triguttatus F. 15./6. am Fackelteich (war in
den letzten Jahren selten.)
39 Dr. L. Weber. Be nn end
Liosoma cribrum @yllh. 6./7. auf einer Wiese an c jer
Rasenallee. wie
Notaris scirpi F. 14./6. am Fackelteich. 3
Ceutorrhynchus asperifoliarum Gylih. 6.7. an der
Rasenallee. 27
Cionus scrophulariae L.
2 tuberculosus Scop.
= hortulanus Fourcr. Diese 3 Arten 20./5.
“ alauda Herbst. 29./6. Wilhelmshöhe.
Magdalis nitida Gyllh. 29.16. Wilhelmshöhe.
Apion frumentarium L. 26./6.
Rehynchites betulae L. 15./6.
. aeneovirens Marsh. 16./6. Wiese am °
Eichwäldchen.
Platyrrhinus resinosus Scop. 18./6. an Buchenstumpf,
Wilhelmshöhe.
Leptura rubra L. Sehr häufig; 17./7. nur 276 am
Langenberg.
Leptura maculata..Pod. Sehr häufig.
Leptura aethiops Poda. Juni. Ahnatal.
Leptura nigra L. Juni. Ahnatal.
Liopus nebulosus L. 18./6. in Anzahl auf Blüten an
der Hofgärtnerei.
Orsodacna cerasi var. limbata Ol. 1./7. Wilhelms-
höhe. _
Cryptocephalus biguttatus Scop. 17.7. am Langen-
bers.” 17 Ex
Chrysomela geminala Payk. Häufig.
| 5 varians var. pratensis Deg. Häufig.
Melasoma tremulae F. Sonst z. selten; 1./7. Wilhelms-
höhe. i
Halyzia 14 guttata L. 23.| 10. frisch entwickelt aus
Gesiebe. N:
Die gesperrt gedruckten Arten bezw. Varietäten
waren von mir selbst bisher noch nicht gefunden.
Wb)
Sb)
Dr. Gg. Alsberg.
Über den heutigen Stand der Tuberkulose-Forschung.
Von Dr. Gg. Alsberg, Kinderarzt in Cassel.
Nach einem am 8. Mai 1905 gehaltenen Vortrag im Verein für Naturkunde.
Man spricht im allgemeinen von der Tuberkulose als
von einer Krankheit, die bekannt, begrifflich wohl be-
grenzt und in wissenschaftlicher Beziehung vollkommen
klargelest ist, trotzdem in der Gelehrtenwelt die
Meinungen noch weit auseinandergehen, sowohl über das,
was Tuberkulose ist, als über das, was zu der Tuberkulose
gehört, als endlich über das, woher die Tuberkulose
kommt. Zum näheren Verständnis ist es deshalb not-
wendig festzustellen, was versteht man unter Tuberkulose?
Es bedarf wohl keines besonderen Hinweises, daß das
Wort „Tuberkulose“ von Tuberculum sich herleitet, also
man darunter eine Krankheit zu verstehen hat, die durch
die Bildung von Tuberkeln, d. h. Knötchen ihr charak-
teristisches Gepräge erhält. Während nun dieses Wort
zunächst eine rein beschreibende und erklärende Bedeutung
besaß, ohne Rücksichtnahme auf die anatomische Zu-
sammensetzung des Gebildes, wie auf seine Entstehungs-
ursache, wurde zunächst von Baillie und Bayle die
Bezeichnung Miliartuberkel in die medizinische Terminologie
eingeführt, um damit eine besondere Art von Knötchen
zu bezeichnen, welche lediglich für den Begriff der Tuber-
kulose maßgebend sein sollte. Das Eigenartige dieser Knöt-
chen ist zutreffend von Laennec geschildert worden, der die
Tuberkeln für Neubildung erklärte, die im Anfang grau aus-
sehen, dann aber durch rückgängige Umwandlung von innen
heraus gelb werden, d.h. verkäsen. Leider aber legte dieser
3
34 Dr. Gg. Alsberg.
Forscher den Vorgang der Verkäsung das größte Gewicht
bei, einerlei, ob morphologisch Knötchenbildung voraus-
gegangen war oder nicht. Es ist und bleibt das unbe-
strittene Verdienst Rudolf Virchows, den Begriff des
Tuberkels entgültig festgelegt zu haben, indem er als
Erster darauf hinwies, daß keineswegs alle käsigen Massen
aus Tuberkeln ihren Ursprung herleiten müssen, daß die
Käsebildung an sich pathologisch-anatomisch überhaupt
kein einheitlicher Begriff ist, und demzufolge natürlich
nicht gleichbedeutend mit der Tuberkulose sein kann.
Von Tuberkeln, so meinte Virchow, dürfe überhaupt
nur da gesprochen werden, wo aus Gewebsneubildung
hervorgegangene Knötchen an Orten sich finden, wo sie
nicht hingehören. Er betonte fernerhin ihre Neigung zu
multipler Eruption, wie die Kleinheit des entstehenden
Herdes und die Hinfälliskeit seiner Bestandteile, die zu
größeren Haufen zusammenfließen können. So erhielt das
Wort einen rein anatomischen Begriff, der gipfelt in dem
von Virchow aufgeführten Leitsatze: -,Wo keine
Tuberkeln, da auch keine Tuberkulose“. Freilich erkannte
Virchow den Tuberkeln nicht nur morphologische, sondern
auch biologische Eigenschaften zu, insbesondere ihre In-
fektionsfähigkeit und zwar nicht nur in dem Stadium der
Verkäsung, sondern auch in dem der Wucherung und
Neubildung. Indessen ist diese Anschauung anscheinend
nicht zur weiteren Ausgestaltung gekommen und in der
Berliner medizinischen Gesellschaft im Jahre 1901 sprach
er sich im Anschluß an die epochemachenden Ausführungen
Robert Kochs auf dem Londoner Kongreß folgender-
maßen aus noch gleichsam unter dem frischen Eindrucke
der ihm gewordenen Mitteilung: „Ich denke mir, man
kann nichts eine Tuberkulose nennen, wobei nicht Tuberkeln
in derjenigen Form entstehen, wodurch sie sich pathologisch-
anatomisch als wirkliche Tuberkeln erweisen. Ich ver-
spreche Ihnen, mit möglichster Sorgfalt darauf zu halten,
daß auch der anatomische Tuberkel zu seinem vollen
Rechte kommt und daß wir künftig uns wohl hüten, E
Über den heutigen Stand der Tuberkulose-Forschung. 35
anatomische und bakterielle Dinge durcheinander zu
werfen.“ Unter bakteriellen Dingen sind offenbar ur-
sächliche gemeint und dieser schroffe anatomische Stand-
punkt unseres modernen Hipphokrates ist umsomehr zu
bedauern, als nach den heutigen Untersuchungen und dem
heutigen Stande unseres Wissens die Existenz eines
spezifischen Krankheitserregers beim besten Willen nicht
bestritten werden kann, umsomehr, als es in einwands-
freier Weise gelungen ist und jeder Zeit gelingt, durch
ihn auch im Tierexperiment künstlich Tuberkulose zu er-
zeugen. Selbstverständlich genügt zur Diagnose Tuber-
kulose nicht jeder beliebige Bazillenbefund, sondern es
gehört der Nachweis dazu, daß auch anatomische Ver-
änderungen vorhanden sind. Der ergänzende anatomische
Befund ist schon deshalb für die Diagnose Tuberkulose
neben dem bakteriologischen unbedingt notwendig, weil
die Tuberkel-Bazillen auch in normalen Geweben und
Organen vorkommen können, wobei dann selbstverständ-
lich von Tuberkulose keine Rede sein kann.
Auf diese Weise durch die anatomische, durch die
bakteriologische und durch die experimentelle Unter-
suchung ist die heutige Begriffsbestimmung der Tuber-
kulose vorgenommen worden. Wenn auch nicht un-
bekämpft, so bestand doch in weitester Verbreitung die
Vorstellung, daß es nur eine Tuberkulose gibt, obwohl
die in morphologischer Hinsicht vorhandenen Verschieden-
heiten auffallend genug waren und auch das weitere
Studium der Bazillen allerhand die Gestalt wie das Leben
betreffende Abweichungen enthüllte. Die Vielgestaltigkeit
der Veränderungen beim Menschen, die Verschiedenheiten
der menschlichen Tuberkulose von der der Tiere erklärte
man sich aus der Verschiedenheit der Organe und Gewebe,
sowie aus der wachsenden Menge der Verbreitung und
der Stärke des Giftstoffes.. Besonders konnte zur Be-
gründung der Anschauung, daß die große Verschiedenheit
zwischen der menschlichen Tuberkulose und der Rinder-
Tuberkulose, der Perlsucht, nicht gegen die Gleichartig-
B3
Dr. Gg. Alsberg.
keit der beiden Erkrankungsformen sprechen, darauf
hingewiesen werden, daß bei der experimentellen Über-
tragung der Perlsucht auf Kaninchen bei diesen Ver-
änderungen entstehen, die weniger den perlsüchtigen der
Rinder, sondern vielmehr den tuberkulösen der Menschen
gleichen. Dies alles waren die hauptsächlichsten Stütz-
punkte für die allgemeine Anerkennung der Annahme,
daß die Tuberkulose des Menschen wie die der Tiere
etwas ursächlich Einheitliches, d. h. dieselbe Krankheit.
seien. In neuerer Zeit ist diese Mutmaßung wieder in
Frage gestellt worden und sollte es sich in der Tat
herausstellen, daß bei den verschiedensten Tiergattungen
Bazillen vorkommen, die nicht nur Anpassungs- und
Unzüchtungsverschiedenheiten darbieten, also nicht nur
Varietäten ein und desselben Organismus sind, so würde
abermals eine Änderung des mit dem Worte Tuberkulose
zu verknüpfenden Begriffes eintreten müssen, denn dann
würde das Wort Tuberkulose nicht eine Bezeichnung für
eine spezifische Infektionskrankheit sein können, sondern
ein Gattungsnamen werden müssen, durch den ver-
schiedene Krankheiten zu bezeichnen wären, welche zwar
auf das innigste verwandt, aber doch nicht ganz identisch
wären; dann würde aber auch logischer Weise die Möglich-
keit zugegeben werden müssen, daß nicht nur die mensch-
liche von der Tiertuberkulose und diese wieder je nach
der Art untereinander verschieden wären, sondern beim
Menschen nicht nur eine Form von Tuberkulose, sondern
mehrere getrennt werden müßten, je nachdem der obligate
menschliche Tuberkel-Bazillus, oder irgend ein über-
tragener Tiertuberkel-Bazillus der Erreger der jeweiligen
Veränderungen wäre. Durch diese Erwägungen werden
wir zu der Betrachtung der zweiten der vorher auf-
geworfenen Fragen geführt: „Was gehört zur Tuberku-
lose“, die ihrerseits wieder in zwei Unterfragen zu be-
handeln wäre, nämlich erstens: „Gehört die Perlsucht
zur Tuberkulose*? und zweitens: „Was ist a £
Perlsucht“ ? x
\'
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Über den heutigen Stand der Tuberkulose-Forschung. 37
Die Perlsuchtknoten ähneln in ihrer makroskopischen
wie in ihrer mikroskopischen Gestalt dem Tuberkel der
Menschen, zeigen mehr Neigung zur Verkalkung als zur
Verkäsung, sind im allgemeinen größer und bieten ein
größeres Flächenwachstum dar, als die Tuberkel der
Menschen. Besonders wurde von dem Franzosen Dupuy
die Perlsucht als gleichbedeutend mit der menschlichen
Tuberkulose erklärt, während hingegen Virchow sie in
seinem Geschwulstwerke unter eine bestimmte Gruppe
der bösartigen Neubildungen rechnete. Daß er indessen
diese rein die Gestalt betreffende Trennung auch auf den
ursächlichen Zusammenhang übertrug, erschwerte ihm
anscheinend die Erkennung der Zusammengehörigkeit
von menschlicher Tuberkulose und Perlsucht, deren äußere
Ähnlichkeit er zwar wiederholt hervorhebt und demgemäß
durchaus nicht in Abrede stellt. Meines Erachtens beruhen
seine Trennungsgründe auf einer Grundlage, die im großen
und ganzen nur unwesentliche Nebenumstände betreffen,
nämlich auf der Bildung größerer pendelnder Knoten
- und dem schnellerfolgenden Eintritt, wie auch der Aus-
dehnung der Verkalkung der Knoten gegenüber dem
Vergange der Verkäsung beim Menschen.
Aus alledem geht hervor, daß ähnlich wie bei
der menschlichen Tuberkulose, so auch die * Weiter-
entwickelung der Forschung bei der Tiertuberkulose in-
sonderheit der Perlsucht abhängig wurde, von der ana-
tomischen, der bakteriellen und der experimentellen Unter-
suchung, die durch den Bazillenbefund Kochs in dem
Sinne ihre Vollkommenheit erhielt, daß man menschliche
- "Tuberkulose und Rindertuberkulose ein und dieselben
Krankheiten darstellen. Um so größer mußte daher das
gewaltige Aufsehen sein, daß eben derselbe Robert Koch
erregte, als er in London sich dahin erklärte: „Daß die
Tuberkulose der Menschen von der der Rinder sich unter-
scheidet und nicht auf das Vieh übertragen werden kann“.
Bei der Betrachtung dieses Gesichtspunktes kann nicht
genug hervorgehoben werden, daß hier von einer Tuber-
33 Dr. Gg. Alsberg.
kulose der Rinder die Rede ist, daß also demzufolge
Koch garnicht bestreitet, daß die Perlsucht eine Tuber-
kulose ist, daß also von einer Rückkehr auf den früher
von Virchows vertretenen rein anatomischen Stand-
punkt überhaupt nicht die Rede sein kann. In der Tat
bleiben ja alle bisher festgestellten Tatsachen vollkommen
zu Recht bestehen, nämlich:
1. die anatomische Ähnlichkeit der Gebilde,
2. die Artähnlichkeit der Bazillen,
3. die Möglichkeit der Übertragung in Tierversuchen.
Wenn man die Kritik an die von Koch angegebenen
Motive seiner Untersuchungs-Ergebnisse und die daraus
resultierenden Schlußfolgerung, nämlich daß Perlsucht
und menschliche Tuberkulose nicht gleich seien in exakter
Weise ausüben würde, so erscheint als wesentlicher
Grund die Tatsache bervorgehoben werden zu müssen,
daß es Koch nicht gelungen ist, menschliche Tuberkulose
auf Rinder zu übertragen. Diesen negativen Befunden
gegenüber stehen aber in zahlreicher Menge die positiven
von Forschern, wie Orth, Esser, Aschoff, Klebs,
Arloing, Curmont, Wolff, Behring u.a, die ein-
wandsfrei und sicher die Übertragung von menschlicher
Tuberkulose auf Rinder vollführten und damit ihre Über-
tragbarkeit nachweisen konnten. Gelang es doch Orth,
durch Übertragung von menschlichem tuberkulösem
Material auf Rinder eine Form der Tuberkulose zu über-
tragen, die morphologisch sowohl der menschlichen als
der perlsüchtigen entsprach. Gelang es doch Baum-
arten durch Überimpfung von Perlsucht-Bazillen eines
Tieres auf ein anderes der gleichen Gattung, die dem
Menschen eigentümliche Form der Tuberkulose zu er-
zeugen. Gelang es doch eben diesem Forscher durch
Beeinflussung menschlicher Tuberkel-Bazillen mit Jodoform-
dämpfen und darauffolgender Übertragung auf Kaninchen
bei diesen die Perlsuchtform der Tuberkulose zu erzeugen,
während doch bei dieser Tiergattung durch Übertragung
tierischer Tuberkel-Bazillen gerade die den Menschen
BLEND ERTEIIE EUN
u.
Über den heutigen Stand der Tuberkulose-Forschung. 39
gleichende Form der Tuberkulose, wie bereits erwähnt,
in die Erscheinung zu treten pflegt. Gelang es doch
Jürgens bei Menschen in einem Falle Veränderungen
zu zeigen, die der Perlsucht der Rinder entsprachen.
Und sind zwei Größen einer dritten gleich, so sind sie
untereinander gleich. Dieser mathematische Grundsatz
gilt aber auch in weitestem Umfange von den Tuberkel-
Bazillen, da durch ihre Gifte das Tuberkulin beim
Menschen wie beim Tiere die gleichen Erscheinungen
hervorgerufen werden. Diese Beweise aber führen zu
der Schlußfolgerung, daß wir nach wie vor das perl-
süchtige Vieh als eine Gefahr für das Menschengeschlecht
ansehen müssen. Allerdings ist trotz aller dieser Er-
wägungen der Beweis noch nicht geliefert, daß die
Rindertuberkulose ihrerseits nun auf den Menschen über-
tragen werden kann. Indessen liegen aus neuester Zeit
hochwichtige Beobachtungen von Lassar vor, nach
dessen Angaben und Untersuchungen Hauttuberkulose
auf Metzger übertragen worden ist, die auf dem Berliner
Zentralviehhof mit der Schlachtung des perlsüchtigen
Viehes betraut sind, doch müssen über diese Beob-
achtungen an der Hand eines größeren Materials weitere
Forschungen ausgeführt werden. Die Begründung, eine
solche Verschiedenheit beider Erkrankungsformen auf
Grund der verschiedenen morphologischen Befunde bei
tuberkulösen Menschen und Tieren herleiten zu wollen,
wurde von Orth mit den denkwürdigen Worten zurück-
gewiesen: „Wann endlich wird man uns mit diesem
Argument verschonen, dessen Bedeutungslosigkeit nun
schon so oft nachgewiesen worden ist! Ist es denn wirk-
lich so schwer, sich bewußt zu bleiben, daß Menschen
doch eigentlich keine Ochsen sind, daß ein grasfressendes
Rindvieh auch auf die gleiche Ursache anders reagieren
wird, ja reagieren muß, als ein Mensch. Man nenne mir
doch einen Mikroparasiten, der bei allen Tieren genau
dieselben morphologischen Veränderungen macht, einen
_ solchen gibt es überhaupt nicht, aber von dem Tuberkel-
N WIE
40 Dr. Gg. Alsberg, Bo;
TE
Bazillus verlangt man, daß er eine Ausnahme mache.
Mit welchem Rechte?“ RB
Der Tuberkel-Bazillus, dessen Behandlung nunmehr
sich in den Vordergrund drängt, bildet zugleich den
Schlüssel zu weiteren Betrachtungen der letzten von den
Eingangs aufgeworfenen Fragen: Woher kommt die
Tuberkulose? Bei der mikroskopischen Betrachtnng re-
präsentieren sich im Auswurf und in Kulturen die
Bazillen als meist unverzweigte, überaus schlanke 1,5-4 u
lange und 0,4 u dicke Stäbchen, die häufig eine leichte
Krümmung erkennen lassen. Zuweilen sind die Stäbchen
von hellen, rundlichen Lücken unterbrochen, die früher
für Sporen gehalten wurden und jetzt als Vakuolen an-
zusehen sind. Verzweigte Formen, die leicht zerbrechlich
sind, kann man bei vorsichtiger Präparation erhalten,
während fadenförmige Figuren von ziemlicher Länge auf
sauern Kartoffeln sich entwickeln. Sie besitzen eine
außerordentlich stark ausgesprochenes Sauerstoffbedürfnis
und sterben bei Sauerstoffabschluß. Ihre Wachstums-
bedinsungen schwanken zwischen 29 und 42° GC. ihr
Optimum zeigt sich bei 37°, ihr Wachstum ist außer-
ordentlich langsam und beansprucht einen Zeitraum von
10—15 Tagen. Auf den gewöhnlichen Nährböden (Agar
und Gelatine) wächst der Tuberkel-Bazillus kümmerlich.
Am besten auf Glyzerin-Agar und auf Löfflerschen Blut-
serum. Dort zeigen sie sich als anfangs kleine, krümeliche
Auflagerung von unregelmäßiger Gestalt, von weißer bis
gelblichweißer Farbe, ziemlich erhaben, glanzlos oder
mattglänzend. Nach 3—4 Wochen wächst die Kolonie
lappig-buchtig aus. Die Randpartieen sind dünn und
durchscheinend, es bilden sich in Abständen vom Rand
nach dem Innern verlaufend bergrückenartige Erhebungen
die gleichsam zu einem mäßigen Gebirgsstock im Mittel-
punkt zusammenführen. Die Erhebungen sind meist
gelblich bis bräunlich gefärbt, die Einsenkungen weißlich
bis graugelb, noch später nimmt die ganze Kolonie eine
bräunliche Färbung an. Die Nährböden werden nicht
Über den heutigen Stand der Tuberkulose-Ferschung. 41
durch sie verflüssigt. Hingegen kommen sie im Gewebe
meist einzeln vor, in den Kulturen jedoch und auch dort,
wo sie im Tierkörper unbeeinflußt von lebenden Zellen
sich entwickeln können, kommt es vielfach zu charakte-
ristischen Zügen und Gruppen, die eine s-förmige Gestalt
besitzen und aus lauter parallel geordneten Stäbchen sich
zusammensetzen. Es gelang Sander, sie auf pflanzlichen
Nährboden zu züchten, vorausgesetzt, daß letztere vor
Eintrocknen bewahrt werden, indessen fand er, daß sie
dann an Infektionsfähigkeit einbüßten. Auf flüssigen
Nährböden wachsen sie ebenfalls bei Glyzerinzusatz aus-
gezeichnet.
Was ihre hauptsächlichsten Eigenschaften angeht, so
besitzen sie eine außerordentlich gering ausgesprochene
Widerstandsfähigkeit gegen Licht, insbesondere Röntgen-
strahlen und direkte Sonnenstrahlen, fernerhin gegen
Austrocknen, so behält der Auswurf eines mensch-
lichen Schwindsüchtigen bei Zimmertemperatur getrocknet,
2!’e Monate seine krankmachenden, verhängnisvollen
Eigenschaften bei. Auch Sonnenlicht stört hier nicht.
Das Gleiche gilt von feuchter Hitze und Kälte, ebenso
vermögen sie sich relativ hartnäckig gegenüber den
Desinfektionsmitteln zu halten. Bildung von Farbstoffen
und Geruchstoffen geht ihnen ab, Cellolose wird durch
sie gebildet, dagegen nicht Indol und Schwefelwasserstoff.
Bei fortlaufender Züchtung bewahren sie ihre Eigen-
schaften hartnäckig, sodaß es Koch gelang, Reinkulturen,
die er länger als 9 Jahre im Reagenzglas gezüchtet hatte,
die seitdem nie wieder in einem lebenden Körper sich
befunden haben, völlig virulent zu erhalten. Um diese
Eigenschaft zu bewahren, müssen sie, wie aus dem Vor-
hergehenden ersichtlich, vor Licht geschützt werden.
Hinsichtlich ihres Verhaltens gegen Farbstoffe ist hervor-
zuheben, daß sie schwer Farbstoffe annehmen, noch
schwerer aber sie abgeben, selbst bei Einwirkung starker
- Säuren und Alkohol. Was ihr Vorkommen angeht, so
finden sie sich außerhalb des Organismus an Stellen vor-
42 Dr. Gg. Alsberg.
wiegend, wo Tuberkulöse ihren Auswurf entleert haben.
Nur selten und vereinzelt werden sie in der Luft gefunden;
in der Milch ist ihr Vorkommen häufig, auch bei Gesund-
heit des Euters. Im gesunden Organismus kommen sie
vor, in latenten und ausgeheilten Tuberkulösen mehr, im
Nasenschleim, auf den Rachenmandeln, von Personen,
die vermöge ihres Berufes mit tuberkulösen Menschen
ın Berührung kommen. |
Die Bazillen der Tiertuberkulose besitzen im all-
gemeinen die gleichen Eigenschaften; dies gilt sowohl
von den Tuberkel-Bazillen der Rinder, als der Vögel,
als der Kaltblüter. Im allgemeinen wachsen sie nicht
auf pflanzlichen Nährböden. Ob es sich, wie schon hervor-
gehoben, um Umzüchtungs- und Anpassungs-Verschieden-
heiten handelt, steht dahin, ist aber aus den vorher an-
gegebenen Gründen höchst wahrscheinlich anzunehmen
und der weiteren Forschung vorbehalten. Es würde
müssig sein, noch weiter auf bakteriologische Details
einzugehen, sondern wesentlich wichtiger ist es, der Frage
näher zu treten: „Unter welchen Bedingungen kommen
die Tuberkel-Bazillen in unsern Körper, bezw. welche .
Bedingungen müssen ihr Wachstum begünstigen ?*
Im allgemeinen ist die Anschauung vorherrschend,
umsomehr, als sie durch die klinische Erfahrung gestützt
ist, daß der Körper gegenüber dem Gifte der Tuberkel-
Bazillen eine gewisse Empfänglichkeit, eine gewisse
Disposition besitzen muß, die bedinst ist durch seine
Konstitution. Unter Konstitution versteht man den Bau,
die Zusammensetzung des Körpers und seiner Gewebe,
sowie die damit in Zusammenhang stehenden Stoffwechsel-
vorgänge in ihrer Gesamtheit. Es handelt sich dabei
um relative Eigenschaften der Gewebe. Die Konstitution,
der feinere Bau, der Stoffwechsel kann gegenüber der
einen Krankheitsursache eine schlechte, gegenüber einer
andern eine bessere und sogar eine sehr gute sein. Es
ist dabei vollständig gleichgültig, ob der Eintritt in den
Körper begünstigt ist, oder ob der Körper, oder eim Teik
SATIN Wh u ar Sc e ER
Über den heutigen’Stand der Tuberkulose-Forschung. 43
desselben leichter geschädigt wird, oder ob die Abwehr-
vorrichtungen unzureichend erscheinen. Auf den Bau
und den Stoffwechsel der Gewebe kommt es überall da
an, wo eine Krankheits-Disposition in Frage steht, nicht
nur in denjenigen Fällen, in denen eine pathologische
Veränderung der Zirkulation und der Ernährung die
Grundlage bildet, sondern auch in denjenigen, wo eine
solche bei einer Veränderung fehlt und demzufolge nur
die feinsten Verhältnisse in Betracht kommen können.
Damit aber ist der weiteren Forschung der Weg gewiesen:
Es müssen morphologische und chemische Bestandteile
da verändert sein, wo Verschiedenheiten in der Disposition
sich zeigen. Von der Erkennung der feineren morpho-
logischen und biologischen Dispositionen sind wir freilich
noch weit entfernt und vorläufg müssen wir damit zu-
frieden sein. Beweise für das Bestehen einer Disposition
zu erbringen und uns darauf beschränken, vielleicht
sröbere Veränderungen der Gewebe als Grundlagen nach-
zuweisen und für die weitere Beobachtung zu verwerten,
wie das bei der Lungentuberkulose der Fall ist.
Mit der Annahme einer Disposition dürfte sich am
Besten auch die Frage der Vererbung in Zusammenhang
bringen lassen, soweit die Tuberkulose in Rücksicht zu
ziehen ist. Bei dieser Auffassung verliert auch die Tat-
sache ihr Wunderbares und Unerklärliches, daß die auf
Erblichkeit beruhende Krankheit nicht selten bei den
Kindern in demselben Lebensjahr auftritt, in welchem sie
bei den Eltern zuerst in die Erscheinung trat und auch
die zweite durch zahlreiche Erfahrungen erwiesene Tat-
sache, daß nicht alle Kinder die ererbte Krankheit zeigen,
daß aber die von derselben verschont gebliebenen sich
doch auf ihre Kinder übertragen kann, also die erbliche
Übertragung vom Großvater auf den Enkel überspringen
kann, erklärt sich wohl hinlänglich aus der Auffassung,
daß nur die Disposition sich vererbte und erst beim Enkel
die direkte Schädlichkeit hinzukam, während beim Vater
die Krankheitsanlage latent blieb. Erwiesenermaßen ist
44 Dr. Gg. Alsberg. u. .
von der Mutter auf den Embryo Tuberkulose übertragen
worden durch den mütterlichen Kreislauf, doch sind Fälle
durch die Übertragung der männlichen oder weiblichen
Geschlechtsprodukte nicht bewiesen. Es würde sich dann
‚auch nach den heutigen Begriffen der Vererbungslehre
um eine spermatogene Infektion, nicht um eine Vererbung
handeln, denn nur durch das Keimplasma erhält der
Nachkomme das Erbe seiner Vorfahren, nur was durch
das Keimplasma entstanden ist, das ist wirklich etwas
ererbtes, und da man bisher eine direkte Vererbung einer
Krankheit nicht nachweisen konnte, muß man sich auf
die Annahme der a einer Ken "Disposition
beschränken.
Bei der Beurteilung des Vorbereitungsweges der
Tuberkel-Bazillen im menschlichen Körper muß man die
größte Vorsicht walten lassen und sehr genau die ver-
schiedenen Möglichkeiten in Betracht ziehen. Das silt
ganz besonders für die Beurteilung der phthisischen
Lungenveränderung in Rücksicht auf die Art ihrer Ent-
stehung. Man ist sich nicht einig über die Frage: Ist
die Lungenschwindsucht eine Inhalationskrankheit oder
nicht. Bei der Behandlung dieser Frage muß man zweierlei
Dinge im Auge haben: 1. daß bei der Einfuhr von
Tuberkel-Bazillen mit Nahrungsmittel diese Bazillen durch-
aus nicht in den Magendarmkanal geraten, sondern daß
sie bereits auf den obersten Verdauungswegen in das
Körperinnere gelangen und also ohne Mitbeteiligung des
Darmkanals des betreffenden Individium tuberkulös machen
können. Ebensowenig wie die Häufigkeit einer primären
Darmdrüsen-Tuberkulose einen sicheren Schluß darauf zu-
läßt, wie häufig Tuberkel- Bazillen am Darmkanal ihre
Eingangspforte hatten, ebensowenig kann umgekehrt aus
der Häufigkeit der Darmdrüsen-Tuberkulose ein Rückschluß
darauf gemacht werden, wie oft Tuberkel-Bazillen durch
die Nahrung in dem Kae eingeführt worden sind bezw.
wie oft eine Fütterungs-Infektion zustande gekommen ist.
Fütterungs -Infektion und Darmdrüsen - Tuberkulose a
wi I
Ka EN nnd u DEP Hn ud nid. "2 1 ui Da > de 1 nu ul a
Über den heutigen Stand der Tuberkulose-Forschung. 45
zwei durchaus sich nicht deckende Begriffe, einmal, weil
eine Fütterungs-Tuberkulose, d. h. die Folge einer Fütte-
rungs-Infektion, primär wo anders als im Darm sitzen
kann, dann aber auch, weil eine primäre Darmtuberkulose
durchaus nicht notwendig einer Fütterungs-Infektion ihre
Entstehung zu verdanken braucht, sondern auf Inhalations-
Infektion beruhen kann. Damit tritt der zweite Punkt
in den Vordergrund der Diskussion. Bei der Einfuhr der
Tuberkel-Bazillen in den Körper durch die Atemluft ist
es durchaus nicht notwendig, daß die Tuberkel-Bazillen
in den oberen oder unteren Luftwegen oder gar in der
Lunge selbst ihre Eintrittspforte finden, sondern es kann
sehr wohl im Gegenteil eine große Zahl derselben in den
oberen Verdauungswegen, der Mundrachenhöhle, zurück-
gehalten werden, von wo aus sie ebensogut nach dem
Magendarmkanal weiter geschafft werden können. Also,
ebensowenig wie die Darm- und die Fütterungs- Tuber-
kulose sich deckende Begriffe sind, so wenig sind die
Einatmungs- und Lungentuberkulose als gleichwertige
Begriffe anzusehen, weil es auch primäre Inhalations-
Tuberkulosen gibt, die nicht Lungentuberkulosen sind, ent-
sprechend den Darmtuberkulosen, die nicht primäre Fütte-
rungs-Tuberkulosen sind und endlich gilt für die Lungen,
was auch für den Darm gilt, daß sekundäre Lokalisationen
von Tuberkel-Bazillen vorkommen können, die sowohl
durch Inhalations- wie durch Fütterungs-Infektion, wie -
durch jede beliebige andere Art und Weise, Wunden usw.
in den Körper hineingelangt sein können. Daß also direkt
durch die Atmung Tuberkel-Bazillen unmittelbar in die
Lungen gelangen können, soll und kann nicht bestritten
werden. Indessen liest mehr wie eine Möglichkeit, ein
mathematischer Beweis nicht vor. In diesem Sinne äußert
sich Orth: „Ich komme zu dem Schlusse, daß die Mög-
lichkeit zugegeben werden muß, daß nicht nur Lungen-
phthise überhaupt, sondern auch Spitzenphthise als
sekundäre Manifestation der Tuberkulose infolge Imports
der Bazillen auf dem Blutwege und Lymphwege auftreten
ne
46 Dr. Gg. Alsberg. BR: 2
kann.“ Diese auf dem Blutwege bezw. auf dem Lymph-
wege entstehende Tuberkulose erfolgt aber nicht, wie
Aufrecht meint, durch eine primäre Eıkrankung der
Gefäßwandungen, sondern durch den Durchtritt der
Bazillen durch dieselben in dem gleichen Sinne, wie die
Durchwanderung der weißen Blutkörperchen durch die
Gefäßwandungen bei dem Entzündungsprozeß. Aufrecht
vergaß eben die oberste Bedingung tür die Annahme
einer Tuberkulose im Virchow’schen Sinne, daß das
alleinige Vorhandensein von Tuberkel-Bazillen allein noch
keine Tuberkulose bedeutet, daß dazu der anatomische
Befund unbedingt erforderlich ist und eine isolierte Gefäß-
tuberkulose mit Tuberkelbildung zu den Ausnahmen ge-
hört, in den Lungen aber meist sich nur da findet, wo
bereits anderweitige tuberkulöse Herde vorhanden sind.
Alle diese zuletzt erwogenen Fragen gewannen ein
neues Gepräge durch die von Behring auf dem Kongreß
Deutscher Naturforscher und Ärzte in Cassel 1903 auf-
gestellten Theorien, die in den weitesten Kreisen ein un-
geheueres Aufsehen erregten. Es würde zu weit führen,
in dem Rahmen dieser kurzen Auseinandersetzung auf
alle 46 Thesen eingehen zu wollen, die Behring zur
Begründung seiner Anschauung in der Berliner Klinischen
Wochenschrift niedergelegt hat, sondern es sollen nur die
drei Punkte Berücksichtigung an dieser Stelle finden, die
Behring in seinem genannten Vortrage angeführt hat:
1. Die Säuglingsmilch ist die Hauptquelle für die
Entstehung der Schwindsucht, weil die anatomischen
Strukturverhältnisse eines Säuglingsdarms dem Tuberkel-
Bazillus eine Eintrittspforte darbieten. Ä
2. Diese infantile Infektion schafft den Zustand
der Disposition, es gibt also keine Disposition. 7
3. Die Inhalationsinfektion ist von untergeordneter
Bedeutung und kommt nur für die späteren Lebensjahre
in Betracht. we
Diese Ansichten ae von der Gelehrtenwelt
mit sehr geteilten Gefühlen begrüßt und fanden einen
Ce
Ve
12s
ei
Zur
oa
er
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Über den heutigen Stand der Tuberkulose-Forschung. 47
ziemlich allgemeinen Widerspruch. Gegen die Ablehnung
der Inhalationsinfektion hebt Cornet hervor, daß auf
Grund seiner Tierversuche einerseits und der Erfahrungs-
tatsache andererseits, daß Menschen, die in tuberkulöser
Umgebung leben, sehr leicht an der Tuberkulose er-
kranken. Daß die Hustenstöße der Phthisiker in großen
Mengen Tuberkel-Bazillen verbreiten, von der Umgebung
eingeatmet werden und in der bereits geschilderten Weise
sich im Körper verbreiten. Gegen die Ablehnung der
Disposition erhebt Albert Fränkel mit Recht den
Einwand, daß die klinische Erfahrung das Bestehen der
Dispositionen beweist, unter den bereits erörterten Vor-
aussetzungen, während Orth vom anatomischen Stand-
punkte aus in einem eindrucksvollen Vortrage in der
Berliner Gesellschaft der Chariteärzte die Veränderungen
der Lungen zur Grundlage der Annahme einer Disposition
an zugehörigen Präparaten darlegt. Am wichtigsten ist
die Berücksiehtigung des ersten Punktes. Die Annahme
der Infektion durch die Säuglingsmilch und da kann
Behring der Vorwurf nicht erspart bleiben, daß seine
Vermutungen auf falschen Untersuchungen aufgebaut
sind. Der Anatom Disse stellte die Behauptung auf,
daß der Darm der Säuglinge in den ersten Lebens-
wochen den in seiner oberen Zeltschicht auftretenden
Cuticeularsaum vermissen lasse. Diese Untersuchungen
nun sind an älterem Material gemacht, während bei der
leichten Verletzlichkeit des kindlichen Armes Unter-
suchungen nur als einwandsfrei anerkannt werden müssen,
die unmittelbar nach dem Tode vorgenommen sind. So
konnte denn Benda beweisen, daß bereits bei sieben-
monatlichen Foeten die Cuticularschicht vorhanden sei.
Hinsichtlich der Milch empfiehlt Behring nur die Milch
von mit Tuberkulin immunisierten Kühen zu benutzen
und nicht zu kochen, sondern durch Zusatz einer 5 "/ooigen
Formalinlösung, die sonst in der Milch vorhandenen
Bakterien abzutöten. Er kommt da aus dem Regen in
die Traufe: Eine vorsichtig sterilisierte Milch, es handelt
48 Dr. Gg. Alsberg, zn
i ua
sich nur um künstlich genährte Kinder, ist so schweren
Veränderungen in ihrer chemischen Zusammensetzung
nicht ausgesetzt, um eine Gefahr für das Gedeihen und
das Wachstum des Säuglings zu bedingen, während
sicher ‚alle anderen pathogenen Bakterien besonders
aber der ominöse Tuberkel-Bazillus getötet, oder doch
wenigstens erheblich in ihrer Lebensfähigkeit gestört
werden. Gelang es doch Baginsky in mit Formalin nach
Behrings Angaben behandelter Milch eine stattlichere
Bakterien-Flora nachzuweisen, wie man sie sich kaum
wünschen kann. Beobachtete doch Schloßmann danach
schwere Darmerkrankungen, einhergehend mit einer un-
geheuren Austrocknung der Schleimhäute Also wozu
das! Aus den vorher genannten Gründen wolle man, wie
Orth hervorhebt, nicht ablehnen, daß durch Behrings
Hypothesen neue beachtungswerte Gesichtspunkte ge-
schaffen sind, in Bezug auf die Bekämpfung der Tuber-
kulose, aber im Grunde bleibt doch alles wie es war
in Bezug auf die Ursache des Verbreitungsweges. Denn
das ist eine alte, unbestreitbare Tatsache, daß Tuberkel-
Bazillen an der Eintrittspforte keine Veränderungen zu
machen brauchen, sondern nur da, wo sich günstige
Wachstumsbedingungen finden, d. h. eben jene von
Behring bestrittene Disposition.
Mit Behrings Anschauungen sind wir auf ein
weiteres Gebiet übergeleitet worden, nämlich die Be-
kämpfung der Tuberkulose, doch soll auf diese hier weiter
nicht eingegangen werden, sondern nur noch mit einigen
Worten des Tuberkulins gedacht sein, welches von Koch
in zweierlei Art dargestellt wurde. Das erste Präparat,
das sogen. Tuberkulinum Kochii, wird aus der Leibes-
substanz des Tuberkel-Bazillus in Kulturen, auf Glyzerin-
Bouillon durch Kochen gewonnen, als ein durch Alkohol
fällbarer Eiweißkörper, der Tuberkulösen eingespritzt, den
tuberkulösen Prozeß eigentümlich beeinflußt. Sehr schwache 4
Dosen rufen eine mäßige Entzündungsverstärkung unter
Fieber im Gebiet der tuberkulösen Erkrankung hervor,
1
Pe u 7 u ul
Fi u’
E
Über den heutigen Stand der Tuberkulose-Forschung. 49
während Gesunde weder fiebern, noch merkliche Lokal-
symptome zeigen. Wie Buchner und Römer nach-
wiesen, besitzen die Proteine anderer Bakterien, ganz
ähnliche Einwirkung auf Tuberkulöse.. Als Heilmittel
kommt dem Tuberkulin keine große Rolle mehr zu, wohl
aber als Hülfsmittel für die Tuberkulose-Diagnose. Das
neue Tuberkulin wird dadurch gewonnen, daß Koch gut
getrocknete Tuberkel-Bazillen zerrieb und die dadurch
gewonnene Substanz in destillierten Wasser verteilte und
zentrifugierte. Hierbei wurde eine bazillenfreie Flüssig-
keit T. OÖ. gewonnen, die dem alten Tuberkulin gleiche
Eigenschaften zeigte. Der Bodensatz wurde wieder ge-
trocknet, wieder in Wasser aufgeschwemmt usw., sodaß
schließlich eine klare Flüssigkeit entstand, die Koch T.R.
bezeichnete und die zur Immunisierung der Tiere Ver-
wendung findet. Bei der Betrachtung dieser rein all-
gemeinster Gesichtspunkte bieten sich noch viele Dinge,
die der Nachprüfung und weiteren Forschung vorbehalten
bleiben und so kann man diese kurzen Betrachtungen,
die nur in großen Umrissen den heutigen Stand der
Tuberkulosefrage darlegen sollten, wohl am Besten aus-
klingen lassen mit dem Worte Shakespeares: „Es gibt
Dinge im Himmel und auf Erden, von denen unsere
Schulweisheit sich nichts träumen läßt.“
50 Dr. ©. Laubinger. Au Be Be:
Beiträge zur Moosflora von Niederhessen (Cassel) |
und Münden.
i. Nachtrag
zu Keine und Bericht XLVIII von 1903 des Vereins für
Naturkunde zu Cassel über „Laub- und Lebermoose von Nieder-
hessen (Cassel) und Münden“.
Von Dr. C. Laubinger in Cassel.
a) Laubmoose.
Im 48. Bericht des Vereins für Naturkunde in Cassel
gab ich die bis 1903 im nördlichen Regierungs-Bezirk
Cassel und Münden nachgewiesenen Laub- und Leber-
moose an und fügte hinzu, daß in nächster Zeit sich
wohl noch weitere diesen zugesellen würden. Inwieweit
dies stattgefunden hat, geht aus der unten folgenden
Liste hervor.
Von besonderem Interesse für die Moosflora Nieder-
hessens bot sich mir kürzlich eine Abhandlung aus der
„Flora“ Nr. 10 vom Jahre 1861, betitelt: „Beiträge zur
Flora der Laubmoose und Flechten von Kurhessen, von
Wilh. Uloth, Chemiker in Nauheim.“ E
In dien Abhandlung, die mit großer Sorgfalt er
zusammengestellt ist, gibt Uloth an, er sei bei seinen
Exkursionen nicht nur zum Sanmneln ausgegangen, viel-
mehr hätte es ihm daran gelegen, die Beschaffenheit der
Standorte und der Substrate gegenüber den Binflüssen,
Beiträge zur Moosflora von Niederhessen. 51
welche Moose und Flechten ausüben, z. B. durch Bildung
von Dammerde etc., zu beobachten und ihre geographische
Verbreitung zu verfolgen etc.
Uloth stellt in seiner Abhandlung für Kurhessen
242 Laubmoose fest, von denen jedoch nur ein kleiner
Teil auf Niederhessen entfällt, während der größere Teil
Oberhessen, Marburg, Gießen, Nauheim-Friedberg, dem
Vogelsberg und dem Taunus angehören. Soweit die von
Uloth nachgewiesenen Moose das (Gebiet Niederhessen
betreffen, führe ich sie in den nachfolgenden Listen
mit an.
Als besonders beachtenswerte neue Moosarten Nieder-
hessens, die in den beiden letzten Jahren aufgefunden
wurden, erwähne ich u. a. folgende:
Sphagnıum papilosum Lind., Sphagn. subbicolor
Hampe, Sphagn. obesum (Wils.) Warnst., Sphagn.
obtusum Warnst., Gymnostomum rupestre Schleich..,
Dicranella squarrosa Starke, Campylopus turfaceus
Br. eur. efrct., Aryum pendulum (Hornsch.), Bryum
elegans N. ab Es, Catharinaea tenella Röhl., Fon-
tinalis dolosa Gardot., Thuidium Philiberti
(Philib.) u. a.
Außerdem wurden seit 1903 eine große Anzahl neuer
Standorte für Laubmoose im diesseitigen (Grebiete nach-
gewiesen, die ich unten folgen lasse.
Andererseits ergab sich, daß einige im 48. Bericht
des Vereins für Naturkunde in ÜOassel von mir erwähnte
Moose, die von L. Pfeiffer als hier vorkommend be-
zeichnet werden, zu streichen sind, weil sie durch
mancherlei Umstände nicht mehr angetroffen werden.
Zu den hier folgenden Listen über Moose erwähne
ich, daß die vor den Namen derselben stehenden Nummern
‚diejenigen sind, unter denen sie in Rabenhorst’s ÄArypto-
gamen-Flora 1I. Auflage, IV. Band: „Die Laubmoose
von K. Gustav Limpricht“, bezeichnet werden.
4F
Rn Sr “> ®
% Kg 0
59 Dr. ©. Laubinger.
I. Betrifft solche Moose, die seit Veröffent-
lichung des Il. Berichts als neue für das Gebiet
Niederhessen und Münden zu bezeichnen sind.
Be Eee Sphagnaceae.
38 Sphagnum papillosum Lind. Auf dem Hühner-
felde bei Lutterberg-Münden.
22. Sphagnum recurvum var. amblyphyllum forma
fibrosa Warnst. Auf Sumpfwiesen der Holz-
appe im Reinhardswalde 24./8. 1903.
916. Sphagnum subbicolor Hampe. Auf Sumpfwiesen
des Lempetals bei Hombressen, im Rheinhards-
walde 24./8. 1903.
29. Sphagnum acutifolium (Ehrh.) Ruß. et Warnst.
cfret. Bei Kehrenbach und Kirchhof im Kreise
Melsungen, nach Grimme 1904. |
923. Sphagnum obesum (Wils.) Warnst. Bei Vocke-
rode im Kreise Melsungen, nach Grimme. B
926. Sphagnum obtusum Warnst. cfret. Bei Günste-
rode im Kreise Melsungen, nach Grimme.
VI. Fam. Weisiaceae.
64. Gymnostomum rvupestre Schleich. Auf Bunt-
sandstein in einem Hohlwege bei Grebenstein,
nach Grebe 16./11. 1904.
IX. Fam. Dicranaceae.
98. Dicranella squarrosa (Starke). Nach Uloth auf
Steinen am Rande eines Baches in der Kitz-
kammer des Meißners. | E
99%. Dicranella Schreberi var. lenta (Wils) In
moorigen Gräben bei Hombressen — Beberbeck
im Reinhardswalde und auf der Hochebene
von Lichtenau. Grebe 1903. E
1188. Dicranum scopar. var. ß orthophyllum Brid.
Im Walde zwischen Schwalbental und der
Kalbe des Meißners.
Ben er et te
118 var.
#39.
139 8.
280.
479.
934.
Beiträge zur Moosflora von Niederhessen. 53
Dicraniım scopar. var. recurvalum Schultz. Auf
basaltischer Erde des Scharfensteins bei Gudens-
berg. 9.9. 1903.
Campylopus flexuosus L. cfrct. Auf Waldroh-
humus bei Bredelar (Grenzgebiet). Exec. Grebe-
Laubinger 10./6. 1904.
Campylopus flexuosus var. ß zonatus (Mol.) Auf
Waldrohhumus eines Fichtenwaldes des Grenz-
gebietes bei Bredelar. Exc. Grebe-Laubinger
18.6. 1904.
XV. Fam. Potliaceae. 2
Tortula pulvinata Jur. An Lindenbäumen neben
dem Theaterberge in der Aue bei Cassel
27./5. 1903.
XXIV. Fam. Aryaceae.
Bryum pendulum (Hornsch.). An Basalttuff des
Oktogons und der Kaskaden-Mauern zu Wil-
helmshöhe, 22./4. 1904. An basaltischen und
sandigen Böschungen in der Nähe des Frauholle-
teichs am Meißner. 13./2. 1903. Nach Grebe
auf Sandsteinen eines Hohlwegs bei Greben-
stein. 18./11. 1904. |
Bryum elegans N. ab Es. Nach Grebe bei Mad-
feld (Grenzgebiet).
Bryum elegans var. ß. Ferchelii (Funck). An
den Helfensteinen des Dörnbergs auf Basalt.
12:/41904.
Bryum Funckii Schwägr. Oberhalb Rittmanns-
hausen — Netra — im lichten Walde auf erdigen
Kalkfelsen. 30./5. 1905.
XXVI Fam. Meeseaceae.
Meesea tristicha L. Neben Mnium cinclidioides
steril auf der sumpfigen Struthwiese des Meißners.
Grebe 1903.
54 Dr. ©. Laubinger. = En) IA
XXX. Fam. Polytrichaceue. Br
GIF. Catharinaea tenella Röhl. Auf Kies an der
Fulda bei Malsfeld, nach Grimme.
626. Polytrichum perigonale Mich. Im moorigen
Lempegebiete bei Hombressen — Beberbeck
des Reinhardswaldes. Exec. Grebe-Laubinger
7.16. 1904. Nach Grimme bei Vockerode —
Spangenberg.
XXXIL. Fam. Fontinalaceae.
630 var. Fontinalis dolosa Cardot. 1896 Revue bryo-
logica. In langsam fließendem, periodisch aus-
getrocknetem Wiesenbach zwischen Forsthaus
Mariendorf und Hombressen, massenhaft und
fruchtend. Sept. 1904, nach Grebe. Dieser
Standort ist durch Melioration und Begradigung
des Baches gefährdet; kommt außerdem spärlich
und steril im Bassin des Hofes zu Beberbeck
mit Amblystegium riparium und HAypn.
palustre vor.
XXXIV. Fam. Neckeraceae.
651. Neckera pennata (L.). An Baumstämmen auf
dem Jeust des Kellerwaldes; nach Uloth am
Heiligenberg bei Gensungen vereinzelt an
Tannen, ferner in Wilhelmshöhe und im Rein-
hardswalde. !
XXXVI. Fam. Leskeaceae.
699. Thuidium Philiberti (Philib.) efret. nach Grimme
bei Wichte, Kreis Melsungen.
XXXVIl Fam. Aypnaceae.
2% Brachythecium Mildeanum (Schimp.) Nördlich
von Liebenau bis Bühne (bei Hofgeismar) im E
Keupergebiete der Warburger Börde an ge-
schützten Wegeabhängen, zum Teil häufig vl
mit Früchten, nach Grebe November 1904.
Beiträge zur Moosflora von Niederhessen. 55
70.
Bm.
176 var.
846 var.
846.
848 var.
Brachythecium campestre (Bruch.) An mit Erde
bedeckten Steinen der Grabenränder der Kohlen-
straße oberhalb Neuholland zum Ziegenkopf
bei Oassel 2./4. 1905.
Brachythecium Starkei (Brid..,. An Fichten-
stümpfen zwischen Beberbeck und Hümme im
Reinhardswalde. Grebe, November 1904.
Eurhynchium Swartzii var. robustum. In einem
vom Heuberge nach Lamerden zu in die Diemel
fließenden Bache 30./3. 1903. Exe. Grebe-
Laubinger. |
Plagiothecium curvifolium Schlieph. efret. An
Steinen im schattigen Walde neben dem Wege
zum Hirzstein (oberhalb Zeche Marie.) Exc.
Grebe-Laubinger 2./4. 1904. Nach Grimme bei
‚Kehrenbach, Kreis Melsungen.
Amblystegium fallax var. spinifolium (Schimp.)
An Kalkquellen bei Liebenau, Kreis Hofgeismar.
Grebe 9.3. 1909.
Amblystegium serpens var. ß tenue (Schrad.).
Auf Sandboden bei Grebenstein, nach Grebe;
nach Grimme an Robinia bei Spangenberg.
Drepanocladus simplicissimus var. diversifolius
Warnst. Auf Sumpfwiesen gegenüber dem
Bahnhof Lamerden im Diemeltal. Exe. Grebe-
Laubinger 30./3. 1903.
Drepanocladus pseudofluitans (v. Klinger)
Warnstorf (non Limpr.) laut Botan. Zentralbl.
1904, Heft 4. In nassen Wassergräben bei
Hofgeismar, Distr. 45. Grebe, April 1904.
Hypnum pseudofluwitans (Sanio) v. Kling. In
einem Teiche bei Sooden a. d. Werra April 1904.
Aypnum esxanulatum var. serratum Milde.
Auf den Sumpfwiesen der Eckstruth und des
Steinbachtales bei Hombressen — Beberbeck
im Reinhardswalde. Exec. Grebe-Laubinger 7./6.
1904.
56
TE ©
Dr. C. Laubinger. Bo Ei. Br
851 var.
873 var.
873 var.
897 var.
13.
14
Fur
Hypnum fluitans var. simplicissimum Warns-
forfii. Am Fischteich bei Bühne — Lamerden.
Grebe, November 1904. j
HAypnum cupressiforme var. » filiforme Brid.
Nach Grimme cfrct. häufig im Markwalde
bei Hilgershausen, Kreis Melsungen.
Aypnum cupressiforme var. elatum Br. eur.
An tonigen Sandsteinen des Sommerholzes bei
Neue Mühle 16./5. 1903.
HAypnum cordifol. var. angustifolium. Auf Moor-
wiesen bei Hombressen — Beberbeck. Exc.
Grebe-Laubinger 7./6. 1904.
ll. Neue Standorte von Moosen.
Sphagmaceae.
Sphagnum cymbifolium Ehrh. Auf Sumpfwiesen
der Holzappe bei Hombressen im Reinhards-
walde 1903.
Sphagnum Girgensohnii Ruß. Am Alheimer bei
Rotenburg a. d. Fulda; Sumpfwiesen der
Holzappe bei Hombressen im Reinhardswalde
24./8. 1903. Nach Grimme bei Vockerode—
Spangenberg.
Sphagnum acutifolium Ehrh. Auf dem Hühner-
felde bei Lutterberg; auf Buntsandstein quelliger
Waldwiesen am Abhange der Bilsteinkirche
nach Helsa zu; auf Moorwiesen westlich des
Staufenbergs im Reinhardswalde. Nach Uloth
fruchtend bei Densberg a. Fuße des Kellerwaldes.
Sphagnum subsecundum Nees. Im Erlensumpf
des Meißners; nach Grimme bei Röhrenfurt
und Günsterode (Kreis Melsungen). ae
Sphagnum contortum Schultz. In tiefen eisen-
haltigen Wassertümpeln der Moorwiesen des
Holzappetales bei Hombressen, sowie in Bächen
N.W. vom Staufenberg im Reinhardswalde.
18.
20.
926.
DAB.
43.
46.
Beiträge zur Moosflora von Niederhessen. 57
Sphagnum rufescens (Br. germ.) Limpr. Nach
Grimme bei Vockerode (Melsungen).
Sphagnum squarrosum Pers. In hohen Polstern
am Nordabhange des Bilsteins bei Ober-
kaufungen auf schattigen nassen Buntsand-
steinen; nach Grimme bei Günsterode (Kreis
Melsungen); nach Uloth bei Densberg am Fuße
des Kellerwaldes fruchtend.
Sphagnum teres Schimp. Nach Grimme bei
Kehrenbach (Kreis Melsungen).
Sphagnum molluscum Bruch. Auf Moorwiesen
westlich vom Staufenberg im Reinhardswalde;
nach Uloth in Sümpfen am Hirschberg bei
Großalmerode. -
Sphagnum acutifolium (Ehrh.) Ruß. et Warnst.
Nach Grimme efrct. bei Kehrenbach u. Kirch-
hof (Kreis Melsungen).
Sphagnum obesum (Wils.). Warnst. Nach Grimme
bei Vockerode (Melsungen).
Sphagnum oblusum Warnst. Nach. Grimme
cfrct. bei Günsterode, Kreis Melsungen.
Ändreaeacecde.
0)
Andreaea vpetrophila var. ß rupestris Hedw.
Nach Uloth auf Basalt des Knülls; auf Geröll
der Kalbe und um den Frauholletei h am
Meißner.
II. Fam. Phascaceae.
Acaulon muticum (Schreb.. Am Lärchenwald-
rande des Kelzerbergs bei Hofgeismar an tonig
feuchten Stellen; nach Grimme bei Melsungen
und Eubach.
Phascum cuspidatum Schreb. Auf Äckern bei
Hofgeismar; nach Grimme häufig bei Melsungen.
54.
DD.
65.
74.
89.
IL.
93.
An
Dr. ©. Laubinger. re Eu
ee
IV. Fam. Bruchiaceae. 2
Pleuridium alternifolium (Dicks., Kaulf.,. An
torfig-lehmigen Gräben der Lempewiesen im
Reinhardswalde. Exec. Grebe-Laubinger 2./7.
1903.
Pleuridium subulatum (Huds.).. Auf tonigen
Ackern bei Friedrichsfeld und auf Waldwegen
des Heubergs bei Hofgeismar; nach Grimme
bei Spangenberg und am Wildsberg bei Heina
(Kreis Melsungen). |
VI. Fam. Weisiaceadae.
Hymenostomum microstomum (Hedw). Am Nord-
abhange der Firnskuppe auf kahlem lehmigen
Boden. Auf kalkhaltiger Erde in der Timmer-
schlucht bei Lamerden (Diemeltal). Exe. Grebe-
Laubinger; auf steril. Kalkboden neben dem
Dolomitfelsen bei Reichenbach. Nach Grebe 1903.
Gymmostomum calcareum Bryol. germ. Nach
Grebe in einem Hohlwege auf Sandsteinen bei
(rebenstein 16 /11. 1904. }
Weisia viridula (L.). Nach Grimme bei Wichte
(Kreis Melsungen). |
Dicranoweisia cirrata (L.),. Nach Grimme an
Holzzäunen bei Körle im Kreise Melsungen.
Vll. Fam. Rhabdoweisiaceae.
Cynodontium polycarpum Ehrh. Auf Waldboden
beim Frauholleteich des Meißners.
Oreoweisia Bruntoni (Smith). Nach Grebe bei
Helmerstein im Kellerwalde spärlich mit
Dicranum fuscescens. November 1904. B
Dichodontium pellucidum (Schimp.).. Nach‘
Grimme bei Schnellerode (Kreis Melsungen);
nach Uloth auf Basalt der Kitzkammer des
Meißners. ri
102.
107.
2418.
116.
AIR
118 var.
118.
127.
150.
Beiträge zur Moosflora von Niederhessen. 59
IX. Fam. Dieranaceae.
Dicranella rufescens (Dicks).. Bei Mönchehof
auf tonig-sandigen Äckern; nach Grimme bei
Günsterode (Kreis Melsungen)! nach Uloth auf
Ringenkuhl bei Großalmerode.
Dicranella cerviculata (Hedw.) Bei Bredelar
(Grenzgebiet) an Waldrändern. Exc. Grebe-
Laubinger 17./6. 1904. Nach Uloth auf Ton-
boden des Hirschbergs bei Großalmerode.
Dicranum spurium (Hedw.). Nach Uloth auf
einer Heide bei Oberaula. |
Dicranum undulatum Ehrh. Nach Grimme bei
Connefeld, Spangenberg, Wildsberg und Loben-
hausen im Kreise Melsungen überall cfrct.
Dicranum Bonjeani de Not. Auf Sumpfwiesen
zwischen Elgershausen u.d.Hirzstein. Exc.Grebe-
Laubinger; nach Grimme bei Vockerode, Spangen-
berg, Günsterode, Wollrode i. Kreise Melsungen.
Dicranum majus Smith. Vielfach im Kaufunger
Walde; nach Grebe Waldschlucht am Ahlberg
bei Immenhausen.
Dicranum scoparium var. recurvatum Schultz.
Auf basaltischer Erde d. Scharfensteins 9./9. 1903.
Dicranum scoparium L. Auf PBasalttuff der
Kaskadenmauern zu Wilhelmshöhe 22./4. 1905.
Dicranum flagellare (Hedw.) An morschen
Baumstümpfen des Holzappegebiets im Rein-
hardswalde Exec. Grebe-Laubinger 24./8. 1903.
Dieranum fulvum Hook. Nach Grebe cefrect.
An Quarzitblöcken eines Wäldchens bei Immen-
hausen, Kreis Hofgeismar. Mai 1904.
Dieranum longifolium Ehrh. An Basalten des
Waldes neben den Christbuchen im Habichts-
walde 14./10. 1904. Nach Grimme bei Wilsberg
— Möhrshausen, an Steinen der Nürnberger
Straße bei Beiseförth, Güntherode, Falkenkopf
bei Elfershausen im Kreise Melsungen.
60 Dr. C. Laubinger. ‚E RB: a
X. Fam. Leucobryaceae.
151. Leucobryum glaucum (L.) Schimp. Nach Grimme
häufig bei Melsungen. Nach Uloth efret.
Am Westberg bei Hofgeismar und Sababurg.
XI Fam. Fissidentaceae.
153. Fissidens Dryoides (Hedw.). Nach Grimme bei
Melsungen und Heina. r
194. Fissidens incurvus Starke. Auf Basalterde am
Nordfuße des Brasselberges neben Peltigera
canina. |
164. Fissidens adianthioides (L.) Hedw. NachGrimme
bei Malsfeld durch Bergwerksanlagen vernichtet.
166. Fissidens tazxifolius (L.. Nach Grimme bei
Eubach (Kreis Melsungen), nach Uloth auf
feuchten Wiesen bei Witzenhausen.
Xll. Fam. Seligeriaceae.
170. Seligeria pusilla Ehrh. Auf dem Meißner in
Kalkspalten bei Bransrode, Grebe Juni 1903.
XIV. Fam. Ditrichaceae.
186. Ditrichum vaginans (Sull.) Hamp. Auf dem
Meißner am Rande der Struthwiese oberhalb
Viehhaus, nach Grebe Juni 1903. |
187. Ditrichum homomallum (Hedw.) An feuchten
Buntsandsteinen der Böschungen beimChristians-
sitz des Meißners. Exc. Grebe-Laubinger
29./8. 1902. Nach Uloth an der Trendelburg
bei Carlshafen. Nach Grimme bei Heina,
Liebenbach — Spangenberg. Ä
19. Ditrichum pallidum Schreb. Am Rande der
Tongruben bei Friedrichsfeld im Reinhards-
walde; nach Grimme bei Niedervorschütz (Kreis
Meisunoens, nach Uloth auf Tonboden am
Hirschberg bei Großalmerode.
194.
200.
203.
29.
215.
222.
227.
228.
Beiträge zur Moosflora von Niederhessen. 61
Distichium capillaceum (Sw.) Br. eur. Nach
Grebe auf steril. Kalkboden neben dem Reichen-
bacher Dolomitfelsen cfrct, neben Tortella
inclinata, Hymenostomum microstomum etc.
Nach Uloth auf Basalten des Meißners.
XV. Fam. Potliaceae.
Pottia truncata (L... Nach Grimme bei Körle,
Kehrenbach — Melsungen.
Pottia lanceolata (Hedw.). Auf Kalkboden des
Kratzenbergs — Üassel, sowie auf tonigem
Boden bei Witzenhausen.
Didymodon rubellus (Hoffm.).. An basaltischer
Erde der Firnskuppe im Habichtswalde; nach
Grimme bei Herlefeld (Kreis Melsungen); nach
Uloth bei Großalmerode und Oarlshafen.
Didymodon tophaceus (Brid.). Nach Grebe ober-
halb Harmuthsachsen an Kalksteinen, ferner:
Bachufer unterhalb des Reichenbacher Steins.
1903; nach Uloth auf der Tuffsteinumfassung
eines Springbrunnens in Witzenhausen (steril).
Didymodon rigidulus Hedw. Nach Grimme bei
Eubach und Bergheim (Kreis Melsungen);
nach Uloth an einem feuchten Felsen an der
Straße von Witzenhausen nach Großalmerode.
Trichostomum cylindricum (Bruch... Am süd-
östlichen Abhange des Hirzsteins bei Elgers-
hausen auf bemoosten und beschatteten Basalten.
Exec. Grebe-Laubinger 2./4. 1904.
Trichostomum mutabile Bruch. An einer
quelligen, tuffsteinbildenden Stelle am Heuberg,
Richtung Lamerden im Diemeltale. Exc. Grebe-
Laubinger 30./3. 1903.
Trichostomum nitidum Lindb. Im nordwest-
lichen Grenzgebiete bei Bredelar auf Schiefer
und Grünstein an der Hoppeke. Exc. Grebe-
Laubinger 18./6. 1904.
“ “ ze h
Rech
a rein -
276.
282.
239.
391B.
Dr. ©. Laubinger. Bi pr
En 2
PB...
Tortella inclinata (Hedw.) Auf Muschelkalk des
Schartenbergs bei Zierenberg 3./6. 1903; nach
Grebe bei Westuffeln, und auf sterilem Kalk-
boden neben dem Dolomitfelsen bei Reichen-
bach 1903, und im Grenzgebiete bei Nieder-
Marsberg auf Kalksteinen, November 1903.
Tortella tortuosa L. Im Ahnetale auf Basalt,
3./9. 1901.
Barbula unguiculata Huds. Am Lindenberg
hinter Kirchditmold auf Kalkerde.
Barbula vinealis Brid. Am Hirzstein bei Elgers-
hausen, in Nähe der Bank „Hasso-Nasovia.“
Exe. Grebe-Laubinger 2./4. 1904.
Barbula vinealis var. ß cylindrica (Tayl.) An
Basalttuff neben d. Teufelsmauer d. Hirzsteins bei
Elgershausen. Exec. Grebe-Laubinger 2./4. 1904.
Barbula convoluta Hedw. Am Gemäuer bei
Sababurg im Reinhardswalde 24./8. 1903; nach
Grimme bei Eubach (Kreis Melsungen).
Tortula subulata (L.). Nach Grimme bei Beise-
förth, Rhünda, Neumorschen, Herlefeld, Mittel-
hof, Eiterhagen des Kreises Melsungen.
Tortula latifolia Bruch. An Alleebäumen und
Uferweiden b. Hofgeismar. Nach Grebe Nov.1904.
Tortula ruralis (L). An Lindenbäumen in der
Aue 1905.
XVI Fam. Grimmiaceae.
Schistidium apocarpum (L.). An Schwarzpappeln
der Straße zu den Herbsthäusern 27./3. 1904
und an Basalttuff neben der Teufelsmauer an
Hirzstein bei Elgershausen 2./4. 1904. 4
Schistidium alpicola var. ß rivulare (Brid.). Nach
Grimme an Steinen in der Eder bei Wolfers-
hausen und im Schwarzbach bei Wollrode f
(Kreis Melsungen); nach Uloth an Steinen in
der Eder bei Frankenberg.
345,
348.
359.
362.
364.
Beiträge zur Moosflora von Niederhessen. 63
Grimmia commutata Hüben. An Basalttuff des
Hirzsteins bei Elgershausen 2./4. 1904; am
Helfenstein des Dörnbergs 11./4. 1904; nach
Uloth an Basalten des Meißners.
Grimmia ovata W.u M. Nach Uloth auf harten
Steinen der montanen Region im ganzen Ge-
biete verbreitet, namentlich auf Quarz, Basalt,
Dolerit und Phonolith.
Dryptodon Hartmani Schimp. An Basalttuff
des Hirzsteins bei Elgershausen. Exc. Grebe-
Laubinger 2./4. 1904.
Racomitrium aciculare L_ An feuchten Basalt-
steinen der Kitzkammer des Meißners.
Racomitrium heterostichum (Hedw.). An Basalt-
tuff des Hirzsteins bei Elgershausen und am
Hohlstein des Habichtswaldes April 1904; nach
Grimme am Heiligenberge bei Gensungen.
Racomitrium canescens (Weis, Timm.). Nach
Grimme häufig b. Melsungen, b. Connefeld efrct.
Racomitrium lanuginosum (Ehrh. Hedw.). An
schattig-feuchten Basalten des Kuhbergs bei
Cassel cfrct. und an Basalt des Hohlsteins
im Habichtswalde, Oktober 1903.
Hedwigia albicans (Web.). Nach Grimme am
Schloßberge bei Günsterode und bei Melsungen.
XVII. Fam. Orthotrichaceade.
Ulota Ludwigii (Brid.). Nach Uloth an Buchen-
rinde der Bäume a. Heiligenberge b. Gensungen.
Ulota Bruchii Hornsch, An Fichten um den
Frauholleteich am Meißner; nach Grimme bei
Beiseförth (Kreis Melsungen).
Ulota crispa (L. Gmel). An der Südseite der
Firnskuppe an Eichenstämmen, an der Nord-
seite des Baunsberges an Buchen, sowie an
Buchen der „Burg“ bei Altenritte, ferner an
Kiefern des Schönebergs bei Hofgeismar.
368.
I.
al.
376.
384.
389.
390.
Orthotrichum anomalum Hedw. Am Dolomit-
Orthotrichum saxatile Schimp. An Basalt des
Orthotrichum nudum Dicks. An nassen Steinen -
Orthotrichum cupulatum Hoffm. An Basaltuff
Orthotrichum diaphanum (Gmel.). An Quarzit-
Orthotrichum stramineum Hornsch. An ds Christ-
Orthotrichum pumilum Swartz. Analten Eichen
. im Niestetale bei Heiligenrode 5./7. 1903; nach
Orthotrichum Schimperi Hamm. An Rinde eine) 1
Pe 2 VE
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Dr. ©. Laubinger. A
ER Mr
Baer nn
felsen bei Reichenbach; an Basalttuff neben
der Teufelsmauer des Hirzsteins April 1904;
an Basalt der Burg Hasungen 16./8. 1904;
an Basalt der Kitzkammer (Meißner, Sep-
tember 1903; an Basalt einer Brücke neben
dem Lindenberge nach dem Neuen Obstgarten
zu, 6./4. 1905; nach Uloth auf Kalk bei Oarls-
Hafen etc.
neuen Wasserfalls zu Wilhelmshöhe 24./3. 1904;
an Basalt des Dörnbergs 24./3. 1903.
in der Ahne oberhalb Weimar (Oassel) März
1904.
neben der Teufelsmauer am Hirzstein bei Elgers-
hausen 1./5. 1904, an mit Erde bedeckten
Baumwurzeln der Buchenallee in Wilhelmstal
15./9. 1904. |
steinen einer Böschung der Straße zwischen
Cassel und Kirchditmold (Kratzenberg) 8./4.1903,
am Weinberg — Cassel, an Weiden hinter
Heilisenrode und an Weiden des Waldauer
Fußwegs. |
buchen und Hollunderstämmen im Habichtswalde |
13./107.1903.:
bei Sababurg im Reinhardswalde, an Weiden
Grimme bei Binsförth und Heina (Era
Melsungen); nach Uloth an alten Weiden-
stämmen an der Diemel bei Hofgeismar.
Acer Negundo in der Aue (Cassel) April 1903,
398.
394.
398.
401.
Beiträge zur Moosflora von Niederhessen. 65
Orthotrichum fastigiatum Bruch., selten im Ge-
biete.e An Rinde von Ziriodendron tulipifera
der Tulpenallee zu Wilhelmshöhe.
Orthotrichum affine (Schrad.). Allgemein ver-
breitet; an Weiden im Niestetale bei Heiligen-
rode, an Schwarzpappeln des Waldauer Fußwegs
und an denen der Straße zu den Herbsthäusern
mit Orth. Lyellii, an Alleepappeln bei Neue
Mühle — Freienhagen, sowie an denen neben
dem Lindenberge hinter Kirchditmold und an
ebensolchen der Rasenallee neben den Wurm-
bergwiesen; an Pappeln der Straße von Hof-
geismar nach Beberbeck.
Orthotrichum rupestre (Schleich... An Basalttuff
neben der Teufelsmauer am Hirzstein bei Elgers-
hausen 1./5. 1904; nach Uloth auf Basalt der
Weidelsburg und am Meißner.
Orthotrichum Sturmii Hornsch. An sonniger
Basaltwand auf dem Schöneberg bei Hofgeismar.
Orthotrichum speciosum Nees ab Es. An Baum-
rinde des Schönebergs bei Hofgeismar.
Orthotrichum leiocarpum Br. europ. An Schwarz-
pappeln der Straße nach den Herbsthäusern
27.3. 1904; an Pappeln bei Wolfsanger; an
Walnußbäumen der Straße neben dem Linden-
berge beim Neuen Obstgarten zu Wilhelmshöhe
8./4. 1905.
Orthotrichum Lyellii Hook and Tayl. An
Schwarzpappeln der Straße nach den Herbst-
häusern vom Druseltale aus, neben Orth. leiocarp.
und anderen 8./4. 1903; an Walnußbäumen
neben dem Lindenberge beim Neuen Obstgarten
zu Wilhelmshöhe mit Orth. leiocarp. 12.4. 1905.
Nach Grebe an Pappeln beim Schöneberg bei
Hofgeismar und Trendelburg 1903. Nach Uloth
steril an Pappeln zwischen Deißel und Carls-
hafen.
5
66 Dr. ©. Laubinger.
XVII. Fam. Encalyptaceae. 2
409. Encalypta ciliata (Hedw.). Nach Uloth auf
Basalt der Weidelsburg bei Naumburg in Hessen.
413. Encalypta contorta Wulf. Nach Uloth in der
Nähe der früheren Saline in Oarlshafen.
XIX. Fam. Georgiaceae.
415. Georgia pellucida Rabenh. Nach Grimme bei
Vockerode, Spangenberg und Üonnefeld (Kreis
Melsungen). 3
XXTE- Fam. Funariaceue.
437. Physcomitrium pyriforme (L.. Nach Grimme
bei Eubach, Wolfershausen und Helmshausen
(Kreis Melsungen). |
AAO, Entosthodon fascicularis (Dicks).. An lehmigen
| Stellen der Wurmbergwiesen bei Cassel4./6.1903;
nach Uloth auf Wiesen bei Carlshafen.
XXIV. Fam. Dryaceae.
449, Leptobryum pyriforme (L.) Schimp. An Mauern
bei Speele und Münden; in lehmig-sumpfigen
Gräben der Lempewiesen bei Hombressen im
Reinhardswalde Exc. Grebe-Laubinger 2.7.
1903; an Uferböschungen der Esse bei Hof-
geismar, spärlich nach Grebe; auf Blumen-
töpfen in ‚den Gewächshäusern zu Wilhelms-
höhe 1903. n
459. Webera elongata (Hedw... Nach Uloth am
Eschenberg bei Volkmarsen. eo
471. Webera annotina (Hedw.). Am Hirzstein beiElgers-
hausen. Exc. Grebe-Laubinger 2./4. 1904.
476. Mniobryum albicans Wahlenb. An nassen Bunt-
sandsteinen bei Witzenhausen; nach Grimme
bei Heina, Röhrenfurth und Günsterode im
Kreise Melsungen. "
489.
496.
510.
514.
550.
956.
561.
Beiträge zur Moosflora von Niederhessen. 67
Bryum inclinatum (Sw.). Nach Grebe im Grenz-
gebiete bei Bredelar auf nassem Schiefer-
gestein.
Bryum bimum (Schreb.) An feuchtem Basalttuff
des Dörnbergs März 1904; nach Uloth auf
torfigen Wiesen bei Volkmarsen.
Bryum pallescens Schleich. An erd. Böschungen
des Wegs zum Hirzstein bei Elgershausen.
Exec. Grebe-Laubinger 2./4. 1904; an Mauern
bei Speele und Bischhausen 1904.
Bryum capillare (L.). Nach Grimme bei Eubach
und am Heiligenberge (Kreis Melsungen.)
Bryum atropurpureum Wahlenb. Nach Grimme
bei Melsungen; nach Uloth am Rande eines
kleinen Baches am Fuße des uellusts ober-
halb Lautenbach.
Bryum Dwvalii Voit. Neben den Tnmenkanze
Teichen am Reinhardswalde nach Grebe 21./5.
1904; nach Grimme bei Günsterode im Kreise
Melsungen.
Bryum pseudotriquetrum Hedw. Nach Grebe
neben den Immenhäuser Teichen am Reinhards-
walde Mai 1904; nach Grimme bei G@ünsterode
(Kreis Mkunsen]; nach Uloth am Hirschberg
bei Großalmerode.
Rhodobryum roseum (Weis.) Nach Uloth efret.
am Frauholleteich des Meißners.
XXV. Fam. Mniaceaue.
Mnrium riparium Mitt. Im Eichwäldchen bei
Immenhausen des Kreises Hofgeismar nach
Grebe Mai 1904.
Mnium undulatum L. Unterhalb der Herbst-
häuser im Firnsbachtale ım lichten Walde
10./9. 1903; nach Grimme häufig im Kreise
Melsungen, cfrct. bei Günsterode.
HF
68
566.
573.
576.
389.
589 P.
598.
600.
Mnium subglobosum Br. eur. Auf quelligen,
Dr. ©. Laubinger. Be
Mnium affine Bland. Auf den sumpfigen Wurm-
bergwiesen bei Uassel steril 27./4. 1904, ebenso
steril am Meißßner; nach Uloth steril am Fuße
der Weidelsburg bei Naumburg in Hessen.
Mnium cinclidioides Blytt. Auf Waldwiesen-
sümpfen bei Bredelar (Grenzgebiet). Exc. Grebe-
Laubinger 8./6. 1904.
moorigen Waldwiesen bei Bredelar—Madfeld
des Grenzgebietes cfrct. Exec Grebe-Laubinger
17.019048
XXVI Fam. Meeseaceae.
Paludella squarrosa L. Auf moorigen Wiesen
des Gießbaches zwischen Hombressen und Beber-
beck. Exc. Grebe-Laubinger 7./6. 1904.
XXVIL. Fam. Aulacomniaceae.
Aulacomnium androgynum L. Nach Grimme
bei Weidelbach und Wollrode (Kreis Melsungen).
Aulacomnium palustre (L.). Schweigr. Nach
Grimme bei Wollrode cfret. (Kreis Melsungen).
XXVII Fam. Bartramiaceae.
Bartramia ithyphylla Haller. Nach Grimme
bei Wagenfurth (Melsungen).
Bartramia pomiformis L. Nach Grimme bei
Connefeld (Kreis Melsungen).
Bartramia pomiformis var. 8 crispa. Nach
Uloth im Reinhardswalde nicht selten.
Philonotis calcarea Br. eur. Auf feuchten Wiesen
bei Hümme und auf quelligen Torfwiesen am
Westabhang des Kellerwaldes nach Grebe.
Philonotis caespitosa Wils. Auf den sumpfigen
Wurmbergwiesen des Habichtswaldes 28./8.
1903; im Erlensumpf des Meißners. Exc. Grebe-
Laubinger 28./8. 1902.
SI
616.
619.
620.
627.
629.
Beiträge zur Moosflora von Niederhessen. 69
ERR Bam. Polyirichaceae.
Pogonatum nanum (Schreb.).. Nach Grimme hei
Mittelfeld, Beiseförth und Wildsberg (Kreis
Melsungen). Nach Uloth bei Deißel-Trendelburg,
Pogonatum urnigerum (L.). Nach Grimme am
Schloßberg bei Günsterode (Kreis Melsungen).
Nach Uloth am Heiligenberg bei Gensungen.
Polytrichum formosum Hedw. Auf den Sumpf-
wiesen der Holzappe im Reinhardswalde 24 /8.
1903; nach Uloth bei Lautenbach am Meißner.
Polytrichum gracile Dicks. An feuchten torfigen
Stellen des Alheimers bei Rotenburg an der
Fulda 26./6. 1904; auf der Hochebene des
Reinhardswaldes auf torfigen Grabenrändern
an der Waldstraße zwischen Holzhausen und
Haemelburg nach Grebe 1904.
Polytrichum strictum Banks. Aufden sumpfigen
Lempewiesen im Reinhardswalde Juli 1903.
Polytrichum commune L. Nach Grimme ziem-
lich häufig bei Melsungen.
Polytrichum commune var. # uliginosum Hüben.
Am Fuße des großen Belgerkopfs i. d. Söhre
in sumpfigen Waldstellen.
Polytrichum commune var. y minus Weis. In
den Beberbecker Teichen, im Lempe- und Stein-
bachtale 4./6. 1904 und neben Waldwegen
zwischen Niedenstein und Sand, August 1904.
AXXXI Fam. Buxbaumiaceae.
Busbaumia aphylla L. Nach Grimme bei Hilgers-
hausen und Melgershausen (Kreis Melsungen).
Diphyscium sessile Schmid. Nach Grimme bei
Beiseförth, Elfershausen, Melsunger Stadtwald,
Connefeld, Eiterhagen und Schwarzenberg im
Kreise Melsungen.
693.
654.
655.
679.
676.
678.
681.
a ee u 0 ie
%y
Dr. ©. Laubinger. E
Toy re SD
XXXIL Fam. Fontinalaceae,
Fontinalis antipyretica L. Im Bache unter dert i
Kitzkammer am Meißner flutend und fruchtend.
Antitrichia curtipendula Hedw. An Bäumen
und Steinen des Holzappegebietes im Reinhards-
walde cfrcet. 24./8. 1903. Nach Grimme am
Heiligenberge bei Gensungen cfrect.
XXXIV. Fam. Neckeraceuae.
Neckera pumila Hedw. An Buchenstämmen auf
dem Waldknüll.
Neckera crispa (L.) Hedw. Nach Grimme steril
auf Kalk bei Eubach (Kr. Melsungen); nach Uloth
an der Weidelsburg bei Naumburg in Hessen.
Neckera complanata (L.) Hüben. Im mittleren
Ahnetal, rechtes Ufer, an einem großen, nassen
Trappquarzblocke cfrct.; ferner cfrct. am
Grunde alter Buchen am Nordostabhange der
„Burg“ bei Altenritte nahe dem Felsenkämmen
und bei Oberaula an der Perlkuppe 1904.
XXXVIL Fam. Leskeaceae.
Leskea polycarpa Ehrh. Nach Grimme bei
Spangenberg. |
Anomodon viticulosus L. Nach Uloth anı Meißner.
Anomodon longifolius Schleich. Am Madener
Stein bei Gudensberg 1904; in einem Wäldchen
bei Lamerden im Diemeltale auf Muschelkalk.
Exc. Grebe-Laubinger 30./3. 1903; nach Grimme
am Heiligenberg bei Gensungen. i
Pterigynandrum filiforme (Timm.). Verbreitet
bei Cassel, cfrct. am Grunde alter Bäume,
auf schattigen Steinen des Reinhardswaldes,
des Kaufunger Waldes, des Meißners etc.; nach
Grimme auf Basalt am Steinbruch zwischen
- Empfershausen und Eiterhagen; am Schloßberg
bei Günsterode und am Falkenkopf bei Elfers-
Dez (Kreis Melsungen). | ES:
Me PTR RL OERERNTEE PL N RINEREFUN
—1
ID
Beiträge zur Moosflora von Niederhessen. 7.
8
Thuidium tamariscinum (Hedw.). Nach Grimme
häufig im Kreise Melsungen, so cfrct. bei
Rhünda, bei Vockerode, Spangenberg und Beise-
förth. Nach Uloth an der Weidelsburg bei
Naumburg in Hessen.
Thuidium delicatulum (Dill... Nach Grimme bei
Herlefeld (Kreis Melsungen).
Thuidium recognitum (L. Hedw.). An Basalt-
geröll des Hirzsteins (Südostrichtung nach
Elgershausen zu) efret. Exec. Grebe-Laubinger
2:/4...1902.
Thuidium abietinum (Dill. L.). Sehr verbreitet
an den sonnigen Abhängen der Firnskuppe
und am Hohlstein im Habichtswalde 1903;
nach Grimme bei Melsungen häufig auf Kalk.
XXXVII Fam. Zypnaceae.
Platygyrium repens (Brid.. Nach Grimme bei
Vockerode und Spangenberg, bei Weidelbach,
Falkenkopf bei Elfershausen im Kreise Melsungen.
Pylaisia polyantha (Schreb.).,. Am Mühlenberg
zwischen Windhausen und Uschlag an alten
Eichen, neben Zeucodon sciuroides, diese über-
ziehend, 1904; nach Grimme bei Eubach (Kreis
Melsungen) auf Sambucus; nach Uloth an
Rinde junger Buchen und Tannen des Esche-
bergs und am Schöneberg bei Hofgeismar.
Climacium dendroides (Dill). Nach Grimme
häufig bei Günsterode cfrct. (Krs. Melsungen).
Isothecium myosuroides Dill. Steril an Basalt
des Hirzsteins bei Elgershausen 2./4. 1904.
Brachythecium salebrosum (Hoffm.). Auf steinig.
Waldboden des Hirzsteins bei Elgershausen,
Grebe 2 /4. 1904.
Brachythecium plumosum (Sw.). An Böschungen
des Bassins in der Aue — Cassel 7./10. 1903;
an Steinen der Ahnequellen im Habichtswalde
, GC. Laubi h ti
12 Dr. ©, Lanbingen. | Bien.
13./6. 1904; nach Grebe im Bache der Immen-
häuser Teiche; nach Grimme im Melsunger
Stadtwalde, Wildsberg und Wollrode (Kreis
Melsungen).
139: Brachythecium populeum (Hedw.). Nach Grimme
am Heiligenberg bei Gensungen.
138. Brachythecium curtum (Lindb.). An Sandsteinen
in der Holzappe, nahe unter den Quellen am
Staufenberg im Reinhardswalde; ferner auf
feuchten Sandsteinen in einem Graben unter
dem Friedrichstollen am Meißner.
742. Brachythecium reflecum (Starke). Nach Uloth
auf dem Hirschberg bei Großalmerode.
744. Brachythecium glareosum (Bruch.). Nach Grimme
im Markwald bei Hilgershausen (Kr. Melsungen).
746. Brachythecium albicans (Neck.). Auf Muschel-
kalk des Mittelbergs bei Heckershausen 14./10.
1904; nach Grimme bei Melsungen am Wege
zum Oarlshagen cfrct.
748. Brachythecium rivulare Br. eur. Nach Grimme
bei Melsungen steril ziemlich häufig; nach
Quelle im Köhlergrunde bei Vernawahlshausen ;
nach Kummer an Steinen der Bäche des
Blümerbergs bei Münden.
GE, Eurhynchium striatum (Schreb.).. In einem
Wäldchen bei Lamerden (Diemeltal) auf Muschel-
kalk. Exc. Grebe-Laubinger 30.3. 1903; nach
Grimme am Heiligenberg bei Gensungen.
769. Eurhynchium piliferum (Schreb.). Nach Grimme
bei Melsungen.
il: Eurhynchium Stokesii (Turnerf.) In der Aue
(Cassel) auf kurz begraster Erde, in Tannen-
schlägen am Theaterberge cfrcet.; Schlucht
bei Bergshausen 1903; nach Grimme am
Sommerberg bei Malsfeld. u
776. Eurhynchium Swartzii (Turn). An Basalt der
Kalbe. *
784.
796.
803.
806.
809.
810.
3.
829.
Beiträge zur Moosflora von Niederhessen. 73
Eurhynchium Schleicheri (Hedw. fill... An
faulenden Baumstämmen im Bruch hinter dem
Oktogon. 25./5. 1903.
Rhynchostegium confertum (Dicks). Nach Grebe
auf Sandsteinen der Eisenbahnbrücke bei der
Hegemühle; nach Grimme bei Wilsberg (Kreis
Melsungen).
Rhynchostegium rusciforme (Neck.). Im Firns-
bache; nach Grimme b.Wollrode (Kr. Melsungen.
Plagiothecium undulatum (UL... An feuchten,
schattigen Stellen der Winterlitt bei Uschlag
c{ret.; am nördlichen Abhange des Bilsteins
bei Oberkaufungen auf nassen Buntsandsteinen
cfrcet.; Kellerwald.
Plagiothecium Roeseanum (Hampe). Nach Grimme
bei Kehrenbach (Kreis Melsungen).
Plagiothecium depressum (Bruch.). Naclı Grimme
bei Kehrenbach (Kreis Melsungen).
Plagiothecium silesiacum (Seliger). Nach Grimme
am Heiligenberge bei Gensungen.
Amblystegium subtile (Hedw.). Nach Grimme
am Schloßberge bei Günsterode und am Falken-
kopf bei Elfershausen (Kreis Melsungen).
Amblystegium fiicinum (L.) de Not. Nach
Grimme bei Deute (Kreis Melsungen) efret.
Amblystegium fluviatile (Sw.). Im Bache bei
Immenhausen (Kreis Hofgeismar) cfrct. nach
Grebe Mai 1904. An Basaltsteinen unter der
Teufelsbrücke zu Wilhelmshöhe Juni 1904.
Hypnum Sommerfeltii Myrin. An feuchten Kalk-
steinen im Ahnetale März 1903; auf Muschel-
kalk am Mittelberg und Stahlberg bei Heckers-
hausen März 1903.
HAypnum chrysophyllum Brid. Auf Muschelkalk
am Rammelsberg bei Öassel und im Hain bei
Allendorf a.d.W. Nach Grimme am Schloßberg
b. Spangenberg u. bei Connefeld (Kr. Melsungen).
74
833.
834.
837.
544.
845.
817.
348.
851.
2 it IT)
Dr. ©. Laubinger. er
Hypnum vernicosum Lind. Auf Sumpfwiesen
hinter Kirchditmold (Oassel). 2
Hypnum intermedium Lind. Auf den Ahne-
talwiesen zwischen dem Bühl und der Restau-
ration am Ahnetale Mai 1904. Nach Grebe
an Kalkquellen bei Liebenau (Kreis Hofgeismar)
913 LI
Hypnum uncinatum Hedw. Auf torfiger Hute
unterhalb des Ziegenkopfs 27./3. 1904; an den
Helfensteinen und im oberen Basalttuffbruche
des Dörnbergs 11./4. 1904; im Sommerholz bei 4
Neue Mühle auf Buntsandstein 16./5. 1903;
am Nordabhange des Bilsteins im Kaufunger
Walde auf Basalt; nach un am Hirschbeid |
bei Großalmerode.
Hypnum aduncum Hedw. Auf Sumpfwiesen
hinter Kirchditmold (Cassel) 25./5. 1903; auf
moorigen Sumpfwiesen der Eckstruth und ım
Steinbachtale des Reinhardswaldes. Exc. Grebe-
Laubinger 7./6. 1904.
HAypnum Kneiffii (Br. eur). Auf Moorwiesen
der Eckstruth und des Steinbachtales bei Hom-
bressen im Reinhardswalde. Exc. Grebe-
Laubinger 7./6. 1904. |
Hypnum polycarpon Bland. Mooriger Sumpf
an den Gießbachquellen bei Beberbeck, gesellig
a Aypn. pratense Koch. Exec. Grebe-Laubinger
6. 190%.
in exannulatum Gümb. In Wiesengräben
der Immenhäuser Teichei. Kreis Hofgeismar, mit
Hypn. vernicosum, Philonotis caespitosa u. a.,
nach Grebe 22./5. 1904; ferner auf Moorwiesen
der Eckstruth und im Steinbachtale bei Hom-
bressen. Exc. Grebe-Laubinger 7 /6. 1904.
Hypnum fluitans (Dill). Im Bassin des Park s
zu Windhausen 1904. R
a A u Zi
&
E
j
899.
00.
Beiträge zur Moosflora von Niederhessen. 75
Aypnum commutatum Hedw. Im Grenzgebiete
bei Niedermarsberg an der Paulinenquelle 15./6.
1903; ferner an dem Eberschützer Tuffstein
absetzenden Quellen mit Zypn. falcatum (Kreis
Hofgeismar) nach Grebe.
Hypnum crista-castrensis L. efrct. in der oberen
Schlucht der Söhre (am Knie der Melsunger
Straße) auf Sandsteinblöcken; auf Basaltblöcken
an der Nieste; am Hühnerberg im Habichts-
walde und auf Basaltblöcken im oberen schattigen
Ahnetale cefrct.
Aypnum molluscum Hedw. Nach Grimme auf
Kalk häufig, und bei Connefeld (Kreis Mel-
sungen) cfrct. |
Hypnum incurvatum Schrad. Nach Uloth an
der- Weidelsburg in Hessen und am Heiligen-
berg bei Gensungen.
Hypnum Lindbergii (Lindb.) Schlucht hinter
Bergshausen auf feuchtem Buntsandstein 194.
Hypnum pratense Koch. Immenhäuser Teiche
(Kreis Hofgeismar) nach Grebe 21./5. 1904.
HAypnum palustre Huds. Nach Grimme bei Woll-
rode (Kreis Melsungen).
Hypnum cordifolium Hedw. In sumpfigen
Wassergräben in Nähe des Fackelteichs bei
Cassel 18./5. 1903; im Sumpflachen auf der
Trift zwischen Fuchskuppe und Firnskuppe
bei Harleshausen-Cassel cfrct.
Hypnım giganteum Schimp. Auf den Immen-
häuser Teichwiesen (Kreis Hofgeismar) efrct.!
Grebe 22.6. 1904; auf Sumpfwiesen der
Lichtenauer Hochebene nach Grebe 1903.
Hypnum stramineum Dicks. Nach Grebe auf
den Immenhäuser Teichwiesen Mai 1904; nach
Grimme bei Günsterode (Kreis Melsungen);
nach Uloth auf Moorboden bei Volkmarsen.
76 Dr. C. Laubinger.
910. Aylocomium brevirostre (Ehrh ). Analten Buchen
auf dem Steinberg bei Großalmerode; an Baum-
wurzeln unter der Kalbe (Meißner. Nach
Grimme bei Rhünda und am Falkenkopf bei
Elfershausen (Kreis Melsungen).
913. Zuylocomium triquetrum (L.) efret. in großen
Polstern an schattig-feuchten Stellen in der
Mitte der Schlucht zwischen Quelberg und
Wolfskaute bei Wolfsanger—Oassel Nach
Grimme cfret. am Lotterberge bei Wolfers-
hausen (Kreis Melsungen).
914. Aylocomium squarrosum (L.). la Gräben neben
der Straße zu den Herbsthäusern bei ÜOassel
cefrct. 27.5. 1905; auf Geröll unter der Kalbe
cfret. Nach Grimme cfrcet. bei Wollrode
(Kreis Melsungen). |
315. Hylocomium rugosum (Ehrh... Nach Grimme
bei Eubach (Kreis Melsungen).
Ill. Folgende Berichtigungen und Zusätze
in 48. Abhandlung und Bericht des Vereins für
Naturkunde zu Cassel über Laub- und Leber-
moose von Niederhessen (Cassel) und Münden
von Dr. ©. Laubinger haben stattzufinden:
. Zu Nr. 91 ist Oreoweisia statt Oroweisia zu setzen.
182 „ Trichodon vor cylindricus zu setzen.
186 „ zu setzen: nach Grebe „auf dem Meißner am |
Rande der Struthwiesen oberhalb Viehhaus“,
während zu streichen ist: „an feuchten Sand-
steinen beim Christianssitz des Meißners,
Grebe-Laubinger 29.8. 02“. j.
194 „ Distichium vor capillaceum zu setzen.
2449 „ zu setzen: Aquadukt statt Viadukt. |
255 „ der Satz: „an lehmig-sandigen Abhängen im
Sommerholz bei Neue Mühle“ zu streichen.
».n,
N N
Pro
nn: zu
x
Ro
:.Wg
er}:
Beiträge zur Moosflora von Niederhessen. BET,
Zu Nr. 309 ist Hüben. statt Hubn. zu setzen.
nn 352 „ HMougeotii statt Mougeolti zu setzen.
> „m 43 „ Wulf statt Wolf zu setzen.
„nn 440 „ Zntosthodon statt Enthosdodon zu setzen.
556 „ Mitt. statt Mitb. zu setzen.
u» m 587 „ ühyphylla statt itiphylla zu setzen.
608 „ Catharinaea statt Catharinea zu setzen.
nn. 104 „ FPylaisia statt Pyleisia zu setzen.
4% n 106 „ Orthothecium statt Orthotecium zu setzen.
%» n 113 „ Climacium statt Climatium zu setzen.
750 „ Geheebii statt Gehebii zu setzen und der
Satz „nach Kummer an Gestein der Bäche
des Blümerbergs, sowie der Zusatz „nach
Quelle im Köhlergrund bei Vernawahls-
hausen“ zu streichen.
sl4 „ irriguum statt irrignum zu setzen.
IV. In der 48. Abhandlung und Bericht des
Vereins für Naturkunde zu ÖOassel sind folgende
Moose aus den oben angegebenen Gründen
zu streichen:
Nr. 4 Sphagn. imbricatum Hornsch., als irrtümlich er-
wähnt.
„253 Barbula paludosa Schleich.
„ 386 Orthotrichum patens Bruch.
„ 392 Orthotrichum tenellum Bruch.
„299,7 Philonotis fontana var. y falcat. Brid.
„590 Pseudoleskea atrovirens (Dicks).
„ 154 sScleropodium illecebrum \ail, Schwägr.
„866 HAypnum fastigiat. Brid.
Nach Zufügung der sub I erwähnten 38 Moose, die
als neue für das Gebiet Niederhessen (Oassel) und Münden
zu bezeichnen sind und nach Streichung der sub. IV er-
wähnten 7, verbleiben hier 31, wodurch das Gesamt-
ergebnis sich bis Mai 1905 auf 405 Arten stellt.
78 Dr. ©. Laubinger. FE ge
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b) Lebermoose.
Sarcoscyphus emarginatus Ehrh. An schattig-feuchter
Stelle des Ahlbergs und bei Immenhausen (Reinhards-
wald). a
Sarcoscyphus Funkii N. ab Es. Auf Lehmboden und
an Grabenrändern der Hümmer Hute.
Scapania albicans L. Am Ahlberg im Reinhardswalde
Scapania curta N. ab Es. Schlucht bei Bergshausen, 4
Schlucht am Lohberg zwischen Fissid. taxifol. und
Dicranella heteromalla 23.6. 1903. 4
Scapania umbrosa N. ab Es. In den Teufelslöchern des
Meißners und im Knüllgebirge.
Scapania undulata N. ab Es. Am Ählberg im Reinhards-
walde, im Lempegebiet des Reinhardswaldes, Massen-
vegetation und vielfach im Kaufunger Walde. 1903.
Jungermannia barbata Schreb. Im Sommerholz beiNeue
Mühle 1904, am Westberg bei Hofgeismar auf Basalt
und auf Basalt unterhalb des Aquadukts in Wilhelms-
höhe 1905.
Jungermannia quinquedentataWeb.An feuchten schattigen
Basalten des Kuhbergs am Druseltale 1903; am
Madener- und Scharfenstein bei Gudensberg 1903.
Jungermannia pusilla Nees.. Auf Lehmäckern zwischen
Grebenstein und Kelze.
Jungermannia Starkii N. ab Es. Im Sommerholz bei Neue BE
Mühle auf Buntsandstein 1903.
Jungermannia connivens Dicks. Im sphagnösen Erlen-
sumpf des Meißners. ä
Jungermannia bicuspidata L. Im Ahnetale und an
feuchten Steinen des Katzensteins (Habichtswald.
Jungermannia divaricata N. ab Es. An nassen Steinen
der Kohlenstraße oberhalb Neuholland im Druseltale :
und an Sandsteinen des Sandershäuser Berges 1903.
Beiträge zur Moosflora von Niederhessen. 79
| Jungermannia commutala Hüben. Kaufunger Wald, Weg
zur Hörne bei Allendorf a. d. Werra und Schneise
gegen Freienhagen in der Söhre.
Jungermannia Taylori Hook. Im Reinhardswald um den
Staufenberg zwischen Sphagneen (Möhl).
Jungermannia crenulata Smith. An schattig -lehmigen
Grabenrändern zwischen Hofgeismar und Beberbeck
(Möhl).
Jungermannia hkyalina Lyell. Schlucht am Lohberg nahe
| dem Ausgang auf dem Gehänge an der rechten Quer-
schlucht, auf feuchtem sandigem Lehmboden.
Liochlaena lanceolata N. ab Es. Waldschlucht am Ahl-
berg im Reinhardswalde. |
Lophocolea bidentata N. ab Es. Zwischen anderen Moosen
an feuchten Steinen der Straßengräben oberhalb Neu-
holland im Druseltale 1905.
Lophocolea heterophylia Schrad. Auf feuchtem Basalt
des Hirzsteins bei Elgershausen 1904; nach Grebe
am Grunde schattiger Buchen im Reinhardswalde.
Lophocolea minor. N. ab Es. Nach Grebe auf Kalk am
Waldrande bei Ostheim ım Diemeltale 1904.
Chiloscyphus polyanthus N. ab Es. Auf schattig-feuchten
Felsen des Stahl- und Staufenbergs 1904.
Lepidozia reptans N. ab Es. Verbreitet an schattig-
feuchten Stellen des Nordabhanges des Ziegenkopfs
auf Tertiärsand und Basalterde 1903.
Mastigobryum trilobatum L. Im Schatten hoher Farne
am Nordabhange des Bilsteins im Kaufunger Walde
auf feuchter Basalterde; in der Jekelschlucht bei
Speele auf feuchtem Buntsandstein ; im lichten Walde
- des Baunetals oberhalb Guntershausen 1903.
Trichocolea Tomentella N. ab Es. An sumpfigen Stellen
der Wurmbergwiesen neben der Rasenallee 1904.
Nach Grebe im Reinhardswalde und im Wesertale
auf quelligen Waldstellen.
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80 | Dr. ©. Laubinger. 3% = Be gr
Radula complanata Dumort. An Ulmenrinde a E* m
Brasselsberge und an Buchen der Firnskuppe 1904.
Madotheca navicularis N. ab Es. Auf Kalkboden a
unteren Lindenberge (hinter Kirchditmold) rechts vom
Fahrwege in Menge. 3
Lejeunia serpyllifolia Liber. An bemoosten Baumenäl
in der Söhre 1903. 3
Pellia epiphylla L. An einem tuffsteinbildenden Bache
des Heubergs bei Lamerden im Diemeltale 1903; im
Niestetale hinter Heiligenrode. | 5
Blasia pusila Mich. Schlucht bei Bergshausen (in
der Söhre). a
Aneura multifida Hüben. Druseltal—Ziegenkopf 1903.
Ricciella fluitans A. Braun. In einem Teiche bei Saba-
burg im Reinhardswalde 1903.
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20
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Register über Dr. L. Pfeiffers Moosherbarium. 81
Register
über das im Naturalienmuseum zu ÜCassel befindliche
Moosherbarium
von Dr. Louis Pfeiffer (f zu Üassel).
Aufgestellt von Dr. ©. Laubinger in Cassel.
In den Jahren 1843 bis etwa 1850 beschäftigte sich
Herr Dr. L. Pfeiffer zu Öassel besonders mit der Fest-
stellung der Moosflora Niederhessens (Oassel) und Mündens,
deren Ergebnisse in seiner Flora von Niederhessen und
Münden, II. Band, Oassel 1855, Druck und Verlag von
Th. Fischer, veröffentlicht sind. In dieser Flora werden
etwa 225 sicher festgestellte Laub- und etwa S6 Leber-
moose angegeben, die sämtlich nach Angabe Pfeiffers
von bewährten Kennern, wie Bartling, Hampe, Raben-
horst, Sonder, J. Vahl u.a. geprüft wurden.
Außer diesen in Niederhessen und bei Münden vor-
_ kommenden Moosen befindet sich im Pfeifferschen Herbar
noch eine größere Anzahl anderer Moose aus der Um-
gebung Göttingens, dem Harze, der Umgebung Ham-
burgs, aus dem Dauenburgischen, Norwegen, Schottland,
Lappland, Island, Nordamerika, Sumatra, Nepal, der
Schweiz, Italien, aus den bayerischen und österreichischen
Alpen, die Pfeiffer von Freunden und Bekannten, wie
Bartling, Sonder, J. Vahl, Oassebeer, Philippi
Griesebach, Rabenhorst u.a., zugesandt wurden.
Die einzelnen Moose dieses Herbars sind größten-
teils in Papierkapseln mit Angabe des Fundorts, der Zeit
und des Sammlers, und diese Kapseln zwischen haltbarem
Foliopapier in sechs Mappen, die die Nummern III bis
VIII tragen, aufbewahrt. Außerdem liegt eine größere
Anzahl sog. Mustermoose zur Vergleichung mit anderen
Moosen bei.
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39 Dr. C. Laubinger.
Leider ist dies Moosherbar nicht geordnet, doch soll
dies in nächster Zeit geschehen. f
Die in nachfolgender Liste in I. Rubrik stehenden
Nummern entsprechen denen der Kryptogamenflora von
Rabenhorst, IV. Band, II. Aufl. „Die Laubmoose*,
von K.'G. Eimpricht:
Die in der II. Rubrik stehenden Nummern sind die,
unter denen sie Pfeiffer in seiner Flora von Nieder-
hessen anführt, während die in dieser Rubrik ohne Nummern
stehende solche betrifft, die nicht der Flora Niederhessens
entstammen.
Die in gesperrter Kursivschrift voranstehenden
Namen der Moose sind die jetzt nach Limpricht ge-
bräuchlichen, während die in nicht gesperrter Kursiv-
schrift darunter stehenden diejenigen betrifft, unter denen
sie im Herbar Pfeiffers bezeichnet sind. |
ER Il. Ord. Sphagmaceen.
Rubr. | Rubr.
1 | 1548 Sphagnum cymbifolium Ehrh, cfrct. bei Holz-
hausen am Reinhardswalde 30./8.1843 und neben
dem Frauholleteich am Meißner 5./8. 1839.
Sphagnum palustre Linn.
7|142 Sphagnum acutifolium Ehrh. cfrct. bei Holz-
hausen 17./4.1844 und Frauholleteich Weihnacht.
1843.
Sphagnum capillifolium Ehrh.
2 subulatum Brid.
11 | 1553) Sphagnum compactum Brid. Zwischen Ziegen-
und Nienhagen 13./8. 1844; zwischen Rasenallee
und Nordshausen 18./7. 1844.
Sphagnum rigidum (Sch.).
13 ı 1554 Sphagnum subsecundum Nees. In tiefen
Sümpfen u. Mooren, so Kaufunger Wald, Feder-
bruch bei Holzhausen, Meißner. ;
17 1 1549| „ sqmarrosum Pers. cfrct. am Habichtswalder
Bergwerk und im Reinhardswald 18./7. 1844. iR
20 | 1550| „ molluscum Bruch. An Rändern von Torfgräben
und Mooren etc. selten; am Niesteabhang, bei
Holzhausen, Meißner. 5
21 | 1551| ,„ cuspidatum Ehrh. Im Birkenwäldchen bei Holz-
hausen 11./5. 1843. Ne
Rubr.
30
32
35
40
41
43
46
47
48
50
32
II.
Rubr.
1547
1544
1546
1545
1540
Register über Dr. L. Pfeiffers Moosherbarium. 83
Il. Ord. Andreaeaceae.
Andreaea peirophila Ehrh. ‚An Basalten um ,
den Frauholleteich und an der Kalbe 1843.
Andreaea alpina Hedw.
Andreaea Rothii Web.u. Mohr. Im Okertale des
Harzes, ddt. Bartling.
Andreaea nivalis Hook. e Scotia misit Hooker
Wickstroomio, ddt. J. Vahl.
IV. Ord. Bryineae.
Trib. I Oleistocarpae.
Il. Fam. Ephemeraceae.
Ephemerum serratum (Schreb.). Am Wege
nach Heckershausen 15./2. 1843 u. Forst 20./3. 1843.
Phascum serratum Schreb. |
Ephemerella recurvifolia Dicks. Soll nach
Pfeiffer auf sonnigfeuchten Äckern bei Allen-
dorf a. d. Werra vorkommen.
Ephemerum brachycarpeum Rabenh.
Il Fam. Physcomitrellaceue.
Physcomitrella patens (Hedw.). Bei Allen-
dorf, legit Hampe.
Phascum patens (Hedw.).
III Fam. Phascaceae.
Acaulon muticum Schreb. Am Lohberg 1. /4. 1843,
. Phascum mulicum Schreb.
Phascum cuspidatum S chreb. Gemein.
»„ piliferum Schreb. Bei Buntebock und bei
der Kaffeemühle in Nähe der Krankenhäuser
15./2. 1844. |
„ eurvicollum Ehrh. (Hedw.). Bei Wolfs-
anger 21./4. 1844. |
Mildeella bryoides Dicks. Soll nach Pfeiffer
am Lindenberg und am Fuße des Dörnbergs auf
tonigem Boden vorkommen.
Phascum bryoides Schreb.
Astomum crispum (Hedw.),. Am Wege zur
„Neue Mühle“ und am Forst 1./3. 1843.
Phascum crispum.
6*F
54
I: I.
Rubr. | Rubr.
53 er
54 —
59 =
62 | 1605
64 —
69 En
73 | 1504
74 | 1503
78 | 1502
84 —_
89 | 1497
90 —
5, Hymenostomum microstomum (Hedw.). Am
a FE, RN ERDE “ rs !
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Dr. ©. Taubinger. Be ı\
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IV. Fam. Bruchiaceae. .
Pleuridium nitidum Hedw. E fora Götting., E
ddt. Bartling. |
Phascum azxillare Dicks.
Pleuridium alternifolium Dicks. Am NER
nach Heckershausen und in der Aue 1./3. 1843.
Phascum subulatum Schreb.
Bi
V. Fam. Voitiaceae.
Voitia nivalis Hornsch. Seltene Hochgebirgs-
pflanze.
Trib. II Sitegocarpae.
Subtrib. I Acrocarpae.
VI. Fam. Weisiaceae.
Fußwege nach Heckershausen.
Gymmostomum vupestre Scheich. Aus der
Gasteiner Gegend legit et dedicavit Bartling.
Anoectangium compactum Schwägr Aus
Norwegen.
Weisia crispata (Bryol. germ.). Soll nach
Pfeiffer an sandigen Abhängen des Fuldabergs
bei Sandershausen vorkommen.
Weisia 9 gymnostomoides Brid.
Weisia viridula (L... Im Habichtswalde und bei
Wernigerode.
Weisia controversa Hedw.
Grimmia crispa Roth.
N controversa Schrad.
Dicranoweisia cirrata (L). Am Dörnberg 24.3.
1844, am Hohen Hagen bei Göttingen.
Weisia cirrata (Hedw.).
+
VII Fam. Rhabdoweisiaceae. J
Oreas Martiana (Hoppe etHornsch.). Charakter-
moos der Centralalpen an kalkfreien Felsen.
Weisia Martiana H. et H.
Cynodontium polycarpum (Ehrh.). Im Harz,
Dicranum polycarpum Ehrh. Be
Cynodontium strumiferum Ehrh. AmMeißner, i
et Holmiae de J. Vahl.
Dicranum strumiferum (Ehrh.).
;
2
e:
#.
Rubr.
93
99
101
102
104
105
107
108
132
1495
1493
1494
1492
Register über Dr. L. Pfeiffers Moosherbarium. 85
Dichodontium pellucidum Schimp. Ahnetal
27.3. 1843.
Dicranum pellucidum Hedw.
Dicranella Schreberi (Swartz). Soll nach
Pfeiffer auf feuchtem, lehmigem Boden, an Gräben
und Bachufern, so am Bergabhang, hinter Schön-
feld, vorkommen.
Dicranum Schreberi (Hedw.).
Dieranella crispa (Ehrh.).
Dicranum crispum (Hedw.)
Dicranella rufescens (Dicks.). Soll nach Pfeiffer
auf feuchter, lehmiger Erde hinter Schönfeld und
auf Äckern beim Glockenteich (Mönchehof) vor-
kommen.
Dicranum rufescens Turn.
Dicranella varia Hedw. Am Ufer der Mom-
bach (Cassel) und aus Süddeutschland.
Dicranum varium Hedw.
Dicranella subulata Hedw. Am Lohberg bei
Wolfsanger und am Fuße der Hörnekuppe bei
Allendorf a. d. Werra.
Dicranum sululatum (Hedw.)
Dicranella cerviculata Hedw.
Dicranum cerviculatum Hedw.
Dicranella heteromalla (Dill.) Allgemein ver-
breitet.
Dicranum heleromallum (Hedw.).
Dicranum spurium Hedw. Sandershäuser Berg
12./4. 1844 et Lauenburg, lt. Nolte.
Bergeri Bland. Unter der Kalbe des Meißners.
Dicranum Schraderi W. et M.
undulatum Ehrh. Im Stadtwäldchen.
„ scoparium Ehrh. Schwalbental u. auf Geröll
oberhalb des Frauholleteichs am Meißner, Weih-
nachten 1843.
„ congestum Brid. Zwischen Kalbe und Frau-
holleteich 7./9. 1844.
„ elongatum Schleich.
„ montanum Hedw. In Swetia legit J. Vahl.
»„ flagellare (Hedw.) Juli, August; in feuchten
Waldungen, auf Triften, an morschen Bäumen,
auf Erde etec.i. Stadtwäldchen, Meißner, Habichtsw.
„ longifolium Ehrh. An der Kalbe des Meiß-
ners 25./12. 1845.
”
86
IR
Rubr.
139
151
153
154
162
163
164
166
169
170
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Dr. ©, Laubinger. 1
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I.
Rubr.
1482
1483
1327
1500
1501
Campylopus flexwosus L. In der Winterlitt bei
Heiligenrode.
Dicranum flexuosum (Hedw.).
Dicranodontium longirostre (Starke). Soll
nach Pfeiffer im „Schwarzen Loch“ bei Vecker-
hagen und an faulen Baumstämmen, tiefen, ab-
schüssigen, bemoosten Schluchten und in dunklen, _
feuchten Gebirgswäldern vorkommen.
Trematodon ambiguus (Hedw.). Aus Norwegen,
dedicavit J. Vahl.
„ . brevicollis Hornsch.
X. Fam. Leucobdbryaceae.
Leucodbryum gyglaucum NL. cfret. im Federbruch
bei Holzhausen.
Diceranum glaucum Hedw.
XI. Fam. Fissidentaceen.
Fissidens bryoides (L.).. Hedw. Am Stahlberg,
Ahnetal, Lohberg, Erbsmühle bei Großalmerode,
Schönfeld, Neue Mühle etec.
„ incurvus Starke. Bei Allendorf a. d. Werra
auf Felsen.
„ .esilis Hedw. Am Wege nach Heckershausen.
„. osmundioides (Swartz). Bei Holzhausen
13./3. 1843.
„ adianthioides L. Ahnetal, Bilstein im
Höllental, Stadtwäldchen etc. verbreitet.
„ taxifolius L. Ahnetal, Bilstein im Höllental,
Neue Mühle, Wolfsanger etc.
XII Fam. Seligeriaceen.
Seligeria Doniana (Smith). E Scotia misit
Greville, ddt. J. Vahl.
Gymnostomum Donianum Sm. .
Seligeria pusilla Ehrh. Auf Sandfeldern bei
Göttingen. \
Weisia pusilla Hedw. et Schrad. 3
Seligeria recurvata Hedw. Bei Gelnhausen,
legt. Cassebeer.
Weisia recurvata Brid.
Stylostegium caespiticium (Schwägr.).
Gymnostomum caespiticium W. et M.
Blindia acuta (Huds.)
Weisia acuta Hedw.
L’
184
188
189
190
194
197
Register über Dr. L. Pfeiffers Moosherbarium. 87
XIIl. Fam. Campylostegiaceen.
Brachydontium trichodes (Web. fil.) Bei
Adelepsen im Bramwald, dedicavit Bartling.
Weisia trichodes Funk.
XIV. Fam. Ditrichaceae.
Ceratodon purpureus L.
Diceranum purpur. Hedw.
1499| Trichodon ceylindricus (Hedw.) Schimp. E
flora Göttingensi.
Ceratodon cylindricus Hübn.
1511|) Ditrichum tortile (Schrad.), Auf Sand- und
Lehmboden an lichten Waldplätzen und Gräben,
so Schlucht am Habichtswalder Bergwerk, Bal-
horner Steinbruch.
Trichostomum tortile.
— „tortile var. £. pusillum (Hedw.). E Holmia
leg. Hartmann, dedicavit J. Vahl.
Trichostomum pusillum Hedw.
1509| „khomomallum (Hedw.). In Lapponia legit, qui
commiss. J.Vahl; zum Hain bei Allendorf a.d.Werra
6./4. 1844.
Didymodon homomallum (Hedw.)
1510| „flexzicaule (Schleich.). Im Ahnetal bei Cassel
22./4. 1844.
Didymodon flexicaule Schwägr.
— „glaucescens (Hedw.). Ex Upsala, legt. Vahl;
ferner an den Höllensteinen, ddt. Bartling.
Didymodon glaucescens W. et M.
1508|) „pallidum (Schreb..,. Am Staufenberg bei
Heckershausen 9./6. 1843.
Trichostomum pallidum Hedw.
1507 | Distichium capillaceum (Sw.). Bei Allendorf
und bei Sooden a. d. Werra cfrct.
Didymodon capillaceum Schrad.
— „inclinatum Ehrh. In Wäldern bei Jodenburg
in Kärnthen.
Ceratodon inclinatum Hübn.
XV. Fam. Pottiaceue.
1529| Pterigoneurum cavifolium (Ehrh.) Auf dem
Kratzenberg.
Pottia cavifolia Ehrh.
Gymnostomum ovatum Hedw.
Rubr.
199
200
201
205
204
208
209
214
215
238
241
242
246
251
254
255
1514
1513
1526
Er na a a en
Dr. C. Laubinger.
Pottia minutula (Schleich.). E flora Götting,
dedicavit Bartling.
Gymnostomum minutum Schwägr.
iruncata (L.)., Am Wege nach Heckershausen.
Gymnostomum truncabum (Ehrh.) et (Hedw.)
„intermedia Turn. Bei der Kaffeemühle bei
Cassel 15./2. 1843 und bei Göttingen.
Gymmostomum irtermedium Turn.
„lanceolata (Hedw.). Am Kratzenberg 15./5. 1843.
Dermatodon lanceolat. Hübn.
Grimmia Schrad.
Encalypta h Kohl.
„Starkeana (Hedw.). Auf tonigen Äckern bei
Niedervellmar u. dem Glockenteich b. Mönchehof.
Anacalypta Starkiana Nees.
latifolia (Schwägr.)
Dermatodon latifolium Hübn. |
Didymodon rubellus (Hoffm.) Am Viehberg bei
Heiligenrode.
Anacalypta rubella Hübn.
Weisia curvirostra Hook. et Tayl.
Bryum rubellum Hoftm.
„tophaceus Brid. Auf Sandäckern bei Ober-
vellmar und Blaue Kuppe bei Eschwege Juni
1844, Cassebeer.
Anacalypta tophacea Bruch.
Trichostomum tophaceum Brid.
„rigidulus Hedw. Im Ahnetal b. Cassel 27./4. 1844.
Tortula tortuosa Huds. Im Ahnetal 20./7. 1844.
Barbula tortuosa W. et M.
Barbula unguiculata Huds. Am Mönchebers
25./2. 1842.
„fallax (Hedw.) Bei der Kaffeemühle und am
Kratzenberg. |
revulata Schrad. cfrct.. Am Baunsberg, 15./4.
1843 und an den Klippen beim Schafhof im
Höllental (Werra) 20./5. 1844.
„eonvoluta Hedw. Am Kratzenberg. \
Aloina brevirostris (Hook. et Grev.), Bei
Crumbach 21./8. 1843. a.
Barbula brevirostris Hübn. r
rigida (Hedw.). Im Hohlwege beim Scharfen-
stein (Gudensberg) 9/3. 1843. 2
Barbula rigida (Hedw.). | v-
N
>
P2]
2
S
2
”
Register über Dr. L. Pfeiffers Moosherbarium. 89
i 198
Rubr. | Rubr.
256 | 1525| Aloina ambigua (Br.eur) An Heckenrainen in
Crumbach.
Barbula ambigua Brtsch.
268 | 1518 Tortula muralis L. Allgemein verbreitet.
Barbula mur. Tim.
212 | 1517 „subulata L. Allgemein verbreitet.
276 | — 10141022 0.-Bruch.
Barbula latifolia Schwägt.
278 ı 1516| ,„Zaevipila Brid. FE fora Hamburgensi, dedi-
cavit Dr. Sonder.
Syntrichia laevipila Brid.
AT a
1 282 | 1515| „ruralis L. An der Kalbe des Meißners.
\ Syntrichia ruralis Hübn.
4
- XVI Fam Grimmiaceae.
2857| — Cinclidotus riparius (Host. Aus der Brenta
- bei Bassano in Italien.
R Racomitrium riparium Brid.
| 289 | 1480 | Schöistidium apocarpum L. Am Karen
Weinberg, Firnskuppe etc., Holmiae in loco a
Swartzio indicato, leg. J. Vahl. Aug. 1823.
Grimmia apocarpa Hedw.
290 | — „gracile Schleich. Links über der Löwenburg
zu Wilhelmshöhe 11./4. 1844 u. an der Kalbe 1843.
Grimmia gracilis Schleich.
e apocarpa £. gracil. Hübn.
291f| — „ alpiepla,var 2. rivulare‘(Brid.) Anden
Ahnequellen 6./5. 1844.
Grimmia rivularis Brid.
298 | 1470| Coscinodon cribosus (Hedw.). Am Ätna leg.
| Philippi.
Grimmia cribosa.
3022| — |Grimmia crinata Brid. Auf Steinen des Hain-
burgberges.
309 ı 1473| „commutata Hübn. Am Scharfenstein 22./4. 1803.
Ad rupes calcareas prope Rübaland flor. herceynica.
all ı — ovata W. et M.
311? — ne varsa, @jhanüs Horusch.
Grimmia affinis Hornsch.
pulvinata (L.) Smith. Verbreitet auf Dächern;
zwischen Frauholleteich und Lusthäuschen ete.
Schistidium pulvinatum.
| Dicranım x Swart.
Trichostomt. % W etM.
320 |; 1471
»
90
I. 1I.
Rubr. | Rubr.
322 | 1472
334 —_
337 1474
340 —
342 ! 1475
343 | 1476
344 | 1478
344y) —
349.1 1477
346 | 1479
348 | 1481
351 =
359 | 1466
362 | 1465
363 —
Dr. C. Laubinger.
Grimmia trichophylla Grev. An der Kalbe des
Meißners 16./5. 1844, et in rupib. pr. Adelepsen
ddt. Bartling.
Dryptodon patens (Dicks.). Upsala, legt. J. Vahl
August 1823.
Racomitr. patens Hübn.
Racomitrium aciculare L. In Nähe Frauholle-
teichs am Meißner, Ahnequelle, Schwarzwasser
am Meißner,
„fasciculare Schrad. E flora hercynica, ade,
Bartling, et prope Oderbrück, in sylvatieis leg.
J. Vahl, ddt. August 1823.
„heterostichum Hedw. Am Hohlstein, im
Habichtswalde 19/11. 1844. legt. Hoffm.; an der
Kalbe und a. d. Kitzkammer des Meißners 1843,
Trichostomum heterostrich. Hedw.
microcarpum (Schrad.). Faeroerne, ubi Haie
Lyngbg., ddt. J Vahl, August 1823.
„eanescens Weis, Timm. Steinbruch hinterä
Wolfsanger, San ee a. Druselgraben 10./4. 1844.
Trichostomum canescens Hedw.
Bryum canesc. d. Lindb.
„ceanescens var. y. ericoides (Web.). Bei
Wiesbaden fl. Laffon Oktob. 1823 und auf Felsen
des Harzes.
„lanuginosum Ehrh. Am Dörnberg 19./6. 1844.
Trichostomum lanuginos. Hedw.
Brachystelium polyphyllum (Dicks.). An
der Querenburg bei Münden, ddt. Wißmann.
Hedwigia albicans (Web.). Wilhelmshöhe, Firns-
kuppe, Burghasungen, Madenerstein. Meißner et
commiss. Funk et Dr. Gaertner.
Schistidium ciliatum.
Gymnostom. 2: Schr&b.
P2]
XVII Fam. Orthotrichaceaue.
Amphidium lapponicum (Hedw.). E Hoelmia,
Ulota Ludwigii (Brid.) An der Kitzkammer des
Meißners und von Birstein (Cassebeer). E
Orthotrichum coarctatum Beauv. 4
„ Bruchii Hornsch. Im Ahnetal und am Meißner.
„eurvifolia (Wahlenb.). In Lapponia legt
Wahlenberg, ddt. J. Vahl, August 1823. |
Orthotr. curvifol. Wahlenb.
Register über Dr. L. Pfeiffers Moosherbarium. 91
F: KT.
Rubr.| Rubr.
364 | 1464 | Ulota crispa (L.Gmel.). Im Ahnetale an Bäumen,
an Bäumen bei Wernigerode 1843.
Orthotr. crispum Hed.
366 | — = c#7059ul0 Bruch.
Weisia crispula Hedw.
368 , 1454 Orthotrichum anomalum Hedw. An der Ahne-
brücke der Dörnberger Straße, am Scharfenstein
9./3. 1844, am Weinberg, Kitzkammer etc.
Weisia anomala Schreb.
3A | 1852| „cupulatum Hoffm. An Basalten der Burg
Hasungen 6./5. 1844, pr. Lauenburg, leg. Nolte,
et Hamburg ad ripam Albis (Sonder).
„diaphanum (Gmel.. Schrad. An Pappeln bei
4 'Waldau und Obervellmar, sowie am Weinberg auf
A Steinen 1843.
8389 1462| „pumilum Swartz. Im Ahnetal und Habichts-
R wald 1843; Lauenburg, leg. Nolte, ddt. J.Vahl 1823.
8392 | 1461| „tZenellum Bruch. In der Aue bei Cassel und
am Dörnberg.
394 | 1460| „affine Schrad. Am Kratzenberg, Wilhelms-
höhe, Waldau, Schönfeld, Dörnberg, Meißner et
in arborum truncis prope Göttingen.
Polytr. affine Funk.
„rupestre Schleich. Auf Basalt im Ahnetal.
„Sturmii Hornsch. Am Scharfenstein, Madener-
stein, Dörnberg und am Hohen Hagen flor. Göt-
ting., ddt. Bartling, Wilhelmshöhe und v. Wer-
dorff bei Wetzlar 1843.
398 1459| „speciosum Nees et Esenb.
Orth. striatum Hedw.
Weisia striata Schreb.
Bryum striatum Link.
„obdtusifolium Schrad. An Alleebäumen des
Fuldadamms 1843.
376 | 1455
et Ann ann
395 | 1458
396 | 1453
403 | 1463
XVIIIL Fam. Zucalyptaceae.
407 | 1467 | Encalypta vulgaris Hedw. Sandgrube am
Kratzenberg und Madenerstein 1843.
„etiliata (Hedw.). Burghasnngen 13./6. 1844 et
prope Lauterberg, Hercyniae, legt. J. Vahl 1823.
Ei „apophysata Br. eur. Legt. Corinth.
Encalypta apophysata Nees. (affinis Hedw.).
„econtorta (Wulf). Ahnetal 22./3. 18483.
Encalypta streptocarpa Hedw.
409 | 1468
413 | 1469
417
418
428
429
430
437
440
442
444
449
454
1356
1535
1534
1533
1435
RR RUN EZ Re RE
vb ion.
Rn
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Dr. ©. Laubinger. rn.
XIX. Fam. Georgiaceae. a
Georgia pellucida Rab. Niestetal, Kaufunger
Wald, Frauholleteich am Meißner.
Tetraphis pellucida Hedw. EN
Tetrodontium Brownianum (Dicks.). VonWerm-
land Sueciae, legt. Wahlenberg, ddt. J. Vahl 1823.
XX. Fam. Schistostegaceue.
Schistostega osmundaceae Dicks. Bei Oder-
brück flor. Hercynia, ddt. Bartling, et e Finn-
landia, ddt. 1823.
XXI Fam Splachnaceae.
Dissodon Hornschuchii (Hornsch.) Hoch-
alpenmoos.
Systilium splachnoides Hornsch.
Tetraplodon urceolatum (nec Hedw.) Br. eur.
Splachnum urceolatum Hedw.
Splachnum sphaericum (Linn. fil.) Swartz.
Hochalpenmoos.
„ampwullaceum Linn.
XXIII Fam. Funariaceauae.-
Physcomitrium pyriforme L. Kirchditmold, hinter
dem Oktogon, Felsen am Wildschen Garten, Bil-
stein im Höllental 1844.
Gymnost. pyriforme Hedw.
Entosthodon fasciculare (Dicks.). Im Ahnetal
und am Wege nach Heckershausen. .
Gymnost. fasciculare Brid.
Funaria dentata Crome. Am Bilstein im
Höllentale.
Funaria hibernica Hoek. et Tayl.
„hygrometrica L. Vielfach verbreitet.
XXIV. Fam. Bryaceue,
Leptobryum pyriforme (L.) Schimp. Aufalten
Mauern und in Hohlwegen, auf den Felsanlagen
im Wildschen Garten und Bilstein im Höllental
bei Albungen. BR
Bryum pyriforme Hedw.
Plagiobryum Zierii (Dicks).
Pohlüi Zierii Schwaeg.
%r, ;.
. Fri
Register über Dr. L. Pfeiffers Moosherbarium. 93
IR 108
Rubr. | Rubr.
459 1441| Webera elongata Hedw. In der Winterlitt 1844,
im Sande bei Göttingen.
Pohlia elongata Hedw.
460 | — „tlongicolla (Sw.) Hedw. Braun.
„eruda (L) W.etM. Am Wege nach Spiekers-
hausen und am Lohberg, Burghasungen, Schlucht
über dem Frauholleteich, Kitzkammer a. Meißner
1843/1844.
462 | 1440| „nutans (Schreb.) Hedw. Im Niestetal, Ahnetal
und am Meißner mit Gymmost. concinuum et
Jung. Flörkii.
471: 1439| „annotina (Hedw.) Bruch. Bei Hamburg, ddt.
Dr. W. Sonder.
475 | 1436 | Mniobryum carneum L. Schönfeld b. Cassel 1843.
Bryum carneum UL.
46 — |Bryum bimum Schreb. Pfeiffer's Exemplare sind
nicht aus Hessen.
514 | 1431| „capillare L. In Wilhelmshöhe, am Lohberg und
Seesteine am Meißner 16./3. 1843 etc.
Bryum capillare Schreb.
3l6 — „obconicum Hornsch. Forma minor.
519 | 1432| ‚„caespiticium L. Am Dörnberg 30./5. 1843.
BA, „alpinum Huds. Fl angl. In Sumatra legit
Swartz, qui communicavit Wickstromio, a quo
accepit J. Vahl, qui dedit Pfeiffer.
227 | 1433| „erythrocarpum Schwägr. Vom Ätna, am
S.-W.-Abhange bei Montagmaola (höchstes Moor),
einmal beim Fackelteich bei Cassel gefunden.
31 | 1434| „atropurpureum Wahlenb,., in Web. et Mohr.
In der Söhre hinter Crumbach 29./5. 1843.
541 |; 1437 | „argenteum L. Am Schloßteich, Kattenburg etc.,
überall gemein.
545 ı 1430| „ Duvalii \oit. Auf Sumpfwiesen vor Holzhausen
17./4. 1843.
BI — „pallens Swartz. Ex Alpib., ddt. Bartling.
Mi — „turbinatum (Hedw.) In Groenlandia leg.
Wormskiold, qui communicavit Hornemanno, &
quo accepit J. Vahl, qui dedit Pfeiffer; (event. ist
dies Moos Br. versicolor A. Braun).
Bryum turbinat. Schweig.
349 | — „Schleicheri Schwägr. Braun.
80 | 1428| „pseudotriguetrum (Hedw. exp.) Schwägr.
Im Habichtswald und Sumpf hinter dem Oktogon
5./7. 1844.
94
T.
Rubr.
552
553
564
566
EL 2 BGE u 3 5» FE u I ze a at
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Dr. ©. Laubinger.
II. FERTRER
Rubr. id . u
1427 | Rhodobryum roseum (Weis). E Lapponia, aat.,
J. Vahl, August 1823; bei Schwalbental im Walde
Weihnachten 1843.
Weisia rosea.
Mnium roseum Hedw.
XXV. Fam. Mniaceue.
1420 Mnium hornum NL. Hinter Crumbach 25./4. 1844.
1421 orthorrkhynchum Brid. Ahnetal auf feuchtem
Kalk 30.5. 1843 et in Selandia, leg. J. Vahl, qui
commiss. Pfeiff.
Mnium serratum Schwägr.
”
1419| „,wundulatum (L.) Weiß. Bei Schönfeld und in
Wilhelmshöhe. | |
1422| ,„,rostratum Schrad. Ahnetal, et Jauenburg,
legt. Nolte et dedt. J. Vahl.
1423| „cuspidatum L. Ahnetal und Falkenstein bei
Elmshagen.
Bryum cuspidatum Schreb.
Hypnum aciphyllum W. et M.
Mnium serpyllifol. ß. cuspidat. U.
1425| „affine Bland. Auf Kirchditmolder Wiesen,
Wurmbergwiesen und Wiesengraben zwischen
Ehlen und Burghasungen.
1424| ,stellareReich, Hedw. Zwischen dem Habichts-
walder Bergwerk und Elgershausen 6./6. 1844.
1426| ,„cinclidioides Blytt. Am Frauholleteich des
Meißners 17./7. 1843.
1418| ,punctatum (L.Schreb.) Hedw. Wilhelmshöhe.
— | Cinclidium stygium Sw. Legt. J. Vahl,
XXVI Fam. Meeseaceae.
1442 | Paludella squarrosa (L.). Prope Christiania. a
Aus Niederhessen keine Exemplare im Herbar.
1233| Meesea trichodes (L.). Im Sumpf hinter dem Oktogon. t
Meesea uliginosa Hedw.
— „trichodes var. y. minor (Brid.). |
Meesia minor Brid. |
1444| „DZongiseta Hedw. Hinter dem Orioahe zu Wil |
helmshöhe. i
— |)Catoscopium nigritum Brid. \
a
|
|
|
|
|
oa
DD
oO
614
T.
Rubr. | Rubr.
Register über Dr. L. Pfeiffers Moosherbarium. 95
MH,
584 | 1417
1406
1407
1408
XXVII Fam. Aulacomniaceae.
583 | 1416 Aulacomnium androgynum L.
Mnium androgynum Linn.
„palustre L. An der Rasenallee bei Nordshausen.
Mnium palustre.
XXVIILI Fam Bartramiaceue.
Bartramia ithyphylla Haller. Am Sandershäuser
Berg und Burghasungen.
„Halleriana Hedw. Auf Buntsandstein ober-
halb des Frauholleteichs am Meißner.
„pomiformis L. Verbreitet.
x x var. £. crispa (Sw.). Am Brassels-
berg, Ahnetal, Burghasungen, Klausberg b. Allen-
dorf a. d. Werra und Milseburg.
Anacolia Webbii (Mont.) Schimp.
Bartramia Webb.
Plagiopus Oederi (Gunn) Burghasungen 4./5. 1843.
Bartramia Oederi Sw.
Conostomum boreale Swartz. (Hochnordisches
Moos!) In Islandia legt. Mörk, ddt. J. Vahl.
Philonotis marchica (Willd.) Sumpf hinter dem
Oktogon.
„Fontana (L.). Verbreitet.
Bryum fontanum Schreb.
Bartramia fontana Sw.
Mnium fontana UL.
„fontana NL. var.y. falcata Brid. Bei Bieber
in Hessen-Nassau.
Philonotis falcata Brid.
XXIX. Fam. Timmiaceae.
Timmia austriaca Hedw. Von Heiligenblut.
XXX. Fam. Polytrichaceae.
Catharinaea undulata (L.). Verbreitet.
„angustata Brid.
Polytrichum controversum Brid.
Oligotrichum hercynicum Ehrh. Aus Nor-
wegen, legt. Wahl.
Pogonatum nanum Schreb. An der Winterlitt
bei Heiligenrode.
Pogonatum subrotundum Lind.
„aloides (Hedw.)
Polytrich. aloides Hedw.
96
I.
Rubr.
616
617
617,
619
620
622
623
624?
627
629
630
636
641
644
645
651
652
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Il.
Rubr.
1409
1404
1405
1403
1400
1334
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f (2 N 5 2 Br;
Dr. ©. Laubinger. a Eko
FR
Pogonatum urnigerum 1.
Polytrichum urnigerum 1. 7
Polytrichum alpinum L. Aus Gastein, legt.
Bartling und v. Splügen in Graubünden 1842.
„alpin. var.y.septentrionale (Sw.) aus TER
land, legt. Wahlenberg.
„formosum Hedw.
„gracile Dicks. Plateau des Meißners.
„piliferum Schreb. Auf Heiden verbreitet.
„Juniperinum Willd. Habichtswald, Hohlstein.
„strictum var. £. alpestre (Hoppe). VonHolz-
hausen 30./8. 1843.
Polytr. alpestre.
„commnune 1. Auf Heiden.
XXXI Fam Zuxbaumiaceue.
Buszbaumia aphylla L. Schlucht an der Dörn-
hagener Straße 18./3. 1844.
Diphyscium sessile L. Im Ahnetale und hinter
Bergshausen.
Diphysc. folios. Mohr.
Subtrib. II Pleurocarpae.
XXXIIL Fam Zontinalaceaue.
Fontinalis antipyrethica L. Habichtswald,
Ahnetal 22./3. 1843.
„squamosa L.
Fontin. minor a. D. Prof. Feibero.
Dichelyma falcatum (Hedw.). In Norwegia
legit Hoffmann, Bang dedit J. Vahl.
XXXIII Fam Cryphaceae.
Leucodon sciuroides L. Im Ahnetal cfrct. 22.j3.
1843 et prope Götting. in sylvis ad arbores truncos.
Hypn. sciuroides L. r
Antitrichia curtipendula Hedw. Im Habichtsw.
Neckera curtipendula Willd.
Anomodon curtipendula Hook.
XXXIV. Fam Neckeraceue.
Neckera pennata (L.) Hedw. Legt. Laffon im
Himalayagebirge.
„oligocarpa Bruch.
Neckera intermedia Theden.
Register über Dr. L. Pfeiffers Moosherbarium. 97
B ER
Rubr. | Rubr.
653 | 1402| Neckera pumila Hedw. An Baumstämmen zwischen
Gottsbüren u. Helmarshausen 9./8. 1844, Lauen-
burg, legt. Nolte.
654 | 1401| ,„crispa (L.. Bei Allendorf a. d. Werra, Ahnetal,
Brasselsberg, Madenerstein, Seesteine des Meiß-
ners, Otterbachsteine bei Sooden a. d.W. 1843/44.
655 | 1335| „complanata (L.) Hübn. Wilhelmshöhe, Ahnetal.
Hypn. complan. Linn.
Leskea complanata Hedw.
13356 | Homalia trichomanoides Schreb. Im Stadt-
wäldchen, Neue Mühle, Firnskuppe.
Leskea trichomanoides Leusseri.
Hypn. er Schreb.
697
XXXV. Fam. Pierigophyllaceaue.
659 | — |Pterogophyllum lucens L.
Hookeria lucens Sm.
XXXVI Fam Fabroniaceaue.
660 ı — |Fabronia pusilla Raddi. E regno Neapolitano,
municavit, a quo accepit J. Vahl, qui dedit Pf.
666 | — Be pulvinata (Wahlbg.) In Lapponia
misit Raddi Swartzio, qui Wikstroemio com-
Lemondi leg. Wahlenberg, ddt. Vahl.
Leskea pulvinata Wahlbg.
XXXVII Fam. Leskeaceuae.
667°) — |Myurella julacea (Vill) Br. eur. In Islandia
legit Maerk, ddt. J. Vahl.
Isothecium moniliforme Hübn.
6711| — |Leskea catenulata Brid. E Anglia misit Hooker,
Mikstroemio, ddt. J. Vahl.
Isothecium catenulat. Hübn.
6173 | 1340| Leskea polycarpa Ehrh. An Baumstämmen bei
Schönfeld.
6736| 1339| „polycarpa var. #. paludosa (Hedw.) An
Steinen und Baumwurzeln, an Bachufern; im
Ahnetal.
Leskea paludosa (Hedw.).
676 | 1333| Anomodon viticulosus (L.). Im Stadtwäldchen,
Ahnetal, Westerburg bei Sooden a. d. Werra,
Neckera viticulosa Leys.
Hypn. viticulos. Linn.
1
98
1:
Rubr.
677
678
680
681
682
692
696
698
701
702
704
713
14
715
ER N N a RER RT
Dr: ©. Laubinger. 7 vs
Im. Be ©;
Rubr. a eo; EA
1342 | Anomodon attenuatus (Schreb.) Hübn. Linden- =
berg, Habichtswald.
1343| „Zongifolius Schleich. Ahnetal.
— |Pterogonium gracile Dill. N
1332 | Pterigynandrum filiforme Timm. Schwalben-
tal a. Meißner. z
Leptohymenium filif. Hübn.
— |Leskuraea striata Schwägr.
Anomodon striat. (Hübn.). d
1345 | Heterocladium squarrosulum (Voit).. Am Loh-
berg 5./3. 1844, et ad terram in nemoribus soli
pr. Cassel. gi
Hypn. dimorph. Brid. E
1348 | Thuidium tamar iscinum Hedw. Verbreitet bei
Cassel.
Hypn. tamariscin. Hedw.
1347| „delicatulum Dill. Am Lindenberg u. Ahnetal.
Hypn. delicatul. 1.
1346| ‚„abietinum (Dill.). Am Kratzenberg u. Lindenberg.
Hypn, abietinum Linn.
„Blandowii (Web. et Mohr.). In pratis palu-
dosis Juni 1842, ddt. W. Sonder, Hamburg, etin
turfocis prope Ratzeburg Duc. Lauenburgensis,
leg. J. Vahl, qui commis. Pfr. 3
Hypn. Blandow.(W. et M.).
Bi P
XXXVIIIL Fam HZypnaceae,
1338| Pylaisia polyantha Schreb. Im Ahnetal und
von Baumwurzeln bei Wernigerode.
Leskea polyantha Hedw.
-- ‚Orthothecium rufescens Dicks.
Isothec. rufesc. Hübn.
— „intricatum Hartm. Ad terram prope Götting.;. 3
zwischen Hypn. crista castrensis, bei Sr “
7.]3. 1843.
1344 | Climacium dendroides Dill. E horto wid,
Ahnetal, Kitzkammer des Meißners, et e Selandia
‘2
°
da
ddt. Vahl. >
1386 | Zsothecium myurum Pollich. Am Katzensei n. S
Dörnberg, Ahnetal etc. verbreitet. _ En
1338| ,„ myoswuroides Dill. E flor. Götting. adt. Bart t-
ling und von Felsen des Harzes.
Hypn. myosuroides L.
: | | Register über Dr. L. Pfeiffers Moosherbarium. 99
T. II.
Rubr. | Rubr.
716 ı 1337 Homalothecium sericeum L. Habichtswald,Wil-
helmshöhe etc.
Leskea sericea Hedw.
Hypn. sericeum Linn.
718 | 1395 | Camptothecium Iutescens Huds. Firnskuppe,
Ahnetal, Habichtswald, am Meißner et in ne-
moribus ad terram pr. Götting.
Hypn. lutese. Hübn.
724 1394 \Brachythecium salebrosum Hoffm. Ahnetal
et flor. Götting. ddt. Bartling.
Hypn. salebros. Hoffm.
732 1393 ,„plumosum (Sw.). An Steinen in den Ahne-
quellen und im Habichtswalde.
Hypn. plumos. U. A
733 | 1392| „»populeum Hedw. Ahnetal etc. verbreitet.
| Hypn. popul. Hedw. |
2739 | 1398| Brachythecium velutinum L. Ahnetal.
Hypn. velutin. Hedw.
742 |133| „rutabulum (L.) Am Lindenberg, Habe
Kaufunger Wald, Meißner etec.
Hypn. rutabulum L
- 746 | 1391| „reflexum (Starke). An der Kalbe des Meißners.
Hypn. reflex. Starke. ‘
74 — „albicans Neck. Neue Mühle. /
Hypn. albicans Neck.
761 | 1368 | Scleropodium illecebrum Vaill, Schwägr.). An
der Löwenburg. NB. Dieses Moos ist auf Richtig-
keit nachzuprüfen! Laubinger.
Hypn. illecebr. for. Wett. |
769 , 1397| „purum L. An der Firnskuppe, Wilhelmshöhe.
Hypn. purum U.
71,135 Eurhynchium striatum Schreb. Neue Mühle,
Ahnetal. Dörnberg.
Eurhynch. longirostre Ehrh..
Hypn. > Ehrh.
774 | 13% | ,,piliferum Schreb. In der Schneise gegen Freien-
hagen, am Aquadukt et e flor. Götting. ddt. Bartling.
Hypn. piliferum Schreb.
70 ı — „Stokesii (Turn.),. Junge Tannenschläge in der
Aue, Kaufunger Wald etc.
Hypn. Stokesii Turn.
414 | 1574| „praelongum (L. et Hm), Am Kratzenbers,
Madenerstein.
Hypn. praelong. L.
100
I
Rubr.
780
182
192
193
198
806
809
810
813
817
822
829
831
I.
Rubr.
1349
1378
1377
1376
1358
1341
1363
1389
1388
1390
1370
1571
Dr. ©. Laubinger
Rhynchostegium curviseta (Brid.). Wilhelmshöhe..
Hypn. rutabulum var. tenerrimum Brid.
„megapolitanum (Bland.). Flor. Hamburg. in
grammos, legt. Dr. Sonder.
Hypn. megapolitan. Bland.
„murale Neck. Ahnetal, Felsen im Wild’schen
Garten, et e flor. Göttingensi.
„confertum (Dicks.) E flor. Göttingensi (Schiede).
Hypn. confert. Dicks.
„rusciforme Neck. In der Kitzkammer des Meiß-
ners, Ahnetal, Wilhelmshöhe etc.
Hypn. rusciforme Neck.
Thamnium alopecurum L. Ahnetal, Firnskuppe,
Baunsberg, Schlucht am Lohberg.
Hypn. alopecur. L.
Plagiothecium undulatum L. Ad radices. Achter-
mannshöhe, legt. Vahl 1823, Kaufunger Wald etec.,
jedoch im Gebiete noch niamt cfrct. gefunden.
Hypn. undulat. L.
„silvaticum Huds. Ahnetal.
„denticulatum UL.
Hypn. denticulat. L.
„silesiacum (Selig.). Allendorf a. d.W. (Hampe)
an morschen Baumwurzeln.
Hypn. silesiac. Palis.
Amblystegium subtile Hedw. Ahnetal, Schlucht
bei Bergshausen, an Baumstämmen und Wurzeln.
Leskea subtil. Hedw.
„filicinum L. Im Ahnetal auf nassen Steinen.
Hypn. filicinum U.
„fluviatile Sw. An Steinen der Wasserfälle zu
Wilhelmsh. u. an denen a. Bache der Kitzkammer.
Hypn. fluviatile Sw.
„serpens L. Kratzenberg, Aue, Schönfeld, N”
humidis umbrosis Götting. (Bartling).
Hypn. serpens UL.
riparium L. Auf Steinen im Sumpf vor dem
Brasselsbersg..
Hypn. ripar. L.
„
Hypnum chrosophyllum Brid. Am Stahlberg a: 2
im Ahnetal.
”
Pfefferwiese am Hirschberg.
stellatum Schreb. Auf Sumpfwiesen re a
Rasenallee und Nordshausen und bei Holzhausen, Pe
883
897
900
905
907
908
Register über Dr. L. Pfeiffers Moosherbarium. 101
mM.
.| Rubr.
1360
1353
1353
1383
1385
1384
1350
1372
Hypnum uncinatum Hedw. Wilhelmshöhe, Stein-
höfers Wasserfälle.
„Iycopodioides Brid. Auf einer sumpfig-moorigen
Wiese hinter Kirchditmold zwischen Carex
Davalliana. (NB. Dieses Moos erwies sich nach
Grebe und Laubinger als Aypn. falcatum et
intermedium Lindbg.).
„aduncum Hedw. Bruch hinter dem Oktogon
und am Meißner zwischen Sphagneen.
„Fluitans (Dill.). Staufenberg, Birkenwäldchen
bei Holzhausen, Meißner, Reinhardswald.
„commutat. (Hedw.) Schartenberg und unter der
Hörne (Allendorf a.d W.).
„falcatum Brid. Schartenberg.
„cerista-castrensis L. Am Meißner auf Geröll
über dem Frauholleteich cfrct.; Klaustal e her-
bar. Bartling.
„molluscum Hedw. Am Baunsberg, Ahnetal,
Stadtwäldchen. |
„incurvatum Schrad. Habichtswald, Ahnetal.
„fFastigiatum Brid. var. cupressiforme. Stadt-
wäldchen. (NB. Erwies sich als ein Gemenge
anderer Moose. Laubinger.)
„ ecupressiforme L. Neue Mühle etc.,überall gemein.
„pratense Koch. Pfefferwiese am Hirschberg, et
flor. Hercynica (Hampe).
Hypn. curvifol. Hedw.
„palustre Huds. var. e jubaceum Br. eur.
Kaufunger Stiftswald und Meißner.
Hypn. neglect. Brid.
cordifolium Hedw. Weg zum Ahnetal cfrct.;
Sumpfwiesen am Bergwerk cfrct.; Pfefferwiese
am Gr. Hirschberg et e Selandia ddt. J. Vahl.
stramineum Dicks. In Selandia leg. J. Vahl,
qui commiss. Pf.
Acrocladium cuspidatum NL. Schönfeld, Wiese
am Wurmbers; etc.
Hypn. cuspidat. U.
Hylocomium splendens Dill. Verbreitet in Gräben
und Gebüsch, Neue Mühle, Wilhelmshöhe etc.
Hypn. splend. Hedw.
„umbratum (Ehrh.). Soll nach Pfeiffers Angabe
von Orome (Bridel) am Meißner sefunden sein.
Hypn. umbr. Ehrh.
27
”
a ar r u "
102 Dr. ©. Laubinger. ’ x SE
Je ER > B
Rubr. | Rubr. dr 3
910 | 1367 | Hylocomium brevirostre (Ehrh. ). Wilhelmshöhr Dir
Aue, Ahnetal, et Lauenburg, legt. Nolte, ddt. Vahl.
911 | 1382| ,„ Schreberi Willd. Im Ahnetal und Neue Mühle. :
Hypn. Schreberi Willd.
912 | 1869| ,„Zoreum (Dill.).. Ahnetal. |
Hypn. loreum U. —
913 | 1366| „Zröguetrum L. Firnskuppe et in sylvatieis, ad
terram pr. Götting.
Hypn. triquetr. L.
914 | 1365| „squarrosum L. Am Fackelteich. 2
915 | 1354| ,„rugosum Ehrh. Am Badenstein, Stahlberg, Hasel- %
steine, Habichtswald etc. Mi
Hypn. rugosum Ehrh.
Herbar Pfeiffers, die ich nach Limpricht nicht habe ae #2
machen können.
|
Außer vorbenannten Moosen befinden sich noch folgende im
Fumaria serrata P. Beauv. Bilstein im Höllental bei Albungen.
Cleistostomma elegans Brachen. Aus Mexico.
Orthoblepharia albida. Surinam de E. Meyer 1824.
Weisia crispa Schrek.
Asterodontium canariense Schwägr.
Neckera crispatula. Von Nepal, ddt. Hornemann Vahlio, qui
mihi commisit.
„ tenuis Hook. Von Nepal, ddt. Walch misit Hornemannio
_& quo accepit J. Vahl, qui dedit Pf.
Bryum polyanthos Schrad.
Hypnum patulum. Surinam.
Bryum gypsophilum Wall.
> * * 2. -
u ee, > Be
\
Pflanzen auf den sumpfigen etc. Quellwiesen der Lempe. 103
Pflanzen auf den sumpüigen und moorigen Quellwiesen
der Lempe,
zwischen Forsthaus, Waldhaus und Mariendorf im
Reinhardswalde.
Beobachtet von Apotheker Th. Sander in Hofgeismar u. a. 1903/04.
Herr Apotheker Sander schreibt darüber folgendes:
Auf Anregung des Herrn Dr. C. Laubinger in Oassel
u. a. sowie durch eine mir zur Durchsicht übergebene .
Denkschrift über die Erhaltung der Naturdenkmäler,
welche vom Kultusministerium an sämtliche Dandrats-
ämter zur Anregung von Maßnahmen für den genannten
Zweck versandt wurde, fühle ich mich veranlaßt, da mit
der Trockenlegung des Torfmoors im oberen Lempetale
leider schon begonnen ist, die auf diesem Gebiete
‚wachsende und dem Untergange geweihte Torfflora in
meinem Herbarium zu erhalten. Bei Aufstellung der Liste
habe er keine Rücksicht auf sSalöces, el und
Epilobien genommen.
Gleichzeitig hat Herr Forstmeister a eine Liste
über die hauptsächlichsten, in demselben Gebiete vor-
kommenden Moose, die nun auch durch Trockenlegung
verschwinden werden, hinzugefügt.
Es wäre wünschenswert, wenn ein Teil des sumpfig-
moorigen Lempegebiets in seinem ursprünglichen Zu-
stande verbliebe, um die wichtige Torfflora erhalten zu
sehen.
Die nachfolgende Liste erhebt keinen Anspruch auf
Vollständigkeit.
a - Zi
pr x
2 Fr
”
104 Pflanzen auf den sumpfigen etc. Quellwiesen der Lempe. z 2
ı#
A. Phanerogamen.
Ranuncnlus Flammula, Stellaria glauca, Veronica
scutellata, Galium palustre und uliginosum, Solanum
dulcamara, Montia rivularis, Crepis paludosa, Drosera
rotundifolia, Carex pilulifera, Carex vesicaria, Carex
remota, Carex pallescens, Carex Oederi, Carex elongata,
Carex ampullacea, Carex panicea, Carex flava, Carex
leporina, Carex vulgaris, Carex stellulata, Eriophorum
angustifolium, Seirpus silvaticus und lacustris, Juncus
silvaticus und effusus, Juncus conglomeratus und supinus,
Juncus squarrosus, Nardus stricla, Aira flexuosa und
caespitosa, Festuca ovina und rubra, Agrostis alba,
Triodia decumbens, Glyceria fluitans, Anthoxanthum
odoratum, Phalaris arundinacea, Calamagrostis lanceo-
lata und montana, Cynosurus cristatas, Koeleria
cristala u. a.
Ferner nach Dr. C. Laubinger:
Salix rosmarinifolia L., Salix repens L., Salix
ambigua Ehrh. (aurito repens Wimm.), Salix aurita
u. a. Weiden, Coeloglossum viride, Comarum palustre.
B. Cryptogamen. (Moose) nach Grebe.
Sphagnum medium Limp., Sphagnum contortum
Schultz, Sphagnum recurvum Palis, Sphagnum rufescens
Br. eur., Sphagnum cymbifol. Erh., Sphagnum squar-
rosum Pers., Sphagnum teres (Schimp.), Sphagnum
laricinum (Spruce), Pleuridium alternifolium (Dicks),
Dicranella Schreberi Swartz, Racomitrium aciculare L,
Leptobryum pyriforme L., Bryum Dwvali \Voit., Dryum
pseudo-trigueirum Hedw., Philonotis caespitosa Wils.,
Polytrichum strictum Banks, Hypnum vernicosum Lindb,,
Hypnum esxannulatum Gimb., Hypnum intermedium
Lindb., Aypnum fluitans Dill, Scapania undulata,
Scapania irrigua U. V. a.
Cassel, Mai 1905. Dr. ©. Laubinger.
M. Goldschmidt. 105
Notizen zur Lebermoos-Flora des Rhöngebirges.
Von M. Goldschmidtin Geisa.,
Nachdem die Laubmoos-Flora des Rhöngebirges durch
unseren unvergeßlichen Dannenberg”) und durch die
unvergleichliche Tätigkeit des Herrn A. Geheeb**) eine
so überaus eingehende, vielseitige und erschöpfende Be-
arbeitung und Darstellung gefunden hat, gehe ich nur
mit Zagen daran, die spärlichen Beobachtungen und Auf-
zeichnungen über die Lebermoose, die ich hin und wieder
bei meinen floristischen Exkursionen im Gebiete gesammelt
habe, zu veröffentlichen. Ich bin mir bewußt, daß die-
selben außerordentlich lückenhaft sind und bis jetzt
keineswegs ein Bild der Lebermoos-Flora unseres Gebirges
geben können. Wie könnte es auch anders sein, da doch
die meist winzigen und oft die verstecktesten Lokalitäten
bevorzugenden Hepaticae die ungeteilte Aufmerksamkeit
eines scharfen und gut geschulten Auges beanspruchen ;
dieses aber besitze ich leider nicht, jene konnte ich diesem:
Teile der Pflanzendecke des Gebietes bisher nicht widmen.
Wenn ich nun auch gewillt bin, die Durchforschung des
Rhöngebirges nach Gliedern der Lebermoosgruppe auch
weiterhin nicht außer acht zu lassen, so erblieke ich doch
den Hauptzweck dieser ersten Veröffentlichung in der
*) Dannenberg, Verzeichnis der Laubmoose der Umgegend
won Fulda. I. Ber. des Vereins für Naturkunde zu Fulda 1870 und
II. 1875.
*#*) Geheeb, Bryologische Notizen aus dem Rhöngebirge in
„Flora“ 1870, 71, «2, 76, 84 und in „Allgem. bot. Zeitschrift“ 1898,
sowie dessen klassische Darstellung ‚Die Milseburg im Rhöngebirge
und ihre Moosflora“ in Festschrift zum 25jährigen Jubiläum des
Rhönklubs 1901.
106 M. Goldschmidt. N BEER
u al,
Anregung, welche durch sie berufenere Freunde der
Rhönflora nach dieser Richtung hin vielleicht finden
möchten. a
Außer einer Reihe von Notizen über BR
aus der Hammelburger Gegend, welche mir der verehrte
Kenner der unterfränkischen Flora, Herr Bezirkstierarzt
A. Vıll gütigst zur Verfügung stellte, liegen mir noch
die Angaben über 13 Rhön-Zepaticae vor, welche, teils
von Dannenberg, teils von Herrn Geheeb gesammelt,
durch den vortrefflichen Moosforscher Herrn Karl Müller-
Freiburg i. Br. ihre Bearbeitung fanden (Botan. Central-
blatt 1900 Nr. 6). Die diesbezüglichen Anführungen sind
durch G.M. oder D.M. kenntlich zu machen.
Daß ich diese erste hepaticologische Veröffentlichung
mit einiger Sicherheit wagen kann, danke ich dem ge-
nannten Herrn Müller, welcher durch Nachbestimmung
aller für mich noch zweifelhaften Proben — und das war
für den Anfang, wie leicht verständlich, die Mehrzahl —
meine Zweifel beseitigte. Ich danke ihm, sowie auch
Herrn Vill für die mir gewährte freundliche Unterstützung.
Das in betracht gezogene Gebiet ist das in meiner
Arbeit „Die Flora des Rhöngebirges“ I. genau umgrenzte
(Allgem. bot. Zeitschrift 1900 Nr. 12). |
In Anordnung und Nomenklatur folge ich der
„Kryptogamenflora von Deutschland, Deutsch-Österreich
aa der Schweiz“ Bd. I. von Dr. W. Migula (Bd. V.
von Thome’s Flora).
1. Riccia glauca (L.) Ldbg. Auf nicht zu trockenen
Äckern häufig und zwar auf Röth-, Kalk- und
Sandboden. 2
2. Riciella fluitans (L.) A. Braun. Bis jetzt nur an 2°
entgegengesetzten Lokalitäten: im Teiche bei der j
Fohlenweide (Milseburggebiet) circa 450 m und im
östlichen Vorlande in einem auch sonst floristisch
reichhaltigen Tümpel im Werratale zwischen Dorn-
dorf und Merkers circa 230 m. | E
SR
7:
Notizen zur Lebermoos-Flora des Rhöngebirges. | 107
Conocephalus conicus (Corda) Dum. Sehr üppig an.
Sandsteinen unter und vor dem Wasserrade der Loh-
mühle bei Vacha (Werra) mit (S Blüten (circa 230 m);
an einem Wegerande im Geiserwald circa 500 m;
im Quellbächlein des Kohlbaches oberhalb Zitters;
nach Herrn Vills Mitteilung auch in der südlichen
Rhön in einer Schlucht bei Weizenbach. (Dieses
stattliche Moos charakterisiert sich durch seinen
kräftig-aromatischen Geruch, welcher lebhaft an den
von Asarum Europaeum erinnert).
Marchantia polymorpha L. Überall an feuchten
Plätzen, Ufern, mit Vorliebe auf Sand- und Lehm-
boden ride inf benäßten Sandsteinen, aber auch
zwischen Moos an Gräben sumpfiger Wiesen, bis auf
die Matten der hohen Rhön aufsteigend; obwohl sie
nicht selten ihre reizenden Fruchtträger zeitigt, deren
Zuierlichkeit in der Darstellung von Haeckels „Kunst-
formen der Natur“ künstlerisch gegliedert erscheint,
trifft man sie doch viel häufiger mit reizenden
Pseudopodien (Brutbechern) übersät.
Aneura pinguis (L.) Dum. Zahlreich an einem kleinen
Graben einer Sumpfwiese beim bayerischen Rhön-
häuschen gegen das Moorwasser; Herr Vill fand sie
im Hammelburger Gebiete bei Weizenbach.
Metzgeria furcata (L.) Ldbg. Häufig an nicht zu
nassen Felsen, am Grunde der Laub- und Nadel-
bäume und auf ziemlich trockenem Boden unter den-
selben; am Geiskopfe (Basaltküppel des Dietrichs-
berges bei Wölferbütt) fruktifizierend.
Metzgeria pubescens (Schrank) Raddi fand ich bis
jetzt nur an der Felswand des Tiedgessteines in der
Vorder-Rhön und im Geiserwald.
. Pellia epiphylla Dillen. In der Vorder-Rhön im
Lottgesgraben bei Ketten, im Kohlbachgraben ober-
halb Zitters, an feuchtem Sandstein in einer Schlucht
am Galgenberg bei Geisa; in der südlichen Rhön
nach Herrn Vill in einer Schlucht bei Weizenbach.
108
1.0.
11.
12.
3.
14.
16.
. Pellia fuciformis Nees. Nach Migula in Thomd j
a
. Alicularia scalaris (Schrad.) Corda. Nach Vill bei
Ba
M. Goldschmidt. nn Ki
wa
»
Kryptogamen-Flora Bd. I. zur Spezies P. endiviae-
folia Dum. gehörig und von ihr durch weniger
krauses Laub verschieden, wird daselbst (S. 426) und
in Sydow „Lebermoose“ nur für die Rhön angegeben;
den Entdecker konnte ich nicht ausfindig machen;
Rabenhorst, „Äryptogamen-Flora von Sachsen“ etc.
führt die Form nicht auf.
Blasia pusilla L. Nach G.M. auf Lehmboden bei Geisa.
Ich fand sie mit zahlreichen Pseudopodien in Menge
an feuchten, lehmigen Wegen im Geiserwald bei 500 m
Höhe, Herr Vill bei Weizenbach und Diebach.
Fossombronia cristata Ldbg. Bei Weizenbach (Vill.).
Aecolea (Gymnomitrium) concinnata (Lightf.) Ldbg.
Dieses subalpine Moos fand sich bis jetzt nur an 2
hoch gelegenen Lokalitäten der Rhön und zwar auf
den gigantischen Basaltblöcken des schauerlich-wilden
Trümmerfeldes an der Nordseite des Schafsteins bei
Wüstensachsen (800 m), zugleich in der var. obtusum
Ldbg. und ferner nach G. M. im Gerölle des Nord-
hanges der Milseburg in ungefähr gleicher Höhe.
Marsupella (Sarcoscyphus) emarginata (Ehrh.) Dum.
Nach G. M. an demselben Platze wie Nr. 12 an der
Milseburg, nach meinen Beobachtungen ebenfalls mit
voriger im Schafsteingerölle; im Hammelburger Gebiet
nach Vill am Bächlein Roeder bei Neuwirtshaus
(ungefähr 450 m).
Marsupella Funckii Dum. Nach Vill auf Gestein
bei Hurzfurt (Bahnlinie Hammelburg-Gemünden).
Reitermühle, Weizenbach und Diebach im Bezirk
Hammelburg. |
Solenostoma (Jungermannia) crenulata (Sm.)Stephani
traf ich auf sandigem Waldboden am Dammersfeld
gegen den Steinküppel in der als gracillima Sm. 4
bezeichneten Jugendform. Herr Vill fand die Art
am Pferdsberge bei Hurzfurt.
4
L
|
4
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HR
18.
59.
20.
21.
23.
24.
26.
Notizen zur Lebermoos-Flora des Rhöngebirges. 109
Solenostoma lanceolata (L.) St. Am Bächlein Nieder-
mich bei Hammelburg (Vill.).
Lophozia (Jungermannia) Mülleri (Nees) Dum. Am
Galgenberg bei Geisa auf moosbedecktem Waldboden.
Lophozia ventricosa (Dicks.) Dum. Feuchte Felsen
der Milseburg; wird von G. M. nur mit der Be-
merkung: „im Rhöngebirge“ versehen.
Lophozia inflata (Huds.) Howe. Nach G. M. nebst
einer laxen Form (var. Zaxa Nees?) im braunen Moor.
Lophozia barbata (Schmid.) Dum. Am Nordhang
der Milseburg, in einer Schlucht am Abendberge bei
Geisa, im Geiserwald, an Felsen des Steinküppels
(Dammersfeld), nach Vill bei Obereschenbach, Hurz-
furt und Hammelburg.
Lophozia Floerkei (W. et M.) St. Nach G. M. im
feuchten Basaltgerölle des Stürnberges bei Wüsten-
sachsen und mit der var. Neumanniana an der großen
Wasserkuppe.
Sphenolobus (Jungermannia) minuta (Crantz) St.
Im Basaltgerölle des Schafsteins und nach @. M. auf
schattigen Phonolithfelsen am Osthange der Milseburg.
Sphenolobus exsectus (Schmidt) St. An Felsen des
mehrgenannten Steinküppels, nach Vill bei Hurzfurt.
. Plagiochila asplenioides (L.) N. et M. Ist wohl das
semeinste unserer Lebermoose, das man nirgends in
schattig-feuchten Waldgründen, Schluchten etc. ver-
gebens suchen wird; häufig bildet es mit Zylo-
comium splendens, Hypnum crista castrensis u. a.
überaus üppige, lockere Polsterrasen, doch fand ich
es niemals mit Früchten; in einem Graben des Rupps-
roter Waldes (Milseburggebiet) traf ich auf eine Form
mit wenig gezahnten mittleren und ganzrandigen
unteren Blättern, die wohl der var. minor. Syn. ent-
sprechen dürfte.
Plagiochila interrupta Nees meldet Herr Vill von
Hammelburg, Hetzlos und Reith.
28.
30.
32.
39.
34.
. Lophocolea bidentata Nees. In Moospolstern auf tz
. Bazzania (Mastigobryum) trilobata (Nees) Gray be-
be ; 4 % Bud DR Pe a 2 oe
M. Goldschmidt. | ia 2 R
| = £
Waldboden kriechend, nicht selten z. B. in Schluchten _
am Boxberge, am Ahendbers und Galgenberge bei
Geisa. Herr Vill hat sie bei Hammelburg und am ;
Sodenberge festgestellt. E
Lophocolea heterophylla Nees. An Waldwegen auf £
ziemlich moosfreiem Boden nicht selten; außerordent-
lich reichlich fruktifizierend fand ich sie auf morschen
Nadelholzstümpfen am Vinkelsberge bei Bischofsheim.
Chiloscyphus polyanthus (L.) Corda geben@.M.für das
Abflußwasser des roten Moores an. Man findet daselbst
dasMoos an Basaltsteinen, aber auch an fast allenNeben-
bächlein, welche vom Holzberge herab dem besagten
Bache zufließen; an einem Graben im Kuhbergwalde
oberhalb Zitters sammelte ich die var. rövularisSchrad.;
die Art kommt nach Vill auch bei Hammelburg vor.
Kantia (Calypogeia) Trichomanis (L.) S. F. Gray.
Am Waldrande an der Straße Kothen-Glashütte im
Tale der schmalen Sinn und waldeinwärts, den Sand-
boden in festen Rasen bedeckend. Herr Vill fand
das Moos im Diebacher Walde im Bez. Hammelburg.
zeichnet Herr Vill als verbreitet um Weizenbach und
Neuwirtshaus, während ich dieses stattliche Moos im
eigentlichen Gebirge und in den nördlichen Vorbergen
bis jetzt vergeblich suchte. | |
Bazzania deflexa (Nees) Gray erwähnen G. M. von
den Felsen (Sandstein) der hohen Kammer, einedl }
Ausläufers vom Dammersfeld. 2
Lepidozia reptans (L.) Daum. von G. M. gemein
für das Rhöngebirge angegeben, sammelte ich im
Walde am Steinküppel gegen das Dammersfeld, am
Nordhang der Milseburg und am Tiedgesstein in der
Vorder-Rhön, Herr Vill bei Hammelburg. “3
Cephalozia a connivens (Dicks.) Spruce
fand Herr Vill an einem alten Baumstamme im
Kleinseufzig bei Neuwirtshaus. Er
BUTTER Am
Eu Mh 1 et a a ah Er ds
36.
38.
33:
40
41.
42,
43.
Notizen zur Lebermoos-Flora des Rhöngebirges. 111
. Blepharostoma (Jungermannia) trichophyllum (L.)
Dum. Nach M. G. an den Wänden des Tiedges-
steines (l. c. fälschlich Jedgesstein!) in der Vorder-
Rhön, woselbst auch ich es sammelte; ferner be-
obachtete ich es am Steinküppel beim Dammersfeld
und in Geröllspalten des Schafsteines, Herr Vill bei
Weizenbach und Hurzfurt.
Prilidium ciliare (L.)Hampe. Herr Vill nennt Bischofs-
heim und Felsen bei Hurzfurt als Fundorte, @.M.sahen
es in sehr üppigen Rasen vom braunen Moor.
Trichocolea tomentella (Eberh.) Nees ist in Wald-
und schattigen Wiesensümpfen nicht selten, wie z. B.
Wiesenbächlein am Roßberge bei Geisa und im Geiser-
wald, im Wäldchen Anfall gegen den Stellbers bei
Wüstensachsen, im oberen Biebergrund beim Graben-
höfchen gegen die Milseburg, nirgends unter 500 m;
im südlichen Vörlande nach Vill (etwas tiefer) am
Bächlein Niedermich bei Neuwirtshaus.
Diplophyllum (Jungermannia) albicans (L.) Dum.
bei Weizenbach (Vill).
Scapania nemorosa (L.) Dum. Im Haderwald am
Dammersfeld, nach Vill bei Weizenbach und Unter-
eschenbach.
Radula complanata (Dum.) Gottsche. An Baum-
stämmen und Strünken überall nicht selten, hin und
wieder fruktifizierend, z. B. so besonders reichlich an
Sträuchern bei Motzlar unterhalb des Rockenstuhls
und an Obstbäumen bei Geisa.
Madotheca laevigata (Schrad.) Dum. Nach D.M. an
der Milseburg.
Madotheca platyphylla (L.) Dum. An Bäumen und
Felsen ziemlich verbreitet; besonders üppige Rasen
sammelteich an Kalkfelsen in einem schattigen Graben
zwischen Teufels- und Simmelsberg bei Gersfeld.
Madotheca Baueri Schiffner. Diese neue Art sammelte
ich bald nach ihrer Aufstellung am Grunde alter
Bäume im vorderen Erlicht bei Geisa.
112
44,
49.
46.
47.
48.
N nu Tee th)
“2 NE 17 mi
M. Goldschmidt.
Pr
a
Es E. Ce AT
ren
Lejeunia serpyllifolia (Dicks.) Spruce fand ich auf
Basaltsteinen am Ufer des Moorwassers (Abfluß &
roten Moores), an Sandfelsen im Haselwäldchen bei
Tann, auf feuchtem Boden am Rande des Kohl-
backes oberhalb Zitters.
Frullania dilatata Nees. An Buchen im Haderwald
am Dammersfeld, an Eschen und Pyramidenpappeln
bei Geisa, nach Vill bei Weizenbach.
Frullania Tamarisci Nees. Nach Vill am gleichen
Orte wie vorige.
Anthoceros punctatus L. In der Vorder-Rhön in
einem Graben der Bremer Hut (Amt Geisa), reich-
lich fruktifizierend; im südlichen Vorland (wesentlich
tiefer) im Untereschenbacher Wäldchen bei Hammel-
burg (Vill.)
Anthoceros laevis L. Mit Früchten auf Äckern bei
Mannsbach in der Vorder-Rhön, nach Vill bei Die-
bach und Weizenbach.
H. Schelenz. 1
Pilanzensammlungen und Kräuterbücher,
mit besonderer Bezugnahme auf die dem hiesigen Museum
gehörige älteste und eine andere Kräutersamm-
lung und seine Holzbibliothek. |
Von Hermann Schelenz.'!)
Bestrebungen, die Kinder Floras, sei es aus ästhe-
tischen Gründen, ihres Geruchs oder der Pracht ihrer
Farben wegen, frisch durch Zucht in Gärten in stets er-
reichbare Nähe zu bringen, oder in Rücksicht auf die
ihnen innewohnenden, frühzeitig entdeckten arzneilichen
Kräfte getrocknet zu verwahren, verlieren sich in ihren
Anfängen sicherlich in dem Dunkel frühester Vorzeit, und
wohl kaum jüngeren Datums mögen die Bestrebungen
sein, einzelne Pflanzen geradezu aus wissenschaftlichen
Gründen getrocknet zu konservieren.
Die griechischen Sagen erzählen von Gärten, in
denen Hekate und Medeia, grause Pharmakides, zu ihren
Zaubereien Giftkräuter zogen; der Pontus und Üolchis
waren als Vaterland von Arznei- und Giftkräutern be-
rüchtigt; Mithridates pflegte sie, um sie zu studieren;
ägyptische Bildwerke zeigen, wie man sie oder Pflanzen-
_ stoffe von Ophir oder Punt herbeiholte, und wie sie gesät
und gepflegt wurden. Wir wissen, daß von den Israeliten
eine jedenfalls recht ausgedehnte Kräuterkultur getrieben
wurde. Wir hören von Balsamgärten in Jerichos Nähe,
von Myrrhenbergen, Weihrauchhügeln und Würzbergen
!) Unter Benutzung des auf der Naturforscher- und Ärzte-
Versammlung; zu Cassel 1903 gehaltenen und in der Pharmazeutischen
Zeitung 1903 Nr. 95 abgedruckten Vortrags.
8
Er en; A
er
114 H. Schelenz. 83 Ze
a
‚r
(Hohes Lied 4, 6), deren Erzeugnisse über Saba, Raema,
Dan, Javan, Mehusal usw. ausgeführt wurden; Keilschrif Bi
tafeln erzählen von einer Art botanischem Garten, den
Merodachbaladan, also 721 bis 710 vor Christus angelegt
hatte, und in dem 67 Ordnungen von Pflanzen angebaut
waren, die auf damalige Arzneikunde Bezug hatten.
Auch aus Alexandrinischer Zeit wird von einem bota-
nischen Garten berichtet: Nach Diodorus Siculus
wurden im Interesse von Alexandrias wissenschaftlichem
und vermutlich auch merkantilem Streben Expeditionen
ausgesandt, die ferne, unerforschte „einsame Gegenden
durchwandern sollten, um noch unbekannte Tiere ein-
zufangen (also zum Zwecke der Anlage eines zoologischen
oder richtiger vielleicht Akklimatisationsgartens) und um
täglich neue Pflanzen zu sammeln und zu studieren.“ })
Auch daß man Pflanzen durch Trocknen konservierte,
ist belegt. Erstmals sind im Grunde alle Speicher und
die Schatzhäuser, in denen die im Orient vielbegehrten
kostbaren Würzen aufbewahrt wurden, später die zum
Teil auf Staatskosten angelegten horrea, darunter die
horrea piperataria, Beispiele für das Aufbewahren ge-
trockneter Pflanzen oder Pflanzenteile.
Nach getrockneten Pflanzen müssen auch jedenfalls
die Gelehrten gearbeitet haben, von deren „Kräuterbüchern*
uns berichtet wird. So erzählt z. B. Plinius, daß ein
Cassius Dionysius, Metrodorus und ein zweiter
Krateuas?), von denen sonst nicht viel bekannt ist,
sogar kolorierte Pflanzenabbildungen geliefert haben.
Nach der Beschreibung des Plinius dürften die
gedachten Arbeiten nicht gerade Meisterwerke gewesen |
sein. Wenn sie „eben nur ‚die Schwierigkeit der Sache
zeigten“, wenn das „Glück gelegentlich den Kopierenden
verlassen“ hatte und die „Malerei trügerisch“ geworden
ne
!) Meine Geschichte der Pharmazie, S. 120.
2) Sein Rhizotomikon ist im Besikz der St. Mares Biblio
thek in Venedig, und Wellmann schrieb darüber eine Abhandlung,
Pflanzensammlungen und Kräuterbücher ete. 115
war, so lag das gewiß nicht nur an der mangelhaften
Technik und der Lust, ihrer Phantasie etwas den Lauf
zu lassen, wie er es geradezu bei Hierophilus tadelt,
sondern zumeist an den nicht eben gut „getrockneten“,
durch das Drücken verblichenen, mißfarbig und runzelig
gewordenen und in unnatürliche Lage gezwängten Vor-
lagen — ganz wie es später von Lobel als Grund für
die geringe Treue der Bilder in Matthiolis Kräuterbuch
angesprochen wird.
Aus nachfolgender Zeit sind meines Wissens keine
bildlichen Pllanzendarstellungen bezeugt. Vielleicht waren
die eben erwähnten „Atlanten“ doch so minderwertig,
daß man sich vor Nachahmung geradezu scheute, oder
man wandte sich des Plinius Anschauung zu, daß, um
derartige Dartellungen wirklich nutzbar zu machen, solche
aus jedem Alterszustande, also aus jeder Jahreszeit nötig
wären, und man verzweifelte an der Ausführung solchen
großen Unternehmens, vielleicht auch, weil man sich über-
zeugte, daß man den erstrebten Zweck des Anschauungs-
unterrichts besser und bequemer in botanischen Gärten
erreichte. So rühmt Plinius, daß er selbst alle für
Arzneikunde und für seine Naturgeschichte wichtigen
Pflanzen in einem Garten des Antonius Castor habe
studieren können. Mit Sorgfalt seien sie dort kultiviert
worden. Antonius sei übrigens in völliger körperlicher
Rüstigkeit — vielleicht eine Folge der Beschäftigung mit
der Scientia amabilis oder der Gärtnerei! — über 100 Jahre
alt geworden.
In den Klöstern, wo in den späteren Jahrhunderten
'wüstester politischer Umwälzungen in stillen Klosterzellen
"mehr oder weniger handwerks- oder kunstgemäß die über-
kommenen Schriftwerke zumeist griechischer Schriftsteller
‚abgeschrieben und so der Nachwelt erhalten wurden,
malten Mönche auch, um ihre reichlich bemessenen Muße-
‚stunden auszufüllen, Illustrationen z. B. zu Dioskorides,
die guten Willen zeigen, aber Kunstwert fast völlig ver-
missen lassen und auf Naturtreue ebensowenig Anspruch
g*
er u 2 ir
116 | H. Schelenz. "
machen. Ich erwähne als Beispiele solcher für gewöhn-
liche Sterbliche sicher unerschwingliche Kräuterbücher
nur die kostbare Handschrift, die für des Kaisers Flavius
Anicius Olybrius Tochter, Juliana, angefertigt
wurde und eine Zierde der Wiener Hofbibliothek bildet,
dann die Münchener Dioskorides-Handschrift. |
Nicht so kostbar, aber äußerst interessant ist eine
Handschrift, deren sich die Casseler ständische Landes-
bibliothek erfreut. Es ist die Abhandlung De herba
Vetonica und De medicaminibus herbarum, die
keinenfalls, wie behauptet wurde, dem Leibarzt des Kaisers.
Augustus, Antonius Musa zuzuschreiben sind, sondern
dem Lucius Apulejus Barbarus aus dem IV. Jahr-
hundert. Beide sind durch farbige Abbildungen erläutert.
Daß es mit dieser Erläuterung schwach bestellt ist, be-
richtete schon Conrad Mönch, der Casseler Apothekers-
sohn, Apotheker und spätere Professor zuerst am hiesigen
Collegium Carolinum und dann in Marburg.!) Tatsächlich
handelt es sich bei den weitaus meisten Abbildungen ent-.
schieden um reine Phantasiegebilde, ganz wie bei der
Handschrift, von der oben die Rede war. Der Maler
malte wohl ohne jede Vorlage oder mit falscher oder:
durch das Trocknen untauglich gewordenen.
Den Arabern scheint griechische Arznei- und Kräuter-
kunde, die sich ja noch im Mittelalter lediglich auf Dios-
korides aufbaute, zu allererst durch Konstantin VIL
Porphyrogennetos übermittelt worden zu sein. Er
schenkte dem Kalifen Abdur Rahman VII, unter
dem das Kalifat Cordova Anfang des X. Jahrhunderts
seine Blütezeit erlebte, einen griechischen, ebenfalls illu-
strierten Dioskorides und sandte später auch noch
einen gelehrten Mönch, Nicolaus, der die Cordovaer
Gelehrten im Gebrauch des Werkes und in der Pflanzen-
bestimmung unterrichten sollte. Die Folge war geradezu,
wie Sickenberger sagt, ein Nest von Pharmakologen
!) Baldingers Journal, Stück 11, 1.
Pflanzensammlungen und Kräuterbücher etc. 7
und Botanikern. Zu ihnen gehört als der bekanntesten
einer Ibn el Baitar. Von ihm berichtet sein Schüler
Ibn Abu Oseibiah, daß er auf einer Forschungsreise,
die er mit dem Schüler von Ägypten aus in die Umgegend
von Damaskus unternommen hatte, einen Dioskorides
und einen Galen mitgeführt habe, um an Ort und Stelle
die gefundenen Pflanzen zu bestimmen — Hilfsmittel, die
sich mächtig von den jetzt üblichen Taschenfloren unter-
scheiden. Übrigens nahm der Araberreisende Ibn Essury
auf einer Forschungsreise in den Libanon auch einen
Pflanzenmaler mit — das ist meines Wissens die erste
Erwähnung des Bestrebens, wirklich naturgetreue Ab-
bildungen zu liefern. Von dem Erfolge dieser Reise ist
mir nichts bekannt geworden.
Inzwischen hatte man sich in Europa, so weit meine
Nachrichten reichen, mehr in den Babnen der von Plinius
entwickelten Ideen bewegt. So sollte auf dem Gebiete
‚des Klosters St. Gallen ein Arzneikräutergarten angelegt
werden, und in einem Capitulare de villis gab Karl d. Gr.
ein Verzeichnis der Pflanzen, die er für diesen Zweck
vorgesehen hatte. Charakteristisch für seine landes-
väterliche Fürsorge, vielleicht auch für die (später von
Paracelsus ausgesprochene) Ansicht, daß jegliches Land
die ihm frommenden Arzneikräuter hervorbringe, fehlen
italienische Pflanzen darin.
Aus dem XIII. Jahrhundert hören wir von mehreren
Einrichtungen, die unzweifelhaft als botanische Gärten
anzusprechen sind, und zwar wurde ein solcher Kräuter-
garten im Auftrage des Anjouschen Fürstenhauses in
Castelnuovo und in Salerno ein „Viridarium“ von dem
Magister Mathaeus Silvatıcus angelegt, also sicherlich
zu wissenschaftlichen und Lehrzwecken, und es wird über-
liefert, daß letzterer darin Samen von Athamantha
Cretensis, Caesalpinia Sappan und von der, wie er sie
nennt, Culcasia keimen ließ und die Pflanzen groß zog.
Die Areolae des Johannes von St. Amand ge-
hören ebenfalls hierher.
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art
118 H. Schelenz. Be;
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In dem weitausschauenden Handelsemporium Venedig
wurde im folgenden Jahrhundert, 1333, wahrscheinlich mehr
im Interesse des dortigen großartigen Drogenhandels, auf
Ansuchen des Gualterius (vielleicht eines deutschen
Walter) ebenfalls ein Arzneikräutergarten angelegt,
auch ließ man die dort gezogenen Pflanzen von einem
Maler Andrea Amadei abbilden, vermutlich aber nur
für den Gebrauch der Stadt, die sich ihres Besitzes noch
erfreut, allein.
Mit italienischer Gelehrsamkeit kamen botanische,
richtiger Arzneikräutergärten, auf Anregung vermutlich
von Apothekern, die die darin gezogenen Pflanzen zu
Lehr- oder arzneilichen Zwecken verwenden wollten, nach
Deutschland, und zwar war es ein in Prag eingewanderter
oder von Karl IV. dort hingezogener Apotheker Angelo
aus Florenz, der einen solchen, den ersten Apotheker-
kräutergarten, 1350 in der Stadt anlegte, in der ein
Jahr vorher die erste deutsche Universität errichtet
worden war.
Diesen Beispielen hinkten verhältnismäßig spät die
Hochschulen, und zwar die obenanstehenden italienischen
zuerst nach. Auf Buonafedes Antreiben ließ sich der
venetianische Staat herbei, in Padua, seiner Universität,
wo der genannte Gelehrte de simplieibus, also Pharma-
kognosie las, 1545 unter seiner Leitung einen „Garten
der Simplicien* anzulegen. Pisa, die Florentiner Hoch-
schule, folgte 1547, vielleicht mit einer Gründung von
Luca Ghini, ihr Bologna 1563 unter Ulysses
Aldrovandiı, der seit 1561 dort ebenfalls über die
Simplicia las.
In Deutschland waren es wiederum erst Apotheker,
die für Anlage von Kräutergärten, jedenfalls nicht zum
mindesten im wissenschaftlichen Interesse, eintraten. So
wissen wir, daß von dem Dr. Roth, dem Verwalter der
ersten nachweislich für städtische Rechnung geführten
Ratsapotheke in Hamburg gegen 1540 am Reesendamm
ein Kräutergarten angelegt wurde. In Nürnberg war
Kr
|
Pflanzensammlungen und Kräuterbücher etc. 119
es ein Apotheker Jörgen Oellinger (nicht Camerarius,
wie Herm. Peters angab), der 1555 folgte. !)
Auch ein Geistlicher, Georg Demler in Stolberg,
machte sich um dieselbe Zeit durch eine solche Tat
bekannt, und schließlich war es Landgraf Wilhelm IV.?),
der 1568 in Cassel, jedenfalls großzügiger und im
Interesse seiner Landeskinder, einen botanischen Garten,
den ersten vermutlich in unserem Sinne, anlegte, dessen
Ansicht hier (S. 120) beigegeben ist?) und den der Professor
der Botanik Böttger am Collegium Oarolinum eben da-
selbst 1777 eingehend beschrieb.
Erst 1577 wurde dann im Interesse der Universität
Heidelberg ein lediglich zu wissenschaftlichen Zwecken
bestimmter Garten angelegt, zu dem, beiläufig gesagt,
wieder ein Apotheker, Phil. Steph. Sprenger, 1597
einen lateinischen Katalog schrieb.
Zwischendurch hatte sich die bildnerische Kunst selbst-
verständlich auch wieder an Pflanzenabbildungen versucht,
und besonders interessant sind die Pflanzendarstellungen
aus der Zeit, als die Buchdruckerkunst die Wissenschaft
in die breiten Schichten des Volkes trug, und die Holz-
schneidekunst ihre ersten schüchternen Schritte in die
Welt tat.
t) In Luzern war es der rühmlichst, auch. als Literat, Ge-
schichtsforscher usw. bekannte Apotheker Uysat (er war auch
der erste, der Kirschlorbeer über die Alpen brachte), der eine
Menge von Pflanzen anbaute. In Paris richtete 1578 der vor-
treffliche Apotheker Nicol. Houel einen botanischen Garten auf
der Stelle ein, wo jetzt die Ecole de Pharmacie liegt, und in
Antwerpen veranlaßte 1568 wohl im Interesse des Handels
Peter Coudenberg die Gründung eines solchen Gartens.
Coudenbers ist beiläufig gesagt derselbe, der seinen Landsleuten
das Dispensatorium des Hessen Valerius Cordus in neuer
Bearbeitung bot.
2) Vergl. darüber auch Kesslers Abhandlung „Landgraf
Wilhelm IV. als Botaniker“ im Programm der Realschule zu_
Cassel 1859.
2) Das Bild war der Casseler Festschrift beigegeben und
wurde seitens der städtischen Behörden freundlichst dargeliehen.
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EORERITTTNTEITEIET
geht
Der botanische Garten in Cassel 1568.
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| Pflanzensammlungen und Kräuterbücher ete. 121
Mit zu den ersten einschlägigen Werken gehört das
bekannte illustrierte Buch der Natur von Megenberg,
dessen Bilder, wie die der Handschriften kaum den Vor-
‚bildern gleichen und denen anzusehen ist, daß auch hier
Phantasie allein des Bildners Griffel führte. Kaum höher
stehen andere zeitgenössische Werke, und erst die Kräuter-
bücher, die von den Vätern der Botanik, Brunfels 1530,
Bock-Tragus 1551, von Fuchs, Matthioli, Lobel
usw. usw. herausgegeben wurden, hoben sich zum Teil zu
botanischer und künstlerischer Höhe. Das erste Kupferwerk
erschien 1610 von de Bry herausgegeben, und wieder
machten sich Apotheker (Basil. Beseler durch den auf
Veranlassung des Bischofs von Eichstätt herausgegebenen
wundervollen Hortus Eystettensis, später Weinmann
aus Regensburg durch seine Phytantozoicono-
graphie usw.) rühmlichst bekannt. !)
Schon im XVI. Jahrhundert wurde Papier, Fließ-
‚papier, in ziemlich bedeutendem Umfang, wie es scheint
in Deutschland zuerst in Nürnberg, fabriziert.°) Mir
scheint, daß der bloße Zufall genügen mußte, um Laien
und erst recht Gelehrte, die sich mit Pflanzenkunde
‚beschäftigten, entdecken zu lassen, wie vortrefflich sich
der wasseraufsaugende Stoff zum Aufbewahren und
Trocknen von Pflanzen eignete, und es wird kaum möglich
sein, einer bestimmten Person das Verdienst der Erfindung
der „lebendigen Kräuterbücher“ zuzuschreiben.
Meyer in seiner Geschichte der Botanik gibt dem schon
genannten italienischen Naturforscher Luca Ghini°), der
!) Die Direktion der ständischen Landesbibliothek hatte auf
Anregung des Verfassers in dankenswerter Art eine große Anzahl
ihrer hierher gehörigen Bücherschätze, darunter auch ihre mit
Abbildungen gezierte Handschrift des Apulejus, zur Ansicht
ausgelegt.
?) Schon zu Rabelais’ Zeit war „Makulatur“ der Stoff, aus
dem der Apotheker, der deshalb von ihm „Düterich“ genannt
wird, seine Düten antertigte.
®) Vergl. weiter oben.
1922; H. Schelenz. zw Be, war R
1534—44 in Bologna und später in Pisa Botanik lehrte, die
Ehre der Erfindung. Er sandte jedenfalls an Matthioli, den
bekannten Erläuterer des Dioskorides, gegen 1548, auf-
geklebte getrocknete Pflanzen. Mit voller Wahr-
scheinlichkeit ist anzunehmen, daß Cesalpini und
Aldrovandi ihre in zeitgenössischen Schriften erwähnten
„Kräuterbücher“, und daß ebenso der Engländer Flaconer,
von dessen Sammlung von getrockneten und aufgeklebten
Pflanzen in den Jahren 1540—47 die Rede ist und der
nach der Art der Zeit auch Italien besucht hat, arbeiteten,
nachdem sie die betreffende Handfertigkeit bei Ghini
gelernt hatten. Der Name „Herbarium“ oder „Herbarius®
für solche Sammlungen existierte übrigens noch nicht;
er bedeutete immer noch nach alter Art einen Kräuter-
garten, ein Kräuterbuch oder gelegentlich einen Kräuter-
sammler.
Nicht viel später aber als die genannten legte auch
schon ein Deutscher, der spätere Arzt Caspar Ratzen-
berger, ganz ebenso Pflanzen ein, die er zuerst als
Studierender in Wittenberg (wo der Apotheker Pfruend,
der botanische Helfer an der ersten deutschen Pharmakopöe
von Valer. Oordus wirkten, und wo das Studium der
Botanik blühte), dann in Jena gesammelt hatte. Ratzen-
berger nahm seine Sammlung, als er zur weiteren ÄAus-
bildung Mitte 1559 nach Italien ging, dorthin mit. Ihm
ist wohl mit ziemlichem Recht die mindestens gleichzeitige
Erfindung der Technik des Anlegens von Herbarien in
unserem Sinne zuzuschreiben, und Cassel hat das Glück,
eines seiner Herbarien, das älteste bekannte in
Deutschland, in seinem naturhistorischen Museum zu
bergen. -
Caspar Ratzenberger, vermutlich eines Jörg
Ratzenberger aus Saalfeld Sohn, beschäftigte sich von
Jugend auf mit dem Studium der Naturwissenschaften.
1554 begann er die oben erwähnten Arbeiten, machte
Reisen nach Italien, wo er den botanischen Garten in
Padua, die Gärten der Franziskaner und den der sogen.
2
Re:
j 2
Pflanzensammlungen und Kräuterbücher ete. 123
_ Kreuzträger, außerdem die des Adeligen Mancus und
des Patriziers Venecus auf Moranum (vermutlich
| Murano) und besonders am venetianischen Gestade „a Lyo“
- (vielleicht dem Lido?) bei Venedig besucht hatte; dann
_ ging er im Jahre 1560 nach Frankreich. Anfang der
| 60er Jahre ließ er sich in Naumburg nieder, wo er für
- seine Studienzwecke sich einen Garten anlegte. Hier auch
ordnete er die auf seinen Reisen gesammelten Pflanzen-
schätze und stellte zwei Herbarien her, von denen er
eines, nicht dem noch lebenden Landgrafen Wilhelm IV.,
sondern dem allerdings schon 5 Monate später, im November
1592, zur Regierung kommenden, den Vater fast über-
tretienden Moritz dem Gelehrten widmete Ver-
mutlich veranlaßte den fleißigen Botaniker nicht nur das
Streben, seine Erfindung weiteren Kreisen zur Kenntnis
zu bringen, und „denen Medicinae Tyronibus“ zu nützen
zu der Dedikation, sondern die in der Tat, wenn auch
nur in bescheidenem Maße erfüllte Hoffnung, daß der
Fürst dem Spender „in seinem Alter in mildester Gnade
gnädig bevolen“ sein möchte. Tatsächlich war der hes-
sische Hof damals inbezug auf das Streben, Wissenschaften
im allgemeinen und insonderheit Naturwissenschaften zu
pflegen, einer der ersten, wenn nicht der erste in Deutsch-
land. Wilhelm IV. der Weise, war ja als Physiker
und Mathematiker ganz hervorragend, und seine Instru-
mente genossen einen guten Ruf; sein Interesse für Chemie
und Arzneiwissenschaften war ebenfalls bekannt; er hatte
ja, wie schon gesagt, 1568 den botanischen Garten an-
gelegt, die Bibliothek gegründet, zum Studium der Pflanzen-
welt Lobels Observationes Stirpium 1576 durch Einmalen
der Farben durch einen Peter Carleyss noch instruk-
tiver gestalten lassen, und noch mehr fast tat Landgraf
Moritz der Gelehrte für die Hebung der Wissen-
schaften.
Ratzenbergers „Lebendiger Herbarius oder Kräuter-
buch aller G@ewechs“, wie der Titel lautet, war lange Zeit,
jedenfalls im Jahre 1858 verschollen. Da führte bei Vor-
u u 5 A
RETTET
124 H. Schelenz.
bereitungen zu einer Festrede über Landgraf Moritz als
Naturwissenschafter das langjährige Vorstandsmitglied und
den unermüdlich bis an sein Lebensende tätigen Biblio-
thekar des Vereins für Naturkunde!), den vor 9 Jahren
in Cassel hochbetagt verblichenen Prof. Dr. Herm. Friedr.
Kessler ein Hinweis in der oben erwähnten Böttgerschen
Beschreibung des hiesigen Botanischen Gartens auf die
Spur des seinerzeit jedenfalls zu den angestaunten Stücken
der Kasseler Naturaliensammlung gehörenden und auch
im XVIII. Jahrhundert noch hochberühmten Buches, und
seinen fortgesetzten zähen Bemühungen gelang es schließ-
lich, die drei Bände, die in einer Vorratskammer, nicht
katalogisiert, völlig vergessen unter als wertlos fort-
geschafftem Gerümpel dem Verderben entgegenmoderten,
aufzufinden und vorerst wenigstens in dem Museum, das
ebenso wie die Bildergalerien dem Publikum nur auf
besonders eingeholte Erlaubnis und gegen eine hohe, in
des Kurfürsten Tasche fließende Gebühr geöffnet wurde,
in einem passenden Schränkchen aufbewahrt zu sehen.
Mit einer Engherzigkeit, die wenig in Einklang steht mit
dem Streben der Vorfahren, den Untertanen den Born
der Wissenschaft zu erschließen, und der Gepflogenheit
der Hohenzollern, Sammlungen im Dienste des Volkes
völlig freizugeben, weigerte der Kurfürst nicht nur eine
etwaige Veröffentlichung des Kesslerschen Fundes, sondern
auch jede weitere Beschäftigung mit ihm, und erst die
Schlacht von Sadowa hatte, wie Keßler sagt, unter „ihren
segensreichen Folgen auch die, daß ihm preußischerseits
anstandslos gestattet wurde, das Herbarium in den Räumen
der Landesbibliothek zu studieren“ und den Erfolg seiner
Studien der Welt 1870 in einem Werkchen zu künden.
Ratzenberger hat die stattliche Anzahl von 746
Pflanzen, die er, soweit es sich um ausländische handelt,
gleich am Fundort aufklebte, und zwar zum Teil, um
die erwünschte Vollständigkeit zu erlangen, aus ver-
$
2
H
|
"\ Vergl. seine Berichte.
Pflanzensammlungen und Kräuterbücher etc. 125
schiedenen Exemplaren derselben Pflanzen zusammen-
gesetzt, aufgelegt. Manche von den ausländischen Pflanzen
sind von der ersten Papierunterlage durch äußerst ge-
schiecktes Ausschneiden befreit und nochmals auf neues
Papier aufgeklebt. Die alten und bei Arabern, Italienern,
Franzosen und Böhmen gebräuchlichen Namen sind zu-
nächst der deutschen Bezeichnung beigefügt, und der
Fundort und die Jahreszahl des Fundes geben weitere
Arhaltspunkte auch über Ratzenbergers Reisen.
Von einem durchgängig festgehaltenen System bei der
Aufreihung der Pflanzen ist nichts zu entdecken. Der erste
Band enthält nach vorgedruckter Bemerkung und Inhalts-
verzeichnis „Beume, stauden und Heckern“ - Pflanzen, der
zweite „etliche Gewürtzliliengewechs, kreuter so tzur leber,
lungenn, Hertz mutter und wundartznei dienlichen und
nutzlichen, desgleichen allerlei wassergewechs getreidich
gras gartenblomen“, der dritte Teil endlich „allerlei
Cronen und Dolden meer und Corallen gewechs, meer-
schneckenn, stendel wurzelen, Erbessen gewechs, windenn,
milch Schlaff, wund und Heilkreuter ronnde und bund-
knöpfichte wurzel Kreuter“ usw. Es zeigt sich aber
offenbar das Streben, einige Pflanzen entweder nach ihrer
botanischen Verwandschaft oder nach pharmakologischen
Gesichtspunkten zu gruppieren. Nur wenige, Ratzenberger
vermutlich unbekannte Pflanzen (z. B. 448 und 49, wie es
scheint, Lotus corniculatus) entbehren der Namen.
Es scheint Kessler trotz äußerst sorgfältigen Zu-
schauens entgangen zu sein, daß Ratzenberger sich
gelegentlich, um seiner Arbeit wenigstens den Schein der
Vollständigkeit zu verschaffen, jedenfalls bewußter
Fälschungen schuldig gemacht hat. Auf diesen Umstand
machte, wie wir unten sehen werden, zuerst Zahn auf-
merksam, und mir gelang in neuester Zeit der Nachweis
bei dem äußerst interessanten Blatt 484—485, von dem ich
(S. 126) eine Abbildung beigeben kann. Es handelt sich um
ein Exemplar von Nicotiana Tabacum var. lancifolia
(nach der Bestimmung von Prof. Carl Hartwich in
126 H. Schelenz.
| Nicakanı
S6: N um
Ei Piesclt
-Tatacım
Blatt 484—485 aus Ratzenbergers ältestem Herbarium in Cassel.
j
Bd Eh an Aa a Fr ai Ar ac au en ar in A
‘
Pflanzensammlungen und Kräuterbücher etc. 1927
Zürich). Schon die Betrachtung des Bildes zeigt, daß das
eine Blatt das einer Monocotyledone ist, also gar nichts
mit: der Pflanze zu tun hat, und das große untere Blatt
gehört nach der Bestimmung desselben Herrn zu der
Varietät macrophyllia. Beide Formen waren Ende des
- XVI. Jahrhunderts in Europa schon in Kultur, und die
_ gedachte Pflanze ist desbalb besonders interessant, weil sie
neben einem in Ferrara befindlichen Exemplar aus den
Jahren 1585-98 die älteste bekannte ist. Wo sie
gesammelt ist, hat Ratzenberger anzugeben unterlassen,
vermutlich in Deutschland, wo die Pflanze, wie gesagt,
_ nicht mehr allzuselten war.
Die Pflanze auf Blatt 482 ist Ayoscyamus Indica
benannt. Es handelt sich dabei, wie auch Kessler schon
richtig bestimmt hat, um ein, beiläufig gesagt, vorwurfs-
freies Exemplar von Nicoliana rustica.
Ratzenberger sagt in seiner Widmungsschrift:
„Und können aus diesem meinen Herbario vivo Junge
Mediei und Medicinae Tyrones .... viel aus und Ein-
ländische Kreuther und Simplicia kennen lernen ....
wie denn disfalls dieser mein Herbarius in einer Bibliotheca
solchenn Tyronibus Nützlichenn und sehr diehnnlichen sein
wurde, Ich auch dehrenndwegen in solchen vivo Herbario
ledige Latera gelassen, daß man in Zukunft auf dieselbe
vergleichenn, aus oder Einländische und derselben Species
auch ferner affigirenn möge.“
Das beherztigte der Landgraf. Da die „ledigen
Latera“ keinenfalls eine wesentliche Erweiterung des grund-
lesenden Ratzenberger’schen Herbars gestatteten, regte er
die Anlage eines zweiten noch größeren an, und
unter Ausnutzung der vielseitigen Verbindung, die der
Hof als solcher hatte, und des wohlverdienten Rufs, dessen
sich Moritz als eifriger Förderer der Natur- und Arznei-
wissenschaften erfreute‘), hieß er seine Leibärzte, denen
D) In meiner „Geschichte der Pharmazie“ gab ich eine ganze
Anzahl von bez. Nachweisungen.
Br
198 H. Schelenz. | ER >
gleichzeitig die Überwachung des botanischen Gartens“
oblag, an die Zusammenstellung dieser neuen Sammlung
gehen. |
Auch diese ist erhalten. In vier stattlichen Pergament-
bänden von je etwa 200 Blättern in Imperialfolio sind,
da häufig mehrere Pflanzen auf einem Blatte liegen, weit
über 1000 Pflanzen aufbewahrt, anders, besser schon als
bei Ratzenberger. Nur wenige und zwar, wie es
scheint, die von fernher bezogenen Pflanzen sind wie bei
ihm auf Papier geklebt, die anderen stecken frei hinter
der aufgeklebten Signatur, oder sie sind stellenweise mit
Klebstoff oder in der noch jetzt üblichen Art mit schmalen
Papierstreifen befestigt. Die durchweg lateinischen Namen,
zumeist nach dem Pinax theatri botanici von ©. Bauhin
stehen auf den Signaturen. Vermutlich in Cassel sind von
dem Ordner Synonyma beigefügt, um jedenfalls das neue
mit dem alten Werk in Einklang zu bringen.
Der Versuch, die Pflanzen in eine gewisse natürliche
Ordnung zu bringen, wie sie als erster eben genannter
Caspar Bauhin!) etwa in seinem Pinax in Anwendung
brachte, tritt noch mehr zu Tage wie bei Ratzenberger.
Nicht unwahrscheinlich ist des Landgrafen Leibarzt
Moritz Thaurer, der sich über Ratzenbergers
Kräuterbuch s. Z. hatte gutachtlich äußern müssen, der-
jenige gewesen, der das neue Herbar anzulegen begann.
Quehl, damals „beauftragter Lehrer an den Vorschul-
klassen der höheren Bürgerschule in Cassel“ hat im
Jahre 1872 das Herbar studiert, und, nachdem er seine
betreffende Niederschrift Kessler zur Verfügung gestellt
und dieser im Programm derselben Schule darüber in einer
Arbeit „Die Herbarien im Königlichen Museum in Cassel®
berichtet hatte, in der Zeitschrift des Vereins für hessische
1!) Konr. Geßner hatte schon früher als erster die Ein-
ordnung nach „künstlichen“ Merkmalen, Befruchtungsorganen und
Früchten versucht. Er auch hatte zuerst die Namen gelehrter
Freunde seinen Pflanzen mit auf den Weg gegeben: Oretia nach
dem Berner Professor Cretius etc. a
‘2
Be;
Pflanzensammlungen und Kräuterbücher etc. 129
Geschichte und Landeskunde!) vom selben Jahre „Über
das Alter und die Bearbeiter eines andern Herbars im
Königlichen Museum“ Mitteilung gemacht. Die den meisten
Pflanzen beigefügten Jahre, in den sie gesammelt worden,
ihre Standorte, der Name des Sammlers und der Hinweis
auf des Clusius®) Rariorum Stirpium historia von 1582
und 1601 und auf den schon erwähnten Pinax von 1623 geben
Anhaltspunkte genug, um der vorgenommenen Aufgabe
gerecht zu werden. Quehl konnte als Zeit der Anlage
die Jahre 1596—1629 festlegen und als Sammler eine ganze
Reihe von Casseler und fremden Naturforschern (zum
größtenteils Ärzte, für die Botanik und Pharmakognosie
fast noch gleichbedeutend war), die alle hier aufzuführen
zu weit führen würde und ein Unrecht gegen die fleißigen
Forscher wäre, deren Arbeiten, vergraben in einem Pro-
gramm und Zeitschriften, die kaum über die Landesgrenzen
hinaus bekannt werden, trotzdem kaum mehr als 40 Jahre
seitdem verstrichen, so gut wie verschollen sind. Es soll
hier nur erinnert werden an Joh. Bauhin, den Leibarzt
des Herzogs Wilhelm von Würtemberg, seinen jüngeren
schon genannten Bruder Caspar, den Autor des schon
genannten Werkes und Bearbeiter des Dioskorides, dessen
Nimbus eben erst, zum Teil vor der Leuchte des hessischen
Euricius Cordus zu erbleichen begann. Von den
Botanikern, mit denen Bauhin in Tauschverkehr stand,
halfen bei der Zusammenstellung des Herbars außer dem
eben genannten älteren Bruder noch Thomas Plat(t)er°)
aus.
") Band IV, 1872.
2) Auch er war und zwar von Wilhelm IV. im Interesse
der naturwissenschaftlichen Interessen seines Landes zur Mitteilung
seiner Arbeiten und zur Übersendung neuer Drogen u. dergl. ver-
pflichtet worden. Gesch. d. Pharmacie S. 394.
3) Es handelt sich tatsächlich um Thomas Platter, und die
Erwägungen eines Schreibfehlers, wie ihn Quehl annimmt, sind
unnötig. Die Brüder Thomas und ein jüngerer Felix hatten nach
Studien in Montpellier dieselbe Kunst wie der Vater, Medizin,
studiert. Felix machte sich als Anatom berühmt (er sezierte als
9
130 H. Schelenz. Bi> Di ?
a.
Der gelehrte schon genannte Herausgeber des Be
Eystettensis, der Nürnberger Apotheker Basil. Beseler, 2
fehlt befremdlieher Weise unter den Mitarbeitern, trotzdem
er mit Bauhin im Tauschverkehr stand und sicherlich
empfohlen wurde.
Von Casseler Mithelfern seien noch folgende angeführt,
die vermutlich auch in dem 1599 gegründeten Collegium
Mauritianum und der nach seiner Übersiedelung nach
Marburg 1618 neu errichteten Ritterschule Collegium
adelphicum Mauritianum Vorträge zu halten hatten.
Jacob Mosanus!), dessen Schriftwechsel mit dem
Landgrafen seine rege Tätigkeit im Laboratorium beweist,
konnte auf Grund seiner Anstellung als Beaufsichtiger
der Gärten und Baumschulen leicht an der Zusammen-
stellung des Herbars mithelfen. Er starb 1616.
In des Genannten Stellung als Leibmedicus usw.
trat Herm. Wolff?) nach dessen Tod ein, und er wie
sein Schwiegersohn und Amts-Nachfolgr Ludwig
Combach’?) halfen gleichzeitig an der Ausgestaltung des
Herbars, das in vortrefflicher Art die Fortschritte in der
Fertigkeit, solche Pflanzen-Sammlungen anzustellen, zeigt.
erster in Deutschland einen Menschen; in Montpellier hatte er mit
seinen Kommilitonen die nötigen Leichen nächtlicherweile ge-
stohlen), Thomas diente der Botanik (vgl. auch meine Geschichte
der Pharmazie, S. 467 u. 497) vornehmlich als Leiter des auf An-
regung seines Bruders und Caspar Bauhins errichteten
botanischen Gartens in Basel. Vgl. Burckhardt, Gesch. der
botanischen Anstalt in Basel. Verhandl. der naturforsch. Gesellsch.
in Basel. Bd. xVIIL
!) Er schrieb mit Herm. Wolff über die Heilquellen
von Nordshausen, arbeitete über a und seine Ver-
bindungen mit Antimon usw.
?, Er wirkte übrigens auch als Baumeister. Das „Ottoneum“
war sein Werk.
3) Seine Arbeiten über die Tinctura de vero sale
secreto philosophorum etde universali mundi spiritu
und die von ihm besorgte Herausgabe von Ripleys, Kelleys
und Bernhardsv.Trevigo Schriften lassen die Richtung seiner E
chemischen Bestrebungen erkennen und den Geist, der die ganze
Zeit in Oassel erfüllte.
Pflanzensammlungen und Kräuterbücher etc. 131
Kessler erzählt in seinem Werkchen, gestützt auf
„Jöchers Gelehrtenlexikon, daß Caspar Ratzenberger,
der übrigens nach derselben Quelle am 22. November 1605
‚gestorben sein soll, auch für die großherzogliche Bibliothek
‘in Gotha im Jahre 1598 einen vierbändigen „Herbarius
vivus“ verfertigt habe, und daß dieses nächstälteste
Kräuterbuch als Codex chartaceus A 60, 153—156 „vor
‚einigen Jahren als gänzlich zerfallen und unbrauchbar
‚entfernt worden ist“.
Daß dem nicht so war, konnte’ neuerdings G. Zahn
'ın Gotha in einer Arbeit nachweisen, die 1902 in den
Mitteilungen des Thüringer botanischen Vereins erschienen
ist. Nach Zahn ist das Gothaer Herbarium, das vermut-
lieh vom Herzog Ernst dem Frommen 1603 nach
Ratzenbergers Tode erworben worden ist, in seinen vier
Holz - Leder - Einbänden noch in ganz gutem Zustande.
Seine farbig ausgeführten Titelbilder machen es offenbar
noch prächtiger als das Oasseler. Sonst ähnelt es in der
Art der Darstellung dem eben genannten vollständig.
‚Zahn stellt aber, wie schon gesagt, fest, daß es Ratzen-
berger bei der Zusammensetzung seiner Pflanzen nicht
Immer genau genommen hat. So fand er Tamarindus
mit Weiden-, Cassia mit Eschenblättern vor, und ähnliches.
Das Herbar ist größer als das Casseler. Es enthält
‘923 Arten, deren Namengebung in sprachwissenschaftlicher
‚Hinsicht manches Interessante bietet. Die Anordnung, im
‚allgemeinen der Casseler ähnelnd, ist weit mehr noch wie
-die in letzterem nach pharmakologischen Gesichtspunkten
bewirkt. Zahn hat aus dem Inhalt 88 „Drogen“ zusammen-
‚stellen können.
Cassel ist in Bezug auf die Darstellung botanischer
Anschauungsmittel auch noch in anderer Beziehung vor-
‚bildlich gewesen und, soviel ich beurteilen kann, einzig
in seiner Art geblieben.
Im Jahre 1771 wurde als Verwalter der vom Land-
grafen Karl angelegten Menagerie in der Aue, an die nur
noch der Name „Tiergarten“ erinnert, Karl Schildbach,
9*
INTER
132 | H. Schelenz. n MR = |
ER +
wie es scheint in Sachsen geboren, angestellt. Als mit
dem Tode Friedrichs II. unter dem sparsamen
Wilhelm IX. auch diese Anstalt aufgehoben wurde, t
wurde Schildbach als Oekonomie-Direktor an die Spitze
der „Oekonomie in Weißenstein“, vermutlich der jetzigen
Domäne Wilhelmshöhe gestellt. Im Jahre 1816 starb der
offenbar in jeder Beziehung äußerst tüchtige Mann, über
den aber nur wenige Nachrichten existieren, oder richtiger
von dem vor wenig Jahren verblichenen früheren Custos
des Museums und langjährigen Vereinsmitglied, Professor
Lenz zusammengetragen werden konnten!,. Schon in
seiner ersten Stellung hatte sich Schildbach damit beschäf-
tigt, die Bäume in der Aue übersichtlich in eine Sammlung
zusammenzufassen, so zwar, daß dem Beschauer nicht
nur ein Bild des Holzes mit allen seinen Eigenschaften,
der Rinde, den Parasiten usw. sich darbot. Schon im
Jahre 1788 erschien in dem „Journal von und für
Deuts hland“ eine „Beschreibung einer Holzbibliothek
nach selbstgemachtem Plane, bearbeitet von C. Schildbach
in Cassel.* Die „Bibliothek“ umfaßte 340 „Bücher“,
nämlich durch Säge und Hobel in Buchform gebrachte
charakteristische Stücke von zumeist deutschen Hölzern,
wie sie Schildbach in dem reichen Bestand der ihm unter-
stehenden Forst- und Gartenanlagen gefunden hatte.
Den Rücken der Bücher bildet die Rinde des Baumes,
ein aufgeklebter roter Titel zeigt den Namen des Baumes
nach Linne, bibliographische Nachweise u. dergl., der obere
Schnitt junges, der untere altes Hirnholz, die obere und
untere Breitseite ebensolches Langholz, Maserung usw.
Ferner brachte er passend die für den Baum charak-
teristtischan S hwämme und Moose, sein Harz an,
er ermittelte und notierte das spezifische Gewicht,
den Heizeffekt, die Menge der zu erzielenden Kohle
und die Art der Benutzung. In dem ausgehöhlten
1) Vergl. seine Arbeit über die „Holzbibliothek“ in der Zeit-
schrift für hessische Geschichte II, 328. er
Pflanzensammlungen und Kräuterbücher etc. 133
Buch schließlieh lagerte er das, was zur Verdeutlichung
der Entwickelungsgeschichte des Baumes nötig ist, den
Keimling, die Erstlingsblätter, den Samen etc.
Die Arbeit stellt sich in der Tat nicht allein vom
wissenschaftlichen Standpunkt aus als eine äußerst geist-
reiche und zweckentsprechende dar, sondern sie verdient
auch vom rein technischen Standpunkt die größte Hoch-
achtung, und ihre Art dürfte höchstens durch Beigaben
von Präparaten, wie sie die moderne Technik ermöglicht,
oder durch die Ergebnisse moderner und anderer phyto-
chemischer Untersuchungen ergänzt, nicht aber übertroffen
werden können. Zu ihrer Zeit fand sie ungeteiltes Lob
zuerst aus dem Munde von Campe, Buffon, Günderode,
seitens des Gießener Professors Müller, der die Samm-
lung weit über die angestaunte des Amsterdamer Apothekers
Albert Seba, Hitzels in Coblenz, Links in Leipzig,
Clodius in Zwickau und die Dresdener Holzsammlung
stellt, u. a. (Vergleiche die Abbildung zweier „Bände“
auf Seite 134.) Ä
Charakteristisch ist, wie der Landgraf sich der An-
schaffung der prächtigen Sammlung gegenüber verhielt.
Schildbach bot sie, jetzt 546 Bücher groß, dem Land-
grafen Wilhelm IX. an und forderte eine Altersrente
von 100 Pistolen (also etwa 1500 Mk.) dafür. Der damalige
Museumsdirektor von Veltheim begutachtete ihren hohen
Wert, bemerkte empfehlend, daß Kaiserin Catharina von
Rußland dem Verfertiger 2000 'Thlr. dafür geboten, und
er sprach sich für den Ankauf zum Preis von 400 Thlr.
als Jahresgeld aus. Das schlug Schildbach mit dem
Einwurf aus, daß er bislang 300 Thlr., daneben Wohnung
und andre Emolumente und noch etwa 200 Thlr. baare
Nebeneinnahmen durch seine Arbeiten gehabt habe. Nach
nochmaliger Begutachtung und Taxe durch eine Kommission
von Gelehrten und Beamten, außerdem durch Hoftischler
Ruhl wurden 450 Thlr. Jahresruhegehalt gewährt, mit.
denen sich Schildbach einverstanden erklärte. Nachdem
die Sammlung, wie alle andern, Jahrzehnte lang ein ver-
H. Schelenz.
134
Kulans
in Cassel.
iothek
Zwei „Bände“ aus Schildbachs Holzbibl
Ulmus belgica.
Prunus cerasus.
Pflanzensammlungen und Kräuterbücher etc. 135
\
|
r
borgenes Dasein geführt und nur auf besonderes Ansuchen
gegen Zahlung eines hohen Eintrittsgeldes dem gezeigt
wurden, dem der Zufall Kunde von ihrem Dasein gegeben,
gab auch sie die Schlacht von Sadova, wie Kessler sagt,
der allgemeinen Benutzung frei und machte sie zu einer,
wie sich während des Vortrags und dem Vorzeigen ein-
zelner Bücher zeigte, fast völlig vergessenen Zierde des
königlichen Naturalienmuseums.
Ich kann mein Thema nicht verlassen, ohne eines
Buches zu gedenken, das offenbar kaum gekannt und dessen
Autor selbst in der sonst so umfassenden Meyerschen
. Geschichte der Botanik nicht genannt ist. Es ist das ein,
so viel ich sehen kann, ganz einzig dastehendes Werk über
die Anlage von Herbarien. Wohl widmete Adrian
Spigel, wie Meyer .angibt, in seiner Isagoge in rem
herbariam, Patavii 1606, „der Kunst hortos hyemales,
d. h. Bücher, worin man getrocknete Pflanzen auf Papier
klebt, anzulegen‘, eine kurze Betrachtung, aber der
Rostocker Professor der Mathematik u. Medizin @uilelmus
Laurenberg schreibt über diese Kunst, Rostock 1667,
eine ganze Botanotheca, i. e. modus conficiendi herbarium
vivum. Übersehen wurde es vermutlich, weil es dem
allerdings ebenfalls wenig bekannten, von Meyer auch
nicht genannten Quadripartitum botanicum des Kopen-
hagener Professors Simon Paulli, Straßburg 1667, bei-
gegeben ist.
Laurenberg verlangt, daß die Ärzte, die sich allein
oder in erster Reihe mit Botanik beschäftigen, Herbaria
viva anlegen. Dazu erklärt er als nötig: zweckdienliche
Instrumente, passende Sammelzeit, Kenntnis der
Trockenarbeit, eine zweckmäßige Ordnung und
guten Leim.
Unter die Instrumente rechnet er einen aus Stahl
oder Eisen gefertigten Rhizotomus, d. h. einen Spatel,
dann eine Mantica, einen Quersack, um das Torecu-
larium, eine in Art der Gitterpressen angefertigte
Vorrichtung aus dünnen, aber gegen Ziehen durch Quer-
a u:
REN
136 H. Schelenz. lt: P
PR
leisten geschützten Brettern aufzunehmen. Zwischen ihnen
liegst Fließpapier, in das sofort die gesammelten
Pflanzen gelegt und durch Bänder oder dergleichen
gepreßt werden. In den Quersack kommt noch ein
botanisches Werk, z. B. von Lobel, Tabernae-
montanus oder ein ähnliches Zu dieser erklecklichen
Last gesellen sich noch, charakteristisch für die Zeit,
eine Büchse Theriak, ohne die ein Botaniker angesichts
der seine Wege belauernden Schlangen, Kröten und In-
_ sekten nicht ausgehen dürfe. Weder alte Frauen (aniculae),
noch Quacksalber (circumforanei) kennten den großen
Nutzen des innerlich oder äußerlich anzuwendenden Medica-
mentes. Ferner gehörten zur Ausrüstung eine runde Tyro-
knestis!), mit welchem Worte er ganz allgemein ein
Reibeisen bezeichnet, das dazu dienen sollte, verschiedene,
ebenfalls mitzunehmende Würzstoffe, insonderheit Muskat-
nuß, wie sie in den häufig am Körper getragenen Bisam-
äpfeln und dergleichen vorhanden waren, zu zerkleinern,
um durch ihren Duft die in Dörfern und Städten gewöhn-
lich auftretenden üblen Gerüche zu dämpfen. Ein Scia-
tericium (oxıc@w beschatten) oder Horologium solare,
eine Sonnenuhr, um die Zeit zu bestimmen, ist das zuletzt
aufgezählte mitzunehmende Instrumentum.
Die Pflanzen werden von welken Blättern u. dergl.
befreit, nötigenfalls der Länge nach gespalten, um sie
leichter zu trocknen, dann in möglichst natürlicher Lage
zwischen die Bogen gebracht und gepreßt. Getrocknet,
werden sie mit einem Gluten aus Tragakant, Gummi
arabic., nach dem Muster von Padua mit Gluten taurinum
(zweekmäßig in Bier gelöst, oder mittels Wein oder Alkohol
vor Verderben oder mit Wermut vor Insektenfraß ge-
schützt) aufgeklebt entweder auf gewöhnliche oder, um
Beschädigung durch Druck zu vermeiden, auf Bogen,
ı) Tyroknestis ist sonst die Raspel, mit der die homerischen
Helden sich Käse in den (pramnischen) Wein raspelten zur Dar-
stellung des äußerst rationellen Kykeon. | a
Pflanzensammlungen und Kräuterbücher ete. 137
die an den Seiten durch stärkere Pappstreifen kapsel-
artig geformt sind.
Getrocknete Pflanzen oder Pflanzenteile blieben bis
in den Anfang des vorigen Jahrhunderts die einzigen
Hilfsmittel des Anschauungsunterrichts. Da war es der
Apotheker Carl Leopold Lohmeyer, der nach seiner
Übersiedelung von Neiße nach Breslau 1866—69 Pflanzen-
modelle darstellte, so groß, daß an ihnen einem größeren
'Schülerkreise der Bau der Pflanze erklärt werden kann,
Diese inzwischen wesentlich vervollkommnete, übrigens
auch auf anatomische Präparate ausgedehnte Erfindung
dürfte die letzte Erscheinung auf dem Gebiete der
botanischen Anschauungsmittel sein, die zum Schluß er-
"wähnt zu werden verdient.
|
4
en aa ne =
EEE FERTT ER
nr 3
138 Bericht. NE
Bericht.
1. Mitteilungen aus dem Vereinsleben.
Auch in diesem Bericht sei an erster Stelle dem
Landesausschusse des Regierungsbezirks Oassel sowie dem
Magistrate und der Stadtverordnetenversammlung der
Residenzstadt Cassel unser aufrichtigster Dank ausge-
sprochen für die wiederum gütigst gewährten Beihülfen.
Nur durch diese Beihülfen ist die Drucklegung unserer
Jahresberichte und Abhandlungen ermöglicht. Diese
Drucklegung und Versendung unserer Jahresberichte und
Abhandlungen ist aber erforderlich, um den Tauschverkehr
mit nahezu vierhundert Akademieen, Gesellschaften und
Vereinen aufrechtzuerhalten, der unserer Bücherei die
neuesten Veröffentlichungen auf naturwissenschaftlichem
Gebiete zuführt. |
Das Vereinsleben verlief in den gewohnten Bahnen.
An anregenden Vorträgen, Vorlagen und Mitteilungen
hat es nie gefehlt. Eine Übersicht des Dargebotenen gibt
der letzte Teil dieses Berichtes. |
Die verdienstvollen Vorstandsmitglieder Sanitätsrat
Dr. Weber und Prof. Hebel, die fünf Jahre hindurch
den Verein mit Eifer und Umsicht geleitet hatten, baten
wegen Überbürdung zum lebhaftesten Bedauern aller Mit-
glieder von ihrer Wiederwahl nach Ablauf des Geschäfts-
jahres 1903/04 abzusehen. An ihre Stelle wurden Dr. Fennel
und Dr. Schaefer gewählt. Der Vorstand setzt sich
seit dem 20. April 1904 folgendermaßen zusammen: Vor-
sitzender: Oberlehrer Dr. Fennel; Geschäftsführer: Ober |
lehrer Dr. Schaefer; en Juwelier W. Scheel;
Bibliothekare: ann. Kunze und SanitätsratDr. Ebert;
Beisitzer: Major z. D. Freiherr von Berlepsch und
Sanitätsrat Dr. Weber.
Te ee VS u DE A
Bericht. 139
Die Sitzungen wurden durchschnittlich von 11 Mit-
gliedern und 3 Gästen besucht. Die Zahl der Anwesenden
schwankte zwischen 10 und 20.
Aus dem Vereinsleben dürfte Nachstehendes hervor-
zuheben sein: Dem Verein fiel durch letztwillige Verfügung
des Königl. Berginspektors a. D. Eduard Schwenken“
in Homberg, der seit 1865 zu unseren korrespondierenden
Mitgliedern gehörte, eine Sammlung hessischer Gesteine,
eine Bibliothek sowie eine Summe von 300 Mark zu ihrer
Überführung nach Cassel zu.
Fast alle Mitglieder des Vereins beteiligten sich an
der vom 20. bis 26. September 1903 in unsern Mauern
abgehaltenen Versammlung deutscher Naturforscher und
Ärzte, als deren erster Geschäftsführer unser hochverehrtes
Mitglied Herr Professor Hornstein waltete. In der
Eröffnungssitzung begrüßte unser Vorsitzender Herr
Sanitätsrat Dr. Weber die Versammlung im Namen der
Vereine für Naturkunde und für naturwissenschaftliche
Unterhaltung. Der Verein für Naturkunde übergab den
Teilnehmern der naturwissenschaftlichen Gruppe die Ab-
handlungen des Jahresberichts 1902/03 in würdiger Aus-
stattung als Festgabe. |
Auch für die Festschrift, welche die Stadt Oassel den
Teilnehmern an der Naturforscherversammlung widmete,
hatten unsere Mitglieder Dr. phil. Blanckenhorn,
* Schwenken war am 17. August 1824 als Sohn des kur-
hessischen Oberappellationsgerichtsrats Karl Philipp Theodor
Schwenken in Cassel geboren. Nach Besuch des Gymnasiums und
der polytechnischen Schule war er in den Jahren 1843 und 44 zu
seiner Ausbildung in den kurfürstlich hessischen Berg- und Hütten-
werken tätig und studierte dann in Göttingen und Bonn je zwei
Semester bergwissenschaft. Nachdem er das Bergeleven-Examen
bestanden hatte, war Sch. in den Jahren 1847 und 48 auf dem
Eisenhüttenwerk zu Veckerhagen beschäftigt. Seine erste Anstellung
erhielt er als Hüttengehülfe im Jahre 1850 bei der damaligen staat-
lichen Eisenhütte zu Holzhausen bei Homberg. Von 1859 war er in
gleicher Eigenschaft in Biber tätig und wurde 1862 Bergassessor.
1866 wurde er zum Berginspektor bei dem Bergamte in Schönstein
ernannt. Infolge eines körperlichen Leidens trat Sch. 1868 in den
Ruhestand und lebte in Homberg bis zu seinem am 6. August.
1903 erfolgtem Tode.
140 Bericht. fi
I
Dr. phil. Laubinger, Dr. med. Möhring, Dr. phil.
Schaefer und Dr. med. Weber Aufsätze geliefert.
Der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische
Kultur zu Breslau, die am 17. Dezember 1903 ihr
100jähriges Bestehen feierte, und der Königl. Akademie
gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt, die am 1. und
2. Juli 1904 ihr 150jähriges Bestehen festlich beging, sandte
‚der Verein Glückwunschschreiben.
An der Hauptversammlung des Oasseler Fischerei-
vereins, sowie an den Stiftungsfesten des engbefreundeten
Vereins für naturwissenschaftliche Unterhaltung nahmen
Mitglieder unseres Vereins teil.
Am 2. Juni 1904 hatte der Verein für naturwissen-
schaftliche Unterhaltung eine Feier zu Ehren seines Mit-
begründers des Herrn Prof. Dr. Hornstein veranstaltet,
der am folgenden Tage sein 70. Lebensjahr vollendete.
Die bisherigen Amtsgenossen, sowie der Verein für Natur-
kunde waren zur Teilnahme aufgefordert worden.
Der Vorsitzende des Vereins für Naturkunde brachte
‘dem allverehrten Jubilar die Glückwünsche des Vereins
mit folgenden Worten dar:
„Gestatten Sie, meine sehr geehrten Herren, daß ich
namens des Vereins für Naturkunde dafür danke, daß
‚Sie uns Gelegenheit gegeben haben, an der heutigen Feier
teilzunehmen, die der Verein für naturwissenschaftliche
Unterhaltung veranstaltet hat, um seinen Begründer zu
ehren, der mit seltener Tatkraft und treuester Hingabe
den Verein für naturwissenschaftliche Unterhaltung seit
33 Jahren unablässig. gefördert hat. Herr Professor Horn-
stein ist aber auch einer der Unsrigen im engeren Sinne.
Mehr als die Hälfte seines Lebens — nämlich 35 Jahre
und 14 Monate — gehört der Jubllar dem Verein für
Naturkunde an. Auch in diesem Verein hat Herr Professor
Hornstein im Dienste der Naturwissenschaften eifrig und
unermüdlich gewirkt und zählte während der ganzen
Dauer seiner Mitgliedschaft zu den regelmäßigen Be-
suchern der Sitzungen und Veranstaltungen des Vereins.
Bericht. 141
Es ist uns deshalb ein doppeltes Bedürfnis zum
heutigen Tage die herzlichsten Glückwünsche des Vereins
für Naturkunde auszusprechen, ihm, dem Begründer des
Vereins für naturwissenschaftliche Unterhaltung, dem wir
uns durch die Gemeinsamkeit unserer Ziele und Be-
strebungen eng verbunden fühlen, und ihm, dem uner-.
müdlichen Forscher, dem Förderer und Verbreiter natur-
wissenschaftlicher Erkenntnis.
Unsere innigen Wünsche gehen dahin, daß es dem
Jubilar in vollster Rüstigkeit und Frische vergönnt sein
möge, noch eine lange Reihe von Jahren im hehren Dienste
der Naturwissenschaften zu wirken und zu schaffen zur
Freude der Mitglieder der Vereine für naturwissenschaft-
liche Unterhaltung und Naturkunde und zur Freude
seiner Angehörigen. Das walte Gott!“
Für das Denkmal, das Robert Bunsen in Heidel-
berg errichtet werden soll, wurden 50 Mark beigesteuert,
da es galt einen wissenschaftlich bedeutenden Gelehrten
zu ehren, der während seiner Lehrtätigkeit an der hiesigen
damaligen polytechnischen Schule unserem Vereine 1837
beigetreten war, und den wir seit 1875 zu unseren Ehren-
mitgliedern zählen durften.
Das forstbotanische Merkbuch für die Provinz Hessen-
Nassau ist am Anfang dieses Jahres erschienen. Es wurde
von dem Königl. Forstmeister a. D. Herrn Dr. A. Rörig
in Frankfurt a. M. verfaßt. Ausschüsse der naturforschen-
den Vereine bezw. Gesellschaften zu Oassel, Frankfurt a. M.,
Hanau und Wiesbaden hatten den Stoff gesammelt und
gesichtet. Dem durch unseren Verein gebildeten Aus-
schusse gehörten die Herren Oberforstmeister Hintz,
Prof. Dr. Hornstein (Vorsitzender), Oberlehrer Kunze,
Dr. phil. Laubinger, Stadtrat Ochs, Oberlehrer
Dr. Stamm in Hersfeld, Buchhändler Joh. Weber,
Gerichtssekretär Zeiske, sowie Herr Regierungs- und
Forstrat Fitzau (Nichtmitglied des Vereins) an. Allen
Mitgliedern des Ausschusses gebührt für ihre treue Mit-
arbeit unser Dank und unsere Anerkennung.
ne >» ET. Mm Das ni a2 d;
142 Mitgliederbestand. | na
2, Mitgliederbestand.
Im Vereinsjahr 1903/04 wurden neu aufgenommen
die Herren: ÖOberpräsidialrat Dr. Mauve (11./ö. 03),
Fabrikant Adolf Fennel (8./6. 03), Sprachlehrer Lie.
phil. Benedetto Albano (10./8. 03), Lehrer Schulz in
Meckbach (9./11. 03) und Assistenzarzt Dr. med. Pfan-
kuch (11./1. 04).
Der Verein bestand somit am Anfange des Vereins-
Jahres 1904/05 aus 6 Ehrenmitgliedern, 75 wirklichen Mit-
gliedern und 50 korrespondierenden Mitgliedern.
Die Herren Bergingenieur Rosenthal und Post-
verwalter Wünn traten zu den korrespondierenden Mit-
gliedern über, ein Mitglied schied aus.
Durch Tod verloren wir unser Ehrenmitglied Philippi,
die wirklichen Mitglieder Fürst Carl von Hanau,
Kommerzienrat Gustav Bodenheim und Privatmann
Martin Wallach sowie die korrespondierenden Mit-
glieder Professor Wagner in Fulda und Berginspektor
Schwenken in Homberg.
An dieser Stelle mag auch erwähnt werden, daß Herr
Generalarzt a. D. Dr. med. Löwer in Eberswalde ver-
storben ist. Obgleich er bei seinem Ableben dem Verein
nicht mehr angehörte, müssen wir doch hier des Mannes
in Dankbarkeit gedenken, der mit rastlosem Eifer, mit
treuer Hingabe, mit warmem Herzen den Verein drei Jahre
hindurch geleitet hat, eine Zeit, in der ihm der Verein
sein Alles war. Ein Lebensabriß dieses um den Verein
so hochverdienten Mannes wird deshalb unter den nach-
folgenden Nekrologen willkommen sein. | £
Neu aufgenommen wurden 1904/05 die Herren Kauf-
mann Fingerling (11./6.04), prakt. Arzt Dr.med. Paul
und Fabrikant Baumann (10./10. 04), Königlicher Kom-
merzienrat Plaut und Lehrer Taute (13./2. 05), Fabriken |
x
RE
Ernst Bodenheim, Dr. med. Georg Alsberg, Fabrikant
Dr. phil. Breithaupt, Bergmeister Ernst, Leutnant
Freiherr von Forstner, Dr. med. Hübner, Architekt
Till (15./4. 05), Lehrer Schmidt (26./6. 05).
Der Verein besteht demnach augenblicklich aus
5 Ehrenmitgliedern, 82 wirklichen Mitgliedern und
52 korrespondierenden Mitgliedern.
Nekrologe. 143
Nekrologe.
1. Rudolph Amandus Philippi, geboren am 14. Sep-
tember 1808 zu Charlottenburg, gestorben am 24. Juli
1904 zu Santjago in Chile. Der deutsche Gelehrte,
‚dessen langjähriges unermüdliches Wirken von so
großer Bedeutung für sein Adoptivvaterland Chile
gewesen ist, entstammt einer westphälischen Familie.
Sein Vater Wilhelm Eberhard Ph. war Offizier ge-
wesen, hatte dann infolge des Krieges von 1806 seine
Stelle verloren und dafür das Amt eines Rechnungs-
revisors in Berlin erhalten. Er war dreimal ver-
heiratet, seine dritte Frau Maria Anna Krumwiede
aus Hannover gebar ihm zwei Söhne Rudolf und
Bernhard, die beide fern von der Heimat jenseits des
Ozeans ihr Leben beschließen sollten. Da der Vater
sich wenig um die Kinder kümmerte, waren die
Knaben ganz auf die Mutter angewiesen, die auch
ihren ersten Unterricht mit feinsinnigem Verständnis
leitete. Sie konnten schon geläufig lesen und schreiben,
als sie ihren ersten regelmäßigen Schulunterricht in
Charlottenburg erhielten. Ph.’s Mutter war eine große
Verehrerin Pestalozzis, dessen Erziehungsmethode da-
mals besonders von Fichte als die Grundlage zu einer
Erneuerung der Menschheit gepriesen wurde. Aus
Liebe zu ihren Söhnen brachte sie das große Opfer,
mit ihnen nach der Schweiz überzusiedeln und
sie den Händen des berühmtesten Pädagogen der
144 Nekrologe.
damaligen Zeit anzuvertrauen. Vier Jahre, von 1818
bis 1822, genoß Ph. in Iferten den Unterricht des
Vaters der modernen Pädagogik und erwarb sich
dort die Grundlage zu seinen späteren umfassenden.
Kenntnissen. Seine bis ins höchste Greisenalter
ungemein feine deutliche Handschrift, sein Zeichen-
talent, seine Kunstfertigkeit in Wasserfarben zu malen,
die ihm später bei seinen wissenschaftlichen Arbeiten
so sehr zu statten kam, vor allem aber sein Sinn für
die Naturwissenschaften wurden in Iferten trefflich
ausgebildet und belebt. Nach den Grundsätzen Pesta-
lozzis wurde er schon als Kind zu ausgedehnten
Ausflügen in die Umgegend Ifertens angehalten. Er
durchwanderte mit seinen Kameraden große Teile
des Waadtlandes und Neuenburgs, durchstreifte die
Täler des Jura, sammelte Pflanzen und Mineralien
und bereitete sich so körperlich und geistig vortrefflich
auf seinen künftigen Beruf vor. Mit vierzehn Jahren
verließ Ph. die Pestalozzische Anstalt und kam auf
den Wunsch seiner Mutter auf das Gymnasium zum
Grauen Kloster in Berlin, um sich hier die Reife für
das Universitätsstudium zu erwerben. Am 6. März
1826 verließ er diese berühmte Schule mit einem Ab-
gangszeugnis, das nicht nur seine Fortschritte in den
eigentlichen Gymnasialfächern lobte, sondern auch
rühmend seine vortreffliche Kenntnis der neueren
Sprachen, Französisch, Italienisch und Englisch er-
wähnte.
Ph. bezog nunmehr die zwei Jahre nach seiner
Geburt begründete Universität Berlin, um sich dem
Studium der Medizin zu widmen. Bei seiner Neigung
zu den beschreibenden Naturwissenschaften versteht es
sich von selbst, dass er daneben die Vorlesungen des
Botanikers Link und des Zoologen Lichtenstein eifrig
hörte. Er war noch nicht 22 Jahre alt, als er zum
Dr. med. promoviert wurde und damit seinen Studien
einen vorläufigen Abschluß gab. Von dem Wunsche
.
nl
kan
-
7
Nekrologe. 145
| ——_
beseelt, etwas von der Welt zu sehen und zugleich
um seine durch anhaltendes Arbeiten angegriffene
Gesundheit zu kräftigen, ging er kurz nach der
Promotion nach Italien. In Neapel schloß er sich
an die gleichfalls dort eintreffenden beiden Geologen,
den Deutschen Friedrich Hoffmann und den Schweizer
Arn. Escher v. d. Linth an, denen er als Führer bei
der Beobachtung der vulkanischen Erscheinungen des
Vesuvgebietes dienen konnte. Beide überredeten ihn,
seinen Plan, nach Marseille und Paris zu gehen, auf-
zugeben und statt dessen mit ihnen nach Sizilien zu
reisen. Sechs Wochen sollte der Aufenthalt dort zum
Studium des Ätna dauern; aus den 6 Wochen wurden
aber für ihn 1!/2 Jahre, die für den späteren Lebens-
lauf Ph.’s entscheidend werden sollten. Seit dieser
Reise fühlte er, daß er für die Medizin verloren war,
es beseelte ihn nur noch der brennende Wunsch,
Naturforscher zu werden. Hatte er sich bisher bei
seinen naturwissenschaftlichen Studien vornehmlich
auf die Erforschung der Zoologie und Botanik be-
schränkt, so bot ihm die sizilische Reise in Gesell-
schaft der beiden Geologen Gelegenheit, auch das
dritte Reich der Natur wissenschaftlich zu studieren,
wobei ihm der Rat und die Anregung des älteren
und erfahreneren Hoffmann sehr zu statten kam. Die
diagnostische Untersuchung der Insel machte es not-
wendig, daß die Gelehrten zu Fuß reisten, und auf
diese Weise durchquerten sie ganz Sizilien, zu dessen
besten Kennern Ph. in der Folgezeit sich rechnen
durfte.
In der Nähe des Leuchtturms von Messina fand
Ph. am Strande zahllose verschiedenartige Schnecken-
häuser, deren Formen sich mit später in einem Stein-
bruch gefundenen Versteinerungen identisch zeigten.
‘Dies machte auf“Ph., der vorher nie eine Meeres-
conchylie in der Hand gehabt, einen solchen Eindruck,
daß er von nun an seine Studien besonders den
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146 Nekrologe. en. X.
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Mollusken und Versteinerungen zuwandte, ohne dabei
aufzuhören, Pflanzen zu sammeln und die Flora x
Siziliens fleißig zu durchforschen. Sein treffliches
Zeichentalent kam ihm dabei wie überhaupt auf der
ganzen Reise sehr zu Hilfe, gab es doch damals noch
keine photographischen Apparate, die heutzutage dem
Forscher wie Reisenden unentbehrlich geworden sind.
Von großem Nutzen bei diesen Studien war für Ph.
die Bekanntschaft mit einem Pater des Benedictiner-
klosters zu Catania, die er im Winter 1830/31 machte.
Er hieß Emiliano Gutta d’Auro und hatte neben einer
recht hübschen Oonchyliensammlung fast alle die
älteren teueren Conchylienwerke, die früher der könig-
lichen Bibliothek in Neapel angehört hatten, bei der
Erstürmung der königlichen Paläste aber vom Pöbel
geraubt und auf den Straßen feilgeboten waren, wo
der Pater sie für ein Spottgeld gekauft hatte. Da
Ph. mit seinen Begleitern den regnerischen Winter
in Catania zubrachte, so hatte er hier die beste Ge-
legenheit, mit dem hilfsbereiten Benedietiner Conchyli-
ologie zu studieren und daneben auch das nicht un-
interessante Leben und Treiben der sizilischen Ordens-
leute kennen zu lernen. Wenn das Wetter es erlaubte,
ging er an das Meeresufer und sammelte Muscheln.
. Damals legte er den Grundstock zu seinen später so
reichen Sammlungen an Conchylien und Mollusken,
die heute einen wertvollen Bestandteil des natur
historischen Museums zu Santjago bilden.
Die Reisenden hatten auch das Glück, Zeugen
einer merkwürdigen Naturerscheinung zu sein, die
damals gerade die wissenschaftliche Welt in Auf-
regung setzte. Im Juli 1831 erhob sich plötzlich
zwischen der Insel Pantelleria und der sizilianischen
Stadt Sciacca eine neue Insel aus dem Meeresgrund,
die zuerst nach dem König von Neapel Ferdinandea,
später mit wechselnden Namen Nerita bezw. Julia
genannt wurde. Ph. mit seinen Gefährten gehörte
> Eh
F;
’ —— 2
N ekrologe. 147
zu den ersten Gelehrten, die sich aufmachten, das
seltsame Naturphänomen zu studieren. Sie fanden
‚aber leider die Umgebung noch in solch heftiger
vulkanischer Bewegung von brodelndem Schlamm
umgeben, daß eine Annäherung nur bis zu einem
Kilometer Entfernung möglich war. Um den Besitz
‚des neu entstandenen Landes entstanden kurz darauf
Streitigkeiten zwischen den . Engländern und dem
König von Neapel, die dadurch jedoch ihr natürliches
Ende fanden, daß die aus lockerem Material auf-
geschüttete Insel bald wieder vom Meere fortgespült
wurde. |
Nach der Rückkehr von seiner italienischen Reise
bestand Ph. auf den Wunsch seiner Eltern in Berlin
‚die medizinische Fakultätsprüfung, konnte sich aber
nicht entschließen, sich wirklich dem praktischen ärzt-
lichen Berufe zu widmen, begann vielmehr nunmehr
seine in Italien gemachten Studien litterarisch zu ver-
werten. Das geschah in zahlreichen Aufsätzen in
naturwissenschaftlichen Zeitschriften, besonders in dem
Archiv für Naturgeschichte, dessen fleißiger Mit-
arbeiter er auch in der Folgezeit blieb. Daneben
veröffentlichte er den ersten Band seiner grund-
legenden „Enumeratio molluscorum Sieiliae“ Berolini
1836, die ihm neben der Anerkennung der wissen-
schaftlichen Welt vom König Friedrich Wilhelm III.
. auf Anregung Alexander von Humboldts die goldene
Medaille einbrachte.
Als dies Werk erschien, befand sich Ph. nicht
mehr in Berlin. Ein Jahr zuvor hatte er einen Ruf
als Lehrer der Naturgeschichte und Geographie an
der Polytechnischen Schule zu Cassel angenommen.
Die 1832 begründete Anstalt genoß einen wohl-
verdienten Ruf. Männer von anerkannter wissen-
schaftlicher Tüchtigkeit, wie die Chemiker Friedrieh
Wöhler und später Robert Bunsen, die Physiker
H. Buff (später in Gießen) und R. Kohlrausch (später
10*
148 Nekrologe.
in Marburg und Erlangen), der Mineraloge W. Dunker
(später in Marburg), der Mathematiker ©. Börsch
(später in Berlin), der unter dem Pseudonym Karl
Marlo. bekannte Nationalökonom Karl Winkelblech
(u. &. m.) gehörten zu ihrem Lehrerkollegium, und
auch aus ihren Schülern ist mancher tüchtige Gelehrte
hervorgegangen. Es sei hier nur der Astronom Karl
Wilhelm Moesta, ein spezieller Schüler Philippis ge-
nannt, der wie sein Lehrer später nach Chile aus-
wanderte und als Begründer der Sternwarte zu Sant-
jago sich verdient machte.
Fünfzehn Jahre lang blieb Ph. in Cassel, wo er
1836 den Verein für Naturkunde begründete, mit dem
er bis an sein Lebensende in reger Fühlung blieb und
in dessen Publikationen er manche wissenschaftliche
Arbeit niedergelegt hat. Im Januar 1836 verheiratete
er sich mit Karoline Krumwiede, einer Kousine mütter-
licherseits, die ihm eine treue Lebensgefährtin, seinen
Kindern eine sorgsame Mutter wurde und deren treue
Liebe ihm den Verlust seiner Eltern — seine Mutter
war 1833 gestorben, sein Vater starb kurz nach des
Sohnes Hochzeit — leichter ertragen half.
Ein Jahr nach seiner Verheiratung im Februar 1837
bekam Ph. einen heftigen Anfall der damals in
Deutschland epidemisch auftretenden Grippe, deren
Nachwehen verbunden mit mehrmaligen Blutsturz
ihn ernstlich für sein Leben befürchten ließen. Sein
Arzt erklärte, daß nur eine Reise nach dem Süden
ihn vielleicht retten könne, und da seine Frau kurz
vorher eine Erbschaft von 1100 Talern gemacht
hatte, so entschloß sich Ph. kurz zu der Reise, für
die ihm die hessische Regierung bereitwilligst einen
Urlaub von zwei Jahren bewilligte.e Im Jahre 1838
trat Ph. mit Familie seine zweite italienische Reise
an, die ihn zunächst nach Neapel führte, wo ihm
am 19. Dezember sein Sohn Friedrich, sein späterer
Nachfolger an der Universität und dem Museum zu
Nekrologe. 149
Santjago, geboren wurde. Ph.'s Gesundheit besserte
sich zusehends, sodaß er im nächsten Jahr größere
Reisen durch Sizilien, Oalabrien und Apulien machte
und dabei seine vor acht Jahren begonnenen Studien
der Fauna und Flora und besonders der Fossilien
dieser süditalienischen Landstriche fortsetzen konnte.
Die Rückreise ging durch die Schweiz, wo er in
| Neuenburg die Bekanntschaft von L. Agassiz machte,
A die zu einem dauernden freundschaftlichen Verhältnis
der beiden Gelehrten führte.
Vollkommen gesundet kehrte Ph. im Anfang des
Jahres 1840 nach Oassel zurück und vollendete hier
seine „Enumeratio molluscorum Siciliae“, deren
zweiter Band 1844 erschien und wie der erste den
| Beifall der Fachgelehrten fand. Die Akademien von
| Neapel und Turin ernannten ihn zu ihrem Mitglied.
)
2
| -
|
)
Auch in Oassel wurde sein Wirken anerkannt,
indem Ph. im Jahre 1849 zum Direktor der Poly-
technischen Schule befördert wurde, an der er bisher
nur als Lehrer tätig gewesen war. So schien es,
als ob seine Stellung in der hessischen Hauptstadt
eine gesicherte und dauernde bleiben sollte. Ph. war
kurhessischer Staatsbürger geworden, und seine offen
bekundete liberale Gesinnung veranlaßte seine Wahl
in den Stadtrat der Residenz. Bald darauf erfolgte
aber schon der politische Umschwung in Hessen.
Das Märzministerium, dem Ph. seine Beförderung
zum Direktor verdankte, wurde entlassen, und das
Ministerium Hassenpflug trat an seine Stelle In dem
nun beginnenden Kampf der kurhessischen Liberalen
gegen die Reaktion trat Ph. offen auf die Seite der
Gegner der Regierung, und als diese im Spätherbst
1850 siegte und im Dezember Bundestruppen in
Cassel zur Bestrafung der „Revolutionäre“ einrückten,
150
. Drangsalierungen durch die Flucht zu entziehen. In
. Tage vor seiner Wohnung eintreffende „Bequartierung“,
nach der Magalhaens-Straße, um die Südwestküste
TREU OEHEE SIR. CE
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Nekrologe. s Br
da hielt es Ph. für das Geratenste, sich den drohenden
der Nacht des 27. Dezembers 1850 verließ er heimlich
Cassel und floh nach Göttingen. Die am folgenden
aus 24 „Strafbayern‘‘ bestehend, welche bei ihm ins
Quartier gelegt werden sollten, fanden seine Tür
verschlossen und ihn selbst nicht mehr in Cassel, so- |
daß sie unverrichteter Dinge abziehen mußten. Von
Göttingen aus reichte er sein Entlassungsgesuch aus
dem kurhessischen Staatsdienst ein, das ohne weiteres
angenommen wurde. Sein jüngerer Bruder Bernhard,
mit dem er in Göttingen zusammentraf, übernahm
es, seine Bücher und wissenschaftlichen Sammlungen,
die fast sein ganzes Vermögen ausmachten, aus
Cassel fortzuschaffen und die ganze Familie siedelte
danach nach Karlshütte bei Delligsen in Braunschweig:
über, wo ihr ein treuer Freund Ph.’s, Dr. C. L. Koch,
eine zeitlang ein Asyl gewährte. Sieben Monate lang
lebte Ph. hier in stiller Zurückgezogenheit mit
gärtnerischen und botanischen Arbeiten beschäftigt,
bis ihn sein Bruder Bernhard zu dem folgenschweren
Entschluß überredete, dem Vaterland den Rücken zu
kehren und nach Ohile auszuwandern. i
Dieser jüngere Bruder Bernhard Ph. hat in
der neueren Kolonisationsgeschichte Chiles eine nicht
unbedeutende Rolle gespielt, die hier mit wenigen
Worten erwähnt werden mag. Geboren am 19. Sep-
tember 1811 zu Charlottenburg hatte er, ein unruhiger,
abenteuerlustiger Geist, schon frühe das Elternhaus
verlassen und auf einem Kauffahrteischiff große
Reisen gemacht, die ihn bereits ihm Jahre 1831 zum
erstenmale nach Chile führten. 1838 kam er zum
zweitenmale dorthin, um sich 1841 dauernd dort
niederzulassen. 1843 unternahm er mit dem Kapitän
Williams von der Insel Chiloe aus eine Expedition
nn,
‚Nekrologe. 151
Südamerikas für Chile in Besitz zu nehmen. Der
glückliche Ausgang dieses Unternehmens, sowie zahl-
reiche weitere Expeditionen, die Bernhard Ph. zur
Erforschung des wenig bekannten südlichen Chiles,
namentlich der Umgebung des Llanquihue-Sees, unter-
nahm, machte die chilenische Regierung auf den
kühnen, unternehmungslustigen Deutschen aufmerk-
sam, und der Präsident Manuel Bülnes ernannte ihn
1847 zum Sarjento mayor de injenieros und zugleich
zu seinem Ehrenadjutanten. Schon früher hatte
Bernhard Ph. den Plan einer ausgedehnten Besiede-
lung der von ihm erforschten Landesteile durch
deutsche Kolonisten gefaßt und wurde dabei durch
die Regierung der Republik wirksam unterstützt.
Mit Hilfe eines kapitalkräftigen Landsmannes erwarb
er an den Ufern des Rio Bueno großen Grundbesitz
und suchte nun mit Feuereifer deutsche Ansiedler
über das Meer zu ziehen, um diese Ländereien urbar
zu machen. Schon im Jahre 1844 hatte sein Bruder
Rudolf in Cassel mehrere Landwirte und Handwerker
aus Hessen zu diesem Zwecke gewonnen und zur
Auswanderung veranlaßt. Das war der Anfang der
deutschen Besiedelung von Valdivia, für die Bernhard
Ph. von da an unermüdlich tätig war.
Im Jahre 1848 reiste er persönlich nach Deutsch-
land und zwar nach Cassel, um im offiziellen Auftrag
der chilenischen Regierung Kolonisten anzuwerben. In
Uassel wirkte er eifrig durch Wort und Schrift (vergl.
seine „Nachrichten über die Provinz Valdivia*, 3 H.,
Oassel 1851) und es gelang ihm mancher Mutter Sohn
zu überreden, in dem fremden Lande jenseits des Welt-
meeres sein Glück zu suchen. Die trüben politischen
und sozialen Zustände in Deutschland unterstützten ihn
aufs beste bei seiner Agitation, und so verdanken die
zahlreichen deutschen und speziell hessischen An-
siedelungen in Valdivia zumeist dem damaligen Wirken
der beiden Brüder Ph. ihre Entstehung.
Nekrologe.
Nichts ist natürlicher als daß Bernhard Ph. nun
auch versuchte seinen älteren Bruder, dessen Wirken
in Oassel einen so unglücklichen Abschluß gefunden
hatte, zur Auswanderung zu überreden. Rudolph Ph.
hatte in Karlshütte sein mit Beihilfe anderer Ge-
lehrten 1845 begonnenes Werk „Abbildungen und
Beschreibungen neuer oder wenig gekannter Con-
chylien“ (1. 1845; 2. 1847; 3. 1851) zum Abschluß
gebracht, und die Aussicht ein neues noch wenig er-
forschtes Land kennen zu lernen, mochte für den
reiselustigen und wissensdurstigen Gelehrten nicht
ohne Reiz sein. So entschloß er sich kurz zu der
Reise, wenn auch der Gedanke an eine dauernde
Niederlassung in Chile ihm damals gewiß noch fern
lag. Das Schicksal wollte es anders, er sollte Deutsch-
land nicht wiedersehn.
Am 20. Juli 1851 verließ Ph. auf der Brigg
Bonito den Hamburger Hafen. In seiner Begleitung
befand sich u. a. ein früherer Schüler von ihm, der
Bergingenieur Oarl Öchsenius aus Cassel, der in
den folgenden Jahren seinem Lehrer: ein treuer Ge-
hilfe war. Nach einer Reise von 136 Tagen, die Ph.
benutzte um Spanisch zu lernen, landete die Brigg
in Valparaiso, und Ph. betrat am 4. Dezember 1851
zum erstenmal den chilenischen Boden, den er nicht
wieder verlassen sollte. Nach einem kurzen Aufenthalt
in Santjago ging er nach Valdivia und erwarb dort
zusammen mit seinem Bruder die Besitzung San Juan
am Rio Bueno. Schon bald nach seiner Ankunft
traf den neuen Ansiedler ein schwerer Schlag durch
den plötzlichen Tod seines Bruders. Bernhard Ph.
war nach seiner Rückkehr aus Deutschland 1852 zum
Gouverneur der unter seiner Mitwirkung 1843 von
Chile besetzten Kolonie Magallänes ernannt worden.
Wenige Wochen nach seiner Ankunft auf diesem ent-
legenen Posten wurde er auf einer Expedition ins
Innere des Landes, die er am 26. Oktober 1852
4
4
Nekrologe. 153
antrat, anscheinend von den Patagoniern ermordet.
Niemals wieder ist eine Spur von ihm gefunden.
Chile verlor in ihm einen treuen Diener, der in der
neueren Geschichte seines Adoptivvaterlandes sich
einen ehrenvollen Namen gemacht hat.
Nach dem Tode seines Bruders übernahm Rudolf
Ph. das Gut San Juan als alleiniger Besitzer. Das
Farmerleben, das allerdings Gelegenheit zu manchen
wissenschaftlichen Exkursionen bot, genügte auf die
Dauer dem deutschen Gelehrten doch nicht ganz, und
als man ihm im Juli 1853 die Leitung des Lyceums
in Valdivia anbot, da nahm er dies Amt gern an
und reorganisierte die kleine in kümmerlichem Zu-
stand befindliche Schule nach besten Kräften. Schon
im Oktober desselben Jahres wurde er zum Professor
der Zoologie und Botanik an der Universität zu
Santjago und kurze Zeit darauf auch zum Direktor
des dortigen Nationalmuseums ernannt. Mit der
Annahme dieser Amter war die Frage seines dauern-
den Bleibens in Chile entschieden. Ph. ließ nun seine
Familie, seine Bibliothek und seine Sammlungen aus
Deuschland kommen, die bis dahin in der Obhut
seines Freundes Koch geblieben waren.
Der Eintritt Philippis in den Lehrkörper der Sant-
jagoer Universität bedeutet einen Wendepunkt in der
Geschichte des höheren Unterrichtswesens in Chile. Die
naturwissenschaftlichen Fächer, für die er angestellt
wurde, waren bisher so gut wie gar nicht vertreten
gewesen, und die wissenschaftliche Gründlichkeit und
Gelehrsamkeit des auf deutschen Hochschulen heran-
gebildeten neuen Professors waren auch für die
allgemeine Entwickelung der exotischen, noch wenig
entwickelten Hochschule von nicht zu verkennendem
fördernden Einfluß. Es ist hier nicht der Ort, dies
im einzelnen nachzuweisen, es sei nur erwähnt, daß
aus Ph.'s Schule eine große Zahl tüchtiger Gelehrten
hervorging, Deutsche und Öhilenen, deren Dienste z.T.
154
er N TR A a
Nekrologe. Be,
noch jetzt der südamerikanischen Republik zu g ıte
kommen. ®
Neben seiner Lehrtätigkeit widmete sich Ph. in
ausgedehntem Maße der Erforschung seines neuen
Vaterlandes. Ende 1853 erhielt er von der Regierung
den Auftrag die bis dahin wenig gekannte Wüste
Atacama zu bereisen, deren Gebiet teilweise zwischen
Chile und Bolivia streitig war. In Begleitung seines
ehemaligen Casseler Schülers Wilhelm Döll, mit
dem er schon im Jahre zuvor Valdivia bereist und
den Vulkan von Ösorno bestiegen hatte, trat Ph. im °
November 1853 die Reise zu Schiffe an, untersuchte
die Küste bis El Cobre und durchquerte dann mehr-
mals unter mancherlei Schwierigkeiten die Wüste bis
weit in das Bolivianische Gebiet hinein. Über die
Ergebnisse seiner Forschung ließ er 1860 zu Halle
eine umfangreiche Monographie: „Reise durch die
Wüste Atacama“ in deutscher und spanischer Sprache
erscheinen, ein Werk, das namentlich. durch die zahl-
reichen selbstgezeichneten Abbildungen der Land-
schaft, ihrer Vegetation und Fauna dauernden Wert
hat. Gelegenheit zu weiteren regelmäßigen Forschungs-
reisen bot ferner der Umstand, daß Ph., dessen Familie
in den ersten Jahren seines Aufenthalts fern von
Santjago auf seinem Gute San Juan lebte, jährlich
regelmäßige Reisen dorthin unternehmen mußte, wobei
er auf verschiedenen Reisewegen und Abstechern das
ganze Gebiet Valdivias, besonders den Lago de Ranco
und den Lago Llanguihue besuchte und seine Ex-
kursionen sogar bis zu der weit von der chilenischen
Küste entfernten Insel Juan Fernandez ausdehnte. )
Alle diese Reisen, auf denen Ph. sich als ein
Hleißiger Sammler betätigte, kamen u. a. dem unter
seiner Verwaltung stehenden Nationalmuseum zu
Santjago sehr zu statten. Ph. hat dies Museum
eigentlich erst geschaffen. Als er im Jahre 1853
die Direktion übernahm, befand sich das Institut in.
Nekrologe. 155-
grenzenloser Verwahrlosung. Fast kein Gegenstand
in demselben war mit Namen versehen. Dabei waren
nur äußerst wenige chilenische Tiere vorhanden.
Die Fische, Amphibien, Oonchylien etc. fehlten ganz
und gar; die Insekten waren vom Ungeziefer gänzlich
aufgefressen. Wenn das Museum jetzt wohl geordnet
einen großen Ausstellungspalast ausfüllt, dessen
Kollektionen z. T. den Vergleich mit denen gleich-
artig großer europäischer Museen nicht zu scheuen
brauchen, so ist das allein das Werk Ph.'s, der an
dieser seiner Schöpfung mit großer Liebe hing und
ihre Leitung auch beibehielt, als er im Jahre 1874
seine Universitätslehrämter niederleste. Auch seine
Professur für Naturgeschichte am Instituto Nacional,
die er im Jahre 1866 auf den dringenden Wunsch
des Rektors Barros Arana zur Unterstützung des.
vorbereitenden naturwissenschaftlichen Unterrichts
angenommen hatte, gab Ph. im genannten Jahre auf
und widmete sich fortan nur noch dem National-
museum und dem gleichfalls von ihm erst geschaffenen
botanischen Garten von Santjago. Daneben war er
unermüdlich literarisch tätig und ist dies bis in
sein hohes Greisenalter und die letzten Tage seines
Lebens *) geblieben. 1851, auf der Reise nach Chile,
hatte er sein schon in Deutschland vollendetes „Hand-
buch der Oonchyliologie und Malakozoologie“ druck-
fertig gemacht, das aber erst 1853 im Buchhandel
erschien. Dann erschien 1860 seine schon oben er-
wähnte „Reise durch die Wüste Atacama“. Für
seine Schüler am Instituto Nacional schrieb er die
„Zlementos de historia natural“ (1864), die mehrere:
Auflagen erlebten, aber um ihrer Darstellung der
Eintwickelungsgeschichte willen dem Verfasser viele-
Angriffe von Seiten der strenggläubigen chilenischen
“ Katholiken eintrugen. Dem gleichen Zwecke diente
*) S. die am Schlusse des Nekrologes folgenden Briefe Philippis..
Nekrologe.
jedoch den Lebensmut und die Arbeitskraft des
sein Lehrbuch „Alementos de botdnica“ (1869). Als
letztes größeres Werk veröffentlichte er im Auftrag
der Regierung „Los fostiles terciarios © cuartarios
de Chile“ (1887), dem 1899 noch als Ergänzung
„Los fösiles secundarios de Chile“ folgten. Neben
diesen selbständig erschienenen Arbeiten schrieb Ph.
zahllose kleinere und größere Aufsätze in deutsche
und chilenische Zeitschriften (Arch. f. Naturg., Peter-
manns Mitteil., Verhandl. d. wiss. Ver. Santjago, Abh.
d. Ver. f. Naturk. zu Cassel, Zeitschr. f. d. ges. Naturw.,
Linnaea, Stettiner entomol. Zeitung, Zeitschr. für
Malakozool., Globus, ZRevista de Chile, Anal. del
Museo Nacional, Anal. de la Univ. de Chile u. a. m.)
über Gegenstände aus allen Zweigen der Naturwissen-
schaft mit besonderer Berücksichtigung Chiles, dessen
erster Kenner auf naturwissenschaftlichem Gebiete er
unbestritten war. War ihm doch vergönnt, mehr
als ein halbes Jahrhundert in seinem Adoptiv-
vaterland zu leben, das er doch erst im gereiften
Mannesalter als 43jähriger zuerst gesehen hatte.
Eine unverwüstliche Gesundheit half ihm, den die
Ärzte schon 1837 als einen Todeskandidaten be-
trachtet hatten, alle Strapazen des Lebens und
alle Wechselfälle des Schicksals zu ertragen. Und
es fehlte nicht an solchen, die ihn schwer trafen.
Im November 1863 brannte sein Wohnhaus auf
dem Landgute San Juan mit sämtlichen Neben-
gebäuden nieder, wobei seine älteren BReisetage-
bücher nebst anderen wichtigen Manuskripten ver-
nichtet wurden. Härter noch traf ihn der Tod
seiner treuen Lebensgefährtin im Jahre 1867. Und
'einige Jahre später erhielt er die ihn tief ergreifende
Trauerkunde, daß sein zweiter Sohn Karl Eduard,
‚der als geborener Deutscher den Feldzug gegen Frank-
reich mitmachte, in der Schlacht bei Mars-la-Tour
gefallen war. Alle diese Schicksalsschläge vermochten
Nekrologe. 157
Gelehrten nicht zu erschüttern, der unermüdlich weiter
tätig blieb bis ins höchste Greisenalter. Neunzig
Jahre war er alt, als er im Jahre 1898 sein Amt als
Direktor des Nationalmuseums niederlegte, unter
ÖOvationen seiner Schüler und sonstigen Ehrungen der
Bevölkerung, wie sie in Ohile noch keinem Gelehrten
dargebrachtt waren. Besonders die zahlreichen
. Deutschen feierten ihren Landsmann, der den Grund
zu der deutschen Kolonisation in Chile mitgelegt und
dem deutschen Namen und der deutschen Wissen-
schaft dort Anerkennung geschafft hatte. Auch
sein deutsches Vaterland ehrte seinen großen Sohn.
Der deutsche Kaiser verlieh ihm den Königlichen
Kronenorden II. Klasse und zollte seinen Verdiensten
in einem Allerhöchsten Handschreiben huldvollste
Anerkennung. Auch der Reichskanzler und der
preußische Unterrichtsminister beglückwünschten ihn
durch besondere Schreiben.
Diese Ovationen sollten sich nach sechs Jahren
in gesteigertem Maße wiederholen, diesmal aber zu
Ehren eines Toten. Am 24. Juli 1904 war Ph. sanft
und schmerzlos entschlafen, fast 96 Jahre alt. Bis
in die letzten Lebenstage war er gesund und geistig
frisch geblieben. Seine letzte Arbeit „Über die
Nationalität der Südamerikaner“ war kurz vorher im
„Globus“ erschienen. Sie war brieflich an Ochsenius
gerichtet. Seine Krankheit hatte nur zehn Stunden
gedauert. Die Beerdigung fand auf Staatskosten
statt, der Präsident der Republik und mehr als
10000 Personen geleiteten die Leiche bei Fackel-
schein zur Universität, von wo sie am 26. Juli von
einem Trauerzug von gegen 30000 Personen zum
Grabe geleitet wurde Es war der imposanteste
Leichenzug, den Santjago jemals gesehen hatte. So
ehrte Chile den deutschen Gelehrten, der mehr als
ein halbes Jahrhundert im Dienste der Wissenschaft
für sein Adoptivvaterland gewirkt hatte.
"158 Nekrologe.
A - . f
Ein ausführliches, wenn auch nicht ganz lückenloses
Verzeichnis der Schriften Philippis, bearbeitet von Dr. ©. Reiche,
befindet sich in: Barros Arana, El doctor Don R. A. Philippi,
su vida i sus obras. Santjago 1904. Neben dieser hauptsäch-
lich für Ph.’s zweite Lebenshälfte in Betracht kommenden
Biographie wurden besonders Ph.’s eigene Schriften benutzt.
Vergl. namentlich „Sieilien und Südcalabrien 1830-39“ (Abh.
u. Ber. 47 d. Ver. f. Naturk. zu Cassel, 1902), „Valdivia en 1852“
(Revista de Chile 1901). Ferner: Jubiläum eines deutschen
Greises (Deutsche Nachrichten v. Valparaiso v. 22. Sept. 1888).
— Rosenthal, Hess. aus Chile (Hessenland 18, 284). — Lincke
in: Illustr. Zeitg. v. 22. Sept. 1904 m. Portr. — Pogsendorff,
Biogr.-litt. Handwb. 2, 433. 3, 1034. — Über Philippis jüngeren
Bruder Bernhard vgl. R. Philippi, Apuntes biogräficos sobre
mi hermano und Fonck, Apuntes para la biografia de Bern.
E. Philippi in Anales de la Univ. de Chile T. 108 (1901), wo
auch das Diario de la goleta de guerra Ancud des Kapitäns
Williams veröffentlicht ist, mit dem er 1843 die Expedition
nach der Magalhaes-Straße unternahm.
Philipp Losch.
Briefe Philippis.
Santiago, den 6. September 1902.
Für Übersendung „der Abhandlungen etc. des Vereins für
Naturkunde zu Cassel“, sage ich meinen besten Dank. |
Ich nehme noch immer lebhaften Anteil an dessen Arbeiten,
sowie an Allem was in meinem lieben alten Vaterlande vorgeht,
und bin Ihnen um so dankbarer als Sie meine kleine Arbeit über
die Zustände Siciliens und Calabriens darin aufgenommen haben.
Ich werde mir auch noch mehrere der in den Verhandlungen
‚enthaltenen Artikel vorlesen lassen.
Nächstens werden Sie ein spanisch geschriehenes Supplement
zu der Aufzählung der bisher bekannten chilenischen Batrachier
-erhalten und natürlich nicht lesen, es sei denn die wunderbare
Einleitung, aber Sie werden doch erstaunt sein, über die große
Mannigfaltigkeit unserer Frösche und Kröten.
Ich bemerke zu dieser Arbeit nur, daß es in Chile keine
‚echte Rana und keine echte Hyla (Laubfrosch) giebt.
Mit meiner Gesundheit bin ich sehr zufrieden, und meine
Taubheit und Blindheit haben kaum merklich zugenommen, freilich
habe ich manche recht unbequeme Beschwerden, die mir nicht.
erlauben, das Haus zu verlassen. Er;
Mit freundlichem Gruß für alle Casselaner, die sich noch
meiner erinnern, schließe ich. Dan A. Philippi.
NEIN: ekrologe.
Santiago, den 21. Mai 1904.
Sehr geehrter Herr Kollege! *)
Ich habe erst in diesen Tagen „die Verhandlungen der Gesell- _
‚schaft der Naturforscher und Ärzte etc.“ mir können vorlesen lassen
und sage Ihnen meinen herzlichsten Dank für die so überaus
freundliche Weise, mit der Sie meiner gedacht haben.
Leider sind darin einige Irrtümer: ich bin weder in Paris
noch in den Abruzzen gewesen; auch bin ich nicht vollkommen
blind. Als ich in 1830 Doktor geworden war, konnte ich mit Mühe
die Summe von 600 Talern zusammenbringen, um im Sommer eine
Reise durch Italien zu machen und dann im Winter in Paris
weiter zu studieren. Als ich in Neapel daran dachte, bald die
Abreise nach Paris anzutreten, kamen Hoffmann und Escher, die
ich beide in Berlin nur flüchtig gekaunt hatte, von den Abruzzen
dort an; nun wurde ich natürlich näher mit ihnen bekannt und
erfüllte gern ihre Bitte ihr Cicerone für Neapel und Umgegend zu
sein. Hiermit sollte eigentlich die wissenschaftliche Reise Hoff-
manns beendigt werden.
Aber, als wir (eines Abends) vom Besuch der Insel Ischia
- zurückgekehrt waren, zu Abend aßen, sagte Hoffmann zu Escher:
wir sollten doch auch den Etna besuchen, was uns höchstens sechs
Wochen kosten kann und Philippi begleitet uns. Escher wars zu-
frieden; ich aber wendete ein, so gern ich dies auch täte, so könne
ich doch nicht, da ich nun nach Paris müsse.
„Ach was,“ hieß es nun, „was kann es Ihnen ausmachen, wenn
Sie den Aufenthalt in Paris um sechs Wochen abkürzen und dafür
mit uns reisen“ Nun mußte ich mit dem wahren Grund. meiner
Weigerung herauskommen. „Ich habe kein Geld zu einer solchen
Reise, und kann keines von Haus aus erwarten“. Da sagten die
beiden Freunde: „Wir haben so viel, daß noch ein dritter mit uns
reisen kann. Kommen Sie später in die Lage, daß Sie uns dann
mit Bequemlichkeit Ihren Anteil an den Reisekosten bezahlen
können, so werden Sie es tun, wo nicht, so machen Sie sich keine
Skrupel darüber, daß Sie es nicht können.“
Sie begreifen, daß ich nun die Reise mitmachte Aus den
sechs Wochen wurden aber 1!/s Jahre, welche für die Richtung
meiner Laufbahn entscheidend waren.
Was nun meine Blindheit anbetrifft, so ist die Ursache der-
selben der graue Star, der sich aber sehr langsam entwickelt und
seit drei Jahren still zu stehen scheint. Ich kann nicht mehr lesen
und schreiben, so daß ich mich eines Sekretärs und einer Vorleserin
bedienen muß. Da das Centrum der Kristallinse undurchsichtig ist,
Dr Eros. Dr..F! F. Hornstein.
160 Nekrologe.
sehe ich, was in der Sehaxe liegt, gar nicht. Aber dies Unsichtbare
ist nicht von großem Umfang, und die vollkommene Durchsichtig-
keit des übrigen Teils der Kristallinse macht, daß ich alle übrigen
Gegenstände mit voller Klarheit und Bestimmtheit sehe, selbst
kleinere Gegenstände, die aber in einer bestimmten Nähe und bei
ganz bestimmter Erleuchtung sich befinden müssen. Ich kann also
noch immer fortarbeiten, und will Ihnen im folgenden etwas ren
die Arbeit mitteilen, die Bien jetzt beschäftigt.
Diese besteht in einer Untersuchung der südamerikanischen
Arten des Genus Canis, welche die Einwohner alle mit dem Namen
Zorra d.i. Fuchs, begreifen. Da hat sich nun herausgestellt, daß
in Südamerika an 35 verschiedene Arten vorkommen, daß die Arten
auf der Ost- und Westseite der Anden ganz verschieden sind
(nur eine Art Canis gracilis Burm. findet sich ebensowohl in den
Anden Mendozas wie in den gegenüberstehenden Chiles), ein Be- }
weis mehr für meine Behauptung, daß die Anden schon existiert
haben, als die jetzige Schöpfung der Tiere und ebenso der Pflanzen,
die auch auf beiden Seiten der Anden verschieden sind, in das
Leben getreten ist. |
Nun werden gewiß die meisten Zoologen sagen: es ist nicht
möglich, daß in Chile so viele Arten Ca»is vorhanden sind, während
wir in Europa nur drei Arten haben: den Wolf, den gemeinen
Fuchs und den Polarfuchs. s
Diesen antworte ich: Sehr geehrter Herr Kollege! Sie
werden der Wissenschaft einen großen Dienst leisten, wenn Sie |
ermitteln wollten, welche der von mir aufgestellten Arten echte
Arten sind, welche andern bloße Varietäten sind und welchen
echten Arten diese Varietäten zuzuschreiben sind. Meine Be-
schreibungen und meine Abbildungen werden wohl genügend dazu
sein. Aber wo die Abbildungen publicieren! Es sind 15 oder
17 Tafeln in Quart, die chromolitographiert werden müßten.
Die Abbildungen der Schädel, die größtenteils photographiert,
sonst gezeichnet sind, füllen auch noch neun Tafeln in Quart, die
allenfalls wegbleiben könnten.
Die chilenische Regierung hat jetzt kein Geld zu Publikationen.
Doch ich habe Ihre Geduld vielleicht schon zu lange in Anspruch
genommen und schließe mit einem herzlichen Gruß; auch mein
Sohn, der sich Ihrer noch besser erinnert, als ich, läßt Sie herzlich
srüßen.
Di he ER ea ie
Ihr hochachtungsvoll ergebener
Dr. R. A. Philippi.
P. S. Bitte grüßen Sie alle Freunde in Cassel, die sich a ,
meiner erinnern. | %
a NE
ar
Nekrologe. 161
Mit Philippi war der letzte Gründer des Vereins
für Naturkunde aus dem Leben geschieden. Zwölf
Jahre hindurch hatte er den Verein geleitet und
mehr als sechzig Vorträge in seinen Sitzungen ge-
halten. Ein in dem .Sitzungszimmer aufgehängtes
Bronzemedaillon erinnert die Mitglieder an den
eifrigen Förderer, dessen warme Teilnahme für den
Verein nie erkaltete, und den wir mit Stolz zu
unseren Ehrenmitgliedern zählten. Die Festschrift,
die aus Anlaß des fünfzigjährigen Bestehens des
Vereins 1886 erschien, brachte ein Bild des greisen
Gelehrten und seine Abhandlung „Über die Ver-
änderungen, die der Mensch an der Fauna Chiles
bewirkt hat.“ In dem 41. Vereinsbericht lieferte er
als Beitrag „Botanische Excursion in das Araukaner-
land.“ |
Unter denen, die Philippi zur Vollendung seines
90. Lebensjahres beglückwünschten, durfte der Verein
für Naturkunde nicht fehlen. Das Dankschreiben,
das uns Ph. sandte, findet sich im 44. Vereinsberichte
abgedruckt und enthält eine kurze Beschreibung der
Ehrungen, die ihm zu teil wurden. Der 47. Vereins-
bericht ist der letzte, der eine Arbeit Philippis bringt ;
es ist die Abhandlung „Sizilien und Südcalabrien 1838
bis 39.“ Philippis Andenken wird stets bei uns lebendig
bleiben als Stifter, als Förderer, als Vater des Vereins.
Emil Philipp Leopold Loewer*), war geboren zu
Halberstadt am 2. Februar 1832 als Sohn des prak-
tischen Arztes Dr. Wilhelm Loewer, besuchte in
seiner Vaterstadt das Domgymnasium und wurde
1852 im Friedrich-Wilhelms-Institut als Studierender
der Medizin aufgenommen. Er bestand alle Examina
mit Auszeichnung, wurde 1857 Assistenzarzt beim
2. Infanterieregiment und kam 1861 als Oberarzt
*) Auf Grund freundlicher Mitteilungen seiner Gattin und
des derzeitigen Generalarztes des XI. Korps Herrn Dr. Thel.
BP PR
11
RE A Ve
« u)
162 Nekrologe. ; FEN
wieder an das Königliche medizinisch - chirurgis e
Friedrich - Wilhelms - Institut. 1862 wurde er beim
14. Infanterie-Regiment zum Stabsarzt ernannt. Als
solcher machte er den Feldzug 1866 mit, hatte in
Sobotka ein schweres Feldlazaret und erkrankte zu-
letzt dort noch an der Cholera. Am 16. November
1867 wurde er zum Öberstabs- und Regimentsarzt
des 7. thüringischen Infanterieregiments Nr. 96 er-
nannt und war in Altenburg, so lange er dort blieb,
auch Leibarzt Sr. Hoheit des Herzogs Ernst. Den
Feldzug 1870/71 machte er als Feldlazaretdirektor
mit, war bei Sedan, später in Dammartin vor Paris
stationiert, und sein Dienst führte ihn bis Tours und
Orleans. 1875 wurde er unter Beförderung zum
Oberstabsarzt I. Klasse als Dezernent in die Militär-
Medizinal-Abteilung des Kriegsministeriums berufen,
in der er blieb, bis er 1880 noch nicht fünfzig Jahre
alt zum Generalarzt des I. Armeekorps ernannt wurde.
In diese Zeit fällt auch der Bau des großen, noch
mustergültigen für mehr als 600 Kranke berechneten
Garnisonlazarets II in Tempelhof, bei dem er ärzt-
licher Beirat war. 1883 wurde Loewer zum XI. Armee-
korps versetzt. Dem unermüdlichen, gewissenhaften,
gegen sich wie seine Untergebenen gleich strengen,
für der letzteren Fortkommen aber energisch ein-
tretenden und deshalb hochgeachteten und verehrten
beamteten Arzt 1889 der erbetene Abschied unter
Verleihung des roten Adlerordens II. Klasse mit
Eichenlaub bewilligt.
Bald nach seiner Verabschiedung trat L. in den
Verein für Naturkunde ein, fünf Jahre später wurde
er zum Vorsitzenden des Vereins gewählt. Durch
zahlreiche Vorlagen, Mitteilungen und Vorträge be-
tätigte er seine lebhafte Vorliebe für geologische
Fragen. Unermüdlich war er als Vorsitzender bestrebt
durch Veranstaltung größerer Vorträge, naturwissen-
schaftlicher Ausflüge und Besichtigungen wissen-
Nekrologe. 163
schaftlicher Institute und gewerblicher Anstalten das
Vereinsleben zu heben. Seine eifrigen Bemühungen
wurden von schönem Erfolge gekrönt. Das Wachs-
tum des Vereins und die Beteiligung an seinen Ver-
anstaltungen bewiesen, daß der rastlose Vorsitzende
den richtigen Weg eingeschlagen hatte, den Verein
und das Vereinsleben zu fördern. Von früh bis
spät waren seine Gedanken bei dem Vereine Zum
lebhaftesten Bedauern fast aller Mitglieder sah sich
Loewer veranlaßt, bereits April 1897 das Amt des
Vorsitzenden niederzulegen und aus dem Vereine
auszuscheiden. Bald siedelte Loewer nach Ebers-
walde, der Heimat der Gattin über.
Im Winter 1902/03 wurde er von einer heftigen
Influenza befallen, von der er sich glücklich wieder
erholte; am 19. März 1903 rief ihn ein sanfter Tod
unerwartet hinweg.
Der Verstorbene hat ein arbeitsreiches Leben
gehabt. Überall warteten seiner besondere Auf-
gaben, deren Lösung ihm mit Aufbietung aller
Kräfte Pflicht war. Für seine hervorragenden
Leistungen im Dienste wie außerdienstlich ist ihm
viel Anerkennung zu Teil geworden, wovon auch
die große Menge Orden und Ehrenzeichen Zeugnis
gibt, die er besaß, und bei Vielen, die ihn recht
kannten, hat er neben der Veehrung auch Liebe
genossen.
Mit ihm ist ein tüchtiger Mensch zu Grabe ge-
tragen, und seiner trauernden Gattin Alles genommen
worden, was sie besaß.
. Kommerzienrat Gustav Bodenheim war Mit-
inhaber der einen Weltruf genießenden Faßfabrik
M. B. Bodenheim in Cassel.e. Dem Verewigten
war es gelungen durch seine Tatkraft, seinen Fleiß
und sein kaufmännisches Verständnis die von seinem
Vater in den bescheidensten Grenzen gegründete
11*
164
DU
‘ nächst auf Gut Hohenborn bei Zierenberg, später in
ee a du no
Nekrologe. Be ’ BE
Faßfabrik zu einer der bedeutendsten zu erheben
Das Vertrauen seiner Mitbürger hatte ihn in die Stadt- Br
verordnetenversammlung berufen, und 17 Jahre gehörte
er der Handelskammer an, in der er durch seine
reichen Erfahrungen und sein scharfes Urteil segens-
reich wirkte. Auch versah er das Amt eines stell-
vertretenden Handelsrichters. Sein Wohltätigkeitssinn,
seine stete Bereitwilligkeit zu helfen und im Stillen
zu geben, werden ihm ein dankbares Gedenken
sichern. Am 16. Januar 1905 beschloß er im Alter
von 64 Jahren sein Leben, das reich an Mühe und
Arbeit, aber auch reich an schönen, befriedigenden
Erfolgen war.
Fürst Karl von Hanau, Graf von Schaumburg,
war am 29. November 1840 in Cassel als vierter Sohn
des nachmaligen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von
Hessen geboren. Nach der Einverleibung Kurhessens
in Preußen verließ Prinz Karl seine Heimat, kehrte
aber nach einigen Jahren zurück und wohnte zu-
Cassel. 1902 trat er nach dem Tode seines Bruders
Wilhelm in den Besitz des Fürstlich Hanauischen
Familien-Fideikommisses Horschowitz und Jinetz mit
Bezdeditz. Auch als Fürst behielt er seinen Wohnsitz
in Cassel. Der Fürst war ein vielseitig gebildeter
Herr, der im Stillen sehr wohltätig war. Er starb
kinderlos am 27. Januar 1905.
Martin Wallach wurde am 13. Februar 1828 zu
Cassel als der Sohn des Bankiers Ludwig Wallach
geboren. Er besuchte in seiner Vaterstadt zuerst die
Mailertsche Privatschule und später die Schule des
Pfarrers Sallmann. Im Jahre 1842 kam er nach
Karlsruhe in die Lehre und fand gleichzeitig im
Hause seines Onkels, Professor Wertheim, der Lehrer
der Englischen Sprache war und unter anderen den
4 Ai Va
Nekrologe. 165
jetzigen Großherzog von Baden unterrichtete, Gelegen-
heit, sich die vollkommene Beherrschung des Eng-
lischen anzueignen. — Als junger Kaufmann ging
Martin Wallach nach Paris. Hier erlebte er die
Revolution des Jahres 1848, die in seiner Erinnerung
stets lebendig; blieb. Im September desselben Jahres
begründete er zu Oassel unter der Firma Martin
Wallach das erste Gummiwarengeschäft für tech-
nische Zwecke. ' Dieser Zweig erfuhr eine große
Förderung durch Neuerscheinungen auf der ersten
Weltausstellung zu London im Jahre 1851, und die
Firma führte die neue Erfindung des Kautschuks
und ihre Nutzanwendung für chirurgische Zwecke
ein. Großen Absatz fand sie nach dem Ausland.
Martin Wallach hat selbst Jahrzehnte hindurch,
nachdem seine beiden Brüder der Firma beigetreten
waren, England, Holland und Italien bereist, und
manches Band persönlicher Beziehungen verknüpfte
ihn besonders mit diesem Lande, dessen Bewohner
er schätzte. Vom Jahre 1880—85 gehörte Martin
Wallach dem Stadtrat seiner Vaterstadt an. Er
interessierte sich besonders für das Sparkassenwesen
und beteiligte sich bei der Neueinführung; der Pfennig-
sparmarken. — Als er sich im Jahre 1886 von der
geschäftlichen Tätigkeit zurückzog, blieb sein Lebens-
abend noch voll ausgefüllt mit gemeinnützigen und
wohltätigen Bestrebungen. Im Jahre 1902 traf ihn
ein Schlaganfall, dem es jedoch nicht gelang, den
Rastlosen ganz zur Untätigkeit zu verdammen. Am
12. Februar 1905, am Vorabend seines Geburtstages,
endete ein sanfter Tod infolge eines Lungenschlages
dieses gesegnete Lieben.
166
Bibliothek.
d. Bibliothek.
Für die Bücherei des Vereins wurden folgende Werke
aus dem Nachlasse des Herrn Direktors Dr. Ackermann
erworben:
Nr.
Ein Sammelband: Botanik, enthält 33 Einzelschriften über
Floren, einzelne Pflanzen, Pflanzengeographie, Physiologie,
Anatomie u.s.f. von Eichler, Würth, Leitgeb, Cramer,
Haberlandt, Kiesow, Hagen, Ludwig, v. Thümen,
Sanio, v. Guttenberg, Kessler, Grimme, u. a.
Ein Sammelband: Botanik, enthält 17 Einzelschriften, be-
sonders Dissertationen.
Ein Sammelband: Botanik, enthält 27 Einzelschriften, be-
sonders aus dem Gebiete der Gartenkultur, der Physiologie
und Pflanzengeographie. |
Ein Sammelband: Botanik, enthält 17 Einzelschriften über
Moose und Flechten.
Ein Sammelband: Pflanzennamen und Symbolik, ent-
hält 11 Einzelschriften.
Leunis, Synopsis der Pflanzenkunde. 3 Bände. Han-
nover 1877.
Baenitz, Handbuch der Botanik in populärer Darstellung.
Berlin 1880.
Buchenau, Flora der Ostfriesischen Inseln. Norden 1881.
Hofmann, Flora des Isargebietes.. Landshut 1833.
Garcke, Flora von Nord- und Mittel-Deutschland. Berlin 1875.
. Koch, Taschenbuch der Flora von Deutschland und der
Schweiz. Leipzig 1860.
Wohlfahrt, Die Pflanzen des Deutschen Reiches, Öster-
reichs und der Schweiz. Berlin 1881.
Pfeiffer, Flora von Niederhessen und Münden. 2 Bände.
Cassel 1847.
Vogl, Nahrungs- und Genußmittel aus dem Pflanzenreiche.
Wien 1872.
Kummer, Der Führer in die Flechtenkunde. Berlin 1883.
Sydow, Die Lebermoose Deutschlands, Österreichs und der
Schweiz. Berlin 1882.
. v. Schlechtendal, Die Gallbildung der deutschen Gefäß-
pflanzen. Zwickau 1891.
-
j
bu a
18.
19.
20.
21.
22.
23.
24.
25.
26.
27.
28.
29.
30.
31.
32.
33.
34.
35,
36.
I.
38.
39.
40.
41.
42.
43.
Bibliothek. 167
Lahm, Die Flechten Westfalens und der Rheinprovinz.
Münster 1885.
Förster, Handbuch der Cacteenkunde. Leipzig 1846.
Gies, Schulflora 1873.
1886.
2 .\ 1896.
Cürie-Buchenau, Anleitung zur Pflanzenbestimmung.
Eilker, Flora von Geestemünde.
Ein Sammelband: Zoologie, enthält 20 Einzelschriften
über Vogelschutz, Farben und Farbensinn in der Tierwelt,
Augen der Tiere, Tiervereine, Instinkt, Tierwanderungen,
Darwinismus, Lamarckismus u. a.
Ein Sammelband: Zoologie (Wirbeltiere), enthält
36 Einzelschriften.
Ein Sammelband: Zoologie (Niedere Tiere), enthält
19 Einzelschriften, von Claus, Leuckart, Diemar,
Kobelt, Marschallu.a.
Ein Sammelband: Zoologie (Niedere Tiere), enthält
23 Einzelschriften.
Ein Sammelband: 12 Abhandlungen von Prof. Dr. H. Kessler
von 1867 bis 1892.
Ein Sammelband: Zoologie, enthält 19 Einzelschriften.
K. Ruß, Handbuch für Vogelliebhaber. 2 Bde. Hannover 1871.
Leunis, Zoologie. 2 Bände. Hannover 1860.
M. Rostock, Die Netzflügler Deutschlands. Zwickau 1888.
Taschenberg, Schutz der Obstbäume und deren Früchte
gegen feindliche Tiere. Ravensburg, 1874.
Landois, Westfalens Tierleben. (Die Vögel in Wort und
Bild.) Paderborn und Münster 1886.
Grube, Ein Ausflug nach Triest und dem Quarnero (zur
Kenntnis der Tierwelt daselbst). Berlin 1861.
Clessin, Über Mißbildungen der Mollusken. Augsburg 1873.
Blasius, Die faunistische Litteratur Braunschweigs. Braun-
schweig 1891.
vonFricken, Naturgeschichte der einheimischen Käfer. 1885.
Paulus (Cassel), Der Schwan in Sage und Leben. Berlin 1863.
Ein Sammelband: Mineralogie, enthält 16 Einzelschriften,
zumeist Dissertationen.
Ein Sammelband: Geologie, enthält 23 Einzelschriften.
Ein Sammelband: Geologie, enthält 14 Einzelschriften,
darunter Erläuterungen zu geologischen Spezialkarten (Witzen-
hausen, Allendorf, Großalmerode, Ermschwerd), über Vulkane,
Erdbeben u. a.
” ”
168
44.
62.
. Ein Sammelband: Mineralogie, Geologie, Geognosie,
. F. Zirkel, Elemente der Mineralogie. Leipzig 1885.
. v. Kobell, Skizzen aus dem Steinreiche. München 1850.
. Hausmann, Handbuch der Mineralogie. 3 Bände. Göttingen
. Ehrlich, Geognostische Wanderungen in den nordöstlichen 8
. Ein Sammelband: Rhön, enthält 11 Einzelschriften,
. Ein Sammelband: Doris f
. Ein Sammelband: Jahresberichte der Wetterauischen Gesell- “ E
. Ein Sammelband: Berichte des Vereins für Naturkunde in E:
. Beilagen zu den „Monatsblättern des wissenschaftlichen Klubs
. Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft München 1873
. Mitteilungen des Vereins zur Verbreitung. naturwissenschaft-
. Mitteilungen des Vereins für hessische Geschichte und Lone
. Ein Sammelband: Naturkräfte (Wärme, Licht und Schall),
. v. Littrow, Die Wunder des Himmels. Stuttgart 1837. 5
. Melde, Chladnis Leben und Wirken. Marburg 1888.
. Koppe, Mathematische Geographie. 1875.
. Schwab, Geogr. Naturkunde von Kurhessen. 1851.
. Friedreich, Symbolik und Mythologie der Natur. win rZ-
. vom Rath, Naturwissenschaftliche Beulen Bonn 1879. En "
Ir -
Bibliothek. Be Me.
Ein Sammelband: Geologie, enthält 25 Einzelsih
darunter Erläuterungen zu geologischen Spezialkarten (L engs 3
feld, Geisa, Vacha, Friedewald, Hersfeld, Eiterfeld), Abhand-
lungen von Ule (Mansfelder Seen), Küster (deutschen Bunt-
sandsteingebiete), Hassencamp, Ebert,
vomRathu. a. ber
enthält 19 Einzelschriften. 3
ie; w
a
1828. va
Alpen. Linz 1852.
schaft zu Hanau: 1858 bis 1887.
,
Fulda: 1865 bis 1883. we
in Wien“ 1891-96.
. Mitteilungen des Vereins für hessische Geschichte und Landes- n
kunde. Cassel 1855-1892.
bis 1880. “.
licher Kenntnisse. 11 Bände. Wien 1860-1892. ö R
Zeitschrift des deutschen und österreichischen Alpenvereins.
6 Bände. Salzburg 1882—1886, München 1888. Br
kunde. XI. Supplement (Casseler Bürgerbuch). Cassel 189%.
enthält 24 Einzelschriften. £
PELY
Mädler, Der Wunderbau des Himmels oder populäre Astro-
nomie. Berlin 1861.
ae
Anger, Populäre Vorträge über Astronomie. Danzig 1862. !.
burg 1859.
‚83.
Bibliothek. 169
Hamburg in naturhistorischer nnd medizinischer Beziehung.
Hamburg, 1876.
. Stadt Cassel, Festschrift zur 38. Versammlung deutscher
Ingenieure. 1897.
. Harless, Die Verdienste der Frauen in Naturwissenschaft,
‘Gesundheit und Heilkunde. Göttingen 1830.
Lewes, Naturstudien am Seestrande. Berlin 1859.
Hochstädter, Madeira, Elba und Lesina.
Müller, Führer durch die Grotten von St. Canzian.
Amthor, Der Alpenfreund (Blätter für Alpenkunde in populären
Schilderungen). Gera 1870—1877.
Stüdl, K. Hofmanns ges. Schriften alpinen und verm. Inhalts.
Gera 1871.
Neumayer, Dr. L. Reichardts Briefe an seine Angehörigen.
Hamburg 1881.
u. 79. Zwei Sammelbände: „Hessen“.
Neue deutsche Alpenzeitung. Bd. 1—12. Wien 1875—81.
. Fromm, Systematisches Lehrbuch der Balneotherapie. Braun-
schweig 1887.
2. Ein Sammelband über „Wissenschaftliche Landes-
und Volkskunde‘, enthält:
P. E. Richter, Verzeichnis von Forschern in wissenschaft-
licher Landes- und Volkskunde. Dresden 1886.
Lehmann, Über systematische Förderung wissenschaftlicher
Landeskunde von Deutschland. Berlin 1882.
Lehmann, Über die Tätigkeit der Zentral-Kommission für
wissenschaftliche Landeskunde für Deutschland. München
1883, 84 und 85.
Ein Sammelband: „Thüringen, Harz, Lippe“, enthält:
Jahresberichte des Vereins für Naturwissenschaft in Braun-
schweig. 1883—86. |
Blasius, Landeskundliche Litteratur von Nordthüringen,
Harz etc.
Schulz, Floristische Litteratur für Nordthüringen, Harz etc.
Weerth u. Auemüller, Bibliotheca Lippiaca u a.
. Ein Sammelband: Litteratur für Landeskunde in Baden,
‘ Württemberg, Hohenzollern.
. von Dechen und Ranff, geologische und mineralogische
Litteratur der Rheinprovinz und der Provinz Westfalen.
. Ein Sammelband: Litteratur zur Landeskunde von Tirol,
Vorarlberg, Salzburg und Steiermark.
. Ein Sammelband: Jahresbericht der geographischen Gesell-
schaft in München, München 18834 mit landeskundlicher
Litteratur über Baiern.
170
88.
89.
für Naturkunde zugewandt:
il.
Rauch, Fundgrube 6 Bände.
WW
Bibliothek. Bi.
en
Bachmann, Die landeskundliche Litteratur über abs & rol 2
herzogtum M ecklenburg. Güstrow 1889.
Commenda, Materialien zur landeskundlichen Bibliogrephie EL
Oberusterweichr Linz 1886. B
Be;
An Geschenken wurden der Bücherei des Vereins
Von Frau Direktor Dr. Ackermann:
Ein Sammelband „Programme“ von Fulda, Marburg, Rinteln,
Eschwege, Cassel 1850—1889.
Ein Sammelband „Programmabhandlungen“, besonders aus
Cassel 1856—1889.
Ein Sammelband „Programme“ des Königlichen Friedrichs-
Gymnasiums zu Cassel 1876—1889.
Ein Sammelband „Programmabhandlungen“ des Realgymnasiums
zu Cassel 1871—1889.
Ein Sammelband „Programme“ von höheren Anstalten der
Provinz Hessen-Nassau. 1886—1888.
Ein Sammelband „Programme“ von höheren Anstalten der
Provinz Hessen-Nassau 1889. .
Ein Sammelband „Programme“ 1890 und 1891.
Ein Sammelband „Programme“ von höheren Anstalten der
Provinz Hessen-Nassau 1892.
Ein Sammelband „Programme“ von höheren Anstalten der
Provinz Hessen-Nassau 1893. |
Ein Sammelband „Programme“ 1894.
Ein Sammelband „Programme“ von höheren Anstalten der:
Provinz Hessen-Nassau. 18%.
Ein Sammelband „Programme“ von höheren Anstalten der
Provinz Hessen-Nassau. 18%.
Ein Sammelband „Programme“ 1896 und 1897. 2
Ein Sammelband: „Deutsche Dichter“, enthält 26 Einzel-
schriften über verschiedene deutsche Dichter, 4
Die Numismatische Gesellschaft. 2 Bände. 1891—189.
Der numismatische Verkehr. Leipzig 1869.
Stadt COassel:
Festschrift zur Naturforscherversammlung. Cassel 1903.
nn.
[a
Bibliothek 171
Von der Geschäftsführung der Gesellschaft Deutscher
Naturforscher und Arzte. 75. Versammlung zu
Cassel:
a) Verhandlungen, 2 Teile in 3 Bänden, Leipzig, F. ©. W. Vogel,
1904.
b) Tageblatt der Versammlung Nr. 1-5; Gesamtteilnehmerliste.
Von Herrn Dr. ©. Laubinger:
a) Laubmoose von Niederhessen und Münden.
b) Salomon, Carl, Nomenclator der Gefäßkryptogamen 1883.
c) Verschiedene ältere Berichte des Vereins für Naturkunde
aus dem Nachlasse des verstorbenen Herrn Prof. Dr. Möhl.
Vom Verfasser, Herrn A. Börsch:
Vorläufiger Bericht über Lotabweichungen. 14. allgem. Kon-.
ferenz. Kopenhagen 1903.
Bericht über Lotabweichungen. 1903.
Vom Verfasser, Herrn G. Ullmer, Hamburg:
Zur Trichopterenfauna von Hessen.
Zur Fauna des Eppendorfer Moores bei Hamburg.
Hamburgische Elbuntersuchung.
V. Trichopteren. Über die Metamorphose der deutschen
Trichopteren.
Vom Verfasser, Herrn Kreistierarzt Dr. Grimme:
Die Blütezeit der deutschen Laubmoose und die Entwiekelungs-
dauer ihrer Sporogone.
Vom Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und
Medizinal-Angelegenheiten:
Conwentz, Die Gefährdung der Naturdenkmäler und Vor-
schläge zu ihrer Erhaltung.
Von Herrn Hofapotheker Nagell:
a) Eine Reihe älterer Berichte des Vereins für Naturkunde.
zu Oassel.
b) Johannis Danielis Leers Flora Herbornensis. 1775.
e) Dr. €. Rockwitz, Generalbericht über das öffentliche-
Gesundheitswesen des Reg.-Bezirks Cassel für 1875—1879.
Th. Fisher. Cassel. Berlin 1882.
d) Die freie Hansestadt Bremen. Festschrift zur 63. Ver-
sammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte. 1890.
e) Zwei Kolleghefte von Prof. H. Rose: Anorganische Phar--
mazie und organische Chemie. 1835 3#.
172
10.
IR
12.
19.
14.
..b) Die chemische Großindustrie und das Wasser. (Sonder-
-e) Die ersten Versteinerungen aus Tiefbohrungen der Kali-
:a) Wasserkissen als Ursachen plötzlicher Bodensenkungen in
-c) On the formation of rock-salt beds and mother-liquor salts.
(d) Eine große Reihe von Zeitungsartikeln über: „Simplon-
.g) Sekundäre Mineralbildung auf Kalizalzlagern.
z. a it REDE „=
Bibliothek.
Vom Verfasser, Herrn Goldschmidt-Geisa:
Flora des Rhöngebirges. I.—IV. Sonderabdruck.
Vom Verfasser, Herrn Geh. Regierungs-Rat Professor
Dr. Metzger-Münden: |
a) Fischerei und Fischzucht in den Binnengewässern. 2. Aufl.
(Sonderabdr. aus Loreys Handbuch der Forstwissenschaft.)
b) Biographie von Dr. Aug. Metzger. (Sonderabdruck der
Zeitschrift für Forst- und Jagdwesen. Jan. 1908. 1. Heft
Vom Verfasser, Herrn Ch. Janet-Paris:
Notes sur les fourmis et les guepes. Nr. 9.—10.
Notes sur les travaux scientifiques. Lille 1902.
Observations sur les gu&pes. Paris 1903.
Observations sur les fourmis. Limoges 1904.
Anatomie du Gaster de la Myrmica rubra. Paris 1902.
Von der Senckenbergischen Naturforschend en
Gesellschaft zu Frankfurt a. M.:
Forstbotanisches Merkbuch für die Provinz Hessen - Nassau. _
Berlin 1905.
Vom Verfasser, Herrn Konsul ©. Ochsenius-
Marburg:
Eine große Anzahl Sonderabdrücke und Zeitungsausschnitte:
ra. ri en EG eG
der Mark Brandenburg. (Sonderabdruck aus Helios.)
abdruck aus „Allgem. Chemiker-Zeitung“.)
(Acad. of Nat. sc. Philad. U. S. A.)
tunnel, Wasserleitung. Kanalisation, Abwässerfreiheit, Die
dee Kaliindustrie und das Kalissndikal) en
Symptome“ etc.
region des norddeutschen Zechsteins. (Nr. 6 der deutschen
geologischen Gesellschaft.)
f) Hebung und Verhinderung des Versalzens abflußloser Becken.
(Briefe d. Monatsber. d. Deutschen Geol. Ges. Nr. 3.)
h) Blaues Steinsalz. (Zentralbl. f. Mineralogie. 1903. Nr. 12)
EB,
16.
Ribliothek. 175
i) Entstehung von Salz und Gips durch topographische und
klimatische Ursachen. (Zentralbl. f. Mineralogie. Nr. 13.)
Rt. Am. Philippi 7.. Nachruf.
l) Das Kali, seine Entstehung und seine Verwendung. (Aus
Gebr. Stern, Dortmund: Der rhein. westf. Kuxenmarkt.)
Vom Verfasser, Herrn Professor Dr. Fr. Thomas-
Ohrdruf:
a) Die meteorologischen Ursachen der Schlitzblättrigkeit der
Aesculus Hippocastanum. (Mitt. des Thür. Bot. Vereins.
Neue Folge. 2. Jahrg. 7. Heft. 1904.)
b) Altes und Neues über BAlaniulus guttulatus Gerv. als
Schädiger des Pflanzenbaues. (Naturw. Zeitschr. f. Land-
und Forstw. 2. Jahrg. 7. Heft. 1904.)
Vom Verfasser, Herrn Geh. Hofrat Prof. Dr. Lever-
kühn - Sofia:
Biographisches über die drei Naumanns und
Bibliographisches über ihre Werke.
Allen gütigen Geschenkgebern sei auch an dieser
Stelle nochmals der herzlichste Dank ausgesprochen!
174 Übersicht der Vorträge, Mitteilungen etc. Br
4, Übersicht der Vorträge, Mitteilungen und Vorlagen
aus den
Monatssitzungen vom April 1903 bis April 1905.
Ä
“5
y
el
1. Herr Dr. Moritz Alsberg verliest am 9. Nov. 1903
einen Auszug aus einer Abhandlung des Generalarztes
Dr. von Ornstein zu Athen im „Archiv für Anthropologie.
Bd. XVIII. Braunschweig 1889* über die Lebensdauer in
dem heutigen Griechenland, die weit größer ist als in.
den übrigen Ländern Europas. Bei einer Bevölkerung
von 1650000 Köpfen erreichten 5297 ein Alter von 85
und mehr Jahren, und unter diesen gab es 457 Hundert-
jährige und ältere und zwar mehr Frauen als Männer.
Im Jahre 1900 gab es nach einem Artikel des „Berliner
Tageblatts“ unter nahezu 2000000 Einwohnern in Berlin
nur 3 Hundertjährige. Alsberg gibt als Erklärung an
die starke Sterbeziffer in den ersten Lebensjahren, die
eine natürliche Auslese in den Kreisen bewirkt, daß nur
die Kräftigsten am Leben bleiben und eine gesunde
widerstandsfähige Nachkommenschaft erzeugen, sodann
die Abgeschlossenheit Griechenlands und die geringe
Wohlhabenheit seiner Bewohner, welche Mäßigkeit und
Mangel an Luxus bedingt, dann die geringe Bevölkerungs-
zitffer und damit den Ausschluß von epidemischen Krank-
heiten. — Herr Dr. W. Henkel betont demgegenüber,
daß Schottland trotz starken Alkoholgenusses der Schotten
in der Makrobiotik wohl noch höher steht. — Herr
J. Weber weißt hin auf die Mäßigkeit der Griechen im
Essen und Trinken und besonders auf die Keuschheit
der Frauen.
2. Derselbe hielt am 9. Mai 1904 einen Vortrag:
R
Über „die Vererbung im gesunden und krank-
haften Zustande und die Entstehung des
Geschlechts beim Menschen“ unter Zugrundelegung
Übersicht der Vorträge, Mitteilungen ete. 175
des gleichnamigen Werkes von Professor J. Orschansky.
(Stuttgart F. Enke’s Verlag 1903) und anderer neuerer
Publikationen.
Orschansky, der seinen Untersuchungen ein sehr bedeutendes
statistisches Material, nämlich 2441 Familien mit 13277 Kindern
zu Grunde gelegt hat, gelangt zu dem Schlusse, daß die Ver-
erbungstendenz eines Organismus mit dem seiner
Geschlechtsfunktion untrennbar verbunden ist und
daß die zu verschiedenen Zeiten geborenen Kinder
Sowohl hinsichtlich ihres Geschlechts als ihrer
Ähnlichkeit mit den Eltern das Produkt der ge-
schlechtlichen Energie derselben im Momente der
Zeugung darstellen. Auch haben wir nach dem besagten
Gelehrten zwei verschiedene Gruppen von Familien zu unter-
‚scheiden, nämlich: 1. Familien, deren erstgeborenes Kind ein Knabe
ist (Typus I) und 2. Familien, bei denen das erstgeborene Kind
ein Mädchen ist (Typus IT). Dabei ist Typus I zugleich die
Gruppe, in der die Sprößlinge männliehen Geschlechts in der Regel
numerisch das Übergewicht behaupten, während umgekehrt beim
Typus II das weibliche Geschlecht unter den Kindern zahlreicher
vertreten ist als das männliche. Die wichtigsten Forschungs-
ergebnisse Orschanky’s bezüglich der soeben erwähnten Typen
lassen sich.in folgende Typen zusammenfassen: 1. Das Heiratsalter
der Mütter im Typus II (erstes Kind ein Mädchen) ist im all-
‚gemeinen geringer als dasjenige der Mütter im Typus I (erstes
Kind ein Knabe). 2. Das Maximum der Knabengeburten fällt in
beiden Typen auf ein Alter der Mütter, welches um mehrere Jahre
‚größer ist als das Durchschnittsalter der Mütter bei Mädchen-
'geburten. 3. Im Typus 11 erreichen die Mütter sowie auch die Väter
— besonders aber die ersteren — das Maximum der produktiven
Energie früher als im Typus I. Auch erreicht die Fruchtbarkeit
ihren Kulminationspunkt früher im Typus Il als bei demjenigen
Typus, der durch die männliche Erstgeburt gekennzeichnet ist. Die
Mütter im Typus II weisen bis zum 20. Lebensjahre im allgemeinen
einen besser entwickelten Körperbau auf als die Mütter des Typus I,
was insbesondere bei der Vergleichung des Skelettbaues (ins-
besondere der Knochenentwickelung an Rumpf, Kopf und Becken)
von Müttern jener beiden Familientypen auf das Unzweideutigste
zu Tage tritt. Zugleich sind die Mütter des Typus II aber auch
dadurch gekennzeichnet, daß bei ihnen die Menstruation in früherem
Lebensalter eintritt als bei den Müttern des Typus I und daß der
zeitliche Zwischenraum zwischem dem ersten Auftreten der
Menstruation und der ersten Geburt bei den Müttern dieser
Kategorien erheblich kürzer ist als das bei den Müttern des
176 Übersicht der Vorträge, Mitteilungen Di E% ni %
Typus I zwischen erster Menstruation und erster Geburt be ind-
liche Intervall. Die soeben erwähnten Erscheinungen in ihrer
Gesamtheit berechtigen wohl zu dem Schlusse, daß bei den
Müttern des zweiten Familientypus die volle
geschlechtliche Reife im allgemeinen um mehrere
Jahre früher erreicht wird als bei denen des TypusI.
Von zwei jungen Eltern soll derjenige Erzeuger, der
früher die Geschlechtsreife erreicht hat, seinen
Geschlechtstypus auf die Nachkommenschaft über-
tragen. F
Bei Erörterung der Frage: wie haben wir uns das Zustande-
kommen der Vererbung vorzustellen? gibt sich Orschansky als
Anhänger der Weismann’schen Lehre von der „Kontinuität des
Keimplasmas“ (d. i. der Anschauung, daß im befruchten Ei ein
Teil des Protoplasmas unverändert bleibt und in der Folge zum
Aufbau neuer Zellen verwendet wird) zu erkennen. Er bekennt
sich aber zugleich zur Annahme einer verborgenen (latenten)
Evolution der Geschlechtszellen bezw. des als Rückstand
im tierischen Organismus zurückbleibenden Keimplasmas — einer
Entwickelung, die mit dem Werdegang des Organismus als solchem
notwendigerweise paralell laufen muß. Worauf die von uns vor-
auszusetzenden Beziehungen zwischen den Geschlechtszellen und
den übrigen Organismen beruhen — über diese Frage sind viel-
leicht gewisse neuerdings von Professor J. Gaule (Zürich) au-
gestellte Untersuchungen (Vergl. Pflüger's Archiv Bd. 87 Jahr-
gang 1903) geeignet, Licht zu verbreiten. Der besagte Gelehrte
hat nämlich beim Frosche festgestellt, daß in noch ganz anderen
Organen als in den Geschlechtswerkzeugen sich Vorgänge ab-
spielen, die auf das Geschlechtsleben Bezug haben, daß in der
Leber, in den Muskeln und in anderen Körperteilen Stoffe gebildet
werden, die für die Bildung der Geschlechtsprodukte Verwendung
finden, daß auch ein Teil des im Körper enthaltenen Fettgewebes
zu diesem Zwecke umgewandelt wird und daß diese freiwerdenden
Stoffe in den Geschlechtsorganen zusammengefügt werden bezw.
innerhalb derselben ihre morphologische Gestaltung in Ovula bezw.
Spermatozoen erhalten. „Wir sind — so bemerkt Gaule — be-
rechtigt die Existenz einer ununterbrochenen Be-
ziehung zwischen dem ganzen Organismus und den
Geschlechtszellen anzunehmen, wobei jede Ge-
schlechtszelle gewissermaßen einen Mikrokosmosim
elterlichen Makrokosmos darstellt.“ or
Die Gesetze der Vererbung im gesunden und
krankhaften Zustande lassen sich nach Orschansky in
folgende Sätze zusammenfassen:
r Fr
Übersicht der Vorträge, Mitteilungen etc. 177
1. Die Erblichkeit ist eine direkte Funktion der Geschlechts-
zellen und eine indirekte Funktion des ganzen Organismus; erstere
ist die Grundlage der Stabilität (Beharrungsvermögen) des Typus;
die letztere erklärt die Variabilität (Veränderlichkeit) und Indivi-
dualität. Die Erblichkeit hat ebenso einen revolutionären wie auch
einen synthetischen Charakter.
2. Die direkte Vererbung ist mächtiger als die indirekte.
3. Der Charakter der Vererbung ist verschieden für die beiden
Arten der Geschlechtszellen und entspricht dem Charakter ihrer
Struktur.
4. Die Energie, mit welcher die indirekte Vererbung sich zu
übertragen bestrebt ist, ist um so größer, je kleiner die individuellen
Veränderungen sind, je mehr sie funktionellen und reaktiven
Charakter aufweisen und je frühzeitiger sie auftreten. Je be-
deutender die im Organismus der Erzeuger stattgehabte Verände-
rung, je deutlicher die Abweichungen vom mittleren Typus und je
später sie sich entwickeln, um so weniger Aussicht haben diese
Veränderungen, auf die Nachkommen übertragen zu werden.
5. Die erst in reiferem Alter eingetretenen Modifikationen,
besonders aber zufällige pathologische Veränderungen, können kaum
auf die Nachkommen übertragen werden.
6. Die Erblichkeit wird gewöhnlich nur als eine Funktion der
Eltern selbst angesehen, während in Wirklichkeit bei ihren Auße-
rungen auch die Kinder selbst eine ziemlich bedeutende Rolle spielen.
7. Jeder der beiden Erzeuger spielt bei der Erblichkeit seine
bestimmte spezielle Rolle: Durch den Einfluß des Vaters
wird die Veränderlichkeit (Variabilität) und Indivi-
dualität begünstigt. Die Mutter ist andererseits be-
strebt, ihren mittleren Typus zu erhalten. Diesen Anta-
gonismus bemerkt man auch bei der Entstehung des Geschlechtes,
wo der Einfluß der Mutter in Gestalt der Periodizitätserscheinungen
(Alterniren von Knaben und Mädchengeburten) bestrebt ist, die
Verteilung der Geschlechter auszugleichen. Dieselbe Tendenz äußert
die Mutter auch bei der Übertragung des Körperbaues; sie reduziert
ihre eigene pathologische Vererbung auf ein Minimum; sie leistet
dem krankmachenden Einfluß des Vaters energischen Widerstand
und gestaltet schließlich eine schwere Vererbung in eine weniger
bedrohliche Form um. Einen ähnlichen Antagonismus beobachtet man
auch zwischen Knaben und Mädchen. Die Kinder verhalten sich
in Bezug auf die Erblichkeit ebenso wie die Erzeuger des ent-
sprechenden Geschlechts. Es geht daraus hervor, daß die Vererbung
in einer inneren Beziehung steht zur Konstitution der Eltern.
Schon die embryonalen Zellen zeigen bei beiden Geschlechtern
12
A .
FFIR
=.
178 Übersicht der Vorträge, Mitteilungen etc. he y“ I
einen wesentlich verschiedenen Charakter. Veränderlichkeit | ae a z
bilität) und Beharrungsvermögen (Stabilität), durch welche Yin
männliche und weibliche Typus sich von einander unterscheiden, Y
haben ihren Grund in der Verschiedenheit der entsprechenden 1?
embryonalen Zellen.“ \
3. Derselbe legte am 10. Okt. 1904 Photograupbiennil
vor von einer plastischen Nachbildung des Neandertal-
menschen, die auf der 35. Anthropologenversammlung in
Greifswald vorgezeigt worden war. Das betreffende
Modell, welches wohl als die bestgelungenste Wieder-
herstellung jener urgeschichtlichen Menschenrasse gelten
darf, ist von dem amerikanischen Bildhauer H. Hyatt
Meyer (Annisquame Mass.) angefertigt worden.
4. Herr v. Berlepsch teilte am 12. Oktober 1903
im Anschluß an eine Besprechung von Mutation und
Variation durch Dr. Schaefer mit, daß Bastarde von
Weißkraut und Wirsing sich erst durch die Samen gezeigt
hätten, ähnlich wie bei den Kürbisarten, und bemerkt,
entsprechend der Anpassung der Pflanzen an ihre neue
Heimat sei auch durch Herrn Pfarrer Kleinschmitt
eine Anpassung der Vögel nachgewiesen worden und
zwar der Goldammer und Fichtenammer. Ein Beweis
ferner dafür, daß der Boden die Form der Pflanze be-
einflusse, sei folgender: Die wunderschöne Form der
Mariannentanne, wie sie sich in der Aue zeigt, läßt sich
nur in der Aue erreichen, nicht in Wilhelmshöhe.
5. Herr Döhile hielt am 8. Juni 1903 einen Vortrag
über „Das Wesen der Schlange im Glauben alter
Kulturvölker und heutiger Wilden“.
6. Derselbe hielt am 13. Juni 1904 einen Vortrag | |
über „Das urzeitliche Hundeopfer, seine Be-
deutung und sein Ursprung“.
7. Herr Sanitätsrat Dr. Eysell hielt am 11. Mai 1903
einen Vortrag über die „Übertragung der 8 urrab
und ihre Erreger“.
Die Krankheit, im tropischen Afrika und a H
heimisch, wird eh Protozoen hervorgerufen, welche in
E “,
Übersicht der Vorträge, Mitteilungen etc. 179
der Blutflüssigkeit namentlich von Ein- und Zweihufern
schmarotzen. Die Parasiten führen wegen ihrer schrauben-
förmigen Bewegungen den Namen „Bohrertierchen“ (Try-
panosomen) und können, wie vorgelegte Präparate
beweisen, in ungeheurer Menge im Blutplasma vorkommen
(an einzelnen Stellen so zahlreich wie die Blutkörperchen).
Sie gelangen durch den Stich der Tsetsefliege in die
Blutbahn unserer Haustiere und rufen bei ihnen tötliche
Erkrankungen hervor.
Der Vortragende zeigte am Schlusse Blutpräparate
eines an Trypanose erkrankten Pferdes, sowie Abbildungen
von Trypanosomen und der Tsetsepfliege vor.
8. Derselbe legte am 12. Oktober 1903 eine Anzahl
durch Frost umgeformter Blätter vor und bemerkte, daß
in dem letzten Jahre in der Aue kaum ein Baum zu
finden sei, der diese Verbildungen nicht zeige, während
sie auf Wilhelmshöhe nicht vorkommen. Dies sei wieder
ein Beweis für die Richtigkeit der Behauptung von Herrn
Garteninspektor Junge, daß die Bäume in der Aue durch
die Witterung sehr gefährdet seien. Dies beweise unter
anderen auch die Nordmann-Tanne (Abies Nordmanniana),
die durch den letzten Winter außerordentlich gelitten hat.
9. Derselbe zeigte am 8. Februar 1904 Gallen vor,
die er auf einem Spaziergange am 7. Februar gesammelt
hatte; und zwar:
Milbengallen auf einer Blutbuche (Phytoptus, meist
auf der Rotbuche); |
Blattlausgallen der Fichte (Adelges abielis) ;
Mückengallen der Rotbuche (Zomomyia fagi Hart);
Wespengallen der Eiche (Cynips calicis Burgsdorff).
Bei einem Exemplar erheben sich 5 Gallen aus dem
Kelche. Die Entstehung dieser multiplen Gallen ist wohl
darauf zurückzuführen, daß mehrere Gallwespen ihre
Eier in den Kelch ablegen. |
10. Herr Dr. Fennel zeigte am 13. Juni 1904
8 Tage alte Larven von Triton cristatus vor.
12*
A IE WE
150 Übersicht der Vorträge, Mitteilungen ete.
11. Derselbe sprach am 13. Februar 1905 über die
„Form der Bienenzelle*. |
12. Herr Dr. W. Henkel berichtete am 9. Nov. 1903
über die neue meteorologische Station auf dem
Ben Nevis und die Beziehungen der deutschen
Seewartein Hamburg zu ihr.
13. Derselbe berichtete ferner am 9. November 1903
über ein neues Werk des englischen Mathematikers
J. J. Fakie über Galileo Galilei.
14. Derselbe hielt am 10. Januar 1904 einen Vor-
trag über „Herbert Spencers Weltanschauung“.
15. Derselbe hielt am 10. Oktober 1904 und am
14. November 1904 einen Vortrag über „den diesjährigen
Kongreß der Naturforscher in England“.
16. Herr Prof. Dr. Hornstein legte am 9. Nov. 1903
Proben von Rogenstein aus der Gegend von Staßfurt vor,
dessen plattenbildende Schichten technische Verwendung
finden, so z. B. auf Wilhelmshöhe zum Randschutz der
Wege. Ferner zeigte derselbe zu Gruppen aufgestellte
ringsum ausgebildete Quarzkrystalle aus der Gegend von
Suttrop in Westfalen, Kreis Lippstadt. Die z. T. fast
wasserhellen, meist jedoch trübweißen Krystalle finden
sich lose im Erdreich, so daß sie auf den Feldern ge-
sammelt werden. Vielfach sind auch mehrere Krystalle
zu regellosen Gruppen verwachsen; auch von solchen Ver-
wachsungen sind Proben unter den Vorlagen. Die Form
der Krystalle ist R-—R-»R, vielfach auch R und
— R im Gleichgewicht.
17. Derselbe besprach am 8. Februar 1904 einen
am südwestlichen Abhang des Bühls bei Weimar (nord-
westlich Oassel) gegen Ende des Jahres 1903 erfolgten
allmählichen Erdrutsch. Dieser ist durch die nasse
Witterung veranlaßt worden, indem die obere Boden-
schicht, welche einer undurchlässigen Tonschicht auflagert,
ganz durchfeuchtet und weich geworden auf der stark
abfallenden Tonschicht ins Rutschen geriet. Dabei sind
Übersicht der Vorträge, Mitteilungen ete. 181
“mächtige Halden von Basaltschutt aus dem Basaltbruch
‚auf der Höhe des Bühls mit der Unterlage ins Rutschen
kommend durchgerissen, so daß die Teile z. T. bis 30 m
von einander entfernt sind und eine darauf befindliche
Schienenbahn dazwischen in der Luft schwebt. Durch
die wellige Oberflächenform des flachen Abhangs und
durch verschiedene Hindernisse, wie kleine Basaltfelsen,
ist die 'Bodenschicht bei dieser rutschenden Bewegung
vielfach gestört, z. T. aufgehalten und aufgestaut worden,
und an mehreren Stellen hat sich die Rasendecke wie ein
Teppich aufgerollt. Von all diesen Verhältnissen geben
fünf von Herrn Stephani aufgenommene Photograpbien,
die der Vortragende vorlegt, ein Bild. Eines dieser Bilder
zeigt die bloßgelegte, stark geneigte Oberfläche der Ton-
schicht, auf welcher parallele Riefen die Richtung des
- Rutschens angeben. Diese nämlichen Riefen zeigt ein
‚auch vorgelegtes Stück Ton von der Oberfläche der
‚Schicht. Die Bewegung ist erfolgt auf einer Fläche von
ungefähr 300 m Länge und ungefähr 200 m Breite und
‚hat da aufgehört, wo der Untergrund Kalk (Muschelkalk),
bezw. Rötmergel wird.
18. Derselbe hielt am 13. Juni 1904 einen Vortrag
über „Glanz und Farbenschiller von Perl-
mutter.“
19. Derselbe teilte am 8. August 1904 mit, daß
beim Bau des neuen Polizeigebäudes, Ecke Königstor und
Weigelstraße, neben dem dort ausgedehnt vorkommenden
Röt sich oligocaene Sande (ÜOasseler Meeressand) gefunden
haben. Dieselben haben die entsprechende Beschaffenheit
wie die aus dem Ahnetal, aus dem Elsterloch und von
Kaufungen, sind eisenschüssig, z. T. glaukonitisch und
reich an Petrefakten, die aber meist zerbrochen sind. Es
werden Exemplare von Pectunculus obovatus von diesem
neuen Fundpunkte und Proben des Gesteines vorgelegt.
Von weiteren hier beobachteten Petrefakten sollen noch
‚genannt werden: Flabellum Roemeri, Lumnulites per-
A } F
182 _ Übersicht der Vorträge, Mitteilungen ete. $ Br,
eillaric; Arca Shesent An eklig glandiformis, ee, R
Geinitzi, Pleurotoma belgica, Natica Nysti, Dentalium
Kixii, Sohderbakks parvus.
20. Derselbe berichtete am 14. November 1904
über ein Vorkommen von makroskopischen Körnern ge-
diegenen Eisens in Basalt vom Bühl bei Weimar (nord-
westlich von Cassel). Die vorgelegte Probe läßt aufs
deutlichste die Eisenteilchen mit bloßem Auge erkennen.
Bei Behandlung mit Kupfervitriollösung schlägt sich auf
diesen Eisenteilchen gediesen Kupfer nieder, wodurch
dieselben noch deutlicher hervortreten. Dieses neue Vor-
kommen ist um so bemerkenswerter, als terrestrisches
gediesenes Eisen überhaupt eine Seltenheit ist und
makroskopisch dasselbe in Basalt bis jetzt nur von Grön-
land bekannt geworden ist. Dasselbe Basaltstück enthält
unter anderem auch Magnetkieseinschlüsse.
21. Derselbe hielt am 13. März 1908 einen Vor-
trag über „das Vorkommen des Eisens in der
Natur“ unter Vorlage einer größeren Anzahl charakte-
ristischer Mineral- und Gesteinproben. In dem Vortrag.
wurde auch unter andern darauf hingewiesen, daß in
dem bekannten Teil unserer Erdrinde die größte Menge
darin enthaltenen Eisens nicht in den Eisenerzen sich
finde, sondern in andern gesteinsbildenden Mineralien, so
daß das Eisen jener Erze von der Gesamtmenge nur
einen sehr kleinen Bruchteil ausmache, und daß die Erze
als Auslaugungsprodukte aus den Gesteinen zu betrachten
sind.
. ur
u Ach Ds Me ee De ee I
92. Herr Kunze legte am 13. Juni 1904 im Anschlusse-
an einen Vortrag des Herrn Prof. Dr. Hornstein
einen Kasten mit Perlmutterpräparaten vor.
Derselbe zeigte in derselben Sitzung ein prachtvolles
ausgestopftes Exemplar eines Lapplandkauzes vor.
23. Herr Dr. Laubinger zeigte am 11. Mai 1903.
einen Zweig und einen Zapfen einer Douglastanne (Abies
Übersicht der Vorträge, Mitteilungen etc. 183
Douglasii) von dem Südabhange des Brasselbergs vor,
die er mit Herrn Dr. Schaefer zusammen aufgefunden
hat. Er beschreibt die Pflanze an der Hand von Zeich-
nungen und gibt ihre Unterschiede von der Edeltanne
(Abies alba) an. Sie ist in Nordamerika heimisch, erreicht
‚eine Höhe bis zu 20 m und liefert ein sehr festes Holz.
24. Derselbe legte am 10. August 1903 zahlreiche
Pflanzen von der Insel Amrum und der Lüneburger
Heide vor.
25. Derselbe hielt am 14. September 1903 einen
Vortrag: „Wanderungen auf der Insel Amrum“
an der Hand einer selbstgefertigten Karte, unter Vorlage
von Pflanzen und der Zeichnung einer Vogelkoje zum
'Grauentenfang.
26. Derselbe legte am 14. September 1903 vor:
Peziza leporina, einige Moose aus der (regend von Hom-
bressen (u. a. Sporledera palustris) und einige Pflanzen
aus der Lüneburger Heide, besonders Cyperaceen.
27. Herr Prof. Dr. Merkelbach hielt am 14. März 1904
‚einen Vortrag über „einige neuere einfache physi-
kalische Versuche” im Physikzimmer der Oberreal-
schule.
Mit Hilfe einfacher, aber empfindlicher Apparate
zeigte er die Abnahme des Luftdrucks mit der Höhe, die
Zunahme des Leuchtgasdrucks in einer Leitung mit der
Höhe und im Anschluß hieran die Herstellung einer ton-
empfindlichen Flamme, die Änderung der Dichte des
Wassers und die Ausdehnung fester Körper beim Erwärmen,
die geringe Leitungsfähigkeit des reinen Wassers für den
elektrischen Strom und die starke Zunahme desselben bei
sehr geringen Verunreinisungen, ferner die Einwirkung
elektrischer Ströme aufeinander und die Bewegung eines
biegsamen, stromdurchflossenen Leiters um einen Magneten.
28. Herr Rosenthal hielt am 8. August 1904 einen
Vortrag über „die Mineralschätze der Cordilleren-
länder“ unter Vorlage von Belegstücken.
184 Übersicht der Vorträge, Mitteilungen etc.
29. Herr Dr. Schaefer besprach am 11. Mai 1908
die verschiedenen Algen, aus denen die auf den Gewässern
in Wilhelmshöhe und in der Aue zur Zeit auftretenden
„Wasserblüten“ gebildet sind, insbesondere die Organisation,
Gallertbildung und Protoplasmafärbung der Cyanophyceen.
Ihre Vermehrung erfolgt durch Teilung, jedoch ist der
Nachweis von Zellkernen noch nicht gelungen.
30. Derselbe berichtete am 12. Oktober 1903 über
den von Herrn Geh. Hofrat Prof. Dr. Drude auf der
Naturforscherversammlung gehaltenen Vortrag über „Mu-
tation und Variation“ unter Vorlage von Kürbissen,
die im botanischen Garten zu Dresden gezogen, zur
Demonstration gedient hatten.
Für Neubildung von Formen kommen in betracht:
a) Direkte Bewirkung (Lamarck); b) Variation mit
Auslese (Darwin); c) Mutation (De Vries); d) Kreuzung.
Mutation und Variation wurden genauer besprochen.
Die wichtigsten Arten, die de Vries aus Oenothera
Lamarckiana erhalten hatte, waren vorgezeigt worden.
Für Versuche über Variation eignen sich besonders
die Formen von Cucurbita pepo. Drude war nach seinen
Versuchen zu der Überzeugung gelangt, daß zwischen
Variation und Mutation nicht so scharf geschieden werden
könne, wie de Vries es tut, daß vielmehr nur ein Grad-
unterschied besteht.
31. Derselbe hielt am 12. September 1904 einen
Vortrag über: „Blumenfarbe und Blütenduft als
Mittel die Insekten anzulocken“.
32. Herr H. Schelenz hielt am 9. Januar 1905 einen
Vortrag: „Pflanzensammlungen und Kräuter-
bücher unter Vorlage der ältesten und einiger späterer
Sammlungen und der sogenannten Holzbibliothek*. |
33. Herr Dr. Schröder hielt am 12. Dezember 1904
einen Vortrag über: „Die kleinen Planeten“. E
34. Derselbe teilte am 13. Februar 1905 Be-
merkenswertes mit „über den Sirius“, :
Übersicht der Vorträge, Mitteilungen ete. 185
35. Herr Hermann Schulz legte in der Sitzung
vom 8. August 1904 eine Reihe von Vergrünungen,
teratologischen Bildungen und Gallen vor.
Einige bemerkenswerte Sachen seien angeführt:
I. Vergrünungen und Antholysen sowie
Verwandtes. — Anemone nemorosa L. Umbildung
einiger Perisonblätter zu Laubblättern. — Saponaria
officinalis L. mit gefüllten Blüten (bei Homberg, Bezirk
Cassel von Schulz nur gefüllt beobachtet.) — Trifolium
repens L. mit vergrünten Blüten (vollständige Blättchen,
Galle?) — Rosa centifolia L. Umbildung der Kelch-
blätter zu Laubblättern und Umbildung der Kelchblätter
zu Kronenblättern. — Veronica Chamaedrys L. Die
unteren Blüten gefüllt. Blüten, welche sich entfalteten,
nachdem die Stengel in Wasser gestellt waren, wurden
normal.
II. Teratologische Bildungen. — Sarothamnus
scoparius Koch mit Polycladie. — Fragaria collina
Ehrh., Blatt fünfzählig. — Trifolium pratense L. Ab-
schnürung, Blatt bis neunzählig. — Epilobium hirsutum L.,
Cornus sanguinea 1L., Morus alba L., je zwei Blätter
verwachsen. — Centaurea Jacea L., je 2 Blütenköpfe
verwachsen. — Convallaria majalis L., Umbildung eines
Niederblattes zum Laubblatt.
III. Gallen. — Aihyrium Filix femina Roth mit
Anthomyia signata Briesch. — Quercus pedunculata Ehrh.
mit Neuroterus numismalis Ol, laeviusculus Schenck
und fumipennis Hart. — Viola tricolor L. mit Cecidomyia
Violae F. L. — Tilia argentea Desf. mit Zrineum an
der Blattoberseite von Zriophyes Tiliae Nal. — Daucus
Carota L. mit Blütengalle einer Zriophyide. — Spiraea
Ulmaria L. mit Cecidomyia pustulans Bübs. — Anthyllis
Vulneraria L. mit Blütenformation. — Trifolium pro-
cumbens L. mit Eriophyes plicator trifoli Nal. —
Medicago lupulina L. mit Eriophyes plicator Nal. —
Glechoma hederacea 1. mit Cecidomyia bursaria Bremi. —
Thymus Serpyllum L. mit Eriophyes Thomasi Nal. —
&
186 Übersicht der Vorträge, Mitteilungen BT, Ei:
Te N" us "Sy |
Galium Mollugo L. mit Ceciäbpnyäh Galü Nal. =
Scabiosa columbaria L. mit Blüten d fr von
Phytopten. | "3
36. Herr J. Weber legte am 12. Oktober 1903. eine
größere Anzahl von Blättern der Roßkastanie (Aesculus
Hippocastanum) von verschiedenen Bäumen vor, die
charakteristische Frostbeschädigungen aufweisen, worauf
schon Ernst Krause (f) im Prometheus aufmerksam
gemacht hat. An sehr vielen Kastanienbäumen hatte
eine kalte, nördliche Luftströmung an den kaum halb-
entfalteten Blättern das zarte Blattparenchym teils zer-
stört, die stärkeren Blattnerven aber noch nicht töten
können. Die Ränder des stehengebliebenen Parenchyms
waren dann vernarbt und mit dem ganzen Blatte weiter-
gewachsen, so daß schließlich eine skelettartige Gestalt
zum Vorschein kam. Zum Vergleiche zeigte derselbe
Blätter einer Gartenvarietät, die normal ganz ähnlich
gebildet, nur stets erheblich kleiner sind. “u
Im Anschlusse daran legte derselbe die Blätter von
Pavia parviflora, Pavia lutea, Aesculus carnea und
Aesculus hippocastanum vor und als Abnormitäten der
letzteren Art ein 8- oder 9fingeriges von einem Baum
aus dem Garten der Hafenschenke.
37. Herr Dr. L. Weber zeigte am 10. August 1903
von ihm auf lichtempfindlichen Papier hergestellte Kopieen
von Käferunterflügeln und erläutert ihre Herstellung.
38. Derselbe bespricht am 14. Dezember 1903 eine
Arbeit des Herrn Ulmer-Hamburg über die Tröchopteren-
fauna von Hessen (Allgemeine Zeitschrift für Entomologie, k
1903, pag. 397—496). In derselben werden als in der
Pabrmz verbreitet 70 Arten angeführt (gegen seither 32. 2
39. Derselbe hielt am 14. Dez. 1903 einen Vortrag.
über „die geographische Verbreitung der Höhlensölphiden
(Unterfamilie der Zeptoderinen) im paläarktischen Gebiete“
mit Demonstrationen mittelst des binokularen Mikros kops.
von Greenough und Vorlage von Vertretern von
"
Übersicht der Vorträge, Mitteilungen etc. 187
25 Gattungen mit 107 Arten und 7 Varietäten, worunter
sich 78 echte Höhlenbewohner befanden.
40. Derselbe zeigt am 10. Januar 1904 einige
vorzüglich gelungene, von ihm selbst angefertigte stereo-
skopische Photogramme charakteristischer Formen der
von ihm am 14. Dezember 1903 besprochenen Höhlen-
silphiden vor.
41. Derselbe sprach am 14. November 1904 über
die Lebensgeschichte der Necrophoren im Anschluß an
die Beobachtungen von Fabre (Souvenirs entomologiques.
VI. Serie) und eigne Beobachtungen. Letztere sind
inzwischen in der Insektenbörse 1905 veröffentlicht.
42. „Derselbe zeigte am 12. Dezember 1904 die
Larven und Puppe von Carabus Ulrichi Germ. vor. Die
genaue Beschreibung der Larve ist in der Allgemeinen
Zeitschrift für Entomologie (Bd. 9, 1904, pag. 414—418,
5 Abbildungen) erfolgt. Es wurde besonders die bisher
nirgends betonte eigenartige Differenzierung der einzelnen
zum Sternit der Brust- und Bauchsegmente gehörigen
Sklerite bei den Carabidenlarven hervorgehoben.
Abhandlungen und Bericht L
Vereins für Naturkunde
BE - zu Cassel |
das 70. Vereinsjahr 1906.
Unter Mitwirkung des Vereinsvorstandes herausgegeben
von
Dr. phil. B. Schaefer.
ee Ioelituti,
| 3AN10 1907
N. KERZE
S "ztionat Mut?
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-Cassel 1906.
Verlag des'Vereins.
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Zusendungen an den Verein bittet man u
Weglassung einer persönlichen Adresse nur
An den Verein für Naturkunde
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Abhandlungen und Bericht L
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zu Cassel
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das 70. Vereinsjahr 1906.
Unter Mitwirkung des Vereinsvorstandes herausgegeben
Dr. phil. B. Schaefer.
Cassel 1906.
Verlag des Vereins.
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Für den Inhalt der Se
lungen sind die Herren Ver-
fasser selbst verantwortlich.
I
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Inhalt.
i. Abhandlungen.
Seite
1. Taute, Neue Funde in der Flora von Niederhessen . 1—12
2. Grimme, Dr. Kreistierarzt, Mitteilungen über die
Flora des Kreises Melsungen . . . 2 2 2 220.2....13—29
3. Grimme, Dr., Kreistierarzt, Die Reptilien und Am-
phibien Niederhessens unter besonderer Berücksichtigung
ihrer Lebensweise und Fortpflanzung . . . 2..2......80—51
4. Schaefer, Dr., B., Flora von Brotterode . . . . ... 52-9
li. Bericht.
1. Mitteilungen aus dem Vereinsleben . . : 2.2.2.2..2...896—97
2. Miteliederbestand, Verzeichnis der Mitglieder . . . . 98-108
2. Eihlisihek 2 |
4. Verzeichnis der Akademien. Gesellschaften u. s. w. . . 112—132
SU
. Übersicht der Vorträge, Mitteilungen u. s.w. . . . . 133—144
*
Neue Funde in der Flora von Niederhessen.
Von E. Taute.
Seit dem Erscheinen von Pfeiffers sehr zuverlässiger
„Flora von Niederhessen und Münden“ sind fast sechzig
Jahre vergangen. Dass sich in einem so langen Zeitraume
mannigfache Veränderungen und Verschiebungen in der
Flora unseres Gebietes vollzogen haben, bedarf wohl für
den Botaniker keines Beweises. Einige Pflanzen, die Pfeiffer
noch als Glieder unserer Flora aufzählt, sind heute wohl
für Niederhessen als endgültig verloren zu betrachten, wie
zZ. B. Glaucium luteum Scop. und Echinops sphaerocephalus L.
Andere Pflanzen, die von Pfeiffer noch als häufig vor-
kommend bezeichnet werden, sind heute äusserst selten
geworden. Ich erinnere nur an ZLolium temulentum L.,
welches heute in nächster Nähe Cassels überhaupt nicht
mehr vorkommt, nur erst in der Werragegend noch in
grösserer Ausdehnung auftritt. Dagegen sind auch ver-
schiedene Arten, die Pfeiffer noch als sehr selten im Gebiet
angıbt, heute bei uns häufig geworden, z. B. Juncus tenuis
Willd, Veronica polita Fr. und Veronica Tournefortii Gmel.
Seit Pfeiffers Zeiten ist aber auch eine grössere Anzahl von
Pflanzen für Niederhessen neu hinzugekommen, die wohl
durch gründlichere Durchforschung des Gebietes neu ent-
deckt, vielleicht auch mit dem zunehmenden Verkehr im
Gebiete eingeführt wurden. Alle diese Veränderungen und
Verschiebungen im Besitzstand der Flora unseres Bezirkes
im Jahresberichte anzugeben, ist nicht möglich. Dies
würde nur bei einer Neubearbeitung der Pfeiffer’schen
Flora geschehen können. Die folgende Arbeit soll sich
daher auch nur darauf beschränken, die von mir in den
letzten Jahren aufgefundenen Neulinge für unsere Flora
aufzuführen.
6 E. Taute.
Neu für unsere Flora ist die im Jahre 1904 auf-
gefundene stattlichste deutsche Doldenpflanze Archangelica
officinalis Hof'm. Sie scheint, wie dies ja auch in einigen
anderen Teilen Deutschlands, z. B. an der Bode und der
Unstrut in der Provinz Sachsen, der Fall ist, auch in
Niederhessen als Flusstalpflanze aufzutreten. Ich konnte
sie bisher nur im Werratal an der Werra selbst zwischen
Allendorf und Albungen sehr vereinzelt beobachten, dagegen
häufiger in mit der Werra in Verbindung stehenden Sümpfen
neben Bahnhof Allendorf und neben Bahnhof Albungen.
Namentlich an dem letzteren Standorte findet sie sich
ziemlich zahlreich in prächtigen Exemplaren. Im Fulda-
tal hat man bisher ihr Vorkommen nicht nachzuweisen
vermocht.
Eine andere, bisher in der Flora noch nicht gefundene
Umbellifere entdeckte ich in Seseli annuum L. am Nenkel
bei Gudensberg, einem sich durch seinen Reichtum an
seltenen Pflanzen auszeichnenden Hügel. Es ist eigen-
tümlich, dass an diesem Hügel, der doch sicher wegen
seiner Seltenheiten von Botanikern vielfach durchforscht
ist, nicht das Vorkommen von Seseli bemerkt worden ist.
Diese Pflanze erscheint allerdings nicht jedes Jahr, aber
ich habe sie 1905 und 1906 in ziemlicher Menge an dem
aufgefundenen Standorte gesehen, auch nicht in gerade
leicht zu übersehenden, bloss wenige cm hohen Exemplaren,
sondern in stattlichen, wohl durchschnittlich 1 m grossen
Pflanzen. |
Neu für die Flora ist auch die im Jahre 1904 auf-
gefundene Krica tetralix. Pfeiffer schreibt in seiner Flora:
Dürfte vielleicht noch in den tieferen Mooren des Rein-
hardswaldes aufgefunden werden. Trotzdem ist sie bis
1904 unentdeckt geblieben. Sie steht am sogenannten
Junkernkopf im Reinhardswalde nahe des vielbegangenen
Weges von Immenhausen nach dem Gahrenberge und ist
vom Wege, wenn sie blüht, leicht zu bemerken. Sie ist
allerdings auf einen kleinen Platz beschränkt, aber merk-
würdigerweise kommt sie hier gleich in den beiden Farben
vor. Der Standort im Reinhardswalde ist insofern inter-
Neue Funde in der Flora von Niederhessen. M
essant, als er vielleicht der letzte Rest eines einst
grösseren Verbreitungsbezirkes der Pflanze, wohl auch der
südlichste Vorposten der in Norddeutschland so häufigen
Erica tetralix 1st.
Im August 1904 fand ich Potamogeton trichoides Cham.
u. Schldl. in einem Tümpel unterhalb von Wolfsanger.
Pfeiffer erwähnt diese Art in seiner Flora gar nicht.
Wenderoth schreibt in seinem Werke, dass sie im Herbar
zu Marburg sich finde, dass aber, da die Etikette ver-
loren, der Standort unbekannt sei. Sie scheint auch sonst
nicht wieder gefunden zu sein. Da ich diese Pflanze ziem-
lich spät im Jahre fand, waren die Früchte schon alle auf
den Grund gesunken, und erst im nächsten Jahre, da sie
sehr reichlich blühte — sie blüht wohl am frühesten von
allen Potamogetonarten — und auch reichlich fruchtete,
war eine sichere Bestimmung der Pflanze zu ermöglichen.
Von einem Botaniker ist mir dann meine Bestimmung
bestätigt worden.
Seit einigen Jahren hat sich Eprlobium lanceolatum
Seb. u. Maur. in unserer Flora eingefunden. Das Vor-
dringen vom Lahntale her war schon angedeutet und Herr
Dr. Grimme hat auch einen Standort dieser Art im
Kreise Melsungen aufgefunden. Ich fand sie zuerst 1904
am Kuhberg des Habichtswaldes, und wie ich mich über-
zeugt habe, ist sie auch bereits in das Druseltal ein-
sedrungen. Erst aufmerksam auf die neue Pflanze ge-
worden, fand ich sie dann auch noch an anderen Stellen
im Gebiete, so auf Ödland hinter Wolfsanger, am Bahn-
damm bei Speele, am Strasseneinschnitt zwischen Esch-
wege und Dünzebach und an den Grauwackeklippen
zwischen Albungen und Kleinvach.
Eine Klettenart, die wohl früher nicht von major
unterschieden worden ist, Lappa nemorosa Körnicke dürfen
wir auch für unsern Bezirk in Anspruch nehmen. Sie
scheint die in lichten Wäldern vorherrschende Art zu sein
und findet sich bei uns im Habichtswalde am Brassels-
berge, unter den Fuchslöchern, an Waldrändern um den
Hoblstein, am Schreckenberg, am Staufenberg bei Münden
8 E. Taute,
und auf der Südseite des Meissners und wird wohl noch
weiter verbreitet sein.
Die bisher in Niederhessen noch unbekannte Carex dioica
L. ist in letzter Zeit an mehreren Stellen entdeckt worden.
Herr Dr. Grimme hat sie an mehreren Stellen im Kreise
Melsungen aufgefunden und von mir ist sie bei Walburg
unter Öarex Davalliana Sm. aufgenommen worden.
Gross ist nun die Zahl der durch den Verkehr ein-
geführten Ruderalpflanzen, und besonders häufig treten
dieselben in nächster Nähe Cassels auf. Wohl kein anderer
Teil Niederhessens hat eine so reiche, wenn auch wechselnde
Ruderalflora als die Gegend um Üassel, begünstigt durch
den grossen Eisenbahnverkehr, durch Hafen- und Fabrik-
anlagen. Als Frucht des Verkehrs haben wir wohl das
Vorkommen von Matricaria discoidea DC. bei uns anzu-
sehen. An den Ballastplätzen der norddeutschen Seehäfen
schon seit längerer Zeit massenhaft vorkommend, ist sie
mit dem Verkehre auch in das Binnenland gewandert. Sie
ist vielleicht an vielen Orten nicht erkannt worden, da sie
leicht für eine nicht entwickelte Matricaria chamomilla ge-
halten werden kann. Dass ihr Vorkommen bei uns sich
an die Bahnen des Verkehrs knüpft, beweisen die Orte
ihres Auftretens. Wir finden sie am Hafen, am Unter-
stadt- und Rangierbahnhofe, auf verschiedenen Bahnhöfen
der Umgegend, z. B. Münden, Helmarshausen, Allendorf
a. d. Werra, Bischhausen. Auch in den noch unbebauten
Strassen der neuen Stadtteile im Westen von Cassel findet
sie sich öfter auf Schutt. Die Pflanze ist hier schon seit
10 Jahren jährlich beobachtet worden. Ein Zeichen eines
regen Verkehrs in einem (Gebiete soll das Auftauchen von
Diplotaxis muralis DC. und Diplotaxis tenuifolia DO. ım der
betreffenden Gegend sein. Orten, denen der Verkehr fehlt,
pflegen auch die Diplotaxisarten zu fehlen. Diplotazis
tenuifolia ist schon seit langen Zeiten der Flora von Nieder-
hessen — in den Jestädter Weinbergen vorkommend —
angehörig. Wir haben aber diese Art jetzt auch bei Kassel
in der Nähe des Hafens und auf dem Rangierbahnhofe
beobachtet, an welche Standorte sie nur durch den Ver-
Neue Funde in der Flora von Niederhessen. 0
kehr gekommen sein kann. Seit einigen Jahren findet
sich auch Diplotaxis muralis in unserem Gebiete. Zuerst
bemerkte ich sie im Jahre 1904 und zwar gleichzeitig an
den verschiedensten Stellen unseres Bezirkes vorkommend,
so auf Ödland in der Nähe des Hafens, auf den Bahn-
höfen Niedervellmar, Oberzwehren, Ihringshausen, Münden,
Allendorf a. W. und in den Jestädter Weinbergen. Alle
diese Standorte finden sich unmittelbar an oder doch in
nächster Nähe der Verkehrswege.
Eine in jedem Jahre recht reichlich bei Cassel auf-
tretende eingeschleppte Pflanze ist Sisymbrium pannonicum
Jag. In anderen Gegenden Deutschlands, z. B. an der
thüringischen Saale zwischen Naumburg und. Weissenfels,
findet sie sich in Menge an den alten Saalearmen als Fluss-
talpflanze. Als solche habe ich sie in Niederhessen noch
nicht angetroffen. Hier bei uns scheint sie immer an
Ödland gebunden zu sein, denn ich habe sie nur auf wüstem
Land in der Nähe von Verkehrswegen und auch einmal
in einer verlassenen Sandgrube angetroffen. Sie erscheint
jedes Jahr an den Bahndämmen und auch zwischen den
Geleisen des Rangierbahnhofes, auch in der Nähe des
Hafens auf Schutt.
Seit etwa 10 Jahren findet sich ebenfalls an Bahn-
dämmen und zwischen den Geleisen Arabis arenosa Scop.,
so auf dem Unterstadt- und Rangierbahnhof, auf Bahnhof
Bettenhausen, Papierfabrik, zwischen Speele und Bonafort.
Als echte Sandpflanze trat sie 1895 auch auf dem Kies
an der Schleuse bei Spickershausen auf, wohl eine Folge
der ın diesem Jahre vollendeten F'uldaregulierung.
Unter den Kulturpflanzen hat sich in unserem Bezirke
seit 10 Jahren Sılene dichotoma Ehrh. eingefunden. Ich
habe sie merkwürdiger Weise immer nur unter Trifolium
pratense gefunden, während sonst sich eingeschleppte
Pflanzen meist unter Medicago sativa finden. Silene dichotoma
scheint hier öfter für Melandryum album gehalten zu sein.
Sie unterscheidet sich aber von dieser durch kleinere,
dichter stehende, einseitswendige, reinweisse Blüten. Sie
trat in den ersten Jahren nur vereinzelt auf. Im vorigen
10 E. Taute.
Jahre war sie schon häufig zu finden bei Rothenditmold,
Niederkaufungen, Crumbach, Dissen, Gudensberg, Zieren-
berg, Weimar und anderen Orten. Vielleicht scheint sie
jetzt schon den Höhepunkt ihrer Ausbreitung überschritten
zu haben.
Unter Medicago sativa fand sich 1904 auf dem Mönche-
berge Centaurea solstitialis, die schon einmal zu Pfeiffers
Zeiten bei Cassel auftrat, einige Exemplare von Oentaurea
caleitrapa L. und besonders viel Helminthia echioides Gärtn.
Man muss die Lebenszähigkeit dieser Pflanzen bewundern,
wenn man bedenkt, dass sie mit der Luzerne mehrere mal
den Schnitt über sich ergehen lassen mussten. Es waren
deshalb auch bei diesen drei Pflanzen die Haupttriebe nicht
mehr vorhanden, nur Seitentriebe, von denen aber auch
nur die letzten zur Blüte kommen konnten, aber so spät,
dass ihre Blütezeit schon vielfach in die Zeit des Frostes
fiel, dass also das Ausreifen der Samen unmöglich war.
Es sind solche Neulinge wohl nur als Eintagsfliegen in
der Flora zu betrachten.
Eine Pflanze, die in den sandigen Heiden Norddeutsch-
lands ihren Hauptverbreitungsbezirk hat, scheint im Vor-
dringen begriffen zu sein. Es ist Anthoxanthum Puelii,
die ich im vorigen Jahre auf Schutt an der hiesigen Gas-
anstalt antraf. Auch der Osten hatte uns einige Pflanzen
gesandt. Die im Osten Deutschlands als Landplage auf-
tretende Senecio vernalis W. K. erschien 1905 auf dem
Bahnhofe Bettenhausen. Sie sowohl, als die an gleichem
Standorte auftretende stattliche Huphorbia virgata W. K.,
sind wahrscheinlich mit Getreide aus dem Osten hierher
verschleppt worden. Übrigens scheint sich die Huphorbia
virgata dauernd hier ansiedeln zu wollen.
Am stärksten unter den Ruderalpfllanzen ist die
Familie der Oruciferen vertreten. Ausser den bereits oben
angeführten Arten dieser Familie sind von mir in den
letzten Jahren, wenn auch vereinzelt, doch immer wieder
auftauchend, einige weitere Spezies gesammelt worden:
Brassica armoracioides, Sinapis juncea und Kapistrum
rugosum, auf Schutt, ÖOdland, Dämmen und an Strassen
+
u
Neue Funde in der Flora von Niederhessen. 11
vorkommend. Denselben Standort mit den Üruciferen teilt
das seit einigen Jahren hier beobachtete Gras Setaria
italica P. B. nebst der auch vorhandenen Abart germanicum,
ausgezeichnet durch die grosse, kolbenartige, doppelt zu-
sammengesetzte Ährenrispe. Auch Ohenopodium opulifolium
Schrad. und Amarantus retroflexus L. finden sich an gleichen
Standorten. Ersteres trat 1904 und 1905 ziemlich häufig
auf in der Holländischen Strasse, auf Schutt hinter dem
Schlachthofe, an der Haferkakaofabrik, auf Ödland in der
Nähe des Hafens. Amarantus fand sich am Schlachthof,
in Wolfsanger und Rothenditmold, auf aufgeschüttetem
Boden am Forstgut in mächtigen Exemplaren, auch auf
Kartoffeläckern am Bleicheweg. Seit 1904 ist auch das
kleine Springkraut, Impatiens parviflora bei uns erschienen,
das in anderen Städten vielfach die öffentlichen Anlagen
und Gärten stark besetzt hat, während es bei uns sich
bisher mit dem Unterstadtbahnhof, einem Lagerplatz in
der Nähe desselben und dem Hofe des Ständehauses be-
gnügt hat. Auf dem Unterstadtbahnhofe hat sich auch
die schöne, grossblühende Nepeta grandiflora seit 3 Jahren
gehalten, und auf Schutt an der Frankfurter Strasse fand
ıch im Spätherbst 1905 als Neuling Xanthium italicum
Moretti. Die bisher in der Flora noch fehlende Potentilla
supina L. entdeckte ich 1904 in Dorfstrassen von Nieder-
hone bei Eschwege und 1905 in prächtigen Exemplaren
an Bahnböschungen bei Rothenditmold.
Zum Schlusse will ich noch zweier sehr seltener
Pflanzen erwähnen, die Pfeiffer schon in seiner Flora an-
führt, die aber wohl seit Pfeiffer’s Zeiten nicht wieder-
gefunden sind. Die eine ist Anthriscus vulgaris, die Pfeiffer
als sehr selten im Habichtswalde hinter den Treibereien
angibt. Die Angabe ist aus Wenderoth’s Flora ent-
nommen, die nicht immer zuverlässig ist. Ich fand die
seltene Doldenpflanze 1904 auf Schutt an der Hafenbahn
und häufig in Bettenhausen auf einem wüst liegenden
Platze vor dem Restaurant Kurfürst. Die andere Pflanze
ist Heleocharis ovata R. Br., die Pfeiffer als sehr selten
für die Flora nach Angabe von Pfeffer in einem Teiche
12 E. Taute.
bei Burguffeln aufgenommen hat. Ich sammelte sie in
nächster Nähe Cassels im Fackelteiche im Jahre 1905.
Seit 10 Jahren hatte ich jährlich den Fackelteich mehr-
mals abgesucht, ohne eine Spur von Heleocharis ovata
darin zu finden. Da wurde Ende 1904 der Fackelteich
abgelassen, um zugeschüttet zu werden. Im Sommer 1905
erschien die Pflanze in Menge auf dem wohl nun für ihr
Gedeihen sich vorzüglich eignenden schlammigen Grunde
des früheren Teiches.
Hiermit will ich die Liste der von mir bis Ende 1905
aufgefundenen Neulinge schliessen. Die Funde im Jahre
1906 sollen einer späteren Arbeit vorbehalten bleiben.
Mitteilungen über die Flora des Kreises Melsungen. 13
Mitteilungen über die Flora des Kreises Melsungen.
Von Kreistierarzt Dr. Grimm e-Melsungen.
Als ich vor etwas mehr als 10 Jahren nach Melsungen
kam, verwöhnt durch die Pracht der Vegetation der Um-
gebung Eisenachs, meines bisherigen Wohnortes, nahm die
scheinbar sehr einförmige Flora des Kreises Melsungen
nur wenig und vorübergehend mein Interesse in Anspruch,
zumal auch ÖOrtseingesessene mir nur wenig Beachtens-
wertes über das Vorkommen von Pflanzen zu berichten
wussten. Das Vorwiegen des sterilen Buntsandstein-
gebirges schien ja auch dem Auftreten einer mannigfaltigen
Flora entgegenzustehen. Ich wandte mein Interesse daher
zunächst der Fortsetzung von Arbeiten über Laubmoose
zu, mit denen ich mich in Thüringen besonders beschäf-
tigt hatte. Die floristischen Befunde über Laubmoose sind
von Herrn Dr. Laubinger-Oassel in seinen in den Ver-
handlungen unseres Vereins erschienenen Publikationen
über die Laubmoose der Umgebung ÜOassels bereits ver-
wertet.
Je länger ich in Melsungen war, je mehr gemahnten
mich jedoch auf meinen häufigen Wegen durch den Kreis
Melsungen Gelegenheitsfunde seltener Gefässpflanzen daran,
dass es mit der Flora des Kreises doch nicht so kärglich
bestellt sei, wie es anfänglich schien.
Seit 1900 habe ich mich der genauen Feststellung der
im Kreise Melsungen vorkommenden Phanerogamen und
Gefässkryptogamen zugewandt unter besonderer Berück-
.
sichtigung der geographischen, hydrographischen und
geologischen Verhältnisse, welche die Vegetation beein-
flussen. Es ist mir gelungen, nachzuweisen, dass die Flora
des Kreises recht reich an beachtenswerten Vorkommnissen
ist und ein weitgehendes Interesse verdient. Die bisherige
mangelhafte Kenntnis von den Naturmerkwürdigkeiten der
Melsunger Gegend ist lediglich darauf zurückzuführen, dass
sich bislang niemand mit diesen Studien eingehend be-
schäftigt hat.
Nur zwei Gebietsteile des Kreises Melsungen sind es,
die schon eine floristische Bearbeitung gelegentlich er-
fahren haben; zunächst ein Teil des Edertales, das schon
bei einer Durchforschung des Kreises Fritzlar, vor allem
der Umgebung von Gudensberg, mit berücksichtigt
worden ist. Angaben hierüber finden sich in Wigand-
Meigen’s Flora von Hessen und Nassau. Ferner wurde
der dem Kreise Rotenburg benachbarte Teil des Kreises
mit den Ortschaften Heinebach, Alt- und Neumorschen,
'Connefeld, Wichte und Eubach von Dr. Eisenach !) in
seiner hervorragenden und an Vollständigkeit wohl kaum zu
übertreffenden Flora des Kreises Rotenburg mit einer
Reihe von Standorten seltenerer Arten erwähnt. Das
ganze übrige grosse (ebiet war abgesehen von wenigen
Einzelheiten eine terra incognita.
Die Grenzen des von mir durchsuchten Gebietes decken
sich ziemlich genau mit den politischen Grenzen des
Kreises; nur ganz vereinzelt habe ich die Grenzen, um
‚eine natürliche Abrundung zu schaffen, überschritten
(z. B. ist die Gemarkung Eiterhagen [Landkreis Kassel]
in den Bereich der Untersuchungen hineingezogen worden).
Bis jetzt habe ich schon mehr als 850 Arten gefunden,
Es bleibt jedoch auch noch viel zu untersuchen übrig,
da die beiden nördlich und südöstlich angrenzenden Lokal-
floren von Cassel und Rotenburg sich als viel reichhaltiger
erwiesen haben. Es hängt dieser Artenreichtum allerdings
14 Dr. Grimme.
!) Eisenach, Naturgeschichtliche Mitteilungen aus dem Kreise
Rotenburg a. d. F. Bericht der Wetterauischen Gesellschaft für die
‚gesamte Naturkunde zu Hanau, Hanau 1887.
Mitteilungen über die Flora des Kreises Melsungen. 15
auch mit den dortigen mannigfaltigeren Bodenerhebungen
und vor allem mit dem massenhafteren Auftreten von
basaltischen und kalkigen Gesteinsunterlagen zusammen,
Was nun die geologischen Verhältnisse anbelangt, so
liegen etwa °/a des Kreises M. im Buntsandsteingebirge;
nur !/ı seiner Oberfläche besitzt andere Gesteinsunterlagen
und zwar vorzugsweise Basalt, weniger Muschelkalk und
nur sehr wenig Zechstein mit Gips.
Die Höhenlage schwankt im Alluvium und Diluvium
zwischen 140 und 350 m. Die höchsten Erhebungen be-
treffen das Sandsteingebirge und liegen zwischen 500 und
600 m (Eisberg 583). Das Hauptbasaltgebiet weist Höhen
von 300 bis etwas über 400 m auf (Hügelskopf399 m, Heiligen-
berg 392 m, Falkenkopf 408 m). Die aus dem Buntsand-
stein sich erhebenden isolierten Basaltdurchbrüche gehen
weit über 400 m hinaus. Die Erhebungen des Muschel-
kalks liegen in einer Meereshöhe von 200 bis fast 400 m.
Die Regenhöhe schwankt nach einem 10jährigen Durch-
schnitte (1893—1902) zwischen 585 und 667 mm. Die ge-
ringste Menge zeigte die in der Edertalebene gelegene
Station Gensungen, die grösste die von Gebirgen um-
gebene Stadt Spangenberg.
Der Kreis wird von der ihn durchströmenden Fulda
in zwei ungefähr gleich grosse Teile zerlegt. Durch den
westlichen fliesst die Eder, welche bei Altenburg die das
_ Gebiet nur auf kurze Strecke berührende Schwalm auf-
nımmt. Die grösseren Bäche Rhünda und Ems vereinigen
sich mit der Schwalm beziehungsweise der Eder. Ersterer
durchfliesst in seinem Unterlaufe das romantische, von be-
waldeten Basalthöhen eingeschlossene Rhündaer Tal und
macht hier den Eindruck eines Gebirgsbaches; die Ems
dagegen ist innerhalb des Kreises ein Gewässer der Ebene.
Der Fulda fliessen besonders auf dem rechten Ufer mehrere
grössere aus dem Buntsandsteingebirge kommende Bäche
zu. An Teichen und Sümpfen ist der Kreis arm. Sehr
bemerkenswert ist dagegen der die Eisenbahn von Wabern
bis Rhünda begleitende, aus Eisenbahnausstichen ent-
16 Dr. Grimme.
standene Sumpf, der eine reiche Wasser- und Sumpfflora
aufweist. Einige Altwässer der Schwalm, Eder und
Fulda bilden die grössten teichartigen Wasseransamm-
lungen. Hier und 2: tragen sumpfige Wiesen zur Be-
eier lan der Flora bei.
Ein durch das Vorkommen von Asprdium Thiel
ausgezeichnet grewesener ockeriger Erlensumpf in der Nähe
des Bahnhofes Malsfeld ist leider einer industriellen An-
lage, die überdies jetzt wieder eingegangen ist, zum Opfer
gefallen. Grössere, kalkhaltige Sumpfwiesen, die ebenfalls
durch eine sehr bemerkenswerte Vegetation hervorstechen,
aber infolge Melioration einer Austrocknung entgegen-
gehen, liegen bei Herlefeld im äussersten Osten des Kreises.
In Gestalt von Felsen zu Tage tretendes Gestein findet
sich vorzugsweise im Basalt- und Zechsteingebiet. Die
Basaltfelsen zeigen eine sehr bemerkenswerte Flora, so
besonders an den burggekrönten Kuppen bei Felsberg;
und Altenburg, am Heiligenberge, bei Rhünda und Efers-
hausen.
Ich will zunächst die Flora des Alluvial- und Diluvial-
gebietes besprechen und zwar vor allem die Ufer- und
Sumpfpflanzen.
Treten wir um die Spätsommerzeit in Melsungen an
die Fulda heran, um uns die Ufergewächse näher anzu-
sehen, so wird dem Kenner ein gelbgrünes Gras auffallen.
Der oben stark verdickte Halm trägt an seiner Spitze ein
abstehendes Blatt. Wir suchen vergeblich einen Blüten-
stand oder einen Gipfelspross, der sonst einem im Wachs-
tum befindlichen Grase doch nicht fehlt. Wir haben vor
uns den Wasserreis (Oryza clandestina), der seine
Blütenrispe nur bei anhaltend warmer Witterung ent-
wickelt. Es war dies z. B. zuletzt der Fall im September
1904 am Ende der langen Sommerdürre. In der Nähe
Cassels wurde früher der Einfluss der Eder in die Fulda
als Standort dieses Grases bezeichnet; jedoch im Wigand-
Meigen wurden schon die Fulda bei Melsungen, sowie die
Eder als Standort von Oryza clandestina angegeben. Der
Reis ist jedoch nach meinen Beobachtungen an der Fulda,
Mitteilungen über die Flora des Kreises Melsungen. 7
der Eder und der Schwalm so häufig, dass man imstande
ist, an jeder beliebigen Uferstelle jener Flüsse diese Pflanze
im Spätsommer nachzuweisen.
Sehen wir über Dickichte von Sparganium ramosum
und auch T'yphalatifolia, in welchen auch Butomus umbellatus
sowie Sagittaria sagittifolia nicht selten sind, hinaus, so
sehen wir stellenweise das Wasser erfüllt mit Ranunculus
Huitans und bedeckt mit Potamogeton fluitans. Hier
und da steht im Uferröhricht Acorus (Calamus.
Im Spätherbst, im Oktober, prangt an leider nur
wenigen Stellen eine der schönsten Flussuferstauden im
Blütenschmuck: Aster saltcifolius wächst bei Mel-
sungen und bei Binsförth. Er entwickelt scheinbar nicht
alle Jahre Blüten.
Oicuta virosa gedeiht an den Ufern der toten Fluss-
arme in Menge (Röhrenfurth, Eisenbahnsümpfe bei Lohre,
alte Schwalm). Auf dem feinsandigen oder schlammigen
Ufer der Fulda und Eder finden wir Limosella aguatica
(Körle, Beiseförth, Lohre); bei Ellenberg wächst sie am
schlammigen Rande des Gänseteiches. Im alten Ederarm
bei Böddiger treffen wir Ranunculus divaricatus,
unweit davon Lemna gibba in mehreren Gräben (un-
gemischt) und Ranunculus paucistamineus In Gräben
bei Niedervorschütz und Ostheim. An der Ems bei Böddiger
ist Ribes nigrum verwildert. Eine bisher vielfach über-
sehene Unterart des Wasserschwadens, G/yceria
plicata, steht in Gräben bei Ostheim und Eilbersdorf.
Myosotis caespitosa finden wir in Sümpfen bei Alt-
morschen, Lohre und Empfershausen, Stellaria glauca
bei Altmorschen, Röhrenfurth und Harle, kanunculus
Lingua und Üarex pseudocyperus in den Eisenbahn-
sümpfen zwischen Harle und Altenburg, Juncus fili-
formis bei Altenburg, Kehrenbach und Nausis auf Sumpf-
wiesen; Heleocharis uniglumis, Scirpus pauci-
florus, Üarex teretiuscula, Ö.riparia und ©. Da-
valliana mehrfach im östlichen Teile des Kreises. Das
frühere Vorkommen von Aspidium Thelypteris bei
Malsfeld erwähnte ich bereits.
2
18 Dr. Grimme.
Von den an feuchten Stellen, Grabenrändern wachsen-
den Arten sind hervorzuheben Sagina apetala, Üen-
tunculus minimus. Die Wiesen des Edertales zeichnen
sich vor denen des Fuldatales aus durch das Vorkommen
von Salvia pratensis, Geranium pratense, Silaus
pratensis,Inulabritannica und Senecio aqguaticus.
Auf Ruderalstellen, an Eisenbahndämmen und an
Strassenrändern gedeihen Lactuca Scariola, Lactuca
virosa (am roten Rain bei Melsungen), Amarantus
retroflexus (Malsfeld, Panicum sanguinale var.
ciliare (Malsfeld), Corriglola littoralis (mit Eder-
kies auf den Bahnkörper der Hessischen Nordbahn ge-
bracht), Marruhbium vulgare (mehr im Edertal),
Öhenopodium Vulvaria (Altenbrunslar), Erucastrum
Pollichii (Altmorschen); an Wegrändern und Rainen
sind nicht selten Centaurea serotina und Festuca
sciuroides. Prunella alba (an einem lehmigen
Strassenraine des Beuerstoss bei Melsungen) ist jedenfalls
eingeschleppt.
Auf Äckern bei Röhrenfurth wachsen Lamium
amplexzicaule var. fallax (ähnlich Z. intermedium)
und Fagopyrum tataricum (eingeschleppt); auf san-
digen Äckern bei Neumorschen und Beiseförth Panicum
lineare und Setaria glauca, bei Neumorschen und
Mörshausen Berteroa incana.
Lassen wir nun die Schwemmland- und Schuttgebiete
der Täler hinter uns und wenden uns den Höhen zu, so
ist wohl selbstverständlich, dass ich zunächst die Flora
des Buntsandsteingebirges, welches so auffällig in Nieder-
hessen vorherrscht, behandele.
Am Ausgange des Dorfes, von dem wir unsere
Exkursion antreten, sehen wir an den Rainen der Wege
und Strassen, an den Hecken und oft auch in den letzten
Grasgärten eine wunderbar leuchtende, pfirsichblütige
Staudenpflanze, die Waldflockenblume Centaurea
pseudophrygia. Ich habe diese Pflanze bislang ge-
funden bei Kirchhof, Kehrenbach, Günsterode, Empfers-
hausen, Eiterhagen, Adelshausen, Metzebach und Deute
Mitteilungen über die Flora des Kreises Melsungen. 19
Weiterhin finden wir im Frühjahr, auch an sonnigen
Strassen- und Heckenrändern wachsend, eine der Erdbeere
ähnliche und mit ihr wohl oft verwechselte und deshalb
oft übersehene kleine Pflanze, Potentilla sterilis, die
im Kreise Melsungen recht häufig ist und sich wohl in
Niederhessen überall finden wird. Sie ist eine westliche
Art, im Osten dagegen sehr selten. Bemerkenswert ist,
dass nach den Angaben Dr. Eisenach’s diese Pflanze im
Kreise Rotenburg selten ıst. Dem vorzüglichen Kenner
der Flora des Kreises Rotenburg ist nicht zuzutrauen, dass
er diese Pflanze häufiger übersehen hätte.
Auf trockenen, kurzgrasigen Triften begegnet uns hier
und da eine niedliche, im September blühende Orchidee,
Spiranthes autumnalis. Soll durch Urbarmachung
stellenweise weniger werden.
Eine in Niederhessen seltene Waldrand- und Gebüsch-
pflanze, die jedoch im allgemeinen mehr Kalkboden bevor-
zugt, istMelampyrum nemorosum, eine schöne Pflanze,
deren goldgelbe, zum Teil orangefarbene Blumenkronen
von blauvioletten Hochblättern umgeben, einen farben-
prächtigen Eindruck machen. Im Kreise Eschwege soll
M. nemorosum häufig sein, und hierdurch wird sein Vor-
kommen im Kreise Melsungen, gerade an der östlichen,
den Kreis Eschwege berührenden Grenze, sehr erklärlich.
An ähnlichen Örtlichkeiten ist Senecio erucifolius, welcher
sich in letzter Zeit weiter zu verbreiten scheint, nicht selten.
Eine zweifellos eingewanderte Pflanze ist die sonst
seltene, in den Sandsteinbrüchen bei Altmorschen vor-
kommende Kugeldistel, Echinops sphaerocephalus,
deren hohe mit vläulichen Köpfen besetzten Stauden einen
sehr dekorativen Eindruck machen.
Steigen wir höher hinauf, dem Bergwalde entgegen,
so müssen wir oft eine unfruchtbare Heidestrecke über-
schreiten. Dichte Bestände von Calluna bedecken den
steinigen Boden. In Vertiefungen und grabenartigen
Furchen, oft zwischen Steinhaufen wächst Aspidium
montanum (8 Standorte). Auf diesen steinigen Heiden
wächst ferner Jasione montana und dort, wo die Heide
2%
20 Dr. Grimme.
durch Graswuchs ersetzt wird, sind Nardus stricta und
Steglingia decumbens die charakteristischen Gräser. Dazu
gesellt sich fast überall Platanthera bifolia, seltener
Moenchia. Selten ist die Heide in höheren Lagen durch
Ansiedlungen von Salix repens (Kehrenbach) und von
Lycopodium complanatum unterbrochen, welche fast
rein auftreten und kreisförmige Flecke bilden, (Vockerode
und Röhrenfurth).
An feuchten Stellen ist ein seltener Gast Juncus
squarrosus, z. B. am Fusswege Melsungen—Spangen-
berg. Bei Günsterode kommt die bei Lichtenau häufigere
Genista germanica noch vereinzelt in den Kreis
Melsungen herüber.
Betreten wir nun auf einem viel begangenen, schmalen
Fusswege, der zwei Orte in der kürzesten Entfernung
über den Wald hin mit einander verbindet, den Bunt-
sandsteinwald, so stellt sich uns häufig ein grasartiges
Gewächs entgegen, das keck die Wegränder und auch die
Wegmitte in grösseren und kleineren Büscheln besetzt
hält,. oft unansehnlich geworden und zerzaust durch die
Fusstritte des Wanderers. Seitwärts des Weges schauen
wir vergeblich nach ihm aus. Es ist Juncus tenuis,
eine unserer seltenen Binsen. Wenigstens gibt Garcke
in seiner Flora von Deutschland nur einen Standort im
Bezirk Cassel an, nämlich die Winterlitt bei Cassel. Auch
von Münden war sie schon länger bekannt. Diese Binse
gehört zu den Pflanzen, welche sich neuerdings immer
weiter verbreiten.
Der sorgfältige Beobachter und hervorragende Kenner
der Flora des Kreises Rotenburg erwähnt 1885 von
J. tenuis nichts; dieser hat also zu jener Zeit dort sicher
gefehlt. Ob er sich jetzt angesiedelt hat, habe ich noch
nicht untersuchen können. Ich habe J. tenuis bis jetzt im
Kreise Melsungen an etwa 15 Stellen gefunden, immer auf
Sand, der jedoch meist etwas lehmig war. Mit ganz ver-
einzelten Ausnahmen wächst J. tenuis auf festgetretenen
Wegen (Fusswegen).
Mitteilungen über die Flora des Kreises Melsungen. ZA
Kommen wir tiefer in den Laubwald hinein, so sehen
wir stellenweise an feuchteren Stellen die grosse Wald-
simse Luzula silvatica (9 Standorte). Häufig dagegen
ist in unseren Wäldern die in Norddeutschland seltene
L. albida.
Im Walde, auf der berühmten Franzosenstrasse, die
von Lichtenau zum Alheimer führend die Ostgrenze des
Kreises Melsungen berührt, fand ich den kleinen Knöterich
Polygonum minus, unweit der Oberförsterei Stölzingen:
Rubus saxatilis.
In der Nähe von Kirchhof, Günsterode, Spangenberg
und Schwarzenberg finden wir im Buntsandsteinwalde
kleinere Bestände von Zycopodium annotinum, welches
durch die sparrige Anordnung der Blätter eine eigenartige,
auffällige Erscheinung unter denWaldpflanzen darstellt, bald
am Boden und an Hängen kriechend, bald niedrige Stauden
und Gesträuche durchflechtend oder sogar, wie ich es bei
" Günsterode gesehen, ein Stück an einem Baumstamme
emporklimmend. Bei Schwarzenberg wachsen alle 3 Arten
nebeneinander.
In feuchten, schmalen Quelltälern des Gebietes be-
gegnet uns nebst ihrer häufigeren Schwester auch Circaea
intermedia. Ü. intermedia ist ein selbständiger Bastard
zwischen C. Lutetiana und C. alpina, welch letztere ich
jedoch bis jetzt hier noch nicht gefunden habe, und zeigt
die eigentümliche Erscheinung, dass sie sich wie eine
selbständige Art fortpflanzt. Sie entstand nach Ascherson!)
hier und da unter den Eltern, pflanzte sich jedoch stärker
als diese vegetativ fort und findet sich jetzt fast nur noch
mit einer der beiden Stammesarten zusammen. Die meisten
ihrer Früchte schlagen fehl, die übrig bleibenden genügen
aber zur Sicherung der geschlechtlichen Fortpflanzung.
In einem quelligen, schattigen Waldsumpfe bei
Röhrenfurth fand ich einen ansehnlichen Bestand von
dem sehr stattlichen Schachtelhalme Zguisetum mazi-
!) Ascherson u. Graebner, Flora des Norddeutschen Flach-
landes. Berlin 1898—99.
22 Dr. Grimme.
mum; eine seltene Pflanze, die in Niederhessen bisher
nur vom Meissner bekannt und von Homberg ange-
geben ist.) |
Weıiterwandernd im Sandsteingebirge, und zwar in
dem in der Richtung auf Lichtenau sich erstreckenden
Riedforste finden wir an feuchten, nackten Stellen häufig
Scirpus setaceus, seltener in Gräben der Wiesen und
an deren Rändern Juncus supinus. In diesem Gebiete
sind auch idyllische Waldwiesen, die völlig vom Wald
umschlossen sind, nicht selten. Meist sind sie etwas
sumpfig und bieten eine sehr interessante Flora. Neben
den häufigeren Orchideen sehen wir Gymnadenia co-
nopea, Platanthera chlorantha und Epipactis
palustris. Zwischen und auf den dichten Sphagnum-
polstern gedeihen Viola palustris und Drosera
rotundifolia, seltener Polygala depressa, Carez
pwlicaris, Botrychium Lunaria die Mondraute.
Häufiger sind Hieracium Auricula, Ürepis paludosa und
an trockeneren Stellen Arnica montana, Gentiana campes-
tris und Nardus stricta.
Auf feuchten Wiesen bei Eiterhagen, Spangenberg und
Günsterode ist Trollius europaeus nicht selten.
Der Muschelkalk und Zechstein.
Wenden wir uns nun dem Muschelkalkzuge, der als
Überrest einer Grabenversenkung in gerader Richtung von
Niederbeisheim nach Lichtenau sich zieht und die östliche
Hälfte des Kreises Melsungen durchquert, zu. Leider fehlt
dem Kalkgebiete sehr der Baumwuchs in Gestalt eines
Hochwaldes mit Quellen und Bächen. Die Luft- und
Bodenfeuchtigkeit ist deshalb nicht erheblich und den
schatten- und feuchtigkeitsliebenden Pflanzen des Kalkes
fehlt die hauptsächlichste Wachstumsbedingung.
Aber trotzdem hat sich die Flora dieses Kalkgebietes
als recht mannigfaltig, wenn auch nicht als sehr üppig
und reichhaltig erwiesen. Ich will die besonderen Funde
!) Sie findet sich auch vor dem Ahnetale bei Cassel. Siehe
S. 141 dieses Berichtes!
Mitteilungen über die Flora des Kreises Melsungen. 23
zu einer Exkursion vereinen, die mit der Betrachtung der
Pflanzen der Wege und Acker beginnen soll.
An den begrasten Strassenrändern finden wir den
Erdbeerklee Trifolium fragiferum, der durch seine
aufgeblasenen Fruchtkelche, welche dem Köpfchen eine
Erdbeerähnlichkeit geben, auffällt (Wichte und Herlefeld).
An Feldwegen und auch auf trockenen Wiesen trifft
man zwischen Spangenberg und Lichtenau in einzelnen
Exemplaren die schöne quirlblättrige Salbei (Salvia
verticillata).
Die an den Weg stossenden Äcker beherbergen
Fumaria Vaillantei, Thlaspi perfoliatum bei
Schnellrode und am Schlossberge zu Spangenberg, (arum
Bulbocastanum nur bei Bergheim. Letztere Pflanze
hat nur wenige Standorte im Bezirk Cassel; häufiger
tritt sie im Bezirk Wiesbaden auf; ursprünglich soll sie
aus Frankreich eingeschleppt sein. Es ist möglich, dass
ihr Standort bei Bergheim, woselbst sie allerdings in der
ganzen Gemarkung, soweit Kalk auftritt, vorkommt, eben-
falls einer Einschleppung seinen Ursprung verdankt.
Seltener sind ebenfalls Bupleurum rotundifolium und
Turgenia latifolia (Connefeld, Eubach).
Verlassen wir die Äcker, die fernerhin noch andere
häufigere Kalkpflanzen wie Falcaria Rivini, Caucalis
daucoides, Erysimum orientale, Adonis aestivalis, Anagallis
coerulea, Avena fatua usw. aufweisen und betreten die
kahlen, steinigen, sonnverbrannten und nur wenig Busch-
werk aufweisenden Hügel, die für das Kalkgebiet so
charakteristisch sind, so begegnen wir wiederum anderen
bemerkenswerten Arten. Hier und da gedeiht neben der
sonst häufigeren Reseda luteola deren seltenere Schwester
Reseda lutea, die wilde Reseda. In prachtvollen
Exemplaren tritt uns bei Altmorschen, Eubach und Berg-
heim die Silberdistel (arlina acaulis entgegen, sehr
häufig auch in der langstengeligen Form caulescens.
Bei Schnellrode fand ich einzelne Exemplare von Arabis
hirsuta. Nicht weit vom letzteren Standorte mehrfach
24 Dr. Grimme.
Bromus erectus. Im Gebüsch des Spangenberger
Schlossberges wächst Viburnum Lantana, der wollige
Schneeball; am Fusse dieses Berges fand ich mehrere
Sträucher von Ribes alpinum in einem Zaune. Es ist
zweifelhaft, ob diese Exemplare als wild oder verwildert
anzusehen sind. Im Gebüsch bei Spangenberg, bei Schnell-
rode und am Kirchberg bei Vockerode findet man die grüne
Nieswurz Helleborus viridis, bei Schnellrode auch
Helleborus foetidus; auch bei diesen Pflanzen
ist es zweifelhaft, ob sie verwildert oder einheimisch
sind.
Bei Schnellrode finden wir an einem buschigen Ab-
hange Leucoium vernum und Pirolarotundifolia,
welch letztere übrigens auch auf Sand zwischen Melsungen
und Kehrenbach vorkommt. Bei Wichte steht am Wald-
rande und zum Teil auch im buschigen Buchenwalde
Anemone silvestris, das Waldwindröschen nebst
Örepis praemorsa; bei. Wichte und Schnellrode nicht
selten (ampanula glomerata; unweit davon be-
gegnen uns auch die schönblütigen Orchideen: Oypri-
pedium Calceolus der Frauenschuh, Orchis purpu-
rea (fusca) das braune Knabenkraut und Ophrys
muscifera die Fliegenorchis; letztere findet sich noch
mehrfach im Kreise Melsungen auf Kalk z. B. bei Eubach,
Schnellrode und Herlefeld. Ein zweiter Standort von
Orchis purpurea ist Schnellrode. Nicht selten sind ferner
Cephalanthera pallens, Ajuga genevensis, Agui-
legia vulgaris und Berberis vulgaris bei Spangen-
berg und Schnellrode. An einer Stelle in einem
Wäldchen bei Bergheim fand ich Ranunculus nemo-
rosus. An Mauern des Spangenberger Schlosses und der
Domäne Haydau wächst Sedum album.
Endlich sind zu erwähnen Jnula salicina bei
Kaltenbach, Geranium pyrenaicum bei Spangenberg,
Tulipa silvestris in Grasgärten zwischen Elbersdorf
und Spangenberg, Carex Davalliana auf Sumpfwiesen
bei Schnellrode.
Mitteilungen über die Flora des Kreises Melsungen. 25
Wenden wir uns dort, wo der Homberg-Lichtenauer
Muschelkalkgraben das Fuldatal fast senkrecht schneidet,
fuldaaufwärts, so kommen wir ins Gebiet des Zechsteins,
dessen Flora manche Übereinstimmung mit der Muschel-
kalkflora zeigt, aber auch viele Besonderheiten aufweist.
Neben ZReseda lutea und Carlina acaulis finden wir
Crepis foetida, ferner eine interessante Form von
Taraxacum officinale (laevigatum; Leontodon
corniculatus) an Zechsteinblöcken; an einem Feldwege
bei Heinebach: Allium Scorodoprasum. Einige
Kalkküppel bei Heinebach weisen eine sehr interessante
Vegetation auf. Es ist hier der schon durch Dr. Eisenach
bekannt gewordene Standort von Helichrysum are-
narium und Öhondrilla juncea. Erstere wächst
nach meinen Beobachtungen nicht nur auf Zechstein |
zwischen Rotenburg und Heinebach, sondern auch zwischen
Heinebach und Altmorschen und zwar hier auf Zechstein,
Gips und Buntsandstein. Auf einem Zechsteinhügel bei
Heinebach fand ich ferner neben AHelichrysum Saxi-
fraga tridactylites in grosser Menge und dicht
daneben Orchis tridentata und Botrychium Luna-
ria. In diesem südöstlichen Gebiete des Kreises tritt
bei Heinebach und Connefeld auch Gips zu Tage. Auf
ihm gedeiht (neben Helichrysum und Saxifraga tridactylites)
Alsine tenuifolia und in den Spalten eines alten
Gipssteinbruches der Farn Phegopteris Robertiana m
reichlicher Menge.
Am Ende der Besprechung des Kalkgebietes angelangt,
muss ich noch einmal überspringen auf ein Zechstein-
gebiet, welches isoliert in dem östlichen Teile des Kreises
bei Herlefeld liegt, um die Flora einer in der Kalkzone
liegenden Sumpfwiese kurz zu erwähnen. Leider wird
diese Wiese infolge Melioration der Austrocknung entgegen-
gehen. Es finden sich auf derselben in einer Pflanzen-
gesellschaft von Triglochin palustre, Epipactis palustris,
Heleocharis uniglumis, Carex teretiuscula, Carex paniculata,
die selteneren Arten Polygala amara und vor allem
Carex dioica in grosser Zahl.
96 Dr. Grimme.
Das Basaltgebiet.
Eine charakteristische und reichhaltige Vegetation
treffen wir auf den Basaltbergen, welche das ganze west-
liche Drittel des Kreises einnehmen. Isolierte, kleine Basalt-
durchbrüche finden sich auch im Buntsandsteingebiete z. B.
die Hünenburg zwischen Empfershausen und Eiterhagen,
der Schlossberg zwischen Kehrenbach und Günsterode.
Auf den kahlen, steinigen Basalttriften wachsen hier
und da neben den fast überall häufigen Tunica proli-
fera, Gentiana germanica, Avena pratensis, einige
seltenere Arten wie Phleum Boehmeri, Dianthus
Carthusianorum, Trifolinm striatum. Am Fels-
berger Schlossberge steht neben Bromus erectus
Stachys recta.
Auf den kahlen Triften erheben sich Basaltfelsen oder
doch wenigstens grössere Felsblöcke, die ebenfalls besondere
Arten, vor allem von Farnpflanzen aufweisen. Häufig ist
an den Basaltfelsen Asplenium septentrionale, selten
dagegen Asplenium germanicum (Breynii), welches
bei Rhünda und im Rhündaer Tale vereinzelt vorkommt:
Von den meisten Autoren wird dieser Farn als ein Bastard
zwischen A. septentrionale und A. Trichomanes aufgefasst.
Auch bei Rhünda finden wir ihn in Gesellschaft dieser beiden
Arten. Zu den grössten Seltenheiten in Niederhessen ist
dagegen zu rechnen Aspidium lobatum, welchen Farn
ich 1904 am Fusse eines beschatteten Basaltfelsens in der
(Gemarkung Elfershausen fand. Es steht dort nur ein
einziges Exemplar und habe ich Schritte getan, um seine
Erhaltung zu sichern. Die Meereshöhe des Standortes
beträgt etwa 380 m. Ausserhalb des Meissners ist dieser
Standort der einzige in Niederhessen. An demselben Felsen
wächst Asplenium septentrionale in Mengen. Eigenartig
ist das Vorhandensein einer oft mit Regenwasser gefüllten
Vertiefung auf der Kuppe dieses Felsens, in welcher sich
ein Stock von Typha latifolia angesiedelt hat (wahr-
scheinlich durch Wasservögel hierher verschleppt).
An den Felsmauern des Felsberger Schlossberges hat
sich ein Bäumchen von Prunus mahaleb, dem Weichsel-
Mitteilungen über die Flora des Kreises Melsungen. Wr
rohr, angesiedelt. Ob angepflanzt oder auf natürlichem
Wege dorthin verschleppt, habe ich noch nicht nachweisen
können. Seine nächsten ursprünglichen Standorte hat der
Weichselstrauch sonst nur in den immer noch recht weit
entfernten Nebentälern des Rheins.
Aufdenan die Basaltwälder anstossenden Wiesen wächst
‘gern Ophioglossum vulgatum (Elfershausen, Eiterhagen).
An den buschigen Hängen des Rhündaer Tales fand
ich erst im November vergangenen Jahres 3 seltenere Arten
fast nebeneinander, nämlich Vricia pisiformis, Litho-
spermum purpureo-coeruleum und Inula salicina
neben Uynanchum Vincetoxicum. An einem Waldrande bei
Hesserode steht ein grösserer Strauch von Betula pubes-
cens, unweit davon im Walde Rubus saxatilis. Ein häufiger
Strauch und Baum im Basaltgebiet ist Sorbus tormi-
nalis. Im Hochwalde auf Basaltboden treffen wir
Rkanunculus polyanthemos (Lautenberg bei Nieder-
vorschütz),, Aconitum Lycoctonum, Orobus niger
und Lathraea squamaria (Lotterberg bei Wolfers-
hausen). Üardamine impatiens sowie OÖ. hirsuta und
Veronica montana finden wir an etwas feuchten Stellen
der aus dem Buntsandstein heraustretenden Basaltkuppen beı
Eiterhagen und Günsterode. Cerastium brachypetalum
fand ich am Heiligenberge, woselbst es unter den Bäumen
wohl von der Zeit des Kahltriebes her noch erhalten
geblieben war.
In den Basaltbergwäldern ist häufig Acer pseudo-
platanus, seltener Acer platanoides auf den Bergen
des Edertales. Prunus Padus bildet während der Blüte-
zeit schmucke Bäumchen und Sträucher, die den Wald
sehr beleben.
Den Waldboden besiedelt ferner eine grössere Anzahl
ansehnlicher Stauden z. B. Senecio Fuchsii (gleich-
mässig schmal geflügelter Blattstiel, Hüllkelch länglich-
walzenförmig, Stengel meist rot). Diese Pflanze scheint
mit Senecio nemorensis, welche aus Niederhessen mehrfach
angegeben wird, häufig verwechselt zu werden. Vom
98 Dr. Grimme.
Heiligenberge geben Wigand-Meigen Senecio nemorensis
an; ich fand dort wie überhaupt im Kreise Melsungen nur
Senecio Fuchsii, auch Eisenach führt aus dem Kreise
Rotenburg nur Senecio Fuchsii an. Der echte Senecio
nemorensis hat breit geflügelte, an der Ansatzstelle stark
verbreiterte Blattstiele. kurz-walzenförmige bis glockige
Hüllkelche, seine Achänen sind fast so lang als der Pappus,
sein Stengel ist meist grün. sSenecio Fuchsii fand ich am
Heiligenberge, am Rhündaer und Harlerberge, bei Binsförth
und Kehrenbach (an den beiden letzteren Standorten auf
Sandstein). Eine ebenfalls oft verkannte Staude scheint
Lappanemorosazu sein. Lappa major (officinalis) wird
mehrfach als in Basaltwäldern wachsend angegeben. In
Basaltwäldern fand ich nur Lappa nemorosa z. B. am
Rhündaer und am Harlerberge, am Heiligenberge und am
Lotterberge bei Wolfershauseu, in einem Wäldchen bei
Gensungen ; Lappa major dagegen immer nur an Wegen und
unbebauten Orten. Durch die langen rutenförmigen Äste, die
grossen übereinander, nicht gleichhoch (bei major), stehenden #
Köpfe ist Zappa nemorosa sehr ausgezeichnet. Tanacetum
corymbosum, Dentaria bulbifera, Platanthera
chlorantha, Örchis masculaund ZLilium Martagon
bilden im Sommer, Zeucoium vernum, das Schneeglöckchen,
ım ersten Frühjahr eine Zierde der Basaltbergwälder.
Ein Neuling für den Bezirk Cassel ist ferner Epe-
lobium lanceolatum, welches erst im unteren Lahntal
häufig vorkommen soll. Ich fand diese Pflanze, deren
Bestimmung mir von Ascherson und Graebner kürzlich
bestätigt wurde, im Rhündaer Tal auf Waldboden.
Von den Seggen sind (arex umbrosa, sowie auch
stellenweise C. montana auf Basaltboden (letztere auch
auf Kalk) nicht selten. j
Einige Süssgräser sollen die Aufzählung beschliessen.
Zunächst eine von Graebner aufgestellte neue Art Dac-
tylis Aschersoniana, die ich im Kreise Melsungen bis-
her nur auf Basaltboden und zwar meist im Hochwald
gefunden habe. Sie unterscheidet sich von den Schatten-
formen der D. glomerata sehr deutlich (ihre Grundachse
>
!
Mitteilungen über die Flora des Kreises Melsungen. 29°
ist kriechend, der Stengel schlaff, Rispenäste verlängert
schlaff, Ährchen kahl und bleich).
Häufig sind in Basaltwäldern auch Poa Chaisi
(sudetica) und Triticum caninum; seltener Elymus
europweus (Lotterberg b. Wolfershausen).
Eine eingehende Bearbeitung der Flora des Kreises.
Melsungen werde ich später diesen vorläufigen Mitteilungen
folgen lassen.
30 Dr. Grimme.
Die Reptilien und Amphibien Niederhessens
unter besonderer Berücksichtigung ihrer Lebensweise
und Fortpflanzung.
Von Kreistierarzt Dr. Grimme, Melsungen.
In vielen, zum Teil recht ausgedehnten Landgebieten
haben die Angehörigen gewisser Tiergruppen keine oder
doch nur eine unzureichende Beachtung gefunden. Es
sind vor allem diejenigen Tiergruppen, deren Beobachtung,
deren Sammeln, Präparieren und Bestimmen mit besonderen
Schwierigkeiten verbunden ist oder solche, deren Äusseres
den Schönheitssinn des Menschen wenig zu befriedigen
vermag. Es ist dieser Umstand sehr zu bedauern, da
gerade die bis jetzt so sehr vernachlässigten Tierfamilien
dem gründlichen Forscher viel Wissenswertes und wissen-
schaftlich Bedeutendes bieten würden. Andere Tiergruppen
sind in den Hintergrund getreten, weil man dieselben für
völlig erforscht hielt. Am wenigsten scheint für die
Kenntnis von der geographischen Verbreitung selbst recht
hoch im System stehender Ordnungen getan zu sein und
ist es an uns Naturfreunden, die angedeuteten Lücken
hier und dort auszufüllen zu suchen, damit die Tier-
geographie sich der schon so weit fortgeschrittenen
Pflanzengeographie in allen Teilen würdig an die Seite
stellen kann. f
Auch ich hielt die Reptilien- und Amphibienfauna
Niederhessens für völlig bekannt. Umsomehr überraschten
mich die Tierverzeichnisse in der zu Ehren der 1905 hier
stattgehabten Naturforscherversammlung herausgegebenen
Die Reptilien und Amphibien Niederhessens. 31
Festschrift, welche noch sehr viele Lücken auch in den
obigen Tiergruppen aufwiesen.
Zwei Funde von seltenen Lurchen (Alytes obstetricans
und Triton palmatus), die bis jetzt nur ausserhalb der
Grenze des Gebietes (bei Münden) beobachtet waren, ver-
anlassten mich daher zur genaueren Beachtung der
Reptilien und Amphibien besonders des Kreises Melsungen
und zu diesen Mitteilungen.
Des weiteren schien eine Berücksichtigung der Lebens-
weise und der Fortpflanzung dieser Tiere besonders des-
halb von Interesse zu sein, da erst in neuerer Zeit manches
Wissenswerte hierüber von bedeutenden Kennern dieser
Tiere (wie Knauer,!) Lampert u. a.) gebracht worden ist und
ich selbst mehrere bestätigende und auch einige neue Be-
obachtungen machen konnte.
Die Reptilien. _
Von Reptilien bewohnen das Gebiet: Lacerta agilis,
L. vivipara, Anguis fragilis, Coronella laevis, Tropidonotus
natrix und Vipera berus.
Lacerta agilis Wolf, die gemeine Zauneidechse, hält
sich, wie ihr deutscher Name schon sagt, in der Nähe des
kultivierten Terrains, und sucht sich besonders Zäune,
Wegränder, Waldränder, sonnige Raine, Wiesenböschungen
und Grabenränder als Wohnplätze aus. Verlassene
Mauselöcher bieten ihr an diesen Orten passende Ver-
stecke. Ihre Nahrung besteht wie bei allen einheimischen
Echsen aus Gliedertieren und Würmern. Unter Moos
oder unter Steinen an feuchten und zugleich sonnigen
Stellen legt das Weibchen im Juni oder Juli 5—15 Eier
in eine Grube. Etwa 2 Monate später kommen die Jungen
zum Vorschein, die sofort auf Nahrungssuche gehen. In
der Umgebung Melsungens ist L. agelis recht häufig.
Varietäten habe ich nicht beobachtet. Die erste Eidechse
traf ich am 18. März dieses Jahres. Aus der Umgebung
!) Knauer, das Leben unserer heimischen Lurche und Kriechtiere
im Kreislaufe eines Jahres. Dresden 1905.
32 Dr. Grimme.
Rotenburgs verzeichnet Dr. Eisenach !) die Varietäten rubra
Wolf (mit kupferrotem Rücken), crocea Wolf (mit safran-
gelben Bauche) und nigra Wolf (ganz schwarz).
L. vivipara Jacgu., die Bergeidechse, welche Wald-
triften, Waldheiden, niedrig begraste oft feuchte Wiesen
bis hoch in die Berge hinein bewohnt, bringt im Gegensatz
zur Zauneidechse lebende Junge zur Welt und zwar im
Juli und August 5—10 Stück. Diese kleine Eidechse ist
ım Buntsandsteingebiete an den bezeichneten Stellen sehr
häufig, viel häufiger als L. ag:lis. Beide Eidechsen
scheinen überhaupt den Buntsandstein dem Basalt und
vor allem dem Kalk vorzuziehen.
Eine in den Wäldern und an Waldrändern ebenfalls
häufige Erscheinung ist die fusslose Echse, die ebenfalls
lebendig gebärende Blindschleiche (Anguis ‚fragilis L.),
welche im August 6—24 lebende Junge zur Welt bringt.
Infolge ihrer harten, durch Kalktäfelchen gefestigten Haut
vermag die Blindschleiche nur weite steife Windungen
bei der Bewegung auszuführen im Gegensatz zu dem
kurzbogigen, geschmeidigen Schlängeln der Schlangen und
lässt sich hierdurch schon von weitem von den letzt-
genannten gut unterscheiden.
Von den drei im Gebiete vorkommenden Schlangen
ist wohl die häufigste die Ringelnatter (Tropidonotus
natrix L.), welche ebenso wie die im Taunus vorkommende
Äskulapnatter und wie die Würfelnatter Eier legt. In
der Zeit vom Juli bis September werden die Eier be-
sonders gern an solchen Orten, die eine ständige feuchte
Wärme garantieren, abgelest. Es werden deshalb nicht
selten die Eier der Ringelnatter in Dünger- und Kompost-
haufen gefunden. In unserem Gebiete scheint sich diese
Schlange vorzugsweise an die Hauptflusstäler zu halten.
Ich fand sie nur im Fulda- und Edertale, allerdings steigt
sie hier nicht selten recht hoch auf die angrenzenden
!) Eisenach, Naturgeschichtliche Mitteilungen aus dem Kreise
Rotenburg a. d. F. Bericht der Wetterauischen Gesellschaft für die
gesamte Naturkunde zu Hanau. Hanau 1887
Die Reptilien und Amphibien Niederhessens. 33.
Höhen hinauf. So fand ich sie am Hang des Heiligen-
berges, ferner am Rande des Wildsberges bei Altmorschen
in 300—350 m Höhe. In der nächsten Umgebung der
Stadt Melsungen ist die Schlange nicht selten.
Die beiden anderen Schlangen Niederhessens, die leider
noch oft von Unkundigen verwechselt werden, sind lebend-
gebärend.
Die glatte Natter oder Schlingnatter (Coronella laevis
Mer., ©. austriaca Laur.) habe ich bis jetzt vorzugsweise
an zwei engbegrenzten Lokalitäten des Kreises Melsungen
gefunden, nämlich in der nächsten Umgebung der Stadt
Melsungen (Abhänge an der Bergbrauerei, am Pfiefferain,
am Hupberg), von wo sie mir auch mehrfach gebracht
wurde, und am bekannten Heiligenberge. Sie liebt als
Aufenthaltsort besonders Waldränder, steinige Abhänge
und macht hier auf Eidechsen Jagd. Nebenbei soll sie
auch Mäuse vertilgen. Dieses harmlose Tier wird oft als eine
Kreuzotter angesehen und getötet. Sie wurde mir als
solche gebracht und bezeichnet; noch mehr aber wurde
mir von Kreuzotterfunden und Beobachtungen aus der
Umgebung Melsungens berichtet. Da die Kreuzotter hier
nicht vorkommt, wird es sich in allen Fällen um die glatte
Natter gehandelt haben. Diese hat bei flüchtiger Be-
trachtung ja auch eine entfernte Ähnlichkeit mit unserer
Giftschlange; die dunklen Flecken und Tupfen auf dem
Rücken laufen bei schneller Bewegung des Tieres in ein-
ander über, so dass wohl die Zickzackzeichnung des Kreuz-
otterrückens vorgetäuscht werden kann. Zur genaueren
Unterscheidung der glatten Natter von der Kreuzotter ist
zu achten auf den kurzen stummelförmigen Schwanz der
letzteren im Gegensatze zu dem langen schlanken der
ersteren. Die glatte Natter hat glatte Schuppen, die
Kreuzotter gekielte. Ferner charakterisieren der plumpe:
Körperbau, der vom Rumpfe scharf abgesetzte, fast drei-
eckige Kopf schon aus der Entfernung die Viper. In der
Nähe Cassels kennt man die ('oronella von Landwehrhagen;
bei Rotenburg soll sie am Emanuelsberge, am Teufelsberge
und anderen Orten nach Dr. Eisenach nicht selten sein.:
3
34 | Dr. Grimme.
Die Kreuzotter (Vipera berus L.) ist abgesehen vom
Meissner und seiner Umgebung, woselbst sie bei Frankers-
hausen und Velmeden nicht selten beobachtet wird, in
Niederhessen nicht zu Hause. Die Angabe, dass ein Tier
beı Helsa gefangen sei, bedarf einer Prüfung. Ich erhielt -
die Otter aus Frankershausen von einem Landwirte, der
die landwirtschaftliche Schule in Melsungen besucht hatte.
Ehe ich zu den Froschlurchen übergehe, will ich kurz
erwähnen, dass die Sumpfschildkröte (Emys europaea Merr.),
die grüne Eidechse (Zacerta vividis Laur.) und die Mauer-
eidechse (L. muralis Laur.) im Gebiet nicht vorkommen,
allenfalls nur als eingeschleppte Arten zu erwarten sind,
Die Froschlurche.
Von den Froschlurchen brauche ich die häufigsten
und bekanntesten nur kurz anzuführen, so vor allem
die beiden Angehörigen der Gattung Aana, welche im
Gebiet häufig vertreten sind. Der Teichfrosch R. esculenta
var. typica ıst in allen grösseren Wasseransammlungen zu
finden. Die var. ridibunda Pall., eine Tieflandsform, wird
hier wohl nicht zu erwarten sein. Geradezu gemein ist
überall der Taufrosch, Grasfroschh R. temporaria Ant.
(muta Laur., fusca Roes.), der allerdings in vielerlei Farben-
varietäten, die eines besonderen Studiums wert sind, auf.
tritt. Der nächste Verwandte des Taufrosches, der Moor-
frosch (R. arvalis Nills.), ebenfalls eine Tieflandsform, ist
von mir bis jetzt vergeblich gesucht, dürfte sich aber
vielleicht noch in den mehr ebenen Teilen des Gebietes
finden lassen. Er zeichnet sich vor allem durch spitze
Schnauze und rein weisse Bauchfarbe aus.
Diesen schliesst sich als ein ebenso bekannter Lurch
der Laubfrosch (Ayla arborea L.) an, der im Kreise Mel-
sungen überall heimisch ist. Sein Lieblingsaufenthalt sind
Sträucher in der Nähe von Wasseransammlungen. Zur
Laichzeit setzt er kleine Laichklümpchen in dicht be-
wachsene Gewässer ab. Sehr eigentümlich ist, wie
bekannt, seine Fähigkeit, die Farbe zu wechseln unter
dem Einflusse bestimmter Veränderungen seiner Umgebung.
;
Die Reptilien und Amphibien Niederhes sens. 35
In seiner Haut befinden sich pigmentführende Zellen
(Chromatophoren), deren Verteilung, Zusammenziehung oder
Ausdehnung die Farbenänderung bedingt. Neuere Unter-
suchungen haben ergeben, dass die Tätigkeit dieser Zellen
von der Gesundheit der Augen abhängig ist. Blinde Laub-
frösche können die Farbe nicht mehr wechseln. Die Fähig-
keit des Laubfrosches, an platten Gegenständen mit den
Zehen, mit Bauch- und Kehlhaut festzuhaften, hängt wie
Schuberg nachwies, mit der Ausscheidung klebriger Lymph-
Hüssigkeit, die eine Adhäsion bewirkt, zusammen, nicht
mit der Bildung eines luftverdünnten Raumes unter der
Zehe, wie früher mehrfach angenommen wurde.
Aus der Gattung Bufo finden sich im Kreise M. zwei
Vertreter. Das überall häufige und nützliche Tier, die grosse
graue Erdkröte (B. vulgaris L., cinereus Schneid.), hat eine
braune, braunschwarze oder graue, in der Jugend mehr
rötliche, stark warzige Oberseite und eine weissliche Bauch-
seite. Es ist die grösste heimische Kröte, die wie alle
Kröten und Froschkröten am Tage nur wenig zum Vor-
schein kommt. Nur in der Frühjahrszeit, zur Zeit der
Fortpflanzung, sieht man das Tier häufig mit anderen
derselben Gattung in Tümpel und Teichen im Paarungs-
zustande. Die. kleineren und heller gefärbten Männchen
sitzen oft tagelang auf dem Rücken des Weibchens, dieses
unter den Vorderbeinen fest umklammernd und warten
den Abgang der Eier und damit den Zeitpunkt der Be-
fruchtung ab. Im letzten Frühjahr sah ich mehrfach 3—4
Männchen sich um ein Weibchen bemühend; die später
gekommenen Männchen hielten die Beine des Weibchens
oder den Körper des ersten Männchens umfasst. In einem
solchen einzeln liegenden Teiche kommen alle Kröten der
Umgebung zur ersten Frühjahrszeit zusammen, oft in solcher
Menge, dass das Wasser von Kröten wimmelt. Der Laich
wird in Schnüren, die um Gesträuch und Pflanzen ge-
schlungen werden, abgesetzt.
Ziemlich selten scheint B. calamita Laur. die Kreuz-
kröte zu sein, die ich bis jetzt erst einmal im Gebiete fing
und zwar an der Hünenburg zwischen Röhrenfurth und
3*
36 ei | Dr. Grimme,
Eiterhagen unter einem Steine bei 400 m Meereshöhe.
Eisenach-Rotenburg (siehe oben) macht über das Vorkommen
dieser Krötenur allgemeine Angaben: ‚einzeln in Kellern, alten.
Gemäuern‘. Das Tier ist grau oder braungrün gefärbt und.
durch eine schmale hellgelbe genaue in der Mitte des Rückens
vom Kopte bis zum After verlaufende Linie ausgezeichnet,
Eine glatte Haut besitzt die Knoblauchkröte (Pe/obates
fuscus Laur.), ein ebenfalls ausgesprochenes Nachttier.
Zugleich ist diese Kröte eine Angehörige der norddeutschen.
Tiefebene, die nur rheinaufwärts bis in die weiten Ebenen-
des Mains und Mittelrheins vorgedrungen ist. Ich habe
dieses Tier im gebirgigen Mitteldeutschland noch nicht
gesehen. Auch Woltersdorf !) bemerkt, dass aus dem ge-
birsigen Teile Deutschlands keine sicheren Nachrichten
vorliegen. Ich muss daher annehmen, dass die Aufnahme
dieses Tieres in dıe Fauna von Cassel ?) auf einem Irrtume
beruht. Die dortige Angabe: „im Schönfelder Teich zur
Begattungszeit in grossen Klumpen geballt‘‘ deutet auch
auf eine Verwechselung mit Dufo vulgaris hin.
Eine fast ständig das Wasser bewohnende, in Nieder-
hessen recht häufige Kröte ist die Unke, Feuerkröte (Bom-
binator pachypus Bon.) Sie zeichnet sich aus durch eine
lehmfarbige, graue warzige Rückenseite und eine gelb und
blaugrau gefärbte Bauchseite. Ihre Pupille ist dreieckig.
Ihre Stimme erschallt im dumpf gerufenen „u*. Sie ist
ein ausgesprochenes Gebirgstier, welches die Ebene meidet.
Umgekehrt ist ihre nächste Verwandte, die Tieflandunke
(Bombinator igneus Laur.) eine Bewohnerin der Ebene,
welche selten und oft wohl nur durch Vermittelung des
Menschen die Grenzen des Gebietes der D. pachypus über-
schreitet. Beide Tiere werden oft verwechselt. 2. igneus.
hat einen längeren Kopf, der sich ziemlich scharf gegen
den Rumpf absetzt. Neben vielen anderen morphologischen
Untersehreden ist auf die Färbung der Unterseite zu zz
!) W. Woltersdorf. Die Reptilien und Ampbibien der Me
deutschen Berglande. Magdeburg 189.
?) Die Residenzstadt Cassel am Anfange des 20. Jahrhunderts.
Festschrift zur 75. Naturforscherversammlung 1903.
U
Die Reptilien und Amphibien Niederhessens.
die bei B. igneus orangerote oder zinnoberrote Flecken
mit weissen Pünktchen zeigt, bei B. pachypus dagegen
schwefel- bis rotgelbe Grundfarbe mit blaugrauen Flecken.
Die Bergunke findet man hier überall in kleineren Teichen,
in Gräben, in mit Wasser gefüllten Fahrgeleisen der Wald-
wege, seltener in Bächen. Das Männchen der Bergunke
hat neben Warzen und Schwielen an den Vorderbeinen
noch Hornhöcker auf der Bauchseite als Zeichen seines Ge-
schlechts. Die Eier der Unke werden in kleinen aus 10—30
losen, graubraunen Eiern bestehenden Klumpen abgesetzt.
Die interessanteste Kröte unseres Gebietes ist jeden-
falls die Geburtshelferkröte, der Fessler (Alytes obste-
iricans Laur.), die im Kreise Melsungen, und jedenfalls
auch an anderen Orten ın Niederhessen, nicht selten ist.
Sie scheint jedoch bisher völlig übersehen zu sein, was bei
ihrem völligen Nachtleben ja auch erklärlich ist. Von
Prof. Metzger !) ist sie bei Münden gefunden, woselbst
sie die nach Süden und Westen sich öffnenden Seitentäler
der Fulda bis etwa 250 —260 m Höhe bewohnen soll. Auch
in einzelnen Gärten der Stadt soll sie dort keine Selten-
heit sein. Auch von Kragenhof wird die Kröte angegeben. ?)
Weitere Mitteilungen fehlen. Ich fand das Tier schon vor
10 Jahren in nächster Nähe Melsungens. Anfang Mai 1896
war ich am späten Nachmittage zu einem in einer Ton-
grube gelegenen Tümpel gegangen, um einige Unken, die
ich am Vormittage dort bemerkt hatte, für mein Terrarium
zu fangen. Da sich diese Tierchen, wahrscheinlich, weil
die Sonne die Wasserfläche nicht mehr erreichte, schon
in den Schlamm zurückgezogen hatten, wollte ich schon
unverrichteter Sache wieder abziehen, alsich an den sandigen
Abhängen der Grube glöckchenartige Töne erklingen hörte,
die beim Nähertreten aus der Erde zu kommen schienen.
Ich glaubte zunächst, dass Feuerkröten die Urheberinnen
seien, hatte aber unter einem kleinen, frisch aufgeworfenen
Sandhäufchen mit der Hand wühlend, plötzlich ein mit
Daich beladenes Männchen der Geburtshelferkröte in der
!) Siehe vorhergehende Seite ').
?) Desgl. ?).
38 Dr. Grimme.
Hand und war über diesen unerwarteten Fund nicht wenig
erstaunt. Zwei weitere A/ytes fand ich noch an demselben
Tage unter einem Steinhaufen. Während der verstrichenen
10 Jahre habe ich das seltene Tier häufiger an verschiedenen
Örtlichkeiten gefunden und noch häufiger ihre Stimme,
die sich als ein hellklingendes „ü‘ kennzeichnen lässt, ge-
hört. Gesehen oder gefangen habe ich Alytes, abgesehen
von dem erwähnten Fundorte an der Kaiserau bei Melsungen
(250 m), an der Hünenburg zwischen Eiterhagen und
Melsungen unter einem Steine zusammen mit Bufo calamita
(400m), an den Forellenteichen im Dörnbachstal bei Spangen-
berg (350--400 m) und an den Tonlöchern auf dem Schmach-
tenhagen zwischen Spangenberg und Altmorschen (350 m).
Den Ruf vernahm ich bei Körle an der trockenen Mülmisch,
im Rüdewigsgraben bei Empfershausen, an Teichen oberhalb
der Stadt Spangenberg, im Stellbachtälchen bei Malsfeld
und Dagobertshäusen, am Ochsenteiche bei Connefeld, am
Flachsröteteiche bei Kehrenbach, an den Lehmgruben bei
Pfieffe, an der alten Fulda bei Röhrenfurth (vielstimmig),
an der Fuldabrücke bei Beiseförth, in der Eckell’schen
Gärtnerei bei Melsungen. Am häufigsten hört man den
Ruf in den Monaten April, Mai und Juni, und zwar be-
sonders Spätnachmittags und Abends. Die Geburtshelfer-
kröte liebt besonders Abhänge aus feinem lockeren Sande
in der Nähe von Teichen und Tümpeln. Meist gräbt sie
sich in den losen Erdboden ein, häufig sieht man auch
Gänge, die sie sich gewühlt hat und ein frisches Sand-
häufchen findet man vor der Öffnung. Seltener werden
auch Mäuselöcher von ihr bezogen. Auch unter Steinen
und in Gemäuern nimmt sie ihren Aufenthalt. Der Rich-
tung, aus welcher der Alytesruf kommt, folgend ist man
in der Regel im Stande, den Platz, an dem das Tier sich
aufhält, richtig zu bestimmen. Die Tiere mit dem Laich
fand ich nur anfangs Mai. In diesem Frühjahre traf ich
am 4. Mai an einer Hauptfundstätte mehrere Tiere in
Löchern und zwar jedesmal zwei Tiere, die sich stets von
einander durch die Grösse unterschieden, bei einander.
Männchen und Weibchen lassen sich schwer unterscheiden.
wu
Die Reptilien und Amphibien Niederhessens. 39
Am Abend desselben Tages zeigten sich die 6 mitge-
nommenen Geburtshelferkröten im Terrarium sehr lebhaft
und unruhig. Sie liessen häufig ihren Ruf ertönen, was
doch sonst bei frischgefangenen Tieren, die sich erst ein-
gewöhnen müssen, nicht der Fall ist. Spät Abends sah
ich dann auch ein Paar in Kopulation und nun war die
voraufgegangene Aufregung im Terrarium erklärt. Am
folgenden Morgen am 5. Mai konnte ich beim Aufdecken
eines Steines auch schon zwei mit Laich beladene Männchen
wahrnehmen. An den Geburtshelferkröten interessiert
nämlich besonders die Eigentümlichkeit, dass das Männchen
einen Teil der Brutpflege übernimmt. Die vom Weibchen
in Schnüren abgegebenen und dann vom Männchen be-
fruchteten Eischnüre wickelt sich das Männchen um die
Hinterschenkel und trägt den Knäuel bis zu dem Stadium,
in dem die entwickelten Larven die Eihülle sprengen
wollen, mit sich herum, mehrere Wochen lang; es hält sich
meist eingegraben, geht aber auch der Nahrung nach.
Erst bei Eintritt des erwähnten Stadiums geht das Männ-
chen ins Wasser und streift die Eier ab, aus denen dann
gleich die jungen Larven ausschlüpfen.
Meine weiteren Beobachtungen über die Entwickelung
der Alytes-Brut sind die folgenden. Noch am 23. Mai
fand ich Laich, der scheinbar frisch von dem dritten Weib-
chen abgegeben war, frei in einer Höhlung des Terrariums
vor. Durch die Gefangenschaft beeinflusst, hatte sich das
zugehörige Männchen um diesen Laich nicht bekümmert.
Es gelang mir nicht, in diesem Laich eine Weiterentwick-
lung zu erreichen, da infolge von geringer Duftzufuhr
Schimmelbildung eintrat.
Die Eier sind nach der Ablage rein gelbweiss gefärbt
und von etwa 2—-3 mm Durchmesser. Die beiden mit
Laich beladenen Männchen liessen sich seltener Abends
als die übrigen Kröten blicken. Am 2. Juni erschienen
die Eier der Ballen grösser, grau mit dunklem Inhalt.
Am 8. Juni konnte ich die ersten Bewegungen der in den
Eiern sitzenden Larven beobachten. An einem am 13.
Juni schon um 6 Uhr Abends sich zeigenden Männchen
40 Dr. Grimme.
sind die Eier 4-5 mm lang und fast ebenso breit und
von grauschwärzlicher bis graugelber Farbe. Bei genauem
Zusehen erkennt man die grauen, goldig punktierten Larven,
die sich zeitweilig lebhaft bewegen. Erst am 23. Juni
Abends war zu bemerken, dass die Zeit des Ausschlüpfens
nahe war, denn eine Kröte verlor auf dem Trockenen des
Terrariums einzelne, freie Larven. Am nächsten Morgen
waren aus den Laichballen beider Kröten, die ich Tags
zuvor von einander getrennt hatte, alle lebensfähigen Larven
ausgeschlüpft, und zwar aus dem einen Ballen 59, aus
dem anderen 66. In letzterem war 1 Ei, im ersten 6 Eier
unentwickelt geblieben. Zu den 59 Larven kommen ferner
7 Larven, die tot im Wasser gefunden wurden. Es hatte
somit der eine Eierballen 72, der andere 67 Eier enthalten.
Die leeren Eischalen blieben gut erhalten und noch völlig
ım Ballen vereinigt im Wasser liegen.
Besonders interessant ist in diesem Falle die an
2 Laichballen beobachtete, ausserordentlich lange Entwicke-
lungsdauer der Eier, welche 51 Tage mithin mehr als
7 Wochen betrug. Nach Angaben Knauer’s (siehe oben) soll
das Männchen 4—6 Wochen den Laich tragen. Nicht
minder wichtig ist, dass die Laichballen beider Tiere genau
die gleiche Zeit zur Entwickelung gebrauchten.
Die Alyteslarven sind am 1. Tage ca. 16—18 mm lang
einschliesslich Schwanz; das Kopfstück ist etwa 6—8 mm
lang und 5—4 breit. Die Grundfarbe ist dunkelgrau mit
schwärzlicher Schattierung. Der Rückenteil des Schwanzes
ist mit einer Reihe von grösseren, unregelmässigen schwärz-
lichen Flecken, die ganze Oberhaut mit silbern oder goldig
glänzenden Pünktchen besetzt, ebenso die Iris. Der breite
dorsale Saum des Schwanzes beginnt erst im letzten Viertel
des Rückens, der ventrale am After.
Im Frühjahr der letzten Jahre waren mir mehrfach
in einem kleinen Teiche bei Kehrenbach kräftige Larven
von Froschlurchen aufgefallen, deren Grösse sofort verriet,
dass es sich um überwinterte Exemplare einer Art
handeln musste. Im Anfange des April konnten Larven,
die dem Laiche desselben Jahres entstammten, in dem
Die Reptilien und Amphibien Niederhessens. 41
ziemlich rauhen niederhessischen Berglande nur noch sehr
klein sein, wenn überhaupt schon ein Ausschlüpfen statt-
gefunden hatte. Es stellte sich in diesem Sommer heraus,
dass es Larven der Geburtshelferkröte waren, die zweifel-
los einem verspätet abgesetzten Laiche des Vorjahres an-
gehörten. Es ist auch von anderer Seite schon mitgeteilt
worden, dass die Geburtshelferkröte zuweilen später ım
Sommer Laich absetze,
Im Juni gesammelte Larven waren 4—4!/» cm lang,
ihr Kopfrumpfstück 1 cm breit. Gegen Mitte Juli sind
Vorder- und Hinterbeine vorhanden. Die Farbe ist die-
selbe wie bei den Larven im 1. Jahre, grauschwarz mit
sehr feinen silberigen Pünktchen; die Beine sind graugelb
mit grösseren dunklen Flecken, die an den Vorderschenkeln
Querbinden bilden. An den Vorderbeinen finden sich
auch weissliche Warzenpunkte An der Wurzel jedes
Vorderbeines (ventral) befindet sich die Kiemengrube, in
‚der die rhythmisch sich bewegenden roten Kiemenbüschel
sichtbar sind. Hinter dem Auge beginnt jetzt der helle,
später bis zur Wurzel des Hinterschenkels verlaufende
Seitenstreifen sich zu bilden. Am 22. Juli ging die älteste
der beiden Larven mit noch 11/2 cm langem, jetzt rund-
lichen Schwanze ans Land. Die graue Haut trägt zahl-
reiche Warzen mit gelbweisslicher Kuppe. Der Schwanz-
„stummel, der nach mehreren Tagen verschwindet, ist glatt.
Die Nahrung der Larven ist vorzugsweise eine ani-
malische; Tiere die in einem reichlich Algenbildung auf-
weisenden Gefässe gehalten wurden, blieben im Wachstum
weit zurück hinter denen, die im Wassergefässe des Ter-
rarıums lebten, worin sich wenig Algen, aber reichlich
Nahrungs- und Kotreste der erwachsenen Kröten an-
‚sammelten.
Die Schwanzlurche.
Aus dieser Gruppe finden sich Vertreter zweier Familien
in unserm Gebiete. Es sind die Salamander ana)
und die Tritonen (Wassermolche).
42 . Grimme.
Der einzige Vertreter der ersteren ist der gefleckte
oder Feuersalamander (Salamandra maculosa Laur.), der ein
häufiger Bewohner der niederhessischen Waldungen ge-
nannt werden kann. Seltener kommt das Tier ausserhalb
der Bergwälder vor. Ein geradezu gemästeter Salamander,
der in einem Keller der Stadt Melsungen gefunden wurde,
und dort wahrscheinlich in einem Überfluss von Nahrung
an Würmern, Schnecken und dergleichen geschwelgt hatte,
wurde mir einst gebracht; an dem betreffenden Fundorte
waren ja auch der hohe Feuchtigkeits- und niedere Tempe-
raturgrad dem Tiere ausserordentlich zuträglich gewesen.
Der Salamander liebt bekanntlich gerade dunkle und feuchte
Aufenthaltsorte, er meidet unter allen Umständen Trocken-
heit und Sonnenlicht. Seine Schlupfwinkel im Walde,
die sich meist an feuchteren Stellen unter Steinen usw.
befinden, verlässt der Salamander nur des Nachts oder
nach warmem Regen. ‚Jedoch findet man in hiesiger
Gegend ihn nur vereinzelt, nicht so häufig wie in anderen
Gebirgen z. B. im Harz.
Der einzige nähere Verwandte unseres Feuersala-
manders ist der in den Hochgebirgen heimische und im
allgemeinen dieselbe Lebensweise führende Alpensalamander
(S. atra Laur.), der schon in den oberbairischen Alpen sehr
häufig auftritt. Seine Färbung ist völlig schwarz. Ferner
unterscheiden sich die beiden Arten durch die Stellung
der Gaumenzähne, durch die Länge des Kopfes und die
Form des Schwanzes. Der Alpensalamander hat einen
längeren Kopf und einen fast vierseitigen Schwanz. Er
lebt in dem Höhengürtel zwischen 1000 und 2200 m selten
3000 m) Meereshöhe. S. maculosa geht selten über 800 ı m
hinauf.
Die Fortpflanzungsgeschichte dieser beiden Tiere ist
sehr interessant. „Sie führt uns“, wieKnauer sagt, „ein
lebhaftes Beispiel. vor Augen, wie in weitgehender An-
passungsfähigkeit der Tiere nicht nur die Lebensgewohn-
heiten, die Färbung, die Gestalt, sondern auch die Fort-
pflanzungsweise einer Art sich allmählich ändern und so
neue Arten entstehen können.“ Die Paarung selbst soll
Die Reptilien und Amphibien Niederhessens. A,
in der Regel nach der einen Angabe im ersten Frühjahr,
nach der anderen erst im Juni und Juli vor sich gehen.
Über dieselbe ist erst in neuerer Zeit etwas Genaueres
bekannt geworden. Sie findet entweder im Wasser oder
auf dem Lande statt. Bei der Paarung im Wasser werden
die der männlichen Kloake entgleitenden Spermatophoren
von der weit geöffneten Kloake des darüber hinkriechenden
Weibchens aufgenommen. Geschieht aber die Paarung
auf dem Lande, dann umarmt das Männchen das Weibchen
mit den Vorderfüssen, presst seine Genitalöffnung gegen
die des Weibehens und lässt so die Samenträger über-
treten. Nach Reeker !) soll bei der Begattung sich von
den Tieren ein wohlriechender Duft, welcher dem der
Blüten des Ödermennigs (Agrimonia) gleicht, verbreiten.
Unter Spermatophoren, Samenträgern, versteht man.
eigentümliche Gebilde, die die kaudaten Batrachier männ-
lichen Geschlechts zur Zeit der Begattung ins Wasser in
grösseren Mengen absetzen. Sie bestehen aus einem rund-
lichen oder ovalen plattenartigen Fussteile, aus dem ein
säulenförmiger oder kegelförmiger Fortsatz sich erhebt.
Die Höhe des Gebildes beträgt bei dem Feuersalamander
etwa 6 mm, beim Axolotl 15 mm. Auf der Spitze des:
Fortsatzes befindet sich ein Klümpchen, das eigentliche:
Sperma, welches vom Weibchen mit der Kloake aufge-
nommen wird. Die Spermatophoren sitzen mit den Platten
auf dem Grunde des Wassers und an Steinen.
Ein- oder auch im milden Klima zweimal im Jahre setzt
das Weibchen bis über 70 lebende Larven, die bereits
4 Beine besitzen, vom Ufer aus ins Wasser ab. Seltener
sind die Larven noch bei der Geburt von einem dünnen.
Häutchen umgeben, das nach wenigen Minuten im Wasser:
gesprengt wird (Ovoviviparität). Die Larven entwickeln
sich im Wasser weiter und durchlaufen mehrere durch
Häutungen getrennte Zwischenstufen. Nach etwa 10
Wochen bekommen sie auf dem Rücken eine silberglänzende-
Andeutung von gelben Flecken, die nach 3-5 Monaten
‘) Natur und Haus. Zeitschrift für Naturliebhabereien. Band II..
Berlin 189.
44 Dr. Grimme.
deutlich gelb werden. Jetzt verlassen die jungen Tiere
5—6 cm lang ohne Kiemen das Wasser und wachsen in
2—3 Jahren zu geschlechtsreifen Tieren heran. Die Larven
von 5. maculosa, welche man hier in unserem Berglande
in beschatteten, kleineren Waldbächen und zwar besonders
dort, wo Vertiefungen und Verbreiterungen des Bachbettes
den schnellen Lauf des klaren Wassers gebemmt haben,
während des ganzen Jahres, abgesehen vom Winter, häufig
findet, zeichnen sich aus durch einen grossen, breiten, grosse
Kiemenbüschel tragenden Kopf. Sie sind bei der Geburt
etwa 25 mm lang, schmutzig gelbgrau, übersät mit unregel-
mässig gestalteten, netzartig zusammenhängenden Flecken
und Sprenkeln, welche auch den platten Ruderschwanz
bedecken. Die Unterseite des Kopfes, des Körpers und
‚der Füsse ist weiss, ungefleckt. Der spätere, sehr beständige
gelbe Fleck an der Wurzel der Beine ist schon vorgebildet
und durch einförmig gelblich weisse Färbung ohne Spren-
kelung ausgezeichnet. Bei älteren Larven überwiegt die
dunkle Zeichnung die ursprünglich vorwiegend hellere.
Zwischen Samenaufnahme, Befruchtung und Eiablage
sollnach Lampert!) einZeitraum von fast 2 Jahren liegen.
Wesentlich verschieden von der Entwickelung der
jungen Feuersalamander ist diejenige der Alpensalamander.
Obwohl bei diesem fast ebensoviel Eier in den Ovidukt
gelangen, entwickeln sich doch nur 2 bei jedem Weibchen
und zwar eins in jedem Eileiter auf Kosten des Dotter-
vorrats der anderen Eier. Die beiden Embryonen machen
ihre Metamorphose im Mutterleibe durch.
Im Eileiter besitzen die Embryonen noch recht grosse,
‚die halbe Grösse des ganzen Embryo erreichende Kiemen,
die natürlich weder hier noch aussen Wert haben. Die
Kiemen sind bei der Geburt ganz oder fast verschwunden,
Die Geburt erfolgt auf dem Lande.
Wir haben hier eine Entwickelungsart vor uns, die
in der ganzen Lurchwelt einzig dasteht, eine Rekapitu-
lation der Entwickelungsgeschichte des Stammes. Die
!) Lampert, Laichzeit und Laichformen unserer deutschen Am-
phibien. Zeitschrift „Natur und Haus“. Band IX. Berlin 1901.
Die Reptilien und Amphibien Niederhessens. 45:
fast gleiche Zahl der ursprünglich vorhandenen Eier spricht
jedoch sehr für die nahe Verwandtschaft der beiden Arten.
Die stark entwickelten Kiemen der Embryonen sind ein
Beweis dafür, dass sie ursprünglich denselben Funktionen
dienten, wie die Kiemen der im Wasser sich fortent-
wickelnden Larven der anderen Art. Es ist hieraus ferner
zu schliessen, dass die besondere Art der Entwickelung
des Alpensalamanders sich erst infolge Anpassung an ge-
änderte Existenzbedingungen herausgebildethat. Umfang-
reiche Versuche, die durch Anpassung an das Hochgebirgs-
leben entstandene Fortpflanzungs- und Entwickelungsweise
des Alpensalamanders auch beim Feuersalamander herbei-
zuführen, sind gelungen ; ebenso erfolgreich hat man Larven
des Alpensalamanders den Entwickelungsgang des Feuer-
salamanders aufgenötigt und gefunden, dass die dem
Uterus eines Weibchens entnommenen Föten sich schon
in frühen Stadien dem Wasserleben anpassen und sich gut
entwickeln. Auch die einfarbige, dunkle Färbung des
Alpensalamanders lässt sich nach Werner (siehe Knauer)
aus den Einflüssen des Hochgebirgsklimas erklären. Die
schwarze Färbung absorbiert die meisten Wärmestrahlen
und befähigt so dieses Tier, im Hochgebirge noch